Vorschau: Stern des Südens gegen Roter Stern Belgrad

Justin Trenner 16.09.2019

Zufrieden konnten die Bayern mit dem 1:1 in Leipzig nicht sein. Zu gut war die Leistung in der ersten Halbzeit, zu durchwachsen war der zweite Durchgang. Und doch hatte man quasi mit dem Abpfiff die große Gelegenheit verpasst, die drei Punkte mitzunehmen. Dem eigenen Anspruch, die Tabellenführung zu übernehmen, wurde der amtierende Meister schlussendlich nicht gerecht.

Gerade die ersten 45 Minuten dürften den Bayern aber Mut machen. Sie haben dort eindrucksvoll gezeigt, dass sie weiterhin die stärkste Mannschaft in Deutschland sind. Die Frage im Kampf um die Meisterschale wird nur sein, wie oft sie dieses Niveau abrufen können.

Auch in der Champions League sind die Ansprüche der Münchner aber groß. Nach der verdienten und deutlichen Niederlage gegen den Liverpool FC in der vergangenen Saison will die Mannschaft von Niko Kovač es in dieser Saison besser machen. Das Ziel: Mindestens das Viertelfinale erreichen und sich so im Vergleich zum Vorjahr verbessern. Auf dem Weg dorthin dürfte die Gruppenphase nur dann ein Problem werden, wenn der FC Bayern es sich selbst unnötig kompliziert macht.

FK Roter Stern Belgrad: Auf den Spuren einer großen Vergangenheit

Zum Auftakt trifft der fünfmalige Champions-League-Sieger auf einen einmaligen Gewinner der Königsklasse: den FK Roter Stern Belgrad. Die Serben konnten den damaligen Europapokal der Landesmeister 1991 in die Hauptstadt holen. Im Finale schlugen sie Olympique Marseille mit 5:3 nach Elfmeterschießen.

Auf dem Weg nach Bari, wo das Endspiel stattfand, besiegte Belgrad Grasshopper Club Zürich, die Glasgow Rangers, Dynamo Dresden und im Halbfinale auch den FC Bayern. Nach einer 1:2-Heimniederlage gelang es den Münchnern im Rückspiel nicht mehr, den Rückstand zu drehen (2:2). Ein tollpatschiges und kurioses Eigentor, das Klaus Augenthaler und Raimond Aumann gemeinsam in der 90. Minute produzierten, markierten das Ende der bayerischen Europapokalträume.

Der damalige Trainer Jupp Heynckes hatte noch im Vorjahr auf dem Marienplatz versprochen, den Europapokal der Landesmeister nach München zu holen. Die Niederlage gegen Belgrad war dann der Anfang vom Ende seiner ersten Amtszeit bei den Bayern. 1991 wurde er von seinem Freund Uli Hoeneß entlassen. Im Jahr 2013 gelang es Heynckes immerhin, sein Versprechen mit etwas Verspätung einzulösen.

Ein Niedergang mit vielen Facetten

22 Jahre liegen zwischen diesen beiden Ereignissen. 22 Jahre, in denen es bei den Bayern Höhen und Tiefen gab. Aber vor allem 22 Jahre, in denen Belgrad zunehmend von der europäischen Bühne verschwand. Nach dem Triumph 1991 musste der Klub seine bisher härteste Zeit durchleben. Aufgrund des Jugoslawienkriegs, den UN-Sanktionen sowie deren wirtschaftliche Auswirkungen konnte Roter Stern nicht mehr an die erfolgreichen Jahre zuvor anknüpfen.

Die erfolgreiche Mannschaft fiel beispiellos auseinander. Auch der Ausschluss aus der UEFA traf den Klub sehr hart. Gerade finanziell verlor Belgrad den Anschluss an Europas Spitze endgültig und kehrte seitdem auch nie wieder richtig zurück. Mit dem FC Bayern kreuzten sich die Wege deshalb nur noch einmal: 2007 im UEFA-Pokal. Der bayerische Exkurs in den kleineren Europapokal führte zu einer weiteren Begegnung in der Gruppenphase. Die Münchner gewannen in Belgrad knapp mit 2:3 durch späte Tore von Miroslav Klose und Matchwinner Toni Kroos. Damit glichen sie die Gesamtbilanz aus: 2 Siege, 1 Unentschieden, 2 Niederlagen bei 10:9 Toren.

Auf nationaler Ebene gelang es Roter Stern zuletzt immerhin wieder, an die alten Zeiten zu erinnern: Seit 2014 holten sie viermal die Meisterschaft (2014, 2016, 2018 und 2019). Mit fünf serbischen Meistertiteln seit der Auflösung des Staatenbundes Serbien und Montenegro (2006) sind sie aktuell aber nur auf Platz 2 hinter Stadtrivale Partizan Belgrad (acht Meistertitel, von 2008 bis 2013 durchgängig Meister). In der “ewigen Tabelle” seit der serbischen Unabhängigkeit trennen die beiden Hauptstadt-Klubs nur 23 Punkte. 2018 gelang dem serbischen Rekordmeister (30 Meistertitel und 24 Pokalsiege) erstmals die Qualifikation für die UEFA Champions League und damit zumindest auf dem Papier die Rückkehr in Europas Elite.

Wieder für eine Überraschung gut?

In einer Gruppe mit Paris Saint-Germain, Liverpool FC und dem SSC Neapel präsentierte sich Belgrad dabei mehr als ordentlich. Zwar schieden sie erwartungsgemäß mit nur 4 Punkten aus, doch konnten einige Highlights gesetzt werden. Mit einem 0:0 gegen Neapel und dem 2:0-Sieg gegen Liverpool gelangen den Serben zwei Überraschungen vor jeweils rund 50.000 Zuschauenden im heimischen Stadion Rajko Mitić.

Und auch in dieser Saison will Belgrad in einer Gruppe mit den Bayern, Tottenham und Piräus überzeugen. In der heimischen Super Liga startete Roter Stern mit sechs Siegen aus sechs Spielen erfolgreich. Trainer Vladan Milojević setzt dabei meist auf ein klassisches 4-2-3-1, variiert aber auch gern mal die Staffelung vor der Viererkette. Selbst gegen die Top-Mannschaften aus Neapel, Liverpool und Paris wich er davon nicht ab.

Etwas aussagekräftiger als die eigene Liga dürfte der Weg in der Qualifikation für die Champions League gewesen sein. Hier tat sich Belgrad schon erheblich schwerer. Gegen Suduva (0:0, 2:1) und Helsinki (2:0, 1:2) setzte man sich schon sehr knapp durch. Gegen Kopenhagen ging es bis ins Elfmeterschießen und die Young Boy Bern wurden nach einem 3:3 in Addition nur durch zwei Auswärtstore geschlagen.

Marko Marin zieht die Fäden

Es steht daher außer Frage, dass Roter Stern in beiden Duellen mit dem FC Bayern nur kleine Außenseiterchancen haben wird. Allerdings wissen sie diese zu nutzen. Auch in der Qualifikation präsentierten sie sich als eine sehr effiziente Mannschaft, die nicht wenige Abschlüsse für ein Tor benötigt.

Ein Faktor dafür ist Marko Marin, der in Deutschland zwar häufig belächelt wird, letztendlich aber doch eine ordentliche Karriere hinlegte. Der ehemalige Nationalspieler ist wendig, technisch stark und gut darin, die Mannschaftsteile im sonst eher zufällig strukturierten Angriffsspiel zu verbinden. Er löst regelmäßig Unterzahlsituationen auf und sorgt mit seinen klugen Pässen für Tiefe im Spiel der Serben.

Auch wenn damit zu rechnen ist, dass der FC Bayern in beiden Spielen mit rund 70 Prozent Ballbesitz den Fokus auf die Arbeit mit dem Ball legen muss, gilt es den Aktionsradius von Marin in den Phasen ohne Ball einzuschränken.

Fehlende Kompaktheit

Die Schwachstellen Belgrads liegen vor allem in der Konstanz gegen den Ball. Sie können ihre Kompaktheit nur selten über längere Phasen halten und bieten Räume zwischen den Linien an, sobald sie mit vielen Läufen des Gegners beschäftigt werden.

Bern (Gelb) nutzt einen Moment der Schläfrigkeit bei Belgrad (Rot) aus.

Diese Szene aus der 63. Minute des Qualifikations-Rückspiels zwischen Bern und Belgrad zeigt, dass schon kleine Tricks ausreichen, um die Mannschaft von Milojević zu destabilisieren. Die breiten Außenverteidiger Berns ziehen die Flügelspieler an die Außenlinien, während das zentrale Mittelfeld und die eingerückten Außenstürmer das Mittelfeld Belgrads zusammenziehen. Durch eine abkippende Bewegung eines Berner Offensivspielers wird der Außenverteidiger der sonst engen Viererkette herausgezogen und es entsteht ein leicht bespielbarer Zwischenraum (Grün) für die Young Boys.

Für den FC Bayern bedeutet das, dass sie raumöffnende Bewegungen brauchen, um ähnliche Situationen zu erzwingen. Thomas Müller machte das in Leipzig sehr gut. Bei rund 70% Ballbesitz könnte Niko Kovač sogar darüber nachdenken, eine sehr offensiv ausgerichtete Aufstellung zu testen. Thomas Müller als Raumöffner und Coutinho als derjenige, der diese Zwischenräume nachrückend besetzt wären ein gutes Mittel, um Belgrad im Zentrum zu beschäftigen. Dafür müssten die Außenverteidiger dann aber in den Halbräumen entsprechend absichern.

Probleme bei zweiten Bällen

Eine weitere Schwäche Belgrads liegt in der Verteidigung von zweiten Bällen. In der gesamten Champions-League-Qualifikation ließen die Serben viele Chancen zu, weil sie den Rückraum nicht gut verteidigten.

Eine weitere Szene aus dem Spiel gegen Bern: In der Nachspielzeit verschenkte Belgrad fast das Ticket für die Champions League.

Beim Spielstand von 1:1 drückte Bern gegen Roter Stern nochmal auf das entscheidende Tor zum Weiterkommen. Belgrad beschränkte sich dabei ausschließlich auf die Verteidigung des eigenen Strafraums und kassierte in mehreren Situationen beinahe das Gegentor. In der oben dargestellten Szene entstand zunächst Chaos rund um den Ball, der schließlich aber trotz klarer Überzahl im Strafraum den Weg in den Rückraum fand. Der Abschluss blieb erfolglos.

Dennoch können die Bayern hieraus mitnehmen, dass sie nicht nur eine gute Besetzung in letzter Linie brauchen, um den Gegner am Strafraum zu binden. Sie brauchen darüber hinaus eine gute Staffelung dahinter, um Belgrad auch bei zweiten Bällen unter Druck setzen zu können. Da haben sie große Schwierigkeiten.

FC Bayern: Auf einem guten Weg?

Die Bayern zeigten wiederum nach schwächeren Auftritten auf Schalke und gegen Mainz, dass sie auch anders können. Die großen Löcher im Mittelfeld wussten sie diesmal durch kleinere Anpassungen zu schließen.

Überladungen der rechten Seite, viele Anspieloptionen: Das Positionsspiel gegen Leipzig passte bei den Bayern.

Die 31. Spielminute ist hier nur eines von vielen positiven Beispielen. Statt zwischen die Innenverteidiger abzukippen, blieb Joshua Kimmich diesmal konsequenter im Sechserraum. Das lag nicht zuletzt daran, dass er ballnah stärker unterstützt wurde. Thiago war als nomineller zweiter Sechser sowieso häufig in seiner Nähe und auch Müller sorgte dafür, dass das Dreieck im Zentrum im Schnitt enger positioniert war als zuletzt. Außerdem rückte Serge Gnabry immer wieder stark ein, um die Überladung auf der rechten Spielfeldhälfte zu ermöglichen.

Kovač reagierte damit perfekt auf Leipzigs Plan, Benjamin Pavard zu Ballverlusten zu zwingen. Der Franzose war stets mit genügend Anspieloptionen ausgestattet und konnte dem Druck dadurch standhalten. Tiefe kreierten die Münchner durch sukzessives Nachrücken, ohne dabei an Kompaktheit zu verlieren. Meist wurden kurze Steil- und Diagonalpässe zwischen die Linien sofort in einen Rückraum abgelegt, von wo dann ein nachrückender Spieler das Geschehen vor sich hatte. Eine taktische Variante, die in dieser Häufigkeit bisher selten genutzt wurde, seit Kovač Trainer ist.

Einmal im Zwischenlinienraum angekommen, wussten die Bayern ihre Außenspieler und Lewandowski klug einzusetzen. Dass es letztendlich mit einem 1:1 in die Pause ging, lag nicht ausschließlich an einem Moment der Fahrlässigkeit durch Thiago, sondern auch daran, dass diese tollen Spielzüge wegen kleiner Ungenauigkeiten nicht vollendet wurden. Über einen deutlichen Rückstand hätte sich Leipzig jedenfalls nicht beschweren können.

Druckvolles (Gegen-)Pressing

Beschweren können sich Bayern-Fans in letzter Zeit auch nicht über die Leistungen der Bayern gegen den Ball. Das mag bei sieben Gegentoren in sechs Pflichtspielen zunächst widersprüchlich klingen, doch die Treffer entstanden allesamt aus Momenten der Unachtsamkeit oder aus Fehlern im Positionsspiel mit dem Ball und somit in schwachen Umschaltsituationen nach Ballverlusten.

Haben die Münchner aber mal längere und sortierte Phasen gegen den Ball, stehen sie häufig sehr sicher. Und auch das Angriffs- und Gegenpressing scheint sich in dieser Saison nochmal verbessert zu haben. Schon gegen Hertha variierten die Bayern sehr klug, als sie auf die Dreierkette des Gegners mit einrückenden Flügelspielern und somit einem 4-3-3 antworteten und nach der Umstellung der Berliner auf ein 4-4-2 anpassten.

Der hohe Druck führt dazu, dass die meisten Bundesligisten keine Zeit haben, um kluge Entscheidungen zu treffen. RB Leipzig zeigte, dass sie dem zumindest kurzfristig durch eine Anpassung entgehen konnten. Nach der Umstellung auf ein 4-2-2-2 waren sie das klar spielbestimmende Team. Bayern fand bis zum Schluss nicht mehr zurück zum dominanten und druckvollen Spiel der ersten 45 Minuten. Zwischen dem Anpfiff der zweiten Halbzeit und der großen Süle-Chance mit Abpfiff kreierten die Münchner nur 0,35 Expected Goals (xG; understat.com).

Gegenpressing als Spielmacher

Doch auch Leipzig blieb im gesamten Spielverlauf bei nur 1,65 xG. Der von Thiago eingeleitete und somit verschenkte Elfmeter machte dabei 0,76 xG aus. Bayern hielt RB also über 90 Minuten bei nur 0,89 xG plus Geschenk, was auf diesem Niveau eine beachtliche Leistung ist. Gruppentaktisch gibt es deshalb wenig zu kritisieren.

Die Bayern schafften es gegen Leipzig immer wieder, Überzahlsituationen durch gutes Gegenpressing zu erzeugen.

Ein gutes Beispiel dafür ist der Ballgewinn in der 33. Spielminute. Durch intelligentes Verschieben gelang es den Bayern, Leipzig zu einem unkontrollierten Pass auf die Außenbahnen zu zwingen. Dort hatten sie schließlich Überzahl, die sie nach Ballgewinn gut ausspielen konnten. Einziger Kritikpunkt: Aus solchen Situationen entstehen noch zu wenig hochkarätige Torchancen. Diese Szene hätte zwingend zu mehr als zu einem ungefährlichen Fernschuss führen müssen.

Gegen Belgrad wird es zudem weniger Situationen geben, in denen das Gegenpressing frei nach Jürgen Klopp den besten Spielmacher darstellen kann. Bayern muss dann Chancen gegen einen tiefen Block mit weniger Raum kreieren. Auch da hatten die Münchner gegen Leipzig wieder einige Probleme.

Es fehlt an Details

Auch wenn das Ballbesitzspiel stark verbessert war, fehlte noch die Genauigkeit in der letzten Aktion. In der zweiten Halbzeit war keine Idee zu erkennen, wie man Leipzigs nun kompakteres Mittelfeld knacken könnte. Bayern fiel in alte Muster zurück, schlug plötzlich deutlich mehr sinnlose Flanken als vorher und kam kaum noch durch das eigene Positionsspiel zu Chancen. Die angesprochenen 0,35 xG im zweiten Durchgang unterstreichen diese Beobachtung. Nur Tolissos Abschluss in der 63. Minute war noch ein kurzer Glanzmoment.

Hier müssen sich die Bayern in den kommenden Wochen steigern. Gegen Belgrad wird es nicht so sehr auf die taktischen Nuancen ankommen. Aber sobald Mannschaften wie Tottenham oder Dortmund die Gegner sind, werden Details wieder eine größere Rolle spielen. Auch Müller sprach nach dem Spiel von seinem Wunsch, dass die Mannschaft auf solche Umstellungen des Gegners schneller reagiert. Durch die Einwechslungen von Alphonso Davies und Corentin Tolisso kam zwar Stabilität, aber keine offensive Durchschlagskraft ins Spiel. Hier wäre womöglich zusätzlich zur personellen eine taktische Anpassung sinnvoll gewesen. Das ist ein kleiner Kritikpunkt an einem Auftritt, der sonst zeigte, dass die Bayern einen großen Schritt nach vorn gemacht haben.

Gerade in der Champions League wird es jedoch entscheidend sein, dass man auf Veränderungen im Spiel reagieren kann. Die Rolle eines Trainers ist dabei nicht zu unterschätzen. Kovač hat gegen Leipzig bewiesen, dass er seine Mannschaft auf einen Top-Gegner vorbereiten und auch taktisch einstellen kann. Der nächste Schritt für ihn wird es sein, entsprechende Alternativen parat zu haben, die verschiedene Szenarien abdecken. Diese Qualität macht nicht nur den Unterschied zwischen einem guten und einem sehr guten Trainer, sondern auch oft genug den zwischen Erfolg und Misserfolg aus.

So läuft die Partie gegen Belgrad …

Bayern wird etwas rotieren und deshalb nicht so glanzvoll auftreten wie in der ersten Halbzeit gegen Leipzig. Dank einer tollen Coutinho-Leistung wird es aber zu einem lockeren 4:0 reichen.

So könnte Bayern spielen …

4-3-3: Neuer – Kimmich, Süle, Hernández, Davies – Thiago – Müller, Coutinho – Perišić, Lewandowski, Coman

Es fehlen: Goretzka, Alaba



♥ Artikel teilen

»Eier, wir brauchen Eier!«

— Oliver Kahn

Du willst Miasanrot Supporter werden?

FC Bayern Forum

Miasanrot FC Bayern Forum

  1. Auch wenn es sich anbieten würde, Kovac lässt nicht mit Müller und Coutinho auf der Acht spielen…

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
  2. Sauber
    Super Vorschau und Analyse.
    Denke nicht das er gerade jetzt Kimmich-Thiago im Zentrum sprengt.
    Und Lucas wird mMn auf LAV bleiben.
    Es wäre überlegenswert Boa auf RIV und Suele auf LIV zu stellen.
    Aber Perisic ist durchaus möglich.

    Neuer
    Pavard Boa Suele Lucas
    Kimmich
    Thiago Coutinho
    Gnabry Lewa Perisic
    FCB 3:0

    Apropos Belgrad
    Wer 2:0 gegen die Scousers und 0:0 gegen Neapel spielt muss eine gute Mannschaft haben auch wenn sie auswärts schwach waren bisher.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. “Es wäre überlegenswert Boa auf RIV und Suele auf LIV zu stellen.”
      Das wäre für mich immer schon eine Selbstverständlichkeit. Wer Boateng ein Jahrzehnt lang beobachten durfte weiß das.

      1. Sehe ich auch so. Was die Doppelsechs angeht: Eine Pause wäre vielleicht auch mal angebracht für beide. Ist die Frage: Gegen Belgrad oder in der BL? Und dann wohl auch lieber getrennt.

  3. Ein schönes Pfund an Vorschau. Wenn das schon der Standard für Belgrad ist, bin ich mal auf Tottenham gespannt (-;

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Gewöhn dich lieber nicht dran. ;)
      Aber ich versuche das so lange wie möglich aufrecht zu erhalten.

  4. Super Vorbericht.
    Eine Anmerkung: Ich fands immer super, als bei Vorberichten ein Vertreter der gegnerischen Fanbase sein Team, die aktuelle Entwicklung des Clubs etc. kommentiert hat.
    Ich weiß nicht wieviel Aufwand das ist und wie schwer das im Einzelfall war (ich denke viel), aber das macht das Bild nochmals runder und hilft den Gegner auch nochmal besser fußballkulturell einzuordnen, gerade für den Normalkunden wie mich.
    Klar, ich kann mir das auch zusammengooglen, aber so aus Fansicht (gibt es so was wie kritische Fans bei Roter Stern überhaupt) ist das ja nochmal ne andere Quelle.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Kritische Fans gibt es nur beim FC Bayern ;-)

    2. Für Belgrad wäre das wohl zu komplex. Für einzelne Spiele (womöglich eher Top-Spiele) werde ich das aber wieder in Betracht ziehen.

      1. Richtig Justin!
        Du hast schon die richtige “Einkehr” (auch selten!)
        Alleine an meiner Antwort könnt Ihr die Fülle an Ereignissen und die damit verbundenen Antworten erkennen.
        Das hat kein Ende.. Zu viel Verbindungen und Ursachen entstellen letztlich einen kompakten und auf den Punkt gebrachten Bericht und die gewünschten Informationen eines “Normalo”Sport interessierten. Dies würde das eigentliche Interesse eines Interessierten in der Regel ersticken.
        Zuviel:Sport mit Politik mit Uefa und Politik mit Krieg mit daraus Armut mit das daraus Korruption.. gespickt mit Frust, Hoffnung, Vergangenheitsbewältigung, Vorfreude, Stolz, National-jetzt erst recht stolz- und lalala
        Aus Mio müsste Ehrliche Kritik rausgefiltert werden :)

  5. @Justin
    falls du Muse hast und Zeit hast, würde mich deine Meinung zu rookies Anmerkung interessieren: Wäre es nicht sehr interessant – und wenn nicht, was hält Kovac wohl davon ab – Kimmich auf den tendenziell rechten 8er hochzuziehen und Thiago den Tiefen 6er spielen zu lassen. Coutinho könnte dann seine 8er Rolle über links wie in der Brasilianischen Nato spielen… Das hätte doch einige Vorteile: -Thiago hat öfter den Ball (und er sollte ihn so oft wie möglich haben)
    -Kimmich hat mehr Zug zum Tor/ist torgefährlicher
    -Kimmich kann durch sehr hohe Balleroberungen Druck ausüben.

    PS: schöne Vorschau

    Antwortsymbol7 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. @Lukas: das würde ich gern unterstützen, denn Rookies Vorschlag mit Kimmich auf der 8 klingt auch für mich sehr überzeugend, und Du nennst einige mögliche Vorteile, die man dadurch erhält. Sollte man zumindest mal ausprobieren.
      @Justin: Hervorragender Vorbericht, danke!

      1. Könnte man theoretisch machen. Thiago ist aber eher jemand, der als Achter Offensive und Defensive miteinander verbinden kann, während Kimmich der spielmachende Typ ist, der die Strukturen um sich herum zu nutzen weiß. Einen Versuch wäre es trotzdem wert, weil Kimmich natürlich einen gewissen Offensivdrang hat. Im Endeffekt können die beiden sich ja auch abwechseln in ihren Rollen.

      2. Ich sehe das wie Justin und halte es auch für wichtig, dass man Kimmich und auch Thiago etwas Konstanz zukommen lässt.

      3. @PT: Dein Hinweis, auf Konstanz zu achten, ist natürlich grundsätzlich richtig, gerade auch am Anfang der Saison bei einer Mannschaft, die, wie man so schön sagt, sich auch erst noch finden muss, da jetzt doch einige neue Spieler dazugekommen sind. Dennoch vermag ich mich dem Reiz des Tüftelns nicht so ganz zu verschließen, die Saison ist ja auch noch lang. Thiago und auch Kimmich sind durchaus vielseitig, und auch in der Abwehr hat man mit Pavard und Hernandez neue Leute, die mehrere Positionen gut bespielen können. Übrigens vermag das auch Alaba. Thiago könnte alles spielen vom 6er, 8er bis hin zum 10er (wenn das System eine solche Position vorsähe), Kimmich war schon als RAV und 6er im Einsatz, und ich finde, seine offensiven Qualitäten sind ehrlich gesagt größer als die defensiven. Ein Kader mit diesem Potential der Vielseitigkeit und damit auch Unberechenbarkeit bietet sich m.E. geradezu dafür an, sehr variabel vorzugehen, auch wenn das bisweilen womöglich nicht alles auf Anhieb klappt. Ich hoffe, wir spielen in der Liga so konstant und ohne Delle, dass man sich da mal ab und zu was traut.

      4. @severalseasons:

        Kann ich komplett nachvollziehen.
        Genau diese Variabilität und damit Unvorhersehbarkeit kann ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein.

        Mir ist die Mannschaft aktuell zu instabil, aber das ist nur mein Gefühl und wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

      5. Unter Ancelotti hat Kimmich etliche Spieler als Achter gemacht. Fand ich wenig überzeugend.
        Abgesehen davon wird Kovac alle Hände voll damit zu tun haben, die Coutinho/Müller-Thematik in den Griff zu bekommen. Da wird er nicht auch noch Kimmich mit in dieses Gefecht werfen wollen.

      6. Ein Achter muss auch mal abschließen können. Und da hat Kimmich in meinen Augen zu wenig Torgefahr. Dann doch lieber Goretzka.

  6. Hervorragende Vorschau, vor allem die Details zu Crvena zvezda.

    Dass Sie ein Kaliber wie “YB” auf der CL-Quali geworfen haben sollte Warnung genug sein.

    Eine kurze Anmerkung zu den xGoals der Bayern gegen RasenBall habe ich dennoch. Ich habe in der Tat das Spiel erst ab ca. der 15ten Minute gesehen. Auch in den letzten 30 Minuten der ersten Halbzeit hatten die da noch dominierenden Bayern de facto keine ernst zu nehmende Torchance. Der hohe xG Wert der ersten Halbzeit erklärt sich aus den ersten 15 Minuten (und daraus, dass in der ersten HZ tatsächlich ein Bayerntor gefallen ist). Der eigentlich interessante Punkt am Leipzig Spiel ist für mich, wie es RasenBall geschafft hat, in HZ zwei regelmäßige Torchancen zu kreieren. Immer wieder über den schnellen Werner, dem das auch gegen die neue, deutliche schnellere Bayernverteidigung des Jahres 2019/2020 gelungen ist.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Dass Bayern nach der 15. keine wirklich hohe Qualität mehr an Chancen hatte, liegt auch daran, dass beispielsweise aus der Gegenpressingsituation, die ich grafisch aufbereitet habe, ein Fernschuss resultierte. Solche Situationen gab es zu Genüge. Das ist dann aber weniger ein gruppentaktisches, sondern viel mehr ein Entscheidungsfindungsproblem.

      Sie haben regelmäßig Chancen kreiert, weil sie Bayern durch einen Mann im Mittelfeld nun effizienter unter Druck setzen konnten. Bayern fand kaum noch Wege in die Zentrale und Leipzig kam zu Ballgewinnen und Räumen.

  7. Woow, perfekt und respektvoll wie es sonst NIE dargestellt wird im Deutschen Medienwesen, insbesondere wenn es um Serbien/den Serben/Jugoslaw. ect geht!

    Der Satz :
    .. der Ausschluss aus der UEFA traf den Klub sehr hart. Gerade finanziell verlor Belgrad den Anschluss an Europas Spitze endgültig und kehrte seitdem auch nie wieder richtig zurück…

    Erklärt exakt das einzigartige Dilemma eines Giganten. Man muss sich nur mal vorstellen:du hast die beste Fussballmannschaft Europas(auch Weltcup) mit noch mehr Potential für die Zukunft, bist quasi Titelverteidiger(und absoluten Chaos in der Heimat-Jugoslaw.)
    und wirst auf einmal aus von außen erfolgten Gründen (Politik, Uefa und Politik!, Krieg, Sanktionen, neue Weltordnung-Verschiebung) in einer denkbar ungünstigsten Zeit, abgesägt und “eingemottet”…
    In dieser Zeit begann(und geht bis heute) der Niedergang des (reinen) Sports und der Aufgang das Kapital-Fußballs, was Vereine wie die Roter Stern die Top, Weltfussballer am Band produziert hatten, in die Versenkung verbannt hatte…

    Chelsea, Tottenham, Salzburg usw. haben diese klasse und Masse an Erfolgen Traditionen und Millionen Fans nicht!

    Und trotzdem kennt keiner diesen Verein mit 27 Sportarten..

    Der neue Spitzenetat von 25 Mio!!!!! Die beinahe jährlichen Zugänge an Fußballspielern die woanders das 3fache verdienen könnten (WO GIBT ES DAS?)Marko Marin liebt diesen Verein seit der Kindheit(ohne Erfolge seit 25Jahren!)die Einzigartigkeit und der Atmosphäre der Fanmassen erinnert man sich erst wieder seit der Rückkehr auf Europas Bühne..

    Die Analyse ist PERFEKT!
    Und ein 4:0 im Bereich des möglichen (wobei ein 0:1 oder 1:1 ebenso möglich sind) in München zu diesem Zeitpunkt.
    Die Mannschaft ist stark umgekrempelt und nicht in der Spur mit ausnahme des Teamgeistes…

    Kurzum: DANKESCHÖN, für diesen korrekten Bericht!

  8. Sind wir eigentlich schon auf dem Platz? Mit dem Kopf wohl nicht. Haufenweise ungenaue Bälle. Und Perisic sowie Tolisso sollten schon jetzt ausgewechselt werden.

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Nur gut dass Kovac eine andere Sicht hatte und Ivan so die Führung auflegen konnte ;-)

      1. Das ändert aber nichts daran, dass er davor und auch danach schlecht gespielt hat. Kaum im Spiel, und wenn doch, dann sind seine Aktionen unglücklich und die Bälle fast durchweg ungenau.

      2. Da bin ich bei Dir – da ist noch Luft nach oben. Aber die Flanke war schon absolut Klasse.

      3. Gut, dass er die Aktion für Coman so hinbekommen hat. Gerne ehe davon.

  9. Was ist Coutinho für ein geiler Kicker!
    Macht das Spaß den zu sehn bei uns.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ja, dachte ich auch, dazu Pavard und Hernandez auch wirkliche Verstärkungen…

      1. Jep…Hernandez überraschend gut im offensiv Spiel und Paward einfach souverän.

      2. Und Coman nicht vergessen. Der wird auch immer stärker. Wenn er so weitermacht, dann macht er Rib und Rob bald vergessen.

  10. Spielerisch ist das heute wieder extreme Magerkost. Der Ball geht schnell auf aussen. Schnelle Ballstaffetten gibt es so gut wie gar nicht. Dafür haufenweise ungenaue Pässe und Flanken. Und defensiv dürfen wir auch die eine oder andere unverständliche Nachlässigkeit bewundern. Letztes WE war wohl doch eher ein Ausreisser nach oben. Aber eine klare Entwicklung ist nicht zu erkennen. Dafür ist dann wieder alles zu hilf- und ideenlos, wenn der (doch eher schwache) Gegner tief steht. Traurig. Aber wahr.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Gegen 10 Mann im Strafraum ist es schwer. Zumindest hat man die Konter im Griff und steht insgesamt stabil. Aufstellung und Einwechselungen machen durchaus Sinn.

      Mir fällt nur auf, wie schwer sich die Mannschaft tut bei den zahlreichen Belgrad Ballverlusten ein effektives Umschaltspiel aufzuziehen. Während Dreiviertel Europas das inzwischen mehr oder weniger effektiv praktiziert, muss bei uns der Ball ewig gehalten werden, bis das Mittelfeld nachrückt. Da gehen viele aussichtsreiche Chancen flöten.

      1. Dazu die vielen unpräzisen Bälle. Mit denen machen wir uns viel kaputt.

  11. Kanzler der Einheit Seite 18.09.2019 - 22:23

    Martínez? Wozu? Mittelfeld verdichten? Ok Tolisso war mies, aber Martinez?

  12. Kovac soll sich nie, nie wieder über Lospech beklagen. Bei den Leistungen in der letzten Saison in der CL und auch heute wieder, muss man klar konstatieren, dass selbst Gegner wie Belgrad oder Athen eine anspruchsvolle Aufgabe für uns geworden sind. Es ist bitter, solche Schonkost auf internationalem Parkett inzwischen regelmässig vorgesetzt zu bekommen. Trotz weit über 100 Mios Investitionen.

    Antwortsymbol6 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Vielleicht solltest du aber auch mal deine Ansprüche etwas runterschrauben.
      Am Ende souverän aber glanzlos 3-0 gewonnen. Liverpool hat letzte Saison 2-0 verloren in Belgrad. Hat im Juni niemanden mehr interessiert.

      1. Dann is der CL-Titel diese Saison ja schon sicher, oder?

      2. Kann man so sehen :-)

      3. Ansprüche runterschrauben? Wir sind der FCB. Wir machen 750 Mio Umsatz. Da MUSS der Anspruch sein, zu Hause die Spiele gegen solche Gegner auch mal von Anfang bis Ende souverän durchzuspielen.

        Wenn Liverpool gegen die verloren hat, ist mir das egal. Wenn andere eine sechs schreiben, ist eine vier trotzdem keine gute Note.

      4. Ach Herrispezial – sei doch einfach mal etwas entspannter ;-)

        Das sind – egal ob der Umsatz bei 500 Euro oder 750 Mio liegt – am Ende immer noch Menschen, die da auf dem Platz stehen.

        Unsouverän fand ich den Auftritt unseres Teams im Übrigen nicht – auch wenn er bei mir keine Begeisterungsstürme ausgelöst hat.

      5. Ich wäre ja entspannter, wenn die angeblichen Eliten sich auch so verhalten würden. Aber das, was sich im Fussball (wie in der gesamtem Gesellschaft) abspielt, ist völlig daneben. Man möchte alle Pfründe für sich behalten, aber dafür nicht mehr daran gemessen werden, ob das auch gerechtfertigt ist. Wenn wir die Finanzelite Europas in Fussball sind, dann müssen wir auch so auftreten. Klar sind es immer auch Menschen, aber die sind verdammt gut situiert (Spieler wie Manager wie Trainer). Und wenn sie solche tollen Jobs mit einem solchen Verdienst ausüben dürfen, dann darf man auch erwarten, dass sie einen verdammt guten Job machen. Erst recht, wenn es gegen Gegner geht, die sehr weit hinter ihnen stehen. Einzelne Ausnahmen sind natürlich erlaubt (eben weil es auch Menschen sind). Aber in der Mehrzahl der Spiele müssen wir eben sehr überzeugend sein. Aber vielleicht ist das auch das Problem, weil ich eben zu anspruchsvoll bin und andere sich inzwischen damit abgefunden haben, dass die Eliten sich durch Mittelmäßigkeit auszeichnen, obwohl sie (gemäß der Definition von Elite und qua Position und Privilegien) eben auch Leistungselite sein müssten.

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Mit dem Absenden deines Kommentars erklärst du dich einverstanden, unsere Community Guidelines zu beachten.