Round-Up: Spieler des Monats November
Doch muss die Wahl unbedingt auf einen Spieler der ersten Mannschaft fallen? Nicht unbedingt! Da auch die Amateure des FC Bayern im November nicht allzu erfolgreich waren, fanden wir bei der U19 einen geeigneten Kandidaten: Joshua Zirkzee.
Das Sturmzentrum ist nicht nur im Herrenfußball eine Problemposition. Auch im Nachwuchs mangelt es in vielen Jahrgängen an den richtigen Spielertypen für diese Position. So agiert beim FC Bayern lediglich in der U19 und in der U14 derzeit ein klassischer Mittelstürmer, während die U17, U16 und U15 diese Position mit Spielern besetzen, die sich eher im Mittelfeld oder auf den Außenpositionen wohl fühlen.
Zum Trainingsauftakt im Juli 2017 begrüßte der damalige U17-Trainer Holger Seitz einen damals knapp 16 Jahre alten Probespieler. Joshua Zirkzee von Feyenoord Rotterdam stellte sich an der Säbener Straße vor. Schnell war klar, dass er im Training nicht nur mithalten konnte, sondern im bereits gut besetzten Jahrgang 2001 herausstach. Schlussendlich setzte sich der FC Bayern im Werben um den jungen Holländer gegen namhafte Konkurrenz aus England durch.
Deutscher Vizemeister mit der U17
Rund zwei Monate nach der Verpflichtung Ende August 2017 traf endlich die offizielle Spielgenehmigung ein. Zu einem Zeitpunkt, an dem das Team von Holger Seitz bereits souveräner Tabellenführer war. Doch Zirkzee wurde sofort Stammspieler und verdrängte die zuvor als Mittelstürmer agierenden Hollerbach und Seitz auf die Außenpositionen. Zirkzee war sofort in der Lage, die vom zur U19 hochgezogenen Oliver Batista Meier hinterlassene Verantwortung zu übernehmen.
Am Ende der Saison wies seine Bilanz 16 Tore und 9 Vorlagen in 19 Spielen auf. Auch im Finale um die deutsche Meisterschaft gegen Borussia Dortmund traf er sehenswert zum zwischenzeitlichen Ausgleich, wurde allerdings kurz vor Spielende nach einer Tätlichkeit vom Platz gestellt.
USA-Reise mit den Profis und U19
Von Beginn an war der mittlerweile 17-jährige Zirkzee im Sommer fester Gast im Profitraining unter Niko Kovač. Im Testspiel gegen Paris St. Germain konnte er sogar ein Tor erzielen, wobei freilich nicht unter den Tisch fallen sollte, dass die Franzosen nahezu ausschließlich mit Jugendspielern aufliefen. In der U19 musste er zu Saisonbeginn hingegen zuschauen, da die rote Karte im Meisterschaftsfinale eine Sperre über vier Spiele nach sich zog.
Bereits in der vorangegangenen Saison zeigte sich, dass die Spielidee von Sebastian Hoeneß stark auf Torabschlüsse durch den Mittelstürmer ausgerichtet ist. In den ersten Spielen in Bundesliga und Youth League konnte das holländische Nachwuchstalent nur selten überzeugen. War er in der Vergangenheit körperlich seinen Gegenspielern meistens überlegen, bekommt er es mittlerweile mit Verteidigern zu tun, die physisch immer besser dagegen halten können.
Als Resultat verringerte sich die Zeit zur sauberen Ballverarbeitung und technische Mängel resultieren schneller in Ballverlusten als in den Jahren zuvor, die somit auch bei Zirkzee zunahmen. Gleichzeitig zeigte er sich auch vor dem Tor nicht so treffsicher und ließ ungewöhnlich viele Chancen liegen.
Steigerung im November
Doch im nun abgelaufenen November gelang es ihm, sein volles Potential auch in der U19 zu entfalten. Besonders sein lupenreiner Hattrick beim Auswärtsspiel in Karlsruhe sorgte für Aufsehen. Sowohl bei der Ballverarbeitung, Ballmitnahme und im Torabschluss konnte er zuletzt zulegen. Mit sieben Toren und drei Vorlagen in sechs Spielen verdiente er sich den Titel zum Spieler des Monats.
Der Holländer erfüllt alle Voraussetzungen, die an einen Mittelstürmer im modernen Fußball gestellt werden. Dazu zählen Körpergröße (1,93m) und Stärken im Spiel mit dem Rücken zum Tor. Bei den Leistungstests in der U17 führte er die teaminterne Tabelle auf drei der vier gemessenen Sprintdistanzen an. Auch seine Beidfüßigkeit ist beeindruckend. Während der zuletzt aus dem Spiel heraus die meisten Treffer mit links erzielte, verwandelte er beispielsweiße auch bereits zwei Freistöße mit dem rechten Fuß.
Aufgrund von Personalmangel bei den Amateuren kam er zuletzt bereits zweimal in der Regionalliga zum Einsatz. Es war beeindruckend, wie gut er bei seinem Debüt im Herrenbereich sofort Akzente in der Offensive setzen konnte. So gelang ihm auch eine Torvorlage für Otschi Wriedts Ausgleichstreffer gegen den FC Pipinsried.
Joshua Zirkzee ist derzeit eines der vielversprechendsten Talente am FC Bayern Campus. Es ist derzeit schwer vorstellbar, dass er nächste Saison eine weitere Spielzeit in der U19 verbringen wird. Zumal Otschi Wriedt vermutlich auf einen Wechsel in die zweite Liga drängen wird und die Mittelstürmerposition bei den Amateuren vakant wäre.
Entscheidend für Zirkzees Weiterentwicklung wird sein, mit immer besseren Gegenspielern konfrontiert zu werden. Damit er an den Herausforderungen wachsen kann. So wie es ihm im abgelaufenen Monat so hervorragend gelang. Aufgrund dieser starken Weiterentwicklung in den letzten Wochen ist er unser Spieler des Monats November im Jahr 2018.
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