FC Bayern München – FC Schalke 04 1:1 (1:1)
Der FC Bayern war mit zwei mühevollen 2:1 Siegen ins Jahr gestartet und konnte zumindest punktetechnisch zufrieden sein mit dem Auftakt, spielerisch offenbarte die Mannschaft von Carlo Ancelotti allerdings noch viele Schwächen. Der Ausfall von Thiago, der vor seiner Verletzung in bestechender Form gewesen war, fiel schmerzhaft auf.
Falls ihr es verpasst habt:
Vier Umstellungen im Vergleich zum Bremen-Spiel hatte Ancelotti in petto. Für Kimmich (krank) und Ribéry (Muskelverletzung) rückten Costa und Vidal ins Team, Alaba und Lahm (leicht am Knie verletzt) rotierten angesichts der anstehenden Aufgaben auf die Bank. Für die beiden spielten Bernat und Rafinha. Taktisch blieb alles beim erwartbaren 4-2-3-1.

Bei Schalke kam nach zwei Spielen ohne Einsatz Holger Badstuber zu seinem Debüt, und auch der zweite Neuzugang Caligiuri kam zu einem Startelfeinsatz. Taktisch blieb Weinzierl beim 3-4-2-1-System der letzten Wochen.
Die Partie begann für die Münchner nach Plan mit einer frühen Führung. Robben zog mit Tempo in die Mitte und scheiterte zunächst mit einem Steilpass an Badstuber, konnte den Abpraller aber aufnehmen und auf Vidal leiten. Dieser steckte zentral den Ball zu Lewandowski. Der Pole blieb vor dem Tor cool und überlupfte sehenswert den Schalker Keeper Fährmann (9.).
Die Freude über die Münchner Führung war aber nur von kurzer Dauer. Mit ungestümer Zweikampfführung brachte Vidal auf der Gegenseite in halblinker Position Burgstaller zu Fall. Naldo trat zum Freistoß an und wuchtete den Ball als Aufsetzer flach, aber relativ unplatziert ins Netz – Manuel Neuer sah bei Gegentoren schon besser aus (14.). Zugleich war es das erste Tor nach einer Standardsituation in dieser Saison gegen die Münchner.
Im Anschluss an die beiden frühen Tore ergab sich ein intensiver Schlagabtausch, bei dem es Schalke gelang, zunehmend mehr Spielanteile zu erreichen. Dies lag an der hohen Fehlpassquote der Münchner im Spielaufbau: mit nur 84% in den ersten 45 Minuten, gepaart mit einer Zweikampfquote von 45%, kam Schalke immer wieder zu schnellen Kontersituationen. Diese konnten die Königsblauen aber nicht nutzen. Kolasinac scheiterte völlig frei vor Neuer (17.), Goretzka traf das Tor nicht (31.), und Burgstaller nur die Latte (40.).
Auf der Gegenseite taten sich die Bayern schwer, das letzte Drittel sinnvoll zu bespielen. Müller und Vidal agierten im Verhältnis zur Abwehr- bzw. Offensivreihe viel zu hoch und machten dadurch das Spielfeld extrem groß, was es Schalke erlaubte, relativ simpel die bereits erwähnten Chancen vorzutragen. Eine Passquote von 83% bei der Elf von Weinzierl unterstreicht, wie leicht die Bayern es Schalke machten.
Dennoch sprangen auch für die Münchner zwei Chancen heraus. In einer Szene gelang es den dem Team mal, Bernat frei zu spielen und er kam halblinks im Strafraum zum Abschluss, aber sein Schuss war zu unplatziert (23.). Darüber hinaus traf wenige Sekunden nach dem Lattentreffer für Schalke Robert Lewandowski ebenfalls die Latte. Müller hatte sich gegen drei Spieler durchgesetzt und brachte den Ball zu Lewandowski, doch sein Schlenzer war etwas zu hoch angesetzt (42.).
Die zweite Halbzeit verlief zunächst, wie die erste geendet hatte: mit einem zum Teil wilden Fußballspiel und vielen Ungenauigkeiten auf Seiten des FC Bayern. In den wenigen guten Momenten verzettelten sich die Münchner aber selber. Hummels spielte einen seiner gefürchteten Außenristpässe auf Müller, dieser stand nicht im Abseits, aber statt auf das Tor zu gehen, wählte er den viel zu weiten Rückpass auf Lewandowski. Diese Szene war sinnbildlich für die letzten Wochen des Thomas Müller.
Auf der Gegenseite zappelte der Ball nach einem Konter im Netz, als Bentaleb zu einem Volleyschuss aus 15 Metern kam. Der im Abseits stehende Caligiuri fälschte den Schuss ab und das Tor zählte nicht (54.).
Ab der 60. Minute verflachte die Partie spürbar. Carlo Ancelotti versuchte, über Wechsel neue Impulse zu geben, in der 70. Minute kam Coman für Robben, fünf Minuten später kamen noch Alaba und Lahm für Bernat und Rafinha. Es war das 500. Pflichtspiel für den FC Bayern für den Kapitän.
In der 83. Minute kam der FC Bayern durch einen Fernschuss von Alonso nochmal zum Abschluss, ansonsten schaffte man es nicht, sich nachhaltig nach vorne zu kombinieren. Eher durch Zufall landete der Ball in der 86. Minute nochmal vor Martínez’ Füßen, der im Strafraum völlig freistehend zum Schuss kam. Sein Schuss ging aber deutlich am Tor vorbei. Es war die letzte gute Möglichkeit für die Münchner, denn die Schalker zogen sich jetzt weit zurück und verteidigten das 1:1 geschickt über die Zeit.
Für den FC Bayern geht es bereits am Dienstag weiter; um 20:45 Uhr kämpft die Mannschaft im DFB-Pokal gegen Wolfsburg um den Einzug ins Viertelfinale.
Drei Dinge die auffielen:
1. Strukturelle Löcher
Selten hatte der FC Bayern im Zentrum so große Löcher wie bei diesem Heimspiel gegen Schalke 04. Dies hatte mehrere Gründe. Zum einen spielten Vidal und Müller viel zu hoch; Müller positionierte sich zum Teil fast als zweite Spitze und Vidal ließ sich zu sehr in 50:50-Szenen hineinziehen. Dadurch rissen die beiden riesige Löcher im Mittelfeld auf. Verstärkt wurde dieser Effekt durch die relativ tiefe Position der Bayernabwehr. Die Folge war, dass Alonso zum Teil der einzige Bayernspieler im Mittelfeld war – in einem Radius von 30 auf 30 Metern.
Schalke konnte dies gelegentlich durch Bentaleb, aber überwiegend durch Goretzka hervorragend ausnutzen. Über die eigene halbrechte Seite wurde der Ball meist diagonal über das Spielfeld nach vorne getragen. Rafinha fand nur wenig Unterstützung von Robben und war obendrein auch meist nicht ideal positioniert. Der Übergang von Mittelfeld zu Angriff war für Schalke dadurch meist problemlos, eine Reihe von Chancen in der ersten Halbzeit waren die Folge.
In der zweiten Halbzeit konnte Schalke dies nicht mehr so gut bestätigen, das Spiel war in den ersten 60 Minuten zu kräftezehrend. Dennoch behielt Schalke über fast die gesamte Partie die Kontrolle über das Spiel im Mittelfeld.
2. Keine Alternativen?
Der Doppelwechsel in der 75. Minute, als Alaba und Lahm für Bernat und Rafinha kamen, hatte Symbolcharakter. Viel mehr Optionen hatte Carlo Ancelotti auch nicht mehr; mit Coman hatte er bereits fünf Minuten vorher die Alternative für die Offensive gezogen. Das Spielmuster des recht statisch vorgetragenen 4-2-3-1 wollte Ancelotti nicht verändern, weshalb die in Punkt 1 beschriebenen Probleme über das ganze Spiel präsent waren.
Das Flügelspiel im 4-2-3-1 kann unter anderem nur dann funktionieren, wenn die Außenspieler sich durchsetzen und über Flanken oder flache Hereingaben Chancen kreieren. So hat Ancelotti das Spiel in den letzten Wochen angelegt, gewinnbringend scheint es jedoch nicht zu sein; die Zahl der Torschüsse ging merklich nach unten. Waren es gegen Freiburg und Bremen noch je 13 Versuche, gab es gegen Schalke nur 12 Abschlüsse – fünf davon in einer verzweifelten Schlussoffensive in den letzten Spielminuten. Die Gegner der Münchner haben sich auf die Anpassungen von Ancelotti aus dem Spätherbst eingestellt. Die Außenbahnspieler der Münchner sind weitestgehend isoliert und werden konsequent gedoppelt.
Ancelotti hätte in der Halbzeit bzw. spätestens nach 60 Minuten deutlich aggressiver reagieren können, indem er zum Beispiel das Mittelfeld verstärkte. Ein Wechsel von Sanches oder sogar Lahm für Müller hätte vielleicht mehr Kontrolle im Mittelfeld gebracht. Taktisch will der Italiener scheinbar keine Alternativen suchen.
Costa gewann zwei, Robben und Coman nur je ein Dribbling, auf der Gegenseite stehen je vier einfache Ballverluste von Robben und Costa. Zu viel – auch das ist die Wahrheit. Die Form passt gegenwärtig bei keinem Offensivspieler, lediglich Robert Lewandowski trifft das Tor noch in regelmäßigen Abständen. Hinzu kommt eine Teamlaufleistung von nur 110,44km. Deutlich zu wenig – gemessen an Ballbesitz und gegnerischer Leistung, die 7 Kilometer höher lag.
3. Javi Martínez
Javi Martínez ist einer der wenigen Gewinner unter Carlo Ancelotti. Der Spanier spielt in einer bewundernswert unterkühlten Art einen äußerst soliden Part in der Abwehr. Vier gewonnene Zweikämpfe, drei abgefangene Bälle und fünf Klärungen zählte am Ende des Tages die Statistik. Auch in engen Situationen, als Schalke versuchte hoch zu pressen, fand er immer eine Lösung. Der Spanier liefert konstant Leistung ab, auch oder sogar insbesondere dann, wenn ihn seine Vorderleute so sehr ‘im Stich lassen’ wie heute in der ersten Halbzeit. Dass er Bayerns größte Chance in der zweiten Halbzeit vergab, sei ihm verziehen. Ein Abwehrspieler ist eben kein Stürmer, das gilt auch für Martínez. Dennoch war er einer der wenigen Lichtblicke in einem sonst ernüchternden Bundesliganachmittag.
FC Bayern – FC Schalke 04 1:1 (1:1) | |
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FC Bayern | Neuer – Rafinha (77. Lahm), Martínez, Hummels, Bernat (77. Alaba) – Xabi Alonso, Vidal – Robben (72. Coman), Müller, Douglas Costa – Lewandowski |
Bank | Ulreich – Thiago, Sanches, Benko |
FC Schalke 04 | Fährmann – Höwedes, Naldo, Badstuber (59. Nastasic) – Stambouli – Schöpf, Goretzka (86. Kehrer), Bentaleb, Kolasinac – D. Caligiuri, Burgstaller (73. Choupo-Moting) |
Tore | 1:0 Lewandowski (9.), 1:1 Naldo (13.) |
Karten | – / Bentaleb |
Schiedsrichter | Marco Fritz (Korb) |
Zuschauer | 75.000 (ausverkauft) |
Hab immer mehr Respekt vor Real Madrid, dass sie mit so einem Trainer die CL gewonnen haben. Mal schauen ob Sanches nochmal den Rasen sehen wird. Hat mich heute wieder an das Darmstadt Spiel erinnert, wenn auch nicht so krass. Mittlerweile schein auch den größten Ancelotti Fans die Erleuchtung zu kommen, dass man so keine Titel gewinnen kann. Man wird nicht auf einmal umschalten und dann die CL gewinnen.
Das Spiel ist schwerfällig und ausrechenbar, wie unser Trainer. Die Wechsel hat heut auch niemand verstanden, ich finde auch den Zeitpunkt der Auswechslungen mehr als fraglich. Ich bin einfach nur frustriert, man dreht sich nur im Kreis. Nach dem PSV Spiel dachte ich man hätte den Schalter umgelegt, dann ist es wieder rapide abwärts gegangen. Dann kommt das RB Spiel mit dem Trainingslager und es wieder kein Fortschritt zu sehen. Mich stört ja nicht, wie Ancelotti spielen lässt, sondern das er in seinen Personalentscheidungen und Spielformen keine Anpassungen vornimmt.
Vor der Saison hab ich mich immer über meine HSV Freunde lustig gemacht, die gefrustet am Wochenende das Spiel verarbeitet haben. Mittlerweile kann ich mich dazu zählen.
#inthiagowetrust
Real hat ja im Grunde mit der gleichen Truppe nochmal gewonnen. Und beim zweiten Mal haben sie auch nicht eine Ecke in der 93. gebraucht. Also kann man fast der Meinung sein die hätte mit dieser Mannschaft jeder mit den Händen in den Hosentaschen gewonnen…
Stimmt, statt 4:1 nach 120 Minuten haben sie da ein viel besseres Ergebnis geholt, nämlich ein 1:1 und mussten in die Lotterie Elfmeterschießen.
Dafür waren sie im Halbfinale umso souveräner. Statt eines 5:0 gegen den amtierenden CL-Sieger mit dem überbesten Trainer der Welt gabs ein sensationelles 1:0 gegen den Tabellenvierten der Premier League, der zum ersten Mal in der Geschichte überhaupt das CL-Halbfinale erreicht hatte…
Also was man hier immer wieder für Blödsinn lesen muss…
wo ist die Ballsicherheit geblieben? statt Fehlpässen
wo ist das Vorwärtsspiel geblieben? statt Sicherheits-Rückpässen
wo ist das Gegenpressing geblieben? statt Begleitschutz
Wo sind sie wenigen gegnerischen Chancen geblieben? statt Kontervielfalt
wo sind die Flanken geblieben? statt risikolosem Querpass
Wo sind alle die guten, alten Bayern Tugenden geblieben?
Puhhhh langsam fragt man sich dann doch wo die Reise hingeht. Es wird von Woche zu Woche eher schlechter als besser.
Als Rotationsopfer wurden die 2 AVs ausgeguckt, um sie dann in Minute 77 wieder zu bringen. Was Carlo damit vorhatte wird ein Geheimnis bleiben. Ein Müller Lichtjahre weit von einer normalen Form entfernt spielt vangaalesk dennoch immer. Ein ideenloser Alonso auch.
Gut, heute haben in der Tat die großen Alternativen gefehlt aber dennoch: das System ist zu statisch, zu behäbig, zu ausrechenbar. Dazu kommt, dass Flanken und Hereingaben noch immer eine Katastrophe sind.
Man hatte eine ganze Woche Zeit sich auf das Heimspiel vorzubereiten. Was unterm Strich rauskommt ist unwürdig. Von Mannschaft und Trainer. Langsam habe ich meine Zweifel, dass das gegen Arsenal reicht und Carlo uns wirklich die erhoffte Rückrundenstärke gibt.
In der Analyse sind Vidal und Müller sind ziemlich schlecht weggekommen, das vollkommen zurecht. Jedoch bin ich seit dem Beginn der Saison mit Alonso nicht zufrieden. Ich hab in vielen Spielen das Gefühl, dass er unser Spielt “lähmt”. Ich finde er raubt durch seine Spielweise viel an Tempo, ähnlich wie Müller ist er auf ein System, welches ihn unterstützt angewiesen. Durch seine fehlende Dynamik in der Zweikampfführung sind auch heute wieder große Lücken entstanden. Er gehört mit Müller nicht mehr in die Startelf. Ohne eine dominante und strukturierte Mannschaft sind beide mit ihren Defiziten nur Belast.
Sorry für die Kommentare, ich muss ein wenig Frust ablassen.
Die Jungs hatten jetzt nach dem RB-Spiel kurz vor Weihnachten 3 Wochen Zeit zum regenerieren, 1 Woche Trainingslager unter optimalen Bedingungen, und keinerlei englische Wochen, welche die Vorbereitung und Entwicklung auf die und in der Rückrunde hätten hemmen können.
Ok, ich habe nicht erwartet, das die Mannschaft gleich Vollgas geben kann und Zauberspiele abliefert, aber wenigsten eine klare Entwicklung wollte ich schon sehen. Stattdessen – wie schon in einem Kommentar zum Spiel gegen Bremen festgestellt – verläuft die Entwicklung im Krebsgang: Einige wenige Schritte nach vorn, dann zur Seite und wieder zurück.
Die Spielidee beschränkt sich auf das schnelle Passen der Bälle nach Außen und den Versuch, von dort den Ball irgendwie vor das Tor zu bringen, wo man hofft, dass Lewa zur Stelle ist.
Das ist zu einfach und zu leicht ausrechenbar, und wie Christopher ganz richtig feststellt: “Die Gegner der Münchner haben sich auf die Anpassungen von Ancelotti aus dem Spätherbst eingestellt. Die Außenbahnspieler der Münchner sind weitestgehend isoliert und werden konsequent gedoppelt.”
Durch das Doppeln werden unsere Angriffsbemühungen zum Erliegen gebracht, und mittlerweile begnügen sich die Gegner nicht einmal mehr mit bloßem Doppeln, sondern setzen durch frühes Anlaufen unserer Abwehr schon unsere Aufbauspieler unter Druck, sodass der öffnende Pass auf die Außen auch immer öfter misslingt. Die Option einer Spieleröffnung durch die Mitte kann nicht genutzt werden, weil im Zehner-Raum ein riesiges Loch klafft, und auch die Halbräume zu wenig besetzt werden, weshalb für den Weg durch die Mitte keine Anspielstationen bereit stehen. Dreiecke? Schnelles Pass-Spiel? Viel zu selten, und dass, obwohl jedesmal dann, wenn die Spieler flexibel und schnell gespielt und den Ball haben laufen lassen, durchaus Torgefahr heraufbeschworen wurde.
Sicher, mit etwas Glück hätten wir das Spiel auch gewinnen können, aber eben auch genauso gut verlieren können. Und die Anzahl der Chancen für unsere Gegner häufen sich von Spiel zu Spiel, während wir unsere Überlegenheit nicht mehr ausgespielt bekommen, weil die Spielidee nicht stimmt.
Ich bezweifele, dass es in den nächsten Spielen zu einem deutlichen Leistungssprung kommt, da Ancelotti die Jungs augenscheinlich nicht auf seine Spielweise einstimmen kann, schlimmer noch, auch nicht in der Lage ist, Anpassungen vorzunehmen, um auf festgefahrene Situationen mit Flexibilität zu reagieren. Von einer Weiterentwicklung der Dominanzidee wage ich mittlerweile schon nicht mehr zu hoffen, zumindest nicht diese Saison.
Für mich ist klar: Mit der bisher gezeigten Leistung und Spielidee wird es kein Weiterkommen in der CL geben, selbst nicht gegen ein schwächelndes Arsenal! Im DFB-Pokal wird gegen ein sich immer besser einspielendes Wolfsburg viel Glück nötig sein, um weiterzukommen, und in der Liga können wir nur darauf hoffen, dass Leipzig gegen Ende dann doch zu viele Körner liegen lassen wird, weil deren Tempo-Fussball zu viel Kraft zehrt.
Ich würde mich nicht wundern, wenn wir – sollte nicht doch noch eine klare Entwicklung erfolgen – am Ende völlig mit leeren Händen da stehen. Und das wäre ganz sicher nur zum geringen Teil die Verantwortung eines Teams, dass noch in der letzten Saison kaum zu bezwingen war.
Deinem ersten Absatz muss ich komplett recht geben – genau so sehe ich die Sache nämlich auch! Danach muss ich Dir widersprechen, ich sehe keins unserer Ziele zur Zeit in Gefahr. Ich habe beim Vorbericht auf das Spiel ja schon mit einem 1:1 gerechnet, daher sehe ich durch dieses Spiel auch nix schlechter als es in der Hinrunde schon war.
Ja wir spielen offensiv echt viel zu statisch und wirklich schlecht. Uns fehlen da wirklich die Ideen sowie der Druck auf den Gegner. Wenn wir 90 min pressen würden, wären die meisten Gegner nach 75 min KO und wir würden wieder mehr Tore erzielen.
Zudem sollte unser Abwehr mal ab der ersten Minute wach sein. Die Tore in den ersten 15 min. häufen sich und sind vermeidbar.
Aber müssen wir deswegen die Flinte schon ins Korn werfen? NEIN, natürlich nicht!! Wir sind auf Platz 1. Wir haben 4 Punkte Vorsprung. Wir haben das Potenzial uns noch sehr sehr sehr zu steigern (Stellt euch vor das wäre nicht so….)!!! Wir sind noch in allen 3 Wettbewerben mit dabei.
= Durch Pep sind wir alle sehr verwöhnt, da er jedes Spiel gewinnen wollte. >Zum CL-Sieg hat es leider trotzdem nicht gereicht. Jetzt haben wir einen Trainer der der Meinung ist, dass wir die wirklich wichtigen Spielen gewinnen müssen. Wir werden abwarten müssen, welche Trainereinstellung die erfolgreichere ist.
Zudem bleibt die Meisterschaft so auch viel spannender ;-)
Hey, man gillt ja schon fast als Exot wenn man nicht alles so schlecht sieht, wie das Spiel z.Z. aussieht. Weil, wie du sagst, wir alle sehr Pep und davor Heynkes verwöhnt sind, wo so ziemlich alles geklappt hat.
Da bin ich eigentlich ganz foh, dass wir mit Mr. Carlo – mich tangiert Euer rumgestresse höchstens so sehr, dass ich meine linke Augenbraue anhebe – Ancelotti die Erfahrung in Person als Trainer haben. Der weiß schon was da noch alles passiert. Hoffentlich!!! Einen Schönheitspresis will der Alte nicht gewinnen. Er will Titel und die sind in dieser Saison – zumindest aktuell noch – alle drin.
Daher, warten wir doch mal ab, was als Dessert serviert wird.
Ich hatte letzte Woche geschrieben noch stimmen die Ergebnisse. Allerdings sei die Entwicklung bedenklich da man das Gefühl hat, dass das nicht mehr lange gut gehen kann.
In Teilen ist das nicht mehr gut gehen heute eingetroffen und die Befürchtung dass es nicht mehr lange so gut gehen kann ist noch größer geworden. Da steht vieles momentan auf der Kippe. Ich kann Lahm nur beipflichten. Wenn das nicht sehr schnell deutlich besser wird, können wir in wenigen Wochen sehr viel, vielleicht alles, verlieren.
Neben Javi sollte man noch Bernat herausheben, der dann auch folgerichtig ausgewechselt wurde, da die Wechsel in Zeitpunkt und Personal offensichtlich eine Slapstick-Einlage darstellen sollten.
Aber andererseits was will man erwarten wenn unser ausgewogener Maxi-Kader im Februar in der Offensive gerade mal einen Spieler hergibt, der um die sechs Monate kaum gespielt hat.
Weitere große Sieger natürlich die Abwesenden Thiago, Ribery und Boateng. Und vielleicht auch ein gewisser Paul Clement. Nach dem Verlauf der Rückrunde war seine Rolle im Trainerteam ggf. doch größer als gedacht.
Und zum ersten Mal seit Menschengedenken: Danke BVB! Ansonsten puh, lieber nicht dran denken???
Wieso nicht dran denken? Leipzig kommt nicht mehr vorbei und dem BVB wünsch ich maximal was Schlechtes. Schade, dass der Linienrichter am Schluss richtig lag. Ein Abseitstor, welches den Bienen den Sieg klaut, hätte mir auch das miese Unentschieden heute noch schmackhaft gemacht.
Ach geh… ein lauer Kick, wie befürchtet.
Wird Zeit, dass diese “Übergangsära” mit Carlo als Nachlassverwalter ein Ende hat. Null Unterhaltungswert, alles vorhersehbar uninspiriert, Aufstellung auch nicht optimal… das wird keine schöne Saison mehr. Schade, dass man vor der Saison nicht mutiger bei der Kaderrenovierung war.
Hoffe nach dem Spiel kommt keiner auf die Idee Müller zu kritisieren. Der hat noch mit am meisten versucht. War eine schwache Vorstellung von der Mannschaft. Ich finde auch Bernat/Rafinha war die falsche Startaufstellung. Aber naja immerhin hat man noch einen Punkt geholt.
Die Dominanz ist allerdings weg. Hoffe die wird noch gefunden. Gegen Schalke war es zwar immer schwer, aber dass die Gegner jetzt in die Allianz Arena kommen und glauben etwas holen zu können war in den letzten Jahren nicht so. Es muss wieder so weit sein, dass die Gegner das Spiel schon vorher abschenken. Kann ja nicht sein, dass man mit Bundesligamittelmaß auf einem Level ist.
Typisch Schalke wäre es, im DFB-Pokal jetzt gegen Sandhausen rauszufliegen.
Deine Kritik der Startaufstellung kann ich nicht teilen. Lahm hatte Knieprobleme und Alaba spielt nach meiner Meinung seit einem halben Jahr unterirdisch. Bernat habe ich heute als echte Alternative gesehen.
Puh, also ich hatte (trotz der drei Punkte) nach Bremen schon Frust. Heute ist das nicht besser geworden. Costa ging gar nicht. Die frustrierte Reaktion von Robben für mich nachvollziehbar. Ich tausche das was ich gegen Bremen schrieb heute einfach durch Schalke aus und bleibe bei meinem Statement von letzter Woche. Der Trainer passt nicht. Und es sieht nicht aus, als könne er einen irgendwie gearteten Impuls geben. Sicher, man kann sich auf “nackte” Zahlen berufen und sagen wir gewinnen doch, bzw. wir verlieren nicht. Insofern ist er erfolgreich und statistisch stimmt die Bilanz wohl auch. Dennoch bleibt es irgendwie schal…echt ätzend!
Ich bleibe auch bei einem meiner Statements, aber aus Mitte der Hinrunde:
Alles was wir diese Saison erreichen (sollte es zu Erfolgen kommen), schaffen wir nicht wegen, sondern trotz Ancelotti.
Er macht niemanden besser. Er motiviert zu nichts als dem absoluten Mindest-Engagement. Er hat keine eigenen Ideen von modernem Fussball. Er fordert die Spieler nicht mit taktischen Kniffen in kleinen Evolutionen zu steter Aufmerksamkeit auch und gerade im Alltag. Er reagiert nicht auf Spielentwicklungen. Er stellt nicht nach Leistung auf und wechselt nicht nach spielnotwendigem Bedarf ein und aus.
Wir werden der schlechteste Meister seit.. mir fällt keiner ein!
Ancelottis Glück sind unsere individuelle Qualität, die in vielen Spielen den Ausschlag für uns gegeben hat und geben wird. Und die Eigen-Motivation unserer Mannschaft in den großen Spielen.
Nun Männer……
Nimmt man die letzten Wochen zusammen,ist die Entwicklung des Teams als statisch zu bewerten.Das müssen Wir mal sagen dürfen,und da führt auch kein Weg daran vorbei.Ich glaube ja immer an die positive Seite eines Spiels,die man bewerten sollte,um dann Fehler anzusprechen,Lösungen zu suchen,um Es dann besser zu machen.Ich habe mir folgende Frage gestellt : Wie komme ich in Überzahlsituationen,wenn ich 3 gegen fünf spiele…? :)
Vor Jahren war das eine taktische Aufgabe in einer Prüfung…könnte ich jetzt schreiben..Und Nein,es war eben keine Frage in einer Prüfung,und deswegen ist für mich diese Frage bis heute nur ansatzweise geklärt.
Auch Herr Ancelotti scheint mit aller Macht -Überzahlsituationen- herstellen zu wollen,aber ..Frage: Wie lösen Sie das Problem ,der Seitenwechsel,wenn Sie im Raum der Zentralen der Passweg fehlt ?! ..geht noch weiter…mit sportlichen Grüssen
Ich finde, man macht es sich zu einfach alles auf Ancelotti zu schieben. Es gibt viele Kleinigkeiten, die in der Summe zu den spielerischen Problemen führen. Der Hauptgrund ist meiner Meinung nach, dass man offensiv mit Lewandowski aktuell nur einen Weltklassse-Spieler hat. Das Bayernspiel ist doch seit Jahren immer flügellastig gewesen, nur mit dem Unterschied, dass Robbery und Lahm und Alaba eben auf Weltklasseniveau waren. Zweitens ist die Bundesliga taktisch deutlich besser geworden. Kaum eine Mannschaft lässt sich noch einfach herspielen. Drittens hat die in dieser Saison zentrale Figur Thiago gefehlt. Viertens Müller. Nun kann man Ancelotti vorwerfen, dass er es nicht schafft ein Mannschaft aufzubauen, die besser ist als ihre Einzelteile. Aber das war von ihm eigentlich auch nicht zu erwarten.
Die fehlenden Alternativen in der Offensive sind eklatant, siehe 2. Punkt oben in der Analyse.
Dribbelstarke, ballsichere, flinke, torgefährliche und gierige Spieler gehen uns völlig ab.
Wie kann es sein, dass Dortmund mit Dembele, Mor, Pulisic und Isak 4 solch alternative Spieler hat (noch neben den erfahrenen Reus, Götze, Kagawa, Schürrle und Aubameyang) und gefühlt doppelt so breit besetzt ist? Wir müssten jeden einzelnen davon eigentlich barfuß mit der Schubkarre holen (so gut wie uns diese Spielertypen tun würden).
Sorry, das ist Quatsch, Tschemp. Die erwähnten Dortmunder wurden in den Spielen, die Dortmund nicht gewonnen hat, teilweise gar nicht eingesetzt bzw. haben dort eben nichts gerissen.
Wir haben zwei großartige Individualisten, Costa und Coman. Nur waren sie gestern eben einfach nicht gut. Wir haben ein absolutes Supertalent mit Sanches, der gestern noch nicht mal eingewechselt wurde. Hier muss man ansetzen und versuchen, diese Spieler besser einzubinden.
Mich wundert nicht, dass die Mannschaft nach drei Jahren Pep-Fußball ausgelaugt und dass der Akku leer ist. Trotzdem wird erst zum Schluss abgerechnet. Es ist längst noch nicht gesagt, dass nicht doch noch der Schalter umgelegt wird.
Gestern haben wir übrigens unsere Führung um einen Punkt ausgebaut. [ Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss und wichtig ist was hinten rauskommt ]. Die Unzufriedenheit mit dem Spiel verstehe ich. Die Situation bewerte ich aber deutlich besser als der mainstream hier.
Lieber WIPF1953, was hat Sanches mit dem Problembereich Offensiv-Alternativen zu tun?
Ancelotti hatte gestern praktisch keine weiteren Alternativen für die Offensive. Coman einwechseln, das war es auch schon. Damit waren alle Joker gezogen.
Und das, trotzdem da vorne mit Ribery nur ein einziger Ausfall zu beklagen ist, mit dem man sowieso immer rechnen muss.
Das ist einfach quantitativ viel zu wenig. Wir haben für 4 Positionen 6 Spieler, von denen mindestens einer immer ausfällt. Fallen zwei Spieler aus, haben wir gar keine Joker mehr auf der Bank. (Benko, also bei aller Liebe wo sind wir denn)
Daher mein Vergleich mit Dortmund. Tuchel hat für die gleiche Anzahl Positionen mind. 3 Spieler mehr zur Verfügung.
Wir machen wieder den Fehler von 2011/12. Auf Kante nähen und hoffen, dass die Eier nicht rausfallen.
Ich habe eine Erklärung zu Ancelottis Wechsel: Er legt sie schon am Montag fest. Kritierum: Kräfte sparen und ein wenig Anschwitzen. Leistung, Spielverlauf etc. spielen keine Rolle. Erklärt meiner Meinung nach alle Wechsel und macht ihn an der Außenlinie noch überflüssiger.
Deshalb spielt auch ein unfassbar schlechter Costa durch, der dazu – wie früher Götze – seinen hinterlaufenden Außenverteidiger konsequent ignoriert.
Deshalb wird auch ein guter Bernat durch Alaba ersetzt, der prompt seine erste Flanke ins (sprichwörtlich) Blaue hineinspielt. Da war nämlich außer fünf Verteidgern NIEMAND im Strafraum.
Deshalb kann Hummels seine unkonzentrierten Fehlpässe weiterspielen und kriegt Armkrämpfe, weil er so oft entschuldigend winken muss.
Und Robben habe ich besonders gefressen. Es hat mich schon gewurmt, dass er absolut null gejubelt hat, als Lewa das Siegtor in Freiburg schoss. Beleidigt war er, weil er nicht selber abziehen durfte. Und gestern das gewohnte Verhalten: Wenn er sich mal zum Pressing entschließt und seine Hinterleute ziehen nicht mit, motzt er wie wild. Aber er selbst trabt oft genug nur hinterher, wenn er eigentlich sprinten und einen Gegenangriff verteidigen sollte. Der Typ hätte Tennisspieler oder Trumspringer werden sollen. Kein Mannschaftssportler.
Zu Robben. “Leider” hast du recht. Das einer bei dem Ding gegen Freiburg nicht jubelt ist schon sehr befremdlich. Überhaut gehen mir die “Unpässlichkeiten” mit Lewy auf den Zeiger. Da kommt kaum ein Pass richtig, zu lang, zu kurz, zu scharf, zu schwach. Dass sich beide mal ein Tor vorlegen ist höchste Seltenheit, was bei beider Qualität ein Unding ist. Die müssten im Grunde gegnerische Abwehrreihen nach Belieben auseinandernehmen können.
Das ist zwar nur ein Teil der Wahrheit (der andere ist, dass Robben ein besessener Profi ist, der von sich und anderen immer Höchstleistungen fordert und oft aufgrund seiner Mentalität den Unterschied ausmacht), aber ich empfinde es auch als extrem störend und die Aussenwirkung mit dem Abwinken, wie du schreibst ist suboptimal. Zumal er die letzten beiden Wochen am meisten mit seiner eigenen Leistung unzufrieden sein sollte, die war wirklich nicht gut.
Also ob Tuchel für die ganzen Konter-Allergiker hier wirklich die Ideallösung ist? Gestern gegen Leipzig hat er Konterfußball in Reinform spielen lassen, etwas was die ganzen Ancelotti-Kritiker hier ja auf keinen Fall sehen wollen.
Tuchel hat, so wie es ausschaut, mehr als eine Lösung in petto, und im Gegensatz zu unserem Mister an der Seitenlinie ist er auch in der Lage, diese neue Lösung umzusetzen, sogar während eines laufendes Spiels!
Tuchel kann also auch Konter, aber er sieht es nicht als Allein-selig-machende Wahrheit an, wie manch anderer hier! Damit ist er flexibel, und ich traue ihm zu, je nach Situation Dominanz aufbauen zu wollen, oder aber Konter zu fahren. DIESE Weiterentwicklung hatte ich eigentlich von Ancelotti erwartet.
Ich kenne hier keine Konter-Allergiker. Kein Mensch hat etwas dagegen, dieses taktische Mittel wann immer möglich zu nutzen. Am Ende gewinnt man durch Kontertore halt Spiele, aber keine Meisterschaft. Ich verstehe nur nicht, was das damit zu tun hat, dass man sich mit Ball auf ein erschreckendes Niveau herabgeschwungen und das obligatorische Gegentor quasi gebucht hat. (?) Ich würde von Bayern sehr gerne guten und erfolgreichen “Konterfussball in Reinform” sehen. Seh’ ich nur nicht.
“Es fehlen uns die Sachen, die uns ausgezeichnet haben, dieses selbstbewusste Passspiel, dass wir den Ball mit Tempo und einer guten Konzentration zirkulieren lassen und den Gegner so in die Bedrängnis bringen, dass er die Ordnung verliert und wir Chancen bekommen. (…) Man darf nicht davon ausgehen, dass man jetzt einfach so weitermachen kann. Man muss sich Gedanken machen, wie wir hier Fußball spielen.” – Manuel Neuer, gestern.
Positiv bisher: 7 Punkte aus 3 Spielen. In Dortmund ist man mit der gleichen Bilanz ja superzufrieden.
Negativ: Es werden zu viele Chancen zugelassen. Man bekommt zu viele Tore. Man kann viel zu wenige Großchancen aus dem Spiel heraus erzeugen.
Vermutlich würde ich den Hebel auf der 6er Position ansetzen. Eine andere Besetzung probieren um andere Synergien und eine andere Besetzung des Raums zu erzeugen. Klar, gestern waren die Möglichkeiten beschränkt wegen Ausfällen, aber Möglichkeiten hätten wir da auch genug. Kimmich mit Martinez auf der Doppel6, Kimmich / Sanches, Thiago / Vidal oder wie auch immer.
Und eines muss ich auch los werden: Vllt wäre Götze in dieser Saison ein sehr wichtiger Spieler für uns geworden. Der sitzt in Dortmund ja mehr auf der Bank als er es bei uns tat (und bei uns saß er nicht so viel auf der Bank wie es in den Medien geschrieben wurde).
Die Verbindungen vom DZM ins ZM oder 10er Raum sind nicht vorhanden. Vielleicht wäre eine andere Interpretation der 6er Position angebracht. Also Alonso raus so lange Thiago nicht auf dem Spielfeld steht.
Das 433 von Carlo hätte mit Thiago und Götze auf den 8er Positionen vermutlich auch viel besser funktioniert.
Ich meine, der Hebel ist an der – im Moment nicht vorhandenen – 10er Position anzusetzen! Auf den 6er sind wir gut genug, nur können Alonso, Kimmich, Vidal oder wer auch immer kaum etwas ausrichten, wenn nach vorn kein Ideengeber da ist, der der vorletzten Pass gescheit spielen kann.
Ich war ja vor der Saison unzufrieden mit dem Götze-Wechsel. Ich habe dann allerdings auch eingesehen, dass die Entscheidung bei der Gemengelage nachzuvollziehen war. Er könnte im Moment sehr wertvoll sein – allerdings auch nicht, da es ja im Moment daran scheitert, in die Zonen, wo Götze stark ist, überhaupt zu gelangen. Es ist auch nicht unwahrscheinlich, dass er in einer ungünstigen Rolle, in der er als 10er isoliert Durchschlagskraft erzeugen soll, versauern würde. Dem Jungen scheint es einfach nicht gut zu gehen, deshalb ist es vielleicht besser, dass genau das nicht passiert.
Was mich an der 10er Raum Diskussion stört, ist, dass regelmäßig der Eindruck erweckt wird, man müsste da nur den passenden Spieler hinstellen. Das mag im speziellen Beispiel gegen RaBa zwar so gewesen sein, allerdings hat da im Gegensatz zu vielen anderen Spielen das Aufbauspiel funktioniert. Dreiviertel der Mannschaften auf der Welt spielen in 4-4-2 oder 4-3-3 Systemen, wo der 10er Raum nur situativ besetzt wird. Wichtig ist ja nur, dass in den Situationen, wo durch den Zehnerraum gespielt werden muss, dort eine zweckdienliche Struktur vorhanden ist. Ob man das nun mit einem zurückfallenden Stürmer, einem aufrückenden 8er oder einem einrückenden Flügelspieler löst, ist im Endeffekt völlig egal. Es müssen eben im Training die passenden Mechanismen erarbeitet werden, woran es bei Bayern offenbar mangelt. Meinetwegen kann auch der linke Außenverteidiger aus der tiefen Zirkulation in den 10er Raum aufrücken und dort eine situativ nötige Verbindung herstellen. Wer nominell hinter dem Stürmer rumlungert, oder eben auch nicht, ist wirklich nicht der Punkt.
@JU + Rookie: Mir ist auch klar, dass es den klassischen 10er nicht mehr gibt. Unter Pep gab es übrigens auch nicht unbedingt den klassischen 9er, da haben sich unsere Spieler um das gegnerische Abwehrbollwerk herum aufgestellt und versucht, Ball und Gegner laufen zu lassen. Da wurden Räume besetzt, die dann auch konsequent gehalten werden mussten. Wer letztlich einen bestimmten Raum besetzt, war zweitrangig; nicht umsonst gab es viele Seitenwechsel, spielte Robben auch mal links, während Ribery sich weiter nach rechts orientierte. Die Räume aber waren besetzt, da gab es jemanden, der als Anspielstation und Ballverteiler dienen konnte.
So sehe ich es auch mit dem 10er Raum – Raum 18^^ – der meiner Meinung nach unbedingt besetzt sein muss, um offensiv mehr Flexibilität und Dynamik zu entwickeln. Wer diesen Raum einnimmt, ist auch zweitrangig, ich habe nichts gegen ein abwechselndes Besetzen, aber es muss eben jemand dort bereit sein.
Unter Ancelotti ist dieser Raum leer, wurde er aufgegeben zugunsten einer anderen Spielidee, die sich mehr über die Flügel entwickeln, die dadurch aber leichter zu blockieren ist. Und das eine funktionierende Spielidee, also Taktik, von herausragender Bedeutung ist heutzutage, davon bin ich zutiefst überzeugt – und nein, wildes Anrennen, sobald ich den Ball habe, ist für mich keine Spielidee, sondern eine Angriffsvariante, die gern mal eingestreut werden darf, aber nicht als übergeordnetes System dienen darf.
Ich finde dass es schon an der kompletten Struktur im MF mangelt, siehe auch der Artikel hier in dem es angesprochen wird.
Es mangelt an den Verbindungen und Strukturen. Die Mannschaftsteile sind da, aber jeder Mannschaftsteil ist für sich allein. Vielleicht würden andere und bessere Verbindungen entstehen, wenn auf der 6er Position mehr rumgewürfelt werden würde.
In der Triplesaison waren die Leistungen auch deutlich schwächer wenn nicht Schweinsteiger und Martinez gemeinsam auf der 6 standen.
Als Schweinsteiger und Alonso damals gemeinsam auf der 6 waren kam auch kaum ein gutes Spiel zu stande. Daher mein Gedanke andere Spieler aufzustellen und zu schauen was passiert. Aber Thiago kommt ja zum Glück bald wieder. ^^
Einfach den Hebel an der Trainerposition ansetzen. Manchmal ist es einfach. Diesselben Spieler die letztes Jahr alles in Grund und Boden kombiniert haben sind jetzt die Obernulpen. Und Pep kam super ohne klassischen 10 er aus. Wer Taktik drauf hat braucht keine Hausnummern
oh man…
ich bin gerade kein Erfolgsfan, ich bin ein schöner Fussball-Fan, im Gegensatz zu den ERfolgsfans verzeihe ich nämlich Pep sein Ausscheiden in der champions league und bin im dankbar für den schönsten Fussball, den ich je von Bayern gesehen habe und ich sehe seit 20 Jahren jedes Bayern- Spiel live, weiß also wovon ich rede.
Erfolg hat Ancelotti ja gerade, die Ergebnisse stimmen (noch).
Ich kritisiere gerade die Erfolgsfans die nur aufs Ergebnis schauen aber nicht auf die Art und Weise wie sie zu stande kommen. Da bin ich bei Guardiola der mitten in der Saison nach einem Spiel sagt seine Arbeit ist getan, weil seine Mannschaft sein System perfekt umgesetzt.
Na ja, waren nicht gerade wenige hier die die komplette letzte Rückrunde das Spiel kritisierten, weil die Mannschaft auch schon da nur Dienst nach Vorschrift leistete. Das Rückspiel gegen Atletico kam dann doch aus heiterem Himmel.
Stimmt aber natürlich, dass wir unter Pep viele, viele Highlights sehen durften.
Anderseits stellt sich mir halt die Frage, ob es für den CL Sieg in den meisten Fällen wirklich nötig ist einen anderen Fokus zu haben.
Was ich meine:
Spielt die Mannschaft großteils Grütze, lebt von Einzelleistungen
Allerdings war sie auch aus dem Nichts im Stande gegen Leipzig ein hervorragendes Spiel zu liefern.
Bringt Carlo seine Geheimwaffen wirklich nur zum Schluss, zu wirklich bedeutenden Spielen mit um den Gegner keine Gelegenheit zu lassen sich auf das Spiel einzustellen? Wir werden es im Laufe der nächsten Wochen und hoffentlich auch Monate sehen.
Vllt ist das auch nur der Strohhalm an den ich mich klammere :-)
@Hittmer Otzfeld
“Bitte auch pitvonbonn und osrig mitnehmen, eure juvenile Grütze kann ich nicht mehr sehen.”
danke für das Kompliment, ich lese deren Beiträge sehr gerne, in ihnen stehen Argumente
Gerade auf SPOX gelesen:
Carlo Ancelotti über…
…drei schlechte Spiele in Folge: “Wir arbeiten hart. Wir waren nicht in Top-Verfassung, weil wir versucht haben den Spielern durch die Arbeit Kraft in die Beine zu bekommen, um für diese Phase fit zu sein. Es kommen viele Spiele auf uns zu. Die Arbeit wird sich auszahlen.”
Würde einigen (wenn auch nicht alles) erklären.
@Nahezu Alle
Wer, bitte sagt mir, wer möchte in München noch Trainer werden, wenn der Verein Ancelotti entlässt? Im Achtelfinale der ChampionsLeague, im Pokal dabei und die Liga mit 4 Punkten anführend bei EINER Niederlage.
Es tut mir Leid, aber besser geht es doch nicht. Klar, wir spielen nicht mehr wie unter Pep den tollsten/schönsten/besten Fussball…aber im Fussball gibt es nunmal keine B-Note. Da zählen Punkte und Ergebnisse. Sonst nichts.
Kennt ihr die Historie zwischen Bayern und Schalke? Ich helfe euch auf die Sprünge:
Bayern-Schalke 1:1 am 03.02.2015
Schalke-Bayern 1:1 am 30.08.2014
Welche Pfeife war denn da bitte Trainer?? Ich hoffe der wurde schnell entlassen.
Ihr müsst mal von eurem hohen Ross runter. Die Triple Saison 2013 unter Heynckes, die 3 Jahre unter Pep, das waren AUSNAHMEN…jetzt gerade kommen wir wieder in der Normalität an. Der Anpassungsprozess zwischen Mannschaft und Ancelotti läuft, dauert halt ein bisschen länger, aber das wird schon.
@Kramnik: Du bist gefrustet wie ein HSV-Fan? Ist das dein Ernst? Nach ein paar knappen Siegen und nem Unentschieden? In einer Saison mit nur einer Niederlage in der Bundesliga? Was machst du denn wenn die Bayern mal nicht Meister werden (soll schon vorgekommen sein)?
@Nahezu Alle: Wie habt ihr eigentlich die Saison 2000/2001 überlebt?
Mein Kommentar von letzter Woche:
Die letzten Spielzeiten nach 18 Spieltagen:
“16/17: 45 Punkte, Torverhältnis von 42:11 (+31)
15/16: 49 Punkte, Torverhältnis von 48:9 (+39)
14/15: 45 Punkte, Torverhältnis von 42:8 (+34)
13/14: 50 Punkte, Torverhältnis von 46:9 (+37).
Mögliche Faktoren für die aktuelle Situation: Kader wird nicht jünger (und solange man Spieler wie Lahm, Robben, Ribery und Lahm hat sollte man das Maximale aus dem Kader quetschen); die letzten drei Jahre waren extrem intensiv; sonst konstante Spieler haben nun das erste mal in ihrer Karriere eine Formkrise (Alaba & Müller); der beste Innenverteidiger der Welt ist schon länger verletzt; Sammer und der taktisch vermutlich weltweit beste Trainer sind weg. Trotz all der Aspekte stimmt es natürlich, dass konstant gute Leistungen ab nächster Woche unabdingbar sind – sonst wird die Meisterschaft, der Pokal und vor allem die CL unmachbar sein.”
Was denn für eine aktuelle Situation?
Wir stehen besser da als in 90% aller Saisons, das ist die Situation, macht euch das mal bewusst!
Das stellt ja auch keiner in Frage, ebenso wie keiner die Entlassung Ancelottis fordert. Die Diskussionen oben befassen sich ja ausschließlich mit Zweifeln, dass die aktuelle Qualität für die weitere Spielzeit ausreicht, gerade international. Es ist halt Fakt, dass man erst dann etwas vermissen kann, wenn man es mal hatte. Darum vermisst man heute den herzerfrischenden Spielstil der Bayern unter Guardiola und hat ihn 2000/2001 nicht vermisst.
“Der Anpassungsprozess zwischen Mannschaft und Ancelotti läuft, dauert halt ein bisschen länger, aber das wird schon.”
Der Anpassungsprozess der Fans an die nicht mehr so geniale Spielanlage läuft, dauert halt ein bisschen länger, aber das wird schon. :)
Und noch eine Bitte (ganz allgemein): Pickt euch doch nicht immer einzelne Spiele raus. Natürlich hat auch Guardiola gegen Schalke 1:1 gespielt. Natürlich hat Guardiola gegen Real Madrid eine Klatsche bekommen. Aber es muss doch bitte das Gesamtpaket beurteilt werden.
Danke, Madin!
Bis zu Deinem Posting (und dem von ohne81) war der Thread unlesbar.
Ich lese hier immer sehr gerne mit, gerade weil es so viele kontroverse Meinungen gibt. Man muss nicht jede Teilen, aber man sollte jede respektieren. Das dazu.
Unter Pep wurde sicher schöner Fussball gespielt, aber die Spannung war bei 80% der Spiele ziemlich schnell raus. Das soll die Leistung keinesfalls schmälern. Ich liebe Pep und bin immer noch sehr traurig das er nicht geblieben ist. Doch jetzt guckt man die Spiele ganz anders, man ist wieder aufgeregt, weiß nicht was passiert. 90 Min fiebert man mit. Man regt sich auf. Man tobt. Die Selbstverständlich ist weg. Das finde ich persönlich ziemlich gut. Haltet mich für verrückt, aber so ist Fussball doch auch. Ebenso das man auch mal nichts gewinnt. (Was ich auch mies finden würde)
Wohltuend erleben zu dürfen,dass Leute diskutieren und nicht ausfallend werden,klasse!
Ich denke man kann einfach die letzten Jahre nicht mehr mit der heutigen Zeit vergleichen da Lahm,Ribery,Robben
einfach am Ende ihrer Karriere sind und leistungstechnisch nicht mehr auf dem ganz hohem Niveau bzw. öfter
angeschlagen!
Für mich einfach offensichtlich,das Costa und Coman nicht für die höheren aufgaben..(sprich CL-Sieg) geeignet sind!
gerade beide haben nicht ansatzweise die Spielintelligenz eines Ribery.
Nur schnell reicht nicht für solche aufgaben.
Schaut euch im vergleich Dembele von Dortmund an.Natürlich noch naiv und verspielt,aber er vereint halt mehr als beide costa/coman bei uns haben.
Hier ärgert es mich einfach das Bayern Talente in Europa verschläft,oder meint es geht ja mit den oldies + Costa/Coman!
Du brauchst einfach leute wie Thomas Lemar von Monaco..schaut ihn euch ma an bei YT..Vollgranate,der lücken reisst und Spielintelligenz mit bringt!
Man hört ja oft Kritik an der Rudy Verpflichtung,aber da schaun anscheinend nicht viele Leute hin..der junge is ne granate!!
Ich wiederhole mich..Spielintelligenz:-)
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