Round-Up: Bayern-Spieler bei der WM – 1. Spieltag

Justin Trenner 19.06.2018

Nach jedem Spieltag werden wir euch auf dem Laufenden halten, was den FCB betrifft. Wir werden uns aber auch die Freiheit nehmen, besondere Ereignisse aufzunehmen und für euch festzuhalten oder zu analysieren.

In der Einzelkritik vergeben wir nach subjektivem Maß 10 Punkte als Maximum, 1 Punkt als Minimum.

Die Einzelkritik

Thiago vs. Portugal (Freitag, 20 Uhr, 3:3)

Kam erst in der 70. Minute für Iniesta, wusste aber direkt zu überzeugen. Zeichnete mit seinen Füßen in nur 20 Minuten ein halbes Kunstwerk auf den Platz, das seinem Team zur endgültigen Dominanz zu verhelfen schien. Gewann so auch den direkten Vergleich mit Iniesta. Dribbelte einmal sogar wie der junge Iniesta über den halben Platz und besorgte so fast die Entscheidung. Musste sich dann aber die Ronaldo-Show mit ansehen. Sollte demnächst vielleicht für den blassen Koke in die Startelf rücken.

Punkte: 7,5

Tolisso vs. Australien (Samstag, 12 Uhr, 2:1)

Durfte sein WM-Debüt von Anfang an geben und begann dementsprechend mit zitternden Beinen. Stocherte den Ball fast ins eigene Tor, um wenig später so gefühlvoll in den gegnerischen Strafraum zu lupfen, dass sogar Griezmann vor Schreck die Chance vergab. Strahlte mehr Sicherheit aus als Pogba. Konnte in der statischen Frankreich-Elf trotzdem nicht viel ausrichten.

Punkte: 6

Neuer vs. Mexiko (Sonntag, 17 Uhr, 0:1)

Wurde mehrmals von den Mexikanern angeschossen, konnte sich aber kein einziges Mal richtig beweisen. War im Aufbauspiel gewohnt sicher, rettete zwei, drei Mal mit riskanten Ausflügen. Zeigte einen großartigen Reflex beim Gegentor, der trotzdem nicht reichte. Musste mit ansehen, wie seine beiden Vorderleute hilflose Schlängellinien liefen und wäre am liebsten selbst zum Tackling herausgerückt.

Punkte: 6,5

Boateng vs. Mexiko

War schon nach 50 Sekunden wieder im Boss-Modus, als er die erste Großchance verhinderte. Strahlte Ruhe und Sicherheit aus, konnte diese aber nicht aufs Team übertragen. Musste den Spielaufbau komplett alleine übernehmen und löste es den Umständen entsprechend gut. Fühlte sich zeitweise wie ein Katzen-Besitzer, der seinen Tieren erklärte, dass sie nicht ständig gegen die Wand rennen sollen. Zeigte sich deshalb auch hin und wieder überfordert. Gewann trotzdem 64% seiner Zweikämpfe und biss sich mit Konditionsproblemen bis zum Ende durch. Hoffte vielleicht darauf, dass Rummenigge genau hinsah.

Punkte: 7

Hummels vs. Mexiko

Gewann nur rund ein Drittel seiner Zweikämpfe. Verlor mehrfach die Orientierung und konnte Boateng in der Restverteidigung nicht gut genug unterstützen. War dennoch eine arme Sau auf dem Platz und wurde von den Kollegen im Stich gelassen. Hätte beim Aufbauspiel auch Schere-Stein-Papier mit Plattenhardt spielen können, weil die Mexikaner ihn nicht vernünftig mitspielen ließen.

Punkte: 3,5

Kimmich vs. Mexiko

War einer der Prügelknaben der Nation nach der Niederlage. Zeigte tatsächlich aber eine Leistung, die zumindest über dem Durchschnitt der Mannschaft lag. Legte den höchsten Gang in der Vorwärtsbewegung ein und versuchte alles, um Chancen zu kreieren. Streichelte den Ball einmal sehenswert in den Strafraum zu Werner. Wunderte sich bei seinen traumhaft zarten Flanken, wo dieser Sandro Wagner schon wieder abgeblieben war. Fand in der Rückwärtsbewegung den höchsten Gang nicht mehr – vielleicht fehlte der Sprit. Kam bei vielen Kontern auch nach mehreren Sekunden nicht vom rechten Bildrand reingelaufen, um vielleicht doch noch einzugreifen. Ließ sich nach 50 Sekunden einmal böse auswackeln, gewann dann aber immerhin 58% der Zweikämpfe. Vermisste Tolisso als Absicherung so sehr, dass sein chronisch-grimmiger Gesichtsausdruck auch Khedira hätte gelten können.

Punkte: 6

Müller vs. Mexiko

War bei den Bayern eigentlich wieder in Form gekommen, spielte aber wie im Frühjahr 2017. Bemühte sich zu Beginn aber sehr und fand mit seinen Läufen auch die richtigen Positionen zwischen den Linien. Verstolperte dann aber Ball um Ball, weil die Füße nicht so wollten wie der Kopf. Suchte die Harmonie mit Werner wie ein Twitter-User die Chronologie in seiner Timeline. Hätte schon nach 30 Minuten ausgewechselt werden können.

Punkte: 3

James vs. Japan (Dienstag, 14 Uhr, 1:2)

Konnte wegen fehlender Fitness noch nicht von Anfang an spielen, lächelte bei der Hymne aber so schön, dass er sich allein dafür die 10 Punkte verdient hätte – Hashtag Siegerlächeln. Durfte dann nach gut einer Stunde endlich rein, um in Unterzahl noch den Sieg zu bringen. Wurde vom Stadion verehrt wie ein Gott und spielte direkt einen schönen Pass, den Falcao nicht kontrollieren konnte. War beim Rückstand machtlos, trieb seine Mannschaft dann aber in die Offensive und hatte den Ausgleich auf dem Fuß. Konnte in einer komplett ausgelaugten kolumbianischen Mannschaft aber keinen nennenswerten Einfluss mehr nehmen und so war sein Siegerlächeln nach dem Spiel verschwunden.

Punkte: 5

Lewandowski vs. Senegal (Dienstag, 17 Uhr, 1:2)

Fand sich direkt in Manndeckung mindestens zweier Hünen wieder. Hatte nach rund 20 Minuten seinen ersten Abschluss, war sonst darum bemüht, als Anspielstation zu funktionieren. War irgendwann gar nicht mehr zu sehen, weil Senegal seine Mannschaft dominierte. Erstmals gefährlich wurde Polen, als er selbst einen Ball eroberte, alleine einen Freistoß rausholte und diesen auch noch beinahe verwandelte. Wirkte neben Koulibaly und Sané trotzdem wie ein kleiner Erstklässler, der gegen die fiesen Jungs aus der Parallelklasse ein bisschen Unterstützung seiner Freunde gebraucht hätte, die sich aber lieber raushielten. Verlor so nicht nur Schulbrot und Taschengeld, sondern auch die erste WM-Partie seines Lebens. Gibt bessere Einschulungen.

Punkte: 5

Awards des Spieltags

Spieler des Spieltags: Cristiano Ronaldo – Gerüchten nach beschleunigte er seinen Motor auf rund 38 Km/h und brach auch sonst wieder alle Rekorde. Traf dreimal gegen ein großes Team und schreibt weiter an seiner Legende. Begriff beim 45. Freistoß bei einem großen Turnier, dass er auch eine Innenseite hat und er den Ball nicht aus dem Stadion jagen muss. Ließ sich – natürlich – gebührend feiern. Grinste vermutlich noch mehr, als Messi einen Elfmeter verschoss.

Team des Spieltags: Mexiko – schlugen den Weltmeister komplett verdient. Bekamen hierzulande aufgrund des Schocks wenig Anerkennung. Pressten zunächst unermüdlich, um später leidenschaftlich zu verteidigen. Nahmen Kroos und Hummels fast komplett aus dem Spiel – wer kann das schon behaupten?

Hummels-Award fürs Alleinsein: Marvin Plattenhardt – musste Hummels nach dem Spiel erstmal erklären, was es überhaupt bedeutet, alleine zu sein. War sich bis zu seiner Auswechslung nicht sicher, ob Kollege Draxler überhaupt mitspielt. Hätte mit den Ordnern ein bisschen Karten spielen können, wenn er nicht mit Hummels Schere-Stein-Papier spielte. Machte insgesamt zwar kein schlechtes Debüt, durfte aber auch nicht wirklich mitmachen.

Engländer des Spieltags: England – spielten eine furiose erste Halbzeit, von der sie sich selbst so überrascht zeigten, dass sie in der zweiten Halbzeit jeglichen Drang nach vorne verloren. Ließen den Gegner durch einen Elfmeter wieder mitspielen, machten dann aber kurz vor Schluss alles klar. Könnten sich zu einem Geheimfavoriten entwickeln. Sind aber halt die Engländer.

Trend des ersten Spieltags: Standards – der neue Standard im Weltfußball ist der Standard. Elfmeter, Freistöße, Ecken… nur ein Tor nach einem Einwurf gab es noch nicht. Aber die Isländer sind ja noch mindestens zwei Spiele dabei!

Tolisso war damit der einzige siegreiche Bayern-Spieler am ersten Spieltag der WM 2018.
(Bild: Catherine Ivill/Getty Images)

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  1. Sehr treffende Einzelkritik, die ich komplett teile.
    Einzig Kimmich hätte ich minimal schwächer bewertet, obwohl ich deine qualitative Einschätzung auch hier richtig finde.

    Auch wieder sehr gute Links dabei!

  2. Super Artikel. So wie die Süddeutsche, nur besser.!

  3. Ich finde es eine großartige Idee, jeden “Spieltag” unsere Jungs – mit ein wenig Augenzwinkern und Humor – unter die Lupe zu nehmen. Prima!
    Und der Kommentar zu Kimmich: “Wunderte sich bei seinen traumhaft zarten Flanken, wo dieser Sandro Wagner schon wieder abgeblieben war.” Welch eine herrliche unterschwellige Kritik am Bundesjogi! Klasse! :-)

    Antwortsymbol5 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Hat mir auch sehr gefallen. :)

      Gerade da mir jegliches Verständnis dafür fehlt, warum Wagner zu Hause sitzt, Ginter aber mitfahren darf.

      Freue mich auf die nächste Ausgabe!

      1. Sehe ich etwas komplizierter. Wenn man sich die Leistung von Werner, Gomez und Wagner anschaut, ist es okay, dass erstere dabei sind, obwohl Wagner es ebenfalls verdient hätte.
        Bei Werner und Gomez weiß Löw zudem, dass sie in einem Turnierumfeld funktionieren (ConfedCup bzw. EM).

        Worüber ich mich allerdings wundere: Werner und Gomez sind sehr (zu!) ähnliche Stürmer, beide dann am stärksten, wenn sie Platz haben, um ihre Geschwindigkeit auszuspielen. Wer kann sich nicht an all die wunderbaren Kontertore von Mario Gomez im FCB-Trikot erinnern…

        Beide sind natürlich ausreichend gut, um grundsätzlich auch bei der nicht auf Konter setzenden DFB-Elf zu spielen.
        Allein, die Tatsache, keinen komplementären Stürmertypen auf der Bank haben zu wollen, das leuchtet mir nicht ein. Wagner wäre das natürlich gewesen.

        Der Vergleich mit Ginter passt meiner Meinung nach nicht. Ginter ist Jogis Backup als Rechtsverteidiger, der zudem flexibel auf allen Defensivpositionen eingesetzt werden kann. Das ist schon okay.

      1. Haha, sehr nette Slideshow.

    2. Danke für den Link, JU. Sehr schön :D

  4. Sehr schön gesagt!

  5. Nagelsmann 2019 nach Leipzig.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Gut für Bayern. Leipzig wird die Stellung als zweitbestes deutsches Team weiter festigen und mit Dortmund um die Vizemeisterschaft konkurrieren.

      Die Liga wird damit wieder etwas hochwertiger.

  6. …..das ist keine gute Nachricht für uns und eine gruselige für den BVB. Mich ärgert einfach, dass man als Bayern Präsidium sich schon wieder nicht getraut hat, den aktuell besten jungen Trainer zu verpflichten. Da wird sich so mancher noch sehr ärgern – aber selber schuld. Und all denjenigen, Uli wird wahrscheinlich hier nicht mitlesen, die sagen “der ist noch zu jung für uns” den möchte ich sagen: es gibt keine jungen und alten Trainer, nur gute und schlechte – und Nagelsmann ist einer der besten, einer mit einer variablen Spielphilosophie…meine Meinung.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Nagelsmann wäre aber erst 2019 verfügbar gewesen, wir brauchten aber 2018 einen neuen Trainer. Heynckes wollte nicht länger machen. Wer soll denn den auf ein Jahr befristeten Trainerposten bei den Bayern antreten? Eine Lösung wie Rangnick bei RB haben wir nicht. Daher finde ich diese Diskussion eher überflüssig. Außerdem ist Nagelsmann noch so jung. Wenn er sich weiterhin so gut entwickelt, wird er früher oder später wahrscheinlich eh auf der Bayern-Bank sitzen.

      Ich denke, zum Thema Trainer ist alles gesagt, lass dich einfach überraschen, ob Kovac einschlägt oder nicht. Falls nicht, kannst du immer noch meckern ;)

    2. „das ist keine gute Nachricht für uns und eine gruselige für den BVB. Mich ärgert einfach, dass man als Bayern Präsidium sich schon wieder nicht getraut hat, den aktuell besten jungen Trainer zu verpflichten.“

      Was soll an dieser Nachricht schlecht für uns sein? Bayern hat gerade erst einen neuen Trainer verpflichtet. Den sollte man erst mal arbeiten lassen und ihm eine faire Chance geben. Nutzt er sie nicht, gibts zwischenzeitlich immer noch andere Lösungen (z.B. Hasenhüttl).
      Mit der Verpflichtung von Kovač haben die Verantwortlichen ja gezeigt, dass sie bereit sind, ins Risiko zu gehen. Nagelsmann stand für die Saison 2018/19 halt nicht zur Disposition.
      Ich finde es gut, dass Nagelsmann erst mal weitere Erfahrungen vor allem auf internationalem Parkett sammelt. Darüberhinaus fand er in Hoffenheim ein eher harmonisches Umfeld vor, vor allem bei den dort Verantwortlichen. Bin sehr gespannt, wie es ihm im „Stahlbad“ eines Rangnick ergehen wird. Danach wissen wir mehr.
      Zur Entscheidung gegen Dortmund (falls es die überhaupt gegeben hat) kann ich Nagelsmann nur gratulieren. Dort muss man ja offenbar Skat spielen können (allerdings nicht zu gut).

      1. Die noch schlechtere Nachricht ist allerdings, dass Kroatien bei der WM fußballerisch zu überzeugen weiß – bekanntlich ohne den einstmals völlig unerfolgreichen Trainer Niko Kovac, aber mit einem sehr, sehr ähnlichen Spielerstamm. Da ich Ragnick und Favre hoch einschätze, dürfte die nächste Saison spannend werden…

  7. Weiß nicht genau warum, aber irgendwie vermisse ich Shaquiri

    Antwortsymbol6 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Geht mir genauso. Immer wenn ich ihn spielen sehe, denke ich er ist noch bei uns.
      Wen ich gar nicht vermisse ist Neymar. Sollte es wirklich mal Bestrebungen gegeben haben, diese Pussy zu Bayern zu holen, danke ich jetzt noch demjenigen der dies verhindert hat.

    2. @Fabian
      Geht mir ganz ähnlich. Aber offenbar begriff er nicht, was Guardiola von ihm erwartete. Ähnliches widerfuhr offenbar ja auch Ribéry im ersten Guardiola-Jahr. Bloß war Ribéry (gottseidank) eine andere Hausnummer. Dann trauere ich (gelegentlich) auch Mandzukic nach. Und um den Irrsinn abzurunden: Nicht nur gelegentlich, sondern ständig trauere ich dem Fussball unter Guardiola nach.

      1. Mandzukic war für mich der beste Stürmer, den wir in der jüngsten Vergangenheit hatten. In allen Facetten.

      2. @Eigentor: Ich weine Pep und seiner Art und Weise Fussball spielen zu lassen, auch noch immer mehr als eine Träne nach. Ich halte seine grundsätzliche Taktik für diejenige Spielweise, welche – auch international! – die höchsten Wahrscheinlichkeiten für Erfolge mit sich bringt!
        Im Gegensatz dazu, selbst wenn ich die dickste rosarote Brille aufsetze, die ich habe, sehe ich wenig Aspekte, die auf eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit unter Kovac deuten! Gelingender familiärer Umgang und große Disziplin allein reichen nicht für die hohen Ziele, die wir erreichen wollen und müssen.
        Taktisch und in der Fähigkeit, ohnehin herausragende Spieler noch besser zu machen, da sehe ich bei Kovac bestenfalls nur oberes Mittelmaß.
        Seine Entwicklungsfähigkeit kann ich nur sehr schlecht einschätzen und sie daher nicht bewerten, ich hoffe sehr, dass er mich daher überrascht!
        Allerdings bin ich diesbezüglich mit Blick auf seine bisherige Laufbahn auch nicht wirklich optimistisch.

      3. @OSRIG: Kann deine Ansicht nachvollziehen, finde aber, dass man Kovac noch nicht bewerten kann/sollte. Man kann ihm gegenüber skeptisch sein, aber was er taktisch wirklich drauf hat, wird sich ja noch zeigen. Ich gehe nämlich nicht davon aus, dass Kovac bei uns nach denselben Maximen handelt wie bei Frankfurt

    3. So sehr vermissen, um ihn richtig zu schreiben, scheinst du ihn aber nicht.

      Es heißt Shaqiri. Keine Ahnung, wo die Leute immer das U hernehmen.

  8. @Osrig
    Fabian hat meine Antwort vorweggenommen. Ich bin, wie Sie, skeptisch und habe meine Erwartungen an die nächste Saison den Gegebenheiten angepasst. Ich erwarte keinen einzigen Titel (vielleicht diese DFL-Supercup-Albernheit gegen Frankfurt), aber die Teilnahme an der CL sollte schon rausspringen. Ich gestehe Kovač zu, dass er mit einer kurzen Vorbereitungszeit (WM) klarkommen muss, dazu einen Kader vorfindet, der neben seinen bekannten Stärken auch noch einige Baustellen hat (wozu ich beide Backups für die Aussenverteidigung zähle, einen fehlenden hochklassigen Stürmer, und die teilweise merkwürdig redundante Besetzung des Mittelfeldes). Hier kommt viel Arbeit auf ihn zu.
    Ich wünsche ihm sehr, dass er von uns Fans und den Medien fair begleitet wird. Dass es nicht einfach wird, bemerke ich an mir selbst. Gestern, beim Spiel Kroatien gegen Argentinien, fiel mir auf, wie wunderbar diese Kroaten spielten, unter einem Trainer Dalic, und wie sie bei der WM 2014 spielten, unter einem Trainer Kovač. Und das mit annähernd gleichem Personal.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Um eines deutlich zu machen: Kovac ist sicherlich kein schlechter Trainer! Seine Leistung mit Frankfurt spricht natürlich für ihn, und es gibt bestimmt einige Bundesligisten, für die Kovac ein Glücksgriff sein würde.

      Aber wir sprechen hier über das Traineramt bei unserem FCB, und da ist oberes Mittelfeld eben nicht mehr gut genug!
      Und da man aus einem braven Ackergaul kein Rennpferd machen kann, dürfte Kovac auch an seine Grenzen kommen.
      Niemand kann als Trainer mal eben einen Systemwechsel initiieren, schon gar nicht, wenn er das System vorher noch nie gespielt hat. Und dann muss er ja auch noch Spieler, die ohnehin schon auf Top-Niveau agieren, im Rahmen dieses Systems auf eine neue Stufe heben, um international höchsten Ansprüchen zu genügen.
      Einem Guardiola, einem Tuchel und meinetwegen auch einem Nagelsmann, die sich schon seit mehreren Jahren mit diesem System beschäftigen, unermüdlich daran arbeiten, es zu verbessern und mittlerweile auf Kleinigkeiten achten, denen glauben selbst erfahrene Spieler und spüren, dass diese Trainer genau wissen, was sie machen.
      Ein Kovac, dessen Erfahrung mit dem Dominanzsystem meiner Einschätzung nach nur gering ist – er hat ja nunmal stets etwas anderes spielen lassen – der wird es sehr wahrscheinlich nicht schaffen, diese Dinge zu vermitteln, es sei denn, er bekommt viel Zeit und ist bereit, in dieser Zeit auch intensiv am System zu feilen. Und selbst dann ist es fraglich, ob er es verinnerlichen kann! Und mal eben quasi auf Knopfdruck wird er es schon gar nicht schaffen! Dafür ist die Materie zu komplex.
      Wenn ich dann höre, wie herablassend sich unser “Heldenpräsident” zum Thema Taktik äußert, dann sehe ich unsere Felle leider davon schwimmen…hier wird eine Entwicklung zurückgedreht, die ihren Anfang mit Van Gaal nahm und im Verlauf der letzten 8 Jahre bewiesen hat, dass sie kein Irrweg ist. Hingegen ist es meiner Ansicht nach ein völliger Irrglaube, zu denken, taktische Belange spielen nur eine untergeordnete Rolle und es genüge Familienstimmung und Disziplin, um Erfolg zu haben.

      Aber vielleicht täusche ich mich ja, und Kovac belehrt mich eines Besseren, und zeigt, dass er Dominanzfussball “kann”. Wir werden es sehen, und genau deswegen bin ich jetzt schon gespannt, was die Vorbereitungszeit so ergeben wird, auch wenn man diese Wochen vor Saisonstart sicherlich nicht überschätzen darf.

    1. Die Aufstellung ist vielsprechend, kann mit ihr voll mitgehen. DReierkette hätte ich auch spannend gefunden. Ja und Süle statt Rüdiger natürlich

      1. Hätte natürlich auch Süle gebracht, aber Rüdiger ist jetzt auch nicht schlechter. Löw wird da schon näher dran sein.

        Alleine mit Hector kommt schon viel mehr Qualität über links, wobei man auch Brandt statt Draxler hätte bringen können.

        Die Pfeifen vom Transfermarkt-Bayernforum sind jedenfalls schon wieder am Verzweifeln und das ist immer ein gutes Zeichen.

      2. Ach ja und Rüdiger spielt bei Chelsea in der 3er-Kette den RIV.

        Ich denke deshalb wird er es gewohnt sein, Ausflüge vom RV abzusichern. Das war ja ein großes Problem im letzten Spiel.

  9. ein kann- aber muss nicht Elfer

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Bin fassungslos. Nachdem Rudy draußen war, ging gar nix mehr.

      Kroos mit dem Todespass. 2 Tore in der 2. HZ sind machbar, aber langsam bekomme ich Zweifel.

  10. mit Süle statt Rüdiger hätten wir weniger gezittert, der ja war ja völlig von der Rolle und bitte Brandt mal früher bringen, der macht immer in den letzten Minuten mehr Alarm als DRaxler und Müller im ganzen Spiel davor. Würde ihn gerne bei Bayern sehen. Übrigens wollte laut Gündogan Pep bei Bayern ein Mittelfeld Kroos Gündogan dazu de Bruyne und Sane. Als er das nicht bekam wollte er weg.Aber Schwamm drüber, Goretzka, Sanches mit Kovac als Trainer ist auch was. Und Boateng ruhig verkaufen war ja heute nur der Beste bis zur Gelb-Roten, läuft hinten alles ab und macht den SPielaufbau. Ansonsten coole Taktik von Löw, WErner mehr auf die Flügel, Boateng sichert Kimmich, Kroos entzieht sich ganz gut.

    Die ersten 10 Minute waren super, nur das Tor hat gefehlt dann hätte es auch ein Kantersieg werden können, dann der Fehler von Rüdiger und plötzlich spürte die Mannschaft den heißen Atem des “AFD Anti -Nivea-Europa-Taktik-Multikulti-Laptoptrainer wir brauchen Eier-Typen-Effe-Loddar-Gras fressen Pöbels”. Dagegen muss man auch erst mal anspielen

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Gündogan Kroos war doch total beschissen heute. Die beiden total planlos und von der Rolle.

      Wie sich alle aufgeregt hatten, als es Rudy statt Gündogan hieß in der Startaufstellung. Dann musste Rudy raus und nix ging mehr.

      Könnte auch nen Rant starten, wie sich alle auf Müller versteift haben, vor allem Bayernfans, wenn er einer ist, der immer 110% gibt, aber ich muss auf meinen Blutdruck achten. Nur soviel, auch wenn die Kritik berechtigt ist, der Hass ist es nicht und manche sollten sich da einfach nur noch schämen. (Nicht du Rookie).

      1. ich fand Gündogan nicht so schlecht, er hat Kroos entlastet , dieser konnte nciht so aus dem Spiel genommen werden, in der 2. Hz konnte Kroos das Spiel endlich prägen, lag für mich auch an Gündogan(und der nachlassende Kraft der Schweden), sicher hat er oft nach hinten gespielt anstatt einen pass zu rsikieren, dann gibt aber auch eben schnell einen Konter.

        Ich glaube Müller kann man nicht vom Fernseher beurteilen. So sieht man seine ständigen Läufe und Ideen nicht. Wenn er als Phantom dann plötzlich richtig steht udn ein Tor macht finden ihn alle gut. Dann heißt es, dass er im entscheidenden Moment da ist. Macht er ihn dann nicht ist er eben nichtt im SPiel. Die 10 Läufe davor , wo er sich freiläuft und denBall nciht bekommt sieht halt keiner am Fernseher. Ich hätte Müller auch als unauffällig betrachtet, dann kam eine Einblendung, dass er die meisten key passes (10) zu diesem Zeitpunkt hatte. Brandt hat es da leichter aufzufallen eben auch durch seine Schnelligkeit, deswegen gehört Müller ja auch nicht auf den Flügel.

        Rudy hat mir gefallen. Echt Hero mit blutiger Nase, Trikot auf den Boden werfen…wirkt bei der NM immer irgendwie selbstbewusster. Würde mich freuen wenn Kovac da was hinkriegt, von wegen Slebstvertrauen geben…

      2. Na ja, heute war Müller allerdings wirklich schwach. Reus und v. a. Werner in der zweiten Halbzeit waren die Schlüssel in der Offensive. Und Kroos war in der zweiten Hälfte Man of the match. Da hat man wirklich gesehen, warum er sich auch bei Real gegen jede Konkurrenz durchsetzt. Das Spiel kontrolliert, Angriffe eingeleitet, die Bälle immer wieder sicher ins letzte Drittel gebracht. Ich fand die Defensivarbeit vor dem Gegentor auch wieder symptomatisch grauenhaft, aber da ist er halt nicht besonders gut. Aber dem Spiel der eigenen Mannschaft Struktur geben, da ist er absolute Weltklasse, und das hat man in HZ2 gesehen.

  11. Noch Zweifel, wer der Boss ist? Der, der “gerne gehen darf, wenn ein Club kommt”. Boateng hat nicht nur hinten den Laden zusammen gehalten (bitte SÜLE für ihn gegen die Koreaner!), ist voll ins Risiko gegangen, hat dafür bezahlt und auch noch die Hälfte der Mittelfeldarbeit nach vorne gemacht. Eigentlich Gündogans Job…

    Kroos hat in einem Punkt Recht: in Deutschland ist oft große Überheblichkeit, wenn “wir” gewinnen – nach einem schlechten Spiel wird der Stab gebrochen. Als bräuchte man ständig etwas, womit man sich über andere erheben kann. Jämmerlich! Auch deswegen hab ich den reinen Nationalmannschafts-Fanpöbel, der den A… nur im Zweijahresrhythmus hochkriegt, so dick.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. @ROTWEISS:
      Ein ganz wichtiger Punkt von Dir: “in Deutschland ist oft große Überheblichkeit, wenn “wir” gewinnen – nach einem schlechten Spiel wird der Stab gebrochen.”

      Natürlich soll und muss ein Spieler von Fans und Medien kritisiert werden dürfen, wenn er schlecht spielt, oder einen “Bock schießt”. Leider wird hierzulande im Falle eines Mißerfolges der Mensch an sich niedergeschrieen und in Frage gestellt, und man trägt einem Spieler noch wochenlang einen Bock nach, rechnet noch Dinge auf, die lange zurück liegen, während das Positive, die Dinge, die gut gelungen sind, schnell vergessen und sowieso als selbstverständlich betrachtet werden.
      Ob dieses Verhalten von Teilen der Fangemeinschaft und Medien nun dem Bedürfnis entspringt, sich selbst zu überhöhen, oder ob es schlichtweg Ausdruck einer missgelaunten, unzufriedenen Gefühlswelt ist, dürfte schwierig zu ermessen sein – ich befürchte ja, dass sich hier eine vielleicht sogar typisch deutsche Neigung offenbart, die einen bestehenden Minderwertigkeitslomplex durch Großmannssucht auszugleichen versucht, mit dem Ergebnis, durch beide Aspekte negativ aufzufallen.
      Gut, dass ist jetzt psychologisieren, und führt auch ins Politische, somit an dieser Stelle nicht weiter:
      Ich hoffe aber, dass wir FCB-Fans uns weiterhin nicht scheuen, Meinungen mitzuteilen, aber bei aller Kritik auch Langmut und Nachsicht walten lassen und berücksichtigen, dass unsere Spieler Menschen sind, die eben auch nicht perfekt sind.
      Übrigens: Diesen Vorsatz werde ich mir selbst auch mit Blick auf unseren neuen Trainer zu Herzen nehmen ;-)

    2. @Rotweiss
      Volle Zustimmung in Sachen „Boateng“. Er ist der Boß.
      Und zu Deutschland: Es ist das einzige Land, in dem es keine Suppe ohne wenigstens ein Haar darin gibt.

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