Starke Leistung, knapper Sieg

Maurice Trenner 01.12.2018

Nach dem Befreiungsschlag gegen Lissabon unter der Woche hatte Niko Kovač verkündet, nun sein personelles Gerüst gefunden zu haben. Gegen Bremen rückte allerdings der wiedergenesene Gnabry für den kurzfristig verletzten Robben in die Startelf. Zudem rückten Thiago und Coman nach langer Verletzung wieder in den Kader.

Bei den Bremern setzte Trainer Kohfeldt auf Osako statt Harnik. Ansonsten starteten die Hanseaten mit der Elf, die in der Vorwoche gegen Freiburg unentschieden gespielt hatte.

Falls ihr es verpasst habt:

Trotz einer sieglosen Strähne von vier Spielen, hatte sich Werder für das Duell gegen den kriselnden Rekordmeister Chancen ausgerechnet. In den ersten Minuten zeigten die Münchner jedoch eine engagierte Leistung und griffen Bremen früh in der eigenen Hälfte an.

SV Werder Bremen vs. FC Bayern MünchenGrundformationen: Bremen – Bayern, 01.12.2018

Nach einem Konter über Müller und Lewandowski kam der Pole in der siebten Minute zum ersten gefährlichen Abschluss, den Pavlenka jedoch entschärfen konnte. In der Folge kontrollierte Bayern die Partie, kam durch Kimmich jedoch nur zu einem weiteren gefährlichen Abschluss (14.).

In der zwanzigsten Minute gelang dem amtierenden Meister die Führung. Kimmich, heute wieder in der Rolle des Sechsers, überlupfte die gesamte Werder-Defensive und fand Gnabry. Während der Nationalspieler im ersten Versuch noch seinen Meister in Pavlenka fand, verwandelte er den Nachschuss souverän.

Kurz nach der Führung kam Gebre Selassie zum ersten Abschluss auf das Bayern-Tor. Den von Boateng noch abgefälschten Ball parierte Neuer jedoch sicher (22.).

Die Bayern blieben in der Folgephase am Drücker und kamen immer wieder gefährlich in den Strafraum der Bremer. Müller und Lewandowski vergaben beste Möglichkeiten. Doch auch das Heimteam kam zu Gelegenheiten. Einen Distanzschuss von Sahin lenkte Neuer an den Pfosten.

In einer Phase in der die Bayern Bremen mehr und mehr den Ball überließen, fiel dann der Ausgleich. Kruse kam unbedrängt zur Flanke aus dem linken Halbfeld. Im Strafraum gewann Osako das Kopfballduell gegen Boateng, der den Ball am heraus stürmenden Neuer vorbei köpfte.

Nach nicht einmal vierzig Minuten musste Ribéry mit einem Pferdekuss angeschlagen den Platz verlassen. Für ihn kam Coman in die Partie und durfte somit sein erstes Spiel seit August machen. Von nun an spielte der Franzose als Rechtsaußen, Gnabry rückte nach Links.

Bis zur Halbzeit kamen die Roten noch zu mehreren gefährlichen Aktionen für deren Entstehung immer wieder Kimmich und Gnabry verantwortlich waren. Dennoch wurde beim Stand von 1:1 die Seiten gewechselt.

Aus der Pause kamen die Bayern sichtlich motiviert. Nach einer Kombination von Alaba und Coman kam Müller aus dem Rückraum zum Abschluss (46.). Kurze Zeit später köpfe Süle eine Ecke am Tor vorbei.

In diese Drangphase fiel auch der überfällige Führungstreffer. Müller setzte sich auf dem rechten Flügel souverän durch. Seine Hereingabe fand erneut Gnabry, der an alter Wirkungsstätte zur erneuten Führung einschob.

Gnabry war heute nicht zu halten und knipste doppelt.
(Bild: Patrik Stollarz/AFP/Getty Images)

Im Anschluss dominierte Bayern die Begegnung ohne jedoch weitere zwingende Chancen herauszuspielen. Das Spiel wurde nun durchaus ruppiger und Bremen griff immer wieder zu Fouls im Mittelfeld.

In der 76. Minute durfte Fan-Liebling und langjährige Bayern-Legende Pizarro unter großem Jubel der Zuschauer den Platz betreten. Quasi direkt kam Bremen zum ersten richtig gefährlichen Abschluss. Pizarro steckte auf Kruse durch, dessen Schuss knapp am Pfosten vorbeiging.

Zur 80. Minute stärkte Kovač die Defensive und brachte Thiago für den Doppel-Torschützen Gnabry. Somit durfte der Spanier ebenfalls seine Rückkehr feiern.

Bis zum Abpfiff verflachte die Partie zusehends, wobei Bayern die Elf von der Weser vom eigenen Tor fern halten konnte. In der Schlussphase kam Martínez noch zu einem Kurzeinsatz. Außerdem wurde Moisander noch mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen.

Nach dem deutlichen Erfolg gegen Lissabon gewinnt Bayern nun überzeugend gegen Bremen. Trainer Kovač scheint sein Ende vorerst erfolgreich abgewendet zu haben. Bis zum Derby gegen Nürnberg hat der Kroate nun eine Woche Zeit, um sein neues System weiter zu verfeinern.

Dinge, die auffielen

1. Individuelle Abwehrfehler

Bereits nach nicht einmal zehn Minuten hatten die bayrischen Verteidiger drei halbwegs gefährliche Situationen für die Bremer Offensive durch individuelle Fehler ermöglicht. Zuerst spielte Boateng ohne Grund den Ball einem angreifenden Stürmer in den Fuß, anschließend forderte Rafinha Neuer durch einen kurzen Rückpass zu einem schnellen Befreiungsschlag und zuletzt war es Süle, der den Ball leichtfertig vertändelte.

Seit Monaten ziehen sich diese individuellen Aussetzer wie ein roter Faden durch das Spiel der Münchner.

Niko Kovač hatte im Anschluss an das Spiel in Düsseldorf bereits moniert, dass “kein Trainer der Welt diese Fehler verhindern” könne. Während diese Aussage nicht von der Souveränität des Trainers gegenüber der Öffentlichkeit zeugt, so trifft der Kroate dennoch einen wunden Punkt. Das Abstellen der Fehler wird über den weiteren Saisonverlauf der Münchner maßgeblich sein.

2. Kimmich wie ein Großer

In der ersten Hälfte wehte ein Hauch vom Kaiser durch das Bayern-Mittelfeld im Weserstadion. Mit dem kleinen feinen Unterschied, dass auf dem roten Trikot nicht die Nummer 5, sondern 32 stand. In seiner neuen Rolle auf der Doppel-Sechs neben seinem Nationalmannschaftskollegen Goretzka, zeigte sich Kimmich von seiner besten Seite.

Nach 45 Minuten standen 96% Passquote, ein Key Pass und 60 Ballkontakte in der Statistik. Was hier jedoch nicht auftaucht, ist die Übersicht mit der Kimmich defensiv frühzeitig Lücken in der Defensive stopfte und offensiv starke Lob-Bälle über die Bremer Defensivreihe spielte. Neun von zehn langen Bällen fanden einen Abnehmer.

Kimmich war überall und zeigte eine starke Partie im Mittelfeld.
(Bild: Patrik Stollarz/AFP/Getty Images)

Ähnlich wie Löw in der Nationalelf scheint auch Kovač seine Formationsänderung massiv um den immer noch 23-Jährigen aufzubauen. Bisher haben sowohl der Weltmeister-Trainer als auch der Kroate mit dieser Umstellung ein goldenes Händchen bewiesen. Kimmich blüht regelrecht in dieser Rolle auf und kann alle seine Stärken vollumfänglich umsetzen.

Es wird spannend zu sehen sein, wie Kovač den nun Wiedergenesenen Thiago und später dann auch Weltmeister Tolisso in dieses System integrieren wird. Eine Doppel-Sechs aus Thiago und Kimmich könnte hier ein bisher nicht vorhandenes Kreativzentrum im Bayern-Spiel schaffen. Mit Tolisso hätte man eine Variante, die der mit Goretzka stark ähneln würde.

3. Neue Vertikalität

Immer wieder kamen die Münchner zu gefährlichen Situationen, weil ein Pass steil statt quer gespielt wurde. Gerade Kimmich, aber auch Goretzka und Boateng suchten immer wieder diese Pässe, um die Bremer Hintermannschaft zu zerschneiden.

Hier zeigt sich zum einen der große Vorteil der neuen Staffelung im Mittelfeld, die Müller deutlich mehr Freiräume im offensiven Mittelfeld einräumt. Das Münchner Urgestein kann hier im gefürchteten Zusammenspiel mit Lewandowski häufig Zonen öffnen und schaffen in die der Pole vorstoßen kann.

Zum anderen zeigen sich mit dem vertikalen Spiel die Qualitäten der schnellen Außenstürmer Gnabry und Coman, die ihrem direkten Bewacher oft entwischen und davon laufen konnten.

Die Stärken einzusetzen und auszunutzen wird eine wichtige Aufgabe für Kovač sein. Bei der Eintracht schaffte es der Kroate im vergangen Jahr häufig diese überfallartigen Angriffe zu provozieren. Hierzu bedarf es einstudierten Bewegungsmustern mit Kreuzen und Hinterlaufen der schnellen Spieler.

4. Bon retour, Kingsley

Durch die Verletzungen von Robben und Ribéry kam der junge Außenstürmer früher als geplant zu seinem Comeback. Während dem Franzosen noch etwas die rostigen Knochen anzumerken waren, so sah man dennoch direkt wieder alle Ansätze, die Coman so auszeichnen und im Bayern-Spiel einzigartig machen. Den Tag beendete der Jungnationalspieler mit fünf gewonnenen Dribblings, einem mehr als sein Partner Gnabry.

Wir freuen uns auf eine hoffentlich verletzungsfreie und starke zweite Saisonhälfte mit dem dynamischen Flügel-Duo Gnabry und Coman.

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  1. Gegen 12 Mann ist es immer schwer.

    Thiagos gelbe Karte?! WTF!

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Alleine diese griechisch-römische Ringereinlage gegen Müller im Strafraum war schon ein Witz. Wenn man da sieht, wofür in anderen Spielen 11m gepfiffen wird, ist das schon abenteuerlich, da weiterlaufen zu lassen.

      Aber abgesehen davon scheint das neue System endlich ein erfolgversprechendes zu sein.
      Hat ja auch lange genug gedauert.
      So langsam sieht man, was man an Gnabry hat. Mit zwei starken Außen Gnabry und Coman und der Doppelsechs sieht das ganze Spiel plötzlich anders aus. Und Werder ist ja trotz aller Statistik zuhause keine Laufkundschaft.

    2. Natürlich wieder mal eine fürchterliche Leistung des Schiri.
      Und genauso natürlich wird das wieder keinen Menschen interessieren.
      Ergo: Es wird so weiter gehen.

      1. Jep. Umso schlimmer wenn Bayern dann mal wieder Schiri-Glück hat…

  2. Was heute im Wesentlichen nicht stimmt, ist das Resultat.
    Wie man bei einem über weite Strecken derart überlegen geführten Spiel, dann am Schluss noch zittern muss?
    Ein, zwei Tor hätten das schon noch sein dürfen und das Gegentor mal wieder völlig überflüssig aus dem Nichts.

    Davon abgesehen eine Leistung, die an die guten Spiele zum Saisonstart anknüpft. Absolut dominant, hinten sicher und überaschend viele wirklich gut gelungene Kombinationen.
    Gut, mit dem Offensivspiel hat man dann nach 70 Minuten so ziemlich aufgehört. Eigentlich schade, da wir die Werderdefensive bis dahin regelmäßig zerspielt haben.

    Immerhin war es wieder der Tag der Doppelsechs. Klar, muss sich das auch noch gegen andere Gegner bestätigen, aber für den Moment scheint es der Mannschaft gut zu tun. Wirkt auf jeden Fall mal kompakter und stabiler.
    Kimmich hat das heute richtig klasse gemacht und er und Goretzka scheinen da zusammen gut zu harmonieren. Wie schon nach dem letzten Spiel. Das könnte die Rolle für Goretzka sein, in der er uns am meisten bringt.
    Gnabry zwei Tore, absolut wichtig, dass er jetzt auch trifft.
    Und natürlich schön, Coman und Thiago wieder auf dem Feld zu sehen.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Kimmich wirklich ein Traum. Der Schnauzer auch. :D Also ich bin Fan.

      Aber wieso es knapp war? Bremen kann halt Ecken verteidigen. Ohne die 2 Kopfballtore von Lewy hätte es gegen Benfica auch anders ausgehen können. Was da heute wieder an Chancen liegen gelassen wurde. Müller muss eigentlich auch 2 Tore machen. Wenigstens hat er dann Gnabry angeschossen. ^^

  3. „Kruse kam unbedrängt zur Flanke aus dem linken Halbfeld. Im Strafraum gewann Osako das Kopfballduell gegen Boateng, der den Ball am heraus stürmenden Neuer vorbei köpfte.“

    Kruse hatte gefühlte 3 Minuten Zeit, um sich zu überlegen, wo er den Ball hinspielen will, geht gar nicht. Boateng hat den Zweikampf verweigert und den Kopf eingezogen, vermutlich hat Neuer gerufen. Neuer ist nicht heraus gestürmt, sondern auf halbem Weg stehen geblieben. Das Tor war purer Slapstick, um es mit UH zu sagen.

    Lewandowski lässt wieder drei Großchancen liegen.

    Insgesamt ein verdienter Sieg gegen einen schwachen Gegner, mehr aber auch nicht. Ob sich grundsätzlich was geändert hat, wird man gegen stärkere Gegner sehen, bin da eher skeptisch.

  4. Habe nur die zweite Halbzeit gesehen. Also die ohne Ribery. Fußball scheint mir, bei aller Verwissenschaftlichung, doch ein simples Spiel zu sein. Denn: Ohne Tempo geht garnix, mit Tempo läuft’s plötzlich. Coman, das war einfach ein Qualitätssprung zu dem, was Ribery die letzten Male so abgeliefert hat. Natürlich hat die Abwehr des Gegners mehr zu tun und muss sich anders postieren, wenn zwei Tempospieler über beide Flügel kommen können. Da funktioniert dann plötzlich die “Idee” des schnellen Spiels aus der Tiefe.

    Die Doppelsechs sollte man beibehalten. Vielleicht mal Goretzka mit Thiago kombinieren, wenn Kimmich eine Pause braucht.

    Und zum Schluss: Was musste sich eigentlich der Kohlfeld am Schluss so echauffieren? Als Übungsleiter dieser ausgemachten Hackertruppe kann er keinen Grund, an den Schiedsrichtern was auszusetzen.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Schade dass du die erste Halbzeit nicht gesehen hast, du hast einen schnellen und starken Ribery verpasst. Wir haben vier starke Flügelspieler, leider kann keiner davon drei Spiele am Stück machen.
      Über Kohlfeld hab ich mich auch geärgert. 90 Minuten lang hält ihn der Pfeifenkopf Dingert am Leben, dann beschwert er sich auch noch. Unglaublich.

  5. @WIPF1953….ohne Tempo geht garnix. Genauso ist es. Zwei schnelle Aussenspieler sind, im besonderen bei defensiven Gegnern, unabdingbar. Trotzdem gilt es, das Passpiel wieder schneller zu machen. Einige Szenen, Doppelpässe, stimmen mich zuversichtlich, das wir uns hier verbessern. Allerdings war heute auch zu sehen, das ein Spiel und laufstarker 6er, Kimmich, genauso wichtig ist. Kimmich läuft sich offensiv super frei (er bewegt sich aus dem Deckungsschatten des Gegners heraus) und macht defensiv die Räume eng. Zudem ist er immens ballsicher und hat gute Ideen. Er gefällt mir im MF besser als auf der RV Position. Vielleicht sollte man überlegen, ihn fest auf dieser Position zu planen und für hinten rechts einen dynamischen und ebenfalls spielstarken Spieler zu holen. Zu Denken geben mir die z.T. bedenklichen Fehler in der Defensive. Ein abgezockterer Gegner schenkt uns heute garantiert zwei Tore ein. Fazit: Die letzten zwei Spiele waren wieder gut anzusehen und machen Hoffnung auf mehr.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Das Tempo im Pass-spiel kommt, wenn man direkt spielt. Am besten lange, direkte Pässe. Dazu braucht man Räume.

      Ganz ehrlich, die Defensivleistung der Mannschaft in dieser (und in Teilen der letzten) Saison verbietet es doch, sich mit 10 Mann ins letzte Drittel vor dem Tor des Gegners zu stellen. Schnelles, direktes, und dann auch noch sicheres Kurzpass-spiel wird es diese Saison nicht geben.

      Riberys Szene, die zu einem Elfmeter hätte führen müssen, habe ich eben erst gesehen. Er ist durchaus noch laufstark. Nur das frühere Tempo mit Ball ist weg.

      1. Vielleicht gibt es ja noch Hoffnung, wenn demnächst wieder alle an Bord sind.
        Kimmich hat eine Passquote von 96% in den letzten beiden Spielen. Thiago ist nun auch nicht gerade der Fehlpasskönig. Vielleicht geht ja mit dieser Doppelsechs mehr als man denkt.

  6. Ich habe das Spiel leider nicht live sehen können, und “Konserve” funktioniert bei mir heute nicht!
    Es scheint ein gutes Spiel unserer Jungs gewesen zu sein, mit den üblichen Abwehrfehlern, aber mit verbesserter Offensiv-Struktur. Sicherlich trotzdem in altbekannter Manier schnell auf die Aussen und den weiten Schlag nach vorn, oder?

    Antwortsymbol5 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Kann man so zusammenfassen. Man kann denk ich festhalten, dass das mit Doppelsechs momentan einfach stabiler ist. Ansonsten funktioniert unser übliches Spiel über die Flügel erwartungsgemäß deutlich besser, wenn da schnelle und dribbelstarke Spieler stehen.

      1. Hat Bremen denn defensiv so geschwächelt? Bei 2+1 Sicherungen an den Flügeln nützen unsere schnellen Leute doch auch nicht so viel, es sei denn, der Gegner verschiebt eben doch nicht so gut, und lässt etwas Raum! Werder ist m.E. kein Defensivmonster, aber auch keine Schießbude! Da gibt es *hüstel* andere Vereine ;-)
        Oder wurde endlich mal die Mitte stärker eingebunden, was bei einer 4-2-3-1 Staffellung ja relativ gut organisierbar sein sollte?

      2. “Hat Bremen denn defensiv so geschwächelt?”

        Was war zuerst da, das Ei oder die Henne? Schwer zu sagen.

        Ich fand die Bremer Spielweise für uns jedenfalls ziemlich passend. Aus ihrem Selbstverständnis als Heimmannschaft, das vermeintliche Spitzenspiel vor Augen, sich selber als EC-Kandidat ist ihnen das Stellen eines Abwehrriegels wohl unpassend erschienen. Gleichzeitig sind sie aber auch nicht aggressiv nach vorne geschoben. Das war irgendwie nicht Fisch oder Fleisch und gegen solche Mannschaften sehen wir traditionell immer gut aus.

        Auf der anderen Seite darf man natürlich nicht unterschlagen (und das ist das Schöne), dass wir das über weite Strecken auch richtig gut gemacht haben.
        Vor allem die hier schon öfter erwähnte Doppelsechs Kimmich/Goretzka hat das MF im Zentrum total dominiert. Beide gestern mit einer ausgesprochen guten Spielauslösung und so gab es tatsächlich einige wirklich schöne, schnelle Ballstafetten zu sehen.

      3. @Jo: Also hat Bremen tatsächlich defensiv etwas geschwächelt ;-)

        “Beide gestern mit einer ausgesprochen guten Spielauslösung und so gab es tatsächlich einige wirklich schöne, schnelle Ballstafetten zu sehen.”
        Schöne, schnelle Ballstafetten! Genau das, was ich auch sehen will und fordere. Dann entwickelt sich da doch etwas! Wenn es Kovac jetzt noch gelingt Thiago und James gut in das neue, alte 4-2-3-1 einzubauen, und dadurch die Optionen über das Zentrum noch zu stärken, dann wird er vielleicht doch noch mein Freund ;-)

    2. AntwortsymbolGestrandetinBerlin Seite 01.12.2018 - 22:17

      Was aus meiner Sicht gerade ganz gut funktioniert, sind Mittel lange Bälle aus dem Mittelfeld von Kimmich. Also ja, aber nicht die ganz weiten Schläge nach vorn.
      Ansonsten war es ab der 70 Minute schon etwas gruselig, wie die Spielkontrolle weg war. Gegen nen Gegner der jetzt 5 Spiele in Folge nicht gewonnen und 15 Mal hintereinander gegen Bayern verloren hat…es ist noch ein weiter Weg.
      Immerhin hat man zwei Spiele lang vermieden, soviele 1 gegen 1 Situationen in der Abwehr zu vermeiden, nachdem das Mittelfeld so blank war.
      Was ich ziemlich ärgerlich finde: Kovac hat nach meinem Verständnis vor dem Spiel gesagt, dass er weniger rotieren will. Irgendwie verständlich aber wenn das Ziel ist, dass Ribery und Robben dieses Jahr noch möglichst viel Spielzeit bekommen sollen und man auf den AV Positionen niemand aus der 2. zumindest n paar Minuten bekommt, dann weiß ich nicht, ob das die richtigen Lehren sind.

  7. Drei Dinge die mir auffallen (ohne auf die nicht direkt sportlichen Themen der MV weiter einzugehen):

    1) Kovac hat noch Kredit beim Vorstand, dem Großteil der Mannschaft und dem Großteil der Fans. Finde ich nicht schlecht. Man muss bei aller Kritik bedenken, dass wir insgesamt noch großes Glück in diesem Katastrophenherbst haben, nämlich souverän in CL und Pokal überwintern.
    Gut so. Auch wenn ich das Gros der Kritik teile, finde ich es gut, ihm noch etwas Kredit zu geben.

    2) Wir müssen über Neuer reden.
    Robberys unwiderbringliches Abbauen ist zur genüge thematisiert worden. Mit Coman, Gnabry und Davies wird sich aber schon dreifach darum gekümmert. Und im Sommer wäre das eine der Baustellen für eine Großinvestition. Der Verein ist vorbereitet.
    Neuers brutale Krise (auch heute sah er beim Gegentor unglücklich aus) trifft uns komplett unvorbereitet. Auch und gerade weil du auf der Position im Falle des Falles keinen fließende Stabübergabe machen kannst. Ich habe hier selbst noch keine Lösung, will ihn also gewiss nicht in die Wüste schicken, aber verflucht, das ist kein Pech mehr.

    3) Kovac hat im “alten” 4231 eine neue Stammformation gefunden, mit entsprechenden Konsequenzen, klaren Duellen um Stammplätze und entsprechenden Gewinnern und Verlierern:
    Müller spielt also auf der 10 bzw. hängende Spitze. James dürfte wenn fit hier vorerst klarer Backup sein. Durchaus krasse Entwicklung, wenn auch nicht mehr überraschend.
    Das alte Übergewicht auf der 8 verlagert sich jetzt auf die 6: Kimmich, Goretzka, Sanches, Javi, Thiago und theoretisch auch Tolisso. Halleluja Konkurrenzkampf!
    Wir brauchen in der Winterpause dringend einen Rechtsverteidiger. Nur dann besteht überhaupt die Chance, dass Kimmich dauerhaft als 6er spielt.

    Antwortsymbol10 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. „Wir müssen über Neuer reden“
      Nein, müssen wir nicht.
      „Neuers brutale Krise…“
      Wenn Sie das, was Neuer gerade durchlebt, nach längerer Verletzung, als „brutal“ bezeichnen, beneide ich Sie um Ihr behütetes Leben.

      1. Jeder halbwegs seriöse Sportmediziner wird bestätigen, dass ein Sportler nach einer langwierigen Verletzung fast die gleich lange Zeit braucht, um wieder die alte Form wiederzubekommen.
        Warum soll das also bei Neuer anders sein.
        Vielleicht kann man nach der Winterpause mal ansatzweise wieder von der alten Form sprechen – vorher sicher nicht.

      2. Bin da absolut bei Eigentor und Anton. Über Neuer zu sprechen ist überhaupt nicht zielführend. Neuer kämpft sich gerade von einer Verletzung zurück, da sieht man auch mal unglücklich aus.

      3. Er hat nach der Verletzung in 6 Monaten immerhin 10 Länderspiele und 21 Pflichtspiele beim FCB absolivert. Das ist einiges an Zeit, um wieder im Form zu kommen.
        Aber eure Widerreden in Manus Ohr. Ich würde mich freuen, wenn er mich im Frühjahr Lügen straft.

        PS: @Eigentor, im Bereich des Sportkommentars ist eine etwas harsche Wortwahl durchaus üblich. Quervergleiche ins “echte Leben” finde ich an dieser Stelle immer schwierig.
        Im Vergleich zu den 10 Jahren seiner Karriere sind die Leistungen der letzten 6 Monate rein sportlich aber tatsächlich krass, oder eben: brutal. Vielleicht Pech, vielleicht statistische Ausreißer. Aber ich bin und bleibe skeptisch.

      4. Josef, es gibt sicher den ein oder anderen Fehler, den er sich ankreiden muss.
        Aber die Masse der Tore gehen sicher nicht auf sein Konto. Und da haben ihn die Herrschaften vor ihm ganz schön hängen lassen. Von den Toren, die er kassiert hat, fiel die Masse, weil die Stürmer frei vor ihm standen.

      5. @ Josef

        “Im Vergleich zu den 10 Jahren seiner Karriere sind die Leistungen der letzten 6 Monate rein sportlich aber tatsächlich krass, oder eben: brutal.”

        Rein sportlich: krass/brutal.
        Ich versuche ja, Sie verstehen. Dann erklären Sie mir doch bitte, welche Worte Sie für Ulreichs Geschenk an Benzema oder Rafinhas Geschenk an Asensio haben.

      6. Okay, meine Wortwahl passt Ihnen (warum siezen Sie mich überhaupt? Ich bin verwirrt.) immer noch nicht, ich versuche es nochmal weniger martialisch:
        Manuel Neuer spielt die schlechteste Halbserie seiner Karriere. Manuel Neuer ist sowohl nach -subjektiven- Kicker-Noten als auch nach -objektiven- rein datenbasierten WhoScored/Opta-Noten der aktuell *schlechteste* Torhüter der Liga.

        Deshalb will ich drüber REDEN, nicht mehr.

        Ich will drüber reden, woran es liegt und was für die Zukunft zu erwarten ist.
        Ist sein Passspiel schwächer geworden? Hat er sein Passspiel geändert (mehr kurze/lange Pässe als früher)? Spielt er seltener aktiv mit?
        Gibt es Muster bei seinen Gegentoren?
        Usw.

        Ergebnisoffene Analyse/Diskussion. Aber das Thema und die aktuelle Bewertung sind für mich zu signifikant, um zu sagen: Hey, it’s Manu, Welttorhüter, Diskussionen verbieten sich.

        Ich gehe (zugegeben: noch) nicht soweit, personelle Konsequenzen zu fordern. Weder jetzt in der Saison noch nach der Saison.
        Denn, wie ihr richtig sagt, man muss ihm nach der schweren Verletzung Zeit geben.

        PS: Dass Ulreich größere einzelne Böcke drin hatte, ist irrelevant, ich fordere ja mitnichten Neuer durch Ulreich zu ersetzen.

    2. Warum kann man auf der Torhüterposition keine fließende Stabübergabe machen? Genau hier am ehesten. Einen Nachfolger aufbauen funktioniert nicht, siehe Rensing. Wenn wir mal wieder einen Torhüter brauchen, dann holen wir einen.
      Und so schnell brauchen wir noch keinen, wir haben einen sehr guten.

      1. Genau das sage ich doch.
        Nachfolger langsam aufbauen = fließende Übergabe. Die funktioniert nicht. Siehe Rensing. Sind wir uns einig.

      2. Okay, Missverständnis. Gute Torhüter gibt es genug und immer wieder. Und mit dem nötigen Kleingeld bekommt man jeden.

  8. Neuer hat Punkte gekostet und gehört auf die Bank. Wie war das neulich? 15 Schüsse aufs Tor, einen gehalten. Neuer hat, leider, auch bei der WM seinen Zeil zum deutschen Ausscheiden beigetragen.

  9. Die Baustelle Neuer aufzumachen ist überflüssig wie ein Kropf.

    Natürlich ist er nicht fehlerlos in den letzten Wochen aber da gibt es ganz ganz andere (Boateng, meine Güte…)

    Außerdem weiß keiner den genauen Hergang des Gegentores und warum Boateng (schonwieder) nicht einfach den Kopfball gegen Osako nimmt. Dennoch – der Argumentation Neuers folgend: wenn er den Ball einen Ticken entscheidender abwehrt redet man über eine Glanzparade…

    Den Ball von Sahin und noch 2-3 andere hat er im Übrigen stark gehalten. Da war gestern nix mit ‘jeder Schuss ein Treffer’.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Stimme Dir absolut zu.
      Natürlich braucht auch Manuel Neuer nach fast einem Jahr Pause einfach Spiele und nochmal Spiele, um die alte Selbstverständlichkeit beim Halten von Unhaltbaren wieder zu entwickeln.

      Er hat tatsächlich zuletzt auch einige Fehler gemacht, die meisten Gegentore waren aber entweder Fehler seiner Vorderleute oder – sozusagen doppelt blöd – traumhaft neben den Pfosten gezirkelte Fernschüsse aus eigentlich eher ungefährlichen Situationen heraus (ich denke da z.B. an das 0:1 im Gladbach-Spiel).

      Insgesamt könnten die letzten beiden Spiele der Wendepunkt gewesen sein; und wenn die Manschaft sich wieder stabilisiert, kann auch Neuer zu alter Stärke zurück finden.

  10. Neuer ist z.Z. nicht mehr der Megatorwart der letzten Jahre. Nach der Verletzung sind die Bewegung sabläufe (speziell beim herauslaufen und springen) noch nicht bei 100%. Aber er ist auf dem Weg. Neuer braucht Spiele. Das kann man bei seinen Pässen, die früher genauso gut wie die der Feldspieler waren, sehen. Trotzdem gibt es z.Z. nur wenige die besser sind. Gibt ihm ein wenig Zeit und dann hält er auch wieder unhaltbare und rettet uns in wichtigen Spielen. Das wird schon.Es gibt wirklich genug andere Baustellen in unserem Kader…..

  11. Es gibt in solchen Problemlagen kein “Richtig” und kein “Falsch”, sondern immer zwei Seiten einer Medaille, die es zu berücksichtigen gilt. Im Falle von Manu ist das eine im Grunde einjährige Verletzungspause, die ganz ohne Zweifel auch psychisch ihre Spuren hinterlassen haben wird. Selbst ein mental so starker Spieler wie Neuer wird ins Zweifeln geraten. Und er wird, unbewusst, sich zunächst zurückhalten.
    Ihm die Gegentore ausnahmlos alleinverantwortlich anzukreiden geht völlig fehl, der Eindruck, ein Manu in Top-Form hätte das eine oder andere Ding eben doch entschärft, bleibt. Da solche Paraden oder eben auch Nicht-Parade meiner Meinung nach statistisch sehr schwierig zu erfassen sind – wie will man denn auch messen, ob ein Gegentor nun ein sogenannter “Unhaltbarer” war oder nicht – sollten wir uns mit Kritik zurückhalten.
    Aufällig ist eine nach wie vor bestehende Unsicherheit, die vor dem Hintergrund der Verletzung leicht erklärlich ist, die aber zeitlich jetzt mit jedem Spiel problematischer wird. Ich will damit sagen: Je länger diese Unsicherheit anhält, um weniger ist sie mit mangelnder Eingespieltheit zu erklären – und DAS führt dann zur Frage, ob nicht doch ein Wechsel zugunsten Ullreichs ratsam wäre. Auch der hat immer mal seinen Bock geschossen, aber auch eben oft genug gezeigt, dass er ein echter Rückhalt sein kann.
    Ich hätte ohnehin einen sanften Wechsel zu Beginn der Saison favorisiert, um den Druck von Manu zu nehmen.

    Etwas anderes finde ich allerdings bemerkenswert:
    “Wir” beäugen Arjen und Franck sehr kritisch, würden sie am liebsten noch in der Winterpause verkaufen, weil sie nicht mehr hundertprozentige Leistung bringen. Und gleichzeitig sind “wir” bei Manu langmütig, gestehen ihm Fehler zu, die knallhart ausgedrückt vielleicht sogar die Meisterschaft gekostet haben könnten.
    Ich mache mir beide Kritiken nicht zu eigen, wundere mich aber doch über das unterschiedliche “Standing” von drei so verdienten Spielern unseres FCB.

    Antwortsymbol7 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Die unterschiedliche Bewertung hat sicher mit den unterschiedlichen Perspektiven zu tun.
      Ein Torhüter hat mit 32 noch locker gute 5 Jahre im Tank. Beispiele gibt es wie Sand am Meer.
      Aber Flügelstürmer Ü 35 in einem Topklub? Da muss man wohl schon sehr in sich gehen, um da Erfolgsmodelle zu finden.

      1. Du weißt aber doch, warum unser Ü35-Stürmer soviel gespielt hat. Und sollte, was wir ja alle hoffen, ein Coman fit bleiben, ein Gnabry fit bleiben und vielleicht sogar ein Davies einschlagen, dann wird es langsam aber sicher immer weniger werden.
        Nimm dir mal die letze Woche – Coman verletzt, Gnabry verletzt, James verletzt – wen wolltest du denn da hin stellen -Jeong über 90 min? Oder Müller als Linksaußen?
        Da konnte man froh sein, dass der Ü35-Mann fit am Start war.

      2. @Anton:
        Ich habe über die Perspektive gesprochen und nicht über das was aktuell passiert.

    2. @Osrig. Ich sehe es wie Jo. Manu hat noch locker 5 gute Jahre im Tank. Die Situation mit Ulreich ist wirklich etwas speziell. Er hat wirklich gute Spiele für uns gemacht. (Fehler macht jeder mal) Im Normalfall sollte er schon das eine oder andere Spiel bekommen.(Pokal?) Allerdings ist das im Augenblick nicht möglich ohne Manu (aufgrund seiner momentanen 90% Leistung) infrage zu stellen.
      Bei Arjen und Frank liegt der Fall anders. Es war Gestern deutlich zu sehen, wieviel Mehrwert schnelle dribbelstarke (torgefährliche) Außenstürmer für die Mannschaft bringen. Die Leichtigkeit mit der Coman und Gnabry eins gg. eins Situationen auflösen ist schon beeindruckend. Und allein diese permanente Drohung auf den Flügeln (Doppelung) schafft die nötigen Räume in der Mitte. So kommen Müller und Lewandowski besser ins Spiel. Und gerade dem häufig (auch von mir) kritisierten Müller tun diese Räume
      gut.

      1. Wenn den die Mitte auch mit eingebunden wird!! Zumindest gibt es eine gute Entwicklung, und da tun uns flinke Aussen tatsächlich gut!

        Zu Manu: Mir geht es um die unterschiedliche Bewertung: Das Manu als Torwart noch nicht vor der Fussballerrente steht, ist unbestreitbar. Das er schwächelt, sicherlich auch! Ihm wird das zumeist nachgesehen, während unsere beiden nicht minder verdienten alten Kämpen von vielen am liebsten sofort ausgemustert worden und mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt worden wären.
        Ok, das Bild ist überzeichnet, aber eben auch nicht falsch.

      2. @Osrig…der nächste Step sollte dann tatsächlich die Entwicklung eines starken Zentrums sein.
        Ich sehe da Thiago und Kimmich gg. defensive Gegner gesetzt. Auf der 10er Position bin ich mir mit James bzw. Müller unschlüssig. Beide haben ihre Qualitäten. Ich würde auch Gnabry gerne mal hinter Lewa sehen….Hauptsache das Kombinationsspiel wird jetzt wieder besser und es macht endlich wieder Spaß unserem FCB zuzusehen.

      3. @Seit wann ist das Alter denn überhaupt ein Kriterium bei der Bewertung? Es gibt nur gute und schlechte Spieler. Wenn Neuer Fehler produziert, die er vor Jahren nicht machte, dann ist er gemessen an dem Leistungsvermögen ein schlechter Torwart und sollte seine Pause bekommen. Nur weil er noch 5 Jahre spielen könnte, muss er nicht immer in der Startelf stehen, zumal Neuer auch vor seinen Verletzung den einen oder anderen Bock baute. Neuer ist schon vor der Verletzung nicht mehr in der Form der WM2014 gewesen. Darum stimme ich @Osrig zu und wundere mich schon über die unterschiedliche Bewertung eines Spielers. Verdienste und Alter hin oder her, wer Fehler macht, der gehört auf die Bank, so einfach ist es.

  12. Mal ne andere Idee – kann es sein, dass es eine vertragliche Verpflichtung gibt, bestimmte Spieler “bevorzugt” zum Einsatz zu bringen? In der Vergangenheit gab es das ja mal – Jürgen Klinsmann ließ sich das angeblich gern in seine Verträge schreiben. Wobei diese Verpflichtung vielfältig sein kann – finanzielle Anreize z.B.

    Ulreich hat letztes Jahr Leistungen gezeigt, die viel viel besser waren als Neuer aktuell spielt. Der einzige Fehler Ulreichs (damals gegen Real) schlägt auch nicht ins Gewicht, wenn man das mit den aktuellen Aussetzern des dt. Nationalkeepers vergleicht. Es ist doch kaum zu verstehen, dass Ulreich nicht wenigstens die Pokalspiele bekommt.

    Die Dauereinsätze eines Jerome Boateng kann keiner mehr objektiv nachvollziehen. An ca. 50% der Bayern-Gegentore ist er doch mindestens beteiligt. Bayern wollte Boateng schon diesen Sommer verkaufen – gespielt hat er zuvor trotzdem immer (???).

    Es gab sinniger Weise gerade dieses Wochenende ein Interview mit dem Ex-Bayerntalent Niklas Dorsch – junge Spieler werden bei Bayern “nicht so beachtet”. Und zwar unabhängig vom Trainer – sind alle Trainer da gleich, oder sind es immer die gleichen Vertragsklauseln mit Etablierten, so dass für die Talente einfach keine “slots” da sind?

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    1. Niklas Dorsch!
      Die entscheidende Passage in dem Interview zeigt doch ds ganze Dilemma!
      “Von der Regionalliga in die 2. Liga zu wechseln und sofort Stammspieler sein zu wollen, ist völliger Unsinn.”
      Also in die Zweite Liga zu kommen und Stammspieler werden wollen ist völliger Unsinn. Ja was ist es denn dann beim Branchenprimus und CL-Teilnehmer? Da hat man dann eben im normalfall nur noch Nationalspieler vor sich.
      Man sieht es doch auch bei anderen – Wo spielt denn das Supertalent Winzheimer – in der 2.Mannschaft des HSV.
      Wann spielt denn ein Götze bei Augsburg und ein Friedl bei Werder. Wie haben sich denn Spieler wie Hojberg oder Gaudinho in anderen Vereinen durchgesetzt
      Ich sähe auch gerne mal den ein oder anderen Nachwuchsspieler – ud ich kreide es einem Niko Kovac auch an, dass der die gegen Mannschaften wie Drochtersen, Rödinghausen und AEK nicht gebracht hat.
      Aber wenn es ein Dorsch schon als völligen Unsinn bezeichnet, einen Stammplatz bei einem Zweitligisten aus dem Mittelfeld zu erwarten, ist auch klar, dass bei einem Erstligisten noch ein ganz anderer WInd weht. Da braucht man keine Vertragsklauseln zu bemühen.

  13. Und um noch einen draufzusetzen – bei den letzten Vertragsverlängerungen von Robben und Ribery hieß es, beide müssten “verstehen”, dass sie nicht mehr jedes Spiel machen können. Vielleicht wird das “Verständnis” dadurch beeinflusst was man vertraglich “vereinbart”.

  14. Es freut mich, dass die Mannschaft im Jänner wieder in Katar trainieren wird. Gute Bedingungen sind für sie sehr wichtig.
    Wen interessieren da schon Landauer und die jüdische Vergangenheit des Vereins.

  15. @OSRIG 11:42 / Wenn man Neuer zugesteht, über ein halbes Jahr seine Form zu finden (in über 30 Spielen), wieso ging/geht dann hier so die Post ab wegen Kovac? Der hat dann als Trainer noch das Pech, formschwache Spieler wie Neuer, Boateng, Hummels etc. um sich zu haben und bisweilen notgedrungen mit ihnen spielen zu müssen (danke, UH!) – denen er wiederum dann seine Nichterfolge mit verdankt. Aber Hauptsache, man kann sich am Sündenbock Kovac abarbeiten.

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    1. Man MUSS den Trainer Kovac hernehmen und ihn kritisieren, da er hinsichtlich Taktik bislang eine recht armselige Vorstellung geboten hat!! Die Dinge wurden hier schon mehrfach in den Artikeln aufgezeigt und in den Beiträgen angesprochen, und es hat erst der Krise und des drohenden Rauswurfs bedurft, um etwas zu ändern! Was ganz bestimmt nicht allein auf unseren Mann an der Seitenlinie zurückzuführen ist, von allein hätte er vermutlich nicht auf 4-2-3-1 umgestellt.
      Und ob es reicht, muss sich auch erst noch zeigen!
      Kovac ist sicherlich nicht allein Schuld an der Misere gewesen, aber ihn mit rosaroter Brille zu betrachten und gerade in taktischer Hinsicht ungeschoren zu lassen, geht in die verkehrte Richtung.
      Aber es soll ja Leute geben, die der Meinung sind, Taktik werde eh überwertet! Wozu soll denn auch eine flache Raute gut sein, nicht wahr?

  16. Von wem drohte für Kovac der Rauswurf? Hat sich UH dahingehend geäußert? Oder nur unser Herrispezial der das vehement forderte?
    Wenn Kovac nicht von alleine auf 4-2-3-1 umgestellt hat, wer dann? Robben, UH, KHR, Didi Hamann? Wer soll Kovac den Druck gemacht haben, so umzustellen? Woher weißt du das?
    Und nein, ich sehe Kovac durchaus nicht durch die rosarote Brille. Sein erfolgreicher, aber überharter Spielstil bei der Eintracht war mir zuwider, da lobe ich mir doch die aktuelle Eintracht.
    Und eine Raute sollte vor allem ein paar Ecken haben … meinte immer mein Mathematiklehrer.

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    1. Nimm dir doch den Verlauf der letzten Wochen! Das Spielsystem hat doch die ganze Zeit mehr schlecht als recht funktioniert und dann gar nicht mehr. Dann kam der Versuch mit Kimmich auf der 6. Und der hatte einen grottenschlechten Tag – soll ja durchaus mal vorkommen. Und damit war das Experiment wieder beendet bis dann auch noch Düsseldorf passierte. War ja erst am 12. Spieltag. Und die Aussage eines Hoeneß war eigentlich unmissverständlich und bedeutete eigentlich “Mach was, sonst…..!”
      Und erst da wurde das System dann umgestellt – und wie man sieht, funktioniert das nicht nur gegen Benfica. Er musste sich etwas einfallen lassen.

  17. […] war ein knapper 2:1 Sieg der Bayern in Bremen. Was abermals an der schlechten Chancenverwertung der Münchner […]

  18. Ich fand das Spiel gegen Bremen sehr gut. Hatte sowas nicht erwartet, dass man auswärts in Bremen nun 75 min total dominant war. Wenn wir das so beibehalten und noch ein wenig mehr versuchen das ein oder andere Tor mehr zu schiessen, wird mir nicht bange.
    Auf jeden Fall war das nach den desaströsen Wochen wieder eine Leistung worauf man weiter aufbauen kann.
    Denke bis zur Winterpause hat nun Kovac seinen Trainerjob sicher.

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    1. Was hätte man denn von Bremen groß erwarten können? Die sind seit etlichen Spielen ohne Sieg und überzeugender Leistung aufgetreten. In der Tabelle abgestürzt und das so wunderbare Konzept ihres Trainers funktioniert auch nicht mehr. Also sollte keiner den Sieg gegen Werder überbewerten.

  19. […] einen die defensive Stabilität verbessern, aber auch die Abstände im Mittelfeld verkleinern. Das Auswärtsspiel im Weserstadion war die erste Probe aufs Exempel für diesen vielleicht letzten Strohhalm. Mit Kimmich im […]

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