Round-Up: Moderne Gladiatorenspiele

Daniel Trenner 24.04.2020

Aktuelle Themen

COVID-19

Statement der Fanszenen: Quarantäne für den Fußball – Geisterspiele sind keine Lösung! | Club Nr. 12

Interview mit Hertha-Fan: „Geisterspiele sind unverantwortlich“ | Zeit

Die Fanszenen sind sich in einem offenen Brief einig: Es darf so bald kein Fußball gespielt werden! Dabei geht es ihnen nicht um leere Ränge und ihren Anspruch auf den Besuch von Fußballspielen, sondern die fatale Wirkung, wie inmitten von Grundrechtseinschränkungen auf einmal wieder Fußball gespielt werden soll. Dazu mischt sich die typische Kapitalismuskritik, dass nur auf das Geld geschaut wird, und ein System, wo Vereine nach wenigen Wochen ohne Spiele bereits vor der Insolvenz stehen, kein gutes sein kann.

The day after Corona – Was macht das Virus mit dem Fußball? | Saarländischer Rundfunk

In einem Podcastinterview spricht der Saarländische Rundfunk mit dem bekannten Journalisten Raphael Honigstein. Dieser erwartet wenige bis keine Konsequenzen im Fußball und eine baldige Rückkehr auf die Spielfelder. Wem das sauer aufstößt, sollte sich jedoch auch vor Augen führen, dass eine längere Auszeit viele Klubs ruinieren könnte und dann wäre diese Krise statt einer Rückbesinnung auf den Fußball, ein Katalysator für eine Super League, schlicht weil außer den Großen keiner überleben würde.

So geht Lobbyarbeit | Zeit

Tod und Spiele | Zeit

Allen Unkenrufen zum Trotz hat die DFL sich die baldige Wiederaufnahme des Spielbetriebs erlobbyiert. Im Zuge der Diskussionsorgien haben es Rummenigge, Watzke und Seifert doch tatsächlich geschafft, Armin Laschet und Markus Söder bei etwas zusammenzuführen. Voraussichtlich am 9. Mai soll es mit der Bundesliga weitergehen, Kritik von Epidemiologen wie Karl Lauterbach oder dem Robert Koch-Institut hin oder her. Dem Unverständnis der Nicht-Fans zum Trotz.

Es reiht sich ein in die absurde Aufbruchstimmung, die seit einigen Tagen herrscht.

Schaut man sich derzeit in den Innenstädten um oder fragt so manchen wirtschaftsliberalen oder konservativen Politiker, kommt der Eindruck auf, Corona läge bereits Jahre in der Vergangenheit. Hier liegt auch der Grund wieso schlussendlich all diese Pläne wahrscheinlich Luftschlösser bleiben werden, derzeit scheint es doch so, als steuern wir sorgenfrei auf eine erneute Explosion des Virus und einem damit verbundenen erneuten Shutdown zu. Fraglich ob dann immer noch gespielt werden soll.

Im Endeffekt gibt es ja auch gute Gründe, wieso die Wiederaufnahme des Spielbetriebs eine gute Idee wäre, es wäre nur schön, wenn niemand der Bevölkerung versuchen würde einen Bären aufzubinden. „Ein ganz ent­schei­dender Punkt ist, dass bei Mil­lionen Fans ein wenig Lebens­freude in die Wohn­zimmer kommt”, fabuliert etwa Hans-Joachim Watzke und überzeugt damit genau niemanden. Es geht um Geld, dem Weiterbestehen von etlichen Vereinen und dem damit verbundenem Erhalt von Arbeitsplätzen, das kann man den Leuten dann auch gerne einfach gestehen.

“Brot und Spiele” waren schon im alten Rom nicht positiv konnotiert. Sie waren Ausdruck wie berauscht vom Gemetzel im Kolosseum, ein Volk sehenden Auges entmachtet wurde. Nun ist das Verschwörungstheoretikern zum Trotz hier zwar nicht der Fall, aber man sollte historische Metaphern und Vergleiche dann doch nicht im Kern auch noch umdrehen.

FC Bayern: Warum ich den echten Fußball vermisse | Web

Dem Mahner war kalt im Klammergriff des Fußballs als er im Januar im Olympiastadion saß. Doch jetzt ist er wieder heiß auf den echten Fußball. Warum? Weil die Tiefen tiefer sind als die Höhen hoch. | Dennis

Profimannschaft

Alphonso Davies verlängert bis 2025 | FC Bayern

Das einzige was die tolle spielerische Entwicklung unter Flick noch etwas in den Schatten stellen könnte, ist die unfassbare Entwicklung von Alphonso Davies. Ganz gleich was aus Salihamidžić noch wird, Phonzy ist sein Vermächtnis. Anfangs von Kovač ins Wasser geworfen, schwomm er zunächst ordentlich mit, machte dann erste richtig gute Spiele und als alle dann doch endlich einen Einbruch erwarteten… hörte Davies einfach nicht auf!

Spiel für Spiel, Woche für Woche hat er sich mittlerweile von einem guten Bundesligaspieler innerhalb kürzester Zeit auf Weltklasseniveau stabilisiert. Der Lohn ist natürlich ein neuer Vertrag mitsamt einer Vervielfachung des Gehalts. Möglicherweise investiert er es in professionelles Equipment für noch bessere Instagram- und TikTok-Videos.

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FC Bayern & Manuel Neuer: Foul am Pokertisch | Süddeutsche Zeitung

Manuel Neuer gab einer nicht näher genannten Zeitung ein viel beachtetes Interview, das für einige Unruhe sorgte und auch wir kommentierten. Die Wahl des Mediums aber außen vor, steht es Neuer zu, in diesen schwierigen Zeiten Berichte von sich zu weisen, wonach er als 34-Jähriger einen Vertrag über 100 Millionen Euro verlangen soll. Stände in den Zeitungen nur Falsches oder nur Richtiges, wäre es das eine gewesen, doch es war die Mischung aus Wahrheit und Lüge, die ein völlig falsches Bild vom Kapitän skizzierte, wonach sich auch immer mehr Fans und Außenstehende in den vergangenen Wochen von Neuer irritiert zeigten. Sollte der Verein durch die Worte Neuers einen geringfügigen Schaden erlitten haben, verdient er es schlicht auch irgendwo, denn Neuer dürfte wissen, dass das Leck nicht aus seiner Seite entstanden sein könnte. Die Süddeutsche geht noch einen Schritt weiter und nennt es gar einen “grantigen Gruß an Salihamidžić”. Glücklicherweise herrschen ja noch die Sicherheitsbeschränkungen, so muss bei der baldigen Verlängerung niemand jemandem die Hand reichen.

Adrian Fein im Porträt: Entwicklung in Hamburg, Perspektiven beim FC Bayern | 90 Plus

Ungeachtet anderer Transfers steht der erste Neuzugang bereits seit dem Winter fest: Adrian Fein kehrt nach anderthalb Jahren Leihe bei Jahn Regensburg und dem HSV an die Isar zurück. Fein ist endgültig im Profifußball angekommen, mit dem gebürtigen Münchener ist zu rechnen. Er ist ein höchst spannender Spieler, ein Techniker und kreativer Passspieler. Es ist schon ironisch, dass ausgerechnet dann ein großes Talent auf dieser Position in den Startlöchern steht, als Thiago und Joshua Kimmich sich im zentralen Mittelfeld scheinbar festgespielt haben. Nichtsdestotrotz sieht es jedenfalls danach aus, als wenn Corentin Tolisso den Verein verlassen dürfte und kein neuer Rechtsverteidiger verpflichtet wird. Feine Chancen also für Bankdrücker und Talente Joshua Kimmich wieder nach rechts zu verdrängen!

Klose ist für den FC Bayern ein Glücksfall | Web

Kenner des Gut Sport Podcasts wissen es bereits länger: Seit eines bestimmten Kicker-Interviews ist Steffen begeisterter Fan des Trainers Miroslav Klose, kein Wunder also dass er höchst erfreut über Berichte ist, Klose stünde kurz vor dem Aufstieg zum Co-Trainer der Profimannschaft. Und nicht nur seine Kompetenzen sprechen für ihn, sondern auch seine Vita als Jugendtrainer beim FC Bayern. Bald schon werden die Talente im dutzend an die Profimannschaft anklopfen, da ist es essentiell jemanden zu haben, der sie alle bereits kennt und viele schon selbst trainiert hat.

Allgemeines

100 Jahre „Kicker“: Ein Sportmagazin schreibt Geschichte | ARD

Guardiola hin, Thiago her, der Kicker ist die Bastion im deutschen Fußballjournalismus und hat vor kurzem seinen stattlichen 100. Geburtstag gefeiert. Zur Feier gibt es Glückwunsche von Miasanrot und eine spannende Doku der ARD. Wer hören möchte wie genau Carlo Wild Gnabry die Note 1,5 gab, kommt hieran nicht vorbei.

„We call it a Klassiker“ – der FC Bayern holt 1986 das Double | Bayrischer Rundfunk

In einer weiteren „We call it a Klassiker“-Folge zeigt uns die Sportredaktion des BR die Double-Saison des FC Bayern München 1985/86 in 55 Minuten, dokumentiert von Uli Köhler. | Enrico

Content-Probleme & Lösungsansätze: So gehen die Blogs mit der Corona-Krise um | 90 Plus

Im Interview mit 90PLUS gibt Justin einen Einblick in den Stand der Eigencontentproduktion bei Miasanrot während der Corona-Zeit und wie sich seine Einstellung zum System Profifußball auch während der Krise nochmal stärker verändert hat. Komplettiert wird die Runde durch Beiträge vom Miasanrot-Instagram-Gast Marc Schwitzky (Blog HerthaBASE) und einem „Hinterhofsänger“ von Mainz 05. | Dennis

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    1. Erstens haben wir ein anderes (besseres!) Gesundheitssystem und zweitens – was hat das mit Fussball oder dem FCB zu tun?

    2. Es gab ein (verblüffendes) Szenario, das sogar als frei verfügbare Drucksache Angang 2013 veröffentlicht wurde:
      Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012, Deutscher Bundestag Drucksache 17/12051.

      1. Wobei dieses Szenario von allerdings sehr erschreckenden Größenordnungen ausging –
        -drei Jahre bis zum Impfstoff;
        – „Über den Zeitraum der ersten Welle (Tag 1 bis 411) erkranken insgesamt 29 Millionen, im Verlauf der zweiten Welle (Tag 412 bis 692) insgesamt 23 Millionen und während der dritten Welle (Tag 693 bis 1052) insgesamt 26 Millionen Menschen in Deutschland. Für den gesamten zugrunde gelegten Zeitraum von drei Jahren ist mit mindestens 7,5 Millionen Toten als direkte Folge der Infektion zu rechnen.“

        Rechnet man die Zahlen zusammen, kommt man auf 78 Mio Erkrankte, also fast die gesamte Bevölkerung ehe es überhaupt einen Impfstoff bzw wirksames Medikament gibt. Da wird es dann mit der Vorbereitung eher schwierig.

      2. Ja, ich habe das Ding auch komplett gelesen (also den Teil zur Pandemie). Und die Zahlen waren richtig übel. Aber erschreckend war eben die in vielen Bereichen dann doch hohe Kongruenz zu den aktuellen Ereignissen.

    1. Tolisso und Coutinho operiert?
      Da muss an ja fast schon etwas schmunzeln. Es wäre offensichtlich nicht Bayernlike, wenn wir es nicht schaffen würden der einzige Verein zu sein, dem es gelingt mit weniger einsatzfähigen Spielern aus der Corona-Pause herauszukommen als hinein zu gehen.

      Neues dagegen vom Transfermarkt.
      Unser Spodi kündigt an wir werden uns „mit einem Top-Talent aus Europa verstärken und auch einen internationalen Star nach München bringen“.
      Jetzt bräuchten wir nur noch zu wissen, wen Brazzo schon wieder alles sicher hat :-)

      1. Merkwürdig dieses Interview mit diesen Aussagen zu diesem Zeitpunkt.

        Dazu der Satz
        ‚der Maulwurf ist weitergezogen‘

        Wer ?
        Er selbst , Kahn, Gerlinger??

      2. Mich haben die Äußerungen auch irritiert. Es wurde doch ausgegeben, dass man sich bei der Kaderplanung nicht mehr öffentlich äußern wird. Und es wurde ausgegeben, dass man aufgrund der Ungewissheit wg. Corona erstmal abwartet. Das hatte den Druck rausgenommen und die Erwartungen von Medien und Fans soweit gedämpft. Dass es keine Unruhe mehr gab.
        Nun wird der Druck auf die Verantwortlichen wieder erhöht. Die Spekulationen in den Medien werden angeheizt und evtl. auch die Verhandlungsposition durch den Druck wieder erschwert (es sei denn es wäre schon alles in trockenen Tüchern). Das alles muss ihm ja klar sein, also tut er es wissentlich oder sogar willentlich. Was das Ziel davon ist, kann ich nicht beurteilen.

        Mit dem Maulwurf soll wohl eher jemand anderes gemeint sein, denke ich. Die Aussage könnte man evtl. so erklären, dass er gefunden sein soll und an der Säbener Straße nicht weiter für Unruhe sorgen kann, da er versetzt oder entlassen wurde? Kann ich aber aber auch nur vermuten.

      3. So geht das mit dem Gerüchte streuen!
        „Wir werden“ hat der Herr SpoDi nicht gesagt!
        Er hat gesagt „Wir wollen…“
        Ob das mit dem Wollen klappt, steht auf einem anderen Blatt.
        Wollen und sicher haben, – um mal jemand anderes zu zitieren – sind aber noch nicht das gleiche.
        Barca wollte auch Neymar zurück und hat ihn nicht bekommen.

    2. Man könnte jetzt auch etwas böse fragen, was daran ein Verlust wäre. Quantitativ bekommen wir (aber das ist ja nichts Neues) ein Problem, sobald mal 2-3 Spieler länger ausfallen. Aber qualitativ? Da kommen wir m.E. auch ohne Tolisso und Coutinho ganz gut zurecht. Und wenn man so hört, was dazu an Gerüchten aus dem Verein kommt, sieht man das – mit Blick auf die kommende Saison – anscheinend ja ganz ähnlich.

      1. @Herrispezial
        Ich bin weder Maulwurf noch Mäuschen, aber die Gerüchte aus dem Verein würden mich wirklich interessieren…

      2. Naja, dass Tolisso ggf. abgegeben werden soll und dass eine Verpflichtung von Coutinho eher unwahrscheinlich ist, gab es ja schon in diversen Quellen zu lesen (Sportbild, tz, Welt, Sportbuzzer). Gerade bei Coutinho ist es ja sehr naheliegend, da seine Leistungen selbst einen Preis von mehr als 40 Mios m.E. nicht rechtfertigen. Dann hätte man auch James behalten können.

      3. Ach so, ja, das sind die allgemein bekannten Gerüchte aus den Medien. Ich dachte Du wüsstest was ganz exklusives aus der Vorstandsetage…

  1. Er hat ganz sicher die Warheit gesagt:

    Nübel – Top Talent
    Perisic – Vize Weltmeister Und somit Top Star wird fest verpflichtet !

    @MSR Team – weiter so !
    @ all bleibt gesund!

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. In diesen schweren Zeiten finde ich diese Art von Humor durchaus angebracht;)

  2. Wahnsinn, was der Sportdirektor und frühere Markenbotschafter fabriziert. Im Januar noch dem Trainer öffentlich über den Mund erfahren und erzählen, dass er „kein Freund medialer Kaderplanung sei“ (1), nur um dann 3 Monate später selbst die Kaderplanung medial mitzuteilen, weil man wegen der Neuer-Geschichte mal wieder schlecht dasteht.

    Das ist doch Realsatire?!

    (1)
    https://www.spiegel.de/sport/fussball/kein-freund-von-medialer-kaderplanung-a-226fa434-9a7a-4a1e-9110-8898b100862a

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Warum denn immer so negativ? ;)

      SZ:
      „Hasan hat mir gesagt, dass er glaubt, dass Alphonso auf seinen Positionen einer der Besten der Welt werden kann“, sagt Huoseh, „niemand hatte so eine klare Vorstellung davon, was sie mit Alphonso erreichen wollen wie die Bayern.“ Huoseh sagt: „Hasan ist derjenige, der mehr Potenzial in Alphonso gesehen hat als alle anderen, er ist derjenige, der ihn nach Deutschland gebracht hat.“

      https://m.sportbild.bild.de/bundesliga/vereine/bayern-muenchen/fc-bayern-uli-hoeness-alexander-nuebel-manuel-neuer-70291584.sportMobile.html

    2. https://fcbinside.de/2020/04/25/medien-bayern-und-upamecano-haben-sich-auf-einen-wechsel-geeinigt/

      Mal gucken, ob da was dran ist.
      Hätte Salihamidzic auf jeden Fall wieder ein paar Große ausgestochen.

  3. Sicher, Barcelona mit ter Stegen und Atlético mit Oblak hatten ernsthaftes Interesse an Nübel ^^ Wie damals bei Goretzka, als besagte Klubs auch angeblich großes Interesse hatten^^

    Sei doch so gut und ignoriere meine Beiträge, lasse mich doch bitte einfach in Ruhe, da du keinerlei Interesse hast, auf meine Aussagen einzugehen. Es ist kein konstruktives Gespräch mit dir möglich, weil du automatisch in Angriffsstellung gehst.
    Also, lasse mich bitte in Frieden, danke.

  4. Aussagen? Deine ständigen Sticheleien als „Aussagen“ zu bezeichnen ist tatsächlich Realsatire. Irgendwas Konstruktives kann ich da auch nicht erkennen.
    Du forderst Respekt, aber schaffst es nicht mal den Namen zu schreiben. :D

    Und ja, selbstverständlich gehe ich bei unsachlicher Hetze in Angriffsstellung. Um sowas unkommentiert zu lassen, ist mein Gerechtigkeitssinn zu ausgeprägt.
    Das dich dann Fakten nicht interessieren, spricht für sich.

  5. Ich halte das Weiterführen der Bundesliga auch für sehr bedenklich. Was soll der Mensch denken, der gerade um sein Unternehmen oder seine Anstellung bangt, wenn er am Wochenende vor dem Fernseher sitzt und Bundesliga läuft. Fußball ist _nicht_ volkswirtschaftlich relevant. Das sage ich als glühender Fan.

    Und ob die Bundesliga noch die Spiele zu dem Brot sind, darf zumindest hierzulande bezweifelt werden. Der Stellenwert ist nicht mehr vergleichbar mit England, Spanien und vielleicht sogar Italien.

    SKY hat sicherlich auch keine Geld zu verschenken daher ist die alternative dazu der Crash oder die Katharsis. Je nach Blickwinkel des Betrachters.

    Antwortsymbol19 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Das ist nicht ganz richtig. Eben weil der Fußball in der Volkswirtschaft eine herausgehobene Stellung besitzt, sollte er wieder an den Start gehen.

      So ein Bundesligist hat hunderte von Mitarbeitern, auch Zweitligisten. Ich habe bei einem für einen gewissen Zeitraum gearbeitet. Mal 36 Vereinen sind das Zehntausende von Arbeitsplätzen.

      Die Profivereine sind ein riesiger Steuerzahler für den Bund.

      Dazu kommt der psychologische Faktor. Ich glaube, ein bisschen Normalität, in dem man sich am Wochenende Fußball angucken kann, wird den normalen Bürger eher gut tun als andersrum.

    2. PT: Dabei unterschlägst du leider, dass beim Profifußball zigtausende an Jobs auf dem Spiel stehen. Nicht nur die der Spieler. Und diese zigtausend Menschen zittern auch um ihre Jobs.

      Man kann ja schlecht aus Solidarität Jobs riskieren, die man retten könnte.

      Und wenn nicht so viele lauthals die Populismuswelle gegen den Fußball surfen würden und dabei auch beständig Falschaussagen tätigen und Dinge bewusst überzeichnen würden, könnte man diese Diskussion wesentlich sachlicher führen und würde zum Schluss kommen, dass es nicht verwerflich ist zigtausend Jobs zu retten, wenn dies ohne große Gefährdung aller Beteiligten möglich ist.

      Ab welcher Anzahl gefährdeter Jobs wird es denn relevant?

    3. Wenn die Spieler auf 90% ihrer Gehälter für eine Weile verzichten würden, wäre den Vereinen und Arbeitsplätzen doch bestimmt auch geholfen, oder? Mir bereitet die Vorstellung jedenfalls Bauchschmerzen, dass hier Ausnahmen gemacht werden, damit Millionäre ihre regulären Gehälter erhalten können. Kurz gesagt: Geld ist ja auch ohne neue Fernsehgelder genug da, ist halt nur falsch verteilt. (Wer mag, kann die Diagnose natürlich über den Fußball hinaus verallgemeinern.)

      1. Das funktioniert nur wenn es weltweit oder zumindest europaweit gemacht würde. Und da sieht es ziemlich mau aus wenn man sich in den anderen Ligen umsieht.
        Prinzipiell hast Du natürlich recht.
        Andersherum verzichten aber in anderen Bereichen angefangen mit den Regierungen auch niemand auf einen Teil des Gehalts.
        Schön wäre es das solange es nur TV und SponsorenEinnahmen gäbe zumindest ein Teil (20%? ) reduziert würde.
        Warum aber keine Geisterspiele gemacht werden sollen wenn ansonsten alle und alles ihr Geschäft betreiben dürfen die die Abstands und Hygieneregeln einhalten würde ich nicht verstehen.
        Die Umfragen bei den Fans scheinen ja auch auf ein Pro hinzudeuten.

      2. Ohne jetzt den Anwalt der Spieler geben zu wollen, denke ich doch dass diese prozentual gewaltige Einbußen haben. Im Moment kassieren alle nur das Grundgehalt (jaja, das ist relativ gesehen immer noch sehr hoch), keine Einsatz-, Sieg-, Punkte-, Meisterprämien. Werbeeinnahmen wirds momentan auch nicht geben. Die Nationalspieler müssen auf das Zubrot EM mit allen Nebengeräuschen verzichten.
        Jammern auf hohem Niveau, klar. Aber wenn schon immer von prozentualem Verzicht die Rede ist, da werden, je nach Vertrag, etliche Spieler bestimmt auf 30% ihres eigentlich zu erwartenden Einkommens verzichten müssen.

      3. @Liza: So eine ähnliche Idee hatte ich hier auch mal formuliert. Da wurde ich hier als Sozialist bezeichnet. Ändert nichts daran, dass ich die Idee nach wie vor für sympathisch und auch richtig halte. (Und auch die Übertragung auf andere Bereiche jenseits des Fussballs gehe ich voll mit, denn das Geld ist ja tatsächlich da).

      4. So eine Forderung ist ja auch am Sozialistenstammtisch am Besten aufgehoben. Jetzt auf den Fußballergehältern rumzureiten ist Populismus pur.

      5. Machen wir uns doch nichts vor!
        Wenn ein Verein durch den Saisonabbruch in die Insolvenz geht, dann stimmt da doch etwas ganz anderes nicht. Und wenn man das Argument der vielen Arbeitsplätze neben den Fußballern spricht – was ist denn dann mit all den anderen. Was ist denn mit den Vereinen der Regionalligen, der 3. Liga, dem Frauenfußball – gibt es da keine Arbeitsplätze?
        Was ist mit den ganzen Vereinen der Handball-, Eishockes, Volleyballbundesliga, wo die Saison beendet wurde.
        Keine Angestellten?
        Der Knackpunkt ist doch, dass – von einigen Großen abgesehen – der gesamte Profifußball viel zu sehr auf Kante genäht ist. Und das hat, wie ja die herausragende „Karriere“ diverser Traditionsvereine zeigt, überhaupt nichts mit Corona zu tun.
        Wo sind denn die vormals Bundesligisten, deutsche Meister, Europapokalteilnehmer wie 1860, FCK, KSC? Und warum sind sie da, wo sie jetzt sind.
        Warum verzichten auf der einen Seite Mannschaften freiwillig auf die Lizenz, weil sie zu der Auffassung gelangt sind , dass das eine Nummer zu groß für sie ist – und auf der anderen Seite glauben Mannschaften, dass sie unbedingt für ihre Fans ein neues Stadion bauen müssen, um sich anschließend in die Insolvenz zu verabschieden.
        Als das unselige Duo Maier/Niebaum glaubte, mit Schulden könne man trotzdem ganz groß raus kommen, fehlte nicht viel und der BVB hätte sich – nach den damaligen Statuten – in der Kreisliga C wiedergefunden, denn dahin hätte es sie bei Insolvenz zurückgeworfen.
        Was hat man in den diversen Vereinen daraus gelernt – offenbar nicht viel.
        In den vergangenen 20 Jahren haben aus den obersten 5 Ligen 110 (EINHUNDERTZEHN!!!!!) Vereine einen Insolvenzantrag gestellt. Und das völlig ohne Corona!
        Und jetzt muss die Saison zu Ende gespielt werden, damit die Liga nicht abschmiert, wie Watzke sagt.

        Recht hat er! Aber der Grund ist nicht Corona, sondern offensichtlich das eher „suboptimale“ Management in diversen Vereinen.

      6. Ein Gehaltsverzicht der Spieler hätte in meinen Augen mit Sozialismus zunächst mal nichts zu tun. Es wäre lediglich ein völlig logisches Marktverhalten. Spieler profitieren massiv vom Kapital, das in den Fußball fließt. Um diesen Profit für sich langfristig zu sichern, ist es durchaus sinnvoll, vorübergehend zu verzichten, um einen kompletten Zusammenbruch zu verhindern, der das Einkommen dauerhaft noch viel stärker reduziert. Wenn dieser Verzicht noch dazu ohne jegliche Einbußen an Lebensqualität vonstatten gehen kann (da man auch von 200.000 brutto ziemlich vernünftig Leben kann, kann jemand, der ca. 5 Millionen im Jahr verdient, relativ problemlos auch einige Monate auf sogar 96% des Gehalts verzichten), muß es in den Augen der Profis doch eminent sinnvoll sein, alles zu tun, damit die Vereine den Liquiditätsengpass einigermaßen unbeschadet überstehen. Denn was sind denn die Alternativen auf dem freien Markt? Entweder jetzt für ein paar Monate noch auf dem Maximalgehalt bestehen, und dann, nachdem ausreichend Clubs insolvent sind, ohne Existenzgrundlage dazustehen, weil der ganze Zirkus den Betrieb einstellen muß, oder ein paar Monate deutlich geringere Bezüge hinnehmen, aber dafür danach wieder jahrelang ein Millionengehalt beziehen – die Spieler vor diese Entscheidung zu stellen, ist doch freier Markt pur… :)

        Ausgehend davon, daß eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs am 9. Mai unwahrscheinlich ist, sollte man die Profis so langsam darauf hinweisen…

      7. Prinzipiell ist es aber auch wichtig, bestehende Verträge zu respektieren.
        Allerdings wird es wohl zukünftig keine Arbeitspapiere mehr geben, in denen entsprechende Klauseln für ein ähnliches Szenario fehlen werden.

      8. Wenn dich deine Firma bittet ab sofort für Mindestlohn zu arbeiten (kann man auch leben von) und auch auf vertraglich festgelegte Sonderzahlungen zu verzichten, weil sie sonst nicht garantieren kann, dich in einem Jahr noch beschäftigen zu können. Was würdest du tun?

      9. Bei den Bayernspielern mag das mit den 90%-Verzicht hinhauen. Bei Spielern von Freiburg, Paderborn oder generell 2. Liga sieht das ganze schon anders aus.
        Klar verdienen die auch überdurchschnittlich, aber mit nur 10% Gehalt siehts bei einem durchschnittlichen 2.-Liga Profi wahrscheinlich auch mau aus. So einer hat vielleicht 10 gute Jahre, mit jederzeitigem Risiko der Sportindividualität.

      10. Bin verwundert, dass der Begriff „Sozialist“ von einigen als Schimpfwort empfunden wird. Wir sind doch nicht in den USA. Für Hinweise auf einschlägige Sozialistenstammtische in meiner Nähe wäre ich übrigens dankbar. (Nach Corona natürlich erst…)

        Gehaltsverzicht hat in der Tat aber mit Sozialismus nichts zu tun, sondern wäre – wie JP richtig ausgeführt hat – durchaus im Eigeninteresse der Spieler. Faire, an die jeweiligen Verdienstverhältnisse angepasste Modalitäten, die niemanden auch nur in die Nähe des Mindestlohns bringen würden, könnte sicherlich die Spielergewerkschaft moderieren.

      11. @wohlfarth:
        Ich würde selbstverständlich ablehnen, weil ich – anders als die Topverdiener im Fußball von 10% ihres Gehalts – vom Mindestlohn nicht über die Runden kommen kann. Zumal, konkret auf die jetzige Situation bezogen, meine Frau im Moment bereits auf exakt 100% ihres Einkommens „verzichtet“, als Selbständige in der Tourismusbranche. Außerdem wäre eine Pleite meines Arbeitgebers – anders als für Profifußballer ein Zusammenbruch der DFL – keine Katastrophe für mich, da ich mit einem in der heutigen Zeit durchaus gefragten Studium und Berufserfahrung Alternativen hätte. Völlig andere Bedingungen am Markt als sie Fußballer haben, die am Tropf eines (noch) sehr, sehr einflußreichen und liquiden Monopolisten hängen.

        Dennoch kann Verzicht natürlich sinnvoll sein, wenn noch andere Faktoren als nur Finanzen hineinspielen. Wenn das Menschliche in der Firma passt, die Zusammenarbeit, die Atmosphäre, warum sollte man als Mitarbeiter nicht vorübergehend Verzicht üben, um die langfristige Perspektive in einem angenehmen Arbeitsumfeld zu erhalten? 10-20% wären zwar für mich, als „Gutverdiener“, spürbar (zumal jetzt, s. oben), aber durchaus zu managen. In „offizieller“ Form gibt’s das ja auch und nennt sich Kurzarbeit…

        All diese theoretischen Gedankenspiele beiseite: ich kann es nicht verstehen, daß du die temporäre Reduktion auf, sagen wir, 10.000 Euro Monatsgehalt – das ist immer noch deutlich mehr als das, womit die große Mehrheit der Menschen hierzulande (gut) auskommt – mit einer Zurückstufung auf ein Niveau vergleichst, mit dem man schon allein, geschweige denn mit einer Familie, schwer bis unmöglich auskommt. Ganz ignorieren sollte man die Größenordnungen dann doch nicht, denke ich. Wir können zum Glück den Einkommensverlust in der Familie noch abfangen, andere könnten (oder können) auch das nicht. Denjenigen zu sagen, sie sollen erstmal selbst „verzichten“, bevor sie Fragen an andere stellen, ist mir persönlich zu zynisch.

        Aber wie gesagt: der Markt hat die, wie manche sozialistisch angehauchten Beobachter evtl meinen, leicht überzogenen Gehälter im Profifußball erzeugt (v.a. bei den Spitzenclubs). Muß man akzeptieren. Wenn die Lage am Markt aufgrund externer viraler Einflüsse diese Gehälter nicht mehr zulässt, sollte man das auch akzeptieren, mehr sage ich ja gar nicht. :)

      12. @JP: Sozial und sozialistisch sollen keine Schimpfwörter sein, da hast du vollkommen recht.
        Mir ist nur das Herumreiten auf den Fußballergehältern zu billig und zu populistisch. Für mich sind diese Gehälter auch unfassbar und nicht greifbar, wenn ich das runterrechne auf Monat, Woche, Tag, unglaublich. Aber irgendwer hat diesen Menschen mal diese Verträge gegeben und sollte sie jetzt einhalten. Wer sollte denn verzichten, der mit einem Vertrag, der noch ein Jahr läuft, der mit dem frisch unterzeichneten 5-Jahres-Vertrag? Wo willst du kappen, bei 10 000 Euro im Monat? Kappst du dann bei allen Nicht-Fußballern auch, die mehr als 10 0000 Euro verdienen?
        Warum regt sich keiner über meinem Nachbarn auf? Berufssoldat, verdiente ein Schweinegeld während seiner Dienstzeit, ging mit 53 in Pension und kassiert jetzt bis zu seinem Lebensende mehr Pension als ich mit 40 Stunden schwerer Arbeit verdienen kann. Der könnte doch jetzt auch mal ein paar Jährchen verzichten, ohne das sein Lebensstandard schmilzt. Was ist mit dem Manager, der das Krankenhaus von Herrispezial’s Frau für einen Euro kaufte, erstmal unrentable Abteilungen geschlossen hat, die Belegschaft schrumpfte, überall spart, aber sein Gehalt erhöht und sich die Säcke vollmacht wo es nur geht. Verzichtet der jetzt, damit seine Frau einen Corona-Test machen kann? Nein, bestimmt nicht, aber schuld ist der Profifußball, die nehmen ihr den Corona-Test weg.
        Warum schimpfen alle auf BMW oder auf Audi, wenn diese einen Teil ihres Gewinns an die Mitarbeiter ausschütten, anstatt auf ihre eigenen Chefs, die das nicht machen?
        Corona ist scheiße und wir brauchen einen Schuldigen, für die einen ist es China, für die anderen sind es die Flüchtlinge oder die Ausländer, andere schießen sich jetzt auf die Fußballprofis ein.
        Und am Rande: Du könntest vom Mindestlohn nicht über die Runden kommen? Viele müssen das. Ein x-beliebiger Fußballprofi würde jetzt wohl sagen, mit 10.000 Euro im Monat kann ich nicht über die Runden kommen, da kostet ja die Miete meiner Villa schon mehr.
        Alles eine Frage der Perspektive.

      13. @wohlfahrt: Ich glaube, da geht in deiner Antwort jetzt einiges durcheinander. Dass die Fußballspieler an allem schuld sein, behauptet ja niemand. Es geht doch um die Frage, wie man den Wirtschaftszweig Profifußball über die Coronazeit rettet. Und dann stößt man sehr schnell darauf, dass in diesem System – anders oder viel extremer als in weiteren Wirtschaftsbereichen – wenige Menschen sehr hohe Kosten in Form von exorbitanten Gehältern verursachen. Diese Menschen hätten also ein gesteigertes Interesse, das System am Laufen zu halten und könnten dazu durch Gehaltsverzichts erheblich beitragen. Viele haben dies ja – wenngleich in geringerer Form als hier diskutiert – ja auch bereits gemacht.
        Das ist von daher einfach erstmal eine pragmatische Idee wie man das Wirtschaftssystem Profifußball am Laufen halten kann selbst wenn keine Spiele stattfinden dürfen. Es ist keine Schuldfrage und kein moralischer Fingerzeig auf Profifußballer per se, die – wie Mirko weiter unten argumentiert – ja auch erstmal Profiteure von Marktgesetzen sind, die wir als Gesellschaft uns gegeben haben und von denen andere auch, teilweise sogar noch erheblicher, profitieren (und viele andere nicht). Man könnte dann – das wäre jedenfalls meine Präferenz – darüber nachdenken, ob es so sinnvoll ist eine Gesellschaft an Marktgesetzen auszurichten und sich Alternativen dazu überlegen. Aber das übersteigt dann halt den Rahmen des Pragmatischen.

      14. Danke @Liza, ich schaffe es irgendwie nie, mich so kurz und prägnant auszudrücken. Zu Fragen der Verteilungsgerechtigkeit: ob solche Gehälter prinzipiell zu rechtfertigen sind, ob wohlfarths Nachbar seine Rente „verdient“ hat, ob Manager zurückstecken sollten, habe ich gar nichts geschrieben. Und ja, man könnte die Krise auch dazu nutzen, mal darüber nachzudenken, ob wir die Gesellschaft weiterhin so stark an die „Gesetze“ des Marktes koppeln. Aber nicht hier :)

        Mein Punkt ist lediglich: in einem vorübergehenden Gehaltsverzicht der Profis zur Überbrückung/Milderung der Krise würde meiner Ansicht nach deutlich weniger Sozialismus stecken, als in dem krampfhaftem Versuch, den Status Quo durch gesellschaftliche Sonderregelungen wie Geisterspiele aufrechtzuerhalten.

        Nicht daß ich etwas gegen sozialistische Elemente in Politik und Gesellschaft hätte – aber ob man sie zur Stützung der speziellen Welt des Profifußballs unbedingt einsetzen muß, ist durchaus debatabel ;) Wir werden sehen, was die nächste Woche bringt.

    4. Aber wie definierst Du denn volkswirtschaftlich relevant, bzw. wer seinen Betrieb durchführen darf oder nicht. Klar, Lebensmittel, Landwirtschaft und Gesundheitsindustrie brauchen wir momentan.

      Die Industrieproduktion lief aber großteils die ganze Zeit auch weiter, zwar jeweils mit Hygiene/Abstandsregelung, aber in den Industriehallen arbeiten trotzdem vllt. 100 Personen in einer Halle. Könnten wir darauf nicht auch 2-3 Monate verzichten? Handwerker dürfen auch weiterarbeiten, jetzt machen kleine Läden und Friseure wieder auf. Ohne die würden wir auch 3 Monate überleben.

      Die einzige Frage die man sich meiner Meinung nach stellen muss, ist ob sich durch Geisterspiele das Virus in Deutschland stark vermehrt oder nicht, und das im Vergleich zu anderen Branchen/Firmen die öffnen dürfen.
      Darüber kann man trefflich diskutieren, aber dass man gegen die Weiterführung ist, nur weil es sich um Fussballer die eh Geld haben handelt finde ich falsch.

      1. Die Gehälter sind ja grundsätzlich angemessen, denn so viel gibt der Markt her. Wohin sollten denn die ständig wachsenden Einnahmen der Vereine verteilt werden? Außerdem gibt es jährlich zwei Kontrollphasen, in denen die Marktwerte und Vergütungen der Spieler dem aktuellen Umfeld angepasst werden (die Transferphasen).
        Wenn einige Vereine unter der Last der Spielergehälter leiden, dann ist das in erster Linie ein Problem der Vereine, weil sie zu teure Spieler verpflichtet haben. Erst wenn kein Verein mehr bereit ist Spieler für eine bestimmte Ablösesumme bzw. Gehalt zu verpflichten, werden deren Preise sinken.
        Zukünftig wird es vielleicht Spielerverträge geben, die an den Umsatz des Vereins gekoppelt sind.

        gez. advocatus diaboli

  6. Jeder hat seine Meinung aber es entscheiden die relevanten Entscheidungsträger

    Die dfl hat anders als viele andere ein hervorragendes Konzept erstellt das das Risiko extremst minimiert.

    Spannend wird es wenn man positiv entscheidet ob dann die sogenannten Special Fans ihren Clubs in den Rücken fallen und sich unerlaubt versammeln.

    MMn ist das Statement von vlub12 nicht nur weltfremd sondern vereinsschädigend.
    Ich frage mich immer was diese Fans eigentlich im Profifußball wollen denn deren Auffassungen liegen so dermaßen mit allem wofür der Profifußball steht das sie doch eigentlich im Amateur Fußball besser aufgehoben wären.

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    1. Bei diesem Club12 sind wir ja einer Meinung, @918 (und wir lassen beide – lustvoll – das „Nr.“ weg, um jedem Verdacht die Grundlage zu entziehen, wir könnten mit denen was zu tun haben).

      Genau deinen Gedanken spinne ich seit der Hopp-Diskussion auf meine Art weiter. Je länger man das tut, um so mehr kommt einem der Verdacht, dass sich da auch einige mit einer „Nicht-Fußball-Agenda“ tummeln.

      1. Auch da muss man ja differenzieren weil es schwer zu glauben ist das alle die da angehörig sind wirklich sich mit diesen statements in letzter Konsequenz identifizieren.
        Hoffe aber das die Zahlen unten bleiben , wir im Mai Geisterspiele ohne Probleme haben und alle sich über Gussball freuen mit hoffentlich viel free TV

    2. @918

      Deinem ersten Satz stimme ich zu.

      Den zweiten nicht und die danachfolgenden Sätze sind aus meiner Sicht, schlicht unnötig.

      Aus meiner Sicht sind das unnötige Provokationen und Verleumdungen.

      Wenn du das anders siehst, kann man dich ja in Zukunft nicht 918 nennen, sondern 891 oder „DerdernichtQuellenangiebt“

      Wenn man auf die erste Provokation eingeht „Die Hardcorefans würden evtl. den Clubs in den Rücken fallen“, ist klar, dass das nur von dir kommen kann. Die sog. Hardcorefans helfen seit Beginn der Pandemie so gut und so viel sie können. Aber das scheint an dir vorbeigegangen zu sein, wie so vieles ;)

      Warum sollten die Gruppen helfen und gegen das Virus „kämpfen“ und gleichzeitig dann unerlaubt vorm Stadion versammeln ?

      Den Widerspruch musst selbst du erkennen ;)

      Das Statement des Clubs Nr. 12, ja man kann auch den Namen ausschreiben, man muss nicht in der Hinsicht diffamieren, ist aus meiner Sicht eine Auseinandersetzung mit dem Thema „Geisterspiele“. Die kann man gut oder nicht gut finden, jedoch nur zu schreiben, dass ist „vereinsschädigend“ ist zu einfach und kindlich.

      Setze dich doch einfach mal mit dem Inhalt auseinander, ich weiß, dass kannst du ;)

      Und zu guter Letzt, gib doch einfach Quellen bei Links an, auch dass hast du bereits schon mal geschafft.

  7. „Dass übrigens manch einer nicht mehr zwischen „das“ und „dass“ unterscheiden kann, ist eigentlich kein orthographisches Problem, sondern auch ein Zeichen grammatischer Verrohung: Es zeigt das Unvermögen, zwischen dem Pronomen „das“ und der Konjunktion „dass“ unterscheiden zu können.

    Quelle: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/sprachverfall-theo-stemmler-warnt-vor-nachlaessiger-grammatik-16742798.html

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    1. Stimme ich zu.
      Aber heißt es nicht „grammatikalisch“? :-)

      1. Grammatisch ist, was wesentlich Grammatik ist; grammatikalisch, was sich auf Grammatik bezieht. Demzufolge müsste es grammatikalisch heißen. Allerdings verwendet die Allgemein­sprache „grammatisch“ und „grammatikalisch“ synonym im Sinne von „grammatikalisch“.

        Quelle: https://www.belleslettres.eu/content/sprache/grammatikalisch-grammatisch.php

        PS. Ich kenne den FAZ-Autor nicht;)

  8. Hallo Max, ich hatte dazu noch einmal einen längeren Kommentar gepostet der nicht durchgegangen ist – ich nehme mal an wegen dem Statista Link?!? Schade, dass daher auch die Diskussion jetzt um Spielergehälter irrlichtert.

    Volkswirtschaftlich relevant, ist die Bundesliga tatsächlich nur unter normalen Bedingungen also ohne Geisterspiele. Mehr als 2/3 der Beschäftigten stehen in einem indirekten Beschäftigungsverhältnis. Stichwort Outsourcing (Ordner, Catering, Reinigung,…) dann kommt noch die erweiterte Wertschöpfungskette dazu (Polizei, Sanitäter, Feuerwehr, Logistik,Gastro,…). Mit Geisterspielen gibt es das alles nicht.

    Als ich mich damit beschäftigt habe, bin ich tatsächlich auch überrascht gewesen wie relevant der Stadionfan im Endeffekt eigentlich ist.

    Antwortsymbol5 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ok, aber wenn nun die nächsten 3 Monate keine Geisterspiele stattfinden, dann ist wahrscheinlich die Hälfte der Klubs insolvent und die Bundesligag tot. D.h. die 2/3 indirekten fallen dann sicher weg. Außer es gibt direkte staatliche Unterstützung was genauso kritisch ist. Aus der Perspektive könnte man es wieder anders beurteilen.

      Was ich damit sagen will, oder was mich an der öffentlichen Diskussion stört, Fussball ist nicht wichtig, Branche XY aber schon. Wenn man die Grundversorgung mal ausklammert, finde ich für jede Branche genügend Argumente ob sie wichtig ist oder nicht, je nach persönlichem Gusto.
      Mal als Beispiel, bei der Lufthansa wird der Staat auch einsteigen, Condor wurde gerade erst gerettet. Da könnte man ja auch sagen, Fliegen ist umweltschädlich und es wäre sogar gut wenn es danach weniger Luftfahrtunternehmen gibt. Ist es lebensnotwendig, dass man nach Spanien in den Urlaub fliegen kann nächstes Jahr? Ist die Rettung Condors volkswirtschaftlich sinnvoll mit den 4000 direkten Beschäftigten und dem düsteren Ausblick?
      Das sind alles Fragen, die man nicht so einfach beantworten kann.

      1. Man kann ja ein Fußballverein nicht wirklich liquidieren – wenn Bremen in die Insolvenz geht, steht am nächsten Tag trotzdem noch das Weserstadion und es gibt immer noch 150.000 Werderfans in der Stadt. Im Idealfall kann eine Insolvenz für ein Verein Schuldenschnitt, Eigenverwaltung ohne Punktverlust und Zwangsabstieg bedeuten. Klar kommt es da auch zu Schrumpfungsprozessen besonders in der Qualität des Kaders aber der ganze Rattenschwanz um den Stadionbetrieb, Fanbewegung und darüber hinaus bleibt unberührt. Denn auch in der 2. Liga trinkt Fan A seine 4 Halben im Stadion und Reinigungskraft B räumt die Plastebecher hinterher weg.

      2. Das ist mir zu kurz gedacht. Nach der Logik kann ich jeden Betrieb pleite gehen lassen, den die Sachwerte bleiben ja bestehen und der Betrieb kann gesund schrumpfen.
        Zum Beispiel Condor, die Flugzeuge gibt’s weiterhin und in einem Jahr werden wieder Leute in den Urlaub fliegen wollen, d.h. warum nicht einfach insolvent gehen lassen? Warum unterstützt man Betriebe mit Kurzarbeitergeld, Überbrückungsdarlehen, Hilfsfonds, etc.
        Nach Insolvenz wären alle ihre Schulden los, Sachwerte bleiben bestehen und die Mitarbeiter verlernen ja auch nicht ihre Fähigkeiten und können ja nach Insolvenz wieder weiterarbeiten?

        Das Weserstadion gibts natürlich weiterhin, doch was ist der Wert des Stadions? Man kann es nur für Profifussball verwenden und für nichts anderes. Wenn es in Bremen keinen Profiverein mehr gibt, dann ist das Stadion weitgehend nutzlos und somit wertlos. Dann bleibt eigtl. nur der Grundstückswert. Die Profispieler als weitere wertvolle „Assets“ gehen alle verloren.

      3. @PT, Du hast Recht, dass Vereine mit langer Tradition und grossem Anhang nicht einfach so verschwinden, aber Insolvenz und Zwangsabstieg sind schon ein sehr harter Einschnitt. Man sehe sich einmal die jüngere Geschichte unserer blauen Nachbarn an, die nur noch durch externe Zuschüsse ihren Status als Profiverein erhalten konnten (und ob die damit verbundenen Querelen es wert waren, steht auf einem anderen Blatt). Die Infrastruktur rund um den Verein ist zusammengebrochen, ihr ehemaliger Fanshop ist jetzt die Bayern-Erlebniswelt, und man sieht ihre Farben in München auch viel seltener als in den 90ern. Deren letzte Heimspiele in der Allianz-Arena müssen ein erbarmungswürdiger Anblick gewesen sein, bei denen die Ränge nicht mal mehr zu einem Drittel gefüllt waren. So einen Niedergang wünsche ich echt niemandem, und wenn das gleich die halbe Liga auf einmal erwischt, dann kann man den nationalen Profifussball gleich dichtmachen. Mag sein, dass sich das einige Fans sogar wünschen, um damit zu den Wurzeln zurückzukehren. Aber das wahrscheinlichere Resultat ist für mich die schnelle Konsolidierung einer Superliga und das Ende landesweiten Spitzenfussballs in Deutschland. Das wünsche ich mir auch nicht als Fan eines der wenigen Vereine, die davon wahrscheinlich sogar noch profitieren würden.

  9. Es wird mMn nicht rational oder auch populistisch diskutiert.

    Die DFL hat einen auch von Ärzten unterstützen guten Plan vorgelegt mit dem man die Saison mit Geisterspielen fortsetzen kann solange keine Engpässe im Gesundheitswesen entstehen. mit diesem Konzept werden die TV Einnahmen auf die so viele Vereine abhängig sind gewährleistet.

    Falls dann die Geisterspiele aufgrund gestiegener Infektionszahlen und absehbaren Engpässe nicht durchgeführt werden können dann muss man wie zzt schon auch natürlich auch über Gehaltsreduzierungen gesprochen werden.
    Im Falle von FCB reichen ja 20 % aus in die Gehälter der 1000 anderen Angestellten weiterhin voll zu zahlen.

    Also mit Geisterspielen gibt es wohl keinen Grund Gehaltsreduzierungen zu fordern es sei denn man will wieder eine ideologische Gesellschaftsdiskussion führen.

    Ich finde es schäbig diese schwierige harte Situation für ideologische populistische Diskussionen zu missbrauchen wie es jetzt auch schon wieder einige Politiker und Lobbyisten machen.

  10. Hm, so funktioniert das nicht aber ich will auch nicht den Oberlehrer spielen.

    Wenn eine Insolvenz eröffnet wird, bestellt ein Gericht ein Insolvenzverwalter, der ist in diesem Moment Verwaltungs- und Verfügungsbefugt über das bestehende Vermögen. Nur bei Planinsolvenzen ist man eigener Verwalter über die Insolvenzmasse.

    Condor beispielsweise wurde so eine Planinsolvenz tatsächlich eingeräumt (hat ja aber nicht stattgefunden) weil man dem Unternehmen traut(e) die Zahlungsfähigkeit wiederherzustellen. Wie es für den Mutterkonzern Thomas Cook ausging, ist ja bekannt.

    Googel einfach mal Planinsolvenzen Bundesliga, wer zuletzt viel in den Schlagzeilen. Bei Deutschlandfunk gab es ein brauchbaren Artikel dazu.

  11. Man muss wenn man schon über Überschuldung und oder (drohende) Zahlungsunfähigkeit die zwingend einen Insolvenzantrag bedingen, ob ein Club seinen Spielbetrieb in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert hat oder nicht.

    Diese Kapitalgesellschaften unterliegen egal ob der DFL Auflagen dem deutschen Gesellschafts und Insolvenzrecht mit den entsprechenden Haftungsregelungen für GF und VS.
    Das ist bei Clubs e.V. schon anders.
    Auf Werder bezogen müssen die GF der Werder Bremen GmbH & Co. KG aA zwingend Insolvenz anmelden wenn Überschuldung oder drohende Zahlungsunfähigkeit besteht um sich keiner Insolvenzverschleppung schuldig zu machen und persönlich zu haften.

    Wenn das an den TV Zahlungen hängt verstehe ich nicht das man keine Geisterspiele will sofern man diese sicher durchführen kann.

  12. Wie zu erwarten ist der Start der Liga in 11 Tagen eher unwahrscheinlich. Insofern lehnt Euch doch entspannt zurück und diskutiert das Thema mit Aspekten wie „unverantwortlich wegen Bevorzugung bei Tests“ doch erst dann, wenn es soweit ist und dann anhand der aktuellen Faktenlage.

    Die Diskussion hier ähnelt der um die Corona Zwangsimpfung – da regen sich auch aktuell jede Menge Leute auf, dass das ja eine Riesensauerei sei. Ca. 18 Monate bevor es vermutlich erst überhaupt einen weit verfügbaren Impfstoff gibt.

    In diesem Sinne – lasst die ungelegten Eier wo sie sind und gackert erst, wenn sie dann im Nest liegen :-)

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    1. Zum einen werden nach “aktueller Faktenlage“ Tests bereits durchgeführt bei den Profis (gruppenweises Training auf dem Rasen ist ja bereits angelaufen).
      Zum anderen müsste mich meine Erinnerung arg trügen, wenn du hier bei “ungelegten Eiern“ etwa zu Transfers oder Flicks sportlichen Erfolgsaussichten beim FC Bayern noch nie mitge“gackert“ hättest. ;-)

      1. So wie es aussieht sind alle Voraussetzungen für einen Ligastart im Mai geschaffen- alle Beteiligten haben zugestimmt- das Konzept der DFL wurde von allen akzeptiert.
        Jetzt liegt es einzig bei der Bundes bzw Landesregierungen.
        Die Faktenlage bei den Tests war sowieso schon seit Wochen klar.

        Wenn die Informationen stimmen sollten das 4 Erstliga und ca10 Zweitligavereine ohne Geisterspiele zahlungsunfähig werden- wohl schon im Juni- und gleichzeitig Möbelläden etc ein masse öffnen dürfen, dann kann man nur eine positive Entscheidung erwarten- immer vorausgesetzt das sich die Lage bis zum 9. oder 16.5. nicht gravierend ändert.

        Merkwürdig ist auch das viele offenbar in Unkenntnis der tatsächlichen sehr positiven finanziellen Entwicklung der Clubs diese diskreditiert und Misswirtschaft vorwirft.
        Dabei kann man sich wenn man wirklich will mal mit der Materie beschäftigen und zb die entsprechenden Reports der DFL FIFA UEFA oder KPMG herunterladen.
        Insgesamt hat sich die Situation vor Corona bei erheblich verbessert und dies ist ganz klar den FFP Auflagen zuzuschreiben. Schulden wurden massiv abgebaut und Liquidität aufgebaut.
        Natürlich war es unmöglich Rücklagen für so eine Krise zu schaffen. Diese Forderungen sind absurd und zeugen von entweder totaler Ahnungslosigkeit Ignoranz oder Populismus.

        Das BILD wird in anderen Ligen noch düsterer sein so das ohne Geisterspiele wahrscheinlich wohl die Ligen durch Insolvenzen erheblich ausgedünnt sein dürften.

      2. @T.W.: die jetzige Diskussion, die ja schon teilweise ins sozial-politische abrutscht, mit Transfer oder Trainer Diskussionen zu vergleichen, hinkt dann doch etwas.

      3. @Stiftl
        Ganz eng beim Fußball bleibend, stellten doch einige Funkionäre selber einen sozial-politischen Kontext her mit Verweis auf fußballsehnsüchtige Fans – auch und gerade in Corona-Zeiten. ;-)

  13. Wenn er das so gesagt hat wäre es bemerkenswert oder stehen doch die Club WM Interessen der FIFA dahinter um die UEFA und Ligen zu desavouieren

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      1. Inwiefern “desavouieren“? Welche konkreten Verhaltensregeln liefert eigentlich das DFL-Konzept, die vor allem auf und nicht nur neben dem Platz praktikabel sind und den Kickern auch in arbeitschutzrechtlicher Hinsicht Genüge leisten – die also über das Vermeiden von Handshake vor Spielanpfiff sowie Maskenwechsel alle 15 Minuten hinausgehen? Das dafür zuständige Bundesministerium für Arbeit und Soziales entscheidet zwar nicht über eine Fortsetzung des Spielbetriebs, gibt in seinem Arbeitspapier aber vor: Die Schutzmasken dürfen während des Spiels nicht verrutschen, ansonsten müsse das Spiel sofort unterbrochen werden. Klingt das praxisnah, quasi Kontaktsperre in einem zweikampfbetonten Kontaktsport?

        Unter den Masken die Sitte im Männerfußball zu unterdrücken, das Sputum reflexhaft loszuwerden, dürfte ebenfalls keine kleine Herausforderung für die “Herren der Schöpfung“ sein. Und inwieweit fühlen sich Spieler unter Gruppendruck gesetzt, die bzgl. ihrer Gesundheit nicht überzeugt sind von den geplanten Vorkehrungen? Gilt dann auch Rauballs Spruch in anderem Zusammenhang 2017: “Das sind Profis, die müssen das abkönnen.“?

        Nicht wirklich vertrauensbildend für die Öffentlichkeit bleibt auch die DFL-Empfehlung an die Klubs, infizierte Spieler medial unter dem Deckel zu halten und auch für deren Ersatz eine Kadergröße bereitzustellen, die in jedem Fall doch noch eine reguläre Saisonbeendigung sichert.

        Die “vernünftigen Überlegungen“, die der RKI-Vize dem DFL-Konzept attestierte, beziehen sich zudem nur auf die Quarantäne-Maßnahmen vor Aufnahme des Spielbetriebs. Einer Konzeptbewertung darüber hinaus enthalte sich das RKI, hieß es mit Verweis auf die Zuständigkeit des Arbeitsschutzes.

        In den Niederlanden zahlt TV-Rechteinhaber Fox übrigens trotz Saisonabbruch die letzte Tranche an die Eredivisie aus.

      2. https://www.afp.com/de/nachrichten/3961/rnd-arbeitsministerium-gibt-gruenes-licht-fuer-dfl-konzept-doc-1qv78l2

        Fifa und UEFA liegen im Clinch.
        Die Fortführung und Kalendar obliegen der nationalen Entscheidungen bzw UEFA.

        Insofern ist dieses unabgestimmte vorsprechen dieses fifa Menschen merkwürdig.

      3. Dann hat das Arbeitsministerium seinen eigenen Schutzmaskenvorschlag kassiert.
        https://rp-online.de/sport/fussball/bundesliga/bundesliga-profis-sollen-in-der-corona-krise-mit-mundschutz-spielen_aid-50224233

        Letztlich entscheiden eh die Gesundheitsämter.
        Als Hauptpfund der DFL bleibt dann die Beschwörung, dass die Quarantänevorgaben vor und nach den jeweiligen Matches von allen Hauptakteuren (auch privat) eingehalten wurden/werden.

      4. …hat er gut zugehört bei Vorstand Kahn (oder war‘s umgekehrt?). ;-)
        Hatte aber schon Lahm vor zehn Jahren eingefordert, die Ajax- und La Masia-Schule als Vorbilder.

      5. PS: Ups… der Beitrag gehört woanders hin (und ist jetzt auch dort).

  14. Wenn man sich über Insolvenzen Gedanken macht, sollte man sich einfach einmal die Zahlen aus der Vergangenheit ansehen. In den letzten 20 Jahren haben aus den obersten 5 Ligen 110!!!!! Vereine einen Insolvenzatrag gestellt – und das völlig ohne Corona. Warum denn?
    Und wem das nicht reicht, der sollte sich mal aus der Liste der Traditionsvereine diejenigen aussuchen, die jetzt eher in den Niederungen unterwegs sind und deren Zuschauerzahlen mit den Stadionkapazitäten vergleichen.
    Der erste, der nämlich dem Verein den Rücken kehrt, ist in vielen Fällen der Fan.
    Und wenn statt der im Stadion erwarteten fünfstelligen Zuschauersumme gerade mal noch eine vierstellige Zahl übrig bleibt, ist es auch mit den Einnahmen der involvierten Sonstigen schnell vorbei.
    Oder wie oben geschrieben, es ist egal ob der Fan seine vier Halbe in der ersten oder der zweiten Liga trinkt.
    Wenn aber statt der 20.000 Fans nur noch 5.000 da sind, die überhaupt noch ein Bier wollen, sieht es schon anders aus.

  15. „Watzke sieht außerdem eine gewisse modische Erscheinung in der ständigen Kritik an der Bundesliga. „Es ist schon fast eine ideologische Frage geworden, sich da jetzt den Fußball herauszupicken, weil er die entsprechende Projektionsfläche bietet“, formuliert der BVB-Geschäftsführer.“
    [Quelle: https://fussball.news/artikel/watzke-antwortet-bundesliga-kritiker-lauterbach-relativ-abenteuerliche-thesen/%5D

    In dieser spezifischen Situation mag Watzke durchaus Recht haben; allerdings bietet der (Profi-)Fußball darüber hinaus grundsätzlich wirklich viel Projektionsfläche für ideologische (und sachliche) Kritik…

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    1. Aki Watzke weiß doch genau, was los ist! Wenn die Liga nicht fortgesetzt wird, geht die Liga den Bach runter – aber nicht wegen Corona, sondern weil von vielen Vereinen schlecht gearbeitet wurde. Das kann man aber so nicht verkaufen.
      Also machen wir schon mal einen auf Opferrolle.
      Obwohl er nicht ganz unrecht hat – es werden so einige Geschäftsfelder und „Unternehmer“ durch Corona über den Deister gehen, von denen man sich – wenn man denn ehrlich ist – fragen muss, braucht es die wirklich.
      Aber über die spricht eben kaum einer.

      1. Irgendwie scheint es auch einen Zusammenhang zwischen gut geführten Vereinen und gutem Fußball zu geben.
        Apropos ’schlechter Fußball‘ – braucht es den wirklich?

  16. Flick im 51 Magazin.
    Man hat jetzt das erste mal seit Jahren das Gefühl das sich viel in die richtige Richtung entwickelt…..

    Jahrzehnte galt der FC Bayern als Spielerverein, in dem einfach nur die besten Kicker gekauft und von einem Coach betreut wurden. Hat er jetzt den Sprung zum Trainerverein geschafft, in dem das Personal nach einer klaren Philosophie gezielt ausgesucht wird?
    „Letztlich ist die entscheidende Frage: Was möchte ein Verein? Welchen Fußball möchte er spielen lassen, mit dem sich die Fans identifizieren? Zu meiner Spielerzeit zählte nur der Erfolg. Da hast du 1:0 gewonnen, egal wie. Heute reicht gewinnen allein nicht. Das finde ich absolut richtig. Natürlich geht es am Ende um Titel. Ich kann mich aber voll damit identifizieren, dass der FC Bayern inzwischen den Anspruch hat, seine Fans über ein 1:0 hinaus zu begeistern. Darüber sollten wir uns ständig Gedanken machen: Welcher Spieler passt in unsere Mentalität? Dieser Verein ist etwas Besonderes. Und wenn das „Mia san mia“ nach außen sichtbar bleibt, ist das ein Pfund, mit dem man bei Verhandlungen mit Spielern punktet, die auch woanders hingehen würden. Genau das ist heute entscheidend: Dass ein Verein etwas entwickelt, etwas bietet, mit dem sich ein Spieler identifizieren kann. Die Vereinskultur und die Spielphilosophie eines FC Bayern wird sehr genau registriert.“

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. …hat er gut zugehört bei Vorstand Kahn (oder war‘s umgekehrt?). ;-)
      Hatte aber schon Lahm vor zehn Jahren eingefordert, die Ajax- und La Masia-Schule als Vorbilder.

  17. Um die aufgebrachten Club12 zu befrieden sollte man evtl ein Autokino mieten und kostenlosen Coronaeintritt gewähren !!!!

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. @918

      Du hast mal wieder nichts verstanden und setzt dich auch in keinster Weise mit anderen Meinungen auseinander ;)

      Warum schreist du denn überhaupt dann einen Beitrag ?

      Mal „dumm“ gefragt ;)

  18. TestKapazitäten sind Ende KW17 schon 890.000 Tests dh 70.000 mehr als die Vorwoche. Mal sehen ob man im Mai auf die 2 Mio kommt. Getestet wurden zwar wieder mehr Leute 470.000 aber dh es sind wieder 420.000 Kapazitäten nicht genutzt worden.
    Also es bestehen weiterhin keine Engpässe die anvisierten 20.000 Test für Fußball durchführen zu können.
    R0 bei 0,75 also momentan geht alles in die richtige Richtung für einen Buli Start im Mai.

    https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/2020-04-29-de.pdf?__blob=publicationFile

  19. KHR Interview sehr interessant

    https://www.tz.de/sport/fc-bayern/karl-heinz-rummenigge-fc-bayern-muenchen-bundesliga-geisterspiele-ultras-coronavirus-13744934.html

    U.a.

    Rummenigge: Spiele ohne Zuschauer sind natürlich nicht optimal, aber leider alternativlos. Mit dieser Haltung erreicht man, dass einige Traditionsclubs nicht überleben würden. Und das ist das Gegenteil dessen, wofür sich verschiedene Fangruppierungen einsetzen: für die Tradition im Fußball.

    Rummenigge: Die DFL hat seriös belegt, dass es keine Corona-Test-Unterkapazitäten gibt. Im Gegenteil. Wir werden nicht zulasten der Bevölkerung testen. Unsere Aussage steht! Wir testen, um zu gewährleisten, dass die Spieler infektionsfrei sind. Im Übrigen finanziert die Liga das alles selbst, darüber hinaus stellt sie Testkapazitäten für Dritte zur Verfügung.

    Rummenigge: Das wollen wir nicht! Wir möchten sie nicht kriminalisieren, nur dazu aufrufen – wenn wir die Spielgenehmigung kriegen –, zu Hause zu bleiben. Ich bin zu 100 Prozent davon überzeugt, dass kein einziger Fan zur Allianz Arena kommen wird, wenn wir dort wieder spielen. Die werden vor den TV-Geräten mitfiebern und hoffen, dass ihr FC Bayern gewinnt.

  20. Und wie ich erwartet habe, ist der Neustart am 9. Mai vom Tisch. Über das Thema wird erst am 6. Mai in der nächsten Ministerpräsidenten Konferenz mit der Bundeskanzlerin geredet / entschieden.

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    1. Frankreich hat abgebrochen.
      Bin sehr gespannt, wie es bei uns läuft.
      Fürchte, darauf wird es bei uns aber auch hinauslaufen.

      1. @Stiftl
        Was die Kanzlerin aber schon vor einer Woche bis zum 6. Mai ausschloss. Und da für ein halbwegs kompetitives Saisonfinish nach der langen Pause erst mal ein Trainingsvorlauf für die Klubs sinnfällig ist, der Spielszenen dann auch in vollzähliger Mannschaftsstärke nachbilden und einüben darf, wäre der Liga-Restart drei Tage nach dem 6. Mai ohnehin zu kurzfristig gewesen.

        Die letzte Hürde für ein ministerielles Ok liegt wohl im DFL-Ansinnen, im Fall eines infizierten Spielers nur diesen unter Quarantäne stellen zu wollen, nicht aber die gesamte Mannschaft und deren Gegner in den betroffenen Spielpaarungen (sonst dräute gleich die nächste Ligaunterbrechung und damit Einnahmeausfälle). Das käme nämlich doch einer Extrawurst gegenüber den geltenden Quarantänevorgaben gleich (darum führen wohl auch viele Betriebe lieber keine Tests durch, weil sie im Meldefall dann ggfs. 14 Tage ganz oder teilweise dichtmachen müssten).
        Mit diesem Widerspruch konfrontiert wurden Fußballfunktionäre wie z. B. Watzke bei seinen zahlreichen lobbyierenden Talkauftritten bislang nicht.. Auch Rummenigge und Hoeneß beschweigen dieses umstrittene Detail in ihren Lobliedern auf die “sensationelle DFL-Leistung“.

        Nicht nur Watzkes Diktum (einen Restart “erst im Juni kannste dann auch gleich sein lassen“) wird m. E. Eindruck hinterlassen bei den politischen Entscheidungsträgern, die Liga somit wohl spätestens zur letzten Maiwoche hin wieder freigegeben werden. Vermutlich tatsächlich kaum anders machbar unter den gegebenen systemischen Umständen, wenn Profiklubs die Corona-Zeit weiterhin ohne finanzielle Staatshilfen bzw. Insolvenzen durchstehen wollen/sollen und die Terminplanung für die Folgesaison(s) nicht völlig ins Ungewisse abdriften soll.

        @Tobi13
        Und PSG sowie O. Lyon sind noch im aktuellen CL-Wettbewerb vertreten – wird nicht leichter werden ohne Liga-Spielpraxis…

      2. PS: Dänische Studie zum Infektionsrisiko für Fußballer während des Matchs → https://11freunde.de/artikel/dänen-lügen-nicht/1904052

      3. Und PSG sowie O. Lyon sind noch im aktuellen CL-Wettbewerb vertreten – wird nicht leichter werden ohne Liga-Spielpraxis…

        Wenn überhaupt noch mal gespielt wird ;-)
        Und das bezweifle ich immer mehr.

      4. Die Sache mit der Quarantäne ist doch glasklar und auch von Seifert so bestätigt.
        Im Falle einer bestätigten Infektion wird das zuständige Gesundheitsamt verständigt. Dieses entscheidet nach eigener Maßgabe und unter Zugrundelegung des Kontaktpersonenmanagements des RKI über das weitere Vorgehen.
        Dabei gibt es die durchaus begründete Hoffnung der DFL, dass die übrigen Spieler als Kontaktpersonen der Kategorie 2 eingestuft werden und somit keine weiteren Quarantänemaßnahmen verhängt werden.

        Eine diesbezügliche Sicherheit gibt es natürlich nicht und wird es auch im Vorfeld nicht geben. Niemand wird der DFL darauf einen Blankoscheck ausstellen und das wird sie realistischerweise auch gar nicht erwarten.

        Das beschreibt das nicht unbeachtliche Restrisiko des Geisterspielplans, dieses Dilemma wird sich aber nicht auflösen lassen. Man wird damit und den möglichen Folgen eben leben müssen. Ich gehe davon aus, dass dies allen Beteiligten schmerzlich bewusst ist.

      5. @Jo
        Danke, die dezidierte Meinung einer Virologin aus dem Expertenrat von MP Söder zur Quaranäne im Infektionsfall lautet:
        -> https://rp-online.de/sport/fussball/bundesliga/bundesliga-komplettes-team-bei-positivem-test-in-quarantaene_aid-50299905

    2. Da wird sich immer noch froh geredet.
      Nehmen wir uns die Teams incl Betreuer also großzügig 30 Personen pro Verein = 60 + Schiris.
      In den diversen Studien ist von maximal 230 Personen pro Stadion die Rede – wer ist denn dann für die „übrigen 165“ eigentlich zuständig. Macht bei 9 Stadien knapp 1500 Nasen.
      Das erinnert so ein wenig an die diversen Securitis, wo dann auch keiner so genau weiß, wo die denn eigentlich herkommen.
      Und wenn nur 2 oder 3 von den 1.500 infiziert sind oder sich infizieren – und die Mutmaßzeitung bekommt das mit, dann machen die Medien aber ein Faß auf. Da fehlen dann nur noch drei Dutzend Unbelehrbare vor den Stadien.
      Dann sind die Geisterspiele schneller Geschichte, als man denkt.
      Und dann geht es wie in Frankreich und die Politik entscheidet – Abbruch!

      In England wird da offensichtlich anders gedacht, auch wenn die genauso die Saison zu Ende spielen wollen.
      Da brachte einer der Verantwortlichen der PL den Spruch: „Wenn sich auch nur einer ansteckt und es dadurch auch nur einen Toten gibt, dann stehen wir auf der falschen Seite in der Geschichte!“ Recht hat er!
      Das wäre dann der wost case – und künftig bräuchte sich keiner der Verantwortlichen aus DFL und Vereinen mehr äußern.

      1. Ich sehe es ja ähnlich. Nur inzwischen haben wir skandalöse Zustände im Gesundheitssystem. Einer Bekannten, die in einer Arztpraxis arbeitet, wurde ein Test verweigert, weil ja schon die anderen drei Kolleginnen positiv getestet wurden und man dann neben den Ärzten gar kein Personal mehr in der Praxis gehabt hätte und der Betrieb dann nicht hätte weitergeführt werden können – auch das Gesundheitsamt hat das so mitgetragen! Inzwischen wird alles so ausgelegt, wie es gerade passt. Und da wundert man sich, dass der Fussball eine Extrawurst möchte, wenn selbst Ärzten und dem Gesundheitsamt der Betrieb einer Praxis wichtiger ist als das Risiko, dadurch noch weitere Fälle zu generieren. Die Maßstäbe sind völlig verschoben und wie die Politik wirklich denkt, sieht man ja sehr schön daran, dass Herr Spahn, Frau Kramp-Karrenbauer etc. ja selbst alle keinen Abstand halten. Da wird den Bürgern etwas aufgedrückt und abverlangt, was sie selbt nicht einhalten können oder wollen. Und was sie im Falle eines Falles (s. das Beispiel oben) auch nicht mehr so ersnt nehmen.

      2. Aber was erwartest du denn, wenn die Maßnahmen einigermassen greifen – dann ist es doch plötzlich alles nicht mehr so schlimm. Und dann kommen sie doch – einschließlich der diversen Politiker wie Lindner und Co. – alle aus allen Ecken und reden nur noch von Lockerungen und dass es doch gar nicht so schlimm ist. Da gibt es dann die ersten Demos gegen die Beschränkungen. Da gibt es Morddrohungen gegen Virologen.

        Und sollte es dann doch die immer wieder befürchtete zweite Welle geben, dann ist es wieder keiner gewesen.

      3. @Herrispezial, ich finde derartige Behauptungen und Unterstellungen insbesondere hier komplett fehl am Platz.

      4. @Stiftl: das sei Dir gerne zugestanden. Nur leider ändert das nichts an der erbärmlichen Realität in unserem Gesundheitswesen, wo man inzwischen bereit ist mit den Leben der Beschäftigten zu spielen und dem Personal absichtliche Tests vorenthält. Und dass Spahn und Co selbst (trotz Vorbildfunktion) selbst nicht in der Lage sind, die relativ einfachen Regeln einzuhalten, ist ja auch schon mit wunderschönen Bildern belegt. Das ergibt insbesondere im Fall des Gesundheitsministers inzwischen ein stimmiges Bild, der zwar wohlfeile Forderungen stellt, aber nicht in der Lage ist, zu liefern (Pflegepersonal wird aus anderen Ländern geklaut).

      5. Deine Aussagen ändern nichts daran, dass sie mit Fussball nix zu tun haben und Du hier Unterstellungen gegenüber dem Gesundheitsamt äußerst nach dem Motto „Ich habe da mal was gehört“.

      6. Dass es mit Fussball nichts zu tun hat, ist richtig. Aber ich hätte da mal was gehört, ist glatt gelogen von Dir. Es ist verbürgt, dass einer Person, die im Gesundheitswesen arbeitet und direkten Kontakt mit an Corona erkrankten Patienten und Kollegen hatte, der Test vom Gesundheitsamt nicht angeraten wurde (sie müsste es mit den spärlichen Gehalt privat zahlen müssen). In so einer Situation mutet es fragwürdig an, dass man dem Fussball das Recht zugestehen möchte oder soll, wieder zu spielen. Man ist anscheinend politisch nicht einmal bereit, die Gesundheit von im Gesundheitswesen arbeitenden Personen zu sichern. Über die Unterversorgung mit Schutzausrüstung hatte ich ja auch schon berichtet. Solange nicht mal das klappt bzw. uns die Leute im Gesundheitswesen uns kaum mehr als billiger Applaus am Abend Wert sind, ist die Lage einfach nur pervers. Da habe ich leider kein Mitgefühl mit den Leuten im Fussball. Ich bin zutiefst enttäuscht über die Zustände. Hier bei uns ist jeden Tag die Sorge zu Hause und das nur, weil das Versagen von den Veranwortlichen einfach kein Ende nimmt, die eben nicht einmal selbst Abstand halten können, aber das von uns verlangen. Ich gebe mir jeden Tag erhebliche Mühe in der Öffentlichkeit, Abstand zu halten, und das Einkaufen ist für mich derzeit eine Tortur, weil ich eben Sorge habe, das Virus schon zu haben und zu verbreiten, da es jeden Tag bei uns eingeschleppt werden kann, weil es in den Arzrpraxen keine Schutzausrüstung gibt. Ich befürchte, dass es viel zu wenig Leute gibt, die wissen, wie es an der medizischen Front derzeit zugeht bzw. was es aktuell bedeutet, dort zu arbeiten…

      7. Dass es mit Fussball nichts zu tun hat, ist richtig. Aber ich hätte da mal was gehört, ist glatt gelogen von Dir.

        Du stellst anonym Behauptungen auf, die hier erstens nicht hierher gehören und zweitens nicht nachweisbar sind. Das läuft dann für mich unter „Ich habe da mal was gehört.“ Woher weisst Du denn, das es „verbürgt“ ist? Weil es die betroffene Person Dir erzält hat?
        Wieso scheidet eine andere mögliche Erklärung für Dich aus – hast Du die Behörde damit konfrontriert und eine Stellungnahme erhalten?

        Und selbst wenn – Fehler passieren überall. Du postulierst aber, dass da ein System dahinter steckt. Von daher kritisiere ich solche pauschalen Aussagen nun mal.

        Das im Gesundheitssystem einiges im Argen liegt, ist unbestritten. Aber Deine Aussage „Inzwischen wird alles so ausgelegt, wie es gerade passt.“ ist Öl ins Feuer all derer, die das Ganze ja eh für übertrieben halten.

      8. Meine Intention ist garantiert nicht, die Sache zu verharmlosen. Dafür ist hier tagtäglich die Sorge vor einer Ansteckung zu groß, die hier jeden Tag nach dem Feierabend meiner Frau wieder einkehrt. Ich möchte nichts kleinreden und niemandem ein Alibi dafür geben. Aber inzwischen bin ich stinksauer darüber, wie sehr das Versagen der Behörden mal wieder offenkundig wird, weil die Politik unfähig ist, die Behörden a) ordentlich auszustatten und b) vernünftige Vorgaben zu machen. Man vergleiche uns nur mal mit Skandinavien: dort wird die Arbeitszeit für Personal im Gesundheitswesen in diesen für sie anstrengenden Zeiten auf 6 Std./Tag verringert, bei uns dagegen wird sie ausgeweitet und die gesetzl. vorgeschriebene Pausenzeit zwischen zwei Diensten verkürzt. Und selbst über die 1.500 Euro EInmalzahlung läuft inzwischen Streit. Wir leben hier in einer ernsten Zeit, in der wir ALLES dafür tun sollten, die Leute zu schützen und zu unterstützen, die uns gerade den Arsch retten. Aber diese Leute werden einfach nur ausgebeutet. Und wir stehen daneben und spenden Applaus. Ich habe echt den Kaffee auf, denn auf diesem Weg werden wir das Virus nicht in den Griff kriegen, weil das Personal in den Arztpraxen (eben aufgrund von ausbleibenden Tests) selbst zum Superspreader werden kann und diejenigen in den Krankenhäusern aufgrund von Überlastung unaufmerksam werden und sich selbst und andere anstecken. Mal ganz abgesehen davon, dass man in den Krankenhäusern in den letzten 20 Jahren das Pflegepersonal gemessen am Patientenaufwand erheblich ausgedünnt hat. Da liegt nicht nur etwas im Argen, sondern fast alles. Hier steht niemand zu den Fehlern der Vergangenheit, sondern es wird jetzt mit solchen – ich nenne sie jetzt mal freundlich fragwürdigen – Maßnahmen wie oben beschrieben, diese Fehler zu vertuschen. Ich beobachte die Entwicklung im Gesundheitswesen seit bald 30 Jahren; ich würde mir wünschen, dass Du Dich einmal intensiver mit Pflege- und Praxispersonal unterhältst, damit Dein Bild sich auch etwas vervollständigt – wir nutzen diese Leute von vorne bis hinten aus und treten ihnen gerade jetzt noch einmal so richtig in den Arsch. Entschuldige die Wortwahl, aber ich sehe sehr genau, was hier gerade abläuft – und das ist nicht weniger als ein Skandal, der nur deswegen nicht so hochkocht, weil das med. Personal (unterhalb der Ärzteschaft) einfach zu nett ist und viel zu selten für die eigenen Interessen einsteht, weil man ja den Menschen helfen möchte – und dann nicht streiken kann. Aber genau das würde ich mir jetzt wünschen: die sollten mal alle für 1 Woche den kompletten shutdown machen und die Verdoppelung des Personals und erhebliche Gehaltssteigerungen fordern.

  21. Ich fände eine Diskussion über Art und Weise des Saisonabbruchs momentan viel interessanter, da ich diesen mehr und mehr für das realistischere Szenario halte.

    Mit Frankreich hat die erste Top Liga die Saison vorzeitig beendet. Da Italien und Spanien mit am stärksten mit Corona zu kämpfen hatten/haben, gehe ich auch hier von einem Abbruch aus. Bleiben England und Deutschland. Die Briten hat es auch ziemlich erwischt – Tendenz dürfte hier ebenfalls Abbruch sein. Und dann soll die Bundesliga als einzige europäische Topliga weitermachen? Kaum vorstellbar.

    Wie also im Fall des Falles mit Meisterschaft, Auf-/Abstieg und Europacup umgehen? Mein Vorschlag ist nach wie vor, die komplette Saison zu streichen. Also alles zurück auf Anfang. Keine Auf-/Absteiger, in CL und EL nehmen dieselben Mannschaften wie dieses Jahr teil. Selbiges im Pokal.

    Zweite Variante: Liga wird Stand jetzt gewertet. Bayern ist Meister. Die beiden Borussias und Leipzig spielen CL, die beiden „04er“ Leverkusen und Schalke EL. Bremen und Paderborn steigen ab, Bielefeld und Stuttgart auf. Düsseldorf spielt möglichst zeitnah gegen den HSV ein Relegationsspiel auf neutralem Platz aus. Den DFB Pokal könnte man ggf auch in einem 3-Tage Mini Turnier mit den beiden Halbfinals und dem Finale an einem neutralen Ort spielen (vorzugsweise Ostdeutschland, weil dort die Infiziertenzahl mit am niedrigsten ist). Und für den Zeitraum (10 bis 14 Tage inkl. der Vorbereitung) gehen die vier verbliebenen Mannschaften in Quarantäne.

    Gerecht ist keine der Varianten, das können sie aber per Se auch nicht sein. Ich fände Variante 1 allerdings etwas fairer, weil sie auf einer komplett gespielten Saison aufbaut.

    So, und jetzt bin ich auf Eure Gedanken dazu gespannt. Lasst uns doch einfach mal wieder mehr sportliche denn politische Aspekte diskutieren ;-)

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Sportlich gesehen gibt es nur eine halbwegs gerechte Lösung: Punktzahl pro Spiel berechnen (wir haben ja eine schiefe Tabelle) und dann die Platzierungen erstellen – alternativ wäre noch die Hinrundentabelle eine Option. Danach kann man dann die Verteilung der Absteiger, CL-Teilnehmer etc. festlegen. Aber egal, was man machen wird, wenn man abbricht: es wird Klagen geben. Werder Bremen wird argumentieren, dass man sich noch retten könnte, andere werden behaupten, noch in die CL kommen zu können usw. Insofern wird es – wenn es keine Geisterspiele und eine reguläre Saison gibt – noch sehr unschön werden (es klagen ja jetzt auch schon viele Einzelpersonen angesichts der Einschränkungen). Im Falle der kompletten Annulierung wären sofort die aussichtsreichen Zweitligisten am Start, die eine Platz in Liga 1 einfordern würden. Ich sehe da keinen guten Ausweg, denn eine Fortsetzung des Spielbetriebs ist auch nicht realistisch, denn es reicht ja 1 Infektion bei 1 Spieler aus, um alles wieder zu unterbrechen. Vermutlich muss es deswegen Geisterspiele geben, danach eine erneute Unterbrechung der Saison, um dann eine vernünftige Gesprächsbereitschaft auf allen Seiten zu erzwingen. Denn ab Juli bekommen die Vereine auch Probleme, weil die Verträge zum Teil auslaufen…

      1. @Stiftl

        (…) Ich fände eine Diskussion über Art und Weise des Saisonabbruchs momentan viel interessanter, da ich diesen mehr und mehr für das realistischere Szenario halte.
        Mit Frankreich hat die erste Top Liga die Saison vorzeitig beendet. Da Italien und Spanien mit am stärksten mit Corona zu kämpfen hatten/haben, gehe ich auch hier von einem Abbruch aus. Bleiben England und Deutschland. Die Briten hat es auch ziemlich erwischt – Tendenz dürfte hier ebenfalls Abbruch sein. Und dann soll die Bundesliga als einzige europäische Topliga weitermachen? Kaum vorstellbar. (…)

        Bei allen Gedankenspielen für eine möglichst faire Lösung bzgl. Tabellenstand / Auf- und Abstieg bei vorzeitiger Saisonbeendigung bleibt halt aus Klubsicht doch die entscheidende Variable evident: Es geht ums wirtschaftliche Überleben (vorerst ohne Staatsmittel), also um TV- und Sponsorengelder, die aber an Gegenleistungen gebunden sind. Das haben Rummenigge und Watzke von Anfang an klar artikuliert (neben der freien Berufsausübung bei minimiertem Gesundheitsrisiko). Auch Hoeneß, der im März noch für seine “Doppelpass“-Einlassungen gelobt wurde (alles andere als eine lange Pause für den Fußball sei “Schaumschlägerei“, bis von Wissenschaftlern ein Corona-Therapeutikum entwickelt sei), rudert nun zurück und spricht sich für “Geisterspiele“ aus.

        Frankreichs Ligue 1 beziffert die Einnahmeausfälle durch den Abbruch auf bis zu 400 Mio. € (PSG wird das am wenigsten hart treffen), für die 1. Bundesliga stünden 750 Mio. € in Rede. Da erscheint die kolportierte DFL-Reserve von 50 Mio. € und der angekündigte Liga-Solidarbeitrag der vier noch verbliebenen deutschen CL-Teilnehmer wie ein Tropfen auf den heißen Stein.

        Obwohl mit am schwersten von Corona betroffen, existieren in Italien, Spanien und Großbritannien trotzdem Terminpläne zur Fortsetzung der unterbrochenen Saison. Dafür haben sich in Italien alle Erstliga-Klubs ausgeprochen, während in Spanien und auf der Insel von gesundheitsbesorgten Widerständen auf Spielerseite berichtet wird.

        In den Niederlanden droht nach Ankündigung zahlreicher Klubs aus der 1. und 2. Liga zwar eine juristische Klagewelle, der zumindest dort Experten aber nur geringe Erfolgsaussichten einräumen: Es würden dann weniger die sportlichen Aspekte, sondern die Verfahrensweise des Ligaabbruchs bewertet, heißt es.

  22. Die beste fairste und gerechteste Lösung ist eine Fortsetzung der Saison im Mai mit Geisterspielen.
    Die Ansteckungsgefahr ist vergleichsweise sehr gering und es gibt ein allseits von Experten akzeptiertes Konzept.

    Sollte nichts gravierendes passieren werden wir Geisterspiele sehen.
    Die überwiegende Mehrheit aller bekannten Umfragen unterstützt Geisterspiele.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Und beim 1. FC Köln gibt es drei neue Fälle: ist wohl sehr gering, das Risiko: https://www.kicker.de/774850/artikel/trio_des_1_fc_koeln_positiv_auf_corona_getestet. Immerhin wird dort getestet, anders als in anderen Bereichen.

      Und 15% wählen AfD, 7% FDP und unterstützen Positionen von Linder und Kubicki (oder auch die Wahl eines Ministerpräsidenten mit Hilfe der AfD). In den USA gehen zahlreiche Leute mit Waffen auf die Strasse, um den Lockdown zu beenden. Die Meinung der Leute zu Geisterspielen sollte also besser keine Rolle spielen – es gibt berechtigte Gründe, am Verstand der Menschen zu zweifeln.

    2. Die fairste und gerechteste Lösung wäre, die Saison ganz normal zu Ende spielen zu können. Für Vereine wie Union ist ein Geisterspiel zuhause definitiv eine Benachteiligung – uns dürfte das egal sein. Geisterspiele sind also weder fair noch gerecht.

      Wenn wir nur noch einen oder zwei Spieltage hätten, könnte das mit den Geisterspielen funktionieren. Bei noch neun ausstehenden Spieltagen (die mindestens fünf Wochen benötigen) halte ich das inzwischen aber aufgrund der Problematik, dass Du nicht verhindern kannst dass sich ein Spieler infiziert, eine Beendigung der Saison für ziemlich utopisch.

      Aber ok – Dein Plan A sind die Geisterspiele. Was wäre dann Dein Plan B?

      1. @Stiftl

        (…) Die fairste und gerechteste Lösung wäre, die Saison ganz normal zu Ende spielen zu können. (…)

        Unrealistisches Wunschkonzert, die zweite: Noch fairer wäre es womöglich, es gäbe die Corona-Problematik gar nicht. ;-)

  23. Alle 36 Profifußballclubs befürworten und unterstützen das DFL Konzept mit Geisterspielen.
    Auch Clubs wie Union die angeblich – ohne Evidenz- benachteiligt sein sollen.
    Und genauso die überwiegende Meinung der Befragten in allen Umfragen.
    Bin überzeugt das man nächste Woche in der nächsten Runde in Berlin ua auch Geisterspielen grünes Licht geben wird sofern bis dahin nichts gravierendes passiert.

    Wenn es aufgrund einer möglichen exponentiellen Entwicklung der Infektionen neue allgemeine lockdown Massnahmen notwendig werden beträfe das natürlich such den Profifußball mit Abbruch der Saison.

    Aber wenn man mit der neuen Vorgehensweise testing tracing isolation containment lokale Ausbrüche rechtzeitig frühzeitig feststellt und kontrolliert wird es immer nur gezielt begrenzte Maßnahmen geben- in allen Bereichen.

  24. Empfehle einigen hier das mal durchzulesen bevor man weiter mit der Vergangenheit argumentiert

    Zweites Pandemiegesetz: Mehr Tests, mehr Meldepflichten und bessere Personalausstattung

    https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/112432/Zweites-Pandemiegesetz-Mehr-Tests-mehr-Meldepflichten-und-bessere-Personalausstattung

    Dazu nochmal den letzten RKI Report zu TestKapazitäten und Tests denn da stehen die Zahlen auf den sich das Gesetz bezieht

    https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/2020-04-29-de.pdf?__blob=publicationFile

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