Miasanrot Roundtable: Fünf Fragen zum Rückspiel gegen Real Madrid

Justin Trenner 17.04.2017

Teil der Runde sind Felix, Chris, Tobi und Steffen. Sie diskutieren das Problem in der Innenverteidigung und analysieren die größten Faktoren für ein Weiterkommen gegen die Königlichen.

Der FC Bayern hat in der Innenverteidigung riesige Probleme. Martínez ist gesperrt, Boateng und Hummels sind äußerst fraglich. Wer sollte spielen, falls die beiden ausfallen und wie kann man den Nachteil gegen Real kompensieren?

Tobi: David Alaba darf man in dieser Konstellation wohl als gesetzt sehen. Für die zweite Innenverteidigerposition würde es so auf einen Zweikampf zwischen Xabi Alonso und Joshua Kimmich hinauslaufen. Persönlich würde ich aufgrund der Mobilitätsvorteile zu Kimmich tendieren, aber eine Entscheidung pro Alonso wäre keinesfalls überraschend.

Neben der individuellen Zweikampfstärke, die verloren geht, ist der größte Nachteil wohl die Unterlegenheit in der Luft. Gegen Ronaldo, Benzema und Ramos besteht dort immer ein Risiko, welches ohne gelernte Innenverteidiger noch multipliziert wird. Letztendlich kann diese Gefahr nur durch zwei Dinge verringert werden: eine gute Strafraumbesetzung in der Defensive und das Vermeiden von unnötigen Fouls im eigenen Spieldrittel. Wenn diese zwei Faktoren so suboptimal umgesetzt werden wie im Hinspiel, dann sind Gegentore garantiert.

Chris: Ich stimme Tobi in fast allen Punkten zu, wobei ich denke, dass das Duo Kimmich und Alaba spielen wird, sollten Boateng und Hummels nicht zur Verfügung stehen. Sie haben zumindest schon ein paar Mal in dieser Rolle agiert. Alonso dürfte zu langsam sein, um in der letzten Reihe zu agieren. Hier machen die “schnelleren” Alaba und Kimmich schon mehr Sinn.

Ich sehe diese Konstellation im übrigen nicht als kompletten Nachteil. Boateng war/ist nach seiner Verletzung noch nicht eingespielt. Dies zeigte sich in vielen kleinen Fehlern sowohl beim Spiel gegen den BVB als auch beim Hinspiel. Einen Vorteil dürfte der Spielaufbau erleben. Hier hatte Martínez 0% langer Bälle am Mittwoch angebracht. Boateng auch nur jeden zweiten Versuch. Auf der Nachteil-Seite steht natürlich das Problem des Kopfballspiels. Hier muss der FC Bayern hoffen, dass zumindest Lewandowski fit wird. Ansonsten wird jede Real Standardsituation extrem gefährlich.

Felix: Ganz unabhängig davon, dass ich immer noch darauf hoffe bzw. damit rechne, dass Boateng oder Hummels spielen wird, sehe ich die Innenverteidigerpaarung Kimmich/Alaba nicht als Hauptproblematik. Die Lösung für das Gegentor-nach-Flanke-Problem liegt meines Erachtens ohnehin nicht in der Zentrale, sondern auf den Außen. Solange Flanken verhindert werden können, haben wir gute Chancen. Letzte Saison gegen Juventus Turin hatten wir ähnliche Sorgen – und haben gegen Chiellini, Bonucci, Mandzukic und Co. auch überlebt.

Steffen: Es wird niemals passieren, aber ich würde wenn alle ausfallen am liebsten Vidal dort hinstellen. Er ist der beste Zweikämpfer aller Kandidaten, ist allein durch seine Wucht gut im Kopfballspiel und würde sich in so eine Aufgabe reinfressen. Wenn die Wahl zwischen Kimmich und Alonso ausfällt bin ich ganz klar für Kimmich. Alle Varianten ohne Boateng und Hummels machen mir Bauchschmerzen, aber Kimmich und Vidal sind agiler und auch schneller als Alonso. Wichtiger ist mir am Dienstag aber das Offensivspiel. Wir werden in Madrid mit fast jeder personellen Kombination drei oder vier Tore fürs Weiterkommen benötigen.

Die Münchner verloren auch in Gleichzahl irgendwann die Kontrolle im Mittelfeld, obwohl es zu Beginn ganz gut aussah. Was kann Ancelotti tun, um dem über 90 Minuten oder mehr entgegenzuwirken?

Felix: “Was kann Ancelotti tun” ist zwar die richtige Frage, ich befürchte aber er wird sehr wenig tun. Carlo wird darauf vertrauen, worauf er bislang vertraut hat, weshalb es umso wichtiger sein wird, dass Thiago, Vidal und Alonso ihr absolut höchstes Level abrufen. Immer dann, wenn das der Fall war, hat Ancelottis vergleichsweise simple taktische Struktur wegen der Extraklasse der Einzelspieler perfekt funktioniert.

Chris: Sehr gute Frage, auf die ich ehrlich gesagt keine richtige Antwort habe. Die einfachste und zugleich simpelste Lösung ist das Abstellen der eigenen Fehler. Ribéry und Robben wirkten ab der 50. – 55. Minute schon sehr müde und verzettelten sich in individuellen Aktionen. Auch Alonso hat einfache Fehlpässe eingestreut. Diese müssen abgestellt werden. Das hört sich trivial an, wird aber gerade im Bernabeu essentiell sein. Jeder Ballverlust im Aufbau könnte den KO bedeuten. Hier wird es auch darauf ankommen, die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive zu finden.

Tobi: Gegen sowas helfen nur eine präzise Vorbereitung und rechtzeitiges Anpassen während des Spiels. Die Mannschaft muss auf eventuell eintretende Dynamiken eingestellt sein und, falls sie nicht eigenständig reagieren kann, dementsprechend durch Umstellungen oder Wechsel verändert werden. Auch wichtig ist die mentale Einstellung, dass man solche Partien als Herausforderung auf dem Weg zum Erfolg sieht und nicht als Möglichkeit des Scheiterns. Ähnlich wie im letzten Jahr, konnte ein vergebener Elfmeter mental nicht verarbeitet werden.

Steffen: Ich hoffe, dass Bayern nicht so völlig übermotiviert aus der Kabine kommt wie beim 0:4 in München oder in einigen Auswärtsspielen in Madrid in der späten Kahn-Phase. Gerade mit dem veränderten Spielaufbau in der Innenverteidigung wird es darum gehen, Kontrolle und Geduld zu entwickeln und dann bei guten Gelegenheiten schnell in die vorderen Bereiche zu spielen. Zu hohes Risiko durch extrem hohe Positionierungen würde ich zu Beginn um jeden Preis vermeiden.

Wichtig ist auch das Zusammenspiel von Kroos und Modric zu erschweren, ohne dafür zu hohes Risiko zu gehen. 2013 hat Thomas Müller gegen Juventus mal Andrea Pirlo alleine aus dem Spiel genommen. Ich würde ihn mit der Sonderaufgabe Kroos betrauen. Er muss in tiefe Positionen gedrängt und ins Laufen gebracht werden. Dann ist er weniger effektiv und kann das Mittelfeld nicht so schnell überbrücken wie Real es gewohnt ist.

Die beiden Teams im Champions-League-Vergleich.

Worauf wird es für den FC Bayern noch ankommen, wenn man am Dienstag den Rückstand drehen möchte?

Chris: Der FC Bayern muss Robert Lewandowski in Abschluss-Positionen bringen. Zugleich muss er mehr Druck über das Zentrum entwickeln. Zidane wird wieder versuchen Ribéry und Robben aus dem Spiel zu nehmen, wie es ihm über weite Strecken im Hinspiel gelungen ist. Hier bedarf es mehr Druck aus dem Zentrum. Thomas Müller könnte eine Alternative sein. Das würde Thiago auf der 6er Position auch etwas mehr Raum zum Spielaufbau geben. In München wurde er doch gut von Modric und Casemiro aus dem Spiel genommen.

Einen weiteren Punkt habe ich oben schon genannt: Keine individuellen Fehler. Hier hatte die Mannschaft zu viele in der gesamten Saison. Auch bei den guten Spielen wie unlängst gegen den BVB, aber auch gegen Arsenal und selbst gegen Leipzig boten die Bayern allen Teams was an. Real ist zu clever und zu stark besetzt, solche Fehler nicht auszunutzen. Ein Weiterkommen ist eigentlich nur mit einem “zu Null” möglich.

Tobi: Kluges Agieren – man muss das Ergebnis nicht innerhalb der ersten 15 Minuten drehen – und Glück. Insbesondere dank der Auswärtstorregelung werden Champions-League-Runden ständig durch kleine individuelle Fehler entschieden. Glück hat, wer diese menschlichen Fehler für sich nutzen kann.

Die eine oder andere taktische und personelle Änderung wäre auch wünschenswert, aber zu diesem Thema wurde in den vergangenen Tagen schon genug gesagt.

Felix: Wir haben uns von einer Mannschaft, die als Gesamtkonstrukt funktioniert hat zu einem Team aus Einzelspielern entwickelt – insofern ist klar, dass vieles davon abhängen wird, ob die Einzelspieler Robben, Lewandowski, Ribéry oder Costa ihr Top-Niveau an diesem Tag erreichen können. Sollte das der Fall sein, ist alles möglich. Real hat den FC Bayern 2014 mit diesem Konzept auswärts mit 4:0 besiegt.

Steffen: Alles was ihr sagt ist richtig. Ich würde noch ergänzen: Konzentration und Überzeugung vor dem Tor. Wie gesagt: Es braucht drei oder vier Tore. 10 Großchancen wird es nicht geben. Eher fünf. Davon muss ein Großteil sitzen. Zögern, wie am Samstag bei Müllers Großchance in Leverkusen, darf es nicht geben. Es muss das klare Bewusstsein geben, jede Strafraumsituation mit aller Ernsthaftigkeit zu Ende zu spielen.


Schon unter Guardiola war die Erwartungshaltung riesig. Nun steht Champions-League-Trainer Ancelotti kurz vor dem Aus.

Carlo Ancelotti wurde für die Champions League geholt und gilt nicht als Entwicklungstrainer. Wäre ein Ausscheiden gegen Real Madrid im Viertelfinale als Enttäuschung zu betrachten?

Steffen: Ich hätte nicht gedacht, dass die Narrativschwankungen in der öffentlichen Debatte bei Ancelotti genauso groß ausfallen werden wie bei Guardiola. Erst befreit er Bayern von Guardiolas Ketten, dann trainiert er zu lasch, dann ist er das Genie, das alles auf die Rückrunde ausgerichtet hat und jetzt ist er wieder eine Wurst? Mich nervt das massiv. Real ist stark. Sie führen in Spanien die Liga an. Natürlich wird er an den Topspielen gemessen.

Ein Ausscheiden wäre aber kein scheitern seiner bisher unspektakulären aber soliden Arbeit. Zumal die Mannschaft auch unter Ancelotti schon sehr guten Fußball gespielt hat (Leipzig, Arsenal, BVB-Rückspiel, 1. HZ gegen Madrid). Trotzdem muss man gewisse Simplifizierungen in Bayerns Spiel oder auch das Verhalten in Unterzahl im Hinspiel konkret kritisieren. So werde ich es weiter handhaben.

Tobi: Nein. Ob Achtelfinale oder Finale, gegen Real Madrid kann man immer ausscheiden. Der Zeitpunkt des Losglücks bzw. -pechs sollte bei der Beurteilung eines Trainers keine Rolle spielen.

Dass der Verein mit der Entscheidung pro Ancelotti bewusst ein Szenario geschaffen hat, welches eigentlich nur mit unmittelbarem Erfolg gelöst werden kann, dafür kann der Trainer nichts. Er macht das, wofür er geholt wurde. Die Berücksichtigung der mittel- und langfristigen Zukunft der Mannschaft ist eine Sache, die ein Trainer umsetzen kann, aber nicht muss. Die Pflicht liegt hier stets bei der sportlichen Vereinsführung.

Chris: Der Dauererfolg in der Bundesliga entwertet natürlich jeden nachfolgenden Titel und verstärkt die Erwartungshaltung in der Champions League. Wobei dies gerade paradox ist. Die Mannschaft spielt weitestgehend konstant und hat die Chance, weiter Bundesligageschichte zu schreiben. Jeder weitere Ligatitel ist aufgrund der Sättigung eigentlich etwas schwerer. Bisher ist davon aber nichts zu sehen. Auch unter Ancelotti wirken die Spieler motiviert. In der Champions League sind ca. acht bis zehn Mannschaften unterwegs, die aufgrund besonderer Umstände um den Titel mitspielen können. Das wird gerne vergessen. Ein Ausscheiden im Viertelfinale ist daher kein Erfolg, aber auch kein Misserfolg, sondern zeigt dann, wo die Mannschaft realistisch steht.

Felix: Pep Guardiola wurde an seinem Abschneiden in der Champions League gemessen und auch Carlo Ancelotti wird daran gemessen werden – in der Öffentlichkeit. Dass man sich diese Art der Erfolgsmessung nicht wünscht und sie hoffentlich auch vereinsintern nicht angewendet wird heißt nicht, dass die breite Masse den globalisierten und international orientierten FC Bayern immer an der Königsklasse messen wird und dabei nicht allzu viel wert auf Einzelschicksale legen wird.

Die Redaktion ist sich einig: Die Bewertung Ancelottis ist zu komplex, um sie nur an der Champions League festzumachen.
(Foto: Stuart Franklin / Bongarts / Getty Images)

Was für einen Spielverlauf erwartet ihr und wie geht das Rückspiel aus?

Tobi: Die ersten Minuten könnten denen des Rückspiels in 2014 ähnlich werden. Bayern im Angriffsmodus, Madrid holt sich Spielgefühl und Sicherheit in der Defensive. Der Verlauf der ersten 15 Minuten wird den Spielfluss wesentlich prägen. Für die Münchner ist es wichtig, die eigene Balance zu wahren und Motivation nicht in Handlungsdruck umzuwandeln. Bei den Gastgebern gilt es, sich nicht zu defensiv zu geben und stattdessen die berühmten Nadelstiche zu setzen.

Falls man mich zu einer Prognose zwingen will: Real Madrid gewinnt erneut 2:1.

Chris: Ich kann mir vorstellen, dass Ancelotti zunächst eine abwartende Haltung ausgibt und das Spiel über die Zeit drehen will. Es sind ja lediglich zwei Tore in 90 Minuten. Also ein Tor pro Halbzeit. Die Frage wird sein, ob die Mannschaft sich diese Zeit nehmen will. In den letzten Jahren haben viele Spieler in diesen Partien überdreht und das Risiko zu hoch geschraubt. Die Halbfinalspiele gegen Real und Barcelona sind sinnbildlich dafür. In beiden Partien wurde was versucht, was nicht ging.

Gefühlt könnte ich mir ein 2:2 durchaus als realistischen Tipp vorstellen. Ich wünschte, ich könnte mutiger tippen.

Felix: Ich liebe es, optimistisch zu tippen – deprimiert kann man nach dem Spiel immer noch sein. Ich glaube, das Spiel wird die ultimative Rache für 2014, Lahm, Alonso, Robben und Lewandowski brennen ein Feuerwerk ab und wir gewinnen mit 5:1.

Steffen: Ich hoffe, dass es lange 1:1 oder 1:0 für uns steht. Wenn wir ab der 70. Minute die Chance haben mit einem Tor weiter oder in die Verlängerung zu kommen, habe ich großes Vertrauen in die Mannschaft.

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  1. Hab gerade in den spanischen Abendnachrichten gesehen, dass Bale nicht spielen wird (laut Zidane).

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    1. Wird wohl kein klarer Vorteil sein. Ob James, Asensio oder Bale, alle 3 sind an guten Tagen bockstark. Bale schwächelt eh etwas.

  2. hach ja,

    als unmöglich 2 Tore zu schießen kann man es absolut nicht bezeichnen. Wenn ohne Lewi 2 in einer HZ gegen sie möglich waren, dann sind es mit ihm tatsächlich 5 wie im Artikel getippt ^^
    Carlo setzte im Hinspiel wohl mehr oder weniger gezielt auf die Standards. Wenn morgen mit Lewi + Vidal 2 Kopfballmaschinen auf dem Platz stehen könnte da sicher auch der ein oder andere Treffer rausspringen.
    Ansonsten sind die Abläufe mit Robert deutlich besser drin und aus dem Spiel dürften sich auch mehr Räume in Reals Drittel ergeben, weil die IVs nicht auf unsere Außen rücken können ohne Lewi frei zu lassen.

    Das aller, allerwichtigste wird sein, wie es Carlo schon sagte, Persönlchkeit zu zeigen. Den Kopf benutzen, nicht sinnlos in Konter laufen. Niemals aufgeben und mit Verstand das ganze Spiel anzugehen, weil nur dann alles möglich sein könnte. Sie müssen zeigen, dass sie Sieger sind, dass sie den Killerinstinkt haben und Madrid den Todesstoß geben, den sie uns im Hinspiel eben nicht gegeben hatten.

    Und davor einige Stoßgebete an den Fußballgott senden, dass Boa und Max morgen 90 Minuten 100% geben und das Viertelfinale dann für uns entschieden wurde.

    Auf den Punkt gebracht: Das Viertelfinale besteht aus 4 Halbzeiten. In der ersten Halbzeit des Hinspiels waren wir besser, in der 2. Halbzeit war Real besser. Wenn wir morgen in beiden Halbzeiten besser als Real sind kommen wir ins Halbfinale.

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    1. Also wofür hat man einen Costa gekauft? Dass er reinkommt keine Eier hat keinen Milimeter zu viel läuft? Weg mit dem solange es noch Geld dafür gibt!!!Der hat nicht verstanden was es bedeutet für Bayern spielen zu dürfen!!!

  3. Sehr sinnvolle Nutzung des Roundtables mMn, würde mich auch über einen Podcast im Falle des Ausscheidens freuen. Dazu ist es nebenbei mal schön von einigen, die sich sonst mit 45 ironischen Tweets unter Wert verkaufen, ihre vorhandene Expertise in aller Ernsthaftigkeitkeit dargebracht zu bekommen.

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    1. Freut uns. Podcast ist definitiv eine Option.

    2. Im Falle des Ausscheidens?
      Wäre doch auch bei Weiterkommen absolut o.k. ((-;

  4. Bin da bei Steffen, du musst drei Tore schießen, um beim Halbfinale mitreden zu können.
    Du wirst, egal wer die IV bildet, ein Gegentor bekommen. 3 schießen bei 2 kassieren halte ich für möglich.

    Das Ancelotti in der Öffentlichkeit am CL-Abschneiden gemessen wird, ist klar. Vllt kommt bei einem Ausscheiden die Einsicht, dass die Jahre unter Pep mit einem Halbfinale keine Enttäuschung sondern sehr gut waren. Eine Saison mit CL-Finale oder CL-Titel ist außergewöhnlich und nichts weniger.
    Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und sage, dass man sich an ein Aus im Viertelfinale gewöhnen muss. Das Spiel morgen kann das letzte CL-Spiel von Lahm und Alonso sein, die beiden sind ab Sommer nicht mehr dabei, Ribéry und Robben wohl ab übernächstem Sommer. Wenn man in Sachen Ablösesummen nicht bereits ist, zur europäischen Spitze aufzuschließen, wird man aus selbiger sportlich fallen.

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    1. Na ja,

      in den Jahren unter Pep waren die Gegner im 1/4 United, Porto und Benfica. Wenn du wie 2016 im 1/8 auf den Vorjahresfinalisten Juve oder jetzt im 1/4 gegen den Vorjahressieger spielst kann man mal gewinnen, mal verlieren. Da kommts auf Details an und natürlich seine PS auf den Platz zu bringen.

      1. Schade, dass man (die Medien) bei Guardiola die noch größere Verletztenliste und Müllers verschossenen Elfmeter nie als Ausscheidungsgrund angewandt hat
        Es wird schwer.
        Vielleicht riskiert Ancelotti Thiago + Müller.
        Wenn Bayern das Glück hat, was ihnen beim Hinspiel gefehlt hat, kommen wir weiter.

  5. Zum Thema Ancelotti trage ich schon einige Zeit einen Gedanken mit mir herum. Wenn der Verein weiter mit ihm arbeiten will, sollte man sich vom Gedanken Perspektivspieler (zB Brandt) abwenden und ihm 2-3 gestandene Klassespieler zur Seite stellen. Das kostet natürlich sehr viel Geld, aber man will auch den kurzfristigen Erfolg. Oder man beschäftigt sich mit einem Trainerwechsel, holt jemanden der Spieler entwickeln kann und verpflichtet junge Spieler mit hohem Entwicklungspotenzial. Dadurch verzichtet man auf kurzfristigen Erfolg, hat aber vermutlich wieder eine Mannschaft die mittel- langfristig eine Ära prägen kann. Diese Entscheidung sollte mMn vom Vorstand in den kommenden Monaten getroffen werden.

  6. Das Problem in der IV?
    Feldhahn regelt das. Der hat in der Vorbereitung gegen Real das Spiel seines Lebens gemacht.
    Und wäre das nicht eine dieser Geschichten, die man sich noch in Jahren an den Lagerfeuern der Bayernfans erzählen würde??

  7. Mir ist das alles viel zu viel Optimismus. Real Madrid hat sich von einem früheren „Lieblingsgegner“ zu eine Angstgegner entwickelt. Hinzu kommt, dass die Bayernmannschaft zu spüren scheint, dass sie in dieser oder ähnlicher Zusammensetzung nicht mehr allzu viele Chancen auf einen Erfolg in der CL haben wird. Realistisch betrachtet ist Bayern diese Saison leider nicht mehr als ein „Vorrundenzweiter“, dem der ultimative Siegeswillen abhanden gekommen ist. Die Favoriten sind dieses Jahr schon andere (ich hoffe ja auf Juve, weil ich die spanischen CL-Siege langsam nicht mehr sehen kann), und nächstes Jahr erst recht, wenn dann Chelsea und einige andere englische Teams dazustoßen werden …

    Mein Tipp lautet, dass Real schon zur Halbzeit 2:0 vorne liegen wird. Ob es dann dabei bleibt, weil sie die Führung nach Hause schaukeln, oder ob es erneut ein 4:0 geben wird, ist dann schon egal.

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    1. Sehe ich leider genauso (außer dass ich befürchte, dass es nicht bis zur Halbzeit dauern wird, bis es 2:0 steht).

      Ich lasse mich aber gerne überraschen und würde mich über wenig mehr freuen als über ein Weiterkommen, aber wenn man zu Hause schon eine Halbzeit quasi vorgeführt wird – unbenommen der Umstände – erwarte ich in der Fremde nicht unbedingt viel mehr. Zumal einfach einiges nicht stimmt um auf dem Niveau mithalten zu können. Wenn sich unsere Spielanlage nicht wieder auf das Niveau des BVB-Spiels ändert, werden wir nicht mal (viele) Torchancen herausspielen…

      Für den Titel hoffe ich auch auf Juve. Die wären einfach mal dran. Buffon würde ich es am meisten gönnen. Allerdings nur, falls wir uns wie erwartet heute aus dem Wettbewerb verabschieden.

      1. Ich habe Dortmund für den Titel auf der Liste. Schaffen sie es in Monaco, was bei deren Abwehr kein Wunder wäre, stehen alle Türen offen. Kein Team würde im Halbfinale unterschätzt werden und eingeladen. Die schnelle Offensive bei gleichzeitiger Außenseiterrolle ist Gold wert.

    2. Dem kann ich nur zustimmen. Nachdem ich vor dem Hinspiel sehr optimistisch war und mich danach über meine eigene Naivität gewundert habe (spanische Mannschaften haben uns in den letzten Jahren schliesslich oft genug die Grenzen aufgezeigt), befürchte ich diesmal ein ziemliches Debakel. Wenn sich schon im Hinspiel vor eigenem Publikum die Mannschaft derart in ihre Bestandteile auflöst, schwant mir auswärts mit stark angeschlagener Innenverteidigung Böses. Hoffentlich liege ich wieder so daneben wie vor dem Hinspiel.

  8. Bayernfan aus dem Norden Seite 18.04.2017 - 12:16

    Ich setze auf „Jungdachs“ Kimmich als IV neben Alaba. Von 4:1 für Real bis 1:3 zu Gunsten der Bayern ist alles möglich, ersteres aber leider eher wahrscheinlich. Bayern wird bestenfalls bis zum Ende auf ein Weitefkommen hoffen können/müssen. Real hingegen könnte scbon in der ersten Hälfte alles klar machen

  9. Da es eigentlich egal ist, ob Real das erste Tor schießt – wir brauchen so oder so zwei – bin ich für eine offensivere Herangehensweise. Angriff ist die beste Verteidigung, gerade in einem Shoot-Out wie wir es brauchen. Und umso höher unsere Abwehrkette steht, umso beruhigter können wir sein, denn jede Flanke wird bei unserer Aussenverte

    P.S. die Kommentare sieht man nur unter der 1. Seite, nicht am Ende des Round Ups (mobil)

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Ich wollte schreiben, dass jede Flanke bei unserer Aussenverteidiger-Viererkette höchste Gefahr bringen wird. Alaba und Kimmich im Kopfballduell mit den Madrilenen garantiert leider Gegentore.

  10. Ich befürchte nichts Gutes – unsere Senioren (Alonso, Lahm, Robbery) nicht mehr auf Augenhöhe, Müller und Alaba außer Form, dazu eine improvisierte IV. Ich tippe auf 2-3 Tore für Real und eine frühe Entscheidung.

    Einen ganz wichtigen Punkt bringt Wipf ja ins Spiel: Real ist spätestens nach dem 0:4 kein Lieblingsgegner mehr – das hat das Hinspiel klar gezeigt.

    Trotzdem hoffe ich natürlich: Auf gehts Bayern!

  11. Bayern ist zwar Außenseiter, aber in einem Spiel ist alles möglich. Komisch das niemand das Schalke Spiel in Madrid vor zwei Jahren erwähnt; 3-4 wenn ich mich richtig erinnere…

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    1. Leider fürchte ich, dass Real uns deutlich ernster nimmt als seinerzeit Schalke :/

  12. Mir fällt es leider auch schwer, irgendwelche hoffnungsvollen Faktoren zu finden. Ich fürchte, nur ein extrem günstiger Spielverlauf (bspw wenn ein Madrilene den Martinez macht oder wir mit den ersten beiden Torschüssen treffen) kann überhaupt für ein offenes Spiel sorgen. Vielleicht wäre ein deutliches Ergebnis auch besser als ein knappes…ich hab inzwischen den Eindruck, dass ein gewisser Druck unserer Führungsetage ein wenig fehlt. Mir war das die ganze Saison hindurch schon ein bissl zu viel „passt scho“…

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    1. Womit wir wieder beim Thema wären. In der Bundesliga „passts hold a“. Und international ist Zugabe.
      Was willst da machen, noch besseren und größeren Kader und mit 30 punkten Vorsprung Meister werden? Den Aufschrei in der Liga will ich nicht hören.
      Und ein noch besserer und größerer und damit auch teurer Kader garantiert dir auch keinen CL-Titel.

      1. Wenn man bedenkt, dass wir mit einem Stürmer und zwei gesunden Innenverteidigern in die Rückrunde gegangen sind kann von NOCH größer nun wirklich keine Rede sein ;)

        Aber die Zeit des haushohen Vorsprungs wird meiner Meinung nach eh zur kommenden Saison Geschichte sein. Wir schreiben derzeit den 29.Spieltag und der FCB hat 69 Punkte. Letzte Saison zu diesem Zeitpunkt hatte Dortmund 68 Punkte. Nur weil der BVB diese Saison große Probleme hat ist es so einseitig. Und wir werden mit Lahm und Alonso diesen Sommer zwei herausragende Fußballer verlieren, die im letzten Jahrzehnt quasi durchgehend zu den Besten ihrer Position gezählt haben, ohne dafür auch nur einen Cent Ablösesumme zu kassieren. Ich halte viel von Kimmich und Rudy, aber der Gedanke, dass sie diese Spieler mir nichts, dir nichts im Vorbeigehen vergessen lassen ist schon hart blauäugig. Wenn ich mir die Kader für die kommende Saison, soweit sie derzeit stehen, anschaue, dann seh ich den BVB derzeit ehrlich gesagt als Meisterschaftsfavorit Nummer Eins. Und mit Leipzig kommt derzeit ein „Verein“ auf, der beinahe unbegrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung hat und diese auch sehr intelligent einsetzt. Insofern ist das Problem der mangelnden Konkurrenz ohnehin bald Vergangenheit.

  13. Ok, wenn den Jungs innerhalb der ersten Viertelstunde das 1:0 gelingt, und wenn sie zur Halbzeit sogar noch nachlegen können, dann wird Real doch unter Zugzwang geraten und sich nicht mehr auf bloße Konter beschränken können. Real wird dann offensiver werden, was uns selbst Raum zum Kontern bietet. Mit einem dritten Tor für den FCB sind wir mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter, eine exzellente Abwehrleistung unseres Team wird aber nötig werden, egal, wer in der Innenverteidigung aufläuft.
    Ob es Sinn macht, selbst abwartend zu agieren? Ich glaube kaum, denn so spielen wir Madrid in die Karten. Allerdings dürfen die Jungs auch nicht kopflos nach vorn stürmen, es gilt, alle Positionen zu besetzen und den Ball schnell laufen zu lassen.
    Die Chance auf ein Weiterkommen sehe ich allerdings ähnlich pessimistisch wie z.B. WIPF, es wird ein Gegentor zur unpassenden Zeit geben, und dann brechen alle Dämme.
    Ist es ein Scheitern? Ja, aber keines, bei dem wir Team und Trainer VÖLLIG in Frage stellen müssen. Dafür ist die CL ab der KO-Phase tatsächlich zu unberechenbar!

  14. Sorry: aber das ist BETRUG durch den Schiedsricher.
    Kein Platzverweis für Casimiro.
    Unberechtigter platzverweis für Vidal.
    und dann noch 2 Abseitstore.
    Videobeweis…Videobeweis…Videobeweis.

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    1. Ein Trainer mit 100 Jahren Erfahrung und läßt Vidal immer weiterspielen, obwohl er nach der Gelben nochmal angezählt war … Ist mir unbegreiflich. Und dann sind da zwei angeschlagene Innenverteidiger und der wechselt ohne Not Ribery und Alonso aus … ich begreif das einfach nicht. Bis zu roten Karte war noch alles drin. Danke Super-Trainer.

      1. Ach Vidal hatte damals für Juve gg Barca nach 5 Minuten gelb und durchgehalten. Die Szene war klar Ball gespielt im Gegensatz zu den 2 Fouls von Casemiro. Dazu vor allem das erste Abseitstor, das ist auf dem Niveau ein Skandal. Kassei dürfte nie mehr ein 1/4-Finale pfeiffen.

        Aber das kennen wir ja von der UEFA. Das fing damals mit den 5 Spielen Sperre für Ribery an und zieht sich durch. Pfui Deibel UEFA!

        Kompliment an die Truppe. Unerwartet gute Leistung über weite Strecken!

      2. Vidal nicht runterzunehmen ist nicht entschuldbar.

        Die Fehlentscheidungen sind trotzdem gemacht worden. Fakt. Bin mal gespannt was Juve morgen alles über sich ergehen lassen muss. UEFA will ein Clasico.

        Bin aufgrund des offensichtlichen Schiribetrugs jetzt eher traurig als angepisst, gegen sowas kann man ja nicht wirklich gewinnen und die Mannschaft hat einige Phasen lang ihre Moral gezeigt, aber nerven tut es trotzdem.

        Da war mehr drin und gerade deswegen ärgert es mich. Da hätte einfach mehr kommen müssen in beiden Spielen.

    2. Ich vergaß den Abseitspfiff gegen Lewandowski, als dieser alleine durch war.
      Kasei = Heimschiedsrichter.

  15. warum Costa? warum???

  16. Ich war bis heute Ancelotti-Fan, ok, wir sind verpfiffen worden, aber………., warum wechselt er Vidal nicht aus? Für mich der Schlüssel des Spiels. Es war zu erwarten, daß er irgendwann fliegt, ab der 60. Minute war es ein Muss, ihn auszuwechseln. Also auch wieder hausgemacht. Wie gesagt, es kommen international bittere Zeiten auf uns zu.

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    1. Die Auswechslungen allgemeinen habe ich nicht nachvollziehen können. Vidal hätte runter gemusst, Lewy hätte drauf bleiben müssen. Costa hat nix gebracht, da hätte auch Ribery weiter machen können.

    2. Da bin ich ganz bei Dir, siehe oben.

  17. Es lief wirklich alles schief. Der Schiri leistet sich gravierende Fehlentscheidungen, wir leisten uns zu viele Fehlpässe. Dazu die angeschlagenen IVs. Die beiden haben so gekämpft. Der Blick von Hummels in der Pause von der Verlängerung, als er massiert wurde. Am Ende fehlte einfach die letzte Kraft. Aber ausschlaggebend war wohl die Schirileistung.

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