Mia san „Rot gegen Rassismus“!

Justin Trenner 05.03.2020

Noch in der vergangenen Woche schrieb unsere Autorin Katrin in einem Beitrag über Leon Goretzka, dass wir „ihre Stimmen, ihre Empörung und ihre lautstarke Unterstützung“ im Kampf gegen Rassismus brauchen. Mit „ihre“ war nicht nur der FC Bayern, sondern der Fußball als Ganzes gemeint. Die Strahlkraft der Klubs und Verbände ist groß genug, um eine der größten Herausforderungen überhaupt entscheidend mit anzugehen: den Kampf für eine tolerante und offene Gesellschaft.

Noch 2018, so berichtet Blogger Christian Nandelstädt auf Twitter, habe der FC Bayern es für nicht notwendig gehalten, sich klar zu positionieren. Denn jeder wisse doch, wofür der Klub stehe. Bereits im letzten Jahr war ein Lerneffekt zu beobachten. Karl-Heinz Rummenigge brachte es im Holocaust-Museum in den USA auf den Punkt: „Mia san bunt!“

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Am heutigen Donnerstag, dem 5. März 2020, folgte dann die Veröffentlichung der Anti-Rassismus-Kampagne „Rot gegen Rassismus“. 17 Statements sind auf der Homepage zu lesen. Frauen, Männer, hochrangige Verantwortliche des Klubs, Spieler der Männer-, Frauen- und Basketballmannschaften, People of Color und Weiße – der FC Bayern München zeigt, dass er für Vielfalt, Toleranz und eine offene Gesellschaft steht. Auch wenn beim einen oder anderen deutlich wird, dass er in den letzten Jahrzehnten in einer Blase lebte, die den immer schon vorhandenen Rassismus ausblendete.

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Der Klub nimmt damit aber endlich die Verantwortung an, die er im Kampf gegen Rassismus trägt. Eine so klare, eindeutige und große Stellungnahme blieb trotz der vielen kleineren Aktionen bisher aus. In der neuen Ausgabe des Vereinsmagazins „Säbener 51“ widmen sich nun ganze 16 Seiten dem Engagement.

Keine Verbindung zum letzten Wochenende

Wichtig ist auch, dass diese Aktion in keinerlei Kontext zu den Vorkommnissen am vergangenen Wochenende, mit denen wir uns bereits kritisch auseinandersetzten, zu setzen ist. Die Vorbereitungen für „Rot gegen Rassismus“ liefen bereits vorher. Auch sollte man dieses Engagement nicht mit den Verbindungen nach Katar in einen Topf werfen. Die Kritik an Letzterem ist wichtig und sollte unter keinen Umständen durch Ersteres unter den Tisch gekehrt werden. Doch sie kann auch neben der so wichtigen Ansage gegen Rassismus existieren und sollte den Stellenwert dieser nicht herabsetzen.

Die Miasanrot-Redaktion sagt: „Chapeau, FC Bayern“, wünscht sich gleichzeitig aber auch, dass der Klub nun konsequent am Ball bleibt. Die ständige Erinnerung daran, dass die Mehrheit unserer Gesellschaft keinen Rassismus, keine Menschenfeindlichkeit und keine Benachteiligung aufgrund nicht beeinflussbarer Eigenschaften duldet, ist ein erheblicher Teil der Verantwortung, die der FC Bayern als einer der größten Vereine der Welt trägt. Hier wurde er dieser in einer Form gerecht, wie man sie sich nur wünschen kann. Mia san „Rot gegen Rassismus“!



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