Nach Fast-Spielabbruch bei Hoffenheim: Distanzierung ist keine Lösung

Justin Trenner 01.03.2020

Dieser Text erschien heute auf n-tv.de. Nach Absprache wurde mir genehmigt, ihn auch hier in unserem Blog zu teilen.

Geschämt habe sich Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, am Samstagnachmittag. Was war passiert? Anhänger seines Klubs hatten zwei Banner hochgehalten, die Dietmar Hopp als „Hurensohn“ beleidigten. Die Fans, die dafür verantwortlich waren, werde man zur Rechenschaft ziehen, legte er nach. Hätte man nicht gewusst, worum es geht, wäre wohl kaum jemandem eingefallen, dass der Auslöser für seine Wut dieses Wort sein könnte. 

Es war schon bemerkenswert, mit welcher Dringlichkeit sich alle handelnden Personen wie auch Medienvertreter plötzlich für eine bessere (Fußball-)Welt einsetzten. Ein Verhalten, das man sich in vergleichbaren, noch dringlicheren Fällen gewünscht hätte. Offensichtlich gab es vor diesem Spieltag aber eine klare Ansage seitens des DFB. Einer gut informierten Quelle nach wurden die Klubs jedoch erst kurz vor Anpfiff des Spieltags über das nun härtere Vorgehen informiert.

Das sogenannte Drei-Stufen-Modell gibt es beim DFB bereits länger. Es soll ab sofort aber häufiger zum Einsatz kommen. Stufe 1 sieht dabei eine Durchsage des Stadionsprechers vor. Bei Stufe 2 folgt eine Unterbrechung, bei der die Spieler das Feld verlassen, wie in Sinsheim gesehen. Stufe 3 wäre dann der Spielabbruch, der bei einer weiteren Aktion der Münchner Fankurve erfolgt wäre. 

Die Kritik darf keine Einbahnstraße sein

Konsequent umgesetzt wurde dieser Plan vor diesem Wochenende nicht. Und genau das lässt Zweifel an der plötzlichen Härte des Durchgreifens zu. Die Fans, die Hopp beleidigten, haben dem FC Bayern damit gewiss keinen Dienst erwiesen, was womöglich auch die Härte der Reaktionen durch den Klub erklären könnte. Sie hatten es schlussendlich sogar in der Hand, einen sicheren 6:0-Erfolg ihrer Mannschaft und damit auch die Ziele in der Meisterschaft zu gefährden. 

Fans des FC Bayern hatten mit ihren Spruchbändern fast einen Spielabbruch provoziert.
(Photo by Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images)

Aber genau das ist der Punkt. Da haben Menschen den Erfolg eines Klubs aufs Spiel gesetzt, der für sie einen beachtlichen Teil ihres Lebens einnimmt. Menschen, die ihr Team überall auf der Welt unterstützen und die ihrerseits einen großen Anteil daran haben, dass Rassismus kein noch größeres Problem in den Stadien Deutschlands ist. Die Frage danach, was diese Hardcore-Fans dazu bewegt, den Erfolg ihres Klubs derart zu gefährden, sollte deshalb nicht mit einer einfachen Distanzierung abgetan werden, bei der auf der einen Seite die Guten und auf der anderen die Idioten stehen. Dafür sitzt dieses Problem einfach zu tief. Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass es damit eine Legitimation dafür geben würde, Dietmar Hopp als einen „Hurensohn“ zu beleidigen. Es heißt aber sehr wohl, dass es in dieser Sache komplexer ist als einfaches Schwarz-Weiß-Denken. 

Beleidigungen, Drohungen und Aggressivität haben im Fußball nichts verloren. Die Bayern-Fans haben hier eine Grenze überschritten. Aber in welchem Verhältnis steht die Reaktion des DFB und der Medienwelt? Das Fass, das an diesem Wochenende aufgemacht wurde, hätte man beispielsweise beim Rassismusskandal rund um Hertha-Profi Torunarigha öffnen sollen. Oder als Schalkes Clemens Tönnies rassistische Kommentare abließ. Oder aber, wenn Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus Sexismus ertragen muss. Und wenn wir schon dabei sind, so sei auch das ein oder andere sexistische Spruchband erwähnt, das es in den vergangenen Monaten in verschiedenen Fankurven gab. All diese Vorfälle zogen keine nennenswerten Konsequenzen nach sich. Sie wurden kurz medial angerissen, aber schnell wieder verworfen. 

Whataboutism ist hier angebracht

Der Vorwurf des Whataboutism ist an dieser Stelle schnell gemacht. All diese Fälle sind aber allein deshalb vergleichbar, weil sie der DFB für eine klare Linie vergleichen muss. Dementsprechend ist es auch richtig, dass Karl-Heinz Rummenigge eine viel zu lange Zeit benannte, in der man nicht gehandelt hätte. Doch dass nun ausgerechnet rund um den Mäzen Dietmar Hopp ein Exempel statuiert wird, hat mindestens einen Beigeschmack. Es spiegelt sogar große Teile unserer Gesellschaft inklusive ihrer strukturellen Probleme wider. 

Der Aufschrei darum, dass Dietmar Hopp als Sohn einer Prostituierten bezeichnet wird, hat am Samstag ein nie dagewesenes Ausmaß erreicht. Kai Dittmann kommentierte die Geschehnisse bei Sky so, als wäre er gerade Zeuge eines Attentats gewesen. Auch hier fehlten die Verhältnismäßigkeiten. 

Die große Frage ist aber: Wird diese Energie in Zukunft auch dann da sein, wenn der nächste Rassismus- oder Sexismus-Skandal die Bundesliga einholt? Allein die Causa Tönnies lässt daran zweifeln. Auch da wich die Empörung irgendwann einer Serie an Solidarisierungen – interessanterweise für den mächtigen Funktionär. Konsequenzen? Drei Monate Urlaub und nun ist er zurück in alter Position.

Jedes Wochenende mehrere Abbrüche?

Der DFB hat jetzt einen Maßstab gesetzt, an dem er sich in den kommenden Monaten messen lassen muss. Was passiert, wenn Timo Werner mal wieder als „Hurensohn“ beschimpft wird? Die fast noch wichtigere Frage ist aber: Reagiert der DFB auch, wenn Fans andere Fans auf Bannern beleidigen oder gar sexistische Kommentare ablassen, wie es oft geschehen ist? Wo ist da die Grenze? Wo die Linie?

11Freunde-Chefredakteur Phillip Köster hat recht, wenn er auf Twitter schreibt, dass Beleidigungen und Schmähungen seit Jahrzehnten Alltag im Fußball sind. Man muss und sollte sie nicht gutheißen, aber wenn der DFB in Zukunft jedes Spiel abbricht, in dem Fans jemanden als „Hurensohn“ bezeichnen, wird es keinen geregelten Spielablauf mehr geben. Es ist richtig, den Kampf gegen Beleidigungen und Aggressivität endlich aufzunehmen, aber die Art und Weise sowie der Anlass dürfen stark hinterfragt werden. Und die nie dagewesene Energie des gestrigen Tages hätten andere Themen mehr gebraucht. 

Zumal der Integrationsbeauftragte des DFB, Jimmy Hartwig, erst Ende Februar bezüglich der vielen rassistischen Vorfälle auf Twitter schrieb: „Wenn ihr im Stadion seid und hört diese Rufe, dann geht auf diese Leute zu und sagt: ‘Wir wollen Fußball schauen!’“ Was den Rassismus angeht, ist also eine Zurechtweisung durch das Publikum die Lösung? Das geht nicht mehr konform mit den Ereignissen des Wochenendes.

Verhärtete Fronten werden es verschlimmern

Es steht außer Frage, dass diese Entscheidungen im Kontext der Ereignisse in Gladbach und rund um die Fans von Borussia Dortmund zu werten sind. Doch der DFB vermittelt damit Stand jetzt ein Bild, das die vergleichsweise laschen Beleidigungen dieses Wochenendes über Rassismus, Sexismus und weitere, weitaus schlimmere Vorfälle stellt. 

Eine unmittelbare Folge dieses Wochenendes wird vermutlich eine erneute Einschränkung der Freiräume von Fans sein, die damit nichts zu tun hatten. Darüber hinaus werden die Fronten weiter verhärtet. Statt den direkten Dialog zur Sache zu suchen, wird es auf beiden Seiten womöglich zu immer schärferen Maßnahmen kommen. Und so haben schließlich alle verloren. Die Fans, die dieses Fass aufmachen mussten, obwohl ihnen klar war, dass dieses Thema hochbrisant werden würde. Aber auch der DFB, der mal wieder nicht das richtige Maß findet, um damit umzugehen. Stattdessen statuiert er ein Exempel in der Causa Hopp, nachdem diese Gelegenheit bereits bei Mesut Özil, Tönnies und vielen weiteren Beispielen verpasst wurde. 

Eine Deeskalation ist in den nächsten Wochen so jedenfalls nicht zu erwarten. Eher im Gegenteil. Das Aufwiegen von Beleidigungen und Diskriminierungen mag noch nie irgendjemanden weitergebracht haben. Aber der DFB hat die klare Aufgabe, sie zu gewichten, um eine Linie ziehen zu können. Stand jetzt wiegt die Beleidigung „Hurensohn“ um ein Vielfaches mehr als jeder Sexismus- oder Rassismusskandal der letzten Monate. Es liegt am DFB, den nun gesetzten Maßstab auch in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren anzuwenden und unter Beweis zu stellen, dass hier nach Tönnies nicht einfach nur der nächste weiße, mächtige Mann in Schutz genommen wird, sondern ein ernsthaftes Interesse daran besteht, die Atmosphäre in den Stadien zu verbessern. Und selbst dann bleibt es höchst fraglich, ob die theoretisch an jedem Wochenende notwendigen Spielabbrüche der richtige Weg sind.



♥ Artikel teilen

»Eier, wir brauchen Eier!«

— Oliver Kahn

Du willst Miasanrot Supporter werden?

FC Bayern Forum

Miasanrot FC Bayern Forum

  1. Es waren keine Fans des Fc Bayern München!!

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Glaub mir, für die bist DU kein Fan.

      Völlig sinnlose Aussage.

    2. Ich wusste gar nicht, dass es jemanden gibt der bestimmt, wer ein echter Fan ist und wer nicht.
      Da hoffe ich mal bester Markus Fuhrmann, Du bist mit mir gnädig.

  2. Ich stimme mit allen Äußerungen unseres CEO KHR, unseres Trainers Flick, unseres Vlub Präsidenten Hainer und letztlich unseres Kapitäns Neuer 100% zu.

    “Grundsätzlich sind das keine Fußballfans, die so etwas in den Stadien machen”, sagte Bayerns-Kapitän Manuel Neuer nach dem Spiel. “Wir haben geschlossen versucht, hinzugehen und zu zeigen, dass wir uns als Mannschaft ganz klar davon distanzieren.”

    Und mMn kann man nur hoffen das der AR und VS die angekündigten Strafen gegen die bekannten Ultras auch umsetzten und vollziehen. Bin mal gespannt wie der FCB als Hausherr gegen diese Plakate in unserem Stadion vorgeht.

    Als Mitglied und Fan kann man sich nur schämen da hat KHR 100% recht. Denke die Mehrheit der FCB Mitglieder und Fans haben die Nase voll von diesen Ultras.

    Ansonsten gilt natürlich das jegliche Art von Rassismus Hetze Beleidigungen Diffamierungen etc nix in den Stadien zu suchen haben. Und in er Gesellschaft sowieso nicht.

    Antwortsymbol7 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Wir haben deine Meinung wahrgenommen und bitten dich, auf Wiederholungen zu achten und sie zu vermeiden.

      1. OK
        Das sollte aber für alle gelten oder?
        ZB für den unterstehenden Foristen!

    2. Und warum diffamierst Du dann hier regelmäßig Spieler und Funktionäre unseres Vereins?

    3. @918

      Das schreibt Justin einen wirklich differenzierten, nachdenklichen und m.E. Auch sehr zutreffenden Kommentar.

      Was machst Du wie so oft? Gehst null auf das ein, was geschrieben wurde sondern reitest sofort mit deinem Kram los.

      Zudem, es gibt nicht „ die Ultras“, sowas hatten wir in der Welt eigentlich schon viel zu oft, dieses „die sind schuld“ … sowas lehne ich total und aus voller Überzeugung ab.

    4. Neuer redet über die Nicht-Fans bzw. Ultras? Ist doch lächerlich! Ich zitiere mal aus dem Jahre 2011:
      “Neuer ist seit seinem fünften Lebensjahr Mitglied von Schalke 04 und durchlief alle Jugendabteilungen des Vereins. Auch als Fan in der Nordkurve identifizierte er sich mit seinem Klub, war seit 2003 Mitglied der Ultras. Als aktiver Spieler trug Neuer teilweise unter seinem Trikot ein T-Shirt einer Ultra-Gruppe aus dem Gelsenkirchener Stadtteil Buer mit der Aufschrift “Buerschenschaft”.”
      Der ganze Artikel hier –> https://www.t-online.de/sport/fussball/bundesliga/id_46072770/schalker-ultras-werfen-manuel-neuer-raus.html

  3. Danke für den Kommentar Justin! Sehr differenziert, weil das ist alles nicht schwarz-weiss.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
  4. Sehr guter Kommentar. Überlegt und differenziert, habe nicht weniger von euch erwartet.

  5. Finde den Kommentar auch sehr gut. Fragt sich wie es jetzt weiter geht. Ich fürchte die Ultraszene wird es auf Machtspielchen mit dem DFB anlegen. Das werden unruhige Wochen werden.

  6. Das muss man wohl leider schon einen mutigen Kommentar nennen, angesichts der aufgeheizten Atmosphäre.
    Respekt, Justin. Ich hoffe du musst nicht zu arg dafür einstecken.

    Als Ergebnis kann man konstatieren, dass im Ergebnis alle die es mit dem FCB halten, Spieler, Management, Fans, in irgendeiner Weise als Verlierer aus der Angelegenheit herausgehen, oder noch herausgehen werden. Es gibt heute nur einen großen Sieger und der heißt Dietmar Hopp.
    Mögen sich mal alle (und ich meine wirklich alle) Beteiligen fragen, ob das Sinn und Ziel war.

    Mal so am Rande: Hat jemand schon die Ankündigungen der Schalker bezüglich des Pokalspiels gelesen?
    Ich bin mal gespannt ob die hehren Worte und die Lex Hopp auch für das rituelle Auspfeifen von Manuel Neuer gelten. Probe aufs Exempel!

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Habe das Schlimmste auf Twitter bereits hinter mich gebracht. ;)
      Im Ernst: Wir alle haben Meinungen und ich verstehe andere Positionen hier total. Es zeigt eben, wie komplex das alles ist. Was mich am meisten stört: Diese Einbahnstraßenargumentation gegen „die Ultras“. Das ist doch erstens keine homogene Gruppe und zweitens ist die Geschichte viel tiefgründiger und auch vom DFB und – ja! – auch von Hopp mitbeeinflusst.

    2. Die Schalker Fans sind “begeistert” vom Einstufenmodell und können das Spiel nach 15 Minuten und 18 Sekunden enden lassen, wenn sie 3-0 hinten liegen. Dar Wahnsinn schreitet voran …

      Justin nochmal Kompliment!

      1. ja gut, aber da sparen wir uns die Kräfte für die wirklich wichtigen Spiele auf…

      2. “Fresse polieren” ist genau die Art von Unkultur, die immer weiter zur Verrohung beiträgt.

  7. Respekt.
    So ziemlich der beste Kommentar, den ich bisher zu dem Thema gelesen habe.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Ebenso. Danke, @Justin!

  8. zur Sache selbst. die Ultras sind gegen Kollektivstrafen aber stellen sich vermummt neben die Banner. in Köln mit skimasken auf den Zaun.
    wie soll man da bitte nur diejenigen Bestrafen die da unmittelbar betroffen sind?
    ich bin seit 20 jahren in der Südkurve, die können gerne die ganze kurve verbannen. anders geht’s nicht mehr.
    ich freue mich auf den tag wenn es wieder spielbezogenen Support gibt, diesen singsang braucht kein Mensch.

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Megaphone abbauen?

      1. Wieso die Megaphone abbauen??

    2. @kitas

      Man wird ja gleich, wie von @918 an den öffentlichen Pranger gestellt, nur weil man mit im Block ist.

      Das du die ganze Süd verbannen willst, ist interessant. Dann darfst du auf “Trommler von Illertissen” machen ;)

      1. ich wollte damit nur sagen dass es keinen weg an Kollektivstrafen vorbei gibt. nur so schafft man es die ausm Stadion zu verbannen.
        lasst kinder und frauen auf die Stehplätze, auch gerne für die ganze Restsaison. vielleicht hilft das.

  9. An Herrn Hopps Stelle würde ich einfach mal Kontra geben und Transparente im eigenen Stadion oder fremden Stadien von den Hoffenheim-Anhängern präsentieren: Mit einem Bild von Hopp himself, wie er in einem Geldbunker wie Dagobert Duck durch die Goldtaler taucht. Darunter der Slogan:
    “Gegen mich seid ihr doch alle arme Schweine!” ;)

    Dann würde ich gerne mal sehen, was dann in den Stadien loswäre.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Unpassender Kommentar aus meiner Sicht. Um die Geschichte haben sich Dietmar Hopp und seine Geschwister im Übrigen schon gekümmert:
      https://www.sueddeutsche.de/kultur/sap-gruender-hopp-ns-erbe-des-vaters-verlorene-brueder-1.524609-2

    2. “Klaus”
      wie erbärmlich

    3. Wieso? Die arme Frau beleidigen geht gar nicht. Aber es kann doch jemanden interessieren, was sein Vater so getrieben hat.

  10. Souveräner Kommentar Justin.
    In meinen Augen hat sich der DFB völlig unnötig in Zugzwang gebracht. Wegen eines Spruchbandes darf nie ein Spiel abgebrochen werden. Wenn in der Allianz Arena wegen hundert Deppen ein Spiel abgebrochen wird, werden 74900 im Stadion und Millionen vorm TV mitbestraft. Auch eine Form der Kollektiv-Bestrafung.
    Übrigens: Ich war am Freitag in Regensburg, Jahn gegen Dresden. Beide Seiten hielten zwischendurch mal ähnliche Spruchbänder hoch. Interessiert hats keinen. Seltsam.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Kleiner Widerspruch: Wegen eines SOLCHEN Spruchbandes.

    2. Es ist völlig egal was auf dem Spruchband steht.

  11. Justin, was wäre dann deiner Meinung nach der richtige Weg?

    Antwortsymbol5 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ich weiß nicht mal, ob es den richtigen Weg gibt und ich verstehe das Argument, dass man ja irgendwo anfangen muss. Aber wie ich schreibe, halte ich diese Maßnahmen erstens in diesem Kontext für überzogen und zweitens fehlt mir da die Luft nach oben. Was passiert dann bei Rassismus? Die Schwelle ist jetzt sehr gering. Im Prinzip musst du nun wegen jedem Furz die Spiele unter- und abbrechen. Damit tut sich der DFB keinen Gefallen und wie der heutige Tag zeigte, wird das auch ausgenutzt. Erwarte da noch einiges. Man hat jetzt die Fronten leider jeweils (beidseitig also!) so verhärtet, dass es keinen Weg mehr gibt, da anständig rauszukommen. Egal ob Fans oder DFB.

      Mein Weg? Sich diese Maßnahmen für die wirklich schwerwiegenden Fälle wie Rassismus, Homophobie und Sexismus aufheben. Denn sind wir alle mal ehrlich, hätte es diese Diskussion hier nicht gegeben, wenn es abgelaufen wäre wie immer. Man kann es so sehen, dass jetzt endlich mal drüber geredet wird. Oder man sieht es eben so, dass hier unnötig überzogen wurde. Stichwort Verhältnismäßigkeit.

      1. Davon abgesehen wie stehst Du zu den o.g. Äußerungen von KHR, Hainer, Flick und Neuer?

        Wir hatten ja bisher zum Glück soweit ich mich erinnern kann keine rassistischen homophoben rassistischen Vorfälle bei uns im Stadion?

        Dafür ein Hetzplakat gegen Bär!
        Das tolerierst Du?

      2. Ja das stimmt, Luft nach oben gibt es jetzt nicht mehr. Aber sollte man gegen Beleidigungen nichs unternehmen? Vor allem wenn es gegen eine Person seit Jahren immer wieder passiert, es dagegen schon Kollektivstrafen gab und der letzte Fall eine Woche her ist.

      3. Das ist ja das Problem. Bei Rassismus passiert nichts. Siehe Chemnitz-Choreo für lokalen Nazi-Hero, Hertha auf Schalke, Hertha Jugend, Afrika-Experte Tönnies …
        Wenn die das jetzt konsequent durchziehen, dann ist es ok. Aber das machen sie nicht.

      4. Sehr, richtig. Vielen Dank. M.E. haben sowohl DFB völlig das Maß verloren. Das ist so eine Entrüstungsspirale geworden. Diese Vorfälle werden reduziert auf die Beleidigung des Herrn Hopp. Mehr nicht.

        Wie das gepusht wird. Unfassbar. Fehlte nur noch, dass gestern der Tatort später los geht. ARD Brennpunkt: “Nach Hanau: Braucht nun Dietmar Hopp Personenschutz?”

  12. Ich kann das alles nachvollziehen. Aber Kollektivstrafe hört sich für mich immer wie Sippenhaft an. Und diese ist abgeschafft, oder?

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. @Holdor

      Sie war abgeschafft und ist nun wieder da. Es ist auch Sippenhaft.

      Der DFB Präsident Keller hat im “Aktuellen Sportstudio” sich dahingehend geäußert, dass sie wieder da sind. Bzw. wurde die Kollektivstrafe hinsichtlich der Dortmunder wiedereingeführt.

  13. Dank der ganzen Artikel, sollte auch der letzte im Land gehört haben, dass Hopp Hurensohn genannt wurde. Ob das dann so stimmt, kann ja jeder für sich selbst entscheiden.

    Es zeigt sich auf jeden Fall mal wieder, wie dünn der Firnis der Zivilisation ist (“Volksschädling”, “Extremisten” etc.), wie sich alte Menschen und Normies einfach komplett von der Realität entfernen und sich ihre PC-Wunderwelt basteln wollen und wie gespalten mittlerweile selbst die Fußballgemeinde ist.

    Wenn sich hier Leute herausnehmen, zu urteilen was ein echter Fan ist, dann mache ich das auch. Ein Comeback wie gegen Juve wird es ohne die Ultras nicht geben. Kein Sitzplatzhocker pusht die Mannschaft über die 100%. Wer die Ultras aus dem Stadion verbannt (und damit sage ich nicht, dass es nicht gerechtfertigt wäre) der schadet dem eigenen Verein mindestens genauso wie er es den Ultras vorwirft. Das sollte jedem klar sein. Ihr bestimmt nicht was oder wer der Verein ist.

    Antwortsymbol11 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. “Ihr bestimmt nicht was oder wer der Verein ist”
      Und die Ultras auch nicht.
      Wieviel Prozent im Stadion sind Ultras? 3%? 5%? 10%?
      Und genau für soviel Prozent sprechen sie. Und für keinen mehr.

      1. Haben die das denn getan? Da stand nicht “Der FCB hält Hopp für einen…”

      2. Dann sollen sie sich damit in die Fußgängerzone stellen.

    2. Ultra-Gruppen, die solche Plakate hochhalten, gehören für alle Zeiten verbannt, ohne irgendwelche Rücksichten. DIe schaden so oder so dem Verein.

    3. Die Wirkung von diesen Anfeuerungen wird immer völlig überschätzt. Die Spieler sagen zwar immer, dass das total wichtig ist, aber mal ehrlich: eigentlich ist das denen so egal.
      Und noch etwas: Mir sind die Sitzplatzhocker, wie du sie nennst, um einiges lieber.

    4. Und ich nehme mir auch was heraus und behaupte, dass es in unserem Stadion auch ohne Teile der Ultras Stimmung geben würde. Vorher geplante Stimmungsboykotts brauchst du jetzt nicht als Argument aufführen, weil die von den Sittenwächtern der Ultras penibel überwacht werden. In einer Kurve ohne Ultras würden sich bald neue Gruppen finden, die nicht nur ein Fußballspiel schweigend beobachten wollen sondern die auch für Stimmung sorgen könnten. Es gibt genug Fans, die sehnlichst auf eine Dauerkarte warten würden, die sie aber nicht bekommen, weil Ultras diese haben. Möglicherweise könnte man das restliche Stadion dann auch eher zum Mitsingen und Klatschen animieren, wenn nicht nur Lieder gesungen werden, in denen die Ultras sich selbst glorifizieren.
      Die Ultras haben momentan die Hoheit über die Kurve und können deshalb dafür sorgen, dass die Kurve nach ihrer Pfeife tanzt, auch wenn viele in der SK das nicht gut finden. Gerade in diesen Reihen würden sich nach einer gewissen Zeit auch Leute hervortun, die das Anfeuern koordinieren. Mit einer gewissen Koordination wären nach einer bestimmten Anlaufphase sogar tolle Choreos denkbar.

      1. Naja, ich bin da anderer Meinung. Wer Recht hat, werden wir ja sehen, da man gegen die Gruppen durchgreifen wird.

        Es hat schon seine Gründe, wieso andere sich über die Stimmung in der Allianz Arena lustig machen und die Südkurve ist nicht der Grund.

        Ich sehe da ganz düstere Zeiten ala Premier League auf uns zukommen.

      2. Ich fürchte mich auch schon vor den Zeiten, in denen ich mit meinem kleinen Sohn ins Stadion gehen kann und ihm nicht erklären muss, was die Schimpfwörter auf den Spruchbändern bedeuten oder warum es im Stadion brennt und raucht. Was hab ich Angst davor, wenn mich die Fans anderer Vereine wegen der Stimmung in unserem Stadion verspotten.
        Wenn ich Recht überlege, brauchen wir die Ultras dringender denn je. – Ironie off –
        Das einzige was wir von der PL bitte nicht übernehmen sollten, sind die Eintrittspreise.

      3. Finde ich gut, dass du deinen Sohn offenbar zu Hause unterrichtest. Ansonsten würde er auf dem Schulhof ja mit weitaus schlimmeren Wörtern konfrontiert werden.

    5. “Dank der ganzen Artikel, sollte auch der letzte im Land gehört haben, dass Hopp Hurensohn genannt wurde.”
      Dazu Streisand-Effekt googeln, falls nicht schon bekannt.

      1. @Kurt
        Könntest Du mir bitte einmal erklären, was in diesem Zusammenhang “alte Menschen” und “Normies” sind?

  14. Schließe mich den Vorrednern an, sehr guter Kommentar, der sehr gut formuliert wurde.

    @MSR, weiter so :)

    Lasst euch nicht unterkriegen !

  15. Hmm … also, irgendwie finde ich es einfach zu schwach die Aktion an sich von eurer Seite so komplett aus der Schusslinie zu nehmen und sich viele in der Kurve rausnehmen, daran beteiligt zu sein. Bei den ersten Bannern wurde dies in drei Reihen gehalten, hier halten so schonmal locker 20-30 “Fans” die Banner hoch. Zudem frage ich mich, ob niemand der umstehenden, sich von den “H********”-Plakaten-distanzierenden Personen die Anfertigung desselbigen gesehen haben und warum sie dann nicht eingeschritten sind? Spätestens, als es dann hochgehalten wurde? Nein, nach außen wurde hier ein geschlossenes Bild der Kurve aufgezeigt. Als die Aktion zurecht vom Stadion mit Pfiffen gewürdigt wurde und auch nach dem zweiten Hochhalten, reagierte “unsere” Kurve ignorant mit schlemischen Klatschen und Gesängen, statt in Angesicht von Flick, Thiago und Co., die an den Zaun gesprintet kamen, zu realisieren, was für einen absoluten Bullshit sie da verzapfen. Die ganze Verbindung zu Hanau, Rassismus und Co. wie es z.B. Streich hervorgebracht hat, bezieht sich nicht darauf, dass diese Dinge nicht im Fußball stärker verfolgt werden müssen. Nein, es geht darum, dass dieser primitive Protest, der wiederum eine einzige Person angreift, ein Spiegelbild unserer Gesellschaft darstellt. Du kannst unzufrieden sein mit bestimmten Entwicklungen im Fußball und du darfst und solltest dann Kritik ausüben, aber nicht nur die Form lässt Rückschlüsse auf ein ganz anderes Ziel der aktiven und stillen Beteiligten aufkommen, sondern die blinde Diffamierung einer Person, egal ob Milliardär, armer Schlucker, weiß oder schwarz, Christ oder Moslem, ist derart unterste Schublade. Ich arbeite neben meinem Studium in einer OGS an einem Gymnasium, zocke mit jungen Kids (10-13 Jahre) fast jeden Tag auf dem Bolzplatz und eines kann ich euch aus meiner Erfahrung in den letzten Jahren sagen: das was im Fußball geschieht auf dem Platz (ständiges Diskutieren wie z.B. bei Plea, Schwalben, kein Respekt vor Unparteiischen) und neben dem Platz (aggressives, plumpes, wenig überlegtes und mit dem eigentlichen Spielgeschehen nichts zu tun habende Verhalten beispielsweise der Ultras entweder in blindem, nicht zielgerichtetem Protest oder Rassismus wie an Torunarigha) wird 1:1 kopiert. Diejenigen, die sich daran aktiv oder beistehend beteiligt haben oder o.g. Aktionen pflegen, dienen als unmittelbare Vorbilder für die nächste Generation. Es ist ein massives, gesellschaftliches Problem jegliche Grenzen zu überschreiten und nur an sich selbst zu denken. Dinge wie Toleranz und Respekt geraten immer mehr zu Fremdwörtern. KHR hat vollkommen recht damit, dass so nicht zu tolerieren. Wenn ich Fußball schaue, möchte ich eben auch Fußball schauen, interessiere mich für den Sport, Taktik und klar, auch ein wenig das drumherum wie Transfers, witzige Anekdoten oder auch Skandale des DFBs. Logisch. Was ich nicht sehen will, unglaublich nervig und unnötig ist, sind Beleidigungen, die seit Jahren von sich schreiten, gegen eine bestimmte Person oder Rassismus und purer Hass gegenüber einzelnen Spielern. Meine letzte Frage an dich, Justin, oder einer der anderen Redakteure, die sich so sehr mit der Kurve verbunden fühlen: wie würdet ihr euch fühlen, wenn zweimal ein Banner gehisst wird, auf dem steht “Justin, du H********”. Das dann auch noch in zwei weiteren Stadion an diesem Wochenende getan wird. Du vor ein paar Jahren mit einem Fadenkreuz bedroht wurdest und und und. Vielleicht hast du Dinge getan, die diesen Menschen nicht gefallen haben, aber irgendwann willst auch du das nicht so auf dir dulden lassen. Ich habe dich jetzt nur mal als Beispiel genommen, versteh das bitte nicht falsch, der Name kann beliebig verändert werden, um sich einmal in eine solche Situation hineinzufühlen.

    Antwortsymbol8 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. +1
      Trifft den Nagel auf den Kopf!

    2. Ein wunderbarer Kommentar
      Wie recht du hast zeigen ja einige Kommentare hier

    3. Wenn du wüsstest, was ich so für anonyme Nachrichten erhalte. Auch und gerade jährlich bei unserer Umfrage oder bei Twitter.

      Ich möchte übrigens gern mal die Stelle in meinem Text sehen, die dir suggeriert, dass ich das gutheiße oder dass ich das nicht schlimm fände. Das ist überhaupt nicht der Punkt.

      1. Niemand sagt, dass du es gut heißt. Das wäre ja total absurd. Es geht darum, dass du es nicht so schlimm findest.
        Solche Nachrichten, wie du sie beschreibst, sind mit Sicherheit auch eine große Belastung und ich hoffe sehr, dass du diese Idioten nicht zu nah an dich ranlässt.
        Ich denke aber, du verstehst, dass eine öffentliche Kampagne gegen eine Person nochmal eine andere Qualität sind als solche “privaten” Nachrichten, von denen mit Sicherheit Hopp auch einige bekommt.

      2. Ich finde sie sehr wohl schlimm. Ich finde es aber auch schlimm, dass der DFB mit seinen Aktionen suggeriert, dass es mit Abstand das schlimmste ist, was passieren kann. Nach Özil, Tönnies, Torunarigha und und und habe ich nicht das Vertrauen in den DFB, dass das jetzt ein Startschuss sein soll. Im Gegenteil. Wenn man hier mit Spielabbrüchen anfängt, wird man bald kein Spiel mehr zu Ende bringen können. Es ist der eingeschlagene Weg inklusive des Beigeschmackes, den ich beim DFB kritisiere. Dass Protest nicht ohne Beleidigungen zu gehen scheint, finde ich zutiefst traurig und schlimm. Aber ich finde es auch schlimm, dass diese Fans sich dazu genötigt sehen. Und Teil der Wahrheit ist leider auch, dass ihnen über Jahre kaum zugehört wurde. Erst recht nicht, wenn sie keinen Aufhänger für Empörung hatten. Das sollte man in jedem Fall bedenken, bevor man Kritik auf der Einbahnstraße betreibt. Wie ich schreibe: mMn haben alle verloren.

      3. Ich will mich ja eigentlich nicht wiederholen, aber dazu würde ich gerne nochmal auf meinen Kommentar verweisen, der weiter unten steht.
        “Gab es jemals organisierte (!) sexistische und rassistische Aktionen von Seiten der Fans über mehrere Jahre (!) hinweg, die immer wieder gegen eine (!) bestimmte Person gingen??? Ich glaube Nein von daher ist jeder Vergleich unangebracht und dient nur der Relativierung. Whataboutism ist die völlig falsche Antwort hier. Es stimmt, dass man nicht immer nur alles schwarz weiß sehen darf, aber umgekehrt darf man auch nicht alles immer grau sehen.”
        Das ist meine Meinung und wenn du es anders siehst kann ich damit leben, auch wenn ich es nicht verstehe.

    4. Grandioser Beitrag, @Telles. MSR sollte ihn ganz nach oben ziehen damit ihn jeder lesen kann.

      Leider gibt es keinen “like-button”.

  16. sehr guter Kommentar.

    Haette ich so nicht erwartet. Danke

    mrwg

  17. Großartiger Kommentar, Justin! Diese Differenzierung geht vielen flöten, stattdessen erhält – wie du es bereits sagtest – Hopp eine verhältnismäßig große Welle an Solidarität, während Opfer anderer Vergehen gar nicht oder nur unzureichend wahrgenommen werden.

    Wenn ich an den Auftritt Fritz Kellers im gestrigen ZDF Sportstudio und an seine Antwort auf die Frage denke, weshalb man in Deutschland erst so spät gegen Rassismus vorgeht, während das in England und den Niederlande viel früher angegangen wurde, wird mir schlecht.

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. @davedaman

      Das habe ich mir auch gedacht, war schon sehr grotesk für einen Präsidenten.

      Auch anzumerken ist, dass Keller noch nicht mit richtigen kritischen Fragen konfrontiert wurde.

      Eher ein trauriger Auftritt für einen DFB Präsidenten.

      1. Es wäre schön gewesen, wenn ein richtiger Journalist oder Journalistin Herrn Keller befragt hätte. Hier wurde ja überhaupt nicht kritisch nach geharkt.

    2. Ich kannte Keller bisher auch nur so am Rande.
      Aber jetzt mal abgesehen vom eigentlichen Thema war ich einigermaßen negativ überrascht über seinen Auftritt.
      Das soll der neue DFB-Präsident sein? Ich hoffe er hatte gestern nur eine ganz schwache Stunde, aber das war bestenfalls hilflos.

      1. Kenne ihn persönlich.
        Eigentlich zu weich für diesen Job aber anders als Grindel hat er die Fähigkeit Leute mitzunehmen.

        Denke er ist gestern bewusst etwas zaghaft aufgetreten um nicht Öl ins Feuer zu gießen.

        Aber zwei Aussagen waren eindeutig

        Das man ab jetzt dreistufig bei allen Ausfällen egal ob rassistisch homophob hetzerisch sexistisch etc konsequent vorgeht.

        Das die Clubs konsequent ihr Hausherrenrecht umsetzen müssen

  18. Hmm … also, irgendwie finde ich es einfach zu schwach die Aktion an sich von eurer Seite so komplett aus der Schusslinie zu nehmen und sich viele in der Kurve rausnehmen, daran beteiligt zu sein. Bei den ersten Bannern wurde dies in drei Reihen gehalten, hier halten so schonmal locker 20-30 “Fans” die Banner hoch. Zudem frage ich mich, ob niemand der umstehenden, sich von den “H********”-Plakaten-distanzierenden Personen die Anfertigung desselbigen gesehen haben und warum sie dann nicht eingeschritten sind? Spätestens, als es dann hochgehalten wurde? Nein, nach außen wurde hier ein geschlossenes Bild der Kurve aufgezeigt. Als die Aktion zurecht vom Stadion mit Pfiffen gewürdigt wurde und auch nach dem zweiten Hochhalten, reagierte “unsere” Kurve ignorant mit schlemischen Klatschen und Gesängen, statt in Angesicht von Flick, Thiago und Co., die an den Zaun gesprintet kamen, zu realisieren, was für einen absoluten Bullshit sie da verzapfen. Die ganze Verbindung zu Hanau, Rassismus und Co. wie es z.B. Streich hervorgebracht hat, bezieht sich nicht darauf, dass diese Dinge nicht im Fußball stärker verfolgt werden müssen. Nein, es geht darum, dass dieser primitive Protest, der wiederum eine einzige Person angreift, ein Spiegelbild unserer Gesellschaft darstellt. Du kannst unzufrieden sein mit bestimmten Entwicklungen im Fußball und du darfst und solltest dann Kritik ausüben, aber nicht nur die Form lässt Rückschlüsse auf ein ganz anderes Ziel der aktiven und stillen Beteiligten aufkommen, sondern die blinde Diffamierung einer Person, egal ob Milliardär, armer Schlucker, weiß oder schwarz, Christ oder Moslem, ist derart unterste Schublade. Ich arbeite neben meinem Studium in einer OGS an einem Gymnasium, zocke mit jungen Kids (10-13 Jahre) fast jeden Tag auf dem Bolzplatz und eines kann ich euch aus meiner Erfahrung in den letzten Jahren sagen: das was im Fußball geschieht auf dem Platz (ständiges Diskutieren wie z.B. bei Plea, Schwalben, kein Respekt vor Unparteiischen) und neben dem Platz (aggressives, plumpes, wenig überlegtes und mit dem eigentlichen Spielgeschehen nichts zu tun habende Verhalten beispielsweise der Ultras entweder in blindem, nicht zielgerichtetem Protest oder Rassismus wie an Torunarigha) wird 1:1 kopiert. Diejenigen, die sich daran aktiv oder beistehend beteiligt haben oder o.g. Aktionen pflegen, dienen als unmittelbare Vorbilder für die nächste Generation. Es ist ein massives, gesellschaftliches Problem jegliche Grenzen zu überschreiten und nur an sich selbst zu denken. Dinge wie Toleranz und Respekt geraten immer mehr zu Fremdwörtern. KHR hat vollkommen recht damit, dass so nicht zu tolerieren. Wenn ich Fußball schaue, möchte ich eben auch Fußball schauen, interessiere mich für den Sport, Taktik und klar, auch ein wenig das drumherum wie Transfers, witzige Anekdoten oder auch Skandale des DFBs. Logisch. Was ich nicht sehen will, unglaublich nervig und unnötig ist, sind Beleidigungen, die seit Jahren von sich schreiten, gegen eine bestimmte Person oder Rassismus und purer Hass gegenüber einzelnen Spielern. Meine letzte Frage an dich, Justin, oder einer der anderen Redakteure, die sich so sehr mit der Kurve verbunden fühlen: wie würdet ihr euch fühlen, wenn zweimal ein Banner gehisst wird, auf dem steht “Justin, du H********”. Das dann auch noch in zwei weiteren Stadion an diesem Wochenende getan wird. Du vor ein paar Jahren mit einem Fadenkreuz bedroht wurdest und und und. Vielleicht hast du Dinge getan, die diesen Menschen nicht gefallen haben, aber irgendwann willst auch du das nicht so auf dir dulden lassen. Ich habe dich jetzt nur mal als Beispiel genommen, versteh das bitte nicht falsch, der Name kann beliebig verändert werden, um sich einmal in eine solche Situation hineinzufühlen.

  19. Finde den Artikel auch sehr gut und erfreulicher Weise ist es hier mal gelungen, mit einer differenzierten Betrachtungsweise die Thematik zu beleuchten. Leider fehlt die besonnene Betrachtungsweise in den Kommentarspalten ziemlich häufig, hier wird einfach mit soviel Schaum vorm Mund drauf los geholzt.

    Antwortsymbol6 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ach das ist dann “besonnen”, wenn man sagt, angesichts des Rassismus und Sexismus sei es nicht so schlimm jemanden dauernd Hurensohn zu nennen, und sein Konterfei im Fadenkreuz (= Aufruf zum Mord) zu zeigen?

      1. „Aufruf zum Mord“ – merkst Du was?

      2. @Sendlinger: Und das hat jetzt wer wo gesagt ? Justin im Artikel schonmal nicht. Der hat gesagt, genau wie KHR nebenbei, dass man schon viel früher bei anderen Dingen, wie z.B. rassistischen Beleidigungen sich so hätte engagieren müssen, wie jetzt bei Herrn Hopp.

        Und ja, ich lehne solche Plakate absolut und total ab. Und ja, es ist schlimm solche Plakate zu zeigen! Und verdammt, man hätte schon viel früher auf sowas reagieren müssen, genau wie bei rassistischen, homophoben oder sonstigen unterirdischen Dingen.

      3. Das steht nirgends im Artikel.

      4. Justin, selbstverständlich steht das nicht wortwörtlich in Deinem Artikel, aber Du bringst es genau so zum Ausdruck:

        “Whataboutism ist hier angebracht”
        “Es war schon bemerkenswert, mit welcher Dringlichkeit sich alle handelnden Personen wie auch Medienvertreter plötzlich für eine bessere (Fußball-)Welt einsetzten. Ein Verhalten, das man sich in vergleichbaren, noch dringlicheren Fällen gewünscht hätte.”

        Was ist noch dringlicher als einen Menschen im Fadenkreuz darzustellen (= Aufruf zum Mord)? Das Fadenkreuz-Plakat verschweigst Du wohlweislich. Das ist unredlich.

        Und Du implizierst Hopp einen Hurensohn zu nennen und im Fadenkreuz darzustellen, sei nicht so schlimm wie rassistische Ausfälle. (“Doch der DFB vermittelt damit Stand jetzt ein Bild, das die vergleichsweise laschen Beleidigungen dieses Wochenendes über Rassismus, Sexismus und weitere, weitaus schlimmere Vorfälle stellt. “)

        Was war denn weitaus schlimmer Justin?

      5. Walter Lohse wurde auch so dargestellt, hat auch keiner ernstgenommen. Dümmliches Plakat bei einer noch dümmlicheren Demo.
        Bis der erste Durchgeknallte es wörtlich genommen hat,

        Ja das hat man ja nicht ahnen können!
        Bei den vielen Durchgeknallten auf diesem Planeten?

  20. Hast du auch andere Worte als „erbärmlich“ und geht es vielleicht etwas kleiner als mit nem Holocaust-Bezug?

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Weil es mich wütend macht. Mit den ewigen Relativierungen wird man dieses Verhalten nicht verhindern können. Die Ultras fordern für sich einen rechtsfreien Raum (“dreckig”). Das sind pubertäre Chaoten, die dem FCBayern grössten Schaden zufügen. Es genügt nicht zu sagen “es war schon immer so”, “es gibt auch andre schlimme Dinge”.

      Und für die Stimmung im Stadion braucht die Ultras kein Mensch.

    2. Geht ja schon damit los, dass es nicht „Die Ultras“ sind, sondern Teile von ihnen, die du da zitierst. Und es geht damit weiter, dass dein Ton eine Grundaggressivität in sich trägt, die mich davon abhält, hier noch weiter zu diskutieren. Hab einen schönen Abend.

  21. Gab es jemals organisierte (!) sexistische und rassistische Aktionen von Seiten der Fans über mehrere Jahre (!) hinweg, die immer wieder gegen eine (!) bestimmte Person gingen??? Ich glaube Nein von daher ist jeder Vergleich unangebracht und dient nur der Relativierung. Whataboutism ist die völlig falsche Antwort hier. Es stimmt, dass man nicht immer nur alles schwarz weiß sehen darf, aber umgekehrt darf man auch nicht alles immer grau sehen.

    Antwortsymbol7 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Nein, gabs nicht und das macht die Sache ja auch so besonders. Hoffenheim und Herr Hopp passen einigen Leuten nicht in den Kram, also wird solange gemobbt, bis man die wieder los ist, scheint das Motto solcher Aktionen zu sein. Und dann ist Herr Hopp auch noch so “böse” (Achtung, IRONIE), sich zu wehren. Das kann man nur absolut ablehnen!

      Trotzdem sollte man sich bei rassistischen, homophoben usw. furchtbaren Dingen genauso engagieren und dafür sorgen, dass das aufhört. All das hat weder im Stadion noch in der Gesellschaft was verloren.

      Und nochmal, ja man kann, darf Konstruktionen wie Hoffenheim oder Hannover oder RB ablehnen. Man darf dies auch sagen, warum auch nicht? Aber bitte mit Respekt vor der Meinung anderer und ohne Beleidigungen.

      1. Interessant jetzt ist der liebe Pe Wi auf einmal sehr nahe an meinem Kram wie er es natürlich differenziert nannte- aber er meinte mit es etwas Abstand und Anstand natürlich Meinung.

        Bravo Pe Wi

      2. @918 Ich bin nicht lieb. Und deine und meine Meinung sind sehr unterschiedlich und teilweise trotzdem ähnlich. Faszinierend würde Spock sagen.

      3. @PeWi
        Naja dann könnte man ja fast sagen das wir den gleichen Kram reiten oder?

        Dies ist ja ein FCB Forum
        Mich würde mal interessieren was Du zu den o.g. Aussagen unserer Verantwortlichen sagst.
        Und mich würde interessieren was Du zu den angekündigten harten Konsequenzen sagst.
        Und dann würde mich interessieren was Du dazu sagst wenn man sagt die armen Ultras fühlten sich zu diesen Aktionen genötigt.

      4. @ 918: Die Fragen habe ich im Thread und den Vorgängern alle beantwortet.

        Und wir reiten sicher nicht den gleichen Kram.

        Sowas wie Samstag will ich nicht mehr sehen, ebenso will ich im Stadion und auch sonst wo keine Dinge wie Homophobie, Sexismus und Rassismus ( Aufzählung nicht abschließend) erleben.

        Soweit werden wir uns vermutlich einig sein.

        Ich geh deswegen aber nicht pauschal auf andere Menschen ( gruppen) los, was uns beide dann sehr unterscheidet. Siehe meine erste Anmerkung auf Dich, ganz oben. Von wegen „ die Ultras“, sowas lehne ich nämlich entschieden ab.

    2. Ich will noch anfügen, dass dies meine persönliche Meinung ist und ich natürlich keinen Anspruch darauf erhebe das dies die richtige sein muss. Ich respektiere deine Meinung, Justin, und die von anderen hier, ich heiße sie einfach nur nicht gut und halte sie für falsch. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, ich wollte es trotzdem nochmal anfügen.

      1. Da spielt auch eine gewisse Lebenserfahrung und – Weisheit eine Rolle.
        Auf jeden Fall haben wir einen hervorragenden erfahrenen Vorstand und AR die sicherlich endlich die richtigen Antworten finden werden.
        Hainer formuliert es treffend auf der FCB Website
        Es ist höchste Zeit, jetzt entschlossen zu handeln. Rassismus, Ausgrenzung, Beleidigungen und Diskriminierungen jeglicher Art und egal gegen wen, damit muss nun Schluss sein. Dieser Meinung ist auch die überragende Mehrheit der Fans des FC Bayern. Sie drücken auf allen denkbaren Online-Plattformen, auf Social Media und in zahlreichen Emails an uns ihr Unverständnis und ihre Entrüstung aus.

    1. @Justin

      Guckst Du:

      “Es war schon bemerkenswert, mit welcher Dringlichkeit sich alle handelnden Personen wie auch Medienvertreter plötzlich für eine bessere (Fußball-)Welt einsetzten. Ein Verhalten, das man sich in vergleichbaren, noch dringlicheren Fällen gewünscht hätte.”

    2. Sehe dort alles, aber erstens keine AfD-Sprache und zweitens auch nicht das, was mit „Whataboutism“ ursprünglich gemeint ist. Hier werden nicht Äpfel mit Birnen verglichen, sondern Vorfälle, die der DFB zu bewerten hat. Eine solche Bewertung erfolgte in den dargelegten und vielen weiteren Fällen sehr lasch. Selbst wenn man jetzt von einem vermeintlichen Wendepunkt ausgeht (was ich für naiv halte), sind das Verfehlungen, die es für die Einordnung der Thematik aus meiner Sicht zwingend braucht. Mich jetzt in eine Ecke mit der AfD zu stellen und (m)eine Meinungsäußerung als „erbärmlich“ zu bezeichnen, ist kein guter Start für einen konstruktiven Austausch. Aber, das muss ich hier so unterstellen: Der war wohl eh nicht gewünscht.

  22. 1. Punkt
    Vergleiche mit anderen Ereignissen im Fussball und dem Rest der Welt werden jetzt gerne genannt. Von Beteiligten aller Seiten. Der eine dramatisiert und der andere relativiert.
    Und man könnte sich fragen, ob die Bayern-Ultras einfach Pech hatten, dass sie es waren, die mit dem letzten Tropfen das Fass zum überlaufen gebracht haben.
    Dass das Fass mal überlaufen musste, überrascht am Ende keinen.

    Eigenes Fehlverhalten damit zu entschuldigen, dass der andere angefangen hat, zählt seit dem Kindergarten aber nicht mehr.

    2. Punkt
    @Justin:
    Du schreibst: “Die Frage danach, was diese Hardcore-Fans dazu bewegt, den Erfolg ihres Klubs derart zu gefährden, sollte nicht mit einer einfachen Distanzierung abgetan werden.”

    Dann führt deine Argumentation zu ‘kein schwarz-weiss Denken’ gefolgt von der Frage nach der Verhältnismäßigkeit des DFB.
    So weit, so gut. Bis dahin bin ich bei dir und stimme dir zu.

    Was für mich nicht ganz klar wird, ist die Antwort auf die Frage, was diese Hardcore-Fans denn antreibt?

    Es scheint so, als würde deutschlandweit ein Teil der Stadionbesucher durch die Kollektivstrafe gegen Dortmund aufgeschreckt und nervös.
    Man hat sich per Gewohnheitsrecht vermummt und maskiert und hinter Bannern, unter Fahnen und in der Menge versteckt. Um so einen rechtsfreien Raum zu schaffen, in dem man ungestraft Krawall machen konnte.

    Dieser rechtsfreie Raum, der zu verschwinden droht, ist dann – meiner Meinung nach – die Sache, die diese Hardcore-Fans überall antreibt und die ihnen wichtiger ist, als das Wohl des eigenen Vereins.

    Ein Recht, sich im Stadion zu benehmen, wie man es auf dem eigenen Dorffest bzw. Stadtfest niemals tun würde, gibt es nicht.
    Aber genau das scheint es, was für diese Leute das wichtigste am Fussball ist.

    Oder was treibt unsere und andere “Hardcores” sonst an, so weit zu gehen?

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Ich hätte die Frage beantwortet, wenn ich es könnte. Was ich damit aber sagen will: Wenn du diese Debatte als DFB oder FCB angehst, ohne diese Frage zu stellen und aufrichtig Antworten zu suchen, wirst du sie nicht vernünftig führen können. Und das erwarte ich einfach.

  23. Auch wenn der Vergleich absurd erscheinen mag, so kann ich vonseiten des DFB schon Parallelen zwischen dem Durchgreifen gegenüber den Fans und der neuen Linie der Schiedsrichter seit Beginn der Rückrunde erkennen. Was war das Geschrei groß, als z.B. Plea in Leipzig vom Feld flog oder auch anderswo ungebührliches Verhalten gegenüber den Schiedsrichtern von diesen streng geahndet wurde. Nach ein paar Wochen haben die Spieler es aber geschnallt und können sich überraschenderweise viel besser im Zaum halten, obwohl der Adrenalinspiegel sicherlich genauso hoch ist, wie er es 2019 noch war. Lerneffekt durch Bestrafung funktionierte also. Die Spieler hat man zu einem gewissen Grad schon mal diszipliniert.
    Nun kann man sich einem anderen Problem zuwenden, nämlich dem Fehlverhalten auf den Rängen. Analog zum Spielfeld zieht man auch hier die Schrauben an und probiert es durch drastisches Ahnden von Fehlverhalten, wie es die Schiris in Dortmund, Hoffenheim, Köln und Berlin umsetzten. Der Zeitpunkt ist natürlich nicht perfekt gewählt, wenn man gerade jetzt die Keule rausholt für Vergehen, die sicherlich nicht die Speerspitze der Verfehlungen darstellen, die es alleine in diesem Jahr in deutschen Stadien gab. Aber irgendwann muss man eben damit anfangen. Die Ultras können sich gerne in eine Opferrolle begeben, aber möglicherweise wurde auch wegen der rassistischen Entgleisungen auf Schalke und sonstwo beschlossen, bei der nächsten Verunglimpfung einer Person draufzuhauen und den 3-Stufen-Plan konsequent umzusetzen.
    Der DFB hat mMn bisher noch keinen gravierenden Fehler gemacht. Sollte allerdings bei den nächsten rassistischen Entgleisungen nicht genau mit den gleichen Mitteln vorgegangen werden, dann ist Protest mehr als gerechtfertigt und dann sollten sich bitte auch alle daran beteiligen, denn dann wäre genau das eingetreten, was viele Ultras anprangern, nämlich, dass mit zweierlei Maß gemessen wird. Leider waren die Ultras deutschlandweit aber der Meinung, dass sie diese unterschiedlichen Maßstäbe mit Beleidigungen zum Ausdruck bringen müssen.

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Der DFB Präsident hat doch dazu eindeutig Stellung bezogen und eindeutige gesagt das bei sämtlichen rassistischen homophoben hetzenden diffamierenden sexistischen Ausfällen so vorgegangen wird.

      Einen Spielabbruch herbeizuführen ist aber mMn der falsche Weg.
      In England haben sie uns vorgemacht wie man gegen die Chaoten in den Blocks vorgehen muss und kann

    2. Das Problem mit dem Lerneffekt ist, dass es bei den Profis funktioniert. Ich bezweifle aber, dass dieser bei den Ultras eintritt. Der DFB setzt darauf, dass die 3-Stufen-Strategie bewirken wird, dass sich die Ultras eines Besseren besinnen.
      Tja. Da hat man dann meiner Meinung nach aber auch gar nix begriffen. Wir werde vermutlich noch in diesem Monat den ersten erzwungenen Spielabbruch haben.
      Wobei – vielleicht hilft Corona ja bei der De-Eskalation. Einfach als Vorsichtsmaßnahme in den nächsten Wochen ohne Zuschauer im Stadion spielen, dann gibt es auch keine Plakate :-)

      1. Vielleicht ist das Gegenteil noch viel besser! S04 spricht ja schon ganz offiziell von der 1-Stufen Methode.
        Am Dienstag fahren wieder eine große Zahl von FCB-Fans zum Pokalspiel nach Gelsenkirchen – der Aufwand ist ja vor allem in der Woche recht groß.
        Und dann endet nach dem 1.Stufen-Modell das Spiel in der 37. Min mit 0:0, weil die Gruppe X gerade mit DFB, DFL, Tönnies, Rummenigge, Merkel, Hoeneß, Gazprom, Addidas, oder wem auch immer ihren Machtkampf ausführt, und wird einen Tag später am Grünen Tisch entschieden.
        Egal für wen – das finden die Fans richtig Klasse! Scheixx doch was auf die Kohle.
        Und wenn das das 3. oder 4. Mal passiert, dann werden einige Leute aber mehr als not amused.
        Und dann wird dieses Problem ganz pragmatisch gelöst werden.

    3. @Willy:

      Der DFB hat schon seit längerem Fehler gemacht:

      1. Kollektivstrafen trotz Versprechen eingeführt
      2. Bei rassistischen Vorfällen geschwiegen und das seit Jahren, man nehme z. B. die Kommentarspalte von Chemnitzer FC in Facebook oder die Aussage von Keller, dass es “Rassismus im Stadion vorher nicht gegeben habe.
      3. Das Sommermärchen ist bis heute nicht aufgeklärt.
      4. Tönnies nicht verurteilt von Seiten des DFBs.
      5. Montagsspiele eingeführt und nun, nach Erkennung des Problemes, wieder abgeschafft. (Außer in Liga 3.)
      6. Man sei ein durchlässiger Verband und werbe für das Ehrenamt u. a. des Schiris, dabei wird jedoch ein guter Kumpel, der richtig gut pfeift, stetig übergangen, weil bestimmte Personen im Verband was gegen ihn haben. Er wird nicht mal mehr beobachtet vom Schiribeobachter, ohne Angabe von plausibelen Gründen. Andere, die zweifelhaft pfeifen, werden befördert.

      Auch das Durchgreifen von Kartenverteilungen wegen Meckerns wird nicht konsequent ausgeführt, jedenfalls nicht in Liga 3. Da dürfen bestimmte Spieler sich aufregen, wie sie wollen, es gibt keine Karten.

  24. Ich dachte, es sei fast unmöglich in dieser aufgeheizten, verfahrenen Situation in deiner Position etwas ausgewogenes und überzeugendes zu schreiben. Hast du aber locker hinbekommen. Gratulation.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
  25. Vielen Dank, das spart mir viel Text. Genau meine Gedanken.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. War als Antwort auf Willy oben gedacht, sorry für die falsche Zitierweise.

  26. Für den weiteren konstruktiven Verlauf der Diskussion würde ich empfehlen auf die Themen ‘Hopp’ und ‘Ultras’ zu verzichten – denn der darunterliegende strukturelle Konflikt ist gleichermaßen spannend wie vielschichtig, aber bei weitem nicht so emotional belastet wie die beiden “Schlagwörter”.

  27. Ja, man hätte früher konsequenter handeln sollen. Trotzdem ist es richtig es jetzt zu tun. Ob die härtere Linie jetzt im Hopp-Fall oder in einem anderen Fall zum ersten Mal angewandt wird, ist doch eigentlich unerheblich. Ich bin optimistisch, dass eine harte Linie Wirkung zeigt. Vereine und Fans werden sich definitiv was einfallen lassen müssen, um Spielabbrüche zu verhindern. Alle Beteiligten sind jetzt definitiv sensibilisiert und das ist doch das Ziel.

  28. Irgendwie scheint sich allmählich diese absolut krude Denkweise durchzusetzen.
    Dass der einzig wahre Bewahrer von Tradition und wahrem Fußball diese ganze Geschichte vor 12 Jahren ins Leben gerufen hat und seitdem am Köcheln hält – geschenkt.
    2017 hat, nachdem der BVB ja schon mal das Vergnügen mit einer leeren Süd hatte, der DFB-Präsident gesagt, dass man vorerst auf Kollektivstrafen versichten will. Vielleicht sollten einige mal die Bedeutung des Wortes “vorerst” googeln.
    2018 das gleiche Theater mit den so beliebten Transparenten sowohl in Dortmund al auch in Hoffenheim.
    Und der DFB zeigt – eingedenk der Aussage des Präsidenten – den “drohenden Zeigefinger”. Letztmalige Verwarnung, und wenn ihr nochmal… dann werden wir aber.. – ein Urteil auf Bewährung.

    Nun hätte man ja mal den Kopf einschalten können – “Hm, Bewährung. Also beim nächsten Mal schaden wir eigentlich uns, den anderen Fans und auch dem Verein. Da sollte man es vielleicht mal gut sein lassen, ls der Klügere nachgeben und stattdessen die Kreativität auspacken – da muss es doch noch andere Möglichkeiten geben als solche blöden Banner.”
    Aber nein! 2019 Gleiches Spiel, gleiche Banner und Plakate in Hoffenheim. Wen interessiert es denn, was ein DFB entscheidet!
    Und dann tut der böse DFB was – genau das, was er schon vor zwei Jahren angekündigt hat. Skandal, wo kommen wir denn da hin! Der DFB kann doch nicht einfach das tun, was er schon vor zwei Jahren angekündigt hat. Wo kommen wir dann da hin!
    Der DFB hat sein Versprechen gebrochen – völliger Stuß! Dieses Versprechen hat es nie gegeben – vorerst heißt das Wort. Und wenn bereits kurze Zeit nämlich 2018 dem DFB gezeigt wird, das seine Statements sowieso keinen interessieren, dann sollte man sich nicht wundern, wenn sich auch der DFB nicht mehr an sein “Vorerst” gebunden fühlt.

    Das ist wie mit den Pyros – Natürlich weiß jeder, dass sie verboten sind. Natürlich weiß jeder, dass der Verei dafür Strafen kassiert. Natürlich weiß jeder, dass die Strafen immr höher werden. Natürlich weiß jeder, dass diese Strafen dem Verein schaden – interessiert das irgendeinen?
    Genauso wie es nicht interessiert, was ein DFB entscheidet.

    Wenn man sich selbst für den einzig wahren Fan hält,
    – der über den Interessen des Vereins steht, sonst wäre einem ja ein Schaden für den Verein nicht egal;
    – der selbstverständlich über den Interessen von DFB und DFL steht, sonst wären einem ja deren
    Entscheidungen nicht egal
    – der über allen Regeln steht, weil nur seine eigenen Regeln gelten

    dann scheint man das mit dem Fan-Sein irgendwie völlig krude zu interpretieren.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ja, dieses Märchen vom “gebrochenen Verbrechen” ist leider sehr weit verbreitet.
      Man kann sich nicht in der Anonymität der Masse verstecken und dann Kollektivstrafen kritisieren. Das haben schon damals die Kinder in meiner Klasse alle nicht verstanden …

    2. Kann ich den DFB auf Schadenersatz verklagen, wenn er das Spiel heute Abend abbrechen lässt, weil irgendwo jemand beleidigende Plakate aufhängt?

  29. Ich finde hier machen viele den Fehler, alle Ultras über einen Kamm zu scheren. Und bevor mir einige Foristen hier sonst was unterstellen. Ja! Definitiv war diese Aktion gestern absolut bescheuert und niemand hat sich mehr darüber aufgeregt wie ich. Gerade weil auch die klare, geile sportliche Leistung unserer Mannschaft so komplett ins Vergessen gerät. Aber ALLE Leute, die in der Süd stehen als völlig idiotosche Chaoten zu betiteln, ist auch eher unbedacht und reaktionistisch.
    Ich hatte unter einem Post von “Unsere Kurve ist die Süd” auf Facebook schon mal in folgendem Wortlaut meine Meinung dazu kundgetan:

    “Protest ist schön und auch in unserer demokratischen Gesellschaft erwünscht.

    Aber dabei sollte man sich doch bitte nicht nach Paragraph 185 StGB. strafbar machen. Man kann von den Produkten aus Leipzig etc. halten was man will. Ja auch ich bin kein Fan von Retortenklubs aber einen Menschen über Jahre so massiv zu beleidigen, den man selbst nicht persönlich kennt, entzieht sich jeder Menschlichkeit. Und das Argument mit der Aufmerksamkeit zählt auch nur bedingt….
    Hätte man statt einem direkten Angriff auf Hopp einfach das DFB Logo im Fadenkreuz gezeigt mit der gleichbleibender Message nur ohne die “Hurensohn” Beleidigung wäre die Aufmerksamkeit wohl nicht weniger gewesen. Allerdings hat man sich jetzt mit dieser Aktion selbst aufs Abstellgleis geschossen weil nun diejenigen, die wirklich keine Ahnung der Ultra Kultur haben, alle über einen Kamm scheren.

    Und außerdem wird unserer Mannschaft, deren Unterstützung ja eigentlich unser oberstes Gut sein sollte, ein wirklich sehr guter Auftritt mit dieser unbedachten Aktion zu nichte gemacht. Die Werte und Normen für die der FC Bayern und ja auch sämtliche Fans des Clubs stehen sollten, sollten nicht nur dann eingehalten werden wenn es sich um rassistisch, sexistisch o.ä. Vorfälle dreht. Sondern eben auch dann wenn es um einen 79 Jahre alten, zugegebenermaßen ziemlich reichen und einflussreichen Mann handelt. Ansonsten macht man das Tun der Kurve nämlich komplett unglaubwürdig.

    Versteht das bitte auch nicht als unbedachte und unfaire, sondern als konstruktiver Kritik an euch. Ich will weiterhin eine stimmungsstarke Kurve und ich sehe auch, dass man sich an bestimmten Stellen mit seinen Interessen Gehör verschaffen muss und auch soll. Diese sollten aber im rechtlichen Rahmen bleiben. Also denkt bitte in Zukunft auch daran, wie solche Aktionen, wie gestern in Hoffenheim, auf uns und vorallem auch auf den Verein zurückfallen. Zumal, wie von euch beschrieben, dass sowieso normalerweise nicht unsere Ausdrucksweise ist.
    In dem Sinne

    Mia san Mia.
    Gruß Max”

    Man verzeihe mir das simple Copy/Paste aber es verdeutlicht meine Sichtweise auf die ganze Angelegenheit.

    Antwortsymbol5 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Edit: Gezielte Verbreitung von Falschinformationen. (Red.)

      1. Tja, das ist die große Frage. Ich persönlich finde kollektivstrafen scheiße und veraltert. Aber da man im Moment die einzelnen nicht ausfindig machen kann, bleibt wohl nix anderes übrig.

        Ich persönlich hätte nichts gegen Kameras im Stadion. Da könnte man in Zukunft überlegen.

        Ich vertrete viele Standpunkte der Ultras (gegen das Produkt RB, Montagsspiele, Kollektivstrafen) aber ebenso habe ich auch genausoviele Ansichten die nicht ultrakonform sind, wie zB. die showtechische Untermalung in der Arena (Thema Flutlicht) oder auch das was gestern in Hoffenheim passiert ist.
        Best of both worlds also

    2. @thekickisgood.de (Max),

      Du führst in deinem Kommentar an, dass ein DFB Logo im Fadenkreuz gereicht hätte. Dies mag sein. Jedoch hat man das in Augsburg gegen Gladbach gesehen und auch beim Spiel Meppen vs. Duisburg. Ein ähnliches Spruchband war als erstes im Unionblock zu sehen.

      Bei zwei von drei Spielen wurde unterbrochen. So dass man dennoch laut DFB beleidigt hat.

      Somit gehen auch diese Spruchbänder laut DFB nicht und damit ist kein Protest möglich, da das eh verhalt.

      Wenn es nach Hardlinern wie 918 geht, haben wir evtl. bald Hannoveranische Verhältnisse.

      PS: Lustig ist auch, dass Pyro gleich bei der Diskussion beigemischt wird und unsere Kommentarpolizei (918) sogar den 120. Geburtstag des FCBs vergessen hat ;) Und Kameras gibt es schon genügend im Stadion.

      1. @m1900
        Die ganze Angelegenheit hat nur Verlierer. – – Die Ultra-Szene weil sie jetzt komplett undifferenziert als Chaoten und Zerstörer des Fußballs angesehen werden.
        – Der DFB weil er einen sowas von dämlichen Präzedenzfall geschaffen hat, da man jetzt jedes Spiel wegen “handelsüblichen” Beleidigungen abbrechen muss, da man ansonsten augenscheinlich inkonsequent ist.
        – Die Medienlandschaft, die mal wieder beweist, dass sie nur auf Skandal und Sensation aufbauen, anstatt reflektierend zu berichten.

        Die ganze Situation ist so angespannt und vertrakt wie noch nie.
        Schauen wir mal, wie es sich die kommenden Tage und Wochen entwickelt.

        Gruß Max

      2. @thkickisgood.de (Servus, Max,)

        das ist richtig. Es wird spannend.

  30. In Wirklichkeit sind Mateschitz und Hopp Retter der Bundesliga, und die Ultras zerstören sie.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Ironie bitte als solche kennzeichnen.

  31. Hat eigentlich schonmal jemand drüber nachgedacht dass “Hurensohn” Frauenverachtend und sexistisch ist?

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ja. Umso erstaunlicher, dass sich die Fangruppierung als “links” versteht. Spricht nicht für das Reflexionsvermögen der Beteiligten.

      1. Als ob die das interessieren würde! Das einzige, was die reflektieren sind sie selbst!
        Diese Herrschaften sind das Recht, sie stehen über allem, über alln Regeln und über allen Bestimmungen; sie sind die alleinigen guten und wahren Fans.
        Was der Rest will, beschließt, regelt – interessiert nicht.
        Rechts, links völlig uninteressant- Kurt Landauer und dann erklärt man seine Solidarität ausgerechnet mit der rechten Süd.
        Und dann zelebriert man fast einen Spielabbruch – der Verein, die Mannschaft, der Trainer – wen interessieren die denn? We braucht die denn?

    2. Darf dann noch das Lied ” BvB Hurensöhne” gesungen werden?

  32. Nachdem ich mir durch das Lesen verschiedener Texte (Meinungen, Statements, Interviews) versucht habe einen Überblick zu verschaffen bleibt mir folgendes zu sagen:

    Brandstifter (BVB Ultras) werden bestraft für ihr Fehlverhalten.

    Andere Ultragruppen solidarisieren sich mit Ihnen und provozieren ebenfalls, wundern sich aber dass sie selbst als Täter wahrgenommen werden und ihnen ebenfalls eine Bestrafung drohen könnte.

    Ja was denn sonst Herrschaften???

    Wenn man bewusst etwas gegen die Regeln macht, dann muss man auch mit den Konsequenzen zurecht kommen.

    Komisch dass so etwas immer wieder nur beim Fussball vorkommt.

    Handball, Eishockey, Basketball haben irgendwie schlauere Fangruppen. Und trotzdem auch Laute und mitreißende Stimmung.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
  33. Erstmal Danke für den differenzierten Kommentar Justin.

    Das klingt erstmal off-topic, aber gehört für mich persönlich stark zur Bewertung von Gestern: ich war 2015 in der CL auswärts in Barcelona, hatte das unverhoffte Glück die Karte meines Bruders übernehmen zu können… Stadt, Stadion, Atmo… genial. Man konnte nur hingerissen sein von der Stimmung an dem Abend. Vor dem spielerischen Absturz gegen Ende gab es nach 10 Minuten Spielzeit leider schon einen menschlichen:
    Im Bayern-Oberrang stand vor mir ein circa 65 Jähriger tüddeliger Opi der – halb überfordert mit dem Handy – Bilder knipste. Es stellen sich von unten zwei Jungs 5cm vor sein Gesicht und schreien ihn maximal an: „Lass die verdammte Schei*e sein! Du bist hier zum klatschen und nicht zum Fotos machen!“ Der Alte war fix und fertig, hat noch irgendwas dagegen gebrabbelt, wurde nochmal angeschrien und ist dann gegangen. Es hat sich angefühlt als hätte man grad ne üble Schlägerei mitbekommen – das Gesicht der Beiden komplette Aggression, der Mann fix-und-fertig.. keiner hat was gemacht. Ich bin dann ans andre Ende der Kurve einfach um von der Stimmung wegzukommen.. der restliche Abend war runiniert obwohl ich nur daneben gestanden bin in dem Moment..

    Ja, es ist schwierig von einem persönlichen Erlebnis aufs Große-Ganze zu schliessen.
    Ja, Einzelne stehen nicht für den ganzen Block.
    Ja, schlau war die Knipsersei des Alten nicht.
    (Und Ja, Hopp ist natürlich nicht der Opi von dem Abend.)

    Aber gestern am TV war bei mir EXAKT diese Stimmung aus Barcelona wieder da: Typen mit Hass-verzerrten Gesichtern die sich für die Auserwählten halten und auf der gerechten Seite stehen. Typen die sich so reinsteigern dass sie sich maximal aggressiv gebärden – auch gegen Leute aus dem eigenen Verein.
    Und ein Gros der Auswärts-Kurve feiert trotzig weiter.


    Bei aller im Beitrag genannten und berechtigter Kritik am DFB. Und trotz der strangen Tatsache dass sich das gerade beim Thema Hopp so hochschaukelt:
    Für die beschriebene Aggression sind in erster Linie immer noch die Menschen verantwortlich die sich so reinsteigern. Und die andern Menschen in der Kurve / den Ultra-Vereinigungen die das wohlwollend akzeptieren und zulassen.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. verdrückt
      @Benjamin, 23:38 Uhr

      1. @Benjamin
        Eine Frage: Wieso war die “Knipserei” des “Alten” nicht schlau? Ich gehe davon aus, dass man in einem Stadion nach Lust und Laune fotografieren darf, noch dazu, wenn man begeistert ist von Atmosphäre und Ambiente – von einem Ereignis, dem man schließlich nicht jeden Tag beiwohnt. Oder muss man da vorher fragen, was man gefälligst zu tun und zu lassen hat? Seltsame Vorstellungen von Leben und Lebenlassen.

  34. Mit etwas Distanz zur Aufregung fasst der Autor das Geschehen umsichtig zusammen. Gut gemacht!

  35. Antwort an Peacmaker.
    Gab es jemals organisierte (!) sexistische und rassistische Aktionen von Seiten der Fans über mehrere Jahre (!) hinweg, die immer wieder gegen eine (!) bestimmte Person gingen???
    Ja, es gab organisierte Beleidigungen über mehrere Jahre hinweg und immer wieder gegen eine bestimmt Person. Oliver Kahn. Er wurde über Jahre hinweg in den Auswärtsspielen mit Affenlauten und Bananen ” begrüßt”.

  36. Ich habe jetzt lange überlegt, ob ich noch etwas schreiben soll, nachdem eigentlich schon fast alle Aspekte durchleuchtet worden. Der Verlauf der Diskussion bewegt mich aber nun, meine Meinung kundzutun.

    Die Beleidigungen gegenüber Herrn Hopp sollten bestraft werden – ich denke, da besteht hier im Forum Einigkeit.
    Danach wird es aber schon schwieriger. Während ein Teil versucht, den gordischen Knoten mit dem Schwert durchzuhauen, gibt es andere, die versuchen, diesen doch noch aufzudröseln.

    Ehrlicherweise bin ich etwas erschüttert. Nicht über die Beleidigungen und die Plakate am Samstag. Ich heiße diese definitiv nicht gut und hoffe, dass hier ein Umdenken einsetzt. ABER: die Verhältnismäßigkeit der Reaktion passt – aus meiner Sicht – einfach nicht. Hier wird mit Kanonen auf, naja vielleicht nicht Spatzen, aber mehr als Eulen sicher nicht, geschossen. Dass DFB und DFL die Situation nutzen wollen, eine – klinisch – reine Kurve ohne Störenfriede zu bekommen: geschenkt. Was aber in den Medien und auch hier im Forum passiert, erinnert ein wenig an Hexenjagd.

    Nochmals: es gibt gute Gründe, Sanktionen – auch harte – zu fordern. Aber wir sollten jetzt mit knapp zwei Tagen Abstand, versuchen, die Emotion etwas rauszunehmen.

    Ich versuche einfach mal meine Gedanken stichwortartig zusammen zu fassen.

    – Fadenkreuz: geht nicht. Ich weiß, dass dies nicht als Mordaufruf zu verstehen ist. Die Assoziation beim Empfänger/Betrachter wird dies aber immer hervorrufen. Das muss aufhören und heizt nur weiter an.
    – Hurensohn: Ist eine Beleidigung. Ist auch durchaus sexistisch. Wird hier als Referenz zu der Situation beim BVB genommen. Auch das sollte aufhören. Bin übrigens gespannt, was passiert, wenn Timo Werner wieder damit beschimpft wird oder das typische “BVB Hurensöhne” kommt. Spielabbruch?
    – Warum jetzt? Finde ich sehr interessant die Frage. Laut Flick wusste man beim FCB, dass etwas geplant war. Es war eine konzertierte Aktion in vielen Stadien. Bei der relativ kleinen Fananzahl in Sinsheim: Kontrolle? Bengalos? Es gab wohl vor dem Spiel einen Hinweis des DFB, dass ab heute hart durch gegriffen wird. Und nein, ich habe keinen Aluhut auf. Aber Fragen wirft dies schon auf.
    – Hopp: ein “feiner Ehrenmann” (KHR). Ich spreche ihm das gar nicht ab, finde die Bezeichnung nur etwas amüsant. Sein Anteil: Nun, niemand muss sich beleidigen lassen und er hat jedes Recht dagegen vorzugehen. Ob dies immer klug ist, ist eine andere Frage. Bis auf die Dortmunder ist meines Wissens nach, die Kritik an ihm und der TSG doch mittlerweile gegen Null gegangen. Unsere Fankurve hat doch kaum etwas gegen ihn geäußert. Mit einem etwas komischen Rechtsverständnis – siehe mal die Berichte auf http://www.schwatzgelb.de versucht er seine Kritiker mundtot zu machen (Die Zuladung zur Verhandlung konnte nicht zugestellt werden, da seine RA eine falsche Adresse angegeben hat…). Und mit seinem letzten Interview hat er das halb erloschene Feuer wieder entfacht. Wie gesagt, sein gutes Recht. Sieht für mich aber eher danach aus, alle Kritiker mundtot zu machen. Timo Werner, Uli H. und andere haben das ausgestanden – es hörte dann irgendwann mal auf.
    – Hopp die II.: es wird immer gerne angeführt, wie viel Gutes er tut. Und das stimmt zu 100%! Hat aber mit den Beleidigungen nichts zu tun. Er sollte so oder so nicht beleidigt werden. Wenn man dies aber anführt, dann sollte – MUSS – man ebenfalls anführen, dass die großartige Erinnerungskultur des FCB ohne die Fans und in diesem Fall “die” Ultras niemals entstanden wäre. Niemand kannte Landauer noch, als die Fans anfingen seiner zu gedenken. Den Ruf als weltoffener Verein hat der Club zu einem Großteil eben auch diesen Leuten zu verdanken.
    – “die” Ultras: wie schon oft erwähnt wurde, gibt es “DIE” Ultras ja nicht. Die Südkurve besteht ja aus vielen verschiedenen Gruppen. Meines Wissens nach wurden die Plakate von zwei dieser Gruppen erstellt. Kann und soll man jetzt den ganzen Block, die ganze Kurve bestrafen? Nur die beiden Gruppen? Und dann auch die, die vielleicht am Samstag gar nicht im Stadion waren? Und nein, nicht jeder, der im Block war, ist schuldig. Wenn Du hinten stehst, siehst Du doch gar nicht, was vorne draufsteht (Ja, Du weißt es wahrscheinlich, aber beweis das mal). Und Kollektivstrafe ist nur ein anderes Wort für Sippenhaft. Und nein, das lehne ich entschieden ab. Und es ist für mich nebensächlich, ob es vom DFB versprochen wurde und nur auf Bewährung erteilt wurde. Kollektivstrafe geht einfach nicht.
    – Blocksturm wurde gefordert: die Polizei wird sich bedanken. Schon einmal was von Verhältnismäßigkeit der Mittel gehört? Wegen einer Beleidigung eine Massenschlägerei provozieren…?
    – Stimmung: von einigen wurde angemerkt: wir brauchen die gar nicht. Stimmung machen wir selbst. In England, Spanien ist es auch toll. In England sind die Preise mittlerweile so hoch, dass es günstiger ist, nach Deutschland zu fliegen, ein Spiel zu schauen und wieder zurück. Und das machen eben viele, weil die Stimmung in England eben nicht mehr so toll ist. Dort sollen auch die Stehplätze wieder eingeführt werden. Zudem sind die Ultras gerade in München ein echtes Bollwerk gegen rechts.

    Zu guter Letzt: Nochmals, ich verurteile die Aktionen vom Samstag auch und ich entschuldige diese nicht. Aber mit dieser Law & Order Methode kommen wir nicht weiter.
    Ich bin froh, dass es neben Justin noch viele andere gute Sportjournalisten gibt, die versuchen, das Gesamtgeschehen besser einzuordnen. Wer auf Twitter ist: @guek62 (Günter Klein) vom Merkur, @Sportkultur (Klaas Reese) vom DLF, @wortpiratin (Mara Pfeiffer) und andere mehr. Es gibt einen tollen Kommentar in @DieZeit.

    Am Ende sind wir alle Fans des FCB. Ich war sehr traurig, dass überhaupt nicht über das überragende Spiel gesprochen wurde. Da hat Neuer recht, den Spielern wurde auch etwas genommen. Da lässt der Flick den Zierkzee spielen und der trifft und macht ein klasse Spiel. Coutinho trifft und wie sich alle für Ihn gefreut haben. Das wären tolle Themen gewesen.
    Wir müssen sehen, dass diese wieder in den Vordergrund kommen. Und ja, es muss und wird Konsequenzen geben. dafür hat sich der Verein (KHR) auch schon zu weit aus dem Fenster gelehnt. Aber mit draufhauen, wegsperren etc. wird das Problem nicht gelöst.

    Just my 2 cents

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Klasse Kommentar. Stimme vollkommen zu.

    2. Auch ein sehr vielschichtiger Kommentar, der durchaus meine Stimmungslage trifft.
      Ich denke nicht, dass die Reaktion des DFB falsch war, denn wie bereits mehrfach geschrieben, muss irgendwo begonnen werden.
      Der Wunsch nach radikalen Änderungen im Umgang mit Fangruppierungen, speziell von den Medienvertreter und den einige hier im Forum übernommen haben, ist jedoch unverhältnismässig.

  37. Ich finde den Weg unseres Vereines Gut, wenn jetzt endlich mal in der Süd aufgeräumt wird!

    Die beiden Fanclubs, die die Banner hergestellt und gezeigt haben sind doch bekannt.
    Vor Jahren hatten wir doch schon einmal so einen ähnlichen Fall, wo ein Fanclub mächtig Ärger bekommen hat,
    bei ein CL-Spiel gegen Arsenal. Gay-Gunner?
    Dieser Club wurde auch gesperrt und die Mitglieder waren ihre Karten los.
    Wenn es jetzt zwei große Fanclubs erwischt hat, Pech…
    Sollen sich die Ultras, die etwas “normaler” sind, halt an andere Fanclubs wenden.

    Antwortsymbol7 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Jede Art von rassistischen oder politischen oder Hass-Äusserungen muss mit Stadionverbot bestraft werden. Auch komplette Gruppierungen, wenn sie sich nicht distanzieren.

      1. :-/ dann muss ich mich aber auch zusammen reißen, den “Scheich” von den “blöden Turnern” beim nächsten Ama Derby nicht mehr zu beleidigen…

        Oder gibt es bei solchen Spezial Fällen eine Ausnahmegenehmigung?

      2. Edit: Dieser Kommentar lief unter gezielte Verbreitung von Falschinformationen sowie Hetze. Bitte informiere dich erstmal, bevor du diese Fanclubs und Gruppierungen alle in einen Sack wirfst und mit dem Knüppel drauf schlägst. (Red.)

      3. @918: und das weißt Du woher alles so genau?

      4. Wieso
        Auf den Bannern haben sie sich selbst verewigt
        SM RFM MPR??
        Kann man klar erkennen bzw steht es sogar auf deren Websites

      5. Und sie geben es auch selbst bei der SZ zu

        Die drei Bänder, die zur ersten Unterbrechung führten, stammten von der Schickeria, die zweite Aktion ging von der Gruppe “Red Fanatic” aus.

        https://www.sueddeutsche.de/sport/fc-bayern-schickeria-1.4826610

      6. Und hier das Banner zu Bär das von MRP klar sichtlich signiert ist

        https://www.google.com/amp/s/www.watson.de/amp/!530274814

  38. Ich halte die Massnahmen keinefalls nicht für überzogen. Klar wäre es moralisch schöner gewesen man hätte schon bei den Affenlauten, Huhrensohn Gesänge ect. diese harte Linie gewählt anstatt ausgerechnet bei Hopp. Immer schön typisch Deutsch mit dem Moralfinger wedeln. Whataboutism bleibt Whataboutism, egal wie man es sich schön redet.
    Meiner Meinung nach, und da geb ich Rummenige vollumfänglich recht, wurde viel zu lange darüber hinweggesehen und verharmlost, daher ist mir der letzendliche Grund warum jetzt andere Saiten aufgezogen werden herzlich egal.
    Ich erwarte nun vom Verein ein klares Vorgehen und aktives Handeln. Und wenn es heißt, Sitzplätze und personalisierte Tickets. Gerne! Wenn dadurch weniger Stimmung im Stadion herrscht? Gerne! Was soll ich meinem kleinen Neffen im Stadion erklären wenn solche Chaoten ihren Hass freien lauf lassen dürfen. Das ist respektlos und tut man nicht aber es hat keine Konsequenzen weil der Fanblock ist ein rechtsfreier Raum? Der Respektloser Umgang miteinander ist ein gesellschaftliches Problem und die BL und die Vereine werden es nicht lösen können. Aber sie können jetzt Stop sagen. Nicht hier in unserem Stadion, den so geht es nicht mehr weiter.
    Ich schaue Fussball wegen der Freude am Spiel und zum Totschlagargument “Emotionen” gehören Hass und Respektlosigkeit nicht dazu.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ich hab tausendmal lieber Familien mit Kindern im Stadion, als Ultras.

      1. Ich hätte gerne beides und mehr im Stadion die sich normal verhalten und nicht meinen einen rechtsfreien Raum schaffen zu müssen.

  39. Mein allergrößter Respekt Justin. Ich unterschreibe jedes einzelne Wort und bin dir sehr dankbar, dass du all das, was ich in den letzten 41 Stunden versucht habe, anderen zu erklären, so verständlich und eindrucksvoll dargestellt hast.
    Denn wenn sogar Katrins Beitrag zum Engagement von Leon “Einwurf: Leon Goretzka – Farbe bekennen”, durch die Verwendung eines simplen Schimpfwortes (Entschuldigung, wenn ich untertreibe) in den Hintergrund gerückt wird, läuft hier und in unserer Gesellschaft einiges falsch.

    Diese Beiträge sind, meiner Meinung nach, genau das was Miasanrot von allen anderen unterscheidet.
    Danke Justin und weiter so!

  40. Ja früher wurde mehr Fehlverhalten geduldet, ja man ist auf dem rechten teils Auge blind wogegen sich die Südkurve zu Recht stellt, etc. Aber dass früher nicht bei jedem Plakat aus einem Elefanten eine Mücke gemacht wurde zieht nicht. Früher konnte man auch Kahn mit Bananen bewerfen, Frauen begrapschen und Neger sagen.

    Ziel mag ja der DFB gewesen sein. Trotzdem, der Zweck heiligt nicht die Mittel insbesondere wenn man eine einzelne Person über Wochen gezielt persönlich diffamiert und in Fadenkreuze stellt. Und wenn das Whataboutism Argument hier negiert wird, dann darf man das auch nicht bei Hanau-Vergleichen negieren. Wenn eine große Masse gegen eine Gruppe, oder hier einen Einzelnen hetzen, dann gibt es genug Idioten die das als Rechtfertigung für tatsächliche Gewalt nehmen.

    Letztendlich ist mein Eindruck, dass die Ultras einfach nicht dialogfähig sind. Sie haben einen Maximalposition von der sie nur minimal abrücken und lieber die Eskalation suchen als sich vernünftig auszutauschen.
    Spielabbrüche und der drei Stufen-Plan sehe ich auch als Schwachsinn an. Wird wohl letztlich darauf hinauslaufen, dass man keine Auswärtsfans mehr zulässt, Stehplätze abschafft und mehr Ordner bereitstellt.

  41. Super Kommentar, Justin. Vielen Dank. Ehrlich gesagt habe ich seit Samstagabend darauf gehofft und wurde nicht enttäuscht.

    Das Medienecho aus Kicker, SZ, etc. der letzten 48 Stunden war an Unausgewogenheit nicht zu überbieten – Frau Müller-Hohensteins Anbiederung an den DFB-Präsidenten und dessen inhaltlose Sonntagsreden im Sportstudio schwer zu ertragen. Es ist erschreckend, dass wir uns fast im Wochenrhythmus rassistische, sexistische und homophobe Beleidigungen von Fans und sogar Funktionären anhören müssen, aber wenn ein alter weißer Mann beleidigt wird, spricht Herr Keller vom Tiefpunkt für den Fußball. Ich denke, das zeigt seine Prioritäten.

    Selbstverständlich ist es nicht in Ordnung, dass Hopp als Hurensohn beschimpft wird. Man muss aber auch erkennen, dass das Anliegen der Ultras (Kollektivbestrafung der BVB-Fans obwohl der DFB versprochen hat, dass es keine Kollektivstrafen mehr gibt) zumindest diskussionswürdig ist. Diese Diskussion wird aber vom DFB unterdrückt. Da die Ultras aber anders als Keller, KHR und Co. keine Hofberichterstatter in den Medien haben, bleibt Ihnen nur die Provokation, um wahrgenommen zu werden. Vor dem Hintergrund ist es verständlich, dass sie manchmal auch die Grenzen des guten Geschmacks überschreiten müssen.

    Man kann sich über all das Gedanken machen oder man bezeichnet die Ultras einfach nur als „Chaoten“ (KHR) und damit indirekt als Menschen 2. Klasse, die nicht das Recht haben, gehört zu werden. Das ist der viel bequemere Weg….

  42. Ich finde, man macht es sich zu leicht, wenn man die Affäre damit abtut, dass es schon immer raue Sprache und Beleidigungen im Fußball gegeben hat. Was in meinen Augen völlig untergeht, ist die Tatsache, dass es sich um ein konzertierte Aktion handelt, bei der inzwischen Mehrfach das Konterfei von Hopp im Fadenkreuz gezeigt wurde. Das ist ein bildlicher Aufruf zum Mord an Herrn Hopp, auch wenn das natürlich aus den entsprechenden Ecken als “nicht so gemeint” abgetan wird. Tja, leider gibt es halt immer wieder irgendwelche Typen, bei denen das “nicht so gemeint” dann doch nicht ankommt und die dann so etwas in die Tat umsetzen. Wenn es nicht so gemeint ist, dann soll man es lassen, bei den Tätern handelt es sich immerhin um Erwachsene. Und wenn die Bayernkurve sich über das “Hurensohn”-Plakat mit den BVB-Fans solidarisiert, dann gilt das auch für den bildlichen Mordaufruf. Sorry, da hört bei mir jegliches Verständnis auf.

    Es gibt keinen Idiotenrabatt für Leute, die in einer Fankurve stehen. Es gibt im Übrigen auch keine “Fanrechte”, die über den ganz normalen Bestand an Rechten hinausgehen, die jeder einzelne von uns halt so hat. Wer gegen Kommerzialisierung ist, soll sich als Vereinsmitglied einbringen und Mehrheiten organsieren. Oder in der Kreisklasse Fußball gucken.

  43. Man muss nur auf den Fanseiten wie Südkurve München oder Schwatzgelb die Reaktionen und Artikel durchlesen. Ich erkenne null Eigenkritik. Viel mehr wird mit Whataboutism rumgeschlagen, Hopp als der böse beleidigte Millionär hingestellt der den Krieg mit den Fans ja scheinbar selber heraufbeschworfen hat und Beleidigungen und Schmähungen gehören ja selbstverständlich zu Fankultur dazu.
    Und man wundert sich a´la “das haben wir doch schon immer so gemacht” auf einmal warum seitens der bösen Medien, Vereinsvertreter und Co. so ein Aufstand gemacht wird. Ironischerweise erkennen sie aber gleichzeitig die Gefahr vor Sitzplätzen und personalisierten Tickets aber sind davon überzeugt das es ja im Sinne der Funktionäre ist da man damit für den einfachen Fan nicht zu bezahlende Ticketpreise verlangen kann. Also seitens dieser “Fans” ist doch alles paletti, nur der DFB, Hopp und Co. sind das Problem. Ich hätte mir da ein wenig Eigenkritik und Selbstreflektion gewünscht.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Natürlich hat Hopp das erst heraufbeschwören. Statt es einfach zu akzeptieren hat er ich das Fass doch erst aufgemacht. Er ist es nicht gewohnt nicht nur von Speichelleckern umgeben zu sein.

      1. Unglaublicher Kommentar
        Neid und Hetze pur

      2. Alte weiße Männer haben Beleidigungen zu akzeptieren, ganz klar. Falsches Opfer. [/irony]

  44. Ich sehe keinen Grund nicht gnadenlos durchzugreifen.
    “Ultras” oder was auch immer zeichnen sich in der Regel nur dadurch aus negativ aufzufallen. Völlig egal ob Pyrotechnik, Schmähgesänge oder eben Banner, auf denen Beleidigungen oder Fadenkreuze abgebildet sind.
    Einen Dialog zu suchen wurde Jahrzehntelang für diverse Themen versucht. Genutzt hat es so gut wie nie etwas. Warum? Weil diese Individuen überhaupt kein Interesse an einem Dialog haben. Sie nutzen die mediale Aufmerksamkeit des Fußballs um sich selbst zu profilieren.

    Warum also nicht gnadenlos durchgreifen. Ab sofort muss jeder Fan der Auswärts ins Stadion will seine Perso-Daten zur Verfügung stellen. Personalisierte Tickets in allen Stadien. Jeder Fan einer Ultra-Gruppierung muss seine Daten dem Verein zur Verfügung stellen, sonst darf er nicht in die Südkurve oder überhaupt ins Stadion. Sollte irgendeiner auch nur den Gedanken hegen ein diffamierendes Banner aufzuhängen oder Pyrotechnik zu zünden, erhält die gesamte Gruppierung 10 Jahre Stadionverbot und darf nie mehr eine Jahreskarte besitzen.

    Ich hab für solche Leute kein Mitleid.
    Und ja, hier müssen Kollektivstrafen her.

    Das funktioniert beim Karatetraining auch super. Von 20 Kindern albern 2 ständig rum und stören den Ablauf – alle 20 machen Liegestütze. Was meinst du, wie lange es dauert bis sich die Gruppe selbst regelt?
    Das muss man nur Anfangs gnadenlos durchziehen und schon ist Ruhe. Aber man muss halt auch konsequent sein, sonst verpufft die Wirkung – auch auf die Gefahr, dass sich ein paar Leute vom Verein abwenden.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Die glorreiche Idee mit den Liegestützen hatte unser Fußballtrainer auch mal. Wenn beim Torschusstraining einer das Tor nicht trifft, machen alle Liegestütze. Na toll, es haben trotzdem immer die selben über den Fangzaun geschossen und bald weigerten sich viele (auch ich) wegen ein paar Pfeifen ständig Liegestütze zu machen. Das Ende vom Lied: Der Trainer war auf die sauer, die sich weigerten und nicht auf die, die daneben schossen. Die Verweigerer waren sauer auf die, die daneben schossen. Und die Dauerfehlschützen haben sich krumm gelacht.
      Kollektivstrafen sind echt super.

  45. Mit der 3-Stufen-Strategie gibt man den Ultras ein wahnsinniges Machtinstrument in die Hand. Theoretisch wäre es möglich das sich die Fanszenen solidarisieren und koordinieren und so den ganzen Spieltag abbrechen. Der Druck beim DFB/DFL wäre enorm. Es müssten nie dagewesene Härte reagieren, genauso dann wieder die Fanszenen… eine eskalationsspirale… und das, weil ein Milliardär und der DFB beleidigt wurden (find ich auch nicht so spitze, gerade weil der Protest gegen Hoffenheim und Kollektivstrafen durchaus sinnvoll sein könnte, wenn angemessen vorgetragen). Man muss ja auch sagen das der Protest, durch die Art wie er vorgetragen wurde, komplett selbst dekretiert hat.

    Es ist jetzt nicht so als ob Hopp der erste war der in einem Stadion beleidigt wurde, es ist halt schon gang und gäbe und in jedem zweiten Fangesang zu finden (find ich jetzt auch nicht gut). Und da fragt man sich schon was diesen Vorfall so einzigartig macht. Das hat dann wenig mit whataboutism zu tun, wenn man versucht das Ganze in dem gesamten Kontext einzubetten. Und andere Anfeindungen tragen wesentlich radikalere Botschaften in sich (z.B. auch die Pfiffe gegen Jatta die mM eindeutig rassistisch motiviert waren).

    Jetzt so zutun als ob Beleidigungen das gleiche wie Rassismus wären (es soll ja immer der 3 Stufen Plan folgen) ist halt eine extreme Verharmlosung von Rassismus und zeigt das man weder das Stadion noch das Problem verstanden hat.

  46. Ich bin froh über die vielen Kommentare, die größtenteils sehr sachlich ihre Meinung darlegen. Wie ich bereits im Artikel schreibe, ist dieses Thema zu groß und komplex für schwarz und weiß. Da darf und muss es viele Perspektiven geben.

    Die doch sehr radikale Meinung, es müsse nun Kollektivstrafen hageln und man müsse die alle aus dem Verkehr ziehen zeigt mir aber doch, dass man einen Weg einschlägt, die das Klima noch weiter vergiften wird. Es gibt genug Beispiele dafür in der Vergangenheit, warum Kollektivstrafen nicht helfen werden. Auch beim FC Bayern selbst.

    Was ich mir von einigen hier noch wünschen würde: Mal einen Schritt Abstand nehmen und nicht alles in einen Sack stecken, um anschließend mit dem Knüppel draufzuprügeln. Das ist ein großer Teil des Problems. Was ich hier größtenteils ohne Quellenangabe an Falschinformationen über Fangruppierungen des FCB sehe, ist nicht mehr tragbar.

    Diskutiert, seid unterschiedlicher Meinung, aber verhärtet doch nicht eure Fronten so stark, dass es gar nicht die Möglichkeit dazu gibt, sich konstruktiv auszutauschen. Selbiges gilt im Übrigen auch für DFB, FCB und Fans.

    Antwortsymbol5 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Kollektivstrafen sehe ich zwar auch als schwieriges Thema an. Einerseits widerspricht es dem allgemeinen Rechtsverständnis und kann Protest dagegen grundsätzlich nachvollziehen.

      Andererseits, wenn man sich vermummt unter dem Deckmantel der Anonymität gezielt, geplant und bewusst daneben benimmt, so ist dies für mich scheinheilig und gesuchte Konfrontation.

      Keine Strafmöglichkeit (durch Ausschluss von Kollektivstrafen) bei gleichzeitiger Vermummungsmöglichkeit ist in der Konsequenz ein Freifahrtsschein für alles. Und das ist mit meinem Rechtsverständnis noch viel weniger vereinbar.

      1. Beispiel Dortmund: Hier werden hunderte Fans bestraft, die nichts mit den Vorfällen zu tun hatten. Bei Bayern gab es einen ähnlichen Vorfall auch schon mal, als man Dutzende Fans wegsperrte, die bei den Vorfällen nicht mal vor Ort waren.

      2. Und warum weigern sich dann die Verantwortlichen der Gruppen diejenigen zu benennen die es verbockt haben?

        Letztlich gibt es ein Gemeinschaftshaftungsprinzip.
        Die BVB Jungs waren auf Bewährung- man wiederholt dagegen verstoßen.

      3. Das ist ungerecht, da stimme ich zu. Aber ich finde die Strafe vertretbar, es geht ja dabei nur um 1 Spiel pro Jahr. Wenn etwas im Stadion/im Block passiert, finde ich Kollektivstrafe auch als ggf. gerechtfertigt an (je nachdem was vorfällt). Wenn etwas irgendwo außerhalb passiert finde ich es auch nicht in Ordnung.

        Aber, solange sich die Kurve im Stadion nicht im Griff hat und die Leute sich vermummen, bleibt dies die einzige Sanktionsmöglichkeit. Den Block kann man ja auch nicht räumen bzw. die Vermummten rausholen, denn dann gäbs Gewalt und noch mehr Eskalation die keiner will. Was wäre denn die Konsequenz? 50 Leute vermummen sich und stellen straffrei alles mögliche an? Können sich BvB-Ultras (und andere Ultras) alles im Stadion erlauben weil der DFB/DFL Kollektivstrafen erstmal ausgeschlossen hat? Das kann doch keiner wollen und gutheißen.

        Mir gehts hier auch um die Kausalitätskette, die teils umgedreht wird. DFB/DFL einigen sich mit den Ultras, keine Kollegtivstrafen mehr, dafür sorgen die Ultras dass sie sich mehr oder weniger ordentlich verhalten. BVB-Ultras halten sich nicht daran, und deswegen gibts Konsequenzen, die ich noch für vertretbar finde. Plötzlich drehen alle Ultras auf totale Konfrontation.
        Mir fehlt hier auf einer Seite vollkommen die Einsicht, Weitsicht und Kompromissbereitschaft und dabei meine ich nicht den DFB/DFL.

  47. Nachdem nun hinlänglich alle Positionen dazu, wie man die verfahrene Situation am besten auflösen oder zumindest entspannen könnte, ausgetauscht sind (danke an Justin für den differenzierten Artikel dazu), würde ich gern nochmal auf die Kernfrage des Protestes zurückkommen.

    Es herrscht offenbar bei einigen Fußballfans die Ansicht vor, dass es per se zu verurteilen ist, wenn ein niederklassiger Verein mit der finanziellen Hilfe eines reichen Gönners es bis in die Bundesliga schafft. Als Argument dafür wird angegeben, dass dadurch Traditionsvereine mit weniger finanziellem Erfolg verdrängt werden. So als gäbe es ein Naturgesetz, dass nur Vereine, die zu einem Zeitpunkt X in einer hohen Spielklasse waren, das Anrecht hätten, dort zu spielen.

    Übersetzt aufs reale Leben hätten wir dann also eine „Oberschicht“, die unter sich bleiben will; Aufsteiger sind unerwünscht. Die Realität ist, glücklicherweise, gesellschaftlich seit über 100 Jahren eine andere; und auch im Fußball gibt es ständige Veränderungen. Vereine steigen auf und ab, stürzen unter Umständen total ab in den Amateurbereich, und vereinzelt gelingt es eben auch mal einem ganz „Kleinen“, ins fußballerische Oberhaus vorzudringen. Die Qualifikation dafür erfolgt auf sportlichem Weg, es musste da z.B. auch in Hoffenheim über viele Jahre hinweg wiederholt der Aufstieg geschafft werden.

    Wesentlich ist jetzt noch, ob dieser Weg denn im Sinne der geltenden Regularien korrekt abgelaufen ist, was nach meinem Kenntnisstand in Hoffenheim auf jeden Fall zutrifft. Bei RB Leipzig gibt es ein paar grenzwertige Fakten, aber die DFL und der DFB haben das Ganze abgesegnet, also kann sich ein Protest nur an diese Institutionen richten.

    Sachlich gesehen wurden sowohl in Hoffenheim wie in Leipzig Strukturen geschaffen, die sich sportlich und finanziell zumindest perspektivisch selbst tragen; anders als in England oder bei PSG ist es nicht so, dass der reiche Sponsor (Scheich) für Hunderte von Millionen scheinbare Topstars zusammenkauft, sondern es wurden Konzepte umgesetzt, um einen auch regional verankerten Bundesligaclub zu etablieren.

    Mir fehlt jegliches Verständnis dafür, dass man nun mit D. Hopp eine Einzelperson, die diesen Weg für die TSG 1899 Hoffenheim (insoweit ein Traditionsclub …) erfolgreich gegangen ist, seit Jahren mit unflätiger Kritik überzieht. Noch weniger kann ich verstehen, dass Journalisten (wie z.B. Herr Spiller bei Zeit Online) das Ganze verharmlosen und darauf hinweisen, dass ja nicht Hopp, sondern das „tieferliegende Problem“ (die Über-Kommerzialisierung des Fußballs) von den Ultras gemeint sei …

    Manch einer weigert sich da nach meinem Verständnis, die Realität anzuerkennen: Profi-Fußball ist nicht mehr der archaische, durch Regeln zivilisierte Stellvertreter-Kampf zwischen verschiedenen Gruppen (Städten, Stadtteilen, Regionen, Ländern), sondern eine milliardenschwere Unterhaltungsindustrie, die die regionale Identifikation nur noch vorgaukelt bzw. zur Umsatzsteigerung nutzt. Bei den Bundesligisten spielen nur noch sehr vereinzelt Spieler mit regionalem Bezug, selbst deutsche Staatsbürger sind oft auf dem Platz in der Minderheit. Finde ich persönlich gut, zeigt aber, dass es sich hier Vieles verändert. Auch den Profis merkt man oft an, dass sie ihren Verein als Arbeitgeber sehen, den man öfter mal wechselt, aber eben keine emotionale Verbindung spüren.

    Es gibt dementsprechend, zumindest in meiner Wahrnehmung inzwischen eine ganz neue Generation von Fußballfans, die – wie z.B. die Autoren hier bei MSR – schon noch Vereinsvorlieben haben, aber, viel stärker als den kurzfristigen Erfolg im Spiel gegen einen Rivalen, die hohe technische und taktische Qualität im Fußballspiel bewundern. Und dementsprechend auch Spiele anderer hochwertiger Mannschaften gerne anschauen und umgekehrt fundierte Kritik am eigenen Klub auch dann üben, wenn ein Spiel nur trotz vieler Unzulänglichkeiten gewonnen wurde.

    Ob diese Spezies ausreicht, um die horrenden Gehälter der Profis aufzubringen, oder ob man dazu die fanatischen Fans braucht, die ihrem Klub die Treue halten, komme was da wolle, weiß ich nicht. Ich kann nur für mich sagen, dass mich ausschließlich das Geschehen auf dem Spielfeld interessiert und keine Bengalos, „Choreos“, Gesänge etc. und schon gar nicht Beleidigungen und Drohungen aller Art im Stadion oder Schlägereien im Umfeld.

    Ich hoffe aber trotzdem, dass es die Verantwortlichen beim FCB irgendwie schaffen, die sehr unterschiedlichen Interessen der verschiedenen Zuschauergruppen unter einen Hut zu bringen. Ich drücke die Daumen!

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Wie immer gibt es unterschiedliche Meinungen die ja völlig legitim sind so oder so.
      Das Problem ist eben das einige Ultra Gruppierungen einiger Clubs meinen das nur ihre Meinung vom Fußball die wahre Lehre sei und alles was von Hopp Mateschitz Bayer aufgebaut wurde eben nicht dazu gehört.
      Diese Meinung kann man haben und sie vertreten.

      Nur wird sie seit Jahren von diesen Leuten in einer Weise vertreten die für die meisten Fans und für die meisten Clubs und für den DFB bzw DFL inakzeptabel sind.

      Und wenn man eben so vorgeht darf man sich über die Konsequenzen nicht wundern.

      Erwarte das unsere Verantwortlichen sehr hart durchgreifen.

      Man sollte mal eine Mitgliederbefragung initiieren um aufzuzeigen wie sich 290.000 Mitglieder dazu positionieren.
      MMn werden über 90% sich für harte Strafen aussprechen.
      Wie immer schweigende Mehrheit.
      Laute Minderheit

    2. @GS: Zu glauben, es wäre heute noch einem “kleinen” Verein ein sportlicher Aufstieg in höchste Regionen möglich ohne Zugang zu besonderen sponsoren- oder eigner- bzw. mäzenabhängigen Finanzquellen, der irrt gewaltig. Und so hat diese ermüdende Litanei der “Traditionsvereins”-Rhetorik – wie du es richtig beschreibst, aber nicht so benennst – einen durchaus “reaktionären” Kern, denn zementiert werden soll dadurch ein status quo, in dem Kontrukte dominieren (FCB, BVB etc.), die längst selbst vollkommen durchkommerzialisiert sind und sich nebenbei sowieso in einem durchkapitalisierten Umfeld bewegen, dem der ganze sozialromantische Kitsch, dem übrigens gerade die Ultras frönen, nur als kosmetisches Feigenblatt dient.
      Zum anderen: “Distanzierung ist keine Lösung”?? – Das sollte mal jemand wagen zu schreiben, wenn es um rassistische Vorfälle geht, mal abgesehen davon, dass der Titel sowieso eine ziemliche Leerformel darstellt. Im Gegenteil, von all jenen Vorfällen, seien sie rassistisch, faschistisch, sexistisch oder einfach nur ORGANISIERTE Hetze inkl. Morddrohungen gegen einzelne MUSS man sich aufs Schärfste distanzieren, und die Tatsache, dass ursächlich diese letzten Aktionen als Solidarisierungsaktion mit den BVB-AG-Ultras gelaufen ist, setzt der gesamten Absurdität der Vorgänge noch die Krone auf. Wer trägt denn den Hass in die Stadien, wer prügelt sich, greift andere Fangruppen tätlich an??? Welcher Verein hat nunmal den größten rechtsradikalen Fanmob aller BL-Vereine (und die Grenzen von völkisch zu sozialistisch mögen da auch fleißend sein?) Nicht differenziert genug? Nun ja, die Ultras präsentieren sich gern als Gruppe, möchten als solche wahrgenommen werden, schaffen eine Gruppen-Identität, und das alles gilt aber plötzlich nicht mehr, wenn einzelne aus dem Schutz dieser Gruppen heraus Straftaten begehen, die wömöglich auch gerade noch durch eine von diesen Gruppierungen geschaffene aufgeheizte Atmosphäre stimuliert werden??? Kapitalismuskritik ist bestimmt notwendig, Aktionen gegen Rassissmus, Neofaschismus etc – you name it, bin dabei, aber das hier war einfach stumpfsinnig.

      1. Dass ausgerechnet Ultrafans des BVB und FCB sich als Kämpfer gegen die “Überkommerzialisierung” gebärden, entbehrt nicht gewisser Komik.

        Dass sie sich auch noch politisch gebärden, und das in die Stadien tragen, ist gefährlich, und jeder Verein ist wohlberaten, das strikt zu unterbinden.

        Die Ultras meinen immer sie seien ein unverzichtbarer Bestandteil “ihres” Vereins. Aber nein, man kann sofort sehr gut auf sie verzichten. Die sollen sich andere Spielwiesen suchen für ihre Absurditäten. Die Arena ist auch ohne die ausverkauft (sogar mit teureren, nicht subventionierten Karten).

  48. Was passiert eigentlich, wenn am kommenden Wochenende beim Duell Gladbach – BVB *beide* Fanlager beleidigende Banner hochhalten??
    Wird die Partie dann 0-2 gegen beide Clubs gewertet?
    Und wer kommt bei Schalke – Bayern im Pokal weiter, falls beide Ultragruppierungen Hopp beleidigen…?

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Wenn nur eine der beiden Mannschaften den Platz verlässt und nicht zurück kommt, wird das Spiel mit 0-2 gegen sie gewertet. Bricht der Schiri aufgrund des Stufenplans das Spiel ab, gibt es meines Wissens eine Sportgerichtsverhandlung (und in dem von Dir zitierten Fall vermutlich ein Wiederholungsspiel – in dem Fall dann ggf. sogar vor leeren Rängen).

      Ich habe echt die Befürchtung, dass es hier in den nächsten Wochen zwischen Teilen der Ultras und dem DFB zu einem “Machtkampf” kommt. So nach dem Motto “das traut sich der DFB nicht, das durchzuziehen”. Und wenn der das doch macht, um zu zeigen wer am längeren Hebel sitzt, wird das Ganze nur weiter eskalieren…

      Aber vielleicht beschert uns das Corona Virus demnächst ja ohnehin Spiele vor leeren Rängen ;-)

    2. Das hört ich im ersten Moment ganz witzig an.
      Das sind aber ernst zunehmende Szenarien. Ich bin mal gespannt wann der DFB ein Handbuch dazu heraus gibt.
      Die Büchse der Pandora ist geöffnet und wir haben jetzt ein Thema, das ähnlich wie der Videobeweis, an jedem Spieltag für zünftigen Diskussionsstoff sorgen kann.

      1. So ist es. Da haben sich der DFB und der Schiedsrichter der Partie in Hoffenheim in meinen Augen zu weit aus dem Fenster gelehnt.
        Beim Spiel Jahn Regensburg gegen Dynamo Dresden am Freitag haben beide Fanlager ähnliche Spruchbänder hochgehalten, Bundesliga-Schiri Winkmann interessierte das nicht, es gab keine Durchsage und die Sache war nach ein paar Minuten wieder vergessen, viele Zuschauer haben es gar nicht richtig mitbekommen.
        Wer hat jetzt falsch gehandelt, der Schiri in Hoffenheim oder der in Regensburg?

      2. immerhin gibt es ganz unten in der büchse der pandora noch die hoffnung…

  49. Lange hab ich über diesen Text nachgedacht und schlussendlich bleibt nur eines übrig: Blankes Entsetzen und abgrundtiefe Enttäuschung.
    Denn auch wenn dieser Kommentar mit Sicherheit eloquenter und differenzierter geschrieben ist als das Pamphlet der Schickeria, so ist er inhaltlich im selben Tenor geschrieben. Der DFB ist Schuld und wenn man Milliardäre beleidigt ist es eine Grauzone.
    Tut mir leid, aber es gibt hier keine Grauzonen. Denn wenn ich in dem gleichen Kommentar lese
    “Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass es damit eine Legitimation dafür geben würde, Dietmar Hopp als einen „Hurensohn“ zu beleidigen.”
    aber es nur ein paar Zeilen weiter unten dann heißt:
    “Doch dass nun ausgerechnet rund um den Mäzen Dietmar Hopp ein Exempel statuiert wird, hat mindestens einen Beigeschmack. Es spiegelt sogar große Teile unserer Gesellschaft inklusive ihrer strukturellen Probleme wider.
    dann ist das die gleiche Argumentation wie bei den diversen Ultra Veröffentlichungen.
    War das Verhalten des DFB (und übrigens der ganzen Zivilgesellschfat, mir ist keine einzige Strafanzeige in der Causa Tönnies, auch von den S04 Ultras z.B. bekannt) falsch?
    Definitiv.
    War die mangelnde Reaktion bei allen rasisstischen Vorfällen falsch?
    Selbstverständlich.
    Ist es jetzt dann falsch, zu reagieren, weil es einen Club Mezän betrifft?
    Scheinbar ja, so lese ich zumindest den Tenor dieses Artikels.

    Nur weil vorher Fehler gemacht wurden ist das kein Grund, den nächsten Vorfall zu relativieren. Es gibt hier keine Grauzone. Und das ist es, was ich so erschreckend finde. nur weil es diesmal einen Funktionär, dazu noch einen extrem reichen trifft, ist es plötzlich “Kompliziert” und nicht nur “schwarz-weiss”?
    Und wieder und wieder wird die Schuld dem DFB zugeschoben, auch in diesem Artikel. Selbstverständlich trägt er einen Teil der Schuld. Aber eben nur einen Teil. Und allein die Differenzierung in der Sprache zeigt, welcher Geist in diesem Artikel wirkt.
    Die “Fans” die tatenlos in den diversen Stadien den Verbrechen der Ultras zugesehen haben (und das sind sie nun juristisch nun einmal) sind die Opfer, der DFB und der Staat sind die untätigen UNfähigen, die Beleidigungen gegen einen Funktionär höher einschätzen als den vorkommenden Sexismus und Rassimus (und abgesehen davon, hier die Causa Özil anzuführen ist schon hochnotpeinlich, denn genauso wie der Herr Özil das Recht hat, sich mit einem Despoten zu treffen hat man in Deutschland auch das Recht dem Herr Özil zu sagen, dass das scheisse ist (und sogar mit diesen Worten) und das hat absolut nichts mit Rassimus zu tun, ich möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn sich der Herr Kross (hypothetisch) mit dem Herrn Gauland so hätte ablichten lassen……)
    Wir haben die letzten 20-25 Jahre versäumt, Menschen (egal welcher Art) Grenzen zu setzen. Man wollte vermitteln, integrieren, zusammenarbeiten. Doch die Aufgabe des Staates ist auch, den Menschen zu einem menschenwürdigen Verhalten zu erziehen. Und wer nicht versteht, dass dies nicht alleine (in diesem Fall) die Aufgabe des DFB ist, der will genau die Grauzone erhalten, in denen wir Opfer 1. Klasse (vorzugsweise farbig, weiblich, oder mit andere sexueller Orientierung) und Opfer 2. Klasse haben (weiss, männlich, reich). Und das ist so ultimativ falsch, wie es nur falsch sein kann. Und wenn dies heisst, das wir (als Beispiel) 2.000 “Fans” kollektiv bestrafen und darunter einige sind, die nicht zum Schuldigenkreis zählen, dafür aber 68.000 (und ein paar Millionen, die nicht im Stadion sind/sein können) wieder ein Fussballspiel (auch mit den notwendigen und gewünschten Emotionen) geniessen können, dann ist das ein Preis, den man bezahlen werden muss.
    Wenn wir anfangen, nein, wenn wir das weiter so handhaben, dass Aktionen, die richtig sind (wie im Fall Hopp) relativiert werden, weil das Opfer nicht in das von uns gewünschte Opferschema passt, dann haben wir jegliche Argumentation verloren.
    Dann müssen wir das soziale und juristische System in die Tonne kloppen und sagen, die türkische, lesbische Frau mit 5 Kindern in Hartz 4 ist das gute Opfer einer wie auch immer gerichteten Straftat und die weisse, gutverdienende Singlefrau…naja, die hat doch Geld, da ist das ganze differenzierter zu betrachten.
    Denn das ist der Tenor der Schickeria und bedauerlicherweise auch der des obigen Kommentars. Und das ruft bei mir tiefstes Entsetzen hervor.

    Antwortsymbol11 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Kompliment
      Ein hervorragender ausgewogener Kommentar der sicherlich die Meinung er großen Mehrheit wiederspiegelt.
      Kleine Korrektur es sind die SM und die RFM gewesen.

      1. @918: ich lese Deine Kommentare – im Gegensatz zu anderen – hier meist sehr gerne. Was den sportlichen Bereich angeht.

        Hier in diesem Fall hast Du eine andere Meinung als ich und vertrittst diese auch, genau wie ich. Soweit, so gut.

        Es hilft doch aber der Diskussion nicht, wenn Du unter jedem Kommentar, der Deiner Meinung entspricht, schreibst, dass dieser hervorragend, ausgewogen und was auch immer sei, aber nichts neues beiträgst. Ob der Kommentar von Zanjiin hervorragend war, kann ich nicht beurteilen. Ausgewogen war er nicht, sondern er hat seine Meinung erläutert. Ausgewogen sind übrigens die wenigstens Kommentare, sonst wären es keine Kommentare.

        Zur besseren Lesbarkeit des Threads – sind mittlerweile auch schon wieder fast 200 Beiträge – würde ich alle Beteiligten bitten, nicht sich selbst zu wiederholen.

        PS: sehe gerade, dass Du eine Korrektur zu den Ultra-Gruppen in Deinem Kommentar hast. Von daher ist mein Kommentar hier dann eigentlich nicht korrekt. Ich lass Ihn aber stehen, weil er – für mich – allgemein gültig ist.

        Danke

      2. Das Edit kommt von uns, falls das gemeint war. Ansonsten unterschreibe ich alles genau so. Deine Meinung in allen Ehren, aber ich glaube, wir haben sie mittlerweile verstanden und du kannst auf solche Mittel auch gut verzichten.

      3. @Fänger
        Es sind selektive hervorragende Kommentare die ich kommentiere und hervorhebe.
        Und das können auch Kommentare sein die von mm abweichen.
        Ich beabsichtige nicht Ultras zu diffamieren oder gegen sie zu hetzen wie mir unterstellt wird nur sollte man mMn die Sehschärfe verstärken und nicht wegsehen.
        Völlig unabhängig von diesen Bannern geht es schlicht und einfach darum die Grenze klar zu definieren und zu kommunizieren.
        Und wenn sie überschritten wird müssen diejenigen eben konsequent bestraft werden, und wenn sie gedeckt werden notfalls leider kollektiv. Anders kann man das ganze nicht einfangen.

        Bin eigentlich 100% auf Linie mit Eberl.
        Einfach zu schade das der nicht bei uns ist

        https://www.google.com/amp/s/sport.sky.de/fussball/artikel/amp/max-eberl-bei-sky90-muessen-hoeren-und-gemeinschaftlich-loesungen-finden/11947493/34130

        Ansonsten erkennst Du ja auch hier einige Kommentare wo ziemlich eindeutig gehetzt wird die aber momentan so durchgesunkene werden aus welchen Gründen auch immer.

    2. Wenn du solange drüber nachgedacht hättest, hättest du ganz sicher gemerkt, dass ich keiner Einzelpartei die alleinige Schuld gebe.

      1. Das ist nicht der Punkt, der Punkt ist, so lese ich den Artikel, das alle irgendwie schuld sind, aber weil es der Hopp ist, das ganze einen Geschmack hat…und den hat es nun einmal nicht, nicht wenn ich alle Opfer gleich behandeln will.
        Deswegen ist es nicht weniger schlimm, dass man in den vorherigen Fällen als Staat, als Gesellschaft und als DFB fast komplett versagt hat, aber Hopp als Opfer zu relativieren ist brandgefährlich und falsch.

        Eine Schuldfrage zu klären, ist dem Einzelfall zuzuordnen, bei rassistischen Beleidigungen ist das recht einfach, im Fall Hopp ist es das an sich auch, denn selbst wenn man 50+1 (und um das ging es ja gefühlt vor 100 Jahren mal) mit seinem ganzen Herzen ablehnt, gibt es keinen einzigen Grund, nicht einen, sich so gegenüber einem Menschen zu verhalten.

        Das dies auf viele andere genau so zutrifft, steht ausser Frage. Das das bei Hopp aber, und das sind nun mal deine Worte, komplizierter ist, ist einfach falsch. Es ist genau so einfach wie bei Rassimus/Sexismus/Gewalt. Es ist nicht hinnehmbar, es ist menschenunwürdig, es ist falsch und es muss sanktioniert werden.
        Wenn jahrelanges Verhandeln nicht erfolgreich ist, müssen bedauerlicherweise andere Lösungen her. Und mit Gewalt (egal ob physischer oder psychischer) darauf zu reagieren, dass man seinen Machtanspruch reduzieren soll/muss (und um nichts anderes geht es den Damen und Herren der entsprechenden Ultras), zeigt, welche Richtung hier eingeschlagen wurde und man kann dem DFB sicherlich vieles anlasten, aber das mit Sicherheit nicht.

        Und mit dem Fall Hopp ist nun mal, natürlich auch, weil er einen direkten Bezug zu Funktionären im DFB/DFL/Politik hat, die Grenze nun offen sichtbar und vor allem für jeden (ich wusste z.B. nichts von Sexismus Vorfällen gegenüber Frau Steinhaus) auch medial zugänglich. Das, und das allein, ist das positive an der Sache, dass nun jeder gesehen hat, wie man inzwischen mit Menschen umgeht.

      2. Es hat nicht einen Geschmack, weil es um Hopp allein geht, sondern weil da noch viel mehr mit dranhängt und bei vergleichbaren Fällen eben _nicht_ gleich gehandelt wurde. Zweifel sind erlaubt, dass das in Zukunft passiert.

    3. Übermäßiger Reichtum ist immer mit Argwohn zu betrachten. Man kann als einzelner nur stinkreich sein, weil unzählige andere es nicht sind.

      1. Schon mal überlegt, dass übermässiger Reichtum auch etwas mit Risikobereitschaft und Selbstdisziplin zu tun haben könnte? Oder mit Genialität? Oder Talent? Schon mal daran gedacht, das nicht alle Menschen alles gleich gut können? Warum sollten dann alle reich sein (oder arm)?
        Anyway, allein dieser Satz macht mich schon wieder so wütend.
        Dann stehen also ein Herr Hopp (oder ein Herr Gates oder ein Herr Musk oder wer auch immer) deiner Meinung nach unter Generalverdacht, weil sie reich sind?
        Genau das ist es was ich an diesem Artikel hier kritisiere, im Endeffekt sozialer Rassimus in der Reinstform und das sind die Aussagen, die dabei rauskommen.

      2. @Bokki: Im Vergleich zu vielen Menschen auf dieser Welt bist du auch stinkreich. Verdächtig, verdächtig.

      3. @Zanjin
        Es geht einigen in Wirklichkeit um Klassenkampf der Rest ist dann vorgeschoben und wird instrumentalisiert.
        Wie gesagt einigen.
        Für mich ist die Instrumentalisierung der Kurve für politische Botschaften egal in welche Richtung inakzeptabel. Das wiederspricht übrigens auch UEFA und Fifa Vorgaben. In der EPL gibt es die nicht denn die Clubs verbieten es rigoros im Stadion.

        Möchte aber betonen das anders als bei anderen Clubs bei uns bisher keine nennenswerten antisemitischen rassistischen homophobe sexistischen Vorfälle gab. Und zum Glück keine rechtsradikale Tendenzen.

  50. Der sehr bemerkenswerte Artikel von Justin bedarf dann doch noch der einen oder anderen Anmerkung. Darf und sollte man die konkret geplanten Schmähungen und Beleidigungen der Ultras gegenüber Herrn Hopp in Verbindung bringen, beziehungsweise differenzieren mit Vorwürfen des Sexismus, der Homophobie und des Rassismus und dabei z. B. den Namen Tönnies nennen? Da macht es sich Justin doch zu einfach. In der causa Tönnies – dessen Freund ich wahrlich nicht bin – sei dies einmal dargelegt:
    Im Rahmen eines Vortrags empfahl der Schalke Boss im Hinblick auf die Finanzierung von Kraftwerken in Afrika: „Dann würden Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen und Sie hören auf, wenn es dunkel wird, Kinder zu produzieren“.
    Das ist sicherlich eine sprachliche Entgleisung und unterstes Stammtischniveau. Dies allein macht Clemens Tönnies aber noch nicht zu einem Rassisten. Oder kennt Justin ihn so gut und persönlich um sich eine derartige Charakterisierung erlauben zu können? Herr Tönnies hat sich für seine misszuverstehende Entgleisung entschuldigt. Damit sollte es aber auch getan sein. Man weiß, dass er sich gerne einer mehr als flapsigen Ausdrucksweise bedient, aber kennt jemand andere etwa als rassistisch einzuordnende Äußerungen von ihm? Oder ist dir der Schalke Boss mit sexistischen oder homophoben Sprüchen in Erinnerung? Hier wird jemand an die Wand genagelt, weil es gerade gut passt.
    In dem Beitrag schimmert mir auch zu sehr ein Verständnis für Leute durch, die Herrn Hopp mehrfach als Zielscheibe zum Abschuss freigegeben und ihn übel beleidigt haben. Was soll das, wenn hier die Causa Tönnies in einen Zusammenhang mit den Ereignissen vom Wochenende in den Stadien gebracht wird. Ja, Herr Tönnies ist ein weißer Mann und mächtig-ebenso wie Herr Hopp. Macht das die Herren etwa schon verdächtig?
    Ich rate zum Nachdenken, bevor Man Herrn T. zum Rassisten abstempelt.
    Schmähungen und Beleidigungen gab es schon immer in den Fußballstadien – und sie wird es auch (leider) weiterhin geben, das ist wohl allzu menschlich. Ein wenig mehr Gelassenheit und weniger Eifer würde der Sache sicherlich gut tun. Spielabbrüche sind nicht die Lösung, da sind wir uns einig.
    Übrigens:
    Die Berichterstattung in der SZ von heute ist als Lektüre sehr zu empfehlen, da gibt es mit der Meinung auch Fakten zum Thema.

    Antwortsymbol5 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Weiß, männlich und alt zu sein macht sie nicht verdächtig. Der zusätzlich unermessliche Reichtum macht sie verdächtig. Man kann nicht solche Summen anhäufen, ohne gewaltig Dreck am Stecken zu haben. Da halten die ganzen krähen aber sofort zusammen.

      1. Bitte?
        Neidkultur

        Ist das keine Hetzte?

      2. Was für eine miese, substanzlose und pauschale Diffamierung von jemandem, der mit einer beachtlichen Lebensleistung ein Weltunternehmen im Software-Bereich aufgebaut hat. Klar kann man solche Summen anhäufen, ohne Dreck am Stecken zu haben, Dietmar Hopp ist ein Beispiel hierfür.

      3. Dann hatte Steve Jobs Dreck am Stecken? Der hat einfach sein Ding durchgezogen – auch als er finanziell ausgebootet wurde, hat er sich wieder gefangen und wieder losgelegt.
        Hat ein Phil Collins Dreck am Stecken? Hat sich ein Elton John hochgeschlafen und ist so zum Multimillionär geworden (um dann seinen Lieblingsfußballverein finanziell zu unterstützen)? Oder lag es es einfach daran, dass Elton John ein großartiger Musiker ist, der mit Taupin den passenden Texter gefunden hatte, und er dann das Glück hatte, dass Millionen seine Alben gekauft haben? Willst du diesen Künstlern auch vorwerfen, sie stehen finanziell nur deshalb da oben, weil sie andere auf miese Art ausgebeutet haben?
        Was ist das für eine Denke, anderen ihren Erfolg zu missgönnen und per se zu unterstellen, dass sie nur durch Beschiss ganz oben gelandet sind?
        Klar, gibt es diese Soziopathen, die über Leichen gehen, – aber eben nicht per se.

    2. Natürlich hat der Tönnies rassistisches Zeug von sich gegeben. Wer das macht, der ist Rassist. Und seine weißen alten Männerfreunde haben es verharmlost. Die “Affenlaute” beim Spiel der Hertha auf Schalke? Nichts ist passiert. Die Choreo für en HoGeSa Nazi in Chemnitz?
      Und bei depperten Plakaten gegen Hopp geht ein Sturm der Entrüstungs durchs Land. Was für eine Scheinheiligkeit.
      Die Aussagen von Hopps Anwalt machen mir nur noch Angst. Und so einer ist Anwalt.

      PS: Justins Artikel ist herausragend gut.

  51. Mit der 3-Stufen-Strategie gibt man den Ultras ein wahnsinniges Machtinstrument in die Hand. Theoretisch wäre es möglich das sich die Fanszenen solidarisieren und koordinieren und so den ganzen Spieltag abbrechen. Der Druck beim DFB/DFL wäre enorm. Es müssten nie dagewesene Härte reagieren, genauso dann wieder die Fanszenen… eine eskalationsspirale… und das, weil ein Milliardär und der DFB beleidigt wurden (find ich auch nicht so spitze, gerade weil der Protest gegen Hoffenheim und Kollektivstrafen durchaus sinnvoll sein könnte, wenn angemessen vorgetragen). Man muss ja auch sagen das der Protest, durch die Art wie er vorgetragen wurde, sich komplett selbst diskreditiert hat.

    Es ist jetzt auch nicht so als ob Hopp der erste war der in einem Stadion beleidigt wurde, es ist halt schon gang und gäbe und in jedem zweiten Fangesang zu finden (find ich jetzt auch nicht gut). Und da fragt man sich schon was diesen Vorfall so einzigartig macht. Das hat dann wenig mit whataboutism zu tun, wenn man versucht das Ganze in dem gesamten Kontext einzubetten. Und andere Anfeindungen tragen wesentlich radikalere Botschaften in sich (z.B. auch die Pfiffe gegen Jatta die mM eindeutig rassistisch motiviert waren). Jetzt so zutun als ob Beleidigungen das gleiche wie Rassismus wären (es soll ja immer der 3 Stufen Plan folgen) ist halt auch eine extreme Verharmlosung von Rassismus.

  52. Erstaunlich: In der Fußballwelt läuft gerade eine feudale Revolution ab und große Teile des zahlenden Publikums machen sich unter Hinweise auf republikanische Tugenden wie Menschenwürde, Meinungsfreiheit, Rechtssicherheit zum rhetorischen Handlanger derer, die gerade diesen demokratischen Unterbau des Fußballs abschaffen wollen. Das ist eine geniale Strategie. Chapeau!

    Antwortsymbol5 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. In ihrem ganzen Empörungswahn schnallen sies nicht mal.

    2. Der “demokratische Unterbau”? Jeder bastelt sich seine eigene Philosophie zurecht…gerne, aber bitte ausserhalb des Stadions.

      1. Bokki, die typische unreflektierte Sichtweise.
        Der Mann hat mit ein paar Kumpels ein supernötzliches Produkt entwickelt. Dann eine Firma draus gemacht, die über Jahrzehnte zehntausende Arbeitsplätze geschaffen und unterhalten hat. Die Firma geht an die Börse, Leute kaufen Aktien und schon ist er Milliardär. Wo bitte schön ist das nicht redlich erarbeitet? Muss man noch erwähnen dass er auch Milliarden gespendet hat in der ganzen Zeit? Ob er ein Demokrat ist? Auf jeden Fall hat er vermutlich hunderttausende Mal mehr für die Gesellschaft (und die Demokratie Deutschland) getan als die meisten in diesem Lande.

        Und dann, ja und dann hat er noch seinen Herzensclub gesponsort und in die Bundesliga geführt, sodass die Millionarios von BVB und FCB die Meisterschaft nicht jedes Jahr fast geschenkt bekommen. Echt schlimm der Mensch.

      2. Und bei 50+1 gehts doch auch nur um Besitzstandswahrung, man will die bestehenden Verhältnisse festzementieren, bloss keine Neuen hochkommen lassen.

      3. Vereinsfußball und Investorenfußball sind nicht kompatibel und unterscheiden sich wesentlich.
        Hopp selbst ist in dieser globalen Bewegung nur eine Randfigur – auch wenn er natürlich in Sinsheim der Fürst ist, der dort in seinem eigenen Stadion residiert (und ich benutze direkt seinen eigenen Worte.)

  53. Theoretisch wäre es möglich das sich die Fanszenen solidarisieren und koordinieren und so den ganzen Spieltag abbrechen.

    Tja. Ich fürchte, dass wir das in diesem Monat noch in der Praxis erleben werden. Die Reaktionen der betroffenen Fangruppen auf das Echo, das sie mit ihrer Aktion hervorgerufen haben, zeigen ganz klar, dass man sich dort im Recht fühlt. Und der Kitzel, es jetzt dem DFB mal so richtig zu zeigen, ist jetzt da.

  54. Hab jetzt https://www.sueddeutsche.de/sport/fc-bayern-schickeria-1.4826610-2
    und http://suedkurve-muenchen.org/stellungnahme-spruchband/#more-9435
    gelesen.

    “Red Fanatic” schreibt:
    “Eine bloße Beleidigung, aktuell häufiger als „Schmähung“ bezeichnet, in Form von Spruchbändern oder Gesängen mit rassistisch motivierten Taten zu vergleichen, ist schlichtweg schwachsinnig. In fehlender Gradlinigkeit üben sich zudem auch Medien, Verantwortliche und Spieler. Aufgebrachte Kommentare und Appelle zu mehr Toleranz über soziale Medien oder durch Stellungnahmen lassen jegliche Selbstreflexion vermissen.”

    Diese Typen sind völlig jenseits von Gut und Böse. Sie verstecken sich hinter dem vermeintlich laschen Auftreten des DFB gegen Rassismus, und versuchen so ihre rassistischen, sexistischen, terroristischen (Hopp im Fadenkreuz, Bengalos, Schlägereien, Rassismus bei Chelsea) und menschenverachtenden Aktionen zu kaschieren. Perfide und pervers.

    Es läuft immer wieder darauf hinaus (auch bei Justin) dass man eine “milliardenschwere Einzelperson” ja ruhig verfolgen darf, alles andre sei ja viel schlimmer. Sie wollen dem FCB auch vorschreiben, wen man als Sponsor haben darf und wen nicht (Katar). Die spielen sich als das politische Gewissen des FCB auf. Denen gehört aber nun mal nicht der Verein. Die gehören einfach nicht ins Stadion. 95% aller Bayernfans haben null am Hut mit denen. Ich kann ein Spiel sehr gut ohne Bengalos, irrsinnige Spruchbänder und vermeintlich tolle “Gesänge” geniessen.

    Antwortsymbol5 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Nur weil du kein Gewissen hast?!

    2. Ja man hat manchmal den Eindruck das diese Debatte für Klassenkämpfe instrumentalisiert wird.
      Sehr schade

    3. Red Fanatic:
      “Fehlende klare Bekenntnisse oder aktives Engagement gegen Antisemitismus, Homophobie und Rassismus stehen demgegenüber aber allzu selten auf der Agenda.”.

      Sie sagen sie seien gegen Antisemitismus, aber was sie machen mit den Spruchbändern und Fadenkreuzplakaten: genau so haben die Nazis reiche Juden verfolgt. Menschenverachtend. Und mit dem Ziel, unliebsame Personen zu beseitigen. Und sowas schaukelt sich immer weiter auf. Bis echte Gewalt passiert (“aber da können wir ja dann nichts dafür”. “Aber wir organisieren jährlich das Landauer Turnier.”). Wehret den Anfängen. Das wurde jetzt schon viele Jahre zu lang toleriert. Fantastisch dass der FCB und die Spieler ein so klares Zeichen gesetzt haben.

      1. Lese mal die Seite durch

        http://redfanatic-muenchen.com/

        Ach ja im Impressum gibt es keine Verantwortlichen wie bei den anderen auch.

    4. Würdest Du mir bitte einmal die Stelle zeigen, wo Justin sagt, dass man “milliardenschwere Einzelpersonen ja ruhig verfolgen darf”?

      Ich habe gesucht, sie aber nicht gefunden.

      Das Auftreten des DFB gegenüber Rassismus ist übrigens nicht “vermeintlich” lasch. Es ist lasch.

      Das Sponsoring von Katar wird sicher von weitaus mehr als 5% der Fans und Mitglieder kritisch gesehen.

      Tut doch bitte nicht so als, ob Eure jeweilige Meinung die Mehrheitsmeinung von 2/3 der Mitglieder/Fans ist. Vielleicht ist sie es sogar. Aber das weiß doch kein Mensch.

      Und wenn Du Spiele ohne Gesänge geniessen kannst, ist das doch in Ordnung. Viele mögen es halt.

      Was ich sagen möchte: lasst uns doch das Arsenal der “Waffen” in der Diskussion etwas herunter fahren. Unterschiedliche Meinungen sind doch prima, aber es sollte jeder zumindest die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass der Diskussionspartner vielleicht auch Recht haben könnte.

  55. Guter Artikel. Sehr differenziert. Hat mir (der sich am Samstag wie viele andere Fußball-Fans auch unsäglich über die Typen mit Ihrem Banner aufgeregt hat) gezeigt, dass man nie vorschnell urteilen soll.

    Dennoch bin ich der Meinung, dass die Schickeria mit Ihrer Aussage, dass man sich anders als durch diese persönlichen Beleidigungen und teilweise Drohungen (siehe Gladbach und Dortmund) kein Gehör verschaffen könne, nicht recht hat.

    Wie wäre es, wenn man den Anfang einer solchen Diskussion nicht mit Beleidigungen und Schimpfwörtern im Stadion austrägt (wo Familien mit Kindern sitzen, denen man das dann erklären soll), sondern direkt zum DFB und zur DFL trägt? Eine gemeinsame, friedliche Demonstration von Ultras aus München, Dortmund, Mönchengladbach, Köln, Berlin usw. vor der Zentrale des DFB oder der DFL mit lautstarken Forderungen und markigen Spruchbändern (ohne Beleidigungen und Drohungen) würde eine ebenso große mediale Beachtung (jedoch ohne Missachtung und evtl. sogar mit Bewunderung und Verständnis) hervorrufen. Das wäre mal ein starkes Zeichen mit Vorbildfunktion gegen die Abgehobenheit und Kommerzialisierung des Profifußballs durch Funktionäre von DFB und DFL!

    Einfach bloß so lange mit Beleidigungen und Drohungen provozieren, bis die Fronten ganz verhärtet sind, bringt gar nichts.

  56. Was ist eigentlich mit all denen, die jetzt stinksauer sind, weil man ihnen am Samstag ein tolles Spiel letztlich versaut hat. Sollen die jetzt allle fürs Wochenende in der Arena Plakate mitbringen “Alle Ultras sind Hurensöhne”?
    Oder wie ist das. Das Recht sich wie eine Offene Hose zu benehmen liegt wieder mal nur auf einer Seite.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Volle Zustimmung.
      Ich hab immer noch einen dicken Hals, weil mir ein paar Deppen nen richtig geilen Fussballnachmittag versaut haben.

    2. …bin froh, dass morgen wieder Fussball gespielt wird – und hoffe sehr, dass wir uns dann wieder über selbigen unterhalten, uns darüber austauschen – wäre übrigens schön, wenn es voher noch einen Vorbericht zum Spiel geben würde..? Gute Nacht.

  57. Flick
    Winning winning winning
    Auf dem Platz
    Und jetzt auch mit dem Umgehen mit der Situation

    CFC ist besiegt-naja so gut wie
    Das bvb spiel ist wichtig aber daran macht man es mMn jetzt nicht fest.

    MMn ist die Sache für den FCB reine Formsache

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Sieht zwar alles sehr sehr gut aus aber und für mich spricht auch alles für eine Vertragsverlängerung.. aber man soll das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erlegt ist.
      Mich hat ebenfalls imponiert wie Flick mit den Fans umgegangen ist und seine Aussagen bei der PK.

  58. Apropos Scheinheiligkeit. Laut mdr hat der Love & Peace Vorzeigeclub von DFB und DFL, Raba Leipzig, am Sonntag 20 Japaner aus dem Stadion geworfen. Aus Angst vor Corona. Das ist Diskriminierung. Ich warte auf den Sturm der Entrüstung …

  59. Und nun noch eine ganz besonders ketzerische Behauptung!!!!!
    UNSERE ULTRAS SIND DIE DÜMMSTEN VON ALLEN!!!!!

    Wer ist eigentlich der Auslöser dieses ganzen seit Jahren laufenden Beleidigungstheaters?
    Jeder weiß es! Und worüber wird seit dem Wochenende in allen Medien gesprochen?
    Über das Skandalspiel in Sinsheim und die Bayernfans im Gästeblock!
    Diese bösen Bayern! Sakandalös. Ungeheuerlich! Fehlt nur noch ein Brennpunkt im Fernsehen!

    Und die eigentlichen Verursacher sitzen zuhause und besaufen sich wahrscheinlich vor Vergnügen, während alle einschließlich unserer eigenen Vereinsführung auf die “bösen Bayerfans” einprügeln, die auf den genialen Einfall kamen, sich ausgerechnet mit der braunen Wand solidarisch zu zeigen.
    Mit denen, die keine Gelegenheit auslassen, uns ans Bein zu pinkeln; die auch schon mal ein paar Fans beim Auswärtsspiel in Dortmund zusammenschlagen, wenn sich die Chance bietet.

    Wie kann man nur so blöd sein!

    Antwortsymbol12 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. @Anton: “Braune Wand”? Werden jetzt hier alle Fans eines Vereins in Sippenhaft genommen? Was soll der Blödsinn? Soweit ich weiß, hat auch nur EIN Freiburger Olli Kahn einen Golfball gegen die Schläfe geworfen. Sind deshalb ALLE Freiburger Drecksäcke? Soweit ich weiß, haben nur wenige Personen aus Hoffenheim das Plakat “Fotzen Freiburg” in die Höhe gehalten:
      https://www.facebook.com/ultrapeinlich/posts/721345811281560/
      Sollen deshalb alle Hoffenheimer Fans den Auswärtsspielen ihrer Mannschaft fernbleiben?

      Nein! Die Mühe müssen sich die Verantwortlichen beim DFB imho schon mal machen: Mit Hilfe technischer Möglichkeiten sich die Personen herauszupicken, die ihrer Ansicht gegen welche Statuten, Gesetze etc. verstoßen haben. Und selbst dann sollte es danach von einem ordentlichen Gericht verhandelt werden.

      Just my two cents.

      1. Lieber Holdor, mein Schager, der aus Siegen stammt ist seit über 40 Jahren BVB-Mitglied, hat da in der Jugend selbst gespielt, hat seine Dauerkarte und ist sinnigerweise auch noch bei der Kripo in Dortmund – und der, der sich sicherlich bei BVB auskennt, der spricht von der Braunen Wand. Warum wohl?

    2. Nagel auf den Kopf getroffen, @Anton.

      SM und RFM sollten wegen erwiesener Dummheit die Akkreditierung als FanClub entzogen bekommen. Einfach “nicht bayernlike” ..

      1. So weit ich das verstanden habe sind sie mit Absicht nicht als Fanclub organisiert

        Die Ticketvergabe läuft anonym zzt wohl über Club 12

        Im Impressum ist auch niemand verantwortlich für nix

        Würde als FCB erstmal damit anfangen das nur noch voll transparente Fanclubs oder sonstige Organisationen mit Ticket ins Stadion dürfen

        Man sollte sich mal fragen was die zu verbergen haben

        Was soll die Anonymität
        Was sollen die Masken
        Was soll das verschleiern und verstecken?

      2. Wenn das so ist, @918, zweifle ich an der Intelligenz des FCB-Fanbeauftragten (das ist m.W. immer noch Aumann) und derjenigen, die ihn beaufsichtigen.

    3. Tja Anton
      Eigentlich unmöglich aber wir stimmen überein

    4. 100% Zustimmung!
      Für mich ist es ohnehin der Treppenwirtz dieses Jahrtausends, dass sich ausgerechnet die BVB-Ultras als die Hüter des ehrlichen und traditionellen Fußballs aufspielen. Sie vertreten einen börsennotierter Verein, der trotz seines Börsengangs und den dadurch eingenommenen Millionenbeträgen (größtenteils auf Kosten der eigenen Fans) einen horrenden Schuldenberg angehäuft hat. Wohl nur die lange Geschichte und Tradition des Vereins hat den BVB vor ein paar Jahren davor gerettet, in den Amateurfußball strafversetzt zu werden. Die sollten heute noch dem DFB aus Dankbarkeit die Füße küssen. Statt dessen stellen sie sich als die Moralapostel schlechthin dar und wurden oft genug noch durch Äußerungen von Watzke gegen die “bösen” Investorenklubs gedeckt und angespornt. Obwohl man die Fehde gegen Hoffenheim definitv begonnen hat, stellt man sich seit der zweifelsfrei auch nicht zu gutheißenden Schallkanonenaktion in Hoffenheim genüßlich als mißverstandene Märtyrer dar. Als dann RB in der Liga auftauchte, sahen sich einige sogar genötigt, den Beschimpfungen durch tätliche Angriffe auf Fans von RB noch eine kriminellere Komponente draufzusetzen. Schlimm genug, dass der DFB diesen Chaoten immer wieder die Hand hingehalten hat. Irgendwann war es einfach zu viel. Wenn KHR am Samstag sagte, dass wir viel zu lange weggeschaut haben, wird er damit sicherlich auch den BVB gemeint haben, der weder die Faschos aus seiner Kurve rausbekommt noch die Beleidigungen eindämmen kann. Ehrlich gesagt fand ich das gellende Pfeifkonzert im Anschluss an die Durchsage von Dickel am Samstag fast noch schlimmer als die Aktion einiger Bayern-Ultras in Hoffenheim. Das klang nicht nach einer kleinen Gruppe sondern nach einer soliden Mehrheit.
      Am allerschlimmsten ist allerdings, dass sich immer noch genügend Leute finden, die die Aussetzung der Bewährung als so schlimm erachten, dass sie sich mit den BVB-Ultras solidarisieren.
      Aber wenn es um ein gemeinsames Ziel und gegen einen gemeinsamen Feind geht, soll es ja schon mal vorgekommen sein, dass der eigentliche Graben zwischen links und rechts ganz schnell überbrückt werden kann. Der Feind meines Feindes ist aber eben nicht automatisch mein Freund.

      1. 100% d‘accord Willy

        Dazu kommt noch diese Nähe zur rechten Szene einiger derer Gruppen.

        Eine seltsame Allianz
        Antifa und Rechtsextreme

      2. Fast, mein Lieber, das sind nicht die BVB-Ultras. Die sind nur die Erfüllungsgehilfen, denen spätestens bei der nächsten JHV wieder erklärt wird, wer das Böse im deutschen Fußball ist. Der eigentliche einzige Bewahrer der Tradition und des wahren Fußballs ist der Geschäftsführer der KGaA – Watzke. Das ist seit Jahren der eigentliche Brandstifter. Und immer wenn die Sache – wie bei der Sperrung der Süd – eskaliert, dann ist er der Erste, der zurückrudert.
        Nicht umsonst hat der BVB kommentarlos die Aufhebung der Bewährung durch den DFB akzeptiert.

        Nach der Sperrung der Süd, war den entsprechenden Gruppierungen klar, dass sie das den übrigen Fans in der Süd nicht noch einmal verkaufen können. Also hat man zwar den Protest gegen RB nicht eingestellt, aber sich kreativere Dinge einfallen lassen.
        Bei Hopp dagegen geht es letztlich vor allem um die Auswärtsspiele, wo sowieso hauptsächlich der “harte Kern” mitfährt – und da hat man es auf eine Machtprobe mit dem DFB ankommen lassen. “Mal sehen ob der DFB das wirklich durchzieht?”

        Und dann solidarisieren sich unsere Deppen mit denen im Kampf gegen den DFB.
        Und für den Kampf mit dem DFB braucht es ganz zwingend “Hurensohn-Banner” Und Fadenkreuz-Plakate.
        Da weiß man wenigstens, wes Geistes Kind da einige sind.

      3. Gut gebrüllt Rauschberg

      4. Dem gibt es nichts hinzuzufügen @ Willy

        Die Kollektivstrafe wurde auf Bewährung ausgesetzt und sie waren schlicht zu dumm, zu eitel oder sonstwas um sich daran zu halten. Da brauch ich mich dann nicht beschweren wenn ich bestraft werde. Das sind ganz einfache Regeln und man kann mit ein bisschen Grips schon auf die Idee kommen, dass Fadenkreuze nicht sonderlich förderlich sind um nicht erneut bestraft zu werden.

        Sich damit zu solidarisieren ist halt keine gute Iidee @ Bayern-Fans. Da muss man dann auch nicht erstaunt sein, dass es Gegenwind gibt.

        Und da hast du ebenfalls recht. Der DFB hätte damals schon bei den Angriffen auf die Leipziger Fans drastisch durchgreifen müssen und Watzke war damals nur ein Brandbeschleuniger.

    5. @Anton: “Lieber Holdor, mein Schager, der aus Siegen stammt ist seit über 40 Jahren BVB-Mitglied, hat da in der Jugend selbst gespielt, hat seine Dauerkarte und ist sinnigerweise auch noch bei der Kripo in Dortmund – und der, der sich sicherlich bei BVB auskennt, der spricht von der Braunen Wand. Warum wohl?”

      Weil es dort zahlreiche Rechte gibt, ist bekannt. Weshalb Dortmunder Freunde, die eine Dauerkarte für die Süd haben, diese auch nicht mehr nutzen, sondern weiter verleihen. Wenn dein Schwager bei der Dortmunder Kripo ist, dann wird er aber auch den Schwarzen Block kennen. Und dann dürfte er auch wissen, dass in diesem eben nicht nur die Faschos aus Dortmund-Dorstfeld etc. sich betätigt haben, sondern auch die reichen Kids aus dem Dortmund Süden, die einfach nur auf Randale aus waren und sind und, wenn sie dann mal eingesackt werden, von ihren gut betuchten Eltern und deren Anwälten aus der Scheiße geholt werden, für die sie eigentlich geradestehen müssten.

      Und was man ebenfalls unterscheiden muss. Innerhalb der Ultras finden seit Jahren Machtkämpfe statt. In Dortmund, Gelsenkirchen, Berlin usw. Auffällig: In eigentlich allen Städten sind Kampfsportler beteiligt, die sich mit dem Fußball imho ein Feld suchen, auf dem sie sich gewaltbereit betätigen können, ohne so schnell eingesackt zu werden, als wenn sie in der normalen Kneipe eine Schlägerei anfangen würden.
      –> https://www.derwesten.de/sport/fussball/bvb/gefuerchtete-bvb-hooligans-riot-0231-so-machen-die-dortmunder-chaoten-nach-ihrer-aufloesung-weiter-id211744253.html

      Dürfte dein Schwager eigentlich alles wissen. Und frag ihn mal, ob er mit einem M. Plancken gekickt hat. ;)

  60. Servus, nun melde ich mich auch nochmal zu Wort. Manche freuen sich, auf eine sachliche Diskussion und manche wollen gleich mit dem Knüppel zuhauen, gell @918 und wipf ?

    1. Tönnies: Warum soll man bei Tönnies nichts sagen und das als Versehen abtun und bei anderen Sachen dann auf einmal reagieren ?
    Wenn jemand einen Fehler gemacht hat, dann gehört er genauso bestraft, wie andere auch, wenn es nach meinem Rechtsverständnis geht. Das heißt, wo waren da empörte Verantwortliche aus anderen Vereinen, bzw. der DFB ? Nicht da und wenn sich Vereinsvertreter geäußert haben, so wurde sich schützend vor ihm gestellt und er wurde eben nicht kritisiert ;)

    2. MRP hat mit dem gezeigten Spruchbändern nichts zu tun ;) Warum diese Gruppe immer wieder nach 918 ausgesperrt werden soll, bleibt sein Geheimnis.

    3. Es gab schon mal eine Zeit, in der die Südkurve unter extremen Repressionen zu leiden hatte. Damit meine ich die Salewskizeit und diese würde noch weiterhin andauern, wenn nicht beim Supercup gegen Chelsea die Leute aus der Süd dabei sein durften und Stimmung gemacht hätten und die Vorstandsschaft aufgewacht ist.

    4. Wir brauchen keine Stimmung:

    Manche sehen es so, jedoch nicht alle. Viele wollen Choreographien sehen und filmen das auch mit ,was legitim ist und auch erlaubt ist. Aber um zum Überbegriff zurückzukommen, Stimmung wird in gewisser Maßen gewollt, da man sich dann von anderen Ligen absetzt (farbenfrohe Kurven) und um die Bundesliga besser vermarkten zu können. Jedoch hat das Supercupspiel in Prag gegen Chelsea gezeigt, was Stimmung ausmacht. Als Mourinho vergeblich versucht hat, die Chelsea Fans dazu zu animieren, stimmlich dagegen zu halten.

    5. Warum so kritisch sich geäußert wurde:

    Wenn man sich mit kreativen Spruchbändern oder Aktionen meldet, interessiert es keinen. Es wird darüber hinweggesehen. Dass soll den Inhalt nicht verteidigen, aber evtl. besser erklären.

    Gespräche gab es schon viele mit dem DFB und anderen Funktionären, geändert hat sich nichts. Nicht weil die Anhänger den Funktionären nicht zu hören, sondern weil die Funktionäre nicht zuhören wollten. Dazu gibt es einige weitere Infos auch im Netzt für jeden nachlesbar.

    Demonstrationen wurden auch schon gemacht, hilft aber halt nix, weil das für den DFB außerhalb des Stadions ist und damit nicht im “Blickfeld”.

    6. DFB:

    Man nehme z. B. die Montagsspiele, welche noch in Liga 3 zu finden sind, dann werden diese mit folgenden Wortlaut gerechtfertigt:

    Dr. Koch (Vize-Präsident vom DFB) im Februar 2018: “Montagsspiele seien ausschließlich für Teilnehmer der Europa League angebracht.” Soweit ich weiß, spielt kein Verein aus Liga 3 im Europapokal (Europa League und Champions League). Quelle : Bayern-Amateure Bladdl

    Wenn man bedenkt, dass man als Heimanhänger nicht mal die Montagssspiele in München besuchen kann aufgrund der zeitlichen Ansetzung, so muss man sagen, dass diese nicht nur für Auswärtsfans, sondern auch für Heimfans ein großes Problem darstellt.

    7. FCB: Auch der FCB macht nicht alles für seine treuen Anhänger, wie es hier oft dargestellt wird. Er legt ihnen auch gerne öfters mal mehr oder weniger Steine in den Weg.

    Beispiel 1: Ein Testspiel der Amateure gegen einen namhaften Zweitligisten soll ausgetragen werden. Man möchte jedoch keine Fans, ohne Angaben von Gründen dabei haben und legt somit das Spiel auf 15:30 Uhr. Auf eine Uhrzeit, wo die meisten noch arbeiten und somit, wenn nur ein geringer Teil dabei sein kann. Der namhafte Zweitligist machte jedoch das Spiel öffentlich und schon war es nicht mehr intern.

    Beispiel 2: Man freut sich über schöne und detaillierte Choreographien. Jedoch wurden die Brandschutzbestimmungen so verschärft, so dass nur noch sehr wenige Choreographien gezeigt werden können. Zu guter letzt beauftragt man noch eine Agentur, um eine “eigene” Choreographie zu zeigen.

    Beispiel 3 (Dauerkarten bei den Amateuren):

    Man hat nach dem Aufstieg der Amateure eine Dauerkarte eingeführt. So schön, so gut. Jedoch hat man auch Dauerkartenbesitzer für die Profis klar gemacht, eure Dauerkarte, welche davor sowohl für die Spiele der 1. Mannschaft, als auf für die Amateure gegolten hat, gilt auf einmal nicht mehr. Ihr müsst euch auch für 70,00 € eine extra Dauerkarte kaufen. Was vor einigen Jahren nicht notwendig war, wird auf einmal notwendig, obwohl der Umsatz stetig steigt. Auch die SZ hat sich mit dem Thema auseinandergesetzt, bei dem weder KHR noch Uli Hoeneß eine gute Figur abgegeben haben ;)

    Auch muss angemerkt werden, dass man auch eine andere Meinung zu Themen haben kann, als die Vereinsspitze und sich nicht deren Meinung anschließen muss, wenn man anderer Meinung ist. Das führe ich an, nachdem jemand im vorherigen Thread gemeint hat, man sei, wenn man nicht die gleiche Meinung habe, kein FCB Fan oder Anhänger.

    8. @Wipf und 918:

    Täglich grüßt das Murmeltier. Ihr beide hetzt, wie auch von der MSR Redaktion teilweise zu Recht sanktioniert, gegen die Gruppen aus der Südkurve, ohne die Leute zu kennen, bzw. mal mit ihnen gesprochen zu haben.

    Ich werde jetzt, nicht alle Kommentare von dir mein lieber @918 hier aufführen, aber wenn du schreibst, du möchtest nicht alle Ultras und Kurven diffamieren, aber gleichzeitig weiter unten die gleiche Keule rausholst, dann zaubert mir das schon ein Lachen ins Gesicht :D Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern ;) Schau dir mal deine Kommentar vorher genauer an, die du davor geschrieben hast und kommentiere dann ;)

    Beleidigst und gibst keine Quellenangabe an, aber zeigst mit den Fingern auf andere, läuft.

    Wipf und einige, nicht alle, haben in das gleiche Horn geblasen, ohne zu differenzieren. Wenn KHR der Verein so wichtig ist, wie er betont, warum war dann nicht bei einer Geburtstagsfeier zu Ehren des FC Bayern München, der 120 Jahre alt wurde, kein Präsident Hainer und auch kein Karl-Heinz Rummenigge da ? Nur, der hier auch oft zu recht kritisierte Uli Hoeneß war da und auch Oliver Kahn, sowie einige andere Legenden.

    Der Text ist nun länger geworden, als ich es wollte, aber ich möchte damit aufzeigen, dass auch unser FCB teilweise für Unverständnis sorgt und nicht alles Gold ist, was glänzt. Wie unsere Vereinsspitze nach der denkwürdigen Pressekonferenz zu recht kritisiert wurde, so nehme ich mir das Recht als Mitglied auch mal heraus. Meine persönliche Meinung zu Raba, Financial Fairplay und Investoren habe ich hier mal ausgenommen.

    Keiner muss meiner Meinung sein, aber man sollte sich doch vl. hinterfragen, ob mein Text nicht einen kleinen Funken Wahrheit beinhaltet ;)

    In dem Sinne, würde ich mich auf sehr viele sachliche Diskussionen freuen.

    RWG M1900

    Antwortsymbol12 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. @M1900

      Es ist nun mal mein Naturell, in Diskussionen neben dem Florett auch mal die Bratpfanne rauszuholen. Sollte man aushalten können, ich kann’s auch.

      Wirfst Du mir jetzt vor, dass ich “die Ultras” diskriminiert habe, oder dass ich “mit 918 ins gleiche Horn geblasen habe? Ich habe die Ultras jedenfalls nicht “diskriminiert” (oder gegen sie “gehetzt”). Sondern sie nerven mich. Und ich halte sie für “wenig klug”. Und dass sogar 918 und ich mal die gleiche Auffassung haben ist wohl auch eine Art von Premiere).

      Also nochmal, ich habe seit längerem ein arg gespaltenes Verhältnis zu einem großen Teil der FCB-Anhängerschaft. Schon vor Jahren war es mir lieber, im strömenden Regen auf dem Fahrrad von der Arena nach Hause zu fahren, als dass ich mir das Gerede in der Stadion-U-Bahn angehört hätte. Und inzwischen nerven mich die Verlautbarungen der diversen “Fan-Gruppierungen”, namentlich die der Schickeria. Los ging es mit dem so genannten “offenen Brief der Bayernfans” (2009). Den Ärger damals konnte ich schon nachvollziehen – die Hitzfeld-Philosophie hatte sich überholt und der Verein brauchte neuen Input. Aber der Inhalt? Ein Dokument reiner Ahnungslosigkeit, und das merkte man dem offenen Brief leider an (einfach mal mit dem späteren Lahm-Interview vergleichen, der wusste wovon er sprach). Ich weiß jetzt nicht, ob dieser Brief von der Schickeria stammt, oder von einer anderen Gruppe, jedenfalls stammt er aus dem “aktiven Fanspektrum”. Und nochmal zur Klarstellung: Es ist o.k., wenn sich Fans zu Fragen des Vereinsmanagements äußern, völlig o.k. (passiert ja auch hier im Forum). Aber wenn man sich schon so weit aus dem Fenster lehnt wie die Verfasser dieses Briefs, und wenn man dann so derart danebenliegt, braucht man sich nicht zu wundern wenn man von anderen nicht mehr ernst genommen wird.

      Du beschwerst dich weiter oben über Salewski – der wurde (in der erfolgreichsten Phase des Vereins überhaupt!) m.W. in Reaktion auf die “Koan Neuer – Plakate” geholt. Und ich verstehe das. Da steht der Verein vor der zentralen Personalie für die nächsten 10 , 12 Jahre und plötzlich solidarisiert sich eine große Zahl von Einfaltspinseln, die das gefährden. Klar, die “Koan-Neuer-Dimpfeln” sind nicht der “Club12” und auch nicht “die Süd” (gegen die ich nichts habe), sondern das war eine breite Mehrheit. Aber weißt du was mir Respekt vor dem “Club12” oder vor SM oder RFM oder anderen Veranstaltungen einjagen würde? Wenn die damals gesagt hätten, so einen geilen Sportler wie Manuel Neuer, der genau das ist was wir alle auch sind, nämlich ein in der Wolle gefärbter Fußballfan, den müssen wir unbedingt haben. Gab’s sowas? Dann hab ich’s nicht mitbekommen. Wenn Du mir ein paar belastbare Belege lieferst nehme ich alles zurück. Aber ich hab grad selbst ein bisschen gegoogelt – @M1900, das wird nix. Es waren gerade die so genannten “Fans” aus der Südkurve, und es war die Schicksenriege, die gegen Neuer gewettert haben und das als “die demokratischste Abstimmung” bezeichnen, “die möglich ist” (sic!). Da fallen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung doch ziemlich auseinander.

      Die “Koan Neuer Plakate” liegen nun ca. neun Jahre zurück, und was haben die Fangruppierungen seither geleistet? Zugegeben, teilweise gewitzte Choreographien, aber auch viele politische Äußerungen und nun leider auch Beleidigungen. Und das ist leider auch nicht viel besser als die vorherigen sportlichen Verlautbarungen. Fangruppierungen sollen Support liefern. Nur support. Und das ist leider nicht mehr der Fall.

      Zu den “politischen Äußerungen” möchte ich dann doch noch was sagen. Es ist mir klar, das ich mit dem, was ich gleich sagen werde, absolut alleine dastehen werde. Trotzdem, und auch gerade deshalb, stehe ich dazu: Es war lange, sehr lange, gute Tradition im Fußball, dass politische Äußerungen jedweder Art unterblieben sind. Die frühe Bundesrepublik hat da eine sehr klare Haltung eingenommen, die aus dem Wissen gespeist war, dass bestimmte “Undemokraten” Sport und Fußball für ihre Zwecke instrumentalisiert hatten (Mussolini den Fußball bei der Skandal-WM 1934, Franco wohl auch – der war ein großer Fan von Real Madrid, auch bei 1860 gab’s braune Prominenz auf den Tribünen und über die beiden Olympiaden 1936 – man nehme nur mal den verweigerten Händedruck mit Jesse Owens – gibt’s auch genügend Infos) . Diese gute Tradition hat leider der DFB preisgegeben (unter dem Präsidenten 20er), und heute übernehmen das gewisse “Ultras” und nutzen Politik zur Selbstdarstellung. Ich habe da eine sehr, sehr klare Haltung, die wahrscheinlich 99% der Öffentlichkeit nicht passt, von der ich aber nicht abweichen werde. Mir ist der Inhalt egal, ich will im Sport keine Politik sehen.

      1. @wipf
        Du sprichst mir so aus dem Herzen.

      2. danke, @sendlinger. Eins hab ich noch vergessen:

        “Das habt ihr Fein gemacht”

        Rasend dumm, einfach nur rasend dumm, so ein Plakat. Da frage ich mich: Meinen die das wirklich noch ernst, oder wollen sie nur ins Fernsehen kommen?

      3. @Wipf

        Wenn du das so siehst, dann nehme ich das mal so an zum Thema Diskussionstil.

        Jedoch möchte ich zum Thema “Diffamierungen” folgenden Kommentar von dir zitieren, “SM und RFM sollten wegen erwiesener Dummheit die Akkreditierung als FanClub entzogen bekommen. Einfach “nicht bayernlike”.”

        Empfinde ich schon als Diffamierung, aber ok.
        Du behauptest weiterhin, dass du sie für “wenig klug” hältst, begründest du das aber nicht näher, was ich in dem Fall schade finde, weil man so erfahren würde, warum du so denkst.

        Das der offene Brief von der SM oder einer anderen Gruppe gewesen ist, kann ich mir nicht vorstellen. Ich gehe davon aus, nachdem der Brief auf transfermarkt veröffentlicht wurde, dass andere Fans diesen Brief geschrieben haben.

        Thema. Koan Neuer:

        Neuer war Ultra bei Schalke und Schalke und Bayern sind sich aufgrund der Freundschaft von Bayern zu Bochum und Schalke zu Nürnberg nicht grün. Ich habe es nicht verstanden und verstehe es immer noch nicht. Neuer hatten die Reaktionen als ehemaliger Ultra bestimmt nicht überrascht. Außerdem ist das Thema bereits geklärt ;)

        Ich finde, als Fan, bzw. Kurve sollte man sich klar positionieren. Das hat und macht die Süd und das ist wichtig. Man muss auch mal seine Meinung sagen dürfen. Auch wenn die Meinung nicht allen passt, z.B. Katar.

        Es wurde außerdem viel gemacht, man hat das Stadion verschönert und einige weitere Sachen gemacht.

        Schade ist allerdings, dass du auf viele meiner Argumente überhaupt nicht eingegangen bist.

    2. @M1900

      Du bzw. ihr habt aber unterschätzt, dass die Aktion auch Vollgas nach hinten losgehen kann und aus dem Zeichen setzen ein Eigentor wird was nun auch passiert ist.

      Wenn die Ultras deutschlandweit einig sind, dass Zeichen gesetzt werden müssen um eure Interessen durchzusetzen hättet ihr das alles boykottieren müssen, stimmungstechnisch oder gleich ganz fern bleiben.

      Die breite Mehrheit solidarisiert sich nicht mit Gewalt, ob Sprache oder Taten. Statt auf passiven Widerstand zu setzen geht ihr voll auf Angriff.

      Und jetzt erwartet ihr Unterstützung? Naiv.

      1. @Systemrelevant:

        Das die Provokation nach hinten los gehen kann, ist bei jeder Provokation möglich.

        Wenn die Leute weg bleiben, heißt es ja immer gleich, die unterstützen den Verein nicht.
        Unterstützung kann man nie erwarten, aber man kann eine kritische Hinterfragung des Themas erwarten ;)

        Leider bist auch du auf keine meiner Argumenten eingegangen.

    3. Um was geht es denn – es geht um den Machtkampf mit dem DFB – schön! Kann man machen!
      Was man nicht machen kann, ist das auf dem Röcken anderer auszutragen.
      Zwei “schöne” Beispiele – zum einen der Samstag, sieh dir mal auf den diversen Videos das Gesicht eines Thiago an – der hat die Welt nicht mehr verstanden. Da wurde ohne Rücksicht auf Verluste genau das zerstört, was eigentlich der Sinn dieses Nachmittags war – nämlich ein Superspiel des FCB, den doch angeblich die Fans unterstützen wollen/sollen. Das Spiel war doch den an dieser “tollen Aktion” beteiligten völlig scheixxegal.
      Und genauso, wie sich die Masse der Fans gefühlt hat, nämlich beschixxen, weil man ihnen das Spiel kaputt gemacht hat, so haben sich auch Spieler wie Thiago gefühlt. Da reißt man sich 70 min den Arsxx auf um ein gutes Spiel zu machen und dann das-
      Zum anderen – Eine Aussage von Kevin Volland von Bayer Leverkusen, der nach massivem Pyro-Einsatz der Bayer-Fans und Spielunterbrechung mit zu den Fans geschickt wurde:
      “Da redest du gegen eine Wand! Das interessiert die überhaupt nicht, was du da sagst. die nehmen dich überhaupt nicht zur Kenntnis.”

      Und genau das ist das eigentliche Problem!
      Wenn es bereits soweit ist, dass die Mannschaft, das Spiel, die Vereinsverantwortlichen des eigenen Vereins den “wahren Fans” praktisch am Selbigen vorbei gehen, weil nur noch die eigene Vorstellung und Denkweise interessiert, dann sollte man sich ernsthaft überlegen, warum man überhaupt zum Spiel geht.
      Wenn selbst die Spieler das Gefühl haben, dass sie diesen Fans sowieso völlig egal sind – dann stimmt da aber etwas ganz gewaltig nicht.
      Und da geht es nicht um Hopp und nicht um den FCB, sondern um die offensichtliche krude Denkweise einiger Herrschaften. Und da nimm dir als Beispiel den Sonntag und den Montag mit ihren Spielunterbrechungen. Was bitte hat ein Hopp mit dem Spiel Union gegen Wolfsburg bzw H96 gegen Kiel zu tun? Absolut nichts! Und der Grund für die Spielunterbrechung ist der gleiche wie am Samstag.
      Besser kann man es doch nicht mehr beweisen und jedem verdeutlichen, das diesen sogenannten “wahren Fans” ihr eigener Verein, die Spiler und das Spiel völlig egal sind.

      1. Die Ultras wird niemand vermissen wenn sie nur durch asoziales Verhalten aufzufallen wissen.

      2. Es geht denen nicht nur um den Machtkampf mit dem DFB sondern auch mit unserem Vorstand.

        Habe hier ja schon öfter geschrieben ( als Hetze bezeichnet) das es den Verantwortlichen nur um die Macht und Deutungshoheit geht.

      3. Unser Südkurve ist oft genug durch gelungenen Support und durch das Anpacken auch sensibler Themen positiv aufgefallen. Den Julius-Hirsch-Preis bekommt man nicht wegen Blödheit im Stadion!
        Umso mehr wundert es einen, dass man sich so unreflektiert und vor allem völlig instinktlos hier vor einen Karren spannen lässt.
        Kreativität ja, Kritik ja – aber doch nicht stumpfes Wiederholen von mehr als zweifelhaften Bannern und Bildern.
        Und diesen Vorwurf müssen sie sich gefallen lassen.

      4. Rechtfertigung Teil2 macht es nur noch schlimmer

        Totale Diskreditierung

        Die brauchen dringend einen PR Berater

      5. @Anton

        Es geht hier um die Rechte von Fußballfans und ja, auch Fußballfans haben Rechte.

        Das es viele geärgert, bzw. sauer waren, kann ich verstehen.

        Das mit den Kollektivstrafen kann jeden Verein betreffen, deshalb die Solidarisierung.

        Leider bist du auf meine Argumente oben nicht eingegangen.

  61. Wenn ich an das Spiel morgen denke, fühlt sich das ganz anders an als sonst.. :-/

    Aufstellung? Taktik Tricks? vs Spielt man volle 90 Minuten (oder mehr)?

    Da bleibt mir eigentlich nur Galgenhumor :-/

    @Admins: Ich möchte nicht “das Feuer mit Benzin löschen”.
    Also lieber den Ball flach halten und keine mittelmäßigen Witze.
    Oder locker etwas Quatsch die Stimmung auf?

  62. Eine klar nachvollziehbar argumentierte Einschätzung – Danke dafür.
    Zumal er sich weitestgehend gegen den medialen Tenor stellt.

  63. Was mich mit am meisten stört, dass die Causa Hopp in keiner Realation zu den rassistischen und sexistischen Fällen steht, wo nichts unternommen wurde. Klar, die Anfeindungen gegen Hopp dauern schon Jahre an, aber sind diese Beleidigungen schlimmer zu bewerten als Rassismus, Homophobie usw.??

    Zudem sind Spielabbrüche das falsche Signal, dabei bleibe ich.
    Schwieriges Thema, zu dem es niemals nur eine Meinung geben wird…

    Ich empfehle dazu die aktuelle Folge “Rasenfunk”:

    https://rasenfunk.de/schlusskonferenz/263

    Ab Minute 55.

    Übrigens drängt sich auch der Fall Künast und das erste Gerichtsurteil auf:

    Quelle lto:

    Zitat: “…Die gerügten Äußerungen, um die es geht, reichen von “Stück Scheisse” über “Drecks Fotze” bis zu “Sondermüll”. Zu insgesamt 22 Kommentaren auf Facebook, die sich gegen Künast richten, hatte das LG am 9. September 2019 entschieden (Az. 27 AR 17/19), dass es sich nicht um strafbare Beleidigungen handle. Die Aussagen seien “keine Diffamierungen der Person”, sie wiesen vielmehr alle einen Sachbezug auf…”

    Der letzte Satz ist interessant…Geht es den “Fans: mit den Hassbannern nicht auch vielmehr um den Sachbezug??

    Inzwischen haben die Gerichte zwar zurückgerudert, aber das Ersturteil spricht doch Bände…

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Dieses Urteil wurde ja auch als Skandal wahrgenommen. Die erfolgten Strafanzeigen wegen Rechtsbeugung gegen die erkennenden Richter sind eine absolute Seltenheit. Zwar hat die Staatsanwaltschaft vorerst die Hände gehoben, dies aber “unabhängig davon, dass die in dem Urteil vertretene Rechtsauffassung hier nicht geteilt wird”. Eine solche Äußerung ist die nächste Seltenheit, welche verdeutlicht, dass das fragliche Urteil eine höchst fragwürdige Mindermeinung darstellt. Ich glaube daher nicht, dass man es hier ins Feld führen sollte.

      Ich habe ja nun auch bereits geäußert, dass ich die Reaktionen auf die “Schmähungen” für scheinheilig empfinde und das Messen mit zweierlei Maß, sowie fragwürdige Motive der Funktionäre unterstelle. Darüber, dass es eine Beleidigung ist, jemanden öffentlich als Hurensohn zu betiteln – Instrumentalisierung und übergeordnete Botschaft in allen Ehren – sollte man sich aber schon einig sein. Nach juristischen Maßstäben erst recht. Alles andere muss man als einer sachlichen Diskussion nicht dienlichen Blödsinn bezeichnen.

  64. Mal zurück zum Sportlichen:

    Neben Hernandez fällt heute wohl auch Boa aus. Zumindest fehlte er beim Anschwitzen. Bin mal gespannt, ob Flick dann wieder Kimmich in die IV zieht oder mit Martinez beginnt…. Beides nicht gerade optimal. Mit Alaba / Kimmich hätten wir bei Flanken aus dem Spielverlauf heraus doch arge Größennachteile. Stellt er Javi als IV gibt’s Geschwindigkeitsprobleme, z.B. bei Kontern (Benito Raman). Wobei dann Alaba hoffentlich mehr den absichernden Part spielt…
    Oder aber Pavard rückt zurück in die IV und Kimmich auf RV.

    Wunschelf wäre:

    Neuer
    Kimmich-Pavard-Alaba-Davies
    Thiago-Goretzka
    Müller
    Gnabry-Zirkzee-Coutinho

  65. […] der Vernunft? Auch der Umgang des DFB mit der Situation bleibt spannend. Der aktuelle Weg könnte, wie wir an anderer Stelle bereits schrieben, zu einer nicht endenden Reihe an Spielabbrüchen führen. Eskalation statt […]

  66. Danke Justin für den guten Beitrag. Die Sache muss man tatsächlich differenzierter sehen. Natürlich ist das Stadion kein rechtsfreier Raum, aber ich halte die getroffenen Verhaltensmaßnahmen für unverhältnismäßig und in der Sache deutlich überzogen. Zum ersten Mal musste ich auch den sky-Kommentar abschalten, es war nicht mehr auszuhalten. Ein Skandal biblischen Ausmaßes.

    Wo soll das mit den Spielabbrüchen denn hinführen? Zukünftig schickt man doch einen “Fan” in den Gästeblock, der mal schnell in wichtigen Spielen bei entsprechendem Spielstand ein Plakat hochhält und schon ist man eine Runde weiter, weil am grünen Tisch gewonnen.

    Die Abkehr von Kollektivstrafen durch den DFB in der Causa Hopp hinterlässt auch einen faden Beigeschmack, weil ja SAP meines Wissens noch Sponsor des DFB ist. Den Grundgedanken der Ultras kann ich nachvollziehen, in der Wortwahl waren sie aber zu provokant und beleidigend, auch wenn dies auf den Fussballplätzen durchaus kein Einzelfall ist. Ob es da zu einer Abkehr von gegenseitigen Beleidigung kommt, ist nun spannend zu verfolgen.

    Karl-Heinz Rummenigge tut gut daran den Dialog zu suchen und vielleicht auch mal die Partnerschaft mit Katar zu überdenken.

    Interessant finde ich auch den Bezug in Talkshows oder Artikeln, die Parallelen zu rassistischen Diskriminierungen oder gar Vorkomnissen wie in Hanau ziehen. Dadurch fühlen sich die Ultras natürlich umso mehr unverstanden, weil sie ja politisch links orientiert sind und nicht rechts.

    Schade, dass derzeit so wenig über den Fußball gesprochen wird, denn der war in Hoffenheim durchaus ansehnlich. Und schönen Gruß noch an Kalle, der soll nicht nur Stifte schenken, sondern endlich mal den Vertrag mit Flick dingfest machen.

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Mit dem Absenden deines Kommentars erklärst du dich einverstanden, unsere Community Guidelines zu beachten.