8:0! Saisonauftakt der Bayern geglückt!
7.500 Zuschauer waren initial zugelassen, konnten aber wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen kurzfristig doch nicht ins Stadion.
Die Aufstellungen
Hansi Flick musste im Vergleich zum Champions-League-Finale vor knapp vier Wochen einige Wechsel vollziehen. Thiago ist nicht mehr da. Finaltorschütze Coman in Quarantäne, Alaba fehlte verletzt und Davies saß nur auf der Bank. Hernández, Sané, Pavard und Süle rückten in die Startelf. Sané somit direkt von Beginn an.
David Wagner schickte seine Mannschaft im 4-2-3-1 in den Auftakt der neuen Bundesliga-Saison. Pacência, der erst diese Woche verpflichtet wurde, startete in der Sturmspitze. Ex-Bayernspieler Rudy wurde vom Schalker Trainer als Rechtsverteidiger eingeplant.
Dinge, die auffielen
1. Vertikalität
Ohne Thiago war das Spiel der Bayern wesentlich vertikaler. Gerade zum Beginn der Partie ging es schnell nach vorne. Kombinationen waren selten zu sehen. Begünstigt wurde dies durch die hoch stehende Schalker Hintermannschaft. Gnabrys Führungstor entstand aus so einer Szene. Ein langer Ball von Kimmich überspielte die komplette Schalker Hintermannschaft. Ein Nachteil dieser Herangehensweise waren die zum Teil großen Abstände zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen, was sich nachteilig auf das Pressing auswirkte. Schalke konnte den Raum fast nie ausnutzen.
2. Chancenverwertung auf Champions League Niveau
Der FC Bayern ging ohne Testspiel in die neue Saison. Der ein oder andere Abspielfehler lässt sich so erklären. Es fehlte die Feinabstimmung. Umso wichtiger war es, dass aus den ersten drei Torchancen Gnabry und Goretzka Torerfolge erzielen konnten. Das gab der Mannschaft Sicherheit. Ab der 25. Minute übernahmen die Münchner immer mehr die Kontrolle und erspielten sich weitere Chancen. Zwangsläufig gelang Lewandowski noch in der 30. Minute die Erhöhung per Elfmeter. Vor der Pause wurden dann aber hochkarätige Chancen vergeben. Am Ende verwandelten die Bayern 67 % ihrer Chancen. Ein Weltklasse-Wert.
3. Hernández mit Eigenwerbung
Lucas Hernández war eines der wenigen Sorgenkinder der letzten Saison. Der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte kam nie so richtig an. Verletzungen und ein starker Alaba und Davies drängten ihn aus der Mannschaft. Gegen Schalke bekam Hernández von Flick das Vertrauen – und der Franzose zahlte es mit einer guten Leistung zurück. In der 1. Halbzeit gewann er 75 % seiner Zweikämpfe und schaltete sich immer wieder offensiv mit ein. An seinen Hereingaben muss er allerdings noch arbeiten. Die vielen flachen Pässe fanden keinen Abnehmer.
4. Sané ohne Anlaufschwierigkeiten
Lerory Sané hatte keine Probleme sich in die Mannschaft des FC Bayern einzufinden. Zunächst über die linke Seite, wechselte er nach 15 Minuten auf die rechte Außenbahn. Dort war er an vielen Aktionen beteiligt, vor allem als Vorlagengeber. Seine Mitspieler konnten diese zunächst nicht verwerten. Kurz nach dem Seitenwechsel starten Sané und Gnabry nach einer Müllervorlage durch. Die Schalker Abwehr konnte der Schnelligkeit nichts entgegen setzen. Sanés Vorlage konnte Gnabry locker einschieben. Knapp 10 Minuten später waren es erneut die beiden Akteure in den gleichen Rollen. Sané zeigte, mit welcher Übersicht im Strafraum er das Bayern-Spiel bereichern kann. Dass er in der 70. Minute sich noch in die Torschützenliste eintragen konnte, macht das Debüt rund.
Ein insgesamt sehr überzeugender Auftritt von Sané, der aber auch zeigte, wie gut das gruppentaktische Verhalten der gesamten Bayern-Mannschaft ist.
5. Rabona-Vorlage, Prämieren-Tore und Hattrick
Dass an dem Abend viel ging, zeigte Robert Lewandowski mit einer Rabona-Vorlage. Serge Gnabry sammelte im Vorbeigehen einen Hattrick ein und Musiala erzielte den ersten Treffer in der Bundesliga. Er ist damit der jüngste Bayern-Torschütze aller Zeiten. Es war ein besonderer Auftakt in die neue Saison, die zeigte, dass die Mannschaft noch immer hungrig ist. Gleichzeitig darf das Ergebnis nicht überhöht werden. Schalke hat in den sieben Wochen ohne Spielbetrieb keine Lösungen für seine Probleme entwickeln können. In der Bundesliga gibt es kompliziertere Herausforderungen für den Triple-Sieger.