Mia san „Rot gegen Rassismus“!

Justin Trenner 05.03.2020

Noch in der vergangenen Woche schrieb unsere Autorin Katrin in einem Beitrag über Leon Goretzka, dass wir „ihre Stimmen, ihre Empörung und ihre lautstarke Unterstützung“ im Kampf gegen Rassismus brauchen. Mit „ihre“ war nicht nur der FC Bayern, sondern der Fußball als Ganzes gemeint. Die Strahlkraft der Klubs und Verbände ist groß genug, um eine der größten Herausforderungen überhaupt entscheidend mit anzugehen: den Kampf für eine tolerante und offene Gesellschaft.

Noch 2018, so berichtet Blogger Christian Nandelstädt auf Twitter, habe der FC Bayern es für nicht notwendig gehalten, sich klar zu positionieren. Denn jeder wisse doch, wofür der Klub stehe. Bereits im letzten Jahr war ein Lerneffekt zu beobachten. Karl-Heinz Rummenigge brachte es im Holocaust-Museum in den USA auf den Punkt: „Mia san bunt!“

Twitter

Mit dem Laden des Tweets akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Twitter.
Mehr erfahren

Inhalt laden

Am heutigen Donnerstag, dem 5. März 2020, folgte dann die Veröffentlichung der Anti-Rassismus-Kampagne „Rot gegen Rassismus“. 17 Statements sind auf der Homepage zu lesen. Frauen, Männer, hochrangige Verantwortliche des Klubs, Spieler der Männer-, Frauen- und Basketballmannschaften, People of Color und Weiße – der FC Bayern München zeigt, dass er für Vielfalt, Toleranz und eine offene Gesellschaft steht. Auch wenn beim einen oder anderen deutlich wird, dass er in den letzten Jahrzehnten in einer Blase lebte, die den immer schon vorhandenen Rassismus ausblendete.

Twitter

Mit dem Laden des Tweets akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Twitter.
Mehr erfahren

Inhalt laden

Der Klub nimmt damit aber endlich die Verantwortung an, die er im Kampf gegen Rassismus trägt. Eine so klare, eindeutige und große Stellungnahme blieb trotz der vielen kleineren Aktionen bisher aus. In der neuen Ausgabe des Vereinsmagazins „Säbener 51“ widmen sich nun ganze 16 Seiten dem Engagement.

Keine Verbindung zum letzten Wochenende

Wichtig ist auch, dass diese Aktion in keinerlei Kontext zu den Vorkommnissen am vergangenen Wochenende, mit denen wir uns bereits kritisch auseinandersetzten, zu setzen ist. Die Vorbereitungen für „Rot gegen Rassismus“ liefen bereits vorher. Auch sollte man dieses Engagement nicht mit den Verbindungen nach Katar in einen Topf werfen. Die Kritik an Letzterem ist wichtig und sollte unter keinen Umständen durch Ersteres unter den Tisch gekehrt werden. Doch sie kann auch neben der so wichtigen Ansage gegen Rassismus existieren und sollte den Stellenwert dieser nicht herabsetzen.

Die Miasanrot-Redaktion sagt: „Chapeau, FC Bayern“, wünscht sich gleichzeitig aber auch, dass der Klub nun konsequent am Ball bleibt. Die ständige Erinnerung daran, dass die Mehrheit unserer Gesellschaft keinen Rassismus, keine Menschenfeindlichkeit und keine Benachteiligung aufgrund nicht beeinflussbarer Eigenschaften duldet, ist ein erheblicher Teil der Verantwortung, die der FC Bayern als einer der größten Vereine der Welt trägt. Hier wurde er dieser in einer Form gerecht, wie man sie sich nur wünschen kann. Mia san „Rot gegen Rassismus“!



♥ Artikel teilen

»Eier, wir brauchen Eier!«

— Oliver Kahn

Du willst Miasanrot Supporter werden?

FC Bayern Forum

Miasanrot FC Bayern Forum

  1. Ja, ganz starke Aktion unseres Vereins. Rummenigges Aussage, die Regenbogen-Fahnen, jetzt diese Aktion. Das sind neben den sportlichen Erfolgen Gründe, warum ich froh bin, Fan dieses Vereins zu sein.

    Und wie Du sagst: es ist kein Ablasshandel mit der Katar Geschichte. Da kann und muss man weiterhin kritisch begleiten.
    Auch sehe ich keinen Zusammenhang mit der Hopp Geschichte. dafür ist das zu aufwändig, als dass man dies so schnell raushaut.

    Allerdings nutzt Sport1 hier ein Bild eben mit Hopp für die Bekanntmachung und zeigt eben, dass es entweder nur um Clickbait geht oder dass man nichts verstanden hat. Oder beides…

    Egal: Daumen hoch für den FCB und sein Engagement in diesem Punkt!

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ja, der Zeitpunkt war nun leider etwas doof durchs letzte Wochenende. Aber was soll’s …

      1. Trotzdem eine sehr gute Sache. Zumal die vielgeschmähten „sogenannten“ Fans wahrscheinlich eine erhebliche Rolle bei der Sensibilisierung gespielt haben dürften.
        Zur Vermischung der Hopp-Plakate mit Rassismus sag ich lieber nichts. Sonst mußt du mich wieder ermahnen, lieber Justin :-)

      2. Du kannst und sollst dazu ausdrücklich etwas sagen, Klaus. Und ich denke, dass wir da ganz gewiss einer Meinung sind. Darum ging es ja vorhin auch nicht.

      3. Weiß ich doch. Ich hatte mich gestern im Ton vergriffen …

  2. Jepp, eine richtig starke Aktion des Vereins. Schön zu sehen, wie sich das in den letzten Jahren entwickelt hat. Heute ist wieder ein Tag, wo ich froh bin Fan dieses Vereins zu sein. Nun bitte weiter so und nicht nachlassen!

  3. Sehr tolle Aktion. So muss es sein.
    Ich fände es schön, wenn sich andere Vereine anschließen würden… Gelb gegen Rassismus, Blau gegen Rassismus, Grün gegen Rassismus… Es würde die Aktion nochmal deutlich verstärken und die Gemeinsamkeiten des Sports, der Vereine, der Spieler und der Fans in dieser Sache klarmachen. Man könnte so auch immer wieder gemeinsame Aktionen machen und damit deutlich machen, dass Rassismus in keinem Verein Platz hat und nirgendwo gewollt oder toleriert wird. Nazis sollten sich mit ihrer Gesinnung nirgendwo zuhause fühlen können.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
  4. Man sollte in den Vereinen nicht nur mit Statements an die Öffentlichkeit gehen, sondern den Sportlern und hier vor allem den jungen Spielern auch das Selbstbewußtsein vermitteln, mit diesem Thema offensiv umzugehen.
    Im Grunde betrifft das Problem in erster Linie die Fans. Es gibt so gut wie keine Sportart, in der nicht schon ab den Bambinis – ob bei Sportlern oder auch Trainern die multikulturelle Gesellschaft vorhanden ist.
    Und weder das Funktionspersonal noch die Sportler haben damit das geringste Problem, weil sie es gar nicht anders kennen. Selbst in kleinen Vereinen setzen sich Mannschaften aus unterschiedlichsten Nationalitäten zusammen. Da gibt es schon seit Jahren keinen Rassismus.
    Der erste farbige Nationalspieler Deutschland stand übrigens 1974 im NM-Kader – Erwin Kostedde.

    Aber die Spieler selbst sollten lernen, offensiv damit umzugehen.
    Eines der besten Beispiele dafür war Antony Baffoe, ghanaischer Spieler bei Fortuna Köln und Sohn des Botschafters von Ghana in Bonn.
    Und dann schreit ein Zuschauer – „Hey Schwarzer, geh zurück in den Urwald auf deine Plantage.“
    Ein Baffoe merkte sich den Herren und ging nach dem Halbzeitpfiff dort hin und sagte für alle drum herum laut und vernehmlich: “ Hey, Weißer, auf unserer Plantage arbeiten lauter solche Typen wie du, und die zu beaufsichtigen, hab ich keine Lust!“ Lautes Gelächter im gesamten Umfeld, außer bei einem.
    Wer war denn nun letztlich der Angeschmierte, der schwarze Spieler oder der mit dem rassistischen Kommentar, über dessen Dummheit sich alle belachten.
    Ein Antony Baffoe hat – und nicht nur in dieser Situation – es geschafft den Rassisten lächerlich zu machen.
    Und das ist immer die beste Waffe gegen Rassisten – sie lächerlich machen. Denn dann nimmt sie keiner mehr ernst.
    Und auch das ist eine Aufgabe für Vereine.
    Beim FCB gibt es von der U10 bis zu den Senioren KEINE Mannschaft ohne Spieler/Trainer mit – wie es so schön heißt – Migrationshintergrund. Da muss man keinem mehr erklären, dass Rassismus dort nichts zu suchen hat. Die wissen das alle.

    Antwortsymbol11 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Mei Anton. Wenn du Rassisten nur lächerlich machst, dann vergeht dir irgendwann das Lachen. Ich finde du verharmlost die ganze Sache ungemein.

      1. Wer sagt denn, dass man Rassisten nur lächerlich machen soll.
        Aber nimm dir doch gerade den Sport – was hast du denn da gerade im Jugendbereich mit dem einen Gestörten am Rand oder auf der Tribüne.
        Nimm dir den Fall beim Spiel Münster – Würzburg, wo ein Einzelner gegenüber einem Spieler die Affenlaute macht.
        Das Stadion ruft „Nazis raus“ und übergibt ihn den Ordnungskräften – und alles ist gut? Der Mann fühlt sich sicher völlig ungerecht behandelt, denn Rassist und Nazi sind immer noch zwei paar Schuhe und er wird es beim nächsten mal nicht anders machen.
        Was wäre wohl passiert, wenn der Spieler oder einer der Würzburger Offiziellen dem „Affenmann“ eine Banane gegeben hätte. Schallendes Gelächter! Und dann fühlt der sich nicht ungerecht behandelt, dann schämt er sich eher, weil ER sich lächerlich gemacht hat. Ob er das nochmal will, ist da eher fraglich.

        Jeder Nazi ist auch Rassist, aber nicht jeder Rassist ist ein Nazi.
        Und viele sind Rassist, weil man es ihnen so erzählt hat oder sie es nicht besser wissen.
        Und die „besten“ Rassisten sind die, die in ihrem ganzen Leben noch nie mit einem Menschen anderer Nationalität oder Hautfarbe ein Wort gewechelt haben – siehe Dresden.
        Und die zweitbesten sind die, die seit Jahren, weil das ja so günstig ist immer ins gleiche Hotel bei Antalya fahren und da vom Personal schon mit Handschlag begrüsst werden. Aber zuhause….

        Rassismus ist übrigens in Deutschland kein exclusiv deutsches Problem.
        Türken sind Bayuffen, so nennt sie zumindest mein Bekannter seit ewigen Zeiten! Und Saki ist Grieche.
        Mein Nachbar Ismail sieht das nicht so eng und trinkt trotzdem ein Bier mit ihm, bei Syrern hört allerdings der Spaß bei ihm auf, da lässt der nicht mit sich reden.
        Was soll ich denn von den beiden halten? Sind das jetzt Rassisten?

        Von meinen afghanischen Deutschschülern haben mittlerweile die Hälfte einen richtigen Job,
        Und Johnson, unser Somali hat seinen festen Job, ist im Trachtenverein und in der freiwilligen Feuerwehr – und das im tiefsten Oberbayern, Luftlinie 10 km von der österreichischen Grenze entfernt – im tiefsten CSU-Land.

        Und da sieht man dann teilweise auch erst, welcher Schwachsinn manchmal wirklich dahintersteckt.
        Die sind doch alle nur faul! Bis die ersten auf dem Bauhof gearbeitet haben – aber richtig gerbeitet!
        Und auf die lassen die Bauhofmitarbeiter jetzt nichts mehr kommen. – Jetzt!!

        Zwei Mädels, 14, 15 erzählen sinnigerweise auch noch beim katholischen Pastoralreferenten bei einer Veranstaltung: „Da haben uns zwei von den Afghanen angesprochen!“ – (Alarm, Sylvester in Köln, sexuelle Belästigung, und, und und) – Schorsch Gruber: „Was haben sie denn gesagt“ – „Ja, Grüß Gott!“ – “ Und sonst?“ – „Ja sonst nix“ – „Aha! Und warum erzählt ihr das?“ – „Ja weil die uns halt angesprochen haben!“ – „Und die anderen im Dorf grüßen die nicht?“ – „Ja doch! Das machen doch alle!“ – Eben!

        Und wenn die das dem Falschen erzählen und der nicht so nachfragt – dann geht da die Post ab! „Afghanen belästigen unsere Kinder!“
        So schnell geht das. Alles Rassisten – oder zumindest halbe! Manchmal ist das alles eben nicht so einfach, wie es sich anhört oder anfühlt.

    2. „Selbst in kleinen Vereinen setzen sich Mannschaften aus unterschiedlichsten Nationalitäten zusammen. Da gibt es schon seit Jahren keinen Rassismus.“

      Wie bitte?

      1. Als mein Sohn vor mittlerweile über 20 Jahren in der damals F-Jugend angefangen hat, gab es in der Mannschaft neben den deutschen Spielern – Türken, Italiener, Russen, Kroaten, Pakistani, Slowenen- und das ganze under der Leitung von Cengiz, einem türkischen Trainer in einem deutschen Verein.
        Hat das irgendeinen der Jungs gestört? Nein – und warum, weil sie es alles schon aus dem Kindergarten und der Schule nicht anders kannten.
        Mein Sohn – im Kindergarten bekannt als die Geschwister Fürchterlich – er, ein Türke, ein Pakistani und eine Thai – hat mit seinem besten Freund Cem zusammen Abitur gemacht und studiert.
        Mit 14 wechselte er zum American Football, da war das „Multikulti“ noch viel extremer und auch da hat es unter den Jungs nie Probleme gegeben, obwohl sie auch aus unterschiedlichsten privaten Verhältnissen kamen. Und da war Lane, der Schwarze genauso anerkannt und akzeptiert, wie Dominik, der Weiße.
        Und Hasan der Türke wurde genauso respektiert wie Sebastian, der Deutsche.
        Und komischerweise gab es immer Rivalitäten zwischen den Vereinen – aber nur weil der eine aus Köln und der andere aus Düsseldorf war – aber nicht weil der eine Spieler schwarz und der andere braun oder weiß war.

        Und das ist nicht nur in einem Verein so – weil sonst funktioniert der Verein nicht lange.
        Sieh dir doch mal die Mannschaften im Netz an und sieh dir mal die U-Auswahlmannschaften bis hin zur NM an. Und das nicht erst seit gestern.

      2. Halte das für selektive Wahrnehmung. Komm mal in den Osten und klapper ein paar Mannschaften auf dem tiefsten Land ab. Gerade da, wo man „noch alles sagen“ darf, ist Rassismus allgegenwärtig. Im „besten“ Fall der unterschwellige, „nicht böse gemeinte“. Vom schlimmsten Fall will ich gar nicht erst anfangen. Man sollte Rassismus in jeder Gesellschaftsschicht ernstnehmen.

      3. @Anton: Da malst du die Welt aber in rosaroten Farben. Leider ist die Welt nicht ganz so rosarot und wird sie auch nie werden. Aber schön, dass es Menschen wie dich gibt, die die Hoffnung nicht aufgeben.

      4. Wer sagt den, dass man Rassismus nicht ernst nehmen soll?
        Die Frage ist nur, wie man damit umgeht. – In Gegenden, wo man überhaupt nicht gelernt hat, damit umzugehen ist es ungleich schwieriger.
        Aber es ist immer eine Frage , wie man damit umgeht!
        2015 hat unser Dorf im wirklich tiefsten Oberbayern bei 6,500 Einwohnern immerhin knapp 200 Flüchtlinge aus allen möglichen Ländern aufgenommen. Der Nachbarort, dem es auch nicht gerade schlecht geht, hat sofort als einer der wenigen hier in der Gegend festgestellt, dass man überhaupt nicht in der Lage ist, Flüchtlinge aufzunehmen.
        Und gerade im Umgang mit diesen Menschen sieht und lernt man erst einmal, was Unwissenheit, Dummheit oder eben auch wirklich Rassismus ist.
        Und ohne hier einigen im Osten zu nahe treten zu wollen – wie sagte ein Politik- und Sozialwissenschaftler schon 2015 – für den Sachsen ist schon der Berliner ein Ausländer!
        Die da oben! Wir hier unten! So ist das nicht erst seit der Flüchtlingskrise, so ist das hier schon seit dem 18.Jahrhundert.
        Man sollte aber nicht alles über einen Kamm scheren.
        Und solange der „Westen“ mit Typen wie Höcke und Co den Rassismus und die Nazis in den Osten exportiert, sollten einige den Ball ganz flach halten.
        Herr Höcke, der böse Nazi aus Thüringen – stammt aus Lünen! Und er ist nicht der Einzige.

      5. Wohlfahrt, die Welt ist nicht rosarot und der Satz von Einstein hat mehr als je zuvor seine Berechtigung!
        „Zwei Dinge auf der Welt sind unendlich – die menschliche Dummheit und das Weltall, Wobei ich mir beim Weltall nicht ganz sicher bin.“
        Die Beispiel für diese Dummheit sind ja nicht zu übersehen:
        Pegida in einer Gegend, wo es knapp 1,5% Ausländer gibt.
        Ausländer und Asylanten bei Leuten, die noch nie einen Ausländer gesehen geschweige denn gesprochen haben.
        Der böse Osten – aber in die Türkei und nach Ägypten in Urlaub fahren, wo man schon vom Personal mit Handschlag begrüsst wird.
        Affenlaute gegen die schwarzen Mitspieler beim Gegner – und die eigenen sind ja so Klasse (fällt dann eher unter Dummheit)
        Über solch Deppen, wie Tönnies oder Frau Thurn und Taxis – Schwamm drüber.
        Das sind keine Rassisten, die sind nur blöd – aber, und das ist das gefährliche, das sind Multiplikatoren!!
        Dem Höcke glauben auch viele, weil er es schlau verpackt.
        Lutz Bachmann glauben auch viele – vielleicht sollten die mal dessen Lebenslauf lesen. (Von wegen Dummheit
        Wenn die sowas sagen, gibt es zig Leute, die das glauben – wenn Kurt das sagt, glaubt das vielleicht einer hier im Forum oder im Bekanntenkreis.

        Und dieses Verfahren hat schon immer funktionoiert, vor allem dann wenn man eben anderen Dingen nicht glauben will. Ist auch nichts neues.
        Wenn es anders wäre, gäbe es keinen Trump, keinen Erdogan, keinen Orban und keinen Kaczynski – die Liste ist nicht vollständig. Und es hätte auch keinen Berlusconi gegeben, keinen Brexit und sonstige Irrsinnigkeiten.
        Und aus all dem entsteht diese unselige Mischung – das wird man ja mal sagen dürfen; ich bin doch kein…., aber….: Ja was kann man denn sonst noch wählen…..; wer kümmert sich denn um meine Sorgen…..; wir sind denen da oben doch völlig…..; die kriegen alles und meine Mutter muss von 500 € Rente …..; usw.
        Alles Halbwahrheiten, aber …. an vielen ist ein Körnchen Wahrheit.
        Und der Typ, der sich an den „Asylanten“ eine goldene Nase verdient und letztlich die Gemeinde über den Tisch zieht – das weiß aber keiner, der nicht drin steckt. Aber die Mutter mit den 500€ Rente, das weiß man, hat der XY ja oft genug erzählt. Und so läuft es dann überall.
        Und dann brauchen wir noch das Internet und die Medien!

        Beispiel gefällig: völlig ohne Rassismus – Corona-Virus!
        In Bayern gibt es mittlerweile schon über 160 Coronafälle! Es breitet sich immer mehr aus.
        By the Way – bei den 160 sind auch die, die schon als gesund mittlerweile entlassen wurden.
        Part two – In Bayern gab/gibt es Stand heute in diesem Winter über 85.000 Grippefälle mit über 160 Toten!
        Wer will das wissen!
        Wir wollen nichts verharmlosen, aber man muss auch mit demm, was man weiß entsprechend umgehen.

      6. @Anton: Es sind halt Menschen, und Menschen sind halt mal so. Und alle haben ihre Lebensberechtigung, und mit den Finger drauf zeigen und sagen: Die im Osten, die im Nachbardorf, die im Saarland usw. macht die sache auch nicht besser.

      7. Wohlfahrt – genau so funktioniert aber die Stimmungsmache seit Jahrhunderten!
        Man sucht sich einen oder eine Gruppe aus und macht sie entweder zum Sündenbock oder erklärt sie für minderwertig, schlecht, dumm oder was auch immer.
        Und da brauche wir uns in unserer ach so christlichen und fortschrittlichen Welt doch nur umsehen, wo sich noch bis in die 80er Jahre Katholiken und Protestanten in Nordirland gegenseitig die Schädel eingeschlagen haben, wo in unserem fortschrittliches Land heute noch die Spuren der Judenverfolgung deutlich sichtbar sind, wo wir doch zu Kolonialzeiten mit dem Brustton der Überzeugung die Zivilisation mit all ihren negtiven Begleiterscheinungen in die Welt gebracht haben.
        Nach dem Krieg wurden Millionen von Flüchtlingen im Westen aufgenommen! Bravo! Aber nicht, weil man so menschenfreundlich war, denn die wollte und brauchte man eigentlich gar nicht.
        Nein, weil die Besatzungsmächte es befohlen haben und die Zwangseinweisung angeordnet wurde!
        Und da ging es um deutsche Flüchtlinge.
        Und es dauerte nie lange, bis die Rattenfänger wieder auftauchten und mit ihrer Hetze gegen andere anfingen.
        Und Diskriminierung gehörte doch, wenn auch hinter vorgehaltener Hand zum guten Ton – oder sind Ostfriesenwitze oder Blondinenwitze etwas anderes. Die Türkenwitze wurden dann eher wieder hinter vorgehaltener Hand erzählt. Im Karneval wurden und werden Witze gegen andere Menschen und Volksgruppen hoffähig gemacht – zum „das wird man doch noch sagen dürfen“ ist es dann nur noch ein kurzer Weg.
        So ist der Mensch – und nicht nur bei uns, sondern überall.

      8. @Anton:

        „So ist der Mensch – und nicht nur bei uns, sondern überall.“

        Alles gesagt. Thema beendet.

  5. Tolle Aktion des Vereins. Bisher wurden kritische, gesellschaftspolitische Themen bei uns mehr oder weniger ausschließlich von der Kurve angestoßen. Dennoch bin ich der Meinung, dass so was zwar symbolische Außenwirkung hat und zeigt, welche Werte der Verein leben will, an eine tatsächliche Wirkung glaube ich nicht. Eine Gesellschaft hat immer einen Anteil an Menschen, die die grundlegenden Regeln und Werte der Mehrheitsgesellschaft ablehnen, die sich bewusst abgrenzen und nicht erreichbar sind. Kriminelle, Rassisten und andere jeglicher Art. Diese Menschen leben bewusst so und sind nicht zu überzeugen. Meine Lebenserfahrung hat mich gelehrt, dass es niemals dazu kommen wird, dass ein gewünschter Idealzustand zum Standard wird, egal wie viele Menschen auf die Straße gehen, egal wie laut die Kampagnen dagegen sind. Der Anteil dieser Menschen wird immer auf einem ähnlichen Niveau bleiben. Das ist die Natur des Menschen.

  6. Tolle Aktion, so muss das sein!

  7. So nebenbei bemerkt, bei Brazzos Foto…. junge junge, der Job bei Bayern hat ihm schon jetzt ein paar (optische) Jährchen gekostet….

  8. Ich kann mich mit dieser Aktion unseres Vereins in einer bestimmten Hinsicht nicht recht anfreunden!
    Gar keine Frage, das Eintreten gegen Rassismus in all seinen Schattierungen ist berechtigt und notwendig.
    Aber schon die Frage „Was ist denn überhaupt Rassismus?“ lässt sich gar nicht so einfach beantworten, die Definition „verbale und physische Gewalt sowie jegliches abwertendes und despektierliches Verhalten gegenüber jemanden mit anderer Hautfarbe“ dürfte zumindest als gemeinsamer Nenner dienen, schließt aber schon Menschen mit anderer Religion aus!

    Und damit bin ich schon beim Thema, denn es gibt über o.g. Angriffe gegen farbige Menschen – oder, wie es heutzutage auch heißt „Person of Colour“ – hinaus leider auch Angriffe gegen viele andere Gruppen von Menschen, die sich eben auch nicht so zur Wehr setzen können:
    Da sind z.B. Menschen mit Behinderungen und gebrechliche alte Menschen, die mit üblen Schimpfworten belegt werden, aber auch – trotz #metoo-Bewegung – Frauen! Nicht zu vergessen sind die vielen Kinder und junge Menschen, die aus Schüchternheit und Unsicherheit heraus Opfer von Mobbing-Attacken werden!
    Wir sollten diese Auseinandersetzung mit Intoleranz und gewalttätigem Verhalten nicht nur mit Blick auf Rassismus führen, sondern viel weiter darüber hinaus schauen – auf alle, die darunter leiden!
    Somit wäre mir eine Aktion, die sich laut und vernehmlich gegen JEGLICHE Form der Intoleranz und Gewalt wendet, doch um einiges sympathischer! Auch, weil es dann kein schalen Beigeschmack eines ungeordneten Aktionismus gibt, der sich mehr am Zeitgeist denn an Notwendigkeiten orientiert! Denn notwendig ist es m. E. eben, auch die anderen Gruppen zu schützen und für sie „Farbe“ zu zeigen!

  9. […] für Vielfalt: FC Bayern startet eine Kampagne | FC BayernNach Rot gegen Rassismus zu Beginn des Jahres nimmt der Rekordmeister an einer weiteren lobenswerten Kampagne teil. Wie […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Mit dem Absenden deines Kommentars erklärst du dich einverstanden, unsere Community Guidelines zu beachten.