VfL Wolfsburg – FC Bayern München 0:2 (0:0)

Christopher Trenner 27.02.2016

Die beiden verbliebenen Champions League Teilnehmer trafen bereits zum vierten Mal in dieser Saison aufeinander. Der FC Bayern konnte die letzten beiden Partien mit Mühe, wie beim 5:1 Heimsieg (0:1 Pausenstand) und 3:1 im DFB-Pokal, für sich entscheiden. Erneut im Mittelpunkt der medialen Aufmerksamkeit stand Robert Lewandowski, der im Hinspiel fünf Tore in etwas unter 10 Minuten erzielen konnte.

Falls Ihr es verpasst habt:

Pep Guardiola rotierte überraschend wenig im Vergleich zum Auswärtsspiel in Turin. Lediglich Vidal und Thiago standen nicht mehr in der Startelf. In die Mannschaft rückten Alonso und Coman. Taktisch änderte sich dadurch im Vergleich zur Champions League relativ wenig, allerdings war die Ausrichtung durch die nominellen fünf Offensivakteure sogar noch etwas aggressiver. Sicherlich etwas überraschend, dass Guardiola gegen die bevorzugte 4-4-2 Kontertaktik der Gastgeber so viel Risiko ging.

VfL Wolfsburg vs. FC BayernGrundformationen: VfL Wolfsburg – FC Bayern

Die Wolfsburger wiederum gingen unverändert in die Partie. Trainer Dieter Hecking hatte allerdings aufgrund einer Vielzahl von Verletzten wenig Möglichkeiten für personelle Veränderungen.

Die Münchner begannen die Partie äußerst druckvoll und hatten schon in der 1. Spielminute durch Costa eine gute Chance. Wolfsburg konnte sich in der Anfangsviertelstunde kaum befreien, weil das Pressing der Bayern gut funktionierte und sie beim Kampf um die zweiten Bälle das glücklichere Händchen hatten. Zwar ergab sich eine Vielzahl von Halbchancen, diese wurden aber meist nicht konsequent genug ausgespielt bzw. war der letzte Pass in den Strafraum zu ungenau. Bayern nutzte das 4-4-2 von Wolfsburg und operierte immer wieder mit langen Bällen auf die beiden Flügelspieler Coman und Robben. Das funktionierte zunächst sehr gut, bis Wolfsburg das Mittelfeld durch ein 4-5-1 mehr verdichte. Gleichzeitig griffen die Niedersachsen ab der 20. bis 25. Minute immer früher an und verhinderten über weite Teilen der verbleibenden Spielzeit in Halbzeit Eins einen kontrollierten Aufbau der Münchner.

Durch lange Abschläge bzw. Klärungen auf Schäfer oder Kruse hatten die Wolfsburger eine gute Option im Spielaufbau und kombinierten sich relativ leicht ins Angriffdrittel. Hier hatten sowohl Lahm als auch Kimmich ab Mitte der ersten Halbzeit immer wieder Probleme. Daraus ergab sich nach 45 Minuten eine ausgeglichene Schussstatistik von 7:7.

Beide Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine. Doch Pep Guardiola entschied sich früh zu wechseln und brachte Thiago für Douglas Costa (50.) und Franck Ribéry für Robben (56.). Mit diesen Wechseln änderte sich taktisch wenig, allerdings überzeugte vor allem Franck Ribéry durch seine gute Entscheidungsfindung. Der Druck für die rechte Abwehrseite der Wolfsburger nahm spürbar zu. Die Münchner kombinierten sich nun auch sicherer durchs Mittelfeld und kamen zu einer Vielzahl von guten Chancen. Lewandowski hatte erst Pech, dass ein Treffer wegen Abseits nicht zählte (55.) und war nur eine Minute später zu ungenau im Abschluss (56.).

In diese Druckphase der Gäste hatte Wolfsburg ebenfalls die große Chance auf eine Führung. Müller spielte einen unsauberen Rückpass, der von Kruse abgefangen wurde. Dessen Flanke findet Draxler, doch Neuer konnte die Münchner vor einem Rückstand bewahren (64.). In dieser Phase der Partie lag ein Tor in der Luft. In der 66. Minute erzwangen es schlussendlich die Münchner. Ribéry zog relativ zentral mit einem Tempo-Dribbling drei Wolfsburger auf sich und behauptet die Kugel zunächst im Zweikampf gegen Vierinha. Der Ball rollte dann über diesen Umweg zu Lewandowski. Dessen Schuss konnte die Wolfsburger-Abwehr noch blocken, doch Coman schaltete am schnellsten und verwandelte den Abpraller. Sein vierter Saisontreffer markierte das 1:0 am 116. Geburtstag des FC Bayern München.

Nur acht Minuten später war es erneut Coman, der sich zum ersten Mal auf der rechten Seite mit einem Dribbling durchsetzen konnte. Seine Flanke ließ Ribery mit der Brust abtropfen und Lewandowski verwandelte kunstvoll aus dem Stand zum 2:0 (74.). Die Vorentscheidung.

Wolfsburg erspielte sich zwar noch einen guten Abschluss durch Kruse, allerdings brachte die Mannschaft von Pep Guardiola die Partie im Anschluss daran gut zu Ende. Der 2:0 Auswärtssieg bescherte dem FC Bayern einen wichtigen Punktgewinn am Ende einer Phase mit vielen Gastauftritten. Die vorerst letzte von sieben Auswärtspartien in zehn Spielen markierte das Aufeinandertreffen beim Tabellenzweiten Borussia Dortmund. Für Wolfsburg endete durch die torlose Niederlage eine Serie von 41. Heimspielen in Folge mit eigenem Treffer.

3 Dinge, die auffielen

1. Fünfer Offensive unter ihren Möglichkeiten

Vor dem Spiel gegen Darmstadt lobten wir die fünf Offensivakteure für den hohen Druck und die Vielzahl an Torschüssen, die sich Coman, Costa, Lewandowski, Müller und Robben erspielen können. Im Schnitt waren es weit über 30 Torschüsse pro Partie. Gegen den VfL Wolfsburg setzte Pep Guardiola zum ersten Mal auch auswärts auf die volle Offensivkraft seines Kaders. Dies hatte aber nur mäßigen Erfolg. Zum einen, weil Coman (37%) und Müller (20%) eine deutlich negative Zweikampfbilanz aufwiesen, aber auch weil sich vor allem Costa nur schwerlich ins Spiel einbringen konnte. Wie schon bei seinem Auftritt in Leverkusen, als er ebenfalls im linken Halbraum agierte, hatte er eine schlechte Entscheidungsfindung. Zu früh und zu oft brachte er zu viel Vertikalität ins Spiel der Bayern.

Schüsse Vfl Wolfsburg vs. FC Bayern

Der Aufbau von Abwehr- über Mittelfeld- bis ins Angriffsdrittel war phasenweise zu schnell und riskant. So konnte Wolfsburg ab Mitte der ersten Halbzeit viele Passwege effektiv zustellen und den Aufbau der Bayern unterbinden. Wolfsburg hatte so – in Ansätzen – gute Konterchancen. Gleichzeitig versuchten besagte Akteure zu oft die Partie aufgrund ihrer individuellen Klasse zu entscheiden, was allzuoft in Eins-gegen-Zwei oder Eins-gegen-Drei Situationen und folgerichtig im Ballverlust endete. Zwar hatte Costa sieben, Coman fünf und Robben drei gewonnene Dribblings, allerdings führten diese selten zu guten Torchancen. Nur Thomas Müller (4 Keypasses) und Coman (1 Keypass) konnten Chancen herausspielen. Zu wenig, gemessen an den Ansprüchen der Spieler.

Das dennoch zwei Akteure aus besagten Trio trafen, zeigt die Qualität des Bayernkaders. 14 Torschüsse (davon nur vier(!) auf das Tor) reichten in dieser Partie für zwei Treffern und dem wichtigen Auswärtssieg.

2. Franck Ribery bringt Wende

Wie im Punkt 1. erwähnt litt das Spiel der Münchner oftmals an der fehlenden Geduld bzw. an der richtigen Entscheidungsfindung. Pep Guardiola wechselte beides in der 56. Spielminute ein. Franck Ribery brachte die Übersicht in die Partie, die einem Douglas Costa zuweilen noch fehlt. Sinnbildlich dafür stehen die Vielzahl von Kombinationen, die Träsch und Vierinha ab der 56. Minute förmlich zur Verzweiflung brachten. Sowohl Thiago, als auch Bernat wurden von Ribery viel mehr durch Kombinationen ins Spiel integriert als es vorher Costa mit Coman und Bernat gelungen war. Fast zwangsläufig leitete Ribery das 1:0 ein und bereitete das 2:0 durch Lewandowski vor. Gleichzeitig setzte er Dribblings gezielter ein und gewann in wesentlicher kürzerer Zeit genausoviele wie zuvor Robben in fast 60 Spielminuten.

In den nächsten Wochen werden, wenn alle Offensivakteure gesund bleiben harte Entscheidungen anstehen. Die Formkurve von Costa zeigte zuletzt zu deutlich nach unten, um Franck Ribery nicht von Beginn an zu bringen. Obwohl die Rolle von Ribery als Bankspieler eine sehr interessante seien könnte. Kein anderer Spieler im Kader des FC Bayern versteht es Räume zu nutzen. Diese ergeben sich aber meist erst im Verlaufe der zweiten Halbzeit.

3. Manuel Neuer

In den letzten Wochen war es äußerst ruhig um den Schlussmann der Münchner. Bei den beiden Gegentoren gegen Juventus Turin war Neuer machtlos. Zu klar waren die Abschlusschancen, wobei in der Retrospektive sein Zuspiel vor dem 2:2 auf Philipp Lahm etwas unglücklich wirkte. Diesen minimalen Fehler merkte man Neuer in Wolfsburg nicht an. Im Gegenteil: Neuer hatte am Sieg gegen die Wolfsburger einen beachtlichen Anteil. Acht Torschüsse musste Manuel Neuer abwehren – zum Teil parierte er hochklassige Chancen. In der Anfangsphase gegen Kruse (19.). kratzte er einen Kopfball von der Linie. Etwas später hielt er einen Freistoß von Naldo, der zwar ungenau getreten, aber dennoch unangenehm für den Torhüter war. In der zweiten Hälfte war Neuer wenig involviert, hielt Bayern aber zunächst gegen Draxler (64.) im Spiel und verhinderte erneut gegen Kruse (83.), dass die Partie nochmals an Spannung gewann.

Auch im Spielaufbau zeigte sich Neuer weiterhin stabil. 79% seiner Pässe kamen an. Mit einer relativ kleinen Aufstellung und Spielern ohne ausgeprägtes Kopfballspiel (Wolfsburg gewann 65% der Kopfbälle), ist es für einen Torhüter äußerst unangenehm den Spielfluss der eigenen Mannschaft aufrecht zu halten. Dies gelang Neuer heute besser als in der schwierigen Phase in Turin.

VfL Wolfsburg – FC BAYERN 0:2 (0:0)
VfL Wolfsburg Casteels – Träsch (72. Schürrle), Naldo (76. Knoche), Dante, Rodriguez – Arnold, Luiz Gustavo – Vieirinha, Draxler, Schäfer (84. Azzaoui) – Kruse
Bank Grün, Putaro, Stolze
FC Bayern Neuer – Lahm, Kimmich, Alaba, Bernat – Alonso – Robben (56. Ribéry), Müller, Costa (50. Thiago), Coman (88. Rode) – Lewandowski
Bank Ulreich, Benatia, Götze, Vidal
Tore 0:1 Coman (66.), 0:2 Lewandowski (74.)
Karten Gelb: – / Bernat
Schiedsrichter Manuel Gräfe (Berlin)
Zuschauer 30.000 (ausverkauft)

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  1. Sehr gute Analsye!

    Für ein Auswärtsspiel nach einem CL-Auswärtsspiel war das in Summe wohl in Ordnung. Wenn man ins Detail geht, fallen allerdings viele Schwachpunkte auf. Viele wurden von euch schon angesprochen. Hinzu kommt die Zweikampfbilanz und was mich besonders nervt: 3 von 23 Flanken kamen zum Mitspieler. Unterirdischer gehts kaum. Dazu kommt eine Passquote im Strafraum von 50%. Ich frage mich, warum wir seit Monaten diese Ungenauigkeit ab 20m vorm Tor nicht in den Griff bekommen bzw. verbessern können. Da muss normal deutlich mehr bei rumkommen.

    Aber wie gesagt, nach dem intensiven Match am Dienstag mit einem eher enttäuschenden Ausgang war das heute für das vermeintlich zweitschwerste Auswärtsspiel der Rückrunde schon ok. Wichtig wäre, wenn wir es gegen Mainz, den BVB und vor allem gegen Juve dann besser machen.

    Ribérys Form lässt Hoffnung aufkeimen für die großen Spiele die hoffentlich noch kommen. Macht Spaß ihm zuzusehen!

  2. Beide Fehlentscheidungen sind nicht erwähnt. Zum Glück fielen sie nicht ins Gewicht. Dennoch ist es ärgerlich, wenn regelrechte Tore aberkannt werden.

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    1. Beide Fehlentscheidungen sind nicht erwähnt.

      Wir versuchen nur wenig Schiedsrichterentscheidungen zu kommentieren, da sich am Saisonende meist alles ausgleicht und viele Situationen ja auch im Kontext der Spielleitung bewertet werden müssen. Nichtsdestrotz war es vom Spielverlauf her ärgerlich, dass 2-3 Entscheidungen zuungunsten der Münchner gefallen sind.

      1. Ich finde gut, dass Ihr Euch nicht lange mit Schiedsrichterentscheidungen befasst, aber die Statistik will ich sehe, die besagt, dass sich am Saisonende alles ausgleicht. Frag mal auf den unteren Tabellenplätzen, wie die das sehen ;)

  3. Franck für mich Man of the Match. Ich würde ihn gerne einmal in einer ersten Halbzeit sehen. Dann könnte man überprüfen, ob die interessante These stimmt, dass ihm erst gewisse Räume in der zweiten Halbzeit sein herausragendes Spiel ermöglichen. Spontan hätte ich jedenfalls keine Bauchschmerzen mit Ribery in Startelf eines Champions-Leauge Spiels.

    Ob Tasci jemals nochmal für den FC Bayern auflaufen wird? Der kleine Kimmich scheint ja nun auch in der Bundesliga vor ihm als IV gesetzt zu sein. Und Benatia meldet sich auch wieder an.

    Und Rode… da Ancelotti wenig rotiert, kann er sich eigentlich nach einem neuen Verein umsehen. Tragisch.

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    1. Finde es derzeit aber auch sehr gut (und entspannend) zu wissen, dass man Franck Ribéry einfach ab der 60. Minute bringen kann, er die Rolle + Aufgabe annimmt und wirklich klasse Leistung zeigt. Toll, ihn wieder im Kader zu haben. Startelf muss ich a noch nicht überstürzen.

  4. War ein eher langweiliges Spiel, mit gutem zufriedenstellendem Ende. Die Wolfsburger Fans haben genervt, die Schiedsrichterfehlentscheidungen (1 reguläres Tor, bei dem von Müller bin ich mir nicht 100% sicher) auch und die Skyreporter sowiesoi. Aber was solls. “Business as usual”.

    Hoffe gegen Mainz sehen wir dann Götze wieder.

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    1. Wird bestimmt ein spannendes Spiel gegen Mainz…

  5. Trotz einem nicht einfachen Gegen hatte ich mit etwas mehr Rotation gerechnet.

    Warum kam denn Götze nicht zum Einsatz? Ist sein Trainnigsrückstand noch grösser als bei Ribery? Weiss man da was?

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    1. Warum kam denn Götze nicht zum Einsatz?

      Vielleicht noch nicht soweit wie Ribery. Ein Einsatz gegen Mainz würde natürlich Sinn machen. Costa könnte somit eine kleine Pause bekommen.

    2. @ Christoph: Laut gestriger Aussage von Sammer ist Götze noch nicht so weit wie z.B. Ribery!

      Aber gegen Mainz sollte Götzes Comeback folgen! ;-)

  6. Expected goals (xG) waren übrigens 0,9 Wolfsburg und 1,2 für den FC Bayern. Das zeigt wie knapp die Partie eigentlich war.

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    1. Dieser Beitrag zeigt die Vorteile dieser “Expected goals”-Bewertung http://www.abseits.at/in-depth/taktik-theorie/statische-methoden-zur-leistungsbewertung-im-fussball-expected-goals/.

      Allerdings befasst sich diese Statistik ausschließlich mit Torschüssen. Es gibt aber, vor allem bei den Bayern, sehr viele Großchancen beim Fußball, welche komplett ohne Torschuss ablaufen. Bei “Expected goals” wird ein “Stangerlpass” ;-) 20cm parallel zur Torlinie,. den der Angreifer um “Millimeter verpasst”, offensichtlich gar nicht erfasst ….

      Jede Statistik hat ihre Schwachpunkte: Ein Pfosten-/Lattenschuss wird ja in der offiziellen Statistik auch als “Schuss daneben” bewertet, dagegen ein “Kullerball aus 30 Metern” als Schuss aufs Tor!!!!

      1. genau, genau, genau, da die Bayern den Ball oft ins Tor tragen wollen können Torschüsse und expected goals Bayerns Dominanz nicht abbilden.

  7. Pahh – Leute – die Erwartungshaltung ist aber mittlerweile bei fast allen schon gewaltig!

    Das fängt schon beim Artikel selbst an: “…Der FC Bayern konnte die letzten beiden Partien mit Mühe, wie beim 5:1 Heimsieg (0:1 Pausenstand) und 3:1 im DFB-Pokal, für sich entscheiden….”

    Mit Mühe??!!! Trifft wohl ausschließlich auf die erste Halbzeit im Punktspiel zu – da hatte man in der Tat Anlaufschwierigkeiten … Aber die erste Halbzeit im DFB-Pokal (3:0) war vlt. eine der besten Halbzeiten der FCB-Geschichte – und an scheinbarer “Mühelosigkeit” fast nicht zu übertreffen!

    Ich denke, dass die meisten hier noch jüngeren Semesters sind (wenn nicht sehr jung). Denn über Jahrzehnte galt: wenn man – auch als FC Bayern – bei den Teams von Rang 1 bis 5 EINEN Punkt holen kann (wie auch immer), dann ist das absolut in Ordnung.
    Jetzt nörgelt man an einem verdienten 2:0 Sieg beim Vizemeister herum und findet für mich zu viele Haare in der Suppe. Klar, der VfL hinkt seinen eigenen Saisonzielen in der BL hinterher. Trotzdem hat die Mannschaft noch das Potenzial der letzten Saison, als man u.a. die Bayern mit 4:1 besiegte. Wolfsburg ist auch ein möglicher CL-VF-Gegner des FCB ….

    Bayern hatte am Dienstagabend dieses enorm wichtige und schwere – physisch wie mental – Spiel in Turin. Sollte man vlt. auch berücksichtigen – “früher” tat man so etwas noch …

    Selbst unter vielen Bayernfans zählen nun offensichtliche Schiedsrichterbenachteiligungen nicht mehr. Beide zuletzt zu Unrecht aberkannten Tore von Lewy gegen Darmstadt und in Wolfsburg waren Mitte der 2. Halbzeit bei einem unentschiedenen Spielstand. Und die Mannschaft hat sich davon nicht beirren lassen und den Sieg erzwungen. Dann wird medial auch noch darüber gesprochen, dass das gestrige 1:0 ein “dreckiges Tor” war … naja, das zuvor korrekte nicht gegebene war Weltklasse in der Entstehung! Und mit meiner jahrzehntelangen Erfahrung ;-) kann ich nur sagen: Der Spruch, dass sich Fehlentscheidungen irgendwann einmal ausgleichen, der so oft verwendet wird, ist einer der dümmsten (sorry!!) und falschesten, der im Fußball (seit Jahrzehnten ;-) ) verwendet wird … Das ist de facto falsch und bringt der aktuell benachteiligten Mannschaft gar nichts!

    KHR hat vor einigen Jahren das Wort “Demut” immer mehr in den Sprachschatz der Bayernfamilie eingeführt. Wenn dies auch die Fans mehr beherzigen würden, könnte man sich wieder viel mehr freuen …

    Ist es nicht so, dass seit dem 3:1-Sieg in Augsburg die Leistungskurve insgesamt steil nach oben geht? Muss man an jedem kleinen Fehler und Hänger bei einzelnen Spielern so viel herum meckern … Das ist dann IMHO die arrogante Seite des Miasanmia und nicht die, aus der ich den Bayernslogan ableite!

    “Mia san mia, mia san mia, mia san stärka wia de Stia, mia san stärka wia de Bamm, weil mia echte Bayern san!!!” Wenn alle zusammenhalten und auf dem Boden bleiben, sind WIR BAYERN in der Gemeinschaft stärker (unschlagbar – als meine arrogante Version ;-) )!!!

  8. @ Peter: Dem ist nichts hinzu zu fügen! Ich bin zwar Norddeutscher aber für unseren gemeinsamen Lieblingsverein halte ich natürlich mit zusammen! :-)
    Eine kleine Anmerkung sei mir trotzdem gestattet. Es darf sicherlich nicht sein, dass aus überzogener Erwartungshaltung jede nicht gelungene Aktion unserer Spieler bemängelt wird, andererseits darf auch nicht alles, was unsere Spieler auf dem Platz an Fehlern machen, unter den Tisch gekehrt werden. Hier wünsche ich mir mehr Augenmaß bei uns Fans und in den Medien – da Dinge ansprechen, die angesprochen werden müssen, aber eben auch dort mal “Fünfe gerade sein lassen”, wo man es sich leisten könnte.
    A pro pos “Augenmaß”! Das geht mir bei den Offiziellen der Spiele immer öfter verloren, vor allem hinsichtlich unterschiedlicher Bewertungen des Zweikampfverhaltens gerade auch bei taktischen Fouls, aber auch hinsichtlich Abseitsentscheidungen. Immerhin, ich habe nicht das Gefühl, dass man unsere Mannschaft bei den “großen” Entscheidungen benachteiligt, also hinsichtlich Elfmeterentscheidungen oder Foulspiels dicht am Sechzehner – hier gleichen sich die Fehlentscheidungen im Laufe der Saison vermutlich wirklich aus. Aber bei den kleinen Entscheidungen häuft es sich, und das kann über die Saison hinweg eben auch gegen unsere Mannschaft zählen, weshalb ich da auch System hinter vermute, eine unabgesprochene Bereitschaft, den Gegnern des FCB mehr Gutwilligkeit entgegenzubringen, als unseren Jungs, um auf diese Weise dazu beizutragen, die Liga wieder spannender zu machen. Das ist ganz sicher NICHT von oben befohlen, eher eine halbbewusste Entscheidung, und trotzdem geht dadurch die Neutralität der Schiedsrichter verloren.

    Zum Spiel: Ich habe nach der 60 Minuten Gala gegen Turin schon erwartet, dass wir ähnlich furios anfangen, und hatte gehofft, dass wir ähnlich schnell mit einem Torerfolg belohnt werden. Das selbst Wolfsburg nicht die spielerischen Möglichkeiten hat, sich dem Pressing in dieser Phase zu entziehen, sondern sich wie so viele andere Mannschaften mit 6er Kette im eigenen Strafraum einigelt, war nicht zu erwarten. Erst, als unserer Spieler etwas nachließen, kamen die Wölfe gefährlicher nach vorn, gelang es ihnen, unsere Abwehr stärker unter Druck zu setzen. Ich vermute, dass sich da dann doch schon das kräftezehrende Spiel gegen Juve bemerkbar gemacht hat, obwohl das eigentlich nach 20 bis 25 Minuten noch nicht sein dürfte.
    Was mich am meisten genervt hat, und da übe ich deutliche Kritik, ist die Neigung vieler Spieler, allen voran Coman – den ich abgesehen von seinem Tor und ein oder zwei gelungenen Aktionen längst nicht so gut gesehen habe – auf den Gegenspieler geradezu zu warten, anstatt sich bietende Freiräume zu nutzen und den Ball schnell weiter zu verarbeiten. Nein, stattdessen noch ein Übersteiger, noch ein Wackler, und dann – oh Schreck – man wird ja plötzlich gedoppelt, doch der Pass hintenrum!
    Arggh! Aus wievielen Situationen hätten Coman, Costa, Robben und Co. mehr machen können, wenn sie zielstrebiger agiert hätten. So ließen sich unsere Jungs das zweikampfbetonte Spiel der Gegner aufdrücken, und sind dadurch dann mehr und mehr unter Druck geraten. Das war schon in so manchem Spiel so, und bedeutet für mich immer, das das Heft des Handelns aus der Hand gegeben wird und erst wieder mühselig zurückgewonnen werden muss.
    Ich stelle mir die Frage, liegt es an der fehlenden Frische und Ausdauer, dass die Spieler nicht schneller agieren, oder ist es etwas Überheblichkeit nach dem Motto “komm, Gegenspieler, dich tanze ich auch noch aus!”?
    Ich weiß es nicht, aber unser Trainerteam und die erfahrenen Spieler sollten da gegenwirken, um unsere Ziele nicht zu gefährden. Denn weder Meisterschaft noch Pokal sind eine Selbstverständlichkeit, schon gar nicht zum jetzigen Zeitpunkt der Saison, wo noch über die Hälfte der Rückrunde zu spielen ist.

  9. “Obwohl die Rolle von Ribery als Bankspieler eine sehr interessante seien könnte. Kein anderer Spieler im Kader des FC Bayern versteht es Räume zu nutzen.” ??????????

  10. […] Darunter befanden sich teilweise schwere Partien bei heimstarken Gegnern wie Juventus Turin, dem VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund. Die einzige Niederlage, die die Münchner seit der Rückunde aufgesammelt […]

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