Vorschau: FC Bayern München – SV Werder Bremen
“Dass sie die letzten beiden Spiele in der Liga nicht gewonnen haben, ist ein Treppenwitz”, sagte Bremens Trainer Florian Kohfeldt über seinen kommenden Gegner. Seine Mannschaft müsse nun gegen das beste Team in Deutschland spielen und beweisen, dass sie trotz des enormen Drucks kluge Entscheidungen treffen kann.
Vor einem solchen Spiel ist es eher die Regel als die Ausnahme, dass der auf dem Papier unterlegene Gast die Bayern ein bisschen überhöht. Doch Kohfeldt zählt eher nicht zu den Trainern, die sich selbst als Underdog präsentieren.
So sprach der 37-Jährige auch nicht überwiegend darüber, wie man den Schaden in der Allianz Arena möglichst gering hält. Er gab vor allem Mut als Weg vor: “Auch sie haben Momente, in denen sie etwas zulassen. Sie kassieren in letzter Zeit schon häufiger Gegentore. Das wird ein Schlüssel sein, dass wir mutig mit dem Ball spielen und den einen oder anderen Nadelstich setzen.”
Werder Rhythmus nur da gewesen …
Am fehlenden Mut liegt es in dieser Saison gewiss nicht, dass die Bremer mit nur 14 Punkten auf Platz 14 stehen. Gerade zu Saisonbeginn musste Kohfeldt wegen einer nahezu absurden Serie von Verletzungen mit einem Rumpfkader arbeiten. Zwar hat sich die Lage dahingehend etwas beruhigt, doch mit Josh Sargent, Ömer Toprak, Niclas Füllkrug, Fin Bartels und Kevin Möhwald fallen weiterhin fünf Spieler langfristig aus.
Kohfeldt musste dementsprechend auch viel rotieren – nicht nur personell, sondern vor allem auch gruppentaktisch. Eine wirklich feste und eingespielte Formation gibt es bis heute nicht. Sieben verschiedene Grundausrichtungen probierte der Trainer aus, in keinem Spiel stand dieselbe Startelf auf dem Platz wie im vorherigen.
Immerhin: In den letzten Wochen hat die personelle Rotation ein normales Ausmaß angenommen. So wechselte Kohfeldt zuletzt nur einzelne Positionen. Seit dem 2:2 gegen Borussia Dortmund im September entstand ein besserer Rhythmus. Werder verlor in zehn Pflichtspielen “nur” noch dreimal, konnte auf der anderen Seite aber lediglich zweimal selbst gewinnen (4:1 gegen Heidenheim im Pokal und 3:2 in Wolfsburg).
Kohfeldts 4-3-3-Varianten
Kohfeldts Anpassungen in der Grundordnung resultieren aber nicht immer nur aus Verletzungen. Er legt viel Wert auf Details und will seine Elf möglichst vorbereitet auf den Platz schicken. In 8 der letzten 10 Partien startete Werder in einer sehr ähnlichen Formation, die in Nuancen aber immer anders auf den jeweiligen Gegner ausgerichtet war.
Aus dem 4-3-3 heraus gab es gerade im Anlaufverhalten wichtige Detailunterschiede. So machte Kohfeldt gegen den BVB das Zentrum mit einer Tannenbaum-Formation dicht, die dem im 4-2-3-1 spielenden Gegner zwar auf den Flügeln Räume gestattet hat, ihn im Zentrum aber spiegelte. Auch gegen Leverkusen versuchte er es mit einem engen 4-3-2-1, das gerade auf der Doppelzehn aber noch fluider interpretiert wurde als gegen Dortmund.
So entstand zwischendrin auch mal eine Raute mit zwei anlaufenden Stürmern vorn oder ein etwas breiter angelegtes 4-3-3. Werder spielte in dieser Saison auch schon mit einer Fünferkette, wenn Kohfeldt die Stärken des Gegners vor allem auf den Flügeln sah. Was in all diesen Formationen aber gleich blieb, war die Grundintensität, mit der seine Mannschaft presst. Der Trainer verlangt Kompaktheit und Aggressivität zugleich, will möglichst hohe Ballgewinne erzwingen.
So könnten sie gegen Bayern spielen
Für den FC Bayern bedeutet all das, dass die Analyse des Gegners zumindest etwas komplexer war als vor den meisten Bundesliga-Spielen. Werder hat bereits mehrere Formationen gespielt, die theoretisch gut zum 4-1-4-1/4-2-3-1-Hybrid der Bayern passen würden. Der Tannenbaum dürfte hier eher nicht dazu zählen.
Gegen Dortmund konnte sich Werder die Räume auf den offensiven Außenbahnen sehr gut erlauben, weil der BVB keine sonderlich starken Aufbauspieler auf den defensiven Außenpositionen hat. Die weiten Wege beim Verschieben fielen dementsprechend nicht so stark ins Gewicht und selbst wenn Dortmund mal Platz hatte, fanden sie kaum Wege in die Zentrale.
Bayern hingegen hat mit Alphonso Davies und Benjamin Pavard zwei spielstarke Außenverteidiger. Während Pavard vor allem über seine Diagonalpässe viel Gefahr ausstrahlt, gelingt es Davies immer wieder mit Dribblings, seine Räume zu nutzen. Gegen Tottenham gewann er 8 seiner 10 Duelle. Ein weiterer Faktor ist Manuel Neuer, der noch aktiver mitspielt als Roman Bürki und hier auch nochmal mehr Sicherheit ausstrahlt. Über ihn als dritten Aufbauspieler kann der Zweiersturm vorn geknackt und in die freien Räume verlagert werden. Der Vorteil des Tannenbaums liegt natürlich klar darin, dass Bremen die Schaltzentrale der Bayern sehr flexibel bespielen könnte. Aber das kann Kohfeldt auch anders erreichen.
Von der Borussen-Raute zur Werder-Raute?

Am vergangenen Wochenende wird auch er genau gesehen haben, wie Gladbach die Bayern bespielte. Er dürfte vernommen haben, dass die Raute der Borussia nicht sehr erfolgreich war. In der Theorie bleibt diese Grundordnung aber dennoch eine realistische Option. Denn der Grundgedanke dahinter ist nicht verkehrt: Zwei Stürmer, die die Innenverteidiger unter Druck setzen und ein breites Dreiermittelfeld, das sowohl Achter als auch Außenverteidiger zuschieben müsste. Außerdem noch der Zehner, der sich um den Spielgestalter im Sechserraum kümmern müsste.
Je nach Bedarf kann diese Variante natürlich auch während des Spiels unkompliziert mit dem Tannenbaum oder einem klassischen 4-4-2 getauscht werden, um die Bayern vor verschiedene Herausforderungen zu stellen und die Anlaufwinkel zu variieren. Der größte Unterschied zu den Gladbachern dürfte sein, dass Werder im Schnitt nicht so hoch steht. Einerseits bietet das den Bayern Verschnaufpausen, andererseits kann Bremen so etwas kompakter stehen und die Raute womöglich sauberer ausführen als die Borussia.
In all diesen Abweichungen des 4-3-3 wird der Fokus klar darauf liegen, die Bayern früh auf den Flügeln zu isolieren und sie dort zu Ballverlusten zu zwingen. Die diagonalen Wege von außen nach innen gilt es zu schließen, will man die Bayern in Gefahr bringen. Gerade die numerische Überzahl im Zentrum ist ein großes Pro-Argument für die Viererkette.
Mutige Fünferkette?

Selbstverständlich bleibt auch die Fünferkette eine Option, die im Pressing nach vorn aber eher den Fokus auf die linearen Anlaufwege der Flügelverteidiger legt. Der Vorteil: in der Breite sind die Bremer besser aufgestellt. Seitenverlagerungen können aufgefangen und die Außenverteidiger der Bayern noch aggressiver angelaufen werden.
Nachteilig ist die geringere Präsenz im offensiven Zentrum. Es gibt zwischen der Dreierreihe im Mittelfeld und dem Doppelsturm keinen freien Mann, der die Lücken zulaufen und den Sechser der Bayern beschäftigen kann. Diese Rolle muss dann frei übergeben werden und das könnte Joshua Kimmich entscheidende Sekunden geben. Wenn jedoch einer der fünf Spieler fest für den Sechser eingeteilt wird, fehlt entweder vorn jemand für mehr Druck oder hinten jemand für bessere Kontrolle gegen die Achter und den ausweichenden Lewandowski.
Egal wofür sich Kohfeldt letztendlich entscheidet: Bei Werder wird vieles davon abhängen, wie gut die Tagesform ist. Die Mannschaft hatte in den letzten Wochen häufig den richtigen Matchplan an der Hand und zeigte sich auch bei Anpassungen sehr flexibel und lernfähig. Allerdings hilft das alles wenig, wenn individuelle Fehler den Plan übertrumpfen. Gerade gegen die Bayern darf sich Bremen keine einfachen Ballverluste erlauben. Entlastungsphasen und Mut mit dem Ball sind wichtig, um in der Allianz Arena etwas mitzunehmen. In manchen Situationen braucht es aber auch den klassischen Befreiungsschlag. Werder wirkt hier manchmal zu verspielt und so geht die Suche nach der richtigen Balance weiter.
Bayerns Detailprobleme im Pressing
Aus der Analyse des Gegners lassen sich die Aufgaben der Bayern am Wochenende bereits wunderbar ablesen. Bremens Ziel, den Spielaufbau des Gegners so zu lenken, dass Sechser und Außenverteidiger isoliert werden, lässt sich nur mit gutem Positionsspiel vereiteln. Gegen Tottenham zeigten Kimmich und Thiago abermals, dass sie zusammen sehr gut funktionieren können. 18 Pässe spielte Kimmich auf den Spanier, 9 davon überspielten eine Pressinglinie der Spurs.
Auch gegen den Ball funktionierten beide am Mittwochabend zuverlässig. Thiago verbuchte 14 Ballgewinne (Topwert), Kimmich 8 (Gemeinsam mit Davies und Neuer auf Platz 2). Trotz allem bleibt die Mittelfeldfrage aber offen. Auch deshalb, weil Flick noch nach der richtigen Mischung aus Wucht und Kunst sucht.
Ein größeres Problem haben die Bayern nämlich noch im Pressing. Mit Philippe Coutinho, Thiago und Kimmich sah das mit dem Ball gegen die Spurs stellenweise richtig toll aus. Doch gerade Coutinho fehlt, obwohl er sehr aktiv und bewegungsfreudig ist, die Durchsetzungsfähigkeit gegen den Ball. Durch die ungeplante Einwechslung von Thomas Müller wurde das wiederum besser aufgefangen. Trotzdem waren leichte Balanceprobleme zu spüren. Insbesondere auf den Flügeln haben die Bayern gegen den Ball sowohl ihre Stärken als auch ihre Schwächen.
Durch ihr aggressives und gerade im Zentrum mannorientiertes Pressing wollen sie unkontrollierte oder hohe Chipbälle auf die Außenbahnen provozieren. Anschließend wird schnell verschoben, damit sofort Druck ausgeübt werden kann. Dabei spielen die Außenverteidiger eine wichtige Rolle, die auf der ballnahen Seite aggressiv nach vorn schieben.
Die Restverteidigung muss dann die Lücken schließen. In der Grafik stößt Pavard also nach vorn, die Innenverteidiger übernehmen die neuen Gegenspieler und stehen nun Mann-gegen-Mann in der Restverteidigung. Wird das Pressing der Bayern überspielt, entstehen mitunter Laufduelle wie gegen Leverkusen oder Tottenham. Jemand wie Alphonso Davies kann solche Situationen ablaufen, Jérôme Boateng und Javi Martínez können das nicht mehr. Deshalb war auch David Alaba für Hansi Flick zuletzt so entscheidend.
Die Tendenz stimmt
Die Lösung ist aber nicht, wie unter anderem von Lothar Matthäus zuletzt gefordert, den Spielstil in eine abwartendere Haltung zu verändern. Damit fuhr schon Niko Kovač nicht gut. Es geht darum, die Automatismen im Anlaufen zu verfeinern, die Anzahl an hohen Ballgewinnen zu maximieren und die Lücken durch die herausrückenden Außenverteidiger noch schneller und konsequenter zu schließen. Das geht auch mit langsameren Spielern, wie Pep Guardiola in seiner Karriere mehrfach bewiesen hat.
Wichtig wird es hier auch sein, dass Flick verändertes Anlaufverhalten beim Gegner erkennen und darauf reagieren kann. Die Arbeit an den Details wird aber Zeit brauchen, weil die Bayern ein derart offensives Pressing länger nicht mehr gespielt haben. Und doch ist dieser Weg perspektivisch richtig. Gegen Werder treffen die Münchner wieder auf eine Mannschaft mit schnellen Spielern. Es bietet sich also die Möglichkeit, einen weiteren Entwicklungsschritt nach vorn zu gehen.
Sind die Gäste nur annähernd so mutig, wie es Kohfeldt fordert, ist das nämlich der nächste Prüfstein für die Bayern, wenngleich nicht auf dem Niveau von Borussia Mönchengladbach oder Bayer Leverkusen. Aber auch das wegen der Tabellensituation unterschätzte Niveau der Bremer muss erstmal bespielt werden. Die Tendenzen stimmen weiterhin, es geht jetzt an die Detailarbeit. Doch bis zum Winter wäre es vor allem förderlich, käme zum Treppenwitz keine weitere Stufe hinzu.
Vorschau-Tippspiel
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Spieltagssieger
Werner und ania gewinnen den 14. Spieltag mit je 21 Punkten. Hier die Top 5:
- Beltiboy – 183 Punkte (0 Spieltagssiege)
- Jona_Brauni – 182 Punkte (1 Spieltagssieg)
- Dominik – 181 Punkte (0,33 Spieltagssiege)
- Isarläufer – 181 Punkte (0 Spieltagssiege)
- dain – 178 Punkte (0 Spieltagssiege)
Lahmsteiger: Platz 44 – 161 Punkte (0 Spieltagssiege)
So läuft es gegen Bremen …
Die Bayern befreien sich gegen Bremen, gehen früh in Führung, gewinnen letztlich verdient und souverän mit 4:0 – auch weil Bremen etwas einbricht am Ende. In den Miasanrot-Kommentaren entfacht derweil eine brennende Diskussion darüber, dass Flick es ja nicht an einem kalten Samstagnachmittag in Gladbach bewiesen habe. Das wird ihm noch ein Weilchen nachhängen. Auf bald!
So könnte Bayern spielen …
4-3-3: Neuer – Pavard, Boateng, Alaba, Davies – Kimmich – Thiago, Coutinho – Müller, Lewandowski, Gnabry
Es fehlen: Hernández, Süle, Arp, Cuisance, Coman (alle verletzt); Martínez (gesperrt)
So läuft der Spieltag …
Hoffenheim 2:1 Augsburg
Bayern 4:0 Bremen
Köln 1:2 Leverkusen
Paderborn 2:1 Union
Hertha 2:1 Freiburg
Mainz 1:1 Dortmund
Düsseldorf 1:3 Leipzig
Wolfsburg 1:1 Gladbach
Schalke 2:1 Frankfurt
Alaba ist wichtig wenn neben ihm Javi oder Boa spielen aber eben auch Pavard und Kimmich wie man gegen LEV gesehen hat.
Anyway gegen Werder gibt es einen klaren hohen Sieg.
Freue mich auf das Zwergenmittelfeld.
Ich habe mal die Werte der 14 BL-Spiele mit den 6 CL-Auftritten verglichen. Inzwischen hat man ja den Eindruck das sind verschiedenen Welten: hier ein neuer Rekord und dort nicht mal EL-Plätze.
Interessanterweise sind sie so unterschiedlich nicht, es gibt allerdings einige interessante Details:
Bayern ist in beiden Wettbewerben ein Team mit extrem viel Ballbesitz und (dadurch) eher wenig geführten Zweikämpfen, bei allerdings solider Zweikampf-Quote. Was in der Liga auffällt, ist dass trotz des hohen Ballbesitzes (62,6% höchste Rate aller Teams in Europa) etwas weniger Tore aus dem Spielfluss heraus geschehen (1,6 Tore im Schnitt bei 2,4 Toren insgesamt), als bei anderen Teams.
Speziell jetzt aber in der CL fällt die deutlich höhere Anzahl an Schüssen (25 pro Spiel) gegenüber der Bundesliga auf (17,7).
Defensiv hat Bayern in der CL deutlich weniger Ballverluste (6,7 vs. 9,1 pro Spiel) und weniger vom Gegner zugelassene Schüsse (7,5 vs. 9,5).
Am interessantesten sind aus meiner Sicht die Key Passes: 17,7 Schlüsselpässe pro Spiel in der CL gegenüber 13,8 in der BL. Insbesondere bei gefährlichen kurzen Pässen (15,8 vs. 11,4) ist hier ein klarer Unterschied zur BL festzustellen, zumal dieser Wert nicht direkt mit den vielen Toren verknüpft ist. 15,8 key short passes pro Spiel sind so oder so absoluter Europa-Rekord, in allen Wettbewerben.
Scheinbar bekam Bayern in der Königsklasse also ein deutlich effektiveres und gefährlicheres Kurzpassspiel auf die Reihe, woraus viele Tore aus dem Spielfluss heraus resultierten. Die geringere Anzahl der gegnerischen Schüsse und wenig eigene Ballverluste sprechen – bei gleichbleibendem hohen Ballbesitz – wohl für eine deutlich für eine deutlich bessere Struktur auf dem Platz, als es in der Bundesliga der Fall gewesen ist.
Ich würde hier noch anmerken wollen, dass hier natürlich auch der Trainerwechsel eine Rolle spielt und Krisen sich eher auf die Bundesliga im Mittel auswirken als auf die CL.
Ein Philosoph aus Kolumbien würde sagen “Belgrad, Piräus und eine C-Auswahl von Tottenham sind nicht Leverkusen und Gladbach”. Ob die Richtung stimmt wird man sehen. Das Pressing kann man gegen schlechte Gegner spielen, gegen gute wirds brenzlig. Vor allem wenn man keine schnellen Innenverteidiger hat. Hoffentlich geht das die nächsten drei Spiele gut, sonst brennt der Tannenbaum :-)
Dann solltest du aber faierweise auch den BVB mit aufführen, die gegen uns eigentlich nicht stattfanden, aber sowohl Gladbach als auch Leverkusen geschlagen haben.
Und jetzt sag nur nichts vom schnellen Innenverteidiger Hummels!
Dortmund in Müchen? Das ist eine andere Geschichte …
Ich sag ja auch, dass man dem Hansi eine Chance geben soll und dass gegen Leverkusen und Gladbach vieles gut war. Aber man sollte bitte wenigstens halb so kritisch sein, wie die letzten 18 Monate auch. Was es hier in der letzten Rückrunde für Kommentare gab. Unglaublich. Und jetzt sind wir 7.ter und alles wird schön geredet. Nicht von Justin, aber von den ehemalig kritischsten Zeitgenossen.
Findest du nicht, dass Bayern einen Plan B braucht, wenn die Strategie Pressing oder nix gegen gute Mannschaften zu gefährlich wird?
Eigentlich muss man in jedem Spiel einen Plan B haben, falls die eigene Taktik nicht aufgeht.
Ob und wenn ja welchen man hat, wissen wir sowieso nicht.
Und natürlich ist auch nicht alles gut. Wenn alles gut wäre, hätte es keine zwei Niederlagen gegeben.
Die Frage ist eben nur, was letztlich diese Niederlagen verursacht hat.
Und da kann man jetzt von Chancenverwertung über Mittelfeldbesetzung, Spielerwechsel, Aufstellung und, und, und diskutieren.
Und da wird es bei 4 “Experten” fünf Meinungen geben.
Ich glaube nach wie vor an das System, das jetzt gespielt wird. Dieses System setzt allerdings auch voraus, dass man irgendwann in den 90 min auch seine Chancen in Zählbares ummünzt.
Und da hat der FCB – auch mit anderen Trainern – ja so seine leidvollen und schmerzlichen Erfahrungen in der Vergangenheit – auch in KO-Spielen -gemacht, was passiert, wenn man das versäumt.
Man kann nach zwei Niederlagen in Folge in der Liga nicht alles schön reden. Man konnte oder sollte auch nach den ersten vier Spielen unter Flick nicht alles schön reden.
Man kann eine Veränderung feststellen, aber es hakt eben noch. Wäre ja auch ein Wunder, wenn nicht.
Sollte man es schaffen mit positiven Ergebnissen in die Winterpause zu kommen, kann man vielleicht in der Winterpause intensiver an den diversen Stellschrauben nachjustieren.
Sollte man das nicht schaffen, wird es vermutlich noch im Winter eine Reaktion der Vereinsführung geben.
Aber das ist zum jetzigen Zeitpunkt Kaffeesatzleserei.
Man hätte auch nach einem 5-1 in Gladbach, einem 5-0 gegen Dortmund, 52 Toren in der Rückrunde und dem Double gegen Rattenball im ersten Halbjahr nicht alles durch den Kakao ziehen müssen. Damals wurden die Maßstäbe gesetzt. Und dadurch ist Platz Sieben nicht akzeptabel. Da müssen die Schöngeister jetzt durch.
Klaus der Knackpunkt ist ein anderer. Wenn man wie unter einem Heynckes oder auch einem Guardiola mit einem satten Vorsprung in der Tabelle sich eine Niederlage gegen Leverkusen oder gegen Gladbach einfängt, dann wird zwar gemeckert, aber das Ganze schnell u nter shit happens abgehakt. Tut ja in der Tabelle nicht weh.
Wenn man aber einem anderen hinterherhecheln muss und einen die Niederlage noch weiter zurückwirft, sieht das schon ganz anders aus.
Und das eigentliche Problem war, dass man nach dem Double wohl geglaubt hat, dass es jetzt wieder wie gewünscht läuft. Stattdessen erlebt man -warum auch immer – plötzlich Hinrunde 18 2.0. Und da sahen sich eben vor allem Kritiker wie Rummenigge in ihrer Meinung bestätigt.
Und ich behaupte nach wie vor, dass die JHV eine ganz wesentliche Rolle gespielt hat. Nach der Niederlage in Frankfurt und mit dem BVB vor der Brust bestand zumindest die Gefahr dass die große “Abschiedsvorstellung” doch durch einige arge Mißtöne gestört werden könnte.
Der einzige logisch korrekte Rückschluss ist doch: Bundesliga > Champions League
Es werden sehr schwere Spiele bis zur Winterpause, da alle Gegner nicht einfach Punkte von vornherein herschenken werden. Bremen war immer unbequem, in Freiburg haben wir uns immer schwer getan, Wolfsburg ist aktuell stark. Schaun mer mal. Hoffe dass Cou wieder spielt, war m.E. eine Bereicherung im kreativen Angriffsspiel. Den Perisic sah ich gar nicht so schlecht, aktuell nach der Verletzung von Coman ist er stärker gefragt. Spannend wird, ob Flick die devensive Absicherung besser hinbekommt als in den letzten BL-Spielen. Ein schneller Davies wird nicht immer alles Ablaufen können. Die Grundausrichtung stimmt, es müssen aber wieder die Ergebnisse widerspiegeln, denn gnadenlos offensiv tritt auch Paderborn im Selbstverständnis auf, hat aber auch den entsprechenden Tabellenplatz inne.
Augsburg gewinnt gerade in Hoffenheim, ein Rückfall auf Platz 8 ist also schon mal ausgeschlossen. ;)
Man kann echt nur beten, dass bis zur Winterpause keiner mehr ausfällt. Auf der Reservebank sitzen heute an Feldspielern abgesehen von Perisic und Boateng (wenn Alaba überhaupt fit ist) nur Spieler der zweiten Mannschaft. Der Kader ist wirklich zu dünn.
Wenn wir 20 Weltklassespieler hätten, würde es zum Problem, weil 9 nicht spielen.
Wenn wir 20 Profis mit hohen Ansprüchen hätten (wer soll sonst beim FCB spielen?), würde es zum Problem, weil 9 nicht spielen.
Wenn die Jugendspieler keine Chance bekommen, wie es auch unter Flick bisher ist (wobei man hier und auch bei Kovac durchaus argumentieren kann, dass beide selten so richtig in der Situation waren, um sich das trauen zu können – selbst gegen die Spurs war es für Flick zu risky. Verständlich), ist es ein Problem.
Ich kann mit der Diskussion, die irgendwie immer auf „zu dünn“ oder „genau richtig“ hinausläuft, wenig anfangen. Wenn Coman, Süle, Hernández und Martínez ausfallen (Minimum drei Stammspieler) und Bayern immer noch so aufstellen könnte:
Neuer
Pavard, Boa, Alaba, Davies
Kimmich
Müller, Thiago
Gnabry, Lewy, Coutinho
+ Perišić
+ Ulreich
+ Tolisso
+ Goretzka
+ Talente wie Mai und Zirkzee
Also dann bin ich schon okay mit dem Kader, wenngleich ich auch Schwachstellen wahrnehme. Nur ist ein Kader auch immer ein laufender Prozess. Sané ist aus Gründen geplatzt, kommt vielleicht nach. Havertz steht noch zur Debatte. Da passiert in den kommenden Monaten noch einiges. Wenn die paar Schwachstellen in dieser Saison bedeuten, dass man langfristig denkt, kann ich damit leben. Und muss zum Fazit kommen: Dieser Kader ist weder exorbitant breit, noch zu dünn. Er ist okay.
Gibt es eigentlich einen Top-Klub, der zwei Stamminnenverteidiger perfekt ersetzen kann?
Abschließend noch etwas Werbung: Heute ab 14:30 in etwa gibts bei Instagram eine Liveschalte mit Amazon-Kommentator Christoph Fetzer. Folgt ihm unter fetzi6 oder uns unter miasanrot und haltet euch ab 14:30 Uhr bereit.
Bis dann und gutes Spiel euch allen.
Also Liveschalte mit ihm und mir*
Und dass der Kader okay ist, meint: Okay an den Ansprüchen des FCB gemessen. Oder auch: den Ansprüchen angemessen mit ein wenig Luft nach oben.
Streiche mal den nicht fitten Tolisso (laut Aussage Flick) den Torwartersatz.
Dann bleiben von den “Etablierten” genau zwei übrig. Perisic und Goretzka.
Üppig ist das nicht gerade.
Ich bleibe bei meiner Aussage. Auch ohne Tolisso. Du kannst nicht in eine Saison gehen und mit 10 Verletzungen planen. Macht auch in der Realität niemand.
Mit zehn sicher nicht.
Wie war das letzte Saison? Coman, Ribery, Robben, Tolisso, z.T. Boateng, Rafinha.
Und dann war man plötzlich froh mit Spielern der 2. überhaupt noch 16 Spieler zu haben.
Zwergenabwehr hatten wir auch schon mal, danach wurde dann extra Süle noch verpflichtet.
Die ein oder andere Sperre noch gar nicht berücksichtigt.
Und dann muss man eben unter Umständen mit einer Startelf antretwn, wo Probleme vorprogrammiert sind.
Aber bei einem polyvalenten Kader ist das ja alles kein Problem. Blöd nur, wenn sich ausgerechnet der polyvalente Spieler verletzt, dann fehlen eigentlich gleich zwei.
MMn haben wir einen guten Kader.
Persisic und Coutinho sind Optionen nachdem die Transfers von Sane und Havertz noch nicht realisiert werden konnten.
Natürlich sind Boa Javi und Tolisso noch Schwachstellen im Kader die sicherlich adressiert werden.
Die anstehenden Vertragsverlängerungen von Neuer Müller Thiago Alaba sind sicher auch wichtig.
Davies hat sich seinen Kaderplatz verdient. Über Arp Cuisance Mai Singh lässt sich eigentlich nichts sagen. Fein sollte einen Kaderplatz erhalten. Der eingeschlagene Wege national und international Perspektivspieler für den A und B Kader zu verpflichten ist richtig.
Die nächsten 2-3 Transferperioden werden wichtig.
Gut das Hainer eindeutige Stellung bezogen hat und Investitionen in den Kader, neben dem Trainer, als die wichtigsten anstehenden Entscheidungen bezeichnet hat ohne sich in jedwedige Richtung zu präjudizieren.
Geht schon wieder los wie immer…Chancen im Minutentakt!
Aber heute wird es positiv für uns ausgehen!!!
4-1
Kann mal bitte einer diesen Pavard runter nehmen der ist für mich seid Wochen schon win +1 für den Gegner.
Was spricht fur Boateng anstelle Mai? Ich verstehe es nicht…
Jetzt weisst du es…..nichts
Das darf einfach nicht wahr sein. Die Gelben waren schon völlig unnötig. Und das Gegentor darf einfach nicht fallen. Jetzt zumindest noch vor der Halbzeit ausgleichen.
Das Abwehrverhalten von Boa ist der Hammer
Bremen spielt noch nicht mal sonderlich gut und ist trotzdem die gefährlichere Mannschaft…
Total harm- und einfallslos!
Sorry, aber Boateng muss zur Halbzeit raus. Tempo-mäßig geht nix und wegen der Gelben kann er nicht mehr richtig hin. Entweder Mai kommt für ihn oder holt sich noch Gelb-Rot.
Und Lewandowski hat wohl sein Pulver für die Hinserie bereits verschossen.
Am Rande: Der Schiri darf Sportsfreund Pavlenca gern mal konkret vom Zeitspiel abhalten. Das ist seit der 30. Minute schon nicht mehr anzusehen.
Yes! Die beiden Tore vor der Halbzeit waren wichtig. Und jetzt eine konzentrierte zweite Hälfte spielen.
Konzentration hätte ich mir schon in der ersten Hälfte gewünscht :-/
Was für eine schlechte Halbzeit!
Die schlechteste unter Flick.
Keinerlei Struktur im Spiel.
Ich halte von Coutinho gar nichts. Ein Witz, dass er zwei Scorerpunkte macht!
Mal vom Tor abgesehen, hatte Lewandowski auch zig schlechte Szenen. Hat jeden Ball verloren, den er sich im Mittelfeld holen wollte.
Boateng ist kein Innenverteidiger mehr für den FC Bayern. Wie schlecht muss eigentlich dieser Mai sein, wenn der nie spielen darf?
Coutinho habe ich heute ziemlich gut gesehen. Eins seiner besten Spiele für uns.
Das 3:1 war auf jeden Fall ganz nett!
Ja, der Coutinho gehört echt nicht auf den Platz. Und dass er jetzt auch noch einen dritten Scorerpunkt macht ist ja schlicht unerträglich.
Ich vermute das war Sarkasmus?
Ja ok, ich ziehe meinen Kommentar zurück…
Nach 5 Scorerpunkten sehr weise von dir.
Der Kerl muss einfach auf der 10 spielen. Dann hat er auch einen Mehrwert.
Coutinho auswechseln!
Boa und Javi darf man eigentlich nie mehr als IV aufstellen. Bei den beiden reicht es im Prinzip, wenn der Gegner auch nur einen schnellen Stürmer hat (heute Rashica, gegen Kusen Bailey, Gladbachs Thuram…) und schon ist jeder Konter ne Riesenchance oder direkt ne Bude für Gegner!!! Das nervt gerade extrem!!! Da braucht es kein großartiges Konzept oder ne gewiefte Taktik. Es ist richtig einfach, Tore gegen uns zu erzielen…
Klar, wenn Süle und Hernandez wieder fit sind, haben wir auch wieder deutlich mehr Speed, aber die Monate bis dahin wird es noch schlimme Situationen zu überstehen geben!
Schade dass wir Fonzie als LV brauchen, dem würde in der IV keiner weglaufen!!
Ist Mai eigentlich schneller als Boa??
Hoffentlich ist jetzt der Knoten geplatzt.
Klasse Taktik übrigens. Ball zu Pavard und dann Flanke. Und hinten offen wie ein Scheunentor, immer schön Boateng ins Laufduell mit Rashica jagen. Ein Ingame-Kommentierer hat früher immer vom obglitatorischen Gegentor geschrieben. Jetzt hat es ihm bei diesem taktischen Desaster wohl die Sprache verschlagen.
Letzten Endes ist die erste Halbzeit das Ergebnis dessen, was hier ja keiner hören wollte: wir sind ja so toll, haben super gespielt und die Niederlagen gegen Leverkusen und Gladbach waren ja nur Ausrutscher.
Dann kommt der Tabellenvierzehnte und die Mannschaft hat das Spiel schon vorher im Kopf gewonnen. Ergebnis haben wir 40 Minuten lang gesehen.
Mir wäre es lieber gewesen, dass 2-1 wäre erst nach der Halbzeit gefallen. Hoffentlich geht die Truppe jetzt nicht wieder mit der “aber jetzt haben wir sie im Sack” Einstellung zu Werke.
Sieht eher nicht so aus.
Genau Stiftl. Da ist mir die demütige Haltung unter Flicks Vorgänger deutlich lieber gewesen, unter dem es bei fast jeder Mannschaft der zweiten Tabellenhälfte gelungen ist, sich auf Augenhöhe zu bewegen…
Die biederen Bremer haben uns bis zum 4-1 immer wieder defensiv in Verlegenheit gebracht. Das Spiel heute war keinen Deut besser als der 4-0 Sieg gegen Köln und das 6-1 gegen Mainz.
Ich werde aus dem Ganzen nicht schlau. Bremen hat jetzt echt keine tolle Leistung abgerufen, aber trotzdem haben wir zu viele Konterchancen zugelassen. Die 6er/8er Kombi Kimmich/Thiago Kombi in der ersten Halbzeit war auch mal wieder keine Offenbarung.
Lag’s nur daran, weil Müller nicht von Anfang gespielt hat?
Wenn du in der ersten Halbzeit mit einem nicht existenten 8er/10 a la Goretzka spielst, dann klappt das nicht.
Der war ja praktisch unsichtbar in der ersten Hälfte bis auf den “genialen” Hackentrick, der zum 0:1 führte.
Mit einem Coutinho auf der 10 und einem Thiago auf der 6 fand Bremen eigentlich kaum noch statt. Und mit Müller für Goretzka dann eigentlich überhaupt nicht mehr.
Eigentlich – und das konnte man auch am Mittwoch sehen – muss ein Coutinho auf die 10 und ein Goretzka in seiner derzeitigen Form auf die Bank.
Und noch eine kleine Anmerkung in Sachen Relation. Heute gab es unter anderem 2x Alu und rein. In Gladbach und gegen Leverkusen gab es mehrfach Alu und raus. Da entscheiden dann eben 2 3 Zentimeter unter Umständen das Spiel.
Oder Lewandowski – frei vor Pavlenka mit dem grottigen Heber Mitte der ersten Halbzeit.
Und danach schießt er ihn ab. Pavlenka ist an jedem Ball dran, aber es hilft ihm nicht.
Warum mal so und mal so, weiß auch nur er.
“Mit einem Coutinho auf der 10 und einem Thiago auf der 6 fand Bremen eigentlich kaum noch statt.”
Stimmt halt einfach leider nicht. Bremen fand erst nach dem 1-4 Mitte der zweiten Hälfte nicht mehr statt.
Stiftl, habe ich doch gesagt, “kaum noch” und mit Müller für Goretzka “nicht mehr”.
Und das 4:1 hat Müller direkt nach seiner Einwechselung aufgelegt.
Gut, Boateng ist draussen geblieben. Was ich nicht verstehe ich die damit einhergehende Änderungsarie. Kimmich jetzt rechts (gut, spricht für bessere Flanken), Pavard innen, dafür Perisic links und Coutinho auf der acht. Kann man machen, aber warum nicht einfach Mai für Boateng, der Rest war doch so verkehrt nicht. Hoffen wir mal, dass die Nummer mit Thiago als alleiniger Sechser nicht wieder Probleme macht.
Scheint sich eher gelohnt zu haben.
Hoffentlich spielen wir die nächsten Partien defensiv nur noch mit Alaba, Pavard, Davies und Kimmich….Sah in der zweiten Hz. wesentlich besser aus.
Ohne Boa / Martinez haben wir zwar kein Kopfballmonster in der Abwehr, aber bei Standards reichen auch Lewi, Goretzka, Müller und Pavard!
Die Konteranfälligkeit mit Boa / Javi wiegt ungleich schwerer!!
Boa gewinnt auch wenig Kopfbälle
Man sollte einen kaufen
Kimmich Thiago Coutinho überragend
Es macht mit Boa einfach keinen Sinn
Verliert im Prinzip jedes Laufduell dazu kommen unnötige Karten und Fouls
Im Winter verkaufen und einen flexiblen IV / AV holen wenn man nicht mit Mai plant