FC Bayern München – Schalke 04 3:0 (3:0)

Christopher Trenner 01.03.2017

Gut vier Wochen nach dem 1:1 in der Bundesliga trafen Schalke 04 und der FC Bayern erneut in der Allianz Arena aufeinander. Damals fehlte den Münchnern vor allem die Kreativität im Mittelfeld, um sich Chancen zu kreieren.

Falls Ihr es verpasst habt:

Carlo Ancelotti überraschte vor dem Spiel erneut. Im Gegensatz zur überaus offensiven und erfolgreichen Aufstellung vom Wochenende mit vier Offensivspielern und Thiago, waren es gegen Schalke nur drei Akteure. Durch die Rückkehr von Xabi Alonso in die Mannschaft musste Thomas Müller auf der Bank Platz nehmen. Neben ihm saß auch Philipp Lahm, der eine Pause bekam. Er wurde von Rafinha ersetzt. Überraschenderweise rückte Franck Ribéry nach seiner Verletzung direkt in die Startelf. Sein letztes Spiel lag über fünf Wochen zurück.

FC Bayern vs SchalkeFC Bayern München – FC Schalke 04, 01.03.2017, Grundformationen.

Markus Weinzierl tauschte im Vergleich zum 1:1 am Sonntag gegen Hoffenheim nur auf einer Position; Daniel Caligiuri musste für Max Meyer weichen. Ansonsten vertraute Weinzierl auf das mittlerweile etablierte 5-3-2 System. Durch die Verletzung von Naldo, der gegen Bayern in der Bundesliga traf, hat Holger Badstuber sich einen festen Platz im Team erobert. Neben ihm spielten Benedikt Höwedes und Matija Nastasic. Neben Holger Badstuber war mit Alessandro Schöpf ein weiterer ehemaliger Münchner in der Startelf der Königsblauen.

Der FC Bayern ging aggressiv in die Partie und presste hoch – gleich mit Erfolg. Ribéry eroberte im Mittelfeld gegen Höwedes den Ball und bediente mit einem Vertikalpass Lewandowski. Dieser blieb von halblinks cool und überlupfte den herauseilenden Fährmann (4.). Erneut die frühe Führung gegen Schalke.

Im Gegensatz zum Bundesligaspiel blieben die Münchner am Drücker und erarbeiteten sich weitere Halbchancen. In der 16. Minute bediente abermals Ribéry aus dem Mittelfeld Lewandowski. Dieser hinterlief die Schalker Dreierkette, wurde aber von Fährmann abgedrängt. Anstelle des Rückpasses auf Alaba wählte Lewandowski die direkte Flanke, mit Erfolg. Im Zentrum war Thiago frei – Fährmann zu spät im Tor und der Ball landete im langen Eck.

Mit dem 2:0 beruhigten die Bayern etwas die Partie und lauerten vor allem auf Schalker Fehler. So wie in der 29. Minute. Meyer verlor den Ball im Zentrum, und vier Bayern stürmten auf die Schalker Dreierkette zu. Lewandowski legte zunächst auf Ribéry und stieß nicht in den Strafraum vor. Die richtige Entscheidung, denn so hatte der Pole den Rückraum für sich und verwandelte per Fernschuss zum 3:0.

In der Halbzeit musste der FC Bayern ein Mal verletzungsbedingt wechseln: Mats Hummels hatte Probleme mit der hinteren Oberschenkelmuskulatur, für ihn kam Juan Bernat. Dadurch rückte Alaba ins Abwehrzentrum neben Javi Martínez.

Der FC Bayern knüpfte derweil nahtlos an die Leistung der ersten 45 Minuten an und presste weiterhin hoch. Selbst die Flügelspieler Ribéry und Robben schonten sich nicht und setzten die Schalker Dreierkette immer wieder unter Druck. Offensiv wurden allerdings die Angriffe nicht mehr konsequent genug ausgespielt. So verstrichen die ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit vergleichsmäßig ereignisarm. Die Führung wurde verwaltet.

In der Schlussviertelstunde schwächte sich Schalke 04 auch noch selbst. Ausgerechnet Holger Badstuber holte sich innerhalb von drei Minuten die gelb-rote Karte ab. In der 74. Minute war es ein taktisches Foul an Robben, danach ein übermotiviertes Einsteigen gegen Martínez an der Seitenlinie. Eine in vielerlei Hinsicht unnötige Aktion und weder spielerisch noch menschlich nachvollziehbar.

Der Platzverweis blieb der einzige Aufreger in der zweiten Halbzeit. Der FC Bayern zog letztendlich dank starker 45 Minuten ins Halbfinale des DFB-Pokals ein. Nach dem Seitenwechsel spielten es die Münchner souverän zu Ende, ohne wirklich von Schalke gefährdet zu werden.

Am Samstag geht es für die Münchner mit einem Auswärtsspiel in der Liga weiter. Gegen Köln sollen die nächsten drei Punkte eingefahren werden.

3 Dinge, die auffielen

1. Lernkurve

Ein Trainer hat aus dem 1:1 aus dem Bundesligaspiel in der Liga gelernt. Es war nicht Weinzierl. War in der Bundesliga noch die passive Herangehensweise der Münchner ein Problem, griffen sie in dieser Partie hoch und früh an. Somit konnten gezielt strukturelle Löcher im Mittelfeld verhindert werden. Die Schalker Umschaltspieler, namentlich Goretzka und Stambouli, waren kein Faktor. Schließlich eroberten die Münchner zahlreiche Bälle im letzten Drittel. Das Tor zum 1:0 stand sinnbildlich für die veränderte Spielweise. Ein früher Ballgewinn im Mittelfeld leitete den Treffer ein.

Zugleich profitieren die Münchner von Thiago, der viele Pressingversuche der Schalker ins Leere laufen ließ, wodurch sich wiederum gute Umschaltmomente für die Münchner ergaben. Alaba kam so das ein oder andere Mal zu Durchbrüchen auf der linken Seite, da Schöpf zu aggressiv ins Pressing ging. Die Münchner erspielten sich so im Vergleich zur Bundesligapartie zwar nicht wesentlich mehr Torschüsse, aber dennoch die viel klareren Abschlussgelegenheiten. Aus den ersten sieben Torschüssen wurden drei Tore.

2. Ribéry als Halbraumspieler

Carlo Ancelotti experimentierte im Laufe der Saison immer wieder mit einrückenden Flügelspielern auf der Halbraumposition. Gegen Schalke 04 übte Franck Ribery diese Rolle bisher am Klarsten aus. Mit Erfolg. Durch die Positionierung im Halbraum zwang er Schöpf zum Einrücken und verunsicherte immer wieder Höwedes, da die Zuordnung auf Seiten der Schalker nicht klar war. Dadurch konnte Ribery immer wieder Chancen initiieren. Das 1:0 durch eine Balleroberung und Vorlage aus dem Zentrum. Das 2:0 ebenfalls durch einen Steilpass eingeleitet. Beim 3:0 rückte Ribery, zunächst von der Mitte kommend, auf den linken Flügel heraus.

Durch einen stärkeren Zentrumsfokus gelang es Ancelotti so geschickt, den Schnelligkeitsverlust von Ribéry zu kaschieren und obendrein Dribblings gegen zumeist mehrere Gegenspieler auf der Außenbahn zu verhindern.

Überragend war in den ersten 45 Minuten seine Passquote von 85%; ein exzellenter Wert für einen Offensivspieler im Zentrum. Ribéry gewann bis zur Seiner Auswechslung 50% seiner Zweikämpfe und bereitete vier von neun Torschüssen vor.

Ribéry und Lewandowski brachten den Erfolg. (Photo by Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)
Ribéry und Lewandowski brachten den Erfolg.
(Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

3. Etwas komische Rotation

Man hat sich mittlerweile an die Rotation von Carlo Ancelotti gewöhnt, die sich übrigens, ähnlich wie bei Jupp Heynckes, auf wenige Positionen beschränkt. So auch in diesem Spiel: Lahm und Costa bekamen eine Pause, durch die Rückkehr von Alonso gab es noch einen dritten Wechsel. Das war’s. Interessanterweise entschied sich Ancelotti erneut für Rafinha anstelle von Joshua Kimmich. Dieser wurde zuletzt am Samstag von Karl-Heinz Rummenigge als legitimer Nachfolger von Lahm auserkoren, bekommt aber nur selten die Gelegenheit Einsatzminuten zu sammeln. Ganz schlüssig erscheint diese Aufstellung gegen Schalke 04 dann nicht, zumal Rafinha selbst im Herbst seiner Karriere steht.

Carlo Ancelotti ist ein Trainer für das ‘Hier und Jetzt’. Nicht für die Zukunft. Zuletzt zahlte sich diese Einstellung aus. Der FC Bayern ist in allen drei Wettbewerben Anfang März noch sehr gut aufgestellt.

FC Bayern – FC Schalke 04 3:0 (3:0)
FC Bayern Neuer – Rafinha, Martínez, Hummels (46. Bernat), Alaba – Alonso, Vidal (76. Kimmich) – Robben, Thiago, Ribéry (67. Coman) – Lewandowski
Bank Ulreich, Costa, Lahm, Müller
FC Schalke 04 Fährmann – Höwedes, Badstuber, Nastasic – Stambouli – Schöpf, Goretzka, Bentaleb, Kolasinac (60. Kehrer) – Meyer (46. Caligiuri), Burgstaller (79. Choupo-Moting)
Bank Nübel, Geis, Aogo, Huntelaar
Tore 1:0 Lewandowski (3.), 2:0 Thiago (16.), 3:0 Lewandowski (29.)
Karten Gelb: Ribéry / Badstuber, Rot: – / Badstuber (77., wiederholtes Foulspiel)
Schiedsrichter Daniel Siebert (Berlin)
Zuschauer 75.000 (ausverkauft)

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  1. So langsam, ganz langsam bin ich wieder bereit es zu sagen..

    Noch 20 Spiele..

    Die Bayern sind zur Stelle wenn sie da sein müssen. Wir werden vielleicht und hoffentlich noch einige schwere Spiele vor uns haben, aber so langsam bekomme ich das Gefühl dass wir zuversichtlich den nächsten Wochen und Monaten entgegen sehen können.

  2. Gefühlt heute der beste Tag der Saison.
    Vielleicht nicht weil das bisher das beste Spiel war, oder das wichtigste Spiel. Ist eh schwer zu sagen. Aber man kann heute im Hoeneß’schen Sinne sagen: The trend is your friend!
    Wenn man die letzten Spiele betrachtet kann man feststellen, dass es eine deutliche Entwicklung in die richtige Richtung gibt. Das Ergebnisse, Form und Entwicklung nun übereinstimmen. Und das in einem nicht ungeeigneten Moment der Saison.
    Ist vielleicht auch schon zu viel hinein interpretiert, aber ich habe jedenfalls heute ein ausgesprochen gutes Gefühl.

    Hatten wir eigentlich jemals in dieser Saison ein besseres Pressing? Fällt mir jetzt nicht unbedingt ein, aber das war schon sehr gut.
    Klar, könnte man viele Spieler heute würdigen, aber was mir so dazu einfällt, vielleicht gerade nach seiner Auswechslung: Was für ein Genuss Hummels zu beobachten. In der ersten Hälfte der Vorrunde war da manches durchaus schwierig, aber heute? Was für ein genialer Transfer!

    Einziger kleiner Wermutstropfen: Wenn man unsere Altmeister so beobachtet, ist dann schon so ein kleiner Seufzer dabei. Wie schade, dass wir einige Spieler nur noch eine sehr begrenzte Zeit werden bewundern können.

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    1. Deswegen geht mir der Ruf nach dem Umbruch auch zu weit. So lange unsere alten Herren :-) auf dem Flügel regelmäßig diese Weltklasse abrufen können wäre es nicht klug sie auf das Abstellgleis zu stellen.
      Wir sollten jede Minute genießen, die wir mit diesen zwei noch haben. Und wenn sie 2018 auch noch eine solche Form haben, dann halt noch eine Saison länger.

      Wir lieben sie und sie lieben uns.. Wer weiß ob und wann das nochmal auf diesem Level passiert.

  3. In den letzten Spielen hab ich die Freude am Spiel wieder entdeckt. Mal schauen was noch kommt. Hummels und Martinez haben ihre extra Klasse mal wieder unter Beweis gestellt. Meiner Meinung ist aber aufgefallen, dass heute kein Lahm auf dem Platz stand. Rafinha hat einen soliden Job gemacht das gewisse Etwas hat aber gefehlt. In Zukunft wünsch ich mir kein Kimmich auf dieser Position, wenn Alonso gehen sollte würde man nur die Baustelle verschieben. Hoffentlich sind die Aussagen von Hoeneß und Rummenigge nur um eine Suche von einem Nachfolger ruhiger zu gestalten. In den nächsten Spielen kommen hoffentlich für die jungen Spieler der ein oder andere Startelf Einsatz zusammen.

  4. Ja, dass Lahm fehlte hat man gemerkt. Auch deshalb lief so viel über links.
    Bezüglich Einwechslungen/Rotation: Trotz eines super Spiels geht das so gar nicht. 3:0 zur Halbzeit, Ribery gerade wieder fit, drängt sich Coman da nicht früher auf? Und was Kimmich vs. Rafinha betrifft, wurde es in einem, der letzten Berichte bereits (leider) treffend erwähnt, dass dann Rafinha den Vorzug erhält. Verstehe das, wer will!

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    1. Zur Halbzeit musste Hummels durch Bernat ersetzt werden. Ich fand es nachvollziehbar und richtig, nicht einen zweiten Wechsel direkt in der Halbzeit zu machen. Und Coman kam doch dann 20 min später für Ribery. Ohne HummelsBernat wäre er vielleicht früher gekommen.

  5. Und falls es keine Überraschungen gibt geht es im Halbfinale gegen die Bienen.

    Auf gehts ihr Roten!

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    1. Bei so einer Leistung wie gestern, die jetzt in den wichtigen Spielen da ist wo sie sein soll, mach ich mir gegen Dortmund überhaupt keine Sorgen. Vor allem hat CA, wie hier schön beschrieben, dazugelernt und wird sich auch an das vergangene Dortmund Spiel erinnern und wieder überraschen.
      Schalke so an die Wand zu spielen war eine Machtdemonstration, die den Klassenunterschied des FC Bayern in Topform deutlich zeigt. Schalkes Hilflosigkeit hat sich dann leider auch durch Badstubers unkontrollierten Übereifer gezeigt.

  6. Ich habe 4:0 getippt am Schluss wurde es ein 3:0. Das sind super Resultate die Bayern in den letzten Spielen so abliefert.
    Versteht mich nicht falsch aber die letzten Gegner, die in der Allianz Arena angetreten sind, waren viel zu ängstlich. Es kommt gar kein richtiges Spiel zu stande, weil sie einfach zu schwach sind (—>Schalke 04 / HSV) oder sie begehen eklatante Fehler (—-> rote Karte – RB Leipzig). Bayern kann nichts dafür jedoch waren die Madrider-Spiele die tatsächlichen Gradmesser. Beide Mannschaften bewegen sich auf dem selben Niveau und das ist wesentlich ansehnlicher als Bayern gg Ingolstadt/Darmstadt. Wenn wir ehrlich sind gibt es keine BuLi Mannschaft die Bayern gefährlich werden könnte. BVB gewinnt mal gegen uns aber dafür verlieren sie gg unterklassige Teams. Dieses Jahr beweist deutlich, was sich der Primus (Bayern) erlauben kann ohne an Tabellenplatz einzubüßen.

    Deshalb bin ich dafür, dass man dringend diese 50+1 Regel kippen sollte. Konkurrenz belebt das Geschäft und außerdem könnte die BuLi an Attraktivität zu legen. Es gäbe kein Meister-Abo. Viele Teams hätten das ähnliche finanzielle (und womöglich sportliche) Niveau.

    Ich bin ein leidenschaftlicher Fussballfan.

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    1. Beim Rückspiel gegen Atletico in der heimischen Arena, hat Simeone auch rotiert und Atletico hat nicht mit dem vollen Einsatz gespielt wie im Hinspiel. Also müsstest du dieses auvh anziehen…

  7. Endlich – mit der Passsicherheit, den Dreiecken und dem Gegenpressing von Pep und der Spielfreude von Ancelotti – welch eine explosive, erfolgreiche Mischung.

  8. Die Leistungen der letzten drei Spiele waren wirklich ansprechend. Alleine die Abhängigkeit von Thiago bereitet mir Sorgen. Wenn er sich im April verletzt —> pfiat Gott schöner Fußball.

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    1. Außerdem müssen wir Javi die Daumen drücken. Er kam mit verdrehtem Knie auf. Hoffentlich ist da wieder alles in Ordnung und es ist keine Verletzung!

  9. Sehr schönes Spiel! Wenn ich jetzt das Haar in der Suppe suche würde ich mich ein wenig über die zweite Hälfte ärgern. Das war schon fast ein wenig zu verspielt.

    Aber das ist dann wirklich jammern auf extrem hohem Niveau.

  10. Eigentlich könnte man sagen: perfekt gelaufen der Abend
    Das Spiel wurde (wie gewünscht) mit der nötigen Intensität angegangen.
    Am meisten “freut” mich aber die angesprochene Lernkurve – genau das macht mMn. eine Spitzenmannschaft aus. (Mein Tipp “2:0 / 3:0” ging auch auf, was einen doch auch erfreuen läßt)
    Dass das Halbfinale wieder ein Heimspiel ist, ist schon wieder sehr geil. Da höre ich schon wieder Verschwörungen aufkommen ;-)
    Nun hoffen wir mal, dass sich keiner der Verletzungen als gravierend herausstellt und jetzt volle Konzentration auf das nächste Ligaspiel.

    PS: Die Auswechselungen fand ich persönlich so richtig. Kurz nach der HZ noch einen Spieler auszuwechseln (die Rede war hier ja von Coman für Rib.), hätte keinen Sinn gemacht.

  11. Ok, ich habe gegen den HSV schon versucht, innerlich auf die Euphorie-Bremse zu treten und war noch sehr skeptisch, ob es sich nicht doch nur um ein Strohfeuer handelt. Aber der starke Auftritt, selbst nur über 30 Minuten, lässt meine Bedenken mehr und mehr schwinden. Ich kann mir nunmehr gut vorstellen: Ancelotti hat es tatsächlich geschafft, eine funktionierende Synthese aus dem Guardiola-Dominanzsystem und seinen eigenen Vorstellungen – z.B. schnelles vertikales Spiel aus einer zunächst etwas hängenden Aufstellung heraus und das “Ancelotti-V” – zu entwickeln und somit eine wirkliche Weiterentwicklung geschafft. Er zeigt sich selbst somit lernfähig, kann auf Maßnahmen des Gegners reagieren und spielt eben nicht stur “seinen Stiefel” herunter! Insbesondere die variable Besetzung des 10er Raums gefällt mir, wobei sowohl Müller als auch jetzt gegen Schalke Ribery ihre Fähigkeiten als “Kreative Instanzen” hinter den Spitzen zeigen konnten.
    Gegen Königsblau war auch wieder das Wechselspiel unserer 6er schön zu beobachten, in diesem Falle Alonso und Vidal, die sich in ihren Offensivaktionen und in ihrer defensiven Absicherung gegenseitig abwechselten. Thiago schien mir eher “Freigeist” auf der 8 zu sein und war quasi überall, er konnte dadurch Überzahl herstellen, sich als Anspielstation anbieten, und seine Fähigkeit, auch unter Druck den Ball zu behaupten, ihn zum Mitspieler zu bringen UND dabei nach vorn zu spielen sind herausragend. Er ist ganz sicher eine der tragenden Säulen der ersten Elf.

    Wie unsere Mannschaft spielen wird, wenn sie Gegner vor der Brust haben, die ebenfalls intensives Pressing spielen, und sich selbst auch spielerisch aus Drucksituationen befreien und offensiv Ausrufezeichen setzen können, werden wir sehen.
    Mit dem neuen System und seiner Umsetzung auf dem Feld jedenfalls müssen wir auch vor den ganz Großen in der CL keinen zu großen Respekt, keine Angst haben. Vor allem dann, wenn die Jungs das schnelle Pass-Spiel noch weiter perfektionieren können, welches für mich eigentlich der Schlüssel zum erfolgreichen Umsetzen des Systems ist.

    Übrigens, die Aussage, Ancelotti gelinge es sehr gut, Trainingssteuerung und Leistungsanforderungen so zu dosieren, dass die Mannschaft in der entscheidenden Saisonphase augenscheinlich auf den Punkt fit ist, scheint zuzutreffen, ich bin jedenfalls in dieser Hinsicht ebenfalls deutlich entspannter, als noch vor einigen Wochen. Allerdings: Carlo hätte sich nicht noch mehr Zeit lassen dürfen, um den FCB ins Rollen zu bringen, schließlich wollen wir ja nicht trotz aller Power am Ende nur hinterherfahren.^^
    So jedenfalls gibt es nichts zu meckern, selbst das Thema “Umbruch und junge Spieler” sehe ich relativ entspannt, wenn ich mir so anschaue, zu was unsere “alten Herrn” noch im Stande sind.

  12. […] wenn es in einem Spiel um alles geht. Zumindest war das bisher gegen Leipzig, Arsenal und Schalke der Fall. Jeweils mit Erfolg und vielen […]

  13. […] Hamburg, Schalke, Köln und das Arsenal aus dem Hinspiel nicht offenlegen konnten, sah man im Rückspiel diesmal […]

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