Round-Up: Von Rotation und kleinen Kadern
Ancelotti’s kleines Team wurde hier im Blog schon häufiger angeführt. So stehen im aktuellen Bayern-Kader nur 23 Profispieler darunter drei Torhüter und mit Fabian Benko und Niklas Dorsch zwei Talente ohne größere Profi-Erfahrung. Im heutigen Round-Up wollen wir einen Blick auf den Kader der Bayern im Vergleich zu den anderen Bundesliga-Teams sowie zu füheren Bayern-Teams werfen.
Bayern rotierte selten
In der Grafik sind die Spielanteile der elf Spieler mit den meisten Minuten über die gesamte Anzahl der eingesetzten Spieler aufgeführt. Dies liefert uns interessante Aufschlüsse über Kadergröße und den Einsatz der Rotation.
(Grafik: Lukas)
Der FC Bayern befindet sich am linken Rand des Spektrums. Aufgrund des kleinen Kaders sind in der Bundesliga auch nur 21 Spieler bisher eingesetzt worden. Ohne die Verletzungen von Neuer und Ullreich würde die Nummer vermutlich noch kleiner sein. Allerdings zeigt sich auch, dass bis auf die Talente Dorsch und Benko alle Spieler aus dem Lizenzkader zum Einsatz gekommen sind.
Ebenfalls zeigt sich, dass Ancelotti sich frühzeitig auf eine Aufstellung festlegte und dieser möglichst viel Spielzeit verschaffte. In Neuer, Alaba, Hummels, Thiago und Lewandowski stehen fünf Spieler im Kader, die mehr als 75% der Minuten in der Bundesliga auf dem Feld standen. Danach folgen Martinez, Lahm und Vidal mit ähnlich hohen Spielanteilen.
Bayern liegt im Liga-Vergleich eher im Mittelfeld bezüglich Rotation. Dabei dürfte es nur wenige andere Teams geben, bei denen die Kaderpositionen hinter der Stammelf mit hochklassigen Spielern besetzt sind. Eine solche ausgeglichene Mannschaft bietet normalerweise hervorragende Voraussetzungen für eine große Rotation – gerade auch im Hinblick auf die Dreifachbelastung.
Eine solche Statistik ist natürlich immer stark beeinflusst durch Verletzungen. So ist hier sicher auch der Einfluss von zum Beispiel Boatengs langer Verletztenzeit zu sehen. Wenn Boateng über lange Strecken diese Saison fit gewesen wäre, wäre es vermutlich auf einen Job-Split zwischen ihm, Hummels und Martinez hinausgelaufen. Dies hätte die Spielanteile von Hummels und Martinez wohl gesenkt.
Trainerwechsel führt zu Fluktuation
Bei den anderen Bundesliga-Teams fallen Leipzig, Darmstadt und Bremen als Extremfälle auf. Die Leipziger verfügen ebenfalls über einen eher kleineren Stammkader, auf den Hasenhüttel vertraut. Außerdem ist Leipzig das einzige Team, bei dem die Top11-Spieler mehr als 80% der Spielanteile haben. Hier setzt Hasenhütel auf wenig Rotation, sondern versucht seine erste Elf in möglichst jedem Spiel zu bringen – mit Erfolg. Es ist als sehr fraglich anzusehen, ob die Leipziger nächste Saison mit der Dreifachbelastung diese Aufteilung der Spielminuten beibehalten können. Dies könnte dann auch zu lasten der Leistung in der Liga gehen.
Kein Team hat so viele Spieler in der aktuellen Saison eingesetzt wie Werder Bremen. Dies spricht zum einen für eine große Fluktuation, aber auch für die – vielleicht aus der Not geborene – Kreativität von Trainer Nouri. Dieser musste jungen Spielern aus den eigenen Reihen eine Chance geben, um das Ruder herumzureißen. Allerdings hat Nouri mittlerweile eine Formation mit entsprechendem Personal gefunden, die scheinbar auch Erfolg garantiert.
Eine ebenso hohe Fluktuation in der Aufstellung hat Darmstadt. Auch sicher wegen dem Trainerwechsel von Maier zu Frings, haben die Lilien die geringsten Spielanteile der Top11-Spieler. Bei so gut wie jedem Trainerwechsel erhalten einige Spieler das Vertrauen des Coaches, die vorher nur in zweiter Reihe standen. Dies bestätigt sich, da die meisten Teams mit geringen Spielanteilen der Top11-Spieler in der aktuellen Saison den Trainer gewechselt haben.
Rotation ist kein Schlüssel zur Schale
Setzt Ancelotti nun weniger auf Rotation als Guardiola? Ist Rotation der Schlüssel zur Meisterschaft und Bewältigung der Dreifachbelastung? Wie sieht ein historischer Vergleich von Bayerns Kadern aus?
Im Vergleich über die letzten Jahre liegt Ancelotti so ziemlich im Durchschnitt für den FC Bayern. Pep Guardiola zeigt sich als Roationsmeister, sind doch drei der vier Saisons mit den geringsten Spielanteilen der Top11-Spieler unter ihm gespielt worden. Dabei kommt ihm natürlich zugute, dass die Meisterschaft in den meisten Jahren bereits früh feststand und er somit auch Spielern aus zweiter Reihe mehr Spielzeit verschaffen konnte.
Dennoch ist sicher nicht von der Hand zuweisen, dass seit der Triple-Saison relativ viel rotiert wurde. Dies kann auch an der deutlichen Verstärkung der Kaderpositionen 15-20 festgemacht werden. Waren früher noch Braafheid, Ottl und Petersen die Lückenbüßer, so konnte man in den vergangenen Jahren auf hochklassigen Ersatz zurückgreifen.
Drei Saisons stechen durch hohe Spielanteile der Top11-Spieler hervor: 2006/07, 2009/10 und 2011/12. Die letzteren beiden endeten dabei mit einer Top2-Platzierung in der Liga und dem Erreichen von DFB-Pokal- sowie Champions-League-Finale. Sowohl van Gaal 2010 als auch Heynckes 2012 schafften es also eine erste Elf zusammenzustellen, die auf höchsten Niveau performte.
(Photo by Alex Livesey/Getty Images)
In beiden Jahren mißlang jedoch der große Wurf, weil Einzelspieler nicht zu ersetzen waren. Es fehlten eben die Breite im Kader. 2010 fehlte im Finale gegen Inter Mailand Franck Ribery rotgesperrt. Nun ist es zu keinem Zeitpunkt einfach einen Ribery zu ersetzen, aber man stelle sich das Spiel mit einem Costa anstatt eines Altintop vor.
Im „Drama dahoam“ fehlten ebenfalls Alaba, Badstuber und Gustavo gelbgesperrt, weshalb Tymoschtschuk in der Innenverteidigung aushelfen musste.
Hier kann und muss der FC Bayern Lehren für die nächste Saison ziehen. Eine Verletzung oder Sperre können immer zum ungünstigsten Zeitpunkt kommen. Der aktuelle Kader ist in der Breite sicher nicht mehr auf dem ganz hohen Niveau von letztem oder vorletztem Jahr. Ein paar gezielte Verstärkungen, wie die bereits verpflichteten Rudy und Süle, sind hier der richtige Weg.
Allerdings beschreitet man auf diesem Weg auch einen schmaler Grad. Denn mit hoher Breite im Kader steigt auch die Unzufriedenheit. Als erster nörgelnder Spieler, dessen Spielanteile vor allem in den wichtigen Spielen seiner Ansicht nach zu gering waren, hat sich bereits Boateng herauskristalisiert. Hier gilt es für Ancelotti seine Moderator-Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
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Ich bin mir nicht sicher, ob ich dem Grundton des Artikels zustimmen kann, dass der FC Bayern dringend in die Breite investieren sollte. Im Idealfall wäre das sicher alles andere als verkehrt, jedoch darf man nie vernachlässigen, dass der FC Bayern im Gegensatz zu gewissen Scheichklubs eben über keine unbegrenzten Mittel verfügt und selbst die vorhandenen Mittel von der Klubführung nicht im Vollen ausgenutzt werden wollen.
Dementsprechend bin ich überzeugt, dass es uns mehr hilft, diese begrenzten Mittel in die Spitze zu investieren und nicht in die Breite. Denn gerade in dieser Saison sind wir an zwei Dingen gescheitert: Fehlender Klasse in der Spitze im Vergleich zu Real und vor allem unfassbarer Dummheit (vor dem Tor, im Zweikampfverhalten, am Elfmeterpunkt etc.).
Sicherlich waren die Verletzungen von Lewandowski und Hummels ein großes Problem. Es stellen sich mir dann aber doch zwei Fragen. Erstens, wäre es mit einem Innenverteidiger oder Mittelstürmer der zweiten Reihe wirklich besser gelaufen als mit einem unfitten Boateng und Müller? Zweitens, wäre es überhaupt vertretbar gewesen, diese Spieler anstelle von Boateng und Müller aufzustellen oder wäre der Aufschrei darüber zu groß gewesen? Bei beiden Punkten habe ich erhebliche Zweifel.
Des Weiteren mache ich die hohe Breite der Jahre 2012-2016 auch dafür mitverantwortlich, dass die eigene Jugend keine Chance bekam. Das einzige, was ein Rode beispielsweise hier gemacht hat, war es, einen Kaderplatz für Höjbjerg, Gaudino und Co. zu blockieren. Dass es für jene am Ende auch nicht gereicht hätte, ist höchstwahrscheinlich, aber dann sollen doch lieber eigene Talente Alibieinsätze bekommen als die Rodes und Tascis dieser Welt.
Und schlussendlich bin ich auch davon überzeugt, dass ebenjene Transfers wie Rode auch der Grund sind, warum Ancelotti keine Spieler wollte und auch Guardiola seinen breiten Kader oft eher aufgedrängt bekam als selbst wollte. Die Breite entstand oft durch Kaderspieler, welche zu schlecht, unpassend oder gar beides gleichzeitig waren. Der Wunsch nach einem kleinen Kader ist da meines Erachtens nach auch eine Schutzbehauptung gegenüber der Klubführung, da der Trainer keine komplett unnötigen Transfers für die Breite aufgehalst bekommen will, die im nur mehr Stress bei der Mannschaftsbetreuung bringen, im Fall der Falle in der Champions League aber dann eh nichts ändern.
Es sollte also zuallererst in die Spitze investiert werden und nur dann, wenn dies vollzogen wurde, auch wieder mehr auf die Breite geachtet werden. Und auch hier darf auf keinen Fall in die Breite um der Breite Willen investiert werden.
Was Boateng angeht: Was erwartet er? Ist ständig verletzt und wenn man seine Social-Media-Aktivitäten ansieht, mehr auf Partys unterwegs während seine Kollegen sich auf ein Spiel vorbereiten. Ist natürlich nicht fundiert, aber der Eindruck drängt sich schon auf.
Ist auch ein Fehler vom Trainer (der ja nur seinen Sohn als Co-Trainer hat)… aber verlassen kann man sich zzt. auf Boateng nicht.
Schön das du das Leben von einer Person, anhand von Bildern einschätzen kannst. Wenn du seine angeblich unprofessionelle Lebensweise verantwortlich für die vielen Verletzungen machst, dann müsste Robben ja der größte Partygänger sein. Schlimm so viele negative Sachen über Boateng zu lesen, die ernsthaft glauben Carlo Wild sei ein seriöser Journalist, der Ahnung vom Fußball hat. Es wird auch immer wieder vergessen, was für eine Wahnsinnsleistung Spieler geleistet haben. Aber nein man soll Boateng abschießen, Martinez und Hummels sind ja soviel besser. Man sollte ein wenig Respekt zeigen vor solchen verdienten Spielern, die immer Leistung gezeigt haben, wenn es drauf ankam. Letzte Saison hat Boateng bewusst seine Gesundheit aufs Spiel gesetzt, um Bayern und der Nationalmannschaft zu helfen. Den Preis dafür musste er alleine zahlen. Wenn der Junge zurück kommt, dann ist es gar keine Frage, dass er in der Innenverteidigung spielt!
Gutes Statement!
Der “Fall Boateng” wie man das ja fast schon nennen kann, macht mich gelinde gesagt etwas fassungslos.
Da hat man einen Spieler dem über Jahre unwidersprochen Weltklasse attestiert wurde, der jeden möglichen Titel gewonnen hat, der sich gegenüber dem Verein und seinen Fans weder in Wort, Schrift oder Bild über viele Jahre nicht das geringste hat zuschulden kommen lassen.
Und dann genügen zwei Zeilen aus der Feder eines fragwürdigen Journalisten, ohne Belege, oder Quellen, größtenteils gegen jede Logik, und Teile der eigenen Fans reagieren wie die Pawlow’schen Hunde darauf.
Der Spieler, sein Verhalten, seine Lebensführung und was weiß ich noch werden in Grund und Boden verdammt (“Was erlauben Boateng”), statt erst mal die Sachlage kritisch zu hinterfragen.
Das bezieht sich ausdrücklich nicht nur auf den Beitrag hier, sondern eher auf eine Flut von “Würdigungen” in anderen Foren.
Erinnert etwas an den anderen aktuellen “Fall”, die Causa Tuchel, in dem man ebenfalls schön sehen konnte, wie man innerhalb von Tagen, quasi aus dem Nichts, die Reputation eines Menschen fast schon zerstören kann.
Noch ein Funfact dazu: In den letzten Jahren waren sich doch alle medialen Begleiter fast einig, dass Verletzungen hauptsächlich der Überforderung und dem Verheizen durch einen skrupellosen Trainer geschuldet wären. In diesem Jahr ist die Verantwortung dafür offensichtlich auf mysteriöse Weise auf den einzelnen Spieler und seine vorgebliche Unprofessionalität übergegangen.
Oder vielleicht auch einfach das was wir Storytelling nennen?
Eigentlich wurde schon alles dazu geschrieben – daher nur kurz meinen Gedankengang dazu:
Wer will es den “Journalisten” schon verübeln? Die Meisterschaft ist (mal wieder) durch und außer ein paar kleinen Störfeuer verlief die Saison recht ruhig……das Alles generiert aber keine Klickzahlen also auch kein Geld. Die 1000ste Bildersammlung von “Bayernfehleinkäufen” / “Diese Spieler helfen Bayern jetzt weiter” / “Diese Stars will der FCB” / “Diese Talente hat der FCB auf dem Gewissen” / “Die besten Sprüche des Bayern-Maskottchen” / “Diese MiaSanRot-User wünschen sich einen neuen Trainer” / … schaut sich doch auch keiner an. Also muss mal wieder was her, was sich “verkaufen” lässt.
Niemand wird Boateng gehen lassen, da er eine Säule der IV bei uns ist.
Also sehen wir das Ganze doch mal locker und amüsieren uns eher über diese Art der journalistischen Berichterstattung – Ich freu mich immer über solche Artikel, gerade wenn herauskommt dass Webseite A von B abgeschrieben hat, die es wiederum von C hat, welche auf A verweist welche ein Partner von B ist …….. :-)
Was lest Ihr eigentlich für eine Scheiße?
Vielleicht trefft ihr euch ja in der Mitte. Mir ist es völlig egal, was der oder Alaba oder sonstjemand in seiner Freizeit so treibt. Ich weiß auch nicht, wer diese Millionen Leute sind, die sich auf Twitter oder sonstwo dafür interessieren. Die Willkür solcher Bewertungen sieht man ja an Aubameyang. Solange er Tore schießt finden die Leute seine Frisur und sein bescheuertes Auto lässig. Aber wenn er mal nicht mehr trifft, ist sicher als erstes die Karre schuld.
Boateng ist seit anderthalb Jahren nie richtig fit gewesen. Grund dafür ist denke ich, dass nie Zeit für vernümftiges Aufbautraining war. Darunter hat sein Spiel gelitten. Verstehe deshalb nicht, was jetzt diese Aussagen von ihm sollen. Denn letztendlich sagt er ja damit, dass er auch unfit besser als Hummels/Martinez ist. Wenn er mal wieder eine komplette Vorbereitung gespielt hat und gesund ist, ist er sicherlich die erste Option in der Innenverteidigung.
Zum Thema: 1-2 sinnvolle Optionen zusätzlich fände ich sachdienlich. Da muss man sich dann aber entscheiden, welchen Ansatz man verfolgen möchte. Will man weiterhin nach dem Motto ‘lass mal einfach Müller auf die 9 stellen’ agieren, wäre irgendein Vedad Wagner-Gomez nötig. Ansonsten hat ein variabler Spieler mit Stammelfniveau sicherlich einen Mehrwert.
Danke JU,
eigentlich habe ich das auch so gemeint. Und nein, ich lese keine Sportbild, also weiß ich auch nicht von welchem Artikel ihr sprecht.
Aber mir fällt es eben negativ auf, wenn ein Spieler ein Bild am Vorabend eines Spiels postet, dass ihn auf irgend einer Party zeigt. Auch wenn er verletzt ist, geht sowas nicht!
Finde ich unprofessionell.
Ach, die Jungs sollen doch auf eine Party gehen, wenn sie schonmal Zeit dafür haben, weil sie ohnehin nicht spielen können. Ob sie dann ein Foto davon Posten müssen, am Abend vorm Spiel der Kollegen, ist Geschmackssache. Subjektiv gefällt mir das nicht . Könnte mir aber vorstellen, dass mein 15 jähriger Neffe das anders sieht.
Ich war bisher nur “stiller Mitlerser” hier und möchte erstmal ein DICKES Kompliment aussprechen. Hier finde ich mit Abstand die fundiertesten und interessantesten Berichte und vor allem Diskussionen zum Thema Fussball, auch wenn (logischerweise) das Meiste dazu zu den Bayern ist. Seitdem ich miasanrot entdeckt habe, freue ich mich über jeden Artikel. Da sollten sich andere Fussballseiten eine Scheibe von abschneiden!
Bei diesem Boateng-Thema verstehe ich die ganze Aufruhe nicht. Das ist für mich eindeutig ein von den Medien küstlich aufgebauschtes Thema, das es nicht wert ist auf einer so tollen Seite erwähnt zu werden. Sowas ist (leider) mittlerweile typischer Stoff der verbreiteten Sportmedien. Meine Meinung: Boateng wird ganz sicher nicht verkauft und hat auch nicht vor, Bayern zu verlassen. Ist er in Normalform, gehört er zu den besten IVs weltweit und ist Stamm-IV. An seiner sportlichen Einstellung gibt es für mich seit Jahren nichts verwerfliches. Ich frage mich ernsthaft: Wo ist das Problem?
Schöne Grüße aus dem hohen Norden!
Was zählt und das wurde bereits gesagt. Ist die Leistung auf dem Platz und die stimmt bei Boateng. Was eine Person in ihrem Privatleben macht geht uns nichts an und darüber zu urteilen ist mehr als problematisch. Mich stören nicht die vielen Artikel, sondern die Beachtung, die solche Sachen bei einer breiten Leserschaft finden. So muss man sich dann immer die typischen Reden über Ronaldo anhören, was für ein selbstverliebter Gockel er nur sei, obwohl jeder Spieler und Trainer die unheimlich professionelle Einstellung von CR7 hervorhebt. Konzentrieren wir uns auf das was auf dem Platz geschieht und um den Rest kümmert sich Rummenigge.
1. Ein kleiner Kader kann in Transferverhandlungen vorteilhaft sein, um einem interessanten Spieler eine echte Einsatzperspektive aufzuzeigen. Hinzu kommt das bekannte Argument, dass so kein tragender Spieler demotiviert wird. Ganz ehrlich, so lange Bayern Jahr für Jahr vom ersten bis zum letzten BuLi-Spieltag auf Platz eins steht, so lange die Teilnahme an der CL bereits am Faschingsdienstag rechnerisch feststeht, kann man das Risiko eines kleinen Kaders schon eingehen. Soll man wirklich 60 Mio. Ablöse und 12 Mio. p.a. Personalkosten für einen Lewandowski-Backup ausgeben? Wäre Lewandowski öfter verletzt, wäre das eine Überlegung. Da aber seine einzigen Ausfälle auf Tritte von BVB-Spielern zurückzuführen sind, erübrigt sich die Diskussion.
2. Oliver Kahn hat vor ein paar Jahren den klugen Satz gesagt, als Sportdirektor müsse man aufpassen, nicht blindlings irgendwelchen “Trends” hinterherzulaufen. Er meinte damals japanische Spieler, die zur Zeit des Kagawa-booms gesucht waren. In der Sache hatte Kahn recht. Heute gibt es ebenfalls einen Trend, der heißt “Jugend, Jugend, Jugend”. 100 Mio. Ablöse für einen 19jährigen, Einsatzzeiten von unter 30%, im Vergleich dazu absurde Gehälter (weil man den Spieler sonst nicht bekommt), alles kein Problem so lange der Spieler nur jung genug und noch nicht komplett entwickelt ist. Hier müssen sich IMHO gerade die großen Clubs aus der CL-Endrunde mal hinterfragen. Ist die Entwicklung junger Spieler wirklich etwas, was die großen Clubs besser können als die aus der zweiten oder dritten Reihe? Ich meine Nein. Ein Gnabry entwickelt sich am besten bei einem Club wie Werder Bremen, und mit Juve steht schon wieder im ein Club im CL-Finale, der nun wirklich mehr auf Erfahrung und weniger auf Jugend setzt.
3. Bei Bayern ist dieses Jahr ein Zyklus zu Ende gegangen, und es wäre schön wenn etwas Neues entstünde. Das ist das einzige Argument, es nächst Saison mit einem etwas größeren Kader zu versuchen. Aber das kann (wieder) bedeuten, dass bereits in der Winterpause mehrere Spieler abgegeben werden.
Welche Kadergröße man jetzt bevorzugt, oder vielmehr welche Anzahl an Spielern man für ausreichend hält ist sicher auch ein gutes Stück eine Philosophie oder Glaubensfrage. Der Erfolg der jeweiligen Strategie ist dann sicher auch ein Stück weit Glückssache. Ich persönlich bevorzuge eher den einen oder anderen Spieler mehr im Kader, gerade um sich von schwer kalkulierbaren Faktoren wie Verletzungen (Glück/Pech) ein Stück weit unabhängiger zu machen.
Letztlich kann ich die Argumentation eines Trainers für einen eher kleineren Kader auch nachvollziehen. Dann komme ich allerdings zum großen Aber. Wenn ich mich aus guten Gründen für einen kleinen Kader entscheide muss ich auch dafür sorgen, dass dieser funktioniert und zwar zu großen Teilen.
Dies haben wir in dieser Saison nicht geschafft. Es wurde in den letzten Wochen viel über Ancelotti diskutiert, aber wenn ich ihm einen Kernvorwurf machen sollte, wäre es dieser Punkt. Dass er es in der entscheidenden Phase der Saison nicht geschafft seinen (eben kleinen) Kader in Gänze mitzunehmen und in Form zu halten. Gerade wenn ich in die Rückrunde mit einem sehr übersichtlichen Kader von 18 Feldspielern gehe, kann ich es mir eben nicht erlauben Teile davon zurückzulassen.
Wir haben in dieser entscheidenden Phase unsere Bank verloren. Die erste Elf hatte sich ja klar herauskristallisiert. Wenn ich mal den Rest betrachte haben sich für mich gerade mal Bernat und Rafinha in Normalform präsentiert.
Während Müller, Costa, Kimmich, Coman, Sanches mehr oder weniger deutlich unter ihren Möglichkeiten blieben. Wobei Kimmich und Coman, nachdem sie in den letzten Spielen mal etwas mehr ran durften gezeigt haben, dass sie es durchaus besser können.
Das hat dazu geführt, dass unsere Bank fast keine vernünftigen Optionen anzubieten hatte, weder für Rotationen noch für Einwechslungen. In Spielen in denen mal vermehrt rotiert wurde (freiwillig/oder unfreiwillig) war das sofort am sinkenden Niveau festzustellen. Eine in den letzten Jahren ungewöhnliche Feststellung für den FCB. Da diese Form- und Belastungssteuerung nun mal elementare Aufgabe des Trainerstabes ist, liegt hier deutliches Optimierungspotential für die nächste Saison.
Woran das schlußendlich gelegen haben mag, ob ganz simpel die Bankspieler einfach zu wenig Spielzeit bekommen haben, ob ihnen nicht die entsprechende Wertigkeit oder Rückendeckung vermittelt wurde, oder ganz einfach nur ihr Hund krank war, lasse ich mal dahingestellt.
Jedenfalls hat sich für mich wieder mal die Richtigkeit einer guten, alten Fußballweisheit gezeigt, dass der beste Trainer eine gute Ersatzbank sei. Ich hoffe dieser Trainer wird nächste Saison etwas besser performen.
Es wird Allesso bleiben,wie Es ist.Spätestens im Winter wird Carlo entlassen.
Das ist meine Meinung.
Es wird ein Weltklasse-Spieler kommen,Costa und Badstuber werden verkauft.Vidal spielt seine letzte Saison beim FCB.
These :
Es wird mindestens ein Stürmer kommen
Es wird nur für die Offensive investiert
Es wird eion neuer Torwart kommen,als (Ersatz)
Es werden höchstens 120 Millionen für Neuzugänge ausgegeben
Es wird keinen Umbruch geben,sondern Vidal,Robben und Ribery werden deutlich! weniger Einsatzzeiten bekommen
Es wird erst ein Sportdirektor 2018 kommen
Gruss Sascha
120 Millionen zuzüglich zu den fast 120 Millionen für das neue Jugendleistungszentrum, den Stadionumbau und den Ablösesummen und Gehältern für Süle und Rudi? Das wären dann ca. 240 Millionen in einem Jahr.
Damit wären die Bayern dann Investionskönige trotz der Abramovichs, der Scheichs, der China- und US Invesatoren.
Oder zählen die Investitionen in Steine nicht mit?
Afaik hat das NLZ der e.V. gebaut und nicht die AG, von daher sollte man diese Investition da tatsächlich nicht mitzählen, da sie in der Bilanz auch nicht auftaucht.
Investitionen in Steine “zählen”, aber natürlich nicht in der Form. Die werden natürlich* nicht aus dem Cash Flow / Festgeld bezahlt, sondern finanziert. Entsprechend die Kosten auf viele Jahre verteilt.
*Nehme ich an.
Zu Badstuber von der Website des Vereins: “Entgegen anders lautender Meldungen in den Medien endet der Vertrag zwischen dem FC Bayern München und dem 28-jährigen Abwehrspieler Holger Badstuber am 30. Juni 2017.
„Es war von Anfang an klar“, so der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge, „dass Holger Badstuber nach seiner Ausleihe an den FC Schalke 04 eine neue Erfahrung wahrscheinlich im Ausland suchen will. Dazu wünscht der FC Bayern München Holger Badstuber alles Gute und bedankt sich bei ihm für sein vorbildliches Engagement in den knapp 15 Jahren an der Säbener Straße.“
Nochmal für Alle,die meine Aussage nicht verstanden haben.
Ich habe die Transfergelder gemeint.Und die werden bei 120 Millionen Euro liegen.
Was ist an meiner Aussage nicht zu verstehen ?
Gruss Sascha