Sara Däbritz beim 1:0 für FC Bayern München vs. TSG Hoffenheim, Grünwalder Stadion 2018

Frauen besiegen TSG Hoffenheim knapp

michelle Trenner 27.03.2018

Anders als in Köln hatte Bayern eine Mannschaft zu bespielen, die eine enorme Abwehrleistung mitbrachte. Friederike Abt zeigte große Leistung im Tor der Hoffenheimerinnen.

Falls Ihr es verpasst habt

FC Bayern München Frauen - TSG Hoffenheim, GrundformationenGrundformationen: Bayern 4-5-1, TSG 4-3-2-1

Erneut vertraute Wörle auf die gleiche Aufstellung wie gegen Saarbrücken und gegen Köln. Schon in der zweiten Minute hatte Fridolina Rolfö die erste große Chance. Nur vier Minuten später scheiterte Nicole Billa von der TSG an Manuela Zinsberger. Die nächste gute Chance kam in der 19. Minute von Leonie Maier. Sie setzte den Ball knapp übers Tor. Auch Melanie Behringer versuchte sich am Führungstreffer. Im ersten Versuch ihres Freistoß legte sie den Ball in die Mauer, der zweite Versuch scheiterte dann an einer Glanzparade von Abt.

Obwohl die FCB-Frauen immer wieder Druck aufbauten, gelang es der TSG, stark dagegen und die Null zu halten. Fridolina Rolfö suchte ein ums andere Mal den Abschluss und auch Leonie Maier schaltete sich aggressiv in die Angriffe mit ein. Das einzige Tor des Tages sollte allerdings ein Geniestreich von Sara Däbritz in der 36. Minute bleiben. Auf engstem Raum folgte auf die Ballannahme mit der Brust und dem Lupfer mit Links, um sich aufzudrehen, ein satter Abschluss unhaltbar ins Tor. Sie markierte mit dem sehenswerten Treffer das 40. Bayerntor der Saison.

Direkt nach der Pause machten die Bayern sofort wieder Druck, doch spätestens bei Friederike Abt war Endstation. Melanie Behringer setzt den Ball in der 48. Minute erneut knapp über den Querbalken. Auch Sara Däbritz versuchte sich am Freistoß, wobei wenige Zentimeter fehlten. Trotz des Rückstandes stand die TSG in der zweiten Hälfte wesentlich defensiver als noch in Halbzeit Eins. Zinsberger hatte im Tor der Bayern nur wenig zu tun.

Gäste-Trainer Jürgen Ehrmann schickte neben Nicole Billa, und Sharon Beck die eingewechselte Tabea Waßmuth in die Offensive gehen, doch Bayern ließ keine Gefahr aufkommen. Sämtliche Wechsel der beiden Trainer änderten am Spielverlauf wenig. Zehn Minuten vor Schluss prüfte Jill Roord Abt nochmal vielversprechend und und auch Voňková scheiterte – diesmal an der Fußabwehr von Abt. Auf der Gegenseite durfte sich am Ende des Spiels auch Zinsberger nochmal auszeichnen.

Drei Dinge die auffielen:

1. Fluide Rolle von Fridolina Rolfö

Dass die Schwedin vielseitig in der Offensive einsetzbar ist, war bekannt. Vor dem Tor kann sie ihre Kopfballstärke bei Standardsituation einbringen. Aber auch als Wandspielerin ist sie in der Lage, Bälle aus dem Mittelfeld in der Sturmspitze festzumachen, klatschen zu lassen oder direkt aufs Tor zu bringen. In ihrer Rolle auf dem Flügel macht sie nicht nur die diagonalen Läufe aufs Tor zu, die Flügelstürmer vor allem mit Ball am Fuß gehen. Immer wieder driftet sie auch durch die Halbräume in die Spielfeldmitte, um sich am Kombinationsspiel zu beteiligen. Gegen Hoffenheim kurbelte Rolfö nun auffallend oft auch das Aufbauspiel mit an, indem sie sich weit ins Mittelfeld und teilweise bis vor die Abwehr zurückfallen ließ. Somit schuf sich Räume, über die sich Maier auf der Außenverteidigerposition in die Offensive einschalten konnte.

2. Einstiges Stammpersonal schaut zu

War es zu Beginn der Rückrunde vor allem Leonie Maier, die auf Einsätze warten musste, sitzt derzeit – wo Tom Wörle wieder und wieder auf seine neue Stammelf setzt – beispielsweise früherer Dauerbrenner Gina Lewandowski draußen auf der Bank. Inwiefern Belastungen gesteuert werden, Trainingsleistung in die Entscheidungen einfließen oder sich die derzeitige Startelf so lange beweisen darf, bis sich andere mehr anbieten, bleibt natürlich Spekulation.

3. Ein Sieg, der zu knapp war

Die vielen Tore gegen Köln und Saarbrücken haben die Fans natürlich verwöhnt. In der Bundesliga sind Kantersiege der Bayern dagegen nicht gerade zur Gewohnheit geworden. Nimmt man die vielen Torchancen gegen die TSG in den Blick, hätte der Sieg wesentlich höher ausfallen müssen. In der Liga sind es natürlich vor allem die drei Punkte, die zählen. Hoffenheim ist ein starker Gegner und der Sieg war mit Blick auf die Champions-League-Plätze unglaublich wichtig. Doch es gibt Tage und Gegner, da werden sich die Bayern noch viel weniger Gelegenheiten erspielen. Derzeit sind die Bayern gegen die Tabellenspitze zu abhängig von Geniestreichen, wie sie Sara Däbritz an diesem Tag gelang.

Bayern – Hoffenheim
Bayern Zinsberger – Faißt, Wenninger, Demann, Maier – Rolfö (71. Škorvánková), Leupolz, Roord (86. Islacker), Behringer, Däbritz – Rolser (71. Voňková)
Bank Weimar, Lewandowski, Georges, Beerensteyn
Hoffenheim Abt – Specht (63. Waßmuth), Howard, T. Dongus, Steinert (58. Lindner) – Pankratz, Breitner (75. Harsch), Rall – Beck, Hartig – Billa
Bank Leitzig, Schaber, Fühner, F. Dongus
Tore 1:0 Däbritz (38.)
Karten Gelb: – / Howard (48.)
Schiedsrichter­innen Kathrin Heimann (Gladbeck), Nadja Lange (Duisburg), Vanessa Arlt (Greven), Silke Adelsberger (Abtsgmünd)
Zuschauer 425

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