Vorschau: Hertha BSC – FC Bayern München
Es fühlte sich nicht nur wie ein Rückschlag, sondern vor allem wie ein weiterer Rückschritt an, was am Samstag in der BayArena passierte. Schwaches Positionsspiel, meist schwaches Pressing, viel Chaos, schwaches Umschaltspiel in die Defensive und zu allem Überfluss auch schwache Chancenverwertung – die Bayern wankten kopflos ins Unglück.
Die Diskussionen rund um Kader, Trainer und Zukunft wurden damit wieder angeheizt. Berichtete der Pay-TV-Sender Sky vor einigen Wochen noch über einen wiedererstarkten Rekordmeister, der im Meisterschaftsrennen gefährlich würde, wehte das Fähnchen nach der ersten Niederlage bereits in die andere Richtung.
Im Fußball gehen Analysen mit den jüngsten Ergebnissen Hand in Hand. Das führt wiederum zu einer Berichterstattung, die in nur wenigen Tagen von einem Extrem ins andere wechselt. Man könnte fast meinen, dass die Niederlage in Leverkusen völlig überraschend kam und die dort gezeigten Probleme vorher schlicht beseitigt wurden.
Ein Rückschritt in vielen Akten
Tatsächlich war sie aber lediglich die logische Konsequenz einer wiedermal verschenkten Saison. Verschenkt, weil die offensichtlichen Baustellen des Kaders (Flügelstürmer, Außenverteidigung, spielmachender Sechser) nicht angegangen wurden und stattdessen auf ebenjenen Positionen mitunter sogar noch ausgedünnt wurde. Verschenkt, weil der nächste Entwicklungsschritt in Richtung Zukunft bereits verschoben wurde, als man sich an Jupp Heynckes klammerte und einem so die Optionen auf dem Trainermarkt ausgingen.
Verschenkt auch deshalb, weil man selbst da, als man nicht mal mehr reagieren konnte, noch alles versuchte schön zu reden. Und dabei geht es nicht mal um Titel. Die Bayern haben trotz aller Probleme selbst in dieser chaotischen und wirren Saison noch die Möglichkeit, mindestens einen Pokal an die Säbener Straße zu holen.
Doch macht man in dieser aktuellen Übergangsphase den Fehler, alles anhand von Ergebnissen und Silberware zu messen, ist man nicht besser als die Berichterstattung des genannten Pay-TV-Senders. Es geht nicht darum, dass die Münchner sehr wahrscheinlich mal nicht Meister werden. Selbst eine Spielzeit ohne Titel ließe sich verkraften. Es geht darum, dass die Kette an Rückschritten seit Sommer 2016 kontinuierlich länger wird und auf sportlicher Ebene nicht zu erkennen ist, wie man in Zukunft wieder ganz oben angreifen möchte.
Die Identitätsfrage
“Der Weg ist das Ziel”, sagte schon Konfuzius. Ein Übergang ohne die großen Erfolge ist normal. Wann folgte auf eine große Ära direkt eine nächste? Unmöglich. Es gab und wird immer Zyklen geben, in denen man durchs Tal geht. Deshalb sollte die Analyse nicht bei verlorenen Titeln oder Ergebnissen ansetzen. Sie sollte der Frage untergeordnet sein, ob das aktuelle Handeln Teil eines Wegs ist, der den Klub mittelfristig in einen erfolgreicheren Zyklus bringt.
Aus sportlicher Perspektive kann davon nicht die Rede sein. Niko Kovač kam mit dem Anspruch zum FC Bayern, den Kader flexibler zu machen. Er sprach von einer Entwicklungslinie seit van Gaal, in die er sich einordnen möchte. Schon wenige Monate später muss allerdings die Frage erlaubt sein: Wofür steht der FC Bayern eigentlich?
Seit 2009 war das ein meist mehr, selten weniger gut strukturierter Ballbesitzfußball. Unter van Gaal wirkte dieser bisweilen noch recht statisch. Mit Heynckes kamen ein aggressiveres Pressing und mehr Bewegung ins Spiel. Guardiola trieb die Ästhetik dieses Fußballs schließlich ganz nah an die Perfektion. Seit Ancelotti geht diese Identität jedoch Schritt für Schritt verloren. Stehen die Bayern jetzt für einen anderen Stil?
Weder Fisch noch Fleisch
Auch das kann nicht wirklich behauptet werden. Wenn man Kovač irgendwo Flexibilität unterstellen möchte, dann wird man in der Theorie fündig. Nach dem Leverkusen-Spiel kritisierte er, dass die Münchner zu schnell konterten und dabei die Kompaktheit in der Defensive verloren. Was will der Trainer?
Vermutlich will er in Spielen, in denen er offensive Gegner erwartet, aus einer tiefen Defensive heraus Umschaltfußball praktizieren lassen – mindestens in einigen Spielphasen. Doch in der Umsetzung fehlt es an fast allem. In längeren Phasen ohne Ball ist die Mannschaft entweder zu passiv oder zu aktiv. Im Umschaltspiel fehlt es an Ideen, einstudierten Spielzügen und somit auch an der Genauigkeit. Das Pressing ist in der ersten Linie oft noch ganz annehmbar, doch dahinter vogelwild. Meist kommt es dann auf die Restverteidigung an, die wiederum auch nicht alles verteidigen kann.
Gegen schwächere Mannschaften reicht meist die individuelle Qualität, um aus längeren Ballbesitzphasen Chancen zu erspielen. Sobald ein Gegner aber aggressiv die Schlüsselpositionen des Rekordmeisters im Aufbauspiel stört, brechen sie ein. Leverkusen zeigte dies in der Anfangsviertelstunde und auch in der zweiten Halbzeit. Und das sicher nicht als erste Mannschaft. Die Bayern wollen alle vier Phasen des Fußballs (Ballbesitz, defensiver Umschaltmoment, Defensive, offensiver Umschaltmoment) beherrschen. Die Wahrheit ist aber, dass sie alles nur noch ein bisschen können und nichts so richtig gut.
Gegen Hertha alles kaschieren?
Das Spiel gegen Hertha im Pokal könnte all diese Probleme ein weiteres Mal unter den Tisch kehren. Gewinnen die Bayern, können sie argumentieren, dass sie im schwierigen Übergangsjahr immerhin noch die Möglichkeit auf mindestens zwei Titel haben. Zu Recht.
Doch ist es das, was erstrebenswert ist? Irgendwie an Titelhoffnungen klammern und von Spiel zu Spiel den Glauben mal mehr oder weniger aufrechterhalten, dass es ja bald besser werde? Für die Ansprüche des FC Bayern ist das zu wenig. Wo ist ein erkennbares Konzept, wie man in Zukunft Fußball spielen möchte? Wo ist die Handschrift des Trainers? Wo ist die Flexibilität, wenn Gegner ihr Spiel umstellen?
Kovač sprach davon, dass Baumgartlingers Einwechslung für die Bayern ungünstig war. Leider war es aber Kovač, der in dieser Situation für seine Mannschaft ungünstig war. Denn den Änderungen im Spielverlauf konnte er – mal wieder – nichts entgegensetzen.
Die Einbahnstraße
Hertha wird die Münchner wahrscheinlich nicht so sehr unter Druck setzen wie Leverkusen. Aber sie werden das Mittelfeld zustellen, kompakt verteidigen und bei Ballgewinnen versuchen, sich flach und schnell nach vorn zu kombinieren. Das können sie gut und da sind sie gefährlich. Für die Bayern wird es deshalb ein sehr hartes Stück Arbeit.
Die Qualitäten der Berliner haben ihnen schon im Hinspiel der Liga wehgetan. Bis vor kurzem schien es so, als wäre der noch amtierende Meister nun selbstbewusster und sicherer gegen solche Mannschaften. Doch der Rückschlag in Leverkusen könnte dieses Selbstbewusstsein erschüttert haben. Ähnlich wie das 1:1 gegen den FC Augsburg damals. Es geht darum, die momentan einzig realistische Titelchance am Leben zu erhalten. Aber selbst wenn das gelingen sollte, bleibt die Frage nach der Zukunft unbeantwortet.
Aktuell befinden sich die Bayern auf einer Einbahnstraße, auf der sie Schritt für Schritt zurücklaufen. Am Ende dieser Straße dürfte die Bedeutungslosigkeit im europäischen Spitzenfußball stehen. Doch noch gibt es genügend Möglichkeiten, den Weg zu wechseln. Und so hart das auch nach so kurzer Zeit klingen mag: Die Personalie Niko Kovač wird in den kommenden Wochen stark hinterfragt werden müssen – hinsichtlich der Spielidee und der Entwicklung, nicht hinsichtlich der Ergebnisse. Denn so wie Niederlagen manchmal täuschen, tun es auch Siege.
Das Thesen-Duell
Die Regeln findet ihr hier. Die Zahl für These 3 wurde diesmal von Fatbardh gewählt. Kurzfristige Änderungen sind bis zum Spieltag noch möglich.
Ergebnis des letzten Spieltags: Justin 3,6 : 2,6 Fatbardh
Zwischenstand insgesamt: Justin 76,0 : 68,4 Fatbardh
Justins Tipps
- Torschütze: James Rodríguez
- Freie These: Die Bayern kommen weiter.
- Über/Unter 2,5: Über!
- Aufstellung: Ulreich – Kimmich, Süle, Hummels, Alaba – Thiago, Goretzka – James – Müller, Lewandowski, Coman
Fatbardhs Tipps
- Torschütze: Robert Lewandowski
- Freie These: Bayern trifft nach einem Standard.
- Über/Unter 2,5: Über!
- Aufstellung: Ulreich – Kimmich, Süle, Hummels, Alaba – Martínez, Goretzka – Müller – Gnabry, Lewandowski, Coman
Mal wieder absolut treffend analysiert. Ledier zieht sich diese Konzeptlosigkeit seit Guardiolas Weggang durch.Von der Verpflichtung Ancelottis bis zu Brazzo und Niko Kovac. Immer mehr verfestigt sich der Gedanke, dass die Führung des FC Bayern die Zeichen der Zeit verschlafen hat und den Club noch so führen wie in den 80ern und 90ern. Sammers Weggang schmerzt umso mehr, wenn man nun Brazzo sieht, der weder innerhalb der Mannschaft, noch bei den Transfer dieses Standing zu haben scheint. Ich sehe schwarze Zeiten auf uns zukommen, wenn nicht bald Kahn, Lahm und Scholl in irgendeiner Weise eingebunden werden. Noch dazu scheint in der Mannschaft keiner in der Lage zu sein, das Spiel zu strukturieren und zu ordnen, wenn Thiago (wie leider zu oft) ausfällt. Wo es vorher einen Lahm, einen Schweini oder einen Alonso gab, klafft nun eine Leere. Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird in Zukunft.
Sehe ich auch so, hervorragende Analyse. Es ist überhaupt keine klare Linie zu erkennen, die Sportdirektorsuche und Trainersuche im letzten Jahr waren an Dilettantismus nicht zu überbieten, nun haben wir auf beiden Positionen drittklassige Lösungen, die den FCB nicht weiter bringen. Das größte Problem sitzt aber nicht auf der Bank sondern in der Loge, Uli Hoeneß hat für den Verein alles getan, aber er hat nicht erkannt, dass es jetzt Zeit ist zu gehen. Er wirkt wie ein der Realität entschwindender Märchenkönig, der nicht erkennt, dass der FC Bayern im Moment auf dem besten Weg ist, seine nationale Vormachtsstellung für Jahre einzubüßen und international keine Rolle mehr spielen wird.
Die haarsträubende Transferpolitik im Sommer (bzw. eine nicht stattgefundene Transferpolitik) wurde im Winter noch durch ebenso peinliche wie amateurhafte Äußerungen von Brazzo S. getoppt.
Keiner der als fast fix gemeldeten Transfers wird letztendlich stattfinden, dem FC Bayern wurden und werden die Grenzen seiner Möglichkeiten auf dem Transfermarkt aufgezeigt.
Solange Hoeneß am Ruder ist sehe ich keine Chance, dass der FCB wieder in die nachhaltige Erfolgsspur findet, solange er da ist werden in den Schlüsselpositionen im Verein weiter seine willfährigen Marionetten eingesetzt.
Zum ersten Mal in 35 Jahren sehe ich wirklich schwarz für diesen FCB, und das tut mir in der Seele weh.
Scholl? MEHMET Scholl?
Wo holt ihr denn den immer wieder her? :)
Was genau hat der geleistet die letzten 15 Jahre, das ihn für irgendeinen verantwortungsvollen Posten bei uns qualifizieren könnte?
Der Mannschaft fehlt in erster Linie eine Hierarchie (und nicht Durchschnittskicker wie Rudy, Bernat und Wagner – die würden uns kein bisschen weiterhelfen in der derzeitigen Situation).
Die ‘alten’ Spieler sind auf dem absteigenden Ast und / oder verletzt, die ’neuen’ Spieler noch zu jung und / oder zu unerfahren.
Dieses Vakuum wird vor allem im Mittelfeld deutlich, wo die Spiele (sehr oft) verloren werden.
Der einzige ‘Boss’ ist (neben Neuer und mit Abstrichen Kimmich) derzeit Müller, und der oxidiert auf der rechten Außenbahn herum, statt hinter Lewandowski zu spielen. Der Rest kann es nicht (Thiago und Martinez sind keine Anführer, Lewandowski zu egoistisch), ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt (Hummels, Boateng) oder ist mit den Gedanken schon woanders (James).
Und Kovac ist in dieser Gemengelage einfach der falsche Mann am falschen Ort.
Unter dem Strich ist diese Saison halt für die Katz. Und Toptrainer, die passen (und man verschone mich bitte mit Tuchel und Wenger) und dann auch noch frei sind, wachsen leider nicht auf Bäumen.
Müssen wir halt durch. Im Sommer dann Bilanz ziehen und unangenehme Entscheidungen treffen. Wer glaubt, dass das nur unser Problem ist, schaue einfach nach Madrid und Barcelona. Ronaldo weg, Madrid mies. Und wenn Messi aufhört, wird Barca auch abschmieren.
Von daher brauchen wir einfach Geduld und die Einsicht, dass alles in Zyklen verläuft. Bei uns endet gerade einer, bald wird ein neuer beginnen. Da bin ich mir sicher. Dafür bin ich zu lange dabei und habe zu viel erlebt mit unserem Verein :)
Top Kommentar! Unterschreibe ich zu 100%
Starker Kommentar.
Vor allem die Analyse in der ersten Hälfte. Erstaunlich wie wenige diese Entwicklung, die sich schleichend schon seit 1,2 Jahren abzeichnet, sehen oder sehen wollen.
Da wird lieber dieses ominöse In-game-Coaching bemüht, statt zu erkennen, dass die interne Struktur der Mannschaft zerbrochen ist.
Nur eine Ergänzung, oder Einschränkung. Ich sehe auch in Müller keinen Boss auf dem Feld, sondern sehe eher Müllers individuelles Problem darin, dass seine persönlichen Formschwankungen u.a. zeitlich damit zusammenfallen seit man diese Rolle von ihm erwartet.
Diese Entwicklung gibt es doch immer!
Es ist doch nicht so, dass immer wieder Führungsspieler den Verein verlassen und dann das gesamte Gefüge auseinanderfällt.
Nach dem Abgang eines Schweinsteiger ist es doch auch erfolgreich weitergegangen. Und junge Spieler die unter dem ein oder anderen Führungsspieler groß geworden sind, sind eben heute selbst in dem Alter Führungsfunktionen zu übernehmen. Und da wollen wir doch mal nicht so tun, als wäre keiner mehr da!
Angefangen mit einem Manuel Neuer, einem mittlerweile auch schon jahrelang zur Mannschaft gehörenden Alaba, einem Boateng, einem Hummels, und auch wenn das der ein oder andere vielleicht anders sieht auch einem Thiago und einem Müller. Und solange sie noch da sind, gehören da auch ein Robben und ein Ribery dazu.
Man kann doch jetz nicht hingehen und einem Spieler, der seit fast 10 Jahren in der Mannschaft spielt und zwar nicht nur eine Nebenrolle, jetzt einfach mal so eine Führungsrolle absprechen.
Ein Coman oder Gnabry werden immer noch auf den Rat eines Robben oder Ribery hören. Ein Süle macht keinen Hehl daraus, was er von seinen “Konkurrenten Hummels und Boateng hält.
Insofern sehe ich das Hierarchieproblem nicht so gravierend, wie es geschildert wird.
Ich sehe auch nicht, dass die interne Struktur zerbrochen ist. Wenn eine interne Struktur zerbricht, weil – und da bleiben wir bei den letzten eineinhalb Jahren-zwei Führungsspieler ihre Karriere beenden, dann würde dieses Problem bei allen Vereinen ja permanent existieren.
Es ist doch nicht so, dass die Mannschaft nach dem Weggang von Alonso und Lahm auseinandergebrochen ist. Meisterschaft, Pokalendspiel, CL-Halbfinale sind ja nicht gerade ein Beweis dafür, dass es nicht gelaufen ist.
Viel gravierender ist eigentlich, dass der fast identische Kader plötzlich alles das vermissen läßt, was in den vergangenen Jahren die Stärke dieser Mannschaft war.
Und da stellt sich doch die Frage – haben die plötzlich alles verlernt oder was ist da los?
“Diese Entwicklung gibt es doch immer!”
Genau. Deshalb gibt es auch Zyklen. Immer.
Ja um den Zyklus schleicht die Katze doch schon seit Jahren wie um den sprichwörtlichen Brei. Bei uns nennt sich das dann Umbruch. Grundsätzlich sehe ich das auch so, aber ich habe zwei Einwände.
Erstens: ganz grundsätzlich halte ich es für falsch, automatisch anzunehmen, man müsse die Zyklen nur abwarten, dann käme schon alles wieder in Ordnung. Jede Mannschaft durchläuft Zyklen, permanent, aber über die Richtung ist da nichts gesagt. Siehe die Klubs, die in der Versenkung verschwinden, weil auf eine große Mannschaft nix mehr folgt.
Zweitens: Ich bin davon überzeugt, dass man diese Prozesse steuern kann – nicht ausschalten, aber gestalten (abmildern etc.). Da sind wir aber wieder bei den Punkten Kaderplanung und Coaching (Moderation, und ja, auch In-Game-Coaching). Daher würde ich die Verantwortlichen nicht einfach aus der Verantwortung entlassen.
PS: In gewisser Weise hat die goldene Generation (2009-2016/17/18) schon immer eine Art Charakterproblem. Das meine ich gar nicht als Angriff, sondern ich stelle fest, dass man bei aller fußballerischen Qualität vor allem dann, es drauf ankam, oft nicht lieferte (und manchmal nicht liefern konnte (Verletzungen)). Chelsea 2012, Real 2014, Atletico 2016, Real 2017, Real 2018. Da fehlte – neben anderem – in den entscheidenden Momenten oft der absolute Wille oder auch die Leader (a la die 2001er oder Ramos). Wenn man den Punkt also macht, dann ist es konsequent, nun, da die Mannschaft (oder besser die Letzten der Generation) geht, man diese Schwächen wieder sieht. Insofern ist da weniger etwas zerbrochen, als eher immer virulente Probleme zum Ausdruck gekommen. Schweinsteiger, Lahm und Alonso waren für mich die, die das Ganze zusammengehalten haben, aber die gibt es nicht mehr und sonst gibt es keine Leader mehr. Kimmich kann einer werden.
…jede noch so klasse bayern mannschaft braucht ne sau
effe
van bommel
vidal
das sind die spieler die dafuer sorgen, dass eine fuehrung eben nicht mehr hergeschenkt wird
mit leuten von einer sagnol apatie kanns passieren dass leverkusen aus 4 schuessen 3 tore macht
das selbe leverkusen dass sich dann im pokal wundert dass das so nicht weiter geht
Zunächst einmal wieder danke für diese mMn treffende Analyse unserer Situation.
Das sich die Entwicklung unter Kovac so drastisch entwickeln würde war allerdings abzusehen.
Wir haben einen Trainer bekommen, der in seinen bisherigen Stationen nachgewiesen hat, dass er eine konträre Philosophie verfolgt im Vergleich zu Pep, Jupp und Gaal.
Was hingegen nicht abzusehen war ist das Ignorieren und Schönreden der sportlichen Situation.
Zu Zeiten Sammers wurden Probleme offen angesprochen und Trainer wie Jupp und Pep waren so selbst reflektiert zuerst bei sich Fehler zu suchen als beim Schiedsrichter oder der Verwertung von Torschüssen.
Früher oder später wird es wohl einen Trainerwechsel geben.
Dies wird aber wohl aufgrund von sehr schlechten geschehen, die man nicht so einfach wegdiskutieren kann.
Ein eindeutiges Aus im Pokal oder eine eindeutige Packung in der CL sowie eine Gefährdung der CL-Plätze dürften angesichts des wertvollsten Kaders der Liga kaum schönzureden sein.
Nur gibt es überhaupt einen (sehr) guten Trainer auf dem Markt?
Wäre ein Zidane, Conte oder Wenger überhaupt eine große Verbesserung zu unserer derzeitigen Situation?
Wäre ein Pochettino oder ein Marco Rose überhaupt zu bekommen?
Oder hat sogar ein Jugendtrainer von uns das Potential uns kurzfristig (bis zu Ende der Saison) weiterzuhelfen?
Klose? Oder wir tauschen mit Schalke, Kovac gegen Tedesco. Vielleicht ne Win-Win-Situation für beide…
Ich liebe witzige Kommentare!
Eine der wesentlichsten Eigenschaften, die beide auszeichen – Fehler immer bei den anderen zu suchen.
Gute Trainer sprechen bei verlorenen oder nicht gewonnenen Spielen von “WIR haben…..”
Ander sprechen von Schiedsrichtern, Videoassistenten, Spielern, der Mannschaft.
Das Wochenende war doch bezeichnend.
Der eine jammert, dass der Schiedsrichter einen Freistoß nicht hat zurückverlegen lassen. Keine Rede davon, dass sein eigener Spielr den Ball mitgenommen hat und die anderen Deckungspieler schlicht gepennt haben.
Der andere beklagt eine Abseitsentscheidung. Dass 8 von 10 Schiedsrichtern bereits in der Anfangsphase einen Handelfmeter gegen uns gepfiffen hätten – geschenkt.
Also buchen wir das mal als gelungenen Scherz ab.
um zidane sollte man sich bald bemühen, wenn man sein engagement ab sommer klar machen möchte. dann kommen bestimmt auch hernandez und andere hochkaräter gerne nach münchen. kahn sollte dann als sportvorstand auch den kollegen immer die wohltuenden MSR-analysen als pflichtlektüre vorsetzen…
das schlimmste an der momentanen situation ist eigentlich, dass man als langjähriger bayernfan auf eine krachende niederlage in berlin (live dabei) oder gegen liverpool hoffen muss, damit die kovac hermanos und der glorreiche brazzo endlich gefeuert werden können…
Danke an Justin und Moddermonster.
Zwei unaufgeregte, absolut treffende Analysen der aktuellen Situation. Eine wahre Wohltat.
Und ich freue mich schon auf den nächsten Erfolgszyklus.
Mein Kommentar soll keineswegs als Plädoyer für Kovac gesehen werden. Ich möchte eher mal in den Ring werfen, dass unsere Führungsriege einen Trainer, der Erfolge feiert, im Normalfall nicht abserviert, selbst wenn fußballerisch Vieles im Argen liegen sollte. Da ich seit mittlerweile fast 35 Jahren den FCB aktiv mitverfolge, möchte ich mal die Personalie Ottmar Hitzfeld als Beispiel für einen Trainer nennen, der nur aufgrund seiner Erfolge so lange bei Bayern bleiben konnte und aufgrund seiner Erfolge meiner Meinung nach sogar zu lange am Ruder war.
Ein ausgefeiltes, über mehrere Jahre erprobtes taktisches Konzept gab es bei Hitzfeld nie. Als er 1998 nach zwei Jahren defensivem Trappatoni-Fußball übernahm, ließ er ein sehr offensives 3-4-3 spielen mit einem eher offensiv ausgerichteten Libero Lothar Matthäus und drei Stürmern. Manchmal spielten in der Offensive drei spielstarke Leute (Elber, Scholl und Basler). Teilweise setzte man mit Jancker und Zickler mehr auf Physis und Schnelligkeit. Mit dieser Taktik wurde man 1998/99 souverän Meister und verpasste das Triple denkbar knapp, durch die Last-Minute-Tore von Manchester United und einen vergebenen Elfer vom eigentlich bombensicheren Elferschützen Effenberg im Pokalfinale gegen Werder. In der folgenden Saison ging es zwar etwas stockender weiter, aber lief bis zum Abschied von Matthäus nach New York (März 2000) immer noch ganz gut. Als Highlights kann man hier wohl die beiden Spiele gegen Real in der Zwischenrunde der CL nennen, als man im Bernabeu mit 4:2 siegte und Real im Olympiastadion mit 4:1 zerlegte. Alles was nachher kam, kann man nur noch als Kuriositätenkabinett bezeichnen. Erst versuchte Hitzfeld es mit Jeremies als 1:1-Ersatz für Matthäus auf dem Liberoposten. Das ging einige Male gehörig schief. Eklatante Ballverluste als letzter Mann und als unrühmliche Höhepunkte zwei Eigentore, die eine Derbyniederlage gegen 1860 besiegelten und Bayern in Madrid im CL-Halbfinale ein 0:2 einbrockten. Hitzfelds Reaktion war eine Umstellung auf Viererkette mit Patrik Andersson als Abwehrchef. Plötzlich stand die Abwehr. Man gewann den DFB-Pokal, lieferte gegen Real im Rückspiel ein Superspiel ab, das man leider nur mit 2:1 gewann, und holte dank eines Leverkusener Patzers in Unterhaching noch die Meisterschaft. Was machte Hitzfeld im folgenden Jahr? Anstatt weiter auf die erfolgreiche Viererkette zu setzen, holte man auf Hitzfelds Drängen Sforza aus Kaiserslautern für sein zweites Engagment nach München und setzte ihn erst auf den Liberoposten. Einige Niederlagen später stellte man auf Viererkette um mit der geradezu grotesken Besetzung Sforza und Andersson (gegen diese beiden könnte man Hummels als Sprintgott bezeichnen) in der Mitte. Es folgten einige Spiele zum Vergessen, unter anderem eine schlimme Niederlage auf Schalke. An der Viererkette wurde aber erst gerüttelt, als man in der CL-Zwischenrunde bei einem 0:3 in Lyon übelst blamiert wurde. Dann gab es plötzlich wieder das 3-4-3 aus Hitzfelds Anfangsjahr mit einem eher defensiven Abwehrchef Andersson in der Zentrale. Mit Mauerfußball und einer gehörigen Portion Dusel knackte man Manchester United und Real im Viertel- und Halbfinale und holte im Elfmeterschießen dank Olli Kahns individueller Klasse den ersehnten CL-Titel. Dazu kam die Last-Minute Meisterschaft, die zwar emotional ein Highlight war, aber aufgrund von 9 Saisonniederlagen auch deshalb zustande kam, weil kein wirklicher Rivale zur Stelle war. Der soganannte Meister der Herzen S04 schaffte es trotz zweier Siege gegen Bayern nicht, gegen die restlichen 16 Teams der Liga in 32 Spielen mehr als 56 Punkte zu holen und blieb damit hinter dem FCB, der heutzutage fast lächerlich anmutende 63 Punkte holte. Diese drei Spielzeiten entbehren für mich jeglicher spielerischer Konstanz, offenbaren einen eklatanten Mangel an taktischem Konzept und trotzdem sprangen dabei drei Meisterschaften, ein CL-Sieg, ein DFB-Pokalsieg, ein CL-Finale und ein CL-Halbfinale heraus und waren die Grundlage dafür, dass Ottmar Hitzfeld noch heute von gefühlt 99% der Bayernfans als Trainergott verehrt wird und gerade für Uli Hoeness neben seinem Freund Jupp Heynckes sicherlich als der wohl beste Trainer seiner Amtszeit gilt. Da fiel es dann auch nicht ins Gewicht, dass die Spielzeiten 2001/02 und 2003/04 komplett titellos endeten und man 2002/03 zum bislang einzigen Mal in der Vorrunde der CL ausschied. Zementieren konnte Hitzfeld seinen Ruf als Trainergott dann durch das souveräne Double 2007/08, als man ihm mit Ribery, Luca Toni, Miro Klose und Ze Roberto einen Kader zur Verfügung stellte, der damals seinesgleichen suchte. Mit dem schwächeren Kader, den er im Vorjahr nach dem 19. Spieltag von Magath übernahm, schaffte er es hingegen nicht, etwas Zählbares zu erreichen. Als er übernahm war man 1 Punkt hinter dem Dritten. Am Saisonende waren es 6 Punkte Abstand zu Rang 4.
Ich möchte hier nicht einem Trainer, der zu den erfolgreichsten Vereinstrainern im Weltfußball gehört, ans Bein pinkeln. Ich will lediglich anmerken, dass man anhand der Personalie Ottmar Hitzfeld ganz klar sehen kann, wie man beim FCB tickt. Erfolg steht an erster Stelle und dabei heiligt der Zweck die Mittel. Wäre der BVB heuer nicht so stark, dann würde Kovac wohl ganz fest im Sattel sitzen. Wenn er nach diesem Jahr wirklich gehen muss, dann nur wegen verpasster Titel und aus keinem anderen Grund.
Auch wenn ich mich wiederhole – in den 10 WM-Folgejahren haben es nur die “Großen Vier” Lattek, Heynckes, Hitzfeld, Guardiola es geschafft das Jahr als Trainer zu “überleben”.
Und auch wenn Hoeneß einmal irgendwann etwas von “dann gibt es eben mal keinen Titel” gesagt hat – wenn sich der FCB, was ja nicht ausgeschlossen scheint, am 13 März entgültig aus den drei Wettbewerben verabschiedet hat, wird auch ein Kovac das Schicksal der anderen 6 Trainer teilen.
Richtig. Falls er gehen muss aber eben nur aufgrund fehlender Erfolge und nicht aufgrund anderer, durchaus kritikwürdiger Versäumnisse. Selbst van Gaal hätte die Post-WM-Saison 2012/13 wohl überstanden, wenns sportlich gepasst hätte. Dann wären seine “menschlichen Defizite” sicherlich unter den Teppich gekehrt worden. Ähnlich wird es wohl auch bei Kovac laufen. Nach Außen hin käme vielleicht noch das Argument mit der fehlenden spielerischen Entwicklung, um den Kopf selber aus der Schlinge zu ziehen.
Ich glaube, dass Deine Einschätzung der Wahrheit recht nahe kommt.
Fußball ist einfach ein extremer Ergebnissport, und gerade diejenigen, die die Verantwortung für die Zig-Millionen-Budgets haben, schauen meist nur auf den (kurzfristigen) Erfolg. So wie die “echte” Unternehmen auch gerne das Quartalsergebnis einer langfristigen Strategie vorziehen.
Der Unterschied von Hitzfeld zu Kovac ist, dass sich heute wesentlich mehr Leute für Taktik interessieren und auch dank Internet in allen Details jede Profimannschaft analysieren können. Deswegen glaube ich, dass Kovac weit weniger Kredit hat als es Hitzfeld hatte. Früher hat man es halt als Zuschauer auf die Mannschaft, den SchiRi, evtl. auch zwar auf den Trainer geschoben – aber der Durchschnittszuschauer hatte keinerlei Möglichkeit, Ursachenforschung auf dem heutigen Niveau zu betreiben.
Und dank Seiten wie MSR braucht man es gar nicht selbst können, lesen können genügt.
Ich glaube (oder hoffe), auch Hoeneß und Rummenigge haben das mittlerweile verstanden und halten an Kovac und Salihamidzic nur mangels kurzfristig besserer Alternativen fest. Es wäre ja auch wirklich niemandem geholfen, jetzt mitten in der Saison “irgendjemand” zu holen. Aber im Sommer muss wohl ein echter Neuanfang her, sonst kommen über kurz oder lang keine erstklassigen Spiele rmehr nach München …
Es ist imho nicht nur das Interesse an Taktik (wiewohl das sicherlich auch eine Rolle spielt), sondern der Umstand, dass sich gerade in diesem Bereich sehr viel verändert und professionalisiert hat, weil man gemerkt hat, dass man in einem leistungsmäßig sehr engen europäischen Spitzenbereich noch ein paar Prozentpunkte rausholen kann, wenn man nicht nur über Spielerqualität, -fitness, und -einsatzbereitschaft kommt, sondern über die taktisch-strategische Passung aller Elemente noch zusätzlich etwas herausholt.
Natürlich reicht die individuelle Qualität wie von 1999-2001 auch heutzutage noch, um Spiele zu gewinnen und ~70 Punkte-Saisons zu spielen. Für die heute zumeist nötigen ~80 Punkte-Saisons reicht es aber halt nicht, weil die anderen Teams mit Taktik eben unsere individuelle Überlegenheit neutralisieren. Wenn man dann keinen Plan hat, wie man das taktisch kontern und aus der individuellen eine systemische Überlegenheit werden lassen kann, dann ist jedes Spiel eng, immer in der Gefahr zu kippen so wie es derzeit der Fall ist.
Wirklich Great Willy. Hitzfelds Amszeiten messerscharf analysiert. Vor allem die Bundesligasaison 2001 war eigentlich kacke, durch das legendäre Ende wird alles verklärt. Ähnlich wie jetzt Kovac hat auch Hitzfeld nach dem Spiel immer alles schön geredet, nie taktische Fehler zugegeben oder Spieler an den Pranger gestellt. Aber Erfolge sind Erfolge.
Genau, Erfolge sind Erfolge!
Nimm dir dieses grauenhafte Spielsystem eines Otto Rehagel mit seinen Griechen. Und dann werden die mit dem System Europameister und Otto der König von Griechenland.
Ein Hitzfeld hat natürlich auch seine Fehler gemacht – aber er hat die CL gewonnen.
Ein Heynckes hat eine Saison 2012 gespielt, die auch nicht das war, was man erhoffte. Und dann gewinnt er das Triple, was noch nie eine deutsche Mannschaft gewonnen hat.
Aber ein Kovac – so sieht es zumindest aus – gewinnt eben nichts.
Und wer keine Titel holt, darf sich eben KEINE Fehler leisten. Nur dann kann man sich noch mit Pech, Verletzungen oder Schiedsrichter retten – aber auch nur eine Saison. Eine Saison 2013 ohne Titel hätte auch ein Heynckes nicht überlebt.
Bei der Mehrzahl der damaligen Forumsexperten wäre er im Sommer 2012 entlassen worden. Dann hätte es 2013 in dieser Form nicht gegeben.
@Willi
Danke für diese Analyse, bin leider zu jung, um von Hitzfeld ernsthafte Eindrücke zu haben.
Hitzfeld war auch so ein schönes Beispiel, wie “wichtig” eine Kaderplanung ist.
Hoeneß: “Wir würden gerne XY verpflichten. ”
Hitzfeld: “Ja, macht man. Den krieg ich schon irgendwie eingebaut.”
@Willythegreat
Ich verneige mich vor diesem grossartigen Kommentar.
1. Torschütze: Goretzka
2. Freie These: Bayern geht 1:0 in Führung
3. Über / unter 2.5: über
4. Starting-11: Ulreich – Kimmich, Süle, Boateng, Alaba – Thiago, Goretzka – Müller – Robben, Ribery, Lewandowski.
@Moddermonster & @Willy the Great
Ganz starke Beiträge, danke! (andere Beiträge sind auch stark, ich kann nur nicht jedem danken)
@Jo
“Da wird lieber dieses ominöse In-game-Coaching bemüht, statt zu erkennen, dass die interne Struktur der Mannschaft zerbrochen ist.”
Naja…ehrlich gesagt finde ich Verweise auf die “interne Struktur der Mannschaft” viel ominöser als In-Game-Coaching. Da eine interne Struktur eben eigentlich auch nur von internen Leuten beurteilt werden kann (was wir höchstwahrscheinlich alle nicht sind) landet man dann schnell bei unbeweisbaren Spekulationen über die Charaktere und persönliche Lebenssituation der Spieler. Das zeigst du ja auch in deinem nächsten Satz: “Ich sehe auch in Müller keinen Boss auf dem Feld, sondern sehe eher Müllers individuelles Problem darin, dass seine persönlichen Formschwankungen u.a. zeitlich damit zusammenfallen seit man diese Rolle von ihm erwartet.” Du siehst das so. Es gäbe durchaus auch andere Erklärungsansätze. Ich will nicht sagen, dass deine Meinung oder das Hierarchie-Argument zwingend falsch sein müssen. Aber Aussagen wie “Thiago und Martinez sind keine Anführer, Lewandowski zu egoistisch” sind letztlich unqualifizierte Ferndiagnosen über den Charakter von Menschen, die der Autor nicht persönlich kennt und auf Basis weniger einzelner Situationen trifft.
Verweise auf In-Game-Coaching hingegen basieren deutlich eher auf klaren, objektiven Fakten. Dass es Alphonso Davies beispielsweise gegen ein Bayer Leverkusen, das sich hintenreinstellt und eine Führung verteidigt, schwerhaben wird, seine Geschwindigkeit (was seine größte Stärke ist) einzubringen, ist logisch naheliegend. Auch dass man einen strukturierenden, kreativen Mittelfeldspieler braucht, um eine tiefstehende Abwehr auszuhebeln, ist relativ unstrittig. Insofern ist der Davies/James Wechsel gegen Leverkusen schon diskutabel. Natürlich muss man einem Trainer auch unglückliche Wechsel zugestehen, aber wenn diese sich häufen halte ich einen Verweis auf das In-Game-Coaching für berechtigter als ein schwammiges “Thomas Müller ist kein Leader”. Wobei mein Hauptkritikpunkt an Kovac nichtmal das In-Game-Coaching ist.
Um dann zu der Hierarchie-Debatte auch noch meinen Senf dazuzugeben: ich habe eher nicht den Eindruck, dass die Hierarchie der Mannschaft komplett ruiniert ist. Ich finde nicht, dass man der Mannschaft vorwerfen kann, dass sie zu wenig kämpfen, sich gegenseitig nicht unterstützen oder dergleichen. Und oft genug gelingt es ja auch, aus einem fußballerisch wenig überzeugenden Spiel mit Willenskraft und Leidenschaft noch ein gutes Ergebnis mitzunehmen (beim 3:3 in Amsterdam, beim 1:0 gegen RB Leipzig, dem Sieg gegen Stuttgart und um ein Haar sogar beim BVB). Wäre das einer Mannschaft ohne Anführer und Hierarchie wirklich gelungen? Ich hab eigentlich eher den gegenteiligen Eindruck: dass es der Mentalität und dem “Siegergen” der Mannschaft zu verdanken ist, dass wir trotz aller taktischen Probleme rein nach den Ergebnissen eine mindestens solide Saison spielen.
Ich sehe es aber ähnlich. Was nützt das beste Ingame-Coaching, wenn die Struktur der Mannschaft nicht (mehr) stimmt. Für mich stimmt die schon seit dem Abgang von Schweinsteiger nicht mehr. Martinez hätte man zum Chef aufbauen können, kein Feinfuß aber ein Ackerer vor dem Herren und auch nicht mehr so häufig verletzt.
Aber das ist nur ein Aspekt von vielen. Neuer ewig verletzt, Boateng mit sich selbst beschäftigt und oft verletzt. Hummels mit der Presse und seiner Außendarstellung beschäftigt. Alaba nur gut wenn er mit Ribéry spielt. Müller seit Jahren komplett außer Form und spielt dennoch konsequent (auch mangels Alternativen). Ribery und Robben lange über ihrem Zenit, werden dennoch wieder und wieder verlängert. Lewandowski seit Jahren der einzige Stürmer, null Varianz, absolute Ausrechenbarkeit und Abhängigkeit ohne Ende.
Die Fehler die zu der heutigen Situation geführt haben wurden seit 3-4 Jahren gemacht. Nicht jeder Transfer war schlecht, aber es waren zu viele unpassend, am Bedarf vorbei und zu kurzsichtig. Auch das vielumjubelte “Team 2021” war mehr Fluch als Segen. Welcher von den Protagonisten damals konnte denn sein Niveau halten?
Was ist heute die Achse, wenn es um das Gerüst der Mannschaft geht? Und da räume auch ich Kovac Fehler ein. Erst gnadenlose Rotation, dann das Gegenteil und jetzt so la la. Aber keine “Achse” die dem Rest Orientierung gibt. Kein eingespieltes System. Keine Stamm-Viererkette auch wenn sie möglich wäre. Kein eingespieltes Mittelfelddreieck sondern immer wieder die Wechsel.
Da hilft auch mit Verlaub kein Ingame-Coaching mehr. Es muss eine Struktur her, dazu bedarf es ein paar wichtiger Transfers. Es müssen 2-3 Eckpfeiler benannt werden, aktuell haben wir nur Lewandowski. Um die herum muss die Truppe aufgebaut werden. Dazu brauch man aber fähige Leute, die das managen und bei allem Respekt, Brazzo ist es nicht.
Diese Saison 4 Tore+6 Assists in 19 Spielen, letzte Saison 8 Tore+16 Assists in 29 Spilen, die davor 5+14 in 29 Spielen. Beeindruckend für einen Spieler, der seit Jahren komplett außer Form ist.
Doch, genau da liegt das Problem, beim In -game-Coaching! Es gibt genau eine Spielidee. Und wenn der Gegner entweder direkt oder im Lauf des Spiels darauf reagiert und sein eigenes System darauf umstellt, passiert – nichts!
Es gibt Trainer, die auf jede Systemveränderung des Gegners reagieren, Und es gibt Trainer, die nur die eine Idee haben – entweder geht oder geht nicht. Und mittlerweile ist sehr oft das zweite der Fall.
Du hast mit den Fehlern Recht, die auf dem Transfermarkt gemacht wurden. Das haben viele hier ja auch schon oft kritisiert (auch ich). Und dennoch bleibt es ein Fakt, dass es unter Heynckes mit einer ähnlichen Mannschaft ein viel klareres Spielsystem und bessere Abläufe zu sehen gab.
Volle Zustimmung. Bei interne Struktur der Mannschaft, fehlende Hierarchie, keine Leader auf dem Platz etc. sehe ich immer Effenberg & Co. im Doppelpass sitzen. Mangelnde Einstellung war die letzten Spiele sicherlich nicht das Problem und es mag ja sein, dass ein aggressiverer Leader das ein oder andere Spiel herumgerissen hätte, aber das wäre nur ein Herumdoktern an Symptomen.
Das Fundament im Sinne Spielsystem und taktischer Plan ist einfach marode.
@Olorin:
Du hast natürlich recht, dass wir hier größtenteils Meinungen und keine Fakten austauschen. Das lässt sich, wenn man denn überhaupt darüber diskutieren will, kaum vermeiden. Was ist denn außer den Ergebnissen schon objektiv?
Wie sollte man denn sonst z.B. über die Arbeit eines Salihamidzic diskutieren? Was sehen wir denn von dem außer 5-Interview-Minuten im Monat?
Und meiner unmaßgeblichen Meinung nach ist dieses Hierarchie- und Strukturdefizit eben evident. Spätestens seit den Rücktritten von Alonso und Lahm ist das ein großes Thema.
Ich habe oft den Eindruck es wird vergessen, dass wir hier nicht über animierte Zwerge sprechen, die über Bildschirme huschen, dirigiert von einem allmächtigen Puppenspieler. Es geht hier um reale Menschen aus Fleisch und Blut, die sich in sozialen Ordnungen bewegen, die Hierarchien und Strukturen bilden, Rollen einnehmen, anstreben oder ablehnen.
Interessanterweise hat das gerade der BVB offensichtlich gut erkannt (leidvolle Erfahrung eben). Ich vermute hier auch stark den Einfluss eines Sammer, der für solche Themen ja immer offen ist. Dort hat man gerade letztes Jahr das Fehlen von solchen Führungsspielern, Mentalitätsmonstern oder wie man sie nennen mag wie Alonso und Vidal (explizit) beklagt und dementsprechend mit den Verpflichtungen eines Witsel und Delaney reagiert. Scheint zu funktionieren.
Bei uns sind beide gegangen, ohne dass es Ersatz auf spielerischer oder Leader-Ebene gegeben hätte.
Ich weiß auch gar nicht, warum hier das Thema nur auf das Thema Kampf verengt wird. Das ist doch nur ein Teilaspekt des Ganzen und hier sicher nicht der Wichtigste. Im konkreten Fall vermisse ich eher denjenigen der es schafft das Spiel in diesen hektischen Umschwungphasen auch mal zu beruhigen, statt zu pushen. Den Typen, der auch mal auf den Ball tritt statt ihn wegzuhauen, der mal einen Kreisel dreht, statt ins Dribbling zu gehen, der seine Mitspieler auch mit Worten und Taten beruhigt, der nach einem Foul auch mal ein “Liegenbleiben” zuflüstert. Und ja auch einen der mal das berühmte Zeichen setzt.
Mit einem Alonso und Vidal auf dem Feld sind unsere Gegenspieler jedenfalls eher selten bei uns durchs Mittelfeld spaziert.
Das hat einmal natürlich mit individueller Klasse zu tun, aber auch mit solchen Dingen wie Ausstrahlung, Attitüde usw.
Irgendwann letztes Jahr hat z.B. irgendein BL-Spieler Vidal als mit den unangenehmsten Gegenspieler beschrieben den es gäbe. Er hat seine physische Präsenz als lähmend, ja zermürbend geschildert. Sinngemäß: “Du weißt er ist da, und er kommt gleich wieder an und wieder und wieder..”
Ohne dem guten Josh zu nahe zu treten. Aber heute spielt da (teilweise) ein Kimmich, der bei jedem Körperkontakt die Balance verliert.
Und zum Thema In-game-Coaching und klare, objektive Fakten. Sehe ich gerade auf dein Beispiel bezogen komplett anders. Gerade über Auswechslungen kann man ja immer mit Fleiß diskutieren. Aber gerade gegen Leverkusen sehe ich da nichts “objektiv” Falsches. Erst einmal ist ja klar, dass der Trainer in so einer Lage das Auswechselkontingent ausschöpft. Ich hätte andernfalls die Kommentare hören mögen. Und da kamen in diesem Fall ja nur die drei bewussten Spieler infrage. Was z.B. an Davies und seinem Tempo verkehrt gewesen wäre, erschließt sich mir nicht. Das hat doch ein Coman gegen frische Leverkusener zur Genüge vorgemacht was man mit Tempo bewegen kann.
Dass James dafür rausgeht hatte ich genau so erwartet. Der hat zum letzten Mal vor 3 (?) Monaten über 90 Minuten gespielt, kommt aus einer Verletzung. In der ersten HZ war das noch ziemlich gut, aber er hat in der 2. HZ doch von Minute zu Minute abgebaut, ist sichtbar müde geworden.
Der Rafinha-Wechsel war völlig klar und folgerichtig um den Fehler mit Kimmich zu korrigieren. Hätte man ggf. etwas eher machen können.
Und Müller? Also der war für mich jetzt wahrlich nicht so gut um seine Auswechslung nicht zu rechtfertigen. Wer denn sonst?
Ok, soll jetzt keine endlose Debatte über diese konkreten Auswechslungen sein. Im Grunde will ich hier nur darauf hinweisen, dass die so unumstößlichen Fakten für mich bei weitem nicht so objektiv und klar sind, wie angeführt.
@jo +1 +1 +1
Und das ewige Thema Müller nervt nur noch!
Es gibt Leute die feiern ihn für jeden assist und verweisen auf tolle Statistiken ( die ich persönlich gemessen an der Spielzeit diese Saison nicht gerade super finde) und wenn er nicht gut spielt dann nur weil er falsch aufgestellt wurde und man dabei aber gerne vergisst, dass er eh überall rumläuft.
Und die anderen sehen überhaupt kein Wert für ihn in der Mannschaft,was auch völlig überzogen ist.
Schade daß er gegen Liverpool fehlt,denn in solchen spielen erwarte ich von Topspieler starke Leistungen und nicht gegen Bundesliga Mittelmaß.
Und wenn wir gegen Liverpool ausscheiden, lag es laut einem von uns, mit Sicherheit am fehlen von Müller ;-)
Jo, dann erkläre doch mal, was du mit drei schnellen Spitzen vorne willst, wenn der Gegner zu dem Zeitpunkt längst sein System umgestellt hat und aus einer kompakten Defensive auf Konter spielt.
In der ersten Halbzeit sah das System noch anders aus und ein Coman hat mit einem aufgerückten Weiser gemacht, was er wollte. Nur ist zu dem Zeitpunkt des Gnabry- und Daviess-Wechsel eben keiner mehr aufgerückt. Da hatte man dann plötzlich einen Gnabry als verkappten 10er. Gut kann man machen – und wer sollte anstelle von James den kreativen Part übernehmen, um die drei +Lewandowski in Szene zu setzen.
Und Müller – seit Ancelotti und Löw weiß doch eigentlich jeder, das es eine Position gibt, die der Gute grundsätzlich suboptimal ausfüllt – die auf der rechten Außenbahn. Das war eine der allerersten Maßnahmen von Heynckes – Müller von der Außenbahn weg zu holen Warum wohl?
Und jedesmal, wenn ihn mal wieder einer da hinstellt, sind die Urteile eigentlich schon vorher klar: “eher nicht so toll”. Da muss man dann vielleicht mal den Ars** in der Hose haben und für das gewünschte schnelle Spiel über Außen auch zwei schnelle Außen aufzustellen, wenn man sie hat.
Das erinnert mich in fataler Weise, wenn auch in umgekehrter Reihenfolge an das letzte Länderspiel.
Drei schnelle auf Konterspielende Stürmer legen fast das Angriffsspiel der Niederländer lahm, weil man immer auf Absicherung bedacht sein musste. Und nachdem man alle drei ausgewechselt hat, wundert man sich, dass die Offensive der Niederländer plötzlich rollt und die Defensivspieler plötzlich fast 20m weiter vorne agieren. Und Rumms fängt man sich die Tore ein.
Und am Samstag war es umgekehrt. Das schnelle Umschaltspiel, das zwar meist über Coman lief und die Leverkusener und Bosz vor Probleme stellte, kam in dem Moment fast zum Erliegen, in dem Bosz sein System änderte und auf das Hochstehen seiner Defensivspieler – vor allem der Außen verzichtete und selbst auf Konter spielen ließ. Und dann, als es eben nicht mehr funktionierte, bringt man noch zwei schnelle Spieler – die sich dann wie erwartet an der tiefer stehenden Defensive die Zähne ausbeißen und überhaupt keinen Platz haben, um ihre PS auf die Bahn zu bringen.
Damit sind wir wieder beim alten Punkt – es gibt nur ein System! Und wenn sich der Gegner darauf einstellt, wird es trotzdem gnadenlos weitergespielt inclusive der Auswechselungen.
Einen Gnabry auf der Müller-Position und einen Müller in der Mitte, hätte ich verstanden, Auch einen Davies für einen Coman – kann man machen, 1:1. Hat man aber nicht!
Es fällt doch langsam auf, dass vor allem die 2. Halbzeiten eher durchwachsen um nicht zu sagen schlecht sind. Spätestens in der Halbzeit reagieren die Trainer mit einer Systemmodifizierung – aber darauf erfolgt keine Reaktion.
Um dem System-Dilemma mit einer einfachen Zahl ein Bild zu geben:
Bayern ist aktuell die Mannschaft mit dem zweitmeisten Ballbesitz aller Erstligisten in Europa. Nach Pep’s Manchester City.
Und genauso sehen die Spiele aus: eine Mannschaft, die durchaus will. Aber nicht kann. Und nicht weiß, wie.
Eine Mannschaft, die will aber nicht kann.
Da stellt sich dann die Frage, warum man plötzlich nicht mehr kann. Haben die Spieler alles verlernt – wohl eher nicht. Formschwankungen und Verletzungen hat es schon immer gegeben.
Bleibt eigentlich nur die Systemumstellung, die nicht funktioniert hat. Und sieht man sich das eigentlich gewünschte System an, dann ist es eigentlich auch kein Wunder.
Der als so böse angesehene Satz eines James – wir sind hier nicht in Frankfurt , ist ja so falsch nicht, wenn man sich das Spielsystem ansieht. Das System basiert auf dem Tempo der Einzelspieler. Und da gibt es in Frankfurt neben einem Haller als Sturmspitze eben einen Rebic, Jojic, da Costa, Kostic -und die stehen bzw standen immer alle auf dem Platz! Dazu noch einen Boateng, der aus dem Mittelfeld die Fäden zog.
Nimmt man sich den Samstag, dann gab es bis zur 60. Min als schnellen Spieler einen Coman – aus die Maus!
Bei aller Wertschätzung weder ein Ribery, ein Robben, ein Müller und selbst ein Kimmich oder Alaba gehört zu den schnellen Spielern. Aber obwohl die schnellen Spieler nicht da oder nicht auf dem Platz sind, spielt man das schnelle Umschaltspiel mit den schnellen Spielern.
Und wenn man dann endlich genug schnelle Spieler auf dem Platz hat, nimmt man gleichzeitig den, der die Fäden ziehen soll, vom Platz.
Dann merkt der Gegner, was da vor sich geht und stukturiert sein System um – da spielt der Gegner das Gleiche aus eine massiven Defensive heraus – und gegen die massive Defensive nutzt die ganze Geschwindigkeit nichts mehr. Stattdessen läuft man dann selbst in die Konter, die man eigentlich selbst spielen soll.
Nun müsste man eigentlich auf die Strukturänderung des Gegners reagieren-aber da passiert nichts .
Und dann kommt genau der Satz von Turbobazi – man will, aber kann mit dem System eben nicht.
Das konnte man in vielen Spielen immer wieder sehen. Sobald der Gegner auf das Spielsystem reagierte, ging nicht mehr viel.
Und trotz der 7 Siege in Folge, in vielen Spielen hat man Glück gehabt, dass der Gegner entweder zu spät reagierte, wie z.B Hoffenheim , oder einfach Pech im Abschluß hatte.
Auch das BVB-Spiel war eines aus dieser Gattung – wenn ein Reus in der ersten Hälfte seine 100%iegn Chancen nutzt, ist das Spiel schon zur Halbzeit gelaufen.
Ja, die machen daraus aber auch 2,9 anstatt 2,3 Tore pro Spiel – und bekommen obendrein noch weniger Gegentore. Sollen sie meinetwegen – ist ein Scheißverein. Nicht für 10 Tore pro Spiel würde ich die mögen. Anhand der Manchester-Klubs erkennt man aber trotzdem die entscheidenden Unterschiede: City setzt alles auf eine Karte und investiert unablässig in Guardiolas Idee vom Fussball. United dagegen hat ebenso viel Kohle, wechselt aber wild zwischen Trainern mit völlig unterschiedlicher Philosophie hin und her und verweigert diesen obendrein noch die Spieler, die sie für die Umsetzung ihrer Spielphilosophie haben wollen. Stattdessen holen sie jene Spieler, die gerade “angesagt” sind, oder eben gar keine. Ergebnis ist eine Mannschaft, in der es drei Linkaußen, aber keinen Rechtsaußen gibt. Es werden für einen Haufen Geld immer wieder neue Mittelfeldspieler eingekauft (die gerne einen gepflegten Ball spielen würden), um vorne auf Konterstürmer zu setzen und rechts hinten Cashley Young aufstellen zu müssen, während Phil Jones in der Innenverteidigung rumrumpelt. Was weniger daran liegt, dass man keine anderen Innenverteidiger hätte, sondern viel mehr daran, dass man da chronisch schlecht scoutet. Und der sportlich Verantwortliche (Ed Woodward) hat a) keinerlei fachliche Qualifikation und verhält sich b) im Kontakt mit anderen Vereinen (also auf dem Transfermarkt) in einer Art, die zwischen ungeschickt und kontraproduktiv schwankt. Erkennt jemand Parallelen? Ich zumindest sehe darin eine Beschreibung des FC Bayern, wie er in nicht allzu ferner Zeit aussehen könnte, wenn die Reserven der goldenen Jahre endgültig aufgebraucht sind und kein Umdenken in der Führungsetage stattfindet.
So, und da Fussball ein merkwürdiger Sport ist, gewinnt United nach diesem Plädoyer jetzt wahrscheinlich in Chelsea-Manier die Championsleague. Durch ein Kopfballtor von “Mike” Smalling.
Haha, großartiger Kommentar! Die beiden Manchesters taugen in der Tat ob der ähnlich gesegneten finanziellen Situation sehr gut für einen Vergleich, was strategisches Vorgehen angeht. Gerade ManUtd zeigt aber auch, dass man – hat man es einmal in die Finanzelite des Weltfußballs geschafft – diese trotz zT unterirdischer Leistungen, mies anzusehendem Spiel und ausbleibender Erfolge nicht so schnell verlässt, sofern man in Bezug auf Marketing, etc. auf der Höhe der Zeit bleibt. (Wobei England da natürlich einen erheblichen Vorteil gegen Deutschland hat, andererseits die Aufmerksamkeitskonkurrenz in der Premier League wesentlich größer ist. In der Bundesliga wird Bayern immer der interessanteste Verein sein, gerade auch wenn die Erfolge ausbleiben. Einzig Dortmund kann da etwas mithalten.)
Haha, geil, man erinnert sich, “Mike“. Der gute alte van Gaal.
Bevor ich nun ein zwei seitiges Plädoyer verfasse weshalb Kovac nicht der richtige ist, möchte ich nur kurz auf den Artikel und einige Kommentare verweisen. Es gibt hier genug Argumentationen weshalb er nicht der richtige ist und weshalb er es trotz allem ihm auch nicht einfach gemacht wird.
Doch frage ich mich nun wer es denn besser machen würde als Kovac. In der Bundesliga gibt es seit Jahren junge aufstrebende Trainer die eine Mannschaft auch entwickeln können. Allerddings sehe ich bei keinem eine risikofrei Verpflichtung.
1./2. Buli:
Nagelsmann, Kohfeld, Hütter, Hecking, Dardai, Favre, Wolf, Anfang. In meinen Augen alles Trainer die durch ihre Arbeit beim ihren Vereinen zumindest Aufmerksamkeit erzeugt haben. Den zukünftigen Bayerntrainer sehe ich hier allerdings leider nicht (langfr. gebunden oder noch nicht weit genug)
Deutsch Int.:
Tuchel, Klopp, Rose. Klasse Trainer, nicht verfügbar. Zu Rose kann ich leider nichts sagen.
International:
Conte, Zidane, Mourinho, Lopetegui, Wenger, Blanc. Zum einen muss man sich hier die Grundsatzfrage stellen und entscheiden ob man überhaupt wieder einen Trainer einstellen will, der nicht deutschsprachig ist. Die zweite Frage ist ob er überhaupt verfügbar wäre (Zidane). Schließlich ob man sich das taktische Konzept des Trainers auch bei Bayern vorstellen kann ( Mourinho, Conte)
Ich sehe leider keinen Trainer der aktuell auf dem Markt ist der Bayern unbedingt sicher helfen würde. Man muss mMn ins Risiko gehen und tatsächlich auf einen jungen deutschsprachigen Trainer setzten. Meine Favoriten wären hierbei Kohfeld und Hütter, auch wenn ich alles andere als restlos überzeigt bin. Ein absoluter Traum wäre natürlich Klopp. Ich glaube, das wird allerdings beim Traum bleiben.
Off topic:
Gerade gelesen, dass Bayern, wenn die Verpflichtung von Hernandez nicht klappt, auch an Upamecano interessiert wären. Soll allerdings ne Ausstiegsklausel von 100 Mio. haben…
Aber generell finde ich die beiden franz. Innenverteidiger, also Upamecano und Konate, sehr interessant!! Beide sehr schnell, technisch gut ausgebildet und Schränke vor dem Herrn.
Sollte man auf dem Radar haben!!!
Wie viele rechtsfüßige IV wollen wir eigentlich noch kaufen? In der Verteidigung ist es ein Vorteil, richtigfüßig zu spielen. Deswegen wirken Süle und vor allem Boateng und Martinez sofort unsicherer, wenn sie halblinken IV spielen müssen. Nur Hummels kann als linker IV sein Leistungsmaximum abrufen, weil er das seit knapp einem Jahrzehnt macht und seine Spielweise dementsprechend angepasst hat. Insbesondere Hummels häufige Außenristpässe sind eine Anpassung an seine inverse Aufstellung, da Bälle mit dem rechten Außenrist einen ähnlichen Spin haben wie mit der linken Innenseite. Das ist aber technisch anspruchsvoller und für mich einer der Gründe für Hummels relativ hohe Fehlerquote.
Stand jetzt haben wir schon fünf rechtsfüßige Innenverteidiger für nächste Saison unter Vertrag. Wenn wir Pavard nicht geholt hätten wäre Upamecano vielleicht eine Option, aber 100 Mio zu investieren auf einer Position, auf der kein Bedarf ist, wäre ziemlich absurd.
100 mio wird Niemand für ihn zahlen. Laut den Berichten soll die Ablöse geschätzt bei ~35 mio liegen. Solche Infos sollte man ggf. auch nennen ;-) Für das Geld würde ich ihn pers. sofort nehmen!
Um Gottes Willen, meine Feststellung sollte auch nicht bedeuten, dass man Upa für 100 Mio. holen sollte! Aber auf lange Sicht sehe ich in den beiden absolute Weltklasseverteidiger, weil sie einfach die Veranlagung eines modernen IV mitbringen.
Dass beide Rechtsfüßer sind, ist ja kein Hinderungsgrund nur einen von beiden zu holen, wenn Hummels und Boa uns verlassen haben. Und Pavard könnte in dem Fall ja auch auf der Außenbahn verteidigen…
Mir fallen jedenfalls nicht viele Innenverteidiger, die in dem Alter bereits so viel Klasse beweisen.
Noch viel lieber wäre mir allerdings Hakimi als AV. Der wird aber weder beim BVB bleiben, geschweige denn irgendwann zu uns wechseln. Denke er wird auch nicht unglücklich sein, wenn Real ihn zurückholt!
Mal noch zwei gemeine Zitate:
Aussage Kovac: “Wenn man Herz hat braucht man keine Taktik…”
Aussage Modric 2014 über den damaligen Nationaltrainer: ” Wir haben weder ein System, noch einen Plan, was gespielt werden soll”
Dem ist nichts hinzuzufügen.
+1 @Anton
Das ist so traurig. Ich habe ja schon lange meine Hoffnung verloren was Kovac angeht. Aber diese Aussage ist doch eine Bankrotterklärung. Und für niemanden mehr als für den Trainer.
Aber als Verantwortliche einen solchen Trainer einzustellen zeugt für mich davon dass man entweder komplett unverantwortlich und ohne jeglichen Plan handelt, (fast als würde man einfach auf einer Taxifahrt solch eine Entscheidung treffen – haben die sich vorher mal über den informiert oder mit ihm über seine Vorstellungen von diesem Sport gesprochen oder haben die nur seinen Stallgeruch vernommen?) oder dass man tatsächlich diese Haltung teilt. Ich weiß nicht was noch inkompetenter ist.
Gilt damit auch: „Wenn man Herz hat braucht man keinen Trainer“? – Ein Motivationscoach und Ausdauertraining würden dann doch reichen, oder? Dann geh doch bitte Niko.
Diese Aussagen sagen eigentlich alles und genau das sieht man jetzt.
Unsere Obrigkeiten UH und KHR werden sich diesen Fehler aber nicht eingestehen und sich nach einem neuen Trainer umsehen. Im Forum wird viel über neue Trainer diskutiert. Ajax hat toll gespielt bei uns. Ten Hag sollte doch zu bekommen sein. So einen Fussball möchte ich als Bayern-Fan sehen. Nicht diesen Hau-Ruck-Fussball.
Fairerweise muss man sagen, dass das Zitat schon ein paar Jahre alt ist. Ob er das heutzutage so sagen und sehen würde, ist daher erstmal offen.
Aber genauso lässt er spielen. Systemumstellung – Fremdwort!
Wie heißt es so schön im nächsten Bericht Frankfurtisierung!
Einfach nur noch mal zu Müller. Da geht es m.E. nicht nur um ihn als Spieler, sondern auch insgesamt um ein System – um ein System, dass sich die Spieler im November scheinbar auch wieder in den Gesprächen erstritten haben, weil damit die Offensive am besten funktioniert – auch wenn sonst wenig Struktur drinnen ist – und die Mannschaft sich am wohlsten fühlt. Übrigens seit Jahren. Und da ist wesentlich, dass Müller näher an Lewy dran spielt und seine Freiheiten hat und eben nicht, irgendwo am Rande geparkt ist, den Mittelstürmer spielt oder mit vielen Aufgaben als Achter oft viel tiefer spielt.
Das System ist kein Allheilmittel – es ermöglicht uns aber, dass es eine klare Aufteilung im Mittelfeld gibt, wer defensiv bleiben muss – uns gelingt damit aufgrund des Positionsspiels und der Synergien von Lewy und Müller dabei oftmals auch per Flachpass durch die Mitte zu spielen oder Müller hinter die Abwehr zu schicken, so dass genug Zeit zum Nachrücken ist – und irgendwie scheint es nicht nur offensiv besser zu sein, sondern auch defensiv nicht löchriger zu sein, als wenn wir aufstellungsmäßig “defensiver” spielen.
In den KO-Spielen der ChampionsLeague gab es ein einziges Spiel in den letzten Jahren, in dem sowohl Lewy als auch Arjen aus dem Spiel heraus gescort haben – 2017 gegen Arsenal, wobei Arjen von unheimlich viel Raum gesprochen hat, dem man ihn ließ (wohl eher selten) und Lewy erst nach dem Ausfall und der Vogelwildheit der Abwehr von Arsenal scorte – wenn wir nicht im 4231 mit HS spielten. Lewy hat ansonsten nur Elfer stehen, Robben sogar seit 2011 nichts. Beide – und Müller – waren aber zumindest letztes Jahr noch die historisch besten Schützen der CL-Finalrunde nach Messi und CR7. Bei den ganzen CL-Festen der letzten Jahre – wo unsere Offensiven glänzten – von Basel über Triplejahr, Porto, Juve etc. gab es unabhängig der Flügelbesetzung (selbst mit Lahm als Winger) immer dieses 4231 HS. Allheilmittel ist es natürlich keines – insbesondere dann, wenn man es gegen einen sehr guten Gegner erst dann spielt, wenn man schon beim Duell im Rückstand ist…
Dieses System funktionierte so vor der Winterpause – zumindest besser als alles zuvor in dieser Saison. Man sah, dass das Selbstbewusstsein der Spieler wieder wuchs. Seit der Winterpause ist es wieder ad acta gelegt. In der ersten Halbzeit gegen Hoffenheim funktionierte die Formation so noch gut – weil Kimmich auch wegen der Dreierkette der Hoffenheimer hoch stehen konnte und Müller als Quasi-HS eher zentral agierte. Nach der Pause und der Umstellung der Dreierkette auf eine Viererkette war es damit vorbei.
Gegen Stuttgart ging die erste Hälfte gar nicht – die 2-Tore-Führung haben wir nach der Pause rausgeholt, als wir die einzige halbe Stunde 4-2-3-1 HS spielten.
Gegen Leverkusen reiner Aktionismus bei den Auswechslungen.
Bei all dieser Müllerdiskussion geht es nicht nur um seine Tore und Assists – sondern auch um eine Formation, in der unsere Offensiven sich am wohlsten fühlen und defensiv nicht schlechter zu funktionieren scheinen.
Tja, das Aus gestern kann dem BVB sogar noch gut in die Karten spielen: Sollten wir heute Abend weiterkommen, tragen wir das Viertelfinal ausgerechnet in der gleichen Woche aus wie das Buli-Duell gegen Dortmund!
Die schonen also ihre Kräfte und wir rotieren…oder auch nicht…
In der heutigen SportBild auf Seite 26 wird VfB-Manager Michael Reschke wie folgt zitiert:
“Da es noch keine Transfer-Vereinbarung zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Bayern gibt, können wir einen Wechsel von Benjamin Pavard für den nächsten Sommer auch nicht bestätigen”.
Weiter heißt es: “In Stuttgart ist man über das Bayern-Vorgehen verwundert” sowie: “Beim VfB fühlte man sich vor den Kopf gestoßen”, und es würden neben dem FCB durchaus noch andere Vereine Interesse an Pavard artikulieren.
Ferner wird wieder darauf hingewiesen, welche Verstimmungen Salihamidzics Vorgehen in London (Hudson-Odoi) auslöste und welche Fehler er bei den Verhandlungen um Hernández begangen habe. Im selben Heft lamentiert “Papa Rodriguez”, wie unglücklich und unzufrieden sein Sohn James in München sei, und welche anderen Vereine an ihm interessiert seien. Zu guter Letzt noch ein Leserbrief in derselben Ausgabe mit der Überschrift: “Erscheinungsbild des FCB ist derzeit desolat”…
Zwar sind das alles keine wirklichen Neuigkeiten (wenngleich ich bisher fest davon ausgegangen war, dass der Pavard-Transfer zumindest für den Sommer in trockenen Tüchern sei; ist er das denn nicht?), und natürlich ist mir klar, dass bei den Medien “Klappern zum Handwerk gehört” und sie zur Zeit jede sich bietende Gelegenheit nutzen, um auf den FCB einzuschlagen. Trotzdem braucht man als langjähriger Bayern-Fan derzeit wirklich eine große Leidensfähigkeit, und ich kann nur hoffen, dass dieser Zustand nicht mehr allzu lange anhält…
Allen Diskussionen (um Trainer, System, Management, Personalpolitik usw.) zum Trotz, die in diesem Blog hier m.E. auf einem sehr fachkundigen Niveau geführt werden: letztlich entscheidend sind die Ergebnisse “auf dem Platz” in dem Zeitraum zwischen heute Abend (DFB-Pokal bei Hertha BSC Berlin) und dem 13. März (CL-Rückspiel gegen Liverpool).
Da “trennt sich die Spreu vom Weizen”, und da geht es “Hopp oder Topp”. Entweder reißen sich alle Verantwortlichen zusammen und finden trotz aller hier diskutierten Spannungen und Unzulänglichkeiten zu einer hochmotivierten, kämpferischen und konzentrierten “geschlossenen Mannschaftsleistung”.
Oder aber man fliegt aus zwei laufenden Wettbewerben raus, indem man in Berlin verliert und bald danach gegen Liverpool eine Packung kassiert. In diesem Fall droht der Verein “aus dem Leim zu gehen”, weil dann alle Beteiligten übereinander herfallen werden. Wenn die in diesem Blog ausführlich beschriebenen Probleme nicht mehr durch positive Ergebnisse kaschiert werden können, wird ein monatelanges Hauen und Stechen die Folge sein. Die Mannschaft wird dann zerfallen und Kovac (und wahrscheinlich auch Salihamidzic) nicht mehr tragbar sein.
Ich hoffe deshalb sehr, dass die Mannschaft heute Abend in Berlin ein deutliches Zeichen setzen wird, um sich gegen diese Abwärtsspirale aufzubäumen. So theatralisch es auch klingt: es geht jetzt wirklich um “Alles oder Nichts”.
Gespannt bin ich auch auf die Aufstellung:
a) Müller oder James? Hier würde ich für James plädieren (und Müller als Einwechsel-Option vorhalten), damit er sich einspielen und Selbstvertrauen tanken kann für die beiden CL-Spiele gegen Liverpool, wo er nun wirklich gebraucht wird.
b) Ulreich oder Neuer? Das ist ein wirkliches Vabanque-Spiel! Spielt Ulreich und lässt z.B. wieder solch einen Freistoß rein (oder begeht einen noch größeren Fehler), wird alle Welt sagen: “Den hätte Neuer aber gehalten”. Neuer hat natürlich von seiner Ausstrahlung her und von seinen Künsten als mitspielender, “verkappter Libero” einen ganz anderen Nimbus als Ulreich. Trotzdem hatte Neuer (z.B. bei der WM) durch die konditionierten Schmerzreflexe der 3 Mittelfußbrüche ja lange Zeit Schwierigkeiten, wieder der Alte zu werden. Und selbst wenn es sich diesmal „nur“ um ein angerissenes Band handeln soll: der Schmerzreflex (oder auch schon der gedanklich antizipierte Schmerz) kann sicherlich die unbewussten Bewegungsabläufe stören, wenn Neuer sich z.B. mit den Armen voran einem ballführenden Berliner entgegenwerfen muss.
Oder ein Ball saust mit hoher Geschwindigkeit in Kopfhöhe auf ihn zu, und statt ihn, wie er es in optimaler Verfassung tun würde, zu fangen, verspürt er wegen der angerissenen Sehne für den Bruchteil einer Sekunde plötzlich Angst oder Schmerz und „entscheidet“ sich reflexhaft stattdessen, den Ball weg zu fausten…
Dann werden alle ihm Vorwürfe machen, dass er angeschlagen ins Spiel gegangen ist und man seinem Ersatzmann Ulreich nicht das ihm gebührende Vertrauen entgegengebracht hätte. Jedenfalls dürfte ein Spiel, das über 120 Minuten plus evt. ein Elfmeterschießen gehen kann, dem Heilungsverlauf der angerissenen Sehne sicher nicht zuträglich sein.
Oder noch schlimmer: trotz behelfsmäßiger Schienung reißt das Band heute Abend komplett, und Neuer fällt nicht nur für beide Liverpool-Spiele, sondern sogar noch viel länger aus. Wie groß wird dann erst das Gezetere sein?
Deswegen möchte ich wegen der Torwartfrage heute Abend nicht in Kovacs Haut stecken.
Persönlich würde ich dafür plädieren, Ulreich aufzustellen. Wie seht Ihr das?
Mondrian
Zum Wechsel von Pavard sehe ich das so:
Ich gehe davon aus, dass die Bayern mit Pavard einig sind und er unterschrieben hat – sonst hätten sie nicht so offensiv und klar seinen Wechsel zum Sommer kommuniziert, eben auch von Salihamidzic nochmal auf Nachfrage wegen der Aussage der Stuttgarter.
Da die Bayern die Ausstiegsklausel ziehen, müssen sie dafür nicht zwingend mit dem VfB verhandeln oder kommunizieren – ob man das so macht ohne den Verein zu informieren, lasse ich mal außen vor. Vermutlich hat Pavard das bestätigt aber der Wechsel benötigt eben nicht ihre Zustimmung. Dass die Stuttgarter nun sagen, sie können den Wechsel nicht bestätigen, ist dementsprechend nur logisch – sie sind nicht informiert worden und außen vor. Es heißt aber nicht, dass sie den Wechsel dementieren (im Sinne von nicht zustimmen) sondern nur dass sie ihn nicht bestätigen können, da keine Einigung herrscht – weil eben die Einigung nicht erfolgt ist.
Verstehe. Danke, Frank, für die Erläuterung zum Pavard-Wechsel!
Ich habe im Moment ein schlechtes Gefühl wenn ich an die kurzfristige Zukunft des FCB denke. Wir haben einen Trainer der es leider nicht ansatzweise schafft das Optimum aus dem Spielermaterial heraus zu holen. Wenn identische Fehler immer wieder passieren ist es die Aufgabe des Trainers diese abzustellen. Die Mannschaft / die Führungsspieler sind aktuell einfach satt und das sieht man meiner Meinung nach. Und das finde ich auch überhaupt nicht verwerflich. Aber ich würde mir wünschen das wir einen Trainer wie van Gaal unter Vertrag hätten, der mit seiner “Scheiss egal was meine Vorgesetzten denken” Einstellung junge Spieler entwickelt die Gier mitbringen und diese besser macht. Unterm Strich glaube ich persönlich nicht das wir deutlich weniger Punkte auf dem Konto hätten wenn Lukas Mai, Sanches, Wooyeong Jeong, Batista-Meier usw. mal dauerhaft Einsatzminuten bekommen hätten. Kovac würde doch dauerhaft Coman und Gnabry gar nicht spielen lassen, wenn Robben und Ribery fit wären. Ich könnte jedesmal die Fernbedienung Richtung TV laufen wenn Ribery und Robben 90 Minuten lang jedes Dribbling verlieren und teilweise durch Harakiri Pässe Konter des Gegners einleiten. Ich wünsche mir einen Trainer mit “Eiern”, einen Spieler im Mittelfeld wie Schweini, Alonso oder Lahm der den Takt angibt und die anderen mitzieht und vor allem wünsche ich mir junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs die eine faire Chance bekommen. Wie hier schon so oft gesagt wurde gibt es immer Zyklen. Im Moment scheint mir versucht der Verein auf Teufel komm raus direkt einen neuen Zyklus zu schaffen. Das hat aber soweit ich mich erinnere noch nie funktioniert. Ob Milan, Juve, Barca, Real, Chelsea oder ManU.
Jetzt braucht man einen Kaderplaner und einen Trainer die Hand in Hand arbeiten. Lass doch Dortmund mal wieder zwei Jahre Meister werden. Hauptsache daraus werden die richtigen Schlüsse gezogen. Wir haben doch ein Gerüst aus Spielern wie Neuer, Süle, Alaba, Kimmich, Goretzka, Martinez, Coman und Lewandowksi. Diese Spieler haben alle bereits Weltklasse Leistungen gezeigt und sind alle auf dem Höhepunkt oder aber haben noch Jahre Zeit.
Die Mannschaft ist einfach satt – da scheinst du aber offensichtlich vergessen, dass es eine ganze Menge von Spielern im Kader gibt, die die ganz großen Erfolge mit dem FCB eben noch nicht erlebt haben.
Nimm dir doch die Mannschaft vom Samstag. CL-Gewinner: Müller und Alaba -Ende, Goretzka, Gnabry -0, Süle 1x Meister, James 1x Meister, , Hummels 2x Meister, Coman und Kimmich satt?
Jetzt fehlt noch das Agument mit der Überalterung.
So wie Kovac immer sagt, die Spieler sind an allem schuld!
Fiete Arp soll laut BILD bereits beim FCB unterschrieben haben…
Elfmeter verweigert, statdessen Gelb für Schwalbe und Gegentor… Läuft ja hervorragend.
Süle und Hummels. Duo infernale. Meine Güte.
Merkwürdiger Schiri. Auch jetzt: Pfeift exakt nach 45 Min. MITTEN im Angriff ab…Der spinnt total!
Hab das Spiel heute bisher mal ohne Ton gesehen. Und es sieht wirklich aus wie ein wildes Hin und Her. Dazu sind im Mittelfeld riesige Lücken und eine Staffelung in der Defensive ist auch nicht wirklich zu erkennen. Es wird viel schnell gerannt, um Lücken zu schließen. Aber Spielsystem? Fehlanzeige.
Halbzeit, Zeit für eine Zwischenbilanz:
Tolle Aufstellung heute, vielleicht mein Favorit, wobei man über James vs Müller trefflich streiten kann. Goretzka und Thiago hinten hatte ich mir schon erhofft, dito Gnabry auf rechts.
Schön: Spielerische Momente, kaum ausrechenbare Offensivideen, Gnabry und Coman stark.
Bedenklich: Abspiele hinten oft schludrig, Zuordnung bei Herthas Gegenstößen mangelhaft und – leider – James hinten ein Risiko.
Leider glaube ich, dass es diese Aufstellung nicht mehr oft geben wird, da doch anfällig.
Hoffen wir auf gute Offensivideen und einen schönen Sieg.
Wollte Kovac nicht jeden Spieler besser machen? Coman ist längst wieder im Pre-Heynckes-Kopf-unten-hektisch-rein-Modus. Kimmich fahrig und überspielt. Und so weiter und sofort.
Gut, dafür kann jetzt nicht mal Kova was.
Hummels hat wohl wieder eine Erkältung.
Hummels. Weiter auseinander können Eigenwahrnehmung und Leistung nicht liegen.
Hummels bringt die Hertha zurück ins Spiel. Unfassbar.
Tja, Impuls von der Bank wäre jetzt auch mal interessant, oder?
OK, den Impuls hätte ich jetzt nicht gebraucht. Nimm den Doppeltorschützen und Rechtsaußen raus, stell den Linksaußen, der abgebaut hat auf rechts und bring einen neuen Linksaußen. Kovac-Style.
+1, muss man nicht verstehen. Insgesamt sehr ärgerlich gerade.
Habe ich auch kurz gedacht. Ich hoffe mal dass die Belastungssteuerung hier zu der Entscheidung geführt hat. Gnabry wurde zuletzt stark geschont, die Einwechselung für Martinez gegen Stuttgart zur Halbzeit war so wohl nicht geplant, sonst hatte er bisher nur Kurzeinsätze. Da war mit Aussicht auf die Verlängerung die Entscheidung nicht verkehrt denke ich. Das muss man Kovac mal zugute halten, dass er im Vergleich zu Guardiola die Belastung der Spieler deutlich besser steuert.
Und wieder einmal eine Führung verdaddelt. Das kann doch kein Zufall mehr sein. Je früher der Trainer geht, desto besser ist es für alle Beteiligten. Selbst ohne Trainer dürfte die Mannschaft kaum schlechter auftreten. 12 Punkte in der Liga schon nach einer Führung weggeworfen, heute das vorzeitige Weiterkommen (wenn nicht noch mehr). Ich habe einfach keine Lust mehr auf die Underperformance, die jedes Spiel wieder zu bewundern ist. Es ist nur noch zum Kotzen. Vielleicht macht Cando ja sonst den Job als Trainer bis zum Sommer.
Wäre mal interessant, nach dem Spiel die Zahl der Flanken von uns zu sehen. Unendlich viele Bälle von außen in den Strafraum gelöffelt – ohne wirklich großen Erfolg. Die Tore sind dann auch logischerweise auf anderem Wege zustande gekommen. Und was wird dennoch hauptsächlich gespielt?
Ich weiss nicht – ist tatsächlich Kovac Schuld wenn wir Angriff um Angriff so schludrig verdaddeln?
Das Spiel hätten wir in den 90 Minuten trotz Hummels Klops locker entscheiden müssen.
Ja, der Trainer ist dafür verantwortlich. Warum? Weil es immer wieder passiert. Offensichtlich hat die Mannschaft kein Rüstzeug, um es besser zu machen. Das Erlernen dieses Rüstzeugs ist aber wesentlicher Trainingsinhalt. Und wenn es ein mentales Problem ist, dann muss er für die richtige Motivation sorgen. Letztlich hat er der Mannschaft ihre Stärken genommen, die sie im letzten Jahr noch hatte – und ihr keine neuen stattdessen gegeben. Deswegen sind die Spieler dann auch immer wieder verunsichert – und diese Verunsicherung wurde systematisch herbeigeführt, indem ein bestehendes System kaputt gemacht wurde und keine funktionierende Alternative geschaffen wurde.
Heul leise und ärger dich, weil wir hochverdient weiter gekommen sind.
Hummels hat kein Rüstzeug, um einen Kopfball vernünftig zum eigenen Torwart zu bringen?
Wie immer sachlich argumentiert, Wohlfahrt. Respekt vor so viel intellektueller Leistung.
Tobi: die Mannschaft wird nicht vernünftig geschult. Da sie dann merkt, dass das System von Kovac nicht klappt, wird sie verunsichert. Und dann geschehen auch solche Fehler. Ein Spieler mit Selbstvertrauen macht solche Fehler eher nicht. Und die Fehler von Hummels sind ja nun keine Seltenheit mehr. So wie auch die der anderen Spieler. Mit einem funktionierenden Spielsystem wären auch solche Aussetzer seltener. Die Mannschaft ist einfach verunsichert.
@Herrispezial:
Totaler Blödsinn.
Solche Fehler passieren auch anderen Spielern.
Und solche Fehler ziehen sich gerade durch Hummels Karriere.
Da hieß sein Trainer aber nicht Kovac, was dein übertriebenes Bashing in einem noch schlechteren Licht erscheinen lässt.
Du tust mir wirklich leid.
Es muss schlimm sein, wenn man nicht einmal einen Viertelfinaleinzug genießen kann.
Es sind ja nicht nur die Fehler von Hummels, der übrigens auch mehr Fehler macht als in den letzten 3 Jahren. Die ganze Mannschaft macht ja viel mehr Fehler als noch vor 1 Jahr. Und wenn die Sicherheit weg ist, dann ist das die logische Konsequenz.
Herrispezial spricht von sachlich argumentieren und intellektuellen Leistungen. Also Humor hat er.
Respekt. Die Argumente werden immer besser.
[…] des letzten Spieltags: Justin 3,8 : 2,6 […]