Vorschau: Roter Stern Belgrad – FC Bayern München
Von der Ausnahmesituation in den Alltag. Vor dem Düsseldorf-Spiel formulierten wir es als die zentrale Aufgabe Flicks, dass seine Mannschaft die Leistung aus dem Dortmund-Spiel konstant abrufen kann. Am Wochenende deutete sich an, dass das klappen kann.
Die Bayern zeigten eine über weite Strecken dominante Leistung, die ausreichte, um Düsseldorf souverän und ungefährdet zu besiegen. In kürzester Zeit ist eine Handschrift des Trainers zu erkennen. Viel wichtiger ist aber, dass die Spieler sich offensichtlich sehr wohl mit dieser Handschrift fühlen.
In der jüngeren Vergangenheit war es längst nicht mehr selbstverständlich, dass Spieler und Trainer auch medial an einem Strang ziehen. Im Moment ist es aber besonders auffällig, dass alle Aussagen der Beteiligten zueinander passen und so ein Bild abgeben, das klar auf Flick zurückzuführen ist.
FC Bayern: Mehr Coutinhoität gegen Belgrad
Trotzdem bleibt das Team aber selbstkritisch. Sowohl Flick als auch Goretzka sprachen davon, dass noch längst nicht alles so läuft, wie es sein sollte. Umso beeindruckender ist aber die Frühform der Bayern unter ihrem neuen Trainer.
Flick hat an den richtigen Stellschrauben gedreht. Aggressiveres und offensiveres Pressing, aber eben nicht chaotisch. Wenn die Spieler vorn attackieren, ist ein Plan zu erkennen. Meist geht es darum, bestimmte Pässe zu erzwingen, um dann Druck auszuüben.
Die Bayern schaffen es, ihre Gegner zu lenken. So entsteht selbst ohne Ball eine hohe Spielkontrolle. Wirklich wichtig sind hier auch die Abstände zwischen den Spielern. Manuel Neuer hat das treffend analysiert:
Wir stehen nicht so weit auseinander, was Angriff und Verteidigung betrifft, deshalb kommen wir auch in Situationen in der gegnerischen Hälfte, in denen wir einen schnellen, direkten Weg zum gegnerischen Tor haben. Wir haben viel mehr Kontrolle als früher, stehen natürlich auch ein bisschen höher und das kommt uns zugute.Manuel Neuer nach dem Spiel in Düsseldorf in der Mixed Zone.
Bayerns neuer Spielmacher
Eigentlich ist dem nicht viel hinzuzufügen. Müller sprach davon, dass man es dem Gegner so schwer wie möglich machen möchte, kontrolliert aufzubauen. Unter Flick wird also das (Gegen-)Pressing nach alter Klopp-Schule zum besten Spielmacher.
Doch es ist eben nicht nur die Arbeit gegen den Ball. Es sind auch die Abstände in Ballbesitz, die zu einem harmonischeren Zusammenspiel führen. In Düsseldorf hatten die Bayern nicht nur Spaß, sondern auch Erfolg beim Kombinieren. Schnelles Passspiel, hohes Tempo und viel Risiko, aber eben gleichzeitig eine gute Absicherung durch ein gutes Positionsspiel.
Denn Flick beherzigt das, was unter Niko Kovač ein riesiges Problem war: Er denkt die Defensive aus der Offensive heraus. Der Weltmeister von 2014 weiß, dass er das gut organisierte Pressing für den angestrebten Ballbesitzfußball ebenso braucht, wie er eine gute Organisation in Ballbesitz für ein gutes Gegenpressing nach Ballverlusten braucht.
Kann es ein anderer überhaupt besser?
Natürlich wäre es zu früh, Flick jetzt schon in den Himmel zu loben. Dafür ist die Stichprobe mit nur drei Spielen zu klein. Zurecht merkte der 54-Jährige zudem an, dass in der zweiten Halbzeit gegen Düsseldorf noch einiges zu unrund lief. Damit dürfte er vor allem die fehlende Ruhe und Geduld am Ball gemeint haben, als Düsseldorf sich etwas mehr zutraute.
Erst nach den Spielen gegen Belgrad, Leverkusen, Gladbach und Tottenham wird man deshalb ein erstes Zwischenfazit ziehen können. Überzeugt Flick auch hier, wird die Trainerdebatte noch deutlich spannender als bisher angenommen. Denn Fakt ist auch, dass es ja gar keinen Sinn macht, auf dieser Position etwas zu verändern, sollte der Interimstrainer die Mannschaft in die richtige Richtung entwickeln können.
Die Beliebtheit bei den Spielern sowie die Entwicklungen auf dem Platz deuten darauf hin, dass Flick im Moment alles richtig macht. Auf die Beobachtung eines Journalisten, dass er den Eindruck gewonnen habe, Gnabry würde gern länger unter seinem neuen Trainer arbeiten und es gebe ja ohnehin keinen Grund zur Veränderung, antwortete der Angreifer sehr locker und direkt: “Korrekt!”
Erstmal den Gruppensieg sichern
Es ist schon auffällig, wie intensiv die Spieler Flick loben. Vielleicht ist dessen Zeit als Cheftrainer bei den Bayern nur begrenzt. Doch sollte er bis zum Winter weiterhin derart erfolgreich sein, könnte man an der Säbener Straße zumindest nochmal darüber diskutieren, ob andere Trainer es überhaupt besser machen können.
Bis dahin wird aber noch viel Wasser die Isar hinunterlaufen. Flick jedenfalls scheint seine Situation zu genießen. Und diese Lockerheit überträgt er auf seine Mannschaft. Kann die seine Vorgaben auch in einer kalten Nacht in Belgrad umsetzen, wäre das erneut ein wichtiger Zwischenschritt. Und ein weiteres Indiz dafür, dass es unter Flick gar keine Ausnahmewoche gab, sondern nur den Regelfall.
Vor allem aber wäre es der sichere Gruppensieg. In Belgrad sind aber auch schon andere Mannschaften gestolpert. So verlor Liverpool dort vor rund einem Jahr mal mit 0:2. Die Bayern sind dementsprechend gewarnt.
Eine Gegneranalyse gibt es hier.
Mögliche Aufstellung: Neuer – Kimmich, Martínez, Pavard, Davies – Thiago – Tolisso, Coutinho – Gnabry, Lewandowski, Coman
Tipp: Die Bayern gewinnen auch dieses Spiel souverän: 2:0!
Wenn ich Flick richtig einschätze werden morgen
Boa und Thiago in der Startelf stehen und Kimmich bekommt möglicherweise auch eine Pause.
Ich stimme ebenfalls zu, dass Flick eine realistische Chance auf den Posten des Chef-Trainers bekommen muss sofern er denn überhaupt Lust hat das langfristig zu übernehmen. Zumindest gibt es derzeit auch keinen Punkt der dagegen spricht. Er hat ja schon unter Beweis gestellt, dass es keinen Einfluss auf die Qualität seiner Arbeit hat wenn er alle 3 Tage ein Spiel und im Grunde nur 2 Trainingstage pro Woche hat um seine Handschrift erkennbar zu machen. Es ist diese Eigenschaft, die Mannschaften der Bayern seit Jahrzehnten auszeichnen. Die Konstanz und hohe Qualität trotz des stressigen Spielplans. Unter Kovac gab es da offensichtlich eine Korrelation zwischen englischen Wochen und schlechteres Spiel der Mannschaft und schlechtere Ergebnisse.
Die nächsten 3 Spiele sind wirklich wegweisend. Aber selbst wenn nicht in jedem dieser 3 Spiele 3 Punkte rausspringen werde ich nicht traurig sein solange wir so spielen wie in den letzten Matches. Uns zu schlagen scheint sich wieder zu einer unlösbaren Aufgabe zu entwickeln. Die Frage ist wo die Kategorie Gegner anfängt, die das nicht für eine unlösbare Aufgabe hält und da haben wir vor der Winterpause noch ein paar sportliche Aufgaben vor uns, die Antworten darauf geben werden.
Wieder sehr gut analysiert.
Man kann über die zweite HZ wenig sagen wenn man schon früh 3:0 vorne liegt.
Deshalb hoffen wir mal das alle schon im Ruhe Modus waren und das Spiel in Belgrad wieder voller Leidenschaft und Konzentration angegangen wird.
Alaba ist mMn ein grosser Verlust.
Bin mir nicht sicher ob er Boa bringt, Thiago wird sicherlich spielen aber ansonsten?
Wen schont er für LEV?
Abschließend ist es schon sehr auffallend wie sehr jeder Spieler Flick aber auch die Spielweise bzw. taktische Ausrichtung lobt.
Quasi jedes Statement wirkt wie eine Ohrfeige für den alten Trainer.
Hoffe auf einen klaren Sieg.
Schon bemerkenswert, die Diskrepanz: Einerseits Salihamidžićs forsche und recht selbstgerecht anmutende Artikulation seiner Machtansprüche („Ich akzeptiere keinen anderen Sportvorstand“). Andererseits immer wieder solch verstockte und ziemlich inhaltsleere Auftritte vor den Pressemikros (so handzahm die Fragen auch sein mögen), als stünde er wie ein ertappter Delinquent vor einem Tribunal:
https://fcbayern.com/fcbayerntv/de/video/2019/11/pressetalk-hasan-salihamidzic-vor-dem-abflug-nach-belgrad
Er wird rhetorisch geschult denn seine Ähs and weitestgehend verschwunden und es spricht etwas flüssiger.
Auch wurde ihm sicher an Beispielen dargelegt das er durch Floskeln zwar antwortet aber trotzdem nichts sagst.
Trotzdem merkt man wie du ja richtig bemerkst das er extrem überlegt was er wie sagt und um die Worte ringt( oft sichtbar dann wenn er die Lippen spitzt). Das wird sich mMn auch nicht mehr bessern. So wird jeder Auftritt für ihn wie ein Krampf mal mehr mal weniger.
Sehr oft entstehen solche Situationen (Kopfkasper) aus der inneren Erkenntnis oder Bewustsein heraus das man überfordert ist.
Positiv ist aber mMn das er weiß das er vorsichtig in seinen Formulierungen sein muss, um unnötige Turbulenzen wie früher in Aussagen zu CHO Sané Kovac Müller etc zu vermeiden.
Ich hab mir das Interview gerade mal angeschaut, und kann die Kritik jetzt nur bedingt nachvollziehen. Stell Dir das Ganze mal ohne Bild vor, dann hörst Du die ganz normalen Floskeln, die jeder Sportdirektor auf die blöden Fragen abgeben würde, und das durchaus flüssig und ordentlich formuliert vorgetragen.
Brazzos Problem ist die Körpersprache: Kopf und Körper sind dauernd in Bewegung, und beim SPrechen entgleist ihm häufig die Mimik; würde er wie Flick
… ruhig dastehen und gelöst lächeln, wäre die Wirkung komplett anders.
(sorry, aus Versehen auf die Enter-Taste gekommen)
Vergleich Flick ist ein gutes Beispiel
Viele Sagen ja das er nicht unbedingt Bock hat vor jedes Mikro zu treten und ÖA selbst nicht zu seinen Stärken zählt, präferiert in der zweiten Reihe außerhalb des Scheinwerferlichts zu stehen.
Trotzdem steht der da locker gelöst lächelnd in sich ruhend. Einer der die innere Erkenntnis hat zu wissen was er machen muss um mit dem Team erfolgreich guten Fußball zu spielen.
Und einer der weiß das er die Spieler mit seinem Wesen und Taktik überzeugt. Aber auch einer der weiß das es morgen schon ganz anders sein kann und sich nicht vor Entscheidungen fürchtet.
MMn ein sehr beeindruckendes Auftreten und Arbeiten von Flick das ich ihm so nicht zugetraut hätte-so kann man sich irren.
Würde trotzdem mMn mehr auf Thiago setzen aber bin von seinen klaren Entscheidungen überzeugt.
Wohl eher jemand, der die innere Erkenntnis hat, dass er nichts zu verlieren hat.
Manche sagen: Es gibt keine “blöden“ Fragen, nur solche Antworten. ;-)
Man kann als Einzelner die Augen davor verschließen, die Bilder und damit die entsprechende Wirkung (die unterschiedlich bewertet werden mag) bleiben trotzdem in der Medienwelt hängen.
Freilich ist letztlich entscheidend, wie glaubwürdig/überzeugend Salihamidžić gegenüber den anderen Vereinsverantwortlichen (und Verhandlungspartnern, etwa bei Transfers) seine nachgesagte Expertisekompetenz darlegt.
PS: Antwort bezieht sich auf Forist #GS.
Goretzka erstaunlich klare offene Worte
“Mit der taktischen Ausrichtung fühlen wir uns derzeit sehr wohl”, erklärte Leon Goretzka in der serbischen Hauptstadt auf SPORT1-Nachfrage und fügte überdeutlich hinzu: “Hansi hat einfach eine sehr positive Art, eine große Empathie und sehr viel soziale Kompetenz. Er kommuniziert auch sehr viel mit den Spielern und holt alle mit ins Boot. Daher ist jeder bereit, Vollgas zu geben.”
Läuft es einfach besser oder wird Flick bewusst gelobt, weil er wichtige Teile der Kabine hinter sich hat? “Wahrscheinlich von beidem etwas”, sagte Goretzka. “Natürlich ist die Euphorie groß, wenn wir Spiele gewinnen. Das macht das Thema aktuell leichter. Noch viel zuversichtlicher macht aber alle die Art und Weise, wie wir derzeit spielen. Das ist genau der Punkt.”
Meine Güte. In den Kommentaren wird der “Novize” Flick ja in den Himmel gehoben. Er hat DREI Spiele gewonnen. Gegen Fallobst wie Piräus, Dortmund (in der momentanen Verfassung) und Düsseldorf. Durch die Länderspielpause hatte er kaum Möglichkeiten mit der kompletten Mannschaft zu trainieren. Die Leistungen und positiven Kommentare der Spieler kommen eher von ihrem schlechten Gewissen, da sie in 2 Jahren schon den zweiten Trainer weggemobbt haben, als von der Arbeit Flicks.
Egal, ob Flick oder wer anders Trainer wird. Der FCB muss unter Kahn und Hainer seine Philosophie ändern und verhindern, dass Spielern zum Jammern im zweiten Stock an der Säbener Straße aufschlagen.
++++1
Seh ich auch so
Flick ist seit 1996 Trainer, seit 2006 war er beim DFB tätig. Du kannst natürlich weiterhin darauf bestehen, dass Kovač von den bösen Spielern weggemobbt wurde, aber wenn all das, worüber wir hier wöchentlich berichten (Taktik, Detailarbeit, Gegneranalyse), für dich so gar keine Rolle spielt und es nur darauf ankommt, ob die Spieler es wollen, dann muss ich abermals hinterfragen, was du hier genau machst? Das würde mich übrigens wirklich interessieren, weil ich nicht das erste Mal den Eindruck habe, dass dich das hier (in diesem Fall die Kommentare) eher nervt.
Ich stelle übrigens mal die Gegenthese auf: Ich bin überrascht darüber, wie lange sich das Team zusammengerissen hat und erfolgreich war, obwohl die Probleme mit Kovač nahezu von Anfang an offensichtlich waren. Das spricht geradezu für den Charakter der Mannschaft. Und dass es jetzt eben so kommen musste, lag auch daran, dass man sich die Situation im Sommer wegen des Doubles schön redete. Kovač passte hinten und vorne nicht zum FCB. Und wenn die Mannschaft das merkt und sich irgendwann darüber beschwert, dann ist das ihr gutes Recht. Hier wurde niemand weggemobbt. Hier wurde ein nicht funktionierendes Verhältnis beendet.
“Hier wurde ein nicht funktionierendes Verhältnis beendet” – so ist es Justin
“Meine Güte. In den Kommentaren wird der “Novize” Flick ja in den Himmel gehoben. Er hat DREI Spiele gewonnen.” – da hat Klaus auch Recht.
“…..dann muss ich abermals hinterfragen, was du hier genau machst?” – wenn ihr hier nur Kommentare wollt, die eure Ansichten goutieren, dann solltet ihr das ausdrücklich sagen. Ansonsten bewegt ihr euch auf dem gleichen Niveau wie Uli Hoeneß “wer unzufrieden ist, soll halt seine Mitgliedschaft kündigen” (oder so ähnlich).
Das Demokratie- und Meinungsfreiheitsverständnis in unserem Land lässt schwer zu wünschen übrig.
Danke für die klaren Worte. Ich stimme zu 100% zu!
Verstehe nicht, warum du bei vielen relativ harmlosen Kommentaren so dünnhäutig reagierst. Das war auch nur eine Meinung wie viele andere hier, nur dass sie nicht mit deiner Auffassung konform war.
Und Klaus hat hier durchaus einen Punkt. Unter Stöger lief bei Dortmund anfangs auch alles super. Insofern kann man gerne ein Zwischenfazit ziehen, mehr aber auch nicht.
Komm Justin. Es ist sehr erstaunlich wie empfindlich du reagierst. Du weißt genau, wie mein Kommentar gemeint war. Zumindest wenn du diverse Kommentare im letzten Jahr über offizielle Mitarbeiter des FCB mitbekommen hast, die an der Grenze der Gürtellinie waren. Der Begriff “Novize” stammt auch nicht von mir und im Gegensatz zu anderen habe ich ihn sogar ironisch mit Gänsefüßchen verwendet.
Mir war spätestens seit dem Bochumspiel klar, dass die Mannschaft gegen den Trainer spielt und seine Zeit vorbei ist. So schlecht kann man gar nicht ohne Absicht spielen. Und ich muss auch kein Wistleblower sein um zu wissen, dass das Ausheulen einzelner Spieler zur “guten Sitte” beim FCB gehört. Solange das der Fall ist, wird jeder Trainer irgendwann Probleme bekommen.
Ich freu mich auch, dass die Mannschaft unter Flick wieder gut spielt und ihr auf eurer Seite wieder positiv berichten könnt. Also macht weiter. Ich tu das auch. Wenn ich nerve, dann schmeiß mich einfach raus.
Sag mal Justin, geht’s noch? Das ist das schlechteste von dir, was ich je gelesen hab.
Klaus bezieht sich auf die Kommentare und er hat völlig recht damit, dass es unglaublich voreilig ist, einen erfolgreichen Interimstrainer in den Himmel zu loben. Es gibt dazu auch eine Statistik über den kurzzeitigen Effekt von Trainerwechseln, die dir bekannt sein dürfte. Dass Flick sehr sehr Ahnung hat, ist ja inzwischen klar, aber ein Trainer macht nun mal mehr als die Aufstellung (was ich dir auchnicht erzähen muss) also ist es absolut berechtigt eine langfristige Weiterarbeit mit Flick zu diesem Zeitpunkt kritisch zu betrachten. Auch versteh ich überhaupt nicht, warum du es als in Ordnung ansiehst, dass die Spieler dafür sorgen müssen, dass ein Trainer, der deier Meinung nach überhaupt nicht zum FCB passt, entlassen wird. Das sollte einfach nicht so sein, Ancelotti war ja noch irgendwie vertretbar, aber Kovac geht von vorne bis hinten auf das Konto der Vereinsfühung und die müssen dafür sorgen, dass man sich trennt, bevor die Spieler in einem SPiel Arbeitsverweigerung betreiben (ja, das haben sie in Bochum gemacht).
Und selbst wenn du wirklich alles als so unfassbar falsch einschätzt, was Klaus von sich gibt, ist deine Reaktion hochgradig unangemessen, weil ein Teil seines Beitrags mindestens Vertetbar und ein anderer Teil mindestens tolerierbar ist.
Dazu gibt es übrigens ein interessantes Gespräch mit dem Sportpsychologen Rene Paasch im Deutschlandfunk Kultur:
“Trainerwechsel: Kurzfristige Effekte für die Mannschaft”
https://www.deutschlandfunkkultur.de/trainer-und-fuehrungswechsel-kurzfristige-effekte-fuer-die.1008.de.html?dram:article_id=443811
Dito
100% Deiner Meinung.
Nur der Ordnung halber.
Dieser User und seine Cos haben sich über mich beschwert empört etcetcetc weil ich mich erdreistete das Wort Novize zu benutzen.
Auf Eurr Bitte hin habe ich es unterlassen.
Dieser User trollt und spielt mit dem Forum Roulette.
Am besten man lässt ihn an der Seite liegen.
Letzter Kommentar zur Bürgerwehr.
Die Meinungsverschiedenheit ist doch überhaupt nicht das, was mich stört. Mich stört der erneut(!) unterschwellige Ton, der da mitschwingt. Vielleicht habe ich den missinterpretiert, dann tuts mir Leid. Aber die Mär von der Mannschaft, die charakterschwach den Trainer weggemobbt hat, ist eben nichts mehr als genau das: Eine Mär. Wenn die letzten drei Spiele eines gezeigt haben, dann dass du ein noch so toller Mensch als Trainer des FCB sein kannst. Wenn du der Mannschaft aber kein taktisches Grundgerüst bauen kannst, dann verlierst du die Kabine. Das liegt nicht an Charakterschwäche oder bösen und mächtigen Spielern, sondern an deren zurecht großem Selbstbewusstsein. Das sind keine Kinder, die erzogen werden müssen. Das sind Erwachsene, die genau wissen, was sie brauchen und was nicht (was den Fußball angeht). Umso erstaunter war ich, dass die Geschichte mit Kovac trotz allem so lange anhielt.
Das hat auch mit Dünnhäutigkeit nix zu tun. Klaus spielt hier zum gefühlt 100. Mal auf den Novizenmüll an. Vor Wochen habe ich ihn mehrfach nett darum gebeten, diese Unterschwelligkeit einfach sein zu lassen. Wir haben alle begriffen, dass hier einige nicht mit 918 klar kommen. Und wenn ihn das alles so nervt, dann frage ich mich halt wirklich, ob es das hier für ihn wert ist. Nicht, weil er eine andere Meinung hat, sondern weil mein Eindruck ist, dass er grundsätzlich (ob Kritik oder Lob) genervt ist.
Wie gesagt: Liege ich falsch, dann ist das so. Die Frage war nicht so negativ gemeint, wie sie zugegebenermaßen gelesen werden kann.
Anmerkung am Rande: Das „Fallobst“ ist genau das, worüber die Mannschaft zuletzt häufig stolperte. Vor ein paar Wochen hätte man Fortuna nicht so souverän geschlagen.
Ich muss Justin jetzt mal zur Seite springen. Klaus ist bisher schon häufiger durch bissige und teilweise sehr barsche Kommentare aufgefallen (mein Lieblingsbeispiel ist hier: https://miasanrot.de/bayern-frauen-saisonupdate-wolfsburg/#comment-205351). In diesem Kontext kommt man dann schon einmal darauf, dass der Beitrag auch eher provozierend gemeint ist, zumal er mit “Meine Güte” eingeleitet wird. In der Sache ist es ja richtig, dass man Flick jetzt nicht gleich in den Himmel loben muss. Wenngleich ich persönlich seine Leistung als sehr gut einschätze und sein Beitrag zum Umschwung hoch ist. Es sind nicht nur die Spieler, die durch ein schlechtes Gewissen jetzt besser spielen. Flick hat entscheidende Änderungen vorgenommen: https://www.sportschau.de/fussball/championsleague/video-broich-und-polenz-wie-der-fc-bayern-unter-flick-den-gegner-stresst-100.html
Ich finde es gut, dass wir einen Vorstand haben, der ein offenes Ohr für die Spieler hat – schließlich besteht der Vorstand auch zum großen Teil aus ehemaligen Spielern. Zumal die Spieler ihre Klagen größtenteils verantwortungsbewusst und sachlich einsetzen. Keiner wusste so gut wie die Spieler selbst, wie schlecht die Trainerarbeit von Ancelotti und Kovac war. Umgekehrt habe ich noch nicht gavon gehört, dass es zu Zeiten von Guardiola und Heynckes und Hitzfeld zu größeren Meutereien gekommen wäre.
Bayern ist ein Spielerverein, oben und unten – und das ist auch viel besser so, als einen Technokratenvorstand zu haben wie z.B. bei vielen englischen Vereinen.
@Wohlfahrt
“Das Demokratie- und Meinungsfreiheitsverständnis in unserem Land lässt schwer zu wünschen übrig.”
Kannst du mal mit diesem unsäglichen AFD gelaber aufhören? 98% (2% kann man immer kaufen) der Soziologen sind sich darüber einig, dass die Meinungsfreiheit in Deutschland noch nie ausgeprägter war. Es gab in der Menschheitsgeschichte vermutlich noch nie einen Ort, an dem die Meinungsfreiheit wesentlich ausgeprägter war, als in Deutschland 2019.
Du kannst noch so oft über die Meinungsdiktatur trällern, es gibt sie trotzdem nicht
Stell mich bitte nicht in die AFD-Ecke, da kann ich sauer werden.
Und es stimmt auch, dass in Deutschland jeder ungestraft sagen darf was er will.
Jetzt kommt das aber: Die Tendenz, wenn du meine Meinung teilst, darfst du sie formulieren wie du willst, wenn du sie nicht teilst, verpiss dich, wird immer ausgeprägter.
Und nichts anderes ist das hier. Einige Kommentatoren können schreiben was sie wollen, ob es zu Thema passt oder nicht, hat zu 99% nichts mit Taktikblog zu tun. Aber egal, weil es die Meinung von Justin darstellt?!
Klaus vertritt eine andere Meinung und erntet böse Reaktionen von Justin.
Da kann man schon mal fragen, ob hier andere Meinungen akzeptiert werden.
„Böse“ ist deine Interpretation. War absolut nicht böse gemeint. Aber das habe ich dir ja gerade schon gesagt.
@Lucas
Da bin ich mal ausnahmsweise bei Wohlfahrt.
Jemandem in eine politische Ecke zu rücken nur weil er hier etwas sagt was man faktisch für falsch hält ist mMn nicht korrekt.
Bin aber inhaltlich Deiner Meinung das es in D noch nie soviel Meinungsfreiheit gab wie heute.
Es freut mich sehr, wenn du mit der Ecke nichts anfangen kannst. Nur ist diese Ecke die einzige, die diesen Satz: “Das Demokratie- und Meinungsfreiheitsverständnis in unserem Land lässt schwer zu wünschen übrig.” formuliert. Und wenn du den Unteschied zwischen Diskriminierung, Verunglimpfung, Beleidung und einer Meinung, egal wie nervig, schlecht oder der Häufigkeit, nicht unterscheiden kannst, wirst du auch dein Gefühl der fehlenden Meinungsfreiheit nicht los werden.
Die Meinungsfreiheit ist in Deutschland in Gefahr, das ist eine Tatsache. Gerade die Linksradikalen haben Oberwasser und machen mit dem schwachen Staat, was sie wollen. Und dazu muß man sich nur angucken, was an der Uni Hamburg mit Bernd Lucke passierte.
Das ist nur eins von Tausenden Beispielen.
Hallo Thomas, schön dass du mal wieder vorbei schaust :-)
Heißt das jetzt, du fändest es gut, wenn Flick längerfristig bleibt?
Sorry, aber was Thomas hier sagt, kann man so auf keinen Fall stehen lassen. Die Meinungsfreiheit ist in Deutschland NICHT in Gefahr. Das beweist exakt jede einzelne seriöse Untersuchung zu diesem Thema.
Manche verwechseln aber gerne Meinungsfreiheit damit, unwidersprochen alles sagen zu dürfen, was man möchte. Dass es jetzt Kritik und Widerrede von Minderheiten gibt, die sich vorher vielleicht nicht beschwert haben oder nicht gehört wurden, damit muss man in einer Demokratie klar kommen. Das kann von mir aus jeder überall beklagen (was die AfD ja auch gerne in jeder Menge Zeitungen und Talkshows macht – so viel zu Meinungsfreiheit), aber mit Widerrede muss man halt leben – ich drücke jedenfalls die Daumen, dass sich früher oder später alle dran gewöhnen werden, nicht mehr jede/n nach Lust und Laune beleidigen oder Unsinn erzählen zu dürfen bzw. dann halt dafür kritisiert zu werden.
Und dass Studierende gegen die Vorlesung eines Professors protestieren, der eine Partei groß gemacht hat, die Faschisten und Rechtsradikale in ihrer Partei duldet und sogar Führungspositionen mit ihnen besetzt – auch das ist in einer Demokratie mit Meinungsfreiheit möglich und doch eine gute Sache, oder? Diese Demokratie erlaubt es sogar der NPD in Hannover eine Demo gegen drei Journalisten zu veranstalten, die in der Neonazi-Szene recherchieren. An den anderen “tausend Beispielen”, wo in Deutschland die Meinungsfreiheit in Gefahr ist, wäre ich jedenfalls SEHR interessiert.
Und eins noch: dass Du, Thomas, hier von “Linksradikalen” als große Gefahr für Deutschland sprichst, die “Oberwasser” haben in einem “schwachen Staat”, finde ich absolut verheerend. Ich mache mir eher um die Rechtsradikalen Sorgen, die Politiker in ihrem zu Hause erschießen, Geflüchtetenheime anzünden und in Chemnitz Hetzjagden auf alle veranstaltet haben, die nur im entferntesten so aussehen, als könnten sie einen Migrationshintergrund haben. Aber hey, wenn Dir ein paar Studierendenproteste mehr Angst machen, dann bitteschön. Aber dann kann es so schlimm ja nun wirklich nicht sein.
Danke Finn.
Die Mär der dominierenden Linksradikalen ist in Anbetracht der aktuellen Lage global wie in Deutschland in einer Weise ansurd, die mir nicht eingeht.
Ich denke, dass es mit der Perspektivverschiebung zu tun hat.
Wenn ich weit genug Rechts stehe, dann ist eben alles links.
Dazu noch der Trend zum individualisierten Feed, der mir meine Weltsicht bestätigt und schon hab ich das Pipi-Langstrumpf-Syndrom.
So, alle mal einen Gang runter.
Aus meiner Sicht haben beide “Duellanten” nichts verwerfliches gesagt. Klaus hat eine Meinungsäußerung getätigt – kann man teilen, muss man nicht.
Justin hat drauf geantwortet – kann man machen, muss man nicht.
Inhaltlich kann man aber bitte Justin hier nicht fehlendes Demokratieverständnis vorwerfen. Und wenn ich ihn richtig verstanden habe, geht es ihm auch nicht darum, dass eine andere Meinung als seine vertreten wird.
Sein Thema ist hier, dass der Blog als Hauptschwerpunkt die taktischen Elemente durchleuchtet. Und sein Kritikpunkt war – so habe ich ihn verstanden – dass er nicht nachvollziehen kann, dass jemand, für den dies anscheinend keine Rolle spielt und sich hier immer wieder eher desinteressiert an diesem Themenbereich zeigt, sich hier immer wieder zu Wort meldet und sagt: Taktik ist doof.
Ich überspitze hier und sage auch nicht, dass dies stimmt. Es geht mir nur darum, die Kritik einzuordnen. Also: von beiden Seiten war dies nicht so schlimm. Kein Shitstorm nötig.
Ein Punkt von mir noch zu “gegen den Trainer spielen”: ich bezweifle, dass es dies gibt – als gesamte Mannschaft. Was aber klar zu sehen war: sie spielen nicht FÜR den Trainer.
Was ist das denn für ein Quatsch – Justin ist ein aufstrebender und hochgradig fähiger Sportjournalist. Du kannst doch seine Meinung nicht mit der eines anonymen Kommentatoren vergleichen. Wenn Justin hoffentlich irgendwann das aktuell enttäuschend schlechte Fußball Resort der SZ übernimmt, braucht er definitiv eine dickere Haut als beispielsweise heute. Ich helfe beim Trainieren. Gern geschehen.
Da must Du selbst aber auch noch ein bisschen trainieren. Wenn Du Rat brauchst…….
Ich bitte dich, meine Antwort zu lesen. Ich verstehe ja, dass es sich auch anders lesen kann, aber es ist doch auch gut jetzt. Das war nicht mal halb so böse gemeint, wie ihr es lest. (Was keine Kritik an euch, sondern an meiner Formulierung ist)
Du hast anscheinend überhaupt nicht verstanden, was ich geschrieben habe. Aber erstmal rumproleten”Quatsch” etc. Sorgt gleich für eine angenehme Diskussionsatmosphäre.
Natürlich kann ich seine Meinung mit der eines Kommentatoren vergleichen. Warum? Weil es Meinungen sind. Und beide sind und waren vertretbar. Passiert schon mal.
Hier schreibt Justin in einem Blog. Seine persönliche Meinung. Und ich bin froh, dass er noch nicht abgestumpft ist. Sollte er aber je Deine Hilfe benötigen, war es das dann mit “fähig…”
Habe deine Antwort gelesen und meine Überreaktion wieder runtergefahren :-)
@Fänger
Brilliant formuliert. Es gibt einige Moralapostel hier die Meinungen aus einer Ecke hier tolerieren aber andere Meinungen nicht aushalten können und bis zum Abwinken in jeder Form kritisieren bis zum polemisieren.
Double standard is en Vogue
Taktik ist nicht doof, sondern sehr wichtig. Die Artikel darüber nerven mich auch nicht. Im Gegenteil. Aber Mentalität ist im Fußball mindestens genauso wichtig. Und das sollte auch in einem Taktik-affinen Blog so gesehen werden. Unser neuer Trainer hat alles richtig gemacht, indem er erstmal auf zweikampfstarke Spieler im Mittelfeld gesetzt hat. Denn nur mit Spielern wie Müller, Goretzka, Tolisso etc. kann sein Pressing erfolgreich sein. Thiago und Coutinho müssen sich in dieser Richtung strecken.
Bei meiner Aussage über den zweiten Stock an der Säbener Straße bleibe ich. Das Ausweinen muss unter Kahn und Hainer abgeschafft werden.
Justin fehlendes Demokratieverständnis vorzuwerfen ist falsch. Ich habe ihn halt genervt. Sowas kommt vor. Das mit dem “Novizen” lasse ich in Zukunft. Von mir aus hat unsere Mannschaft gegen Bochum NICHT FÜR den Trainer gespielt
Ich hätte noch eine Frage, was das Wort “Kopfkasper” bedeutet, aber ich trau mich nicht ;-)
Danke, Klaus. Darauf können wir uns sehr gut einigen. Ich entschuldige mich auch gern für die forsche Wortwahl, so böse war es nicht gemeint. Natürlich wissen wir, dass Dinge wie „Mentalität“ (wobei das Wort nur schwer zu greifen ist) eine Rolle spielen. Aber sie sind eben nur schwer zu beobachten. Und die Komplexität der Debatte zeigst du ja selbst auch sehr gut: Sie haben nicht gegen, aber auch nicht für den Trainer gespielt. Warum war das so? Da findet man auf Anhieb 5 unterschiedliche Gründe, mit denen man wiederum ganze Bücher füllen kann. Es ist eben Arbeit mit Menschen. Und Kovac – dazu stehe ich trotz der Bayern-Zeit – hat genau da seine Stärken. Wenn dein fachlicher Input aber nicht zu den Vorstellungen der Spieler passt, hast du verloren. Und das war mMn der Fall. Einen Vorwurf würde ich aber niemandem machen. Höchstens den Bossen, die das zu spät erkannten und sich von Ergebnissen blenden ließen (was übrigens zwangsläufig dann dazu führt, dass Spieler irgendwann sagen: Ok, dann eben auf eine andere Tour, wenn ihr es nicht anders sehen wollt).
Wie legitim das alles ist, ist diskutabel. Ich halte es für wenig dramatisch. Und sowas gabs früher auch schon.
Wir sind uns aber einig in folgenden Punkten:
– Mannschaft spielte nicht mehr für den Trainer (meine Ergänzung: aber eben auch nicht mit vollem Willen gegen ihn)
– Taktik ist sicher nicht alles (meine Ergänzung: Aber ein sehr wesentlicher Punkt)
– die Spielerwahl war passend zur gewählten Ausrichtung (meine Ergänzung: Flick muss jetzt zusehen, dass er die anderen Spieler zunehmend integriert, die Basis ist aber top)
In 4 Wochen diskutieren wir genauso über Flick und dann lach ich mich kaputt.
Wie bitte soll denn seine Arbeit in den letzten Wochen qualitativ bewertet werden? Am 4.11. hat er die Truppe übernommen. Dann war Dortmund und dann 2 Wochen Länderspielpause. Dortmund haben wir selbst mit Grottenolm Kovac hergespielt. Und gegen Düsseldorf war die Einstellung offensichtlich. Die Interviews weisen in die gleiche Richtung (Stichwort “die Mannschaft ist in der Pflicht”).
Für mich war das am Samstag der absolute und endgültige Beweis, dass man sehr wohl gegen den Trainer spielen kann. Ich frag mich nur wie lange das bei Flick jetzt gut geht. Er mag zwar seit Ewigkeiten im Geschäft sein, hat aber im Gegensatz zu Kovac jetzt das Glück, dass man ihm seine Misserfolge als Trainer nicht ständig unter die Nase hält.
Wenn er jetzt auf einmal der Heilsbringer ist, dann frage ich mich 2 Dinge:
1. Wo war denn sein Einfluss unter Kovac als Co? Da hat man ja auch nach dem ersten vernünftigen Pass zum Teil Schnappatmung bekommen und vom “Flick-Effekt” schwadroniert…
2. Warum ist das in den letzten 30 Jahren nicht aufgefallen, dass hier ein Trainer Rohdiamant brach liegt und es keiner merkt?
Ne, ich freu mich, wenn es jetzt kurzfristig besser läuft wobei ich den Spielern in der Tat mangelnde Einstellung vorwerfe und aktuell nicht weiß wie ich das bewerten soll. Gleichwohl gehe ich davon aus, dass der Strohfeuereffekt in Kürze verflogen sein wird. Insofern klug von der Vereinsführung sich erstmal bis Winter festzulegen und nicht aus der Emotion heraus direkt für die nächsten 3 Jahre…
Zu 1: Weil Kovac der Chef war. Er trifft die Entscheidungen. Das heißt auch, dass er nicht alles annehmen muss, was Flick ihm sagt. Warum wird ständig übersehen, dass Flick nur 3. Geige im Trio war? Warum war Hermann unter Kovac so blass? Unter Heynckes war er ein wichtiger Faktor, ohne den das Triple nie möglich gewesen wäre. Das sind immer noch Menschen. Entweder passt es, oder nicht. Und Kovac hat eben entschieden, wie er Flick in seine fachliche Arbeit einbindet.
Zu 2: Von einem Rohdiamant spricht niemand, oder? Wir loben das, was in den drei Spielen gut läuft. Denke, das ist legitim. Wenn wir es nicht tun, wird uns wieder Überkritik vorgeworfen. Wir* können uns natürlich auch Wochen lang gar nicht äußern und auf die erste Niederlage warten und dann analysieren. Aber ich denke, das ist nicht in deinem Interesse, oder doch?
*hier meine ich alle. Auch die Kommentare, bevor mir wieder unterstellt wird, ich beziehe alles auf die Autoren.
Ja im Prinzip klar, das ging auch weniger an euch direkt als an die allgemeine Extrem-Fraktion. Wie gesagt, anstatt erstmal in Ruhe abzuwarten, was Flick als Co bewirkt wurde ihm sofort jede gelungene Aktion zugeschrieben.
Damals hatten das etliche auch angezweifelt und im Grunde deine Begründung für Punkt 1 genutzt.
Also konstatieren wir: die gelungenen Aktionen von damals gehen NICHT auf Flicks Konto!
Ich werfe euch nicht vor in Lobhudelei zu verfallen. Nur etwas Relativierendes wäre halt schön bzw. wenn man das ausdrücklich betonen würde. Nimmt man Dortmund aus (aus welchem der offensichtlichen Gründe auch immer), bleibt einzig das Spiel in Düsseldorf. Das ist halt im Grunde noch nichts was eine (auch im Ansatz) qualitative Bewertung zulässt. Es braucht ein Wochen bis wir alle schlauer sind.
Da sei mein Absatz aus diesem Artikel nochmal erwähnt:
Natürlich wäre es zu früh, Flick jetzt schon in den Himmel zu loben. Dafür ist die Stichprobe mit nur drei Spielen zu klein. Zurecht merkte der 54-Jährige zudem an, dass in der zweiten Halbzeit gegen Düsseldorf noch einiges zu unrund lief. Damit dürfte er vor allem die fehlende Ruhe und Geduld am Ball gemeint haben, als Düsseldorf sich etwas mehr zutraute.
Für alle Kommentatoren kann ich nicht sprechen, aber allein die Anlage des Fußballs ist eine komplett andere und da steckt schon deutlich mehr dahinter als ein paar Siege gegen Fallobst. Selbst wenn man die Ergebnisse ausblendet, war das anderer Fußball. Hinzu kommt die Homogenität der Aussagen Flicks mit denen der Spieler. Es entsteht ein Gefühl der Einheit. Das alles führt zu einer kleinen Euphorie. Die sollte man als Fan genießen, aber ich gebe dir auch recht, dass aus der Euphorie jetzt Regelmäßigkeit werden muss. Das werden wir beobachten.
“Zu 1: Weil Kovac der Chef war. Er trifft die Entscheidungen. Das heißt auch, dass er nicht alles annehmen muss, was Flick ihm sagt. Warum wird ständig übersehen, dass Flick nur 3. Geige im Trio war?”
Warum wird übersehen, dass Kovac selbst Flick als Co-Trainer WOLLTE? Das muss ja wohl einen Grund gehabt haben. Erscheint mir absurd, dass er erst Flick holt um dann seinen Input zu ignorieren.
Mir kam da gerade eine sehr steile These in den Kopf: Flick hat bewusst “underperformed” damit Kovac den Wagen an die Wand fährt. Und jetzt steht er als Heilsbringer da… macht durchaus Sinn ;-)
Flick ist nicht der Typ, der so etwas tun würde, deshalb halte ich das für ausgeschlossen. Unabhängig davon schrieb ich doch nix von “ignorieren”. Kovac legte einfach kaum Wert auf taktische Details. Und dementsprechend hat er Flick auch anders eingesetzt als in diesem Bereich. Was auch gern ignoriert wird: Flick war nur dritter Mann an der Linie. Vor ihm standen zwei in der Hierarchie: Niko und Robert. Natürlich war Flick gewollt. Aber womöglich in anderer Position als in der taktischen. Peter Hermann hatte ja auch keinen sichtbaren Input unter Kovac, was unter Heynckes in beiden Amtszeiten bei den Bayern komplett anders war. Und das könnt ihr mir ruhig glauben.
Hier hat niemand Kovac irgendwie mies in die Karten gespielt. Er hat es in München schlicht nicht gepackt, weil seine Vorstellungen nicht zum FCB passen.
“Hier hat niemand Kovac irgendwie mies in die Karten gespielt.”
Da wäre ich mir nicht so sicher. Ich habe schon bei der Verpflichtung von Flick geschrieben, dass das nach einem abgekarteten Spiel (der Kovac Nachfolger wird erstmal als Co installiert) riecht. Und der Verlauf des Ganzen ist schon komisch: Kaum ist Flick am Ruder, passieren “Wunder” in unserem Spiel.
Flick WUSSTE, dass er Kovac ablösen wird. Und da soll er FÜR ihn gearbeitet haben? Für mich riecht das mehr nach trojanischem Pferd.
@Stiftl: Hieß es nicht, dass Flick auf Wunsch von Kovac gekommen sei? Dann hat er sich das “trojanische Pferd” ja selbst eingekauft. Eigentlich wollte Kovac ja Peter Herrmann behalten, der aber nicht bleiben wollte (vielleicht ja auch, weil er gemerkt hat, dass er bei Kovac kein/zu wenig Gehör gefunden hat). Für mich ergibt sich so ein viel schlüssigeres Bild. Hermann geht, Kovac bekommt dann den Wunschnachfolger.
Also deine These ist, dass Kovac in abgekartetes Spiel gegen sich selbst gespielt und ein trojanisches Pferd in seinem eigenen Trainerteam installiert hat, das ihn ablösen sollte?
Na es ist doch aufgefallen, dass Flick ein Talent besitzt. Löw hat damals Flick gezielt zur Nationalmannschaft geholt, wegen seines Fußballfachwissens und nicht, weil Flick versprochen hat, bei den Spielen das gleiche Hemd wie der Chef anzuziehen.
“In 4 Wochen diskutieren wir genauso über Flick und dann lach ich mich kaputt.”
Geht mir genauso. Flick wird mir gerade zu sehr gehypt und dann nutzen hier die üblichen Verdächtigen noch jede Möglichkeit, Kovac im Nachgang einen mitzugeben. Ich gebe ihm erst mal ein paar Monate Zeit um zu schauen wie er das Team im Griff hat. Dann erst erlaube ich mir ein Urteil.
Btw: warum liest man hier in den Kommentaren eigentlich immer wieder seitenweise Ausführungen zu Liquidität, EBITDA etc.? Das ist doch ein Taktik- und kein Börsenforum …
Just my 2cents ;-)
Wo steht denn, dass dieser Blog ein reiner Taktikblog ist?
Wo habe ich geschrieben, dass das ein “reines” Taktikblog ist? ;-)
“Btw: warum liest man hier in den Kommentaren eigentlich immer wieder seitenweise Ausführungen zu Liquidität, EBITDA etc.? Das ist doch ein Taktik- und kein Börsenforum …”
Nicht mehr. Jetzt wurde sogar schon MSR unterwandert. Schlimm.
https://miasanrot.de/bayern-geschaftsjahr-2018-19-analyse/
Naja, wir sind im Moment halt alle verliebt in Flick und ein bisschen beschwipst davon. Ist doch okay, oder? Man muss die Feste feiern wie sie fallen…
Nehmen wir uns den Satz von Fänger zu Herzen:
“So, alle mal einen Gang runter”
Ich denke die Fronten sind geklärt und etwaige Missverständnisse ausgeräumt.
Schön, dass es unterschiedliche Meinungen gibt und die auch gesagt werden dürfen.
Und in meinen Augen auch ausgesprochen werden sollen.
Alle wieder gut drauf und friedlich. Freut mich!
Ernsthaft: ich glaube, vor ein paar Wochen wäre dies deutlich mehr hochgekocht und nicht so schnell wieder abgekühlt. Spricht für alle Beteiligten!
Da ich heute auf der Arbeit kein Bock hab und Aggro-Dienstag einstimmig beendet wurde, werde ich meine Energie jetzt noch mal in einem inhaltlichen Punkt verschriftlichen.
Ich persönlich habe seit Flicks Zeit bei der Nationalmannschaft kaum Zweifel an seinem Fachwissen und inhaltlichen Fähigkeiten als Trainer. Was ich persönlich nur wahnsinnig schwer einzuschätzen finde, ist, ob ein Trainer nicht einen gewissen autoritären, autistisch angehauchten “ich reis euch mit” Charakter braucht (Pep, Klopp, Tuchel, Nagel, Streich, Schmidt) oder ob das nicht ein bisschen ein trend-populistisch angehauchtes Gefühl ist. Ich habe das nämlich und habe aus deisem Grund ein wenig Zweifel an Flick in der ersten Reihe. Ich stell ihn mir eher vor wie “hey Poch, I think we go into harsh Gegenpressing on the left wing, with Josh overloading and Ben securing towards center field…..” und dann ein Trainer der die Spieler dazu bringen, dass sie denken, boaaa ich glaub der hat recht, wenn wir so spielen werden wir end krass…
Ich bin mir nicht sicher, ob ich den letzten Absatz wirklich richtig verstanden habe :-). Glaube aber, dass Du da zum Teil recht hast. Neben den gesetzten Umstellungen und deutlich erkennbaren Änderungen, ist ein großer Vorteil von Flick aktuell: er ist nicht Kovac.
Welchen Anteil dies an der momentanen Verbesserung im Spiel genau ausmacht, wird man erst in einigen Wochen oder nach der Winterpause sehen. Dann muss man entscheiden. Nicht zu vorschnell. Den Äußerungen der Verantwortlichen entnehme ich aber, dass dies auch so gehandhabt wird.
MMn sind die Zweifel berechtigt.
Momentan sehe ich ihn nicht als Cheftrainer 20/21.
Ob er es kann oder zumindest bis Saisonende kann werden wir sehen.
MMn wird an TT ETH oder Poch gearbeitet.
Flick könnte dagegen unser neuer Feuerwehrmann ala Jupp oder Ottmar werden dh wenn immer einer gefeuert wurde haben wir einen Übergangstrainer.
Könnte mir sogar vorstellen das Flick eine Art Superteammanagerfunktion übernimmt wenn Salihamidzic Vorstand wird, obwohl Krüger da teammanagerin ist.
Flick gebe der Mannschaft “einen klaren Matchplan” an die Hand, schwärmte Rummenigge im Vorfeld der Champions-League-Partie bei Roter Stern Belgrad von dem 54-jährigen Badener. “Alles, was er gemacht hat, ist genau das, was wir uns gewünscht haben.”
Wow my Flick
Was für eine Aufstellung!
Da bin ich mal gespannt, was das wird. Ich verstehe ja, dass man mit Blick darauf dass man bereits fürs AF qualifiziert ist, einige Spieler für Leverkusen geschont werden. Aber das ist mir dann doch zuviel “gewürfelt”….
Hoffe Lewandowski wird rausgenommen, bevor ihm Belgrad aus Frust auf die Socken haut.
Disclaimer: der folgende Beitrag könnte Spuren von Ironie enthalten.
Hansi Flick hat aber auch einfach viel Glück. Jetzt ist es schon das vierte Spiel in Folge, in dem wir überzeugend spielen. Aber der Spielplan meint es auch einfach gut mit ihm – zumal er ja auch viel mit der Mannschaft arbeiten konnte nach der vielen Vorbereitungszeit. Anstatt Bochum, Paderborn, Augsburg, Hoffenheim und Piräus, gegen die wir uns alle extrem schwer getan haben, hatte er das Glück, gegen Piräus (achso?), Dortmund, Düsseldorf und Belgrad spielen zu dürfen. Da ist es dann ja klar, dass man diesen Spielen haufenweise Tore schießt und kaum welche oder gar keine fängt. Er hat ja eine funktionierende Mannschaft übernommen, die zuvor gegen schwache Mannschaften auch reihenweise Tore herausgespielt und den Gegner dominiert hat. Dazu hat sie defensiv ja auch extrem sicher gestanden.
Und nun ernsthaft: Ich denke ja auch, dass man erstmal abwarten muss, wie er sich tut, wenn es mal etwas schlechter läuft. Aber endlich ist der FCB nach 1,5 Jahren wieder der FCB, der er sein kann. Ich hoffe schon darauf, dass die Leidenszeit mit grauenhaften Fussball ein Ende gefunden hat.
Ganz ohne Ironie: peinlicher Kommentar
Brachialer Beitrag. Seit Flick die Verantwortung hat laufen sie wie die Hasen. Das 6-0 ist gut, aber dass unsere Kleinen am Sonntag ein Unentschieden geholt habe ist mindestens genauso wichtig. Fast ganz ohne Ironie :-)
Wie war nochmal die Kritik an Thiago?
Herr hat recht die Zeit des grausamen destruktiven pingpongfussballs und underdogtums ist vorbei.
Endlich wird wieder erfrischender offensiver dominanter Ballbesitzfussball gespielt auf den die Spieler so richtig Bock haben, und die Fans sowieso.