FC Bayern München – SV Werder Bremen 2:0 (1:0)
Mit 17 Titeln sind die Bayern der Rekordsieger des Wettbewerbs, gefolgt vom Gast aus Bremen, der den Pokal bereits sechs Mal gewonnen hat. Trotz der großen Historie beider Vereine waren die Rollen vor dem Spiel klar verteilt, wie auch die letzte Partie in der Bundesliga aufzeigte.
Falls Ihr es verpasst habt:
Pep Guardiola setzte gegen Werder Bremen auf seine etablierte 4-1-4-1-Grundausrichtung. Diese variierte wiedermal durch Lahms Hybridrolle, in der er bei Ballbesitz stets ins Mittelfeldzentrum rückte. Personell veränderte der Katalane die Startelf auf einigen Positionen. Im Vergleich zum Schalke-Spiel rotierten Martínez, Alonso, Ribéry und Müller in die Mannschaft. Sie ersetzten Benatia, Rafinha, Vidal und Costa. Während Götze erstmals seit seiner Rückkehr zum zweiten Mal in Folge in der Startelf stand, blieb für Thiago wie schon im letzten Spiel nur der Platz auf der Bank.

Werder-Trainer Viktor Skripnik gestaltete sein System im Vergleich zum letzten Auftritt in München etwas mutiger. Damals agierten die Bremer in einer 5-4-1-Ausrichtung sehr passiv und abwartend. Im aus dem Bundesliga-Alltag bekannten 4-2-3-1 traute sich Werder in München diesmal jedoch mehr zu. Die beim letzten Aufeinandertreffen fehlenden Fritz, Junuzovic, Bartels und Pizarro ersetzten Veljkovic, Galvez, Öztunali und Ujah. Außerdem stand Sternberg etwas überraschend in der Startformation, der somit Garcia auf die Ersatzbank verdrängte.
Die Bayern kamen etwas nervös in die Partie und zeigten sich gelegentlich vom teilweise hohen Pressing der Bremer beeindruckt. So war es Ribéry, der in der dritten Minute den ersten Konter der Gäste durch einen leichtfertigen Ballverlust einleitete. Lahm konnte die daraus resultierende Halbchance jedoch klären. Nach einem Fernschuss von Yatabaré in der fünften Minute bekamen die Hausherren jedoch Kontrolle in ihr Spiel. Die erste Großchance hatten Ribéry, Götze und Bernat nach guter Hereingabe von Coman, doch der Ball segelte abgefälscht am Tor vorbei (10.).
Ein vergebener Konter von Werder Bremen (11.) sollte dann die vorerst letzte Halbchance für die Skripnik-Elf sein. Bayern kontrollierte das Geschehen vor allem mit Lahm, Alonso und Götze im Mittelfeld und kreierte über die schnellen Außenspieler immer wieder Durchbrüche. Lewandowski (15. und 25.) sowie Ribéry und Götze (27.) hatten die besten Möglichkeiten zur Führung. Auch Coman (28.) hätte mit einem Schuss von der rechten Seite für das erste Tor sorgen können.
Wiedermal sollte es ein Standard sein, der die Münchner auf Kurs brachte. Xabi Alonsos Ecke beförderte das Spielgerät genau auf Müllers Kopf, der sträflich frei stand, weil sein Gegenspieler weggerutscht war. Der 26-Jährige ließ sich diese Chance nicht nehmen und köpfte zur 1:0-Führung ein (30.). Die Bayern konnten in den Minuten danach den Druck weiter erhöhen und eine weitere Halbchance durch Thomas Müller herausspielen (33.). In eine ruhigere Phase hinein hatte Bremen jedoch die große Chance zum Ausgleich. Nach gutem Pressing des Gegners ließ Neuer sich zu einem Ballverlust provozieren. Yatabaré verpasste es dann aber den zurückeilenden Torwart zu überlupfen (40.). So ging es mit dem 1:0 in die Pause.
Bayern kam dann stärker aus der Kabine. Bremen hatte zwar weiterhin gute Pressing-Situationen in denen sie die Gastgeber zum langen Ball zwingen konnten, aber Chancen gab es außer einem Fernschuss in der 56. Minute zunächst nicht. Die großen Möglichkeiten hatten weiter die Bayern. Lediglich Comans verpasste Hereingabe (56.) und ein schlecht zu Ende gespielter Konter von Müller (57.) bewahrten Bremen vor dem zweiten Gegentor. Guardiola wechselte dann erstmals und brachte Benatia für Bernat (58.) sowie wenig später Thiago für den starken Mario Götze (60.). Anschließend kam auch Skripniks Mannschaft wieder ins Spiel. Eine von Vestergaard nur knapp verpasste Flanke (60.) und ein weiterer Schuss aus der Distanz (61.) eröffneten eine druckvolle Phase der Gäste.
In der 62. Minute war es so weit und der Ball war zum ersten Mal im Tor von Manuel Neuer. Allerdings irregulär, denn Alaba wurde gehalten und Schiedsrichter Stieler entschied richtigerweise auf Freistoß. Bremen machte in dieser Phase der Begegnung sogar das Spiel und es gab kaum noch Entlastungsangriffe der Münchner. Guardiola reagierte erneut und brachte in der 67. Minute Arturo Vidal für Kingsley Coman. Wie so oft reichte dem FC Bayern aber eine Situation um den Deckel drauf zu machen. Nach einer klaren Schwalbe von Vidal pfeift Stieler zu Unrecht Elfmeter, den Thomas Müller schließlich verwandelt (71.). Zwar kommt Sternberg in dieser Situation mit offener Sohle, doch trifft er den Chilenen keinesfalls. Fehlentscheidung.
Bremens Motivation war dadurch gebrochen und Skripnik wechselte zwei Mal (72.). Ujah kam für Pizarro und Öztunali ersetzte Yatabaré. Thomas Müller hatte in der 74. Minuten sogar die Gelegenheit auf 3:0 zu erhöhen, doch sein Schuss wurde gleich doppelt geblockt. Das Spiel war nun entschieden und das merkte man beiden Mannschaften an, auch wenn Bremen sein Glück weiter in einer offensiven Staffelung suchte. Die Genauigkeit im Pressing kam den Gästen aber abhanden, was zu einer weiteren großen Chance von Vidal (80.) führte.
Skripnik nutzte noch seine letzte Wechselmöglichkeit und brachte Kleinheisler für Fritz (84.). Alaba (85.), Djilobodji (89.) und eben jener Kleinheisler (91.) vergaben die letzten Halbchancen des Spiels und so zogen die Bayern mit einem 2:0-Erfolg ins Finale ein.
3 Dinge, die auffielen:
1. Götze und Thiago
Mario Götze durfte sich wieder von Anfang an präsentieren und zeigte dabei eine ansprechende Leistung. Immer wieder positionierte er sich im linken oder rechten Halbraum zwischen den Ketten des Gegners und ermöglichte so eine fluide Ballzirkulation. Im Gegensatz zu seinen letzten Auftritten verlor Götze in diesem Spiel kaum einen Ball. Immer wieder harmonierte der 23-Jährige speziell mit Franck Ribéry sehr gut. Entweder unterstützte er den Franzosen durch kluge Läufe oder indem er ihm als Anspielstation diente. Auch Götzes Zug zum Tor war deutlich verbessert im Vergleich zu den letzten Wochen. Bis zu seiner Auswechslung hatte er zwei Torschussvorlagen und 46 Ballkontakte. Durch seine klugen Positionierungen war Götze ein wichtiges Element um die hochstehenden Bremer im Zentrum zu beschäftigen. Auf diese Leistung kann er durchaus aufbauen.
(Foto: Adam Pretty/Bongarts/Getty Images)
Speziell nachdem er in der 60. Minute durch Thiago ersetzt wurde, merkte man eines ganz deutlich: Der Spanier ist aktuell überhaupt nicht in Form. Eine Zweikampfquote von 25% (Götze mit 54%), keine Torschussvorlage und vier Fehlpässe sind komplett untypisch für ihn. Auch in den letzten Wochen konnte er mehrfach nicht überzeugen, was dann auch rechtfertigt, dass der 25-Jährige häufig nur auf der Bank saß. In diesem Spiel war Götze tatsächlich “der bessere Thiago” und brachte alle Fähigkeiten mit, die den Spanier sonst auszeichnen. Es wird spannend zu sehen, ob Götze diese Chance im Endspurt nutzen kann. Aktuell sind beide eher Teilzeitkünstler als konstante Stammkraft, doch die Tendenz zeigt zumindest bei Mario Götze nach oben.
2. Javi Martínez ist unverzichtbar
Ein anderer Spanier ist hingegen ein Garant für die Münchner. Martínez überzeugte wiedermal mit 62% gewonnenen Zweikämpfen, einer Passquote von 90% und einer starken Präsenz in den Luftduellen. Auch in der Offensive kann er bei Standards alleine durch seine Anwesenheit mehrere Spieler binden und dann selbst zum Abschluss kommen, oder Platz für weitere Spieler kreieren. Ein geblockter Schuss, vier Tacklings, fünf Interceptions und sechs klärende Aktionen waren speziell in der starken Phase von Werder Bremen essenziell für die Guardiola-Elf. Javi Martínez ist rechtzeitig vor den Spielen gegen Atlético Madrid in Topform. Da die aktuelle Leistungsfähigkeit von Jérôme Boateng eine große Unbekannte ist, ist das sehr wichtig für die Defensive.
3. Bayern reicht durchwachsene Leistung
Die Bayern präsentierten sich ein weiteres Mal in dieser Saison in keiner allzu guten Verfassung. Zwar begannen sie die Partie sehr konzentriert und gingen verdient mit 1:0 in Führung, doch verpassten die Münchner es dann das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Das Tempo war anschließend nicht mehr so hoch und zu wenig Chancen wurden herausgespielt. Werder Bremen kam in der Schlussphase der ersten Halbzeit, aber besonders ab der 60. Minute zu sehr vielen Ballbesitzphasen. Der Plan von Viktor Skripnik ging über weite Strecken der Partie auf. Zwar hatte man in der Defensive oftmals Probleme wenn die Bayern mit schnellen Seitenverlagerungen Eins-gegen-Eins-Situationen erspielen konnten. Doch schaffte es Werder auch in aussichtsreiche Pressingsituationen in der Offensive zu kommen. Mehrmals gelang es den Bremern das Aufbauspiel der Gastgeber so zu stören, dass denen nur noch der unkontrollierte lange Ball blieb. Das beste Beispiel dafür war die große Chance von Yatabaré in der 40. Minute als Neuers Ballverlust nur deshalb nicht zu einem Gegentor führte, weil der Abschluss zu spät und ungenau kam.
In der zweiten Halbzeit waren es wieder die üblichen Probleme im Spiel der Bayern: Ungenauigkeiten im letzten Drittel, leichtfertige Ballverluste von Thiago – und diesmal auch Vidal – sowie fehlende, klare Torchancen. Gerade die fehlende Struktur im Spiel des Rekordmeisters war in Teilen der zweiten Halbzeit nicht zu erklären. Obwohl Werder viel Platz geboten hat, gab es statt großen Chancen meist nur gute Ansätze, die nicht gut ausgespielt wurden. Gleich mehrere Konter konnten die Bayern nicht konsequent zum Abschluss bringen und viele Flanken fanden nicht den Mitspieler. Die Münchner hatten 30 Minuten lang alles unter Kontrolle, um dann das Spiel leichtfertig aus der Hand zu geben. Bremens hohes Pressing war gut, aber Bayerns Lösungen auch viel zu wenig. In der Phase von der 60. Minute bis zum 2:0 durch Thomas Müller hätte Bremen den Ausgleich durchaus verdient gehabt, weil sie in der Allianz Arena sowohl situative Kontrolle, als auch gute Chancen hatten. Am Ende hatte der FC Bayern lediglich 13 Abschlüsse von denen nur drei den Weg aufs Tor fanden. Auch 84% Passquote unterstreichen, dass Werder Bremen im Pressing an diesem Abend sehr viel richtig gemacht hat.
Der Kontrollverlust, den Guardiolas Mannschaft zwischenzeitlich hatte, darf in der Champions League nicht passieren. Zu viele Ballverluste, zu viele Unkonzentriertheiten und vor allem zu wenig eigene Chancen gegen ein Team, das eigentlich genug Platz geboten hat, waren schlussendlich zu wenig an diesem Abend. Hätte der Schiedsrichter eine richtige Entscheidung in der 71. Minute getroffen, wäre es nicht zum Elfmeter gekommen und Werder hätte vermutlich noch eine Chance gehabt. Dass ausgerechnet zwei ruhende Bälle die einzigen Tore brachten, zeigt wie schwer sich die Bayern getan haben. Es war ein äußerst glückliches Ende für sie, das als vermutlich letzter Warnschuss verstanden werden sollte. Hält man den Fokus nur bis zur Führung hoch, wird es gegen jeden Gegner schwer und ganz besonders gegen Teams wie Atlético Madrid.
FC Bayern München – SV Werder Bremen 2:0 (1:0) | |
---|---|
FC Bayern München | Neuer – Lahm, Martínez, Alaba, Bernat (58. Benatia) – Alonso – Coman (67. Vidal), Götze (60. Thiago), Müller, Ribéry – Lewandowski |
Bank | Ulreich – Rafinha, Rode, Costa |
SV Werder Bremen | Wiedwald – Gebre Selassie, Djilobodji, Vestergaard, Sternberg – Grillitsch – Yatabaré (Öztunali), Fritz (83. Kleinheisler), Junuzovic, Bartels – Pizarro (73. Ujah) |
Bank | Tremmel – Galvez, S. Garcia, Fröde |
Tore | 1:0 Müller (30.), 2:0 Müller (71./Foulelfmeter) |
Karten | Gelb: – / Fritz |
Schiedsrichter | Tobias Stieler (Hamburg) |
Zuschauer | 75.000 (ausverkauft) |
Klasse Spielbericht, kann ich so durchwegs unterschreiben :-)
Götze hab ich heute auch stark formverbessert gesehen, so kann er der Mannschaft auch helfen.
Bremen war der erwartet giftige Gegner, wobei für mich bemerkenswert ist, wie fit die Bremer auch noch ab der 60. Minute waren, wo andere Gegner der letzten Wochen langsam die Luft ausging. Dass dann eine Schwalbe letztendlich die Entscheidung brachte, finde ich irgendwie enttäuschend, weil es schon unser Anspruch sein muss, gegen Bremen auch mit sauberen Mitteln weiterzukommen. Bin hier ein wenig enttäuscht vom Vidal.
Vielen Dank für die schnelle Veröffentlichung! – Ende gut, alles gur. Das war sicherlich das schlechteste Bayernspiel, das ich seit langem gesehen habe.
1. Irre ich mich, oder war Bremen die mit Abstand unfairste Mannschaft, die wir dieses Jahr gegen Bayern gesehen haben?
2. Vor ein paar Tagen habe ich noch drauf gewettet, dass mit Sicherheit nicht Ribery, Lewandowski und Müller gemeinsam spielen werden. Genau das ist heute passiert. Und es hat sich daran 90 Minuten nichts geändert. Ganz ehrlich, ich hoffe, dass das diese Saison das letzte Mal war, dass wir diese Aufstellung gesehen haben.
3. Viele dachten auch, Pep würde niemals mehr Vidal und Alonso gemeinsam spielen lassen. Pustekuchen, an dieser “Idee” scheint er sogar einen Narren gefressen zu haben. Warum ist mir ehrlich gesagt komplett schleierhaft.
4. In dieser Phase der Saison kommt es wirklich nicht mehr auf Schönheitspreise an. Sondern auf eine funktionierende Defensive. Ich finde, um die CL so zu dominieren wie 2013 ist Bayern nicht stark genug. Die Karte, die man spielen muss, ist die Defensive. Also das, was in den letzten 40, 50 Jahren Fußballgeschichte zu 90% zum Erfolg geführt hat. Pep tut genau das und ist daher auf dem Weg, ein ganz, ganz großer Trainer zu werden. Was ich nicht daran festmache, wieviele Titel es am Ende sein werden. Sondern daran, wie er Chancen und Risiken einwertet und seine Aufstellung und Taktik daran ausrichtet.
Danke für die Analyse, wie immer zuverlässig.
Ich kann verstehen, dass ganz Fußball-Deutschland sich über den Vidal-Eklat, der zum Elfmeter führt, echauffiert doch sollte man nicht das ganze Spiel darauf reduzieren.
Es war kein schönes Spiel dennoch stehen wir zurecht in Finale. Zum Spiel wollte ich noch hinzufügen, dass Bayern Mitten in der zweiten Spielhälfte total unorganisiert agiert hat. Die Spieler standen ziemlich dicht beieinander und behinderten sich gegenseitig, dadurch kam es auch zu diesen Fehlpässen.
Mir missfällt Benatia, heute war es wieder offensichtlich, dass bei (fast) jeder Balleroberung, also Gegenspieler attackieren im Mittelfeld-Kreis, immer ein Foul von ihm kam. Diese kleinen nickligen Fouls hindern den Spielfluss und zeugen nicht von Cleverness. Das ist jammern auf dem höchsten Niveau dennoch muss es gesagt werden.
Ich freue mich auf Hertha in Berlin und möchte am besten, wenn die Meisterschaft schon am kommenden Samstag entschieden wirPepdenn dann können, die Jungs ein wenig verschnaufen und sich komplett der Champions League widmen.
Super, Super Pep!
Mit freundlichen Grüßen..
Puuh, ausgerechnet zum Pokal-HF die schwächste Leistung der Saison ausgepackt.
Kaum eine wirklich souveräne Phase, und völlig ungewohnt und unerwartet der weitgehende Verlust der Spielkontrolle über längere Zeit gegen einen Abstiegskandidaten.
Im Aufbau teilweise vogelwild und fehlerhaft. Fast kein Spieler in der Nähe seiner Normalform. Überzeugend eigentlich nur Martinez und Götze.
Ja Götze, eindeutig seine stärkste Leistung seit seinem Comeback. Seine Auswechslung war mir völlig unverständlich und sehe ich als Coachingfehler. Vor allem da dann Thiago mit den schwächsten 15 Minuten seiner bisherigen Bayernkarriere aufwartete. Ich denke nicht umsonst fiel unsere schwächste Phase in die Zeit nach dieser Auswechslung.
Positiv bleibt: Sieg, Finale und weiter alle Optionen in unserer Hand. Fakt dass auch jede Mannschaft in Europa, ja wirklich jede, Stand heute gerne mit uns tauschen würde. Immerhin.
Javi war mal wieder sowas von im Beast Mode. Ribery bereitet mir aber ein wenig Kopfzerbrechen. Wie früher hat er immer noch geniale Ansätze, aber oftmals ist er trotzdem er das Spiel an sich reißt (oder vielleicht gerade deshalb?) ein Hemmschuh.
Pep scheint aber viel von ihm zu halten (hatte ihn ja auch 2014 in einer schwachen Phase gegen Real gebracht.) Mal sehen, ob das gegen Atleitco Fluch oder Segen sein wird.
Zur Schwalbe muss man eigentlich nix sagen. Sowas sollte nicht vorkommen, aber genauso wenig sollte ein Team einen Freischein für ihr Getrete bekommen. Unfassbar wieviele gelbe Karten der Schiri versäumt hat zu verteilen. Alleine in den ersten 20 Minuten hätte er schon Zeichen setzen MÜSSEN, um die brutale Spielweise zu verhindern. Beidfüßig im eigenen Strafraum in den Mann springen ist eben auch Teil einer solchen.
Insofern: Aktion für sich blöd. Aktion im Gesamtkontext ¯\_(ツ)_/¯
Du schilderst die Aktion von Sternberg korrekt. Wie kommst du dann darauf, dass das eine Schwalbe ist.
Wenn einer mit beiden Beinen voraus über die Grasnarbe mir entgegenfliegt? Soll ich da nicht abspringen? Oder verpflichtet mich irgendwas da meine Knochen hinzuhalten?
Völlig vernünftig und absolut nachvollziehbar von Vidal sich da rauszuziehen. Da gab’s nachher auch kein Gewälze oder Elferfordern von ihm. Also alles absolut korrekt.
Und Gegenprobe: Was wäre denn passiert wenn er stehengeblieben wäre? Dann hätte ihn Sternberg aber so was von wegrasiert, dass wir über einen Elfer gar nicht zu reden brauchten.
Im übrigen wie du andeutest, so was wie die Konsequenz aus der Bremer Spielweise. Wenn ich die ganze Zeit so gegen den Körper des Gegners arbeite muss ich eben irgendwann mal mit Konsequenzen rechnen.
Klammheimliche Freude darüber dass es gerade Sternberg getroffen hat, der den armen Coman mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln traktierte und über diese Einschüchterungstaktik aus dem Spiel nahm.
In England bei BT waren die übrigens der Meinung (was ich zum ersten mal gehört habe) das kein Kontakt notwendig wäre um Elfmeter zu pfeifen, solange Absicht zum Kontakt eindeutig bestehe, was man ja argumentieren kann wenn der Bremer mit zwei Füssen in der Luft angeflogen kommt.
Früher hieß es mal “schon der Versuch ist strafbar”…
Aber klar, geht Vidal nicht entscheidend beiseite wird er monstermäßig von Sternberg rasiert. Die Diskussion ob eben dieser Sternberg nach seinen zum Teil absichtlichen Angriffen auf Coman überhaupt noch hätte auf dem Platz stehen dürfen wird gar nicht geführt. Torres ist kürzlich für 2 annähernd gleiche Vergehen wie gestern 3 oder 4 von Sternberg mit gelb-rot runter. Internationale Härte und so…
Bei allem Ärger über das, was die sich da über 90 Minuten geleistet haben: Dass Vidal da abspringen muss, um einer Verletzung zu entgehen, stimmt aus meiner Sicht so nicht. Grund: Sternberg ist eigentlich schon halb vorbeigeflogen, als Vidal abspringt. Dennoch stimme ich soweit überein: Wenn Vidal eine Folgeaktion hätte anbringen wollen, hätte er genau an der Stelle auftreten müssen, wo diese Unfairness auf zwei Beinen da im Flug die Stollen hochhält. Deshalb: Elfmeter vom Gegner in Kauf genommen, also kann man den auch mitnehmen.
Zu Sternberg gg. Coman: Da der folgende Gegner Atletico heißt, sollte man sich mit dem Gedanken schonmal anfreunden, dass das nicht besser werden wird. Die werden treten und hoffen, dass das Publikum den Schiri verunsichert. Dabei muss ich auch immer daran denken, dass Ribery da immer ein Kandidat für eine rote Karte ist …
Jetzt bin ich aber erleichtert, dass hier – ziemlich weit unten – auch noch dieses wirklich extrem spielbeeinflussende Thema “Werder ist eine Tretertruppe” einfließt.
Ja, genau auf so einen Sch… muss man sich auch gegen Atleti einstellen, hoffentlich mit einem (viel) fähigeren Schiedsrichter. Herrn Stieler tut die “Fehlentscheidung” beim Elfmeter leid? Wenn eine dieser Bremer Attacken zu einer schweren Verletzung bei einem Bayernspieler geführt hätte, was hätte er wohl dann abgesondert? Denn einzig und allein er war dafür verantwortlich, dass Sternberg gegen Coman mehrmals am Rande der vorsätzlichen Körperverletzung agierte. Dass dieser Antikicker für das Vergehen verantwortlich war, das zum Elfmeter führte, freut mich persönlich besonders. Skripnik ist ein besonnener Trainer – der wird sich den Burschen wegen dieser dummen Aktion wohl auch noch einmal zur Brust nehmen.
Insgesamt scheint es heute in Fußball-Deutschland so zu sein, dass es wesentlich besser gewesen wäre, wenn Sternberg Vidal sämtliche Bänder durchgetreten hätte und es damit “vollkommen zurecht” Strafstoß gegeben hätte, als dass er diesen durch seine “Flugeinlage” erzielt hat. Mir persönlich ist ein gesunder Arturo jedoch lieber. Wenn er dieser Blutgrätsche einfach nur ausgewichen wäre, dann wäre Sternberg noch einmal mit einer gesundheitsgefährdenden Attacke davon gekommen.
Warum werden eigentlich “Blutgrätschen” in Fußball-D nicht mehr diskutiert? Eher werden die “Opfer” gemobbt bzw. bestraft … Für jede derartige Grätsche sollte der Gefoulte eine saftige Watschn am Übeltäter frei haben ;-) ;-) ;-)
Danke für den Bericht, wie immer sehr treffend. Für mich völlig unverständlich, dass man sich nach einer durchwachsenen ersten Halbzeit, in der zweiten den Schneid durch die Härte abkaufen lässt. Thiago sehr schwach, ich weiss nicht, was mit ihm los ist momentan … leider ! Götze hat mir auch gut gefallen. Hoffe er kann sich jetzt noch weiter steigern !
Schiedsrichter auch schwach, v.a. bei Vidal, sowie auch hier:
http://www.trollfootball.me/videos/view/clemens-fritz-tackle-on-coman
Trotzdem reichts dann halt, ist eben auch eine Qualität der Mannschaft !
Stimme insoweit zu, dass Götze etwas besser war als bei seinen letzten Auftritten. Allerdings werde ich das Gefühl nicht los, das was er aktuell macht könnten noch 2 Dutzend andere Bundesligakicker. Mindestens. Da ist doch kaum mal eine wirklich weiterbringende Aktion dabei. Und sich gut im Raum bewegen können wie gesagt auch andere. Für einem Mann seiner (ehemaligen) Klasse ist das einfach zu wenig. Im Grunde müsste er ein Aktivposten sein wie Ribéry oder wenigstens Coman.
Bei Martinez würden mich gerne mal die 38% Zweikämpfe interessieren, die er angeblich verloren hat. Gefühlt war das auf dem Platz kein einziger. Der war gestern aber mal sowas von bockstark. Der wird in der Form unser wichtigster Mann gegen Atleti.
Thiago ist aktuell wirklich ein Rätsel. Hoffe er findet noch den Hebel…
Die Schwalbe von Vidal war blöd aber “wenigstens” nicht so billig und peinlich wie wir es auch schon gesehen haben. Im Gesamtkontext gebe ich @Kurt recht. So isses halt. Bremen hat am Anfang versucht mit Treterei zu punkten – was von Stieler ja kaum mit gelb bestraft wurde – und da finde ich es naja, verständlich, wenn man seine Mittel genauso einsetzt. Wobei ich der Meinung bin, dass Vidal nicht mit dem festen Vorsatz “jetzt heb ich ab” in die Situation ist, das wäre absolut untypisch. Das hat sich vielmehr aus der Situation ergeben, dazu noch eine kleine Schutzbewegung, voila! Und das er dann nicht hingeht und sagt “war fei nix” – auch verständlich.
In Summe hat mir das Spiel deutlich besser gefallen als die letzten Wochen weil viel mehr Tempo und Zug drin war – auch wenn die Ungenauigkeiten blieben.
Zu Null und gewonnen.
Noch 8 Spiele bis zum großen Traum…
Aber dafür muss Gas, Gas und nochmal Gas gegeben werden.Tore durch Standardsituationen sind zwar willkommen, wenn aber gegen einen Abstiegskanidaten mit den meisten Gegentoren in der Liga nur 3 Schüsse aufs Tor kommen ist das schon sehr dürftig.
Speziell in der Offensive scheinen momentan einige Spieler nicht sonderlich gut miteinander zu harmonieren. Hoffe Pep findet die richtige Mischung für die alles entscheidenden Spiele.
Ich wollte eigentlich nur nochmal eines sagen.
Javi <3.
That's all.
Es war ein Elfer!
Bayernexpat hat zum Thema an sich schon alles hinterlassen, aber ich schreibs nochmal in aller Breite und Tiefe.
Reden wir nicht wie der Blinde von der Farbe, sondern lesen wir mal die Regel (im englischen Original, Bayernfans sind international .. ):
A direct free kick is awarded to the opposing team if a player commits any of the following seven offences in a manner considered by the referee to be careless, reckless or using excessive force:
kicks or attempts to kick an opponent
trips or attempts to trip an opponent
jumps at an opponent
charges an opponent
strikes or attempts to strike an opponent
pushes an opponent
tackles an opponent
Read more at http://www.thefa.com/football-rules-governance/laws/football-11-11/law-12—fouls-and-misconduct.aspx#wscgLxdkIx62K8ri.99
Bei “treten” (= kick), “Bein stellen” (= trip) oder “schlagen” (= strike) reicht der Versuch (“atempts”). Und bei “anspringen” (= jumps at”) und “angreifen” (= “charge”) reicht IMHO auch schon Versuch, weil die Aktion bestraft wird, nicht der Erfolg (“anspringen” reicht, auch wenn der Springer danebenspringt oder der Spieler ausweicht).
Also: Die “Schwalbe” war keine. Regulärer Elfer. Abweichende Ansichten gehören an die Stammtische und Lagerfeuer.
“[…] Und bei “anspringen” (= jumps at”) und “angreifen” (= “charge”) reicht IMHO auch schon Versuch, weil die Aktion bestraft wird, nicht der Erfolg […]”
Nein, das siehst du falsch.
Du darfst nicht nur das Verb rausnehmen und analysieren. Der Wortlaut ist doch “charges an opponent”.
Es ist doch ein Unterschied, ob ich Jemanden angreife, oder nur versuche Jemanden anzugreifen.
Außerdem wäre nach der Logik fast jede Körperberührung im Strafraum ein 11m wenn der Ball nicht gespielt wird.
Sorry, aber für mich klingen solche Antworten einfach ein wenig zu sehr nach roter Brille. Fakt ist: Vidal wurde nicht getroffen, er hat den 11m dankbar angenommen, das Spiel war danach entschieden.
Es wäre aber ein Widerspruch, wenn der Versuch des Tretens, der Versuch des Beinstellens etc. zum direkten Freistoß / Elfer führt, währende beim “Anspringen” ein Treffer nötig sein soll.
Es heißt – und drum hab ich den englischen Originaltext zitiert – “jumps at an opponent”. Ich bin kein English-native, aber wenn ich “jump at” google, kommt als erster Satz “The frog jumped at me, but I dodged it.” Also ganz klar, der Sprung reicht und es ist egal ob der Springer trifft.
Übrignes: Nach den Regeln ist Berührung gerade nicht notwendig Foul. Daher ist der Spruch falsch, dass “der Kontakt da war”. Trotzdem hört man ihn jedes Wochenende.
Die Krux ist doch, ob der Verteidiger, den Angreifer treten _will_, ergo ob man Vorsatz oder Absicht unterstellen kann. In meinem Verständnis (und ich habe ja auch schon Verständnis geäußert, wie Vidal sich verhält) muss man dem Verteidiger solange der Ball in der Nähe ist unterstellen, dass er das eben _nicht_ will sondern primär den Ball spielen will.
Die Regel oben zielt doch mal ganz platt darauf ab, wenn ich jemand eine donnern will und verfehle seinen Unterkiefer, dass man dann dennoch vom Platz fliegt. Ich _will_ ihn ja treffen. Sternberg – so blöd er auch reingeht – muss man unterstellen, dass er keinen Elfer verursachen will (auch wenns bei der Grätsche schwer fällt). Also kein absichtliches Foul geplant war. Von daher greift die obige Regel imho nicht.
Dass Vidal wohl in der Bewegung war und gar nicht mehr anders konnte als abzuheben, weil er nicht mehr “umschalten” konnte als er merkte dass die Grätsche an ihm vorbei geht steht auf einem anderen Blatt, ist aber genauso meine Meinung. Also für mich weder Elfer noch Schwalbe.
Es gibt keinen Körperkontakt. Vidal trifft die Entscheidung abzuheben, bevor klar ist, ob er getroffen wird oder ob Sternberg überhaupt versucht ihn anstelle des Balls zu treffen. Das ist für mich daher eine klare Schwalbe.
Ich finde Schwalben beschämend und beschissen!
Ich habe danach den Fernseher ausgemacht.
Man sieht hier den Unterschied zwischen denen, die gewinnen wollen, egal mit welchen Mitteln.
Und denen, die gewinnen wollen, weil sie besser sind oder zumindest mehr Spielglück hatten.
Um es klar zu sagen:
Selbst wenn es sich statt des 2:0 im Deutschen Pokalhalbfinale um das entscheidende 1:0 im Champions League Finale gehandelt hätte:
Ich will SO nicht gewinnen und würde mir wünschen, Vidal und andere sähen das ähnlich.
@ GARAK:
Volle Zustimmung! Solche Aktionen sind vollkommen unnötig. Und wenn er wirklich nur zum Schutz gesprungen ist, dann erwarte ich dass er das zum Schiri sagt…
@Garak
Mal unabhängig davon, ob es eine Schwalbe war oder nicht: Wenn ich 70 Minuten gegen einen ziemlichen unfairen Gegner gespielt habe, der dafür noch nichtmal vom Schiedsrichter bestraft worden ist, dann freu ich mir einen Ast, wenn ich denen irgendwo einen reinwürgen kann.
Wenn du so nicht gewinnen willst, ist das okay. Ich will aber noch vielmehr gegen sowas nicht verlieren.
Das ist genau der Punkt. Frei nach dem Motto: Wenn der Schiri dir nicht hilft (im Sinne von regelkonform rechtzeitig und wiederholt gelbe Karten aussprechen), dann hilf dir eben selbst. So.
Und @Pep. Richtig! Von Junuzovic und dem versuchten Tor mit der “Hand Gottes” ist keine Rede. Hier würde ich aber nochmal das Dingen mit “schon der versuch ist strafbar” aufgegriffen wissen…
@ Ju
“Mal unabhängig davon, ob es eine Schwalbe war oder nicht: Wenn ich 70 Minuten gegen einen ziemlichen unfairen Gegner gespielt habe, der dafür noch nichtmal vom Schiedsrichter bestraft worden ist, dann freu ich mir einen Ast, wenn ich denen irgendwo einen reinwürgen kann.
Wenn du so nicht gewinnen willst, ist das okay. Ich will aber noch vielmehr gegen sowas nicht verlieren.”
Gaaaanz genau so ist es!
Viele scheinen selbst noch nie Fußball in einer Mannschaft gespielt zu haben. Die Bayern sind von ihren Bremer Gegenspielern, allen voran Sternberg, 70 Minuten maltraitiert worden, ohne dass das irgendeine Konsequenz des Schiedsrichters nach sich zog. Die Bremer Spieler wurden von diesem völlig überforderten Schiri nahezu dazu ermutigt, kräftig reinzuhauen. Bis in die untersten Spielklassen eskaliert dann so ein Spiel, vor allem derart, dass die Theatralik zunimmt: pfeift der Schiri nicht, wenn mich mein Gegenspieler umtritt, dann schreie ich das nächste Mal kräftig … hilft das immer noch nichts, dann schreie ich und hebe ab … auf JEDEM Fußballplatz zu erleben!
Unfassbar dass Stieler gestern nur für den Elfmeter getadelt wurde (nein, eigentlich nicht einmal deswegen), aber dass seine Spielleitung von allen (vor allem den Medien) durchgewunken wurde … Bayern Bashing bringt eben mehr Klicks!!!!
Schön reden bringt nix: Mäßige 2. Halbzeit und geschenkter 11er. Mund abwischen und weitermachen.
Infolge der Schwankungen von Barca und Real nimmt sich die Formschwäche unserer Roten nicht mehr so negativ aus. Trotzdem bleibt mir ein Rätsel, warum so viele Spieler nach wie vor unter ihren Möglichkeiten bleiben. Man hat fast das Gefühl, dass die Mannschaft nicht ganz geschlossen ist. Das wird schwer am Mittwoch. :-((
@Jo
Ich nenn es deswegen Schwalbe, weil Vidal mMn nach dem “Schutzabheben” zu theatralisch landet. Jetzt weiß ich nicht, inwieweit das eine natürliche Haltung war in der Situation, aber ich denke da wollte er schon dass es zumindest nach Kontakt aussieht.
Aber ist mir am Ende auch Wurst. Wenn ein Bremer das macht, sagen alle es ist clever und gegen Bayern muss man eben auch mal dreckig spielen um zu gewinnen. Außerdem redet auch keiner mehr darüber, dass uns Gagelmann letztes Jahr das HF verpfiffen und Langerak einen Anschlag auf Lewandowski verübt hat.
Deutsche Schiris sind einfach mies. Die Radiokommentatoren im ARD (Bartels geb ich ich mir nicht), haben übrigens auch sehr hitzig diskutiert. Einer meinte Schwalbe. Der andere meinte Regel korrekt ausgelegt.
Wir sind im Finale und das ist was zählt. Ob man dann 1:0 gewonnen hätte, oder eben 2:0 durch ne fragwürdige Aktion interessiert in der Zukunft doch niemanden mehr.
Also ganz ehrlich, hier sitzen einige auf zu hohem Ross.
1. Man muss zunächst mal heilfroh sein, dass sich gestern kein Bayernspieler ernsthaft verletzt hat (wobei, was war mit Coman, der hat sich öfter an die Hüfte gefasst). Der Sternberg sprang nun wirklich frontal aus großer Entfernung in Vidal rein. Hat mich sofort an Langeraks Foul gegen Lewandowski aus dem letzten Jahr erinnert, was damals zu der Maske führte und uns fürs HF gegen Barca sicher nicht geholfen hat.
2. Fritz und dieser Abwehrspieler mit der “3” hätten gut und gerne vom Platz fliegen können und müssen. Aber offenbar gibt es im deutschen Fußball inzwischen die Order, dass die so genannten “underdogs” foulen können was das Zeug hält. So ja auch letztes Jahr der BVB im Halbfinale.
3. Natürlich “will” Sternberg den Ball treffen. D.h. er wünscht es sich halt dass seine Aktion klappt. Ich “will” auch sofort fünf Millionen Euro. Und? Das ist nach den Regeln schlicht egal. Sternberg hat Vidal angegriffen und angesprungen, und zwar “rücksichtslos”. Das ist nun mal nach den Regeln foul, auch wenn man nicht treffen will.
4. Natürlich hat Vidal spätestens im Flug entschieden, dass er sich jetzt am besten fallen lässt und vielleicht einen Elfer bekommt. Das ist natürlich nicht “nett”, es ist auch nicht “edel”. Es ist aber jedenfalls “professionell”, weil der Schiedsrichter sonst hätte weiterspielen lassen. Und ich habe mit Bremen da auch kein großes Mitleid.
5. Dass jetzt für die Öffentlichkeit Beileidsbekundungen abgegeben werden, finde ich falsch. Man sollte an das letzte Jahr erinnern und von den Schiedsrichtern ein konsequentes Durchgreifen einfordern.
6. Ganz ehrlich, wie würdet ihr als Spieler handeln, wenn in einem an sich “einfachen” Spiel, bei dem Bayern haushoher Favorit ist, Fouls einfach nicht geahndet werden? Für mich ist das nachvollziehbar, dass Bayen die Sache runtergespielt und nichts mehr riskiert hat. Oder soll man sich zusammentreten lassen, damit man Atletico von der Tribüne aus verfolgen kann?
Vollste Zustimmung in allen Punkten. Vor allem Punkt 2. Während jetzt wieder Studien ausgegraben werden, die einen angeblichen Bayernbonus belegen, versuchen Woche für Woche irgendwelche Holzhackerfußballer unsere Stars zu Invaliden zu treten.
Das kanns halt auch nicht sein. Jeder bekommt die Bayern, die er verdient. :>
Vollkommen richtig. Die Heuchelei ist eben (mal wieder) so nervig. Der Gerechtigkeitsonkel aus Dortmund – “Hans-Joachim der Beschützer der Schwachen” – hat sich bei der Bremer Spielweise sicher ein Loch in den Bauch gefreut. Aber wehe, Hertha spielt heute auch so. Dann ist`s sicher ne Verschwörung aus München, die Dieter Hoeneß mit seinen alten Kontakten zur Hertha eingerührt hat.
Ja, stimmt, am besten wäre es, wenn diese Nixkönner und armen Schlucker einfach Spalier ständen, dann würden die Bayern auch mal wieder 7:0 gewinnen.
@ Nick: Jetzt schon frustriert, weil Mats Hummels wieder zu seiner Echten Liebe zurück kehrt? ;-) ;-)
Ebenfalls vollste Zustimmung, danke für die klare Entschlüsselung dieser Zusammenhänge!
Manche tun hier so als sei im Fussball immer alles schwarz oder weiß und hochmoralisch sowieso… wtf? Fussball ist auch nur Teil der Reallität, und die ist in aller Regel pragmatisch und hat jede Menge Grautöne
@ Wipf:
Sehr gut! Absolut auf den Punkt gebracht … äh die Punkte ;-)
Auch von mir ein langanhaltendes Jaaaaaaaaaaa zu allen Punkten!!!
alle regen sich über Vidal auf, was ist denn mit dem Bremer der versucht hat den Ball mit der Hand ins Tor zu befördern, ist der nicht charakterschwach? Warum wird diese Szene nicht in hunderten von Wiedrholungen gezeigt, warum muss sich kein Bremer Mitspieler so wie Müller vor der Kamera für seinen Mitspieler rechtfertigen ob er das den nötig hat?????? Trotzdem ist es für mich ne Schwalbe aber sicher nicht die klarste seit Ewigkeiten wie viele behaupten, gut möglich dass Vidal nicht mehr umschalten konnte von ich werde gleich abrasiert zu huch der fliegt vorbei
“alle regen sich über Vidal auf, was ist denn mit dem Bremer der versucht hat den Ball mit der Hand ins Tor zu befördern, ist der nicht charakterschwach?”
Weil der Junusovic für mich nicht die Relevanz von Vidal hat und der Versuch eines Handspiels nicht ahndungswürdig ist. Inzwischen – man sollte dich öfters die berühmte Nacht drüber schlafen – will ich auch nicht mehr allzu hart mit Vidal ins Gericht gehen.
1. Ist es eine ganz dämliche Aktion des Bremer Abwehrspielers so eine Grätsche im Strafraum auszupacken.
2. Gab es sicher den Bruchteil einer Sekunde in dem Vidal denken musste, dass er abgeräumt wird, wenn er nicht die Füße wegzieht und
3. Gabs kein theatralisches Hinfallen mit anschließendem Dahinsiechen und Schienbeinhalten wie beispielsweise bei einem Neymar immer wieder gern gesehen.
– man sollte DOCH öfters die berühmte Nacht drüber schlafen –
Autokorrektur… fehlende Editfunktion…
ach so muss aber echt noch sagen ,dass ich es super fair von Eichin, Skripnik und westergard fand nach dem Spiel die Schwalbe nicht hochzuhängen. Da hätte ich gerne mal Rudi Völler gehört…
Eichin ledert dafür heute drauflos .. liegt wahrscheinlich an seiner Eishockeyvergangenheit (und der “Puck-Problematik”), dass er dafür immer ein bisschen Zeit braucht.
Ich konnte Bremen eigentlich lange Jahre gut leiden (trotz aller früheren Rivalität). Seit gestern ist das anders.
Naja Sammer hätte heute ja wohl auch losgeledert. Aber Eichin ist schon nervig.
Bremen hat halt irgendwie den Pizarrobonus. Ich kann mittlerweile fast keinen Bundesligisten leiden. Das ist mir alles zu respektlos und verblendet. Gerade bei Clubs wie Bremen oder Hamburg lebt man doch in der Vergangenheit.
Mehr als die Hälfte der Bundesligavereine sind völlig austauschbar. Spielen bidersten Fußball, sind international völlig chancenlos und unwichtig. Lieber feiert man sein Dinodasein und angebliche Traditionen und solchen Blödsinn.
Gäbe es den FC Bayern (und Dortmund) nicht, wäre der deutsche Fußball am Ende. Zumindest RB Leipzig lässt hoffen.
Oh ha, schon eine Menge Kommentare! :-) Dann will ich auch mal ein paar Zeilen los werden!
Zunächst zum Spiel: Ich fand das Spiel nun nicht sooo schlecht! Es war ja wieder zu erwarten, dass Werder defensiv auftritt, also in erster Linie zerstören und nicht selbst das Spiel machen will. Das die Jungs von der Weser dabei das sprichwörtliche Messer zwischen den Zähnen haben würde, war – leider – auch so zu erwarten. “Leider” deswegen, weil ich die Bremer für intelligenter gehalten hätte, denn sie haben am Freitag gegen den von mir nun absolut ungeliebten “Meister der Arroganz” aus Stellingen ein Endspiel gegen den Abstieg – und nun höchstwahrscheinlich keine Kraft mehr, um den HSV zu bezwingen, nachdem sie wie die Verrückten gegen uns so reingehauen haben.
Gegen eine Truppe, die derartig anrennt und jeden Zweikampf sucht, ist es sicherlich schwer, das gewohnte Kombinationsspiel aufzuziehen, insofern fand ich die erste Halbzeit recht ansprechend, da stimmten die Laufwege und Positionen zumeist noch, auch wenn Unsicherheiten nicht zu übersehen waren, wenn die Bremer ihr Pressing aufzogen.
Was mich nun aber überrascht, ist die falsche Reaktion unserer Spieler auf diese Spielweise von Werder:
Wenn ich merke, dass der Gegner die Zweikämpfe sucht, habe ich zwei Möglichkeiten: Ich kann entweder die Zweikämpfe annehmen und dadurch zeigen: “Hey, ihr macht uns keine Angst!” Gegenhalten und, mehr noch, beweisen, dass man sich trotzdem durchsetzen kann. Gut und schön, aber das Ergebnis ist doch ein zerfahrenes und hektisches Spiel, in dem die meisten Aktionen durch Nickeligkeiten und Fouls unterbunden, der Spielfluss verhindert wird. Als spielstarke Mannschaft, wie es unser FCB glücklicherweise heute ist, darf ich mich darauf doch gar nicht erst einlassen!
Vielmehr werde ich in so einer Situation doch die zweite Möglichkeit wählen: Ich nutze meine spielerische Überlegenheit und lasse die Anläufe und Attacken des Gegners ins Leere laufen! Dafür muss ich mich als Spieler schneller bewegen, die freien Räume rascher besetzen und vor allem den Ball viel schneller laufen lassen! Denn kein Gegner kann einen Zweikampf führen, wenn er gar nicht erst in den Zweikampf kommt!
Die dafür notwendige Schnelligkeit und Dynamik haben unsere Spieler leider nur selten gezeigt, und warum unsere Jungs nun so wenig dynamisch gespielt haben, erschließt sich mir auch nicht so recht!
Müde? Oder wieder das Gefühl nach dem 1:0, das Spiel sei schon gewonnen? Das kann doch nach den letzten Spielen und wo es doch nun wirklich in die entscheidenden Wochen geht, nicht mehr sein! Ich bin da im Moment ratlos und hoffe sehr, dass es der Wunsch Kräfte zu sparen war, und nicht bereits fehlende Kraft und Konzentration.
Übrigens, ich finde Peps Auswechselungen bemerkenswert! Er scheint nicht nur von Spiel zu Spiel stärker zu rotieren, sondern er rotiert augenscheinlich schon während des Spiels. Alle Wechsel schienen mir quasi posititonsgetreu und darauf ausgerichtet, allen wichtigen Spielern einschließlich der Jungs, die nach Verletzung erst herangeführt werden müssen, Spielpraxis zu bieten, selbst wenn es nur 20 Minuten sind.
Eigentlich prima, weil die Spieler dadurch sicherlich Rhythmus entwickeln und sich mit ihren Nebenleuten einspielen können, außerdem festigt diese Vorgehensweise den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft.
Ein gutes Beispiel dafür war der Wechsel Götze gegen Thiago. Ich habe Götze auch stark gesehen, mit klugen Bewegungen, entschlossenerem Zug nach vorn und guter Laufarbeit in der Defensive; aber auch Thiago muss das Gefühl haben, gebraucht zu werden, etwas bewirken zu können, und durfte deshalb mit mischen! Benatia gegen Bernat war genauso: Keineswegs ein schwaches Spiel von Juan durfte er Platz machen, damit sich Mehdi noch mehr Rhythmus holen kann.
Im Grunde eine Prima Idee, so konsequent das Zusammenspiel unter Wettkampfbedingungen weiter zu trainieren, um für die entscheidenden Spiele dann wirklich alle wichtigen Spieler topfit zu haben. Ich würde es allerdings begrüssen, wenn Pep auf dieses “Einspielen unter Wettkampfbedingungen” verzichtet, wenn es gegen die Gegner geht, gegen die wir wirklich 90 Minuten und mehr 100 prozent Leistung brauchen^^
Zur Elfmetersituation: Ich war etwas überrascht, als Stieler Elfmeter gepfiffen hatte, weil ich die Situation gar nicht so dramatisch erlebt hatte. Zwar kommt der Sternberg wie wild herangegrätscht, aber segelt ja gerade zu an Vidal vorbei, und Arturo fällt dann auch etwas spät, nachdem er zunächst hochspringt und die Sense vermeiden will.
Ich ging in dem Moment davon aus, dass ein Pfiff ausbleiben würde, weil Vidal nicht getroffen wurde, er aber auch nicht spektakulär fiel. Vidal schien ja selbst auch überrascht zu sein von der Entscheidung!
Ich habe dann für mich so gedacht, wie es die meisten hier ja auch denken: Ok, nicht erwischt, aber der Versuch, derart zu grätschen, galt mehr Vidal als dem Ball, und somit ist eben auch schon der Versuch eines Foulspiels zu ahnden, was im Strafraum eben Elfmeter bedeutet.
Die gleiche Aktion an der Mittellinie hätte in mindestens der Hälfte der Fälle sicher auch einen Foulpfiff und vielleicht sogar eine Karte nach sich gezogen – und “nur” weil es ein FCB-Spieler getroffen war und im Strafraum passierte, soll es dann nicht zu ahnden sein? Das geht nicht! Also, korrekt entschieden, wie ich meine!
Ebenfalls finde ich es bezeichnend für Fussballdeutschland, dass über Vidal wegen angeblicher Unsportlichkeit hergezogen wird, die in höchstem Maße unsportliche Aktion des Bremers, zu versuchen, den Ball mit der Hand ins Tor zu bugsieren, wird eher noch bewundernd berichtet, indem Vergleiche mit dem irregulären Tor von Maradona und seiner “Hand Gottes” gezogen werden, obwohl diese Handlung genauso unsportlich war und bleibt.
Ach ja, und jener Schreiber hier, der ob der Aktion von Vidal meint, sich derart schämen zu müssen, dass er deswegen sogar den Fernseher ausmacht, sollte meiner Meinung nach dringend mal in sich gehen und über seinen moralischen Fanatismus nachdenken. Denn solche Haltungen führen in eine gefährliche Richtung! Leider erlebe ich sie mittlerweile als bezeichnend für unser Land. Doch das ist ein anderes Thema und sollte hier nicht vertieft werden.
“Ich habe dann für mich so gedacht, wie es die meisten hier ja auch denken: Ok, nicht erwischt, aber der Versuch, derart zu grätschen, galt mehr Vidal als dem Ball, und somit ist eben auch schon der Versuch eines Foulspiels zu ahnden, was im Strafraum eben Elfmeter bedeutet.”
Schön, dass du das hier bringst. Denn diese Zwiespältigkeit im Fußball verstehe ich auch nicht.
Auf dem ganzen Fußballplatz herrschen andere Regeln, was ein zu ahndendes Foul betrifft, als im Strafraum.
Wie oft hört man von Reportern: “Das reicht nicht aus für einen Elfmeter!” Also: Foul ja – aber nicht ausreichend?
Wenn dies auch die für die Regeln Verantwortlichen und die Schiedsrichter so denken, wäre vielleicht eine “Zwischenlösung” ganz sinnvoll: In solchen Situationen einen (indirekten) Freistoß zu geben. In früheren Zeiten gab es übrigens wesentlich häufiger indirekte Freistöße im Strafraum – und das VOR der Einführung der Rückpassregelung zum Torwart!
Oder man pfeift im Feld nicht so kleinlich. Drei unserer Spieler nehmen einen Bremer (kann auch eine andere Mannschaft sein) in die Zange, der lässt sich Fallen. Pfiff. Vereinzelt gab es dies auch zu unseren Gunsten. Das ist doch lächerlich. Und inkonsequent, da es andererseits für gröberes Einsteigen (meist von Bremern) gar nichts gab.
Also liebe Schiris bitte konsequent pfeifen und nicht jeden …. wegpfeifen.
Das kann auch ins andere Extrem fallen. Genau so oft hört man von Reportern (und ich kann’s bald auch nicht mehr hören) nach Betrachtung von drei Superzeitlupen: “Ja, da war ein Kontakt, kann man Elfer geben.”
Wie wenn jeder Körperkontakt im Strafraum einen Elfer nach sich ziehen müsste!?
Den Artikel hab ich schon gelesen. Wie immer top und auch in Bezug auf Bayern aufschlussreich. Jenen Artikel zu Bayern hätte ich mir gewünscht.
absolute Zustimmung.
Der Furor, mit dem viele Kommentatoren den Fall aufnehmen steht in keinem Verhältnis zur “Tat” – ja “Schwalben” müssen nicht sein und mir wäre es lieber gewesen, wenn Vidal sie nicht gemacht hätte, aber sie kommen halt vor, nicht nur bei uns und sicher auch nicht zum letzten Mal – und auch im Kontext des Spiels ist es einigermaßen frech, sich das als die “unfairste” Aktion rauszusuchen – ich bin immer der Meinung, dass Aktionen, die sich gegen die Gesundheit des Gegners richten, noch problematischer sind, von dem “Handtorversuch” ganz zu schweigen. Ich bin übrigens gespannt, wieviele reguläre 11er wir aufgrund des medialen Aufstands nun nicht bekommen…
Zur Spielweise: es ist mir auch ein Rätsel, wieso wir so unpräzise spielen. Einfache Bälle zum Gegner (Ribery ist mur da leider aufgefallen, auch Thiago, aber das waren nicht die einzigen) und zum Teil bescheidene Staffelungen, sodass die zweiten Bälle leider oft beim Gegner landeten bzw. unser Gegenpressing.ins Leere lief. Hoffentlich biegen Pep und die Mannschaft das bis nächste Woche einigermaßen hin.
Also ich kritisiere ja diese unpräzisen Aktionen im Grunde schon seit Beginn der Rückrunde (bzw. Ende Hinrunde, weiß nicht mehr ganz genau). Vor dem Tor, sprich, bei (flachen) Hereingaben und Flanken waren wir “nie” die stärksten und schon immer ziemlich ungenau. Aktuell sind wir aber auch schon in der Phase davor sehr sehr ungenau unterwegs und das wie gesagt schon lange.
Gegen Juve hab ich mal eine Statistik rausgekramt, da kam glaub ich jede 10. Flanke überhaupt zum Mitspieler. Und dann ist es ja nicht so, dass die anderen 9 Flanken den Stürmer knapp verfehlen. Wenn ich da an Lahm bspw. denke – bei allen Stärken die er hat – der hat manchmal so gruslige Dinger ins Nirvana…
Ich weiß auch woran es liegt, weil es eindeutig ist: Konzentration!
Die Verantwortlichen aber auch die Spieler bekommen es seit geraumer Zeit nicht hin (hoch)konzentriert an den Start zu gehen bzw. das über die gesamte Distanz zu halten. Insbesondere seit der 60. Minute in Turin glaube ich nochmal einen Einbruch gespürt zu haben. Meistens reichts natürlich die jeweiligen Gegner zu bezwingen, aber schön siehts halt selten aus und ist wie ich auch schon angemerkt habe, zumeist mehr von Einzelleistungen als vom Kombinationsspiel abhängig.
Warum die Konzentration abhanden gekommen ist bleibt allerdings fraglich. Der bevorstehende Trainerwechsel, die (relative) Langeweile in der Liga, mangelnde Konkurrenz national (im Grunde gewinnt man jedes Spiel ohne große Anstrengung), die Probleme bei der Integration der Verletzten, ständig wechselnde Formationen… irgendwas von dem.
@marco
Ich glaube nicht, dass die von dir benannten Probleme primär auf Konzentrationsmängel zurückzuführen sind.
In 2016 nimmt die Gefälligkeit der Offensivstruktur stetig ab. Auch wenn der Anfangspunkt die Verletztenwelle zum Ende der Hinrunde war, scheint mir, dass sich die Fokusveränderung insbesondere nach der Boateng-Verletzung eingestellt hat. Seitdem steht die Abwehrkette tiefer (und ist mit Spielern besetzt, deren Spielanlage weniger weiträumig ist). Infolgedessen werden die Außenstürmer zu früh eingebunden, was einfachen Raumgewinn schwierig macht. Daraufhin schiebt die Kette weniger hoch, wodurch die Abstände zu groß werden, die Verbindungen zwischen den Flügeln leiden und die offensiven Halbräume nicht stabil besetzt werden können. Darunter leidet das Spiel in die Spitze und auch das in der Hinrunde so herausragende Gegenpressing.
Dazu kommt natürlich, dass sich Robben verletzt hat, der auch ohne passende Struktur stabil Raumgewinn erzeugen kann.
Was ich sagen will: Die Konzentrieren sich schon ;)
Ich wollte ja hier im Forum schon das ein oder andere mal gern darüber diskutieren – leider bisher ohne große Beteiligung.
@Ju: Hinsichtlich der oft unpassenden Positionierung gebe ich dir Recht. Aber was hat der von dir beschriebene “Mechanismus” – den ich eigentlich recht plausibel finde – mit den haarsträubenden Fehlpässen zu tun, die in allen Mannschaftsteilen auftauchen? Selbst die schlechten Staffelungen – krass gegen Bremen, als Bremer mehrfach ziemlich problemlos durch das Mittelfeld kamen und dabei eigentlich alle ein bisschen falsch standen – sind nur zum Teil sytemisch bedingt, zum Teil aber eben auch eine Frage der Konzentration – in irgendeinem Spiel standen sich Alonso, Vidal und noch jemand auf den Füßen und zwar mehrfach, da hatte auf jeden Fall mindestens ein Spieler gepennt.
Zur Grundausrichtung: Ich denke, dass vor allem die IV-Seuche Anfang des Jahres die Spielanlage hat kippen lassen. Man stand – nachvollziehbar! – defensiver, die Spieler in der IV waren in Sachen Spielaufbau eben nicht Boateng und Badstuber. Und dann passiert das von Dir skizzierte: die Mannschaft ist entweder faktisch zweigeteilt oder in den Halbräumen massiv unterbesetzt. Wobei da z.B. der stärkste Spieler (Thiago) derzeit einfach nicht stattfindet. Jedenfalls ist die daraus resultierende Flügellastigkeit etwas worauf man sich als Gegner einstellen kann (und sei es, dass man Coman einfach immer wieder wegchecked). Da ist unfassbar viel Potential verschüttet derzeit. Ich meine, wenn die Flanken dann noch gut wären…
@Ju
was @Beobachter schreibt. Was du sagst ist alles richtig und sehr analytisch. Aber die Flüchtigkeitsfehler bei Abspielen etc. dürften damit nichts zu tun haben. Auch die Flanken kann ich besser zum Mitspieler bringen, egal, wie es taktisch aussieht. Ich bleibe dabei: Konzentrationsdefizit. Warum auch immer.
@Beobachter & Marco
Ihr glaubt also bei einem Haufen extrem ehrgeiziger Profisportler an gehäufte, über einen längeren Zeitraum auftretende Konzentrationsmängel? Wie habe ich mir das vorzustellen? Burnout bei einem halben dutzend Spieler?
Wie du jetzt direkt auf Burnout kommst ist mir ein Rätsel. Aber es reicht doch eine minimale Abweichung vom Fokus. Oder wie erklärst du dir die Fehlpässe auf 10 Meter Entfernung? Sicher nicht mit irgendeiner taktischen Ausrichtung. Also muss ein anderer Grund vorliegen und das ist der einzige der plausibel ist. Weitere wären Vorsatz oder Geistesabwesenheit. Alles als Masseneffekt aber schwer vorstellbar… ;)
Der Burnout war eigentlich als Scherz gemeint.
Was du sagst, ist aber genau der Punkt: Ich habe keine Erklärung dafür. Ich bin ja aber auch nicht im Trainerstab, kenne keinen der Spieler persönlich und habe überhaupt schon seit Jahren mit dem Leistungssport nichts mehr zu tun.
Fakt ist ja: Es treten im Moment Mängel – nennen wir sie “einfache Ballverluste” – bei mehreren Spielern über mehrere Wochen hinweg auf. Die simple Erklärung “Konzentrationsmängel” kann das für mich nicht zufriedenstellend (!) erklären. Sicher gibt es bei einigen Spielern naheliegende Erklärungen (Alaba Lewandowski überspielt). Für beispielsweise Thiago gilt das allerdings nicht. Der wirkt regelmäßig, als wäre er vollkommen überrascht von der ihn umgebenden Situation und hätte nicht die Frische, um sich darin zurechtzufinden. Kennt er also – als ein Spieler, der in seinem ganzen Leben mit Positionsspiel bombardiert wurde – solch merkwürdige Staffelungen wie im Moment nicht und kann deshalb keine passenden Lösungen finden? Oder hat er gerade einfach Stress mit seiner Freundin? Oder beides? Ich weiß es doch auch nicht.
Was die Konzetrationsmängel angeht so verweise ich auf einen Artikel bei SV von RM über die Krise Barcelonas, der Konzentrationsmängel aufgrund von zuviel Einsatzzeit ausmacht. Das heißt, dass es schon systemische Ursachen für flächendeckende “Konzentrationsmängel” geben kann. Vielleicht hängt beides zusammen. Durch die veränderte defensivere Ausrichtung passen die Mechanismen nicht mehr ganz. Die scheinbar traumwandlerische Sicherheit im Passpiel ist weg (was zeigt, wieviel Arbeit hinter den scheinbar mühelosen Ballstafetten steckt). Das erklärt nicht jeden Fehlpass, aber zumindest die in dynamischen Situationen.
Tja Thiago, keine Ahnung. Der steht irgendwie völlig neben sich. Bei Costa bin ich mir ja noch nicht sicher, ober einfach keine besseren Flanken kann, aber Thiago kann es ja eigentlich. Aber so ein Loch kann halt vorkommen.
Interessante Meinungen zum 11er… ich möchte einen – nur einen – so verständnisvollen Kommentar sehen, wenn sich Aubameyang beim Finale in Berlin so im Strafraum fallen lässt… ;-)
@ Mehmet
Diesen verständnisvollen Kommentar bekommst – speziell – Du, wenn Bayern vorher – unsanktioniert – 10x BVB-Spieler umsensen darf … ;-)
Mehmet, Du wirst keinen Bayernspieler finden, der so wie dieser Sternberg durch den Strafraum senst. Grätschen macht bei Bayern allenfalls Alaba – und die sind meistens erfolgreich. Und wie Peter schon gesagt hat, wenn Bayern so foul spielen würde wie Bremen, würden sie das Spiel mit maximal acht Feldspielern beenden.
Aber jetzt gehts ja gegen den BVB – Aufreger sind da fast garantiert (Nicht-Tore etc.).