Vorschau: FC Bayern München – VfL Wolfsburg

Justin Trenner 19.12.2019

26 Pflichtspiele, 24 Niederlagen und nur 2 Unentschieden – die Bilanz des VfL Wolfsburg in München ist verheerend, wenn es gegen den FC Bayern geht. 17 zu 76 Tore sprechen eine klare Sprache. Gerade in den letzten Jahren gab es das eine oder andere Mal fünf oder sechs Gegentreffer für die Wölfe.

Immerhin: Eines der beiden Unentschieden gelang dem VfL 2017 beim 2:2 in der Allianz Arena. Und gerade in der Defensive scheinen die Wolfsburger so stabil zu sein wie seit Jahren nicht mehr. Unter dem neuen Trainer Oliver Glasner kassierten sie erst 16 Gegentore (Bestwert in der Liga). Dass das kein Zufall ist, unterstreichen weitere Statistiken: Mit nur 16 Expected Goals Against1 steht der VfL auf Platz 1 der Liga und 11,3 zugelassene Schüsse pro Spiel sind der drittbeste Wert.

Für den Sprung nach ganz oben reicht es aber noch nicht. Dafür ist die Mannschaft bisher zu ungefährlich. 18 Tore (zweitschwächster Wert mit Köln und Paderborn), 13,8 Schüsse pro Spiel (Platz 8) und 21 Expected Goals (Platz 10) sind allenfalls durchschnittlich. Nur Wout Weghorst strahlt echte Gefahr aus (11 Tore, 3 Vorlagen in 23 Spielen).

VfL Wolfsburg: Aggressivität und Umschaltmomente

Dabei zählte Wolfsburg in der letzten Saison zu den torgefährlichsten Mannschaften. 62 Treffer (Platz 6) und somit 1,82 Tore pro Spiel (aktuell 1,13) waren ein ordentlicher Wert. Doch Glasner setzte eben den Fokus auf die Defensivarbeit.

Zunächst mit großem Erfolg. Ein Tor pro Spiel reicht schließlich aus, wenn der Gegner nicht trifft. Wettbewerbsübergreifend gewannen die Wolfsburger in dieser Saison schon viermal mit 1:0. Allerdings gab es auch sechs 1:1-Unentschieden. Ohnehin ist die Mannschaft von Glasner gemeinsam mit Borussia Dortmund der Unentschieden-König: Sechsmal teilten sie sich die Punkte mit dem Gegner allein in der Bundesliga.

Der Trainer sagte noch im August, dass es keinen “Glasner-Fußball” gebe. Und doch lässt sich eine klare Handschrift erkennen. Wolfsburg legt längst nicht mehr so viel Wert darauf, den Ball lange in den eigenen Reihen zu halten. Das Risiko im Passspiel hat sich darüber hinaus erhöht – 75% Passquote sind der drittschlechteste Wert. Vieles hängt im Spiel des VfL vom Gegenpressing ab.

Probleme im 5-2-3 bzw. 3-4-3

Dafür wird das Mittelfeld auch mal überbrückt, um in Zonen zu gelangen, wo die Offensive sofort auf den Gegner zugreifen kann. Sind diese Situationen nicht gegeben, wird der Ball meist zwischen den fünf Aufbauspielern (Verteidiger + Sechser) hin und her gespielt, bis sich eine Option für einen langen Pass ergibt. 68 lange Pässe spielt Wolfsburg pro Partie – dazu zählen auch lange Flachpässe.

Zwischen dem 1:1 gegen Leipzig im Oktober und dem 2:0-Sieg bei Eintracht Frankfurt Ende November schien das Vorhaben von Glasner aber mächtig zu wackeln. Doch der Trainer hat in den vergangenen Wochen reagiert.

Eine Szene aus der ersten Halbzeit in der Bundesliga-Partie zwischen Dortmund und Wolfsburg.

Bis zur 0:1-Niederlage beim SC Freiburg Anfang Dezember setzte er auf eine Dreier- beziehungsweise Fünferkette. Häufig spielte der VfL gegen den Ball in einem 5-4-1. Das Hauptproblem dieser Grundausrichtung lag allerdings in der vertikalen Kompaktheit. Die drei zentralen Verteidiger und die Doppelsechs waren in einigen Situationen nicht gut aufeinander abgestimmt und so kam es zu Szenen, wie der oben dargestellten in Dortmund. Zwischen der Fünferkette und dem offensiveren Fünferblock entstand zu häufig ein größeres Loch.

Umstellung auf ein 4-1-4-1

Glasner stellte in den letzten drei Partien auf ein 4-1-4-1 um und besiegte damit nicht nur St. Étienne in der Europa League (1:0), sondern auch den damaligen Tabellenführer Borussia Mönchengladbach (2:1). Darüber hinaus spielten sie 1:1 gegen formstarke Schalker.

Weniger Abstimmungsprobleme? So hätte die Szene gegen Dortmund womöglich besser verteidigt werden können.

Legt man die Schablone der aktuellen Grundordnung über die oben dargestellte Szene in Dortmund, lässt sich der Vorteil der Umstellung sofort erkennen. Mit einem Spieler mehr im Mittelfeld kann der Zwischenraum etwas natürlicher besetzt werden. Es braucht weniger herausrückende Bewegungen aus der Abwehr und die beiden vorderen Mittelfeldspieler können sich mehr auf das konzentrieren, was vor ihnen passiert.

Doch so wie jede Formation hat auch das 4-1-4-1 seine Schwachstellen. Die offensichtlichste Veränderung zu vorher ist, dass die Breite nicht mehr so effizient verteidigt werden kann wie vorher. Außerdem kann es weiterhin zu Abstimmungsproblemen kommen, wenn die Achter und der Sechser zu weit auseinander stehen. Dann bieten sich Möglichkeiten über die Halbräume. Wieder das angepasste Beispiel gegen den BVB:

Der Zwischenraum ist zwar besser abgedeckt, doch neben dem Sechser öffnen sich natürliche Lücken, die bespielt werden können.

Mögliche Lösungen für den FCB mit Ball

Und genau dort zeigte der VfL trotz seiner erfolgreichen letzten Spiele auch weiterhin Schwächen: Die vertikale Kompaktheit bleibt ein Problem, das allein mit der Umstellung nicht behoben ist. Für den FC Bayern wird es in Ballbesitz darum gehen, das Wolfsburger Pressing und so vor allem das Anlaufen der Achter zu provozieren, um dann in die Räume neben dem Sechser des VfL zu kommen. Die diagonalen Steil-Klatsch-Ansätze aus dem Freiburg-Spiel eignen sich dafür recht gut. Eine weitere Möglichkeit bietet sich über die spielstarken Außenverteidiger:

Wenn die beiden Flügelstürmer einrücken und ein Achter in die letzte Linie schiebt, sind die vier Verteidiger gebunden. Je nach Geschwindigkeit der Bewegungen und Positionierung des Wolfsburger Sechsers kommt es darauf an, ob sich der Zwischenlinienraum öffnet. Über den passstarken Alaba könnte eine solche Situation aber durchaus gelingen.

Wolfsburg ist gerade im Übergeben von Spielern noch nicht so stabil, wie es die wenigen Gegentore andeuten. Wenn Bayern die insgesamt gut sortierte Defensive des VfL also irgendwie knacken kann, dann wahrscheinlich über das Anlocken der vorderen Pressinglinie und das anschließende Bespielen der Zwischenräume. Bekommen sie ihre schnellen Außenspieler (Davies und Gnabry) in aussichtsreiche Situationen, wäre das ein wichtiger Schritt.

Wolfsburg in Ballbesitz: Kurze Dribblings und Überladungen

Mit dem Ball wird der VfL vor allem durch Rautenbildungen auf den Außenbahnen gefährlich. Gerade links ergaben sich in den letzten drei Spielen verschiedene Muster. Xaver Schlager rochiert viel mit dem jeweiligen Linksaußen (Josip Brekalo oder Joāo Victor) und so tauchen auch mal beide in zentralerer Position auf, um die linke Bahn für den aufrückenden Linksverteidiger zu öffnen (Jérôme Roussillon oder Paulo Otávio). Der VfL arbeitet hier mit vielen Überladungen auf den Flügeln, die bei Ballverlusten aber auch schmerzhaft sein können.

Die Innenverteidiger sind im Spielaufbau des VfL meist für die Initialaktion zuständig. Oft geht der Ball zunächst auf den Außenspieler, um dann diagonal den Achter zu suchen. Zuletzt drehte sich hier viel um Schlager. Gefährlich wird es für die Bayern, wenn sie mit ihren hoch pressenden Außenverteidigern keinen Zugriff bekommen und Wolfsburg sich in die offenen Räume kombinieren kann. Wie es nicht geht, hat die Flick-Elf in der Phase rund um den Ausgleich der Freiburger am Mittwochabend eindrucksvoll gezeigt.

Die Wolfsburger sind in ihren Kombinationen gerade in engen Räumen nicht ganz so stabil wie der Sport-Club, aber dafür haben sie mehr Qualität in kurzen Dribblings. Gerade Schlager, Brekalo, Victor, Otávio und auch Kevin Mbabu (Rechtsverteidiger) sind hier zu nennen. Ebenfalls Schlager und Maxi Arnold sorgen zudem in den Halbräumen für kurze Anspielstationen, damit die Außenspieler nicht an der Seitenlinie festgenagelt werden. Hier müssen die Bayern Lösungen finden. Um Wolfsburg früh zu stören, könnte die Isolation des Sechsers ein gutes Mittel sein. Im Spielaufbau sind die Achter der Wölfe meist sehr hoch positioniert. Pressingfallen im Zentrum wären dementsprechend ein logischer Versuch.

Alles raushauen

Wolfsburg mag in der Offensive bisher eine Ladehemmung haben. Doch trotz ihrer wenigen Tore sind sie gerade in Umschaltmomenten nicht ungefährlich. Bei den Bayern kommt zudem ein offensichtliches und nachvollziehbares Fitnessproblem hinzu. Flick hat kaum noch Optionen und mit Thiago fehlt nun ein weiterer Spieler gesperrt, der für die nötige Präsenz gegen das starke Mittelfeldzentrum der Gäste wichtig gewesen wäre.

Vielleicht kehren Leon Goretzka und/oder Corentin Tolisso rechtzeitig zurück. Eine große Frage wird außerdem sein, ob Joshua Kimmich wieder ins Mittelfeld rückt. Damit würde Flick zwar ein klares Tempodefizit in der Innenverteidigung provozieren, aber er braucht eben auch einen Sechser, der das Spiel diktieren und gestalten kann.

Egal wie er sich entscheidet, es wird eine Notlösung brauchen. Wolfsburg kommt mit Selbstvertrauen und guten Ergebnissen im Rücken nach München. Der Rekordmeister muss seine letzten Kräfte mobilisieren und von Beginn an die Kontrolle an sich reißen. Je länger die kompakte Defensive des VfL aber die Null halten kann, umso schwieriger wird es für die Bayern. Vieles deutet auf ein langwieriges, kompliziertes und schwieriges Spiel hin. Es steht aber außer Frage, dass der FC Bayern nur dann von einem einigermaßen ruhigen Weihnachtsfest sprechen kann, wenn die drei Punkte in der Allianz Arena bleiben. Für solche Tage wurde wohl die Phrase “alles raushauen” erfunden.

1 Expected Goals ist eine Metrik, die versucht Qualität von Torabschlüssen zu messen, indem sie jedem Abschluss eine Wahrscheinlichkeit zuordnet. Die Modelle funktionieren jeweils unterschiedlich, weshalb es zu starken Abweichungen zwischen ihnen kommen kann. Im Verbund mit anderen Statistiken und dem subjektiven Eindruck können sie aber eine Annäherung an Objektivität ermöglichen. Hier und folgend (außer es wird explizit anders angegeben) wurden die Daten von fbref.com verwendet, weil die ihre Werte von Statsbomb beziehen, die wiederum als Goldstandard in Sachen Expected Goals gelten.

Vorschau-Tippspiel

Im Vorschau-Tippspiel tippe ich den gesamten Bundesliga-Spieltag. In unserer Kicktipp-Gruppe könnt ihr euch mit mir und allen anderen messen. Der oder die GewinnerIn der Kicktipp-Runde bekommt von mir ein signiertes Exemplar Generation Lahmsteiger.

Hier geht es zur Kicktipp-Runde!

Spieltagssieger

Mit 16 Punkten gewannen diesmal 6 Tipper(Innen?) den Spieltag: ChrisCullen, It_s_me, Jonas_, Lupous, timw_98 und zoot_jw. Hier die Top 5:

  1. Dominik – 205 Punkte (0.33 Spieltagssiege)
  2. Edlan – 205 Punkte (0 Spieltagssiege)
  3. Jona_Brauni – 203 Punkte (1 Spieltagssiege)
  4. Beltiboy – 203 Punkte (0 Spieltagssiege)
  5. Andreas, CH1310, dain und Isarläufer – 199 Punkte (0 Spieltagssiege)

Lahmsteiger: Platz 45 – 182 Punkte (0 Spieltagssiege)

So läuft es gegen Wolfsburg …

Ich habe es ja bereits geschrieben und fürchte, es wird so kommen: Dafür wurde die Phrase “alles raushauen” erschaffen. Wenn die Bayern aus einer möglicherweise guten Anfangsphase zu wenig Kapital schlagen, wird es ein richtig zähes Ding. Ich glaube, dass es entweder ein deutlicher Sieg durch frühe Tore wird oder Wolfsburg das Spiel bis zur letzten Minute offen hält. Bayern gewinnt wieder knapp. 2:1 durch ein spätes Tor.

So könnte Bayern spielen …

4-3-3: Folgt, sobald Flick bekanntgegeben hat, ob Tolisso und/oder Goretzka dabei sind

Es fehlen: Hernández, Süle, Arp, Cuisance, Coman (alle verletzt), Goretzka und Tolisso noch unsicher; Thiago gesperrt (fünfte gelbe Karte)

So läuft der Spieltag …

Hoffenheim 1:1 Dortmund
Bayern 2:1 Wolfsburg
Mainz 1:2 Leverkusen
Köln 2:1 Bremen
Schalke 2:1 Freiburg
Leipzig 4:0 Augsburg
Hertha 1:2 Gladbach
Düsseldorf 1:1 Union
Paderborn 1:2 Frankfurt

Danke und eine erholsame Winterpause!

Wer meine kleine Blogger-Karriere seit 2015 verfolgt, der weiß, dass ich ein Mann der vielen Worte bin! In depth oder nix! Deshalb möchte ich mich in aller Ausführlichkeit auch nochmal persönlich bei Euch bedanken, bevor wir das noch als ganzes Team tun werden. Die Diskussionen in den Kommentaren sind meist sachlich, oft ergiebig und noch viel häufiger ergeben sie einen Mehrwert. Ausnahmen gibt es immer wieder. Wenn ich aber die Diskussionskultur in unseren Kommentaren mit der auf anderen Seite vergleiche, hätte es uns auch schlimmer treffen können. ;)

Außerdem möchte ich eine kleine persönliche Note mit einbringen: Gerade das Jahr 2019 war für mich in vielen Bereichen ein voller Erfolg. Das Vorschau-Format, das ich nun seit 2016 für Miasanrot vorantreibe, macht mir aber bei allem, was ich so schreibe und mache, immer noch am meisten Spaß. Hier lerne ich nicht nur viel über andere Mannschaften, sondern auch über den Fußball im Allgemeinen. Wer einen solchen Aufwand betreibt, der merkt zumindest im Ansatz, wie schwer die alltägliche Arbeit von Trainer- und Analyseteams ist. Ich freue mich, wenn ich einen Gegner gut treffe. Ich ärgere mich, wenn es mir nicht gelingt. Aber vor allem erdet die regelmäßige Auseinandersetzung mit Problemen und Erfolgen anderer Klubs ungemein.

Noch habe ich die Zeit, das in aller Regelmäßigkeit in dieser Detailtiefe zu tun. Hoffentlich bleibt das noch das eine oder andere Jahr so. Dieses Format liegt mir sehr am Herzen und es ist auch dank des zahlreichen Feedbacks in den Umfragen und den Kommentaren gewachsen. In diesem Sinne: Auf ein schönes Spiel gegen Wolfsburg, eine erholsame Winterpause und eine tolle Rückrunde mit vielen spannenden Spielvorschauen.

Danke
Euer Justin



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— Oliver Kahn

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  1. Denke das es diesmal ein klares Ergebnis wird.
    Alle werden noch einmal alles raushauen.
    Immer wenn ich mal WOB gesehen habe waren da einige Kardinalböcke zu sehen im Aufbauspiel. Hoffentlich können wir die schnell nutzen und mal eine klare Führung in den ersten 20-25 Minuten erzielen.

    MMn wird Flick Javi wieder in die IV holen ergo
    Neuer
    Pavard Javi Alaba Davies
    Kimmich
    Müller Goretzka
    Gnabry Lewa Coutinho

  2. Zum Offtopic: Danke für die Feiertagsworte. Das kann man nur zurückgeben! Ich würde den Zustand des Forums nicht so schlecht sehen. Da gibt es ganz andere Kategorien.

    Die letzten Monate waren sehr intensiv für den Verein und entsprechend hoch sind die Emotionen. Lieber lese ich ein konträreres Forum mit ein paar Sticheleien hier und da, als einen Toten-Blog.

    Einzig die Anzahl der (wissentlich oder unwissentlich) gelisteten Falschinformationen stimmt mich etwas bedenklich. Es wäre schön wenn ihr hier ein strengeres Auge drauflegen könntet.

    Ansonsten weiter so – und natürlich auf 3 Punkte und positiven Schwung in die Winterpause.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Der Satz mit dem „;)“ ist doch nur Brandenburger Liebe.

      Besser geht immer, aber insgesamt ist es schon sehr schön hier. In Sachen Falschinformationen habt ihr ja den Meldebutton. Oder die Möglichkeit, uns darauf aufmerksam zu machen. Danke jedenfalls für das Feedback. Wir versuchen, das im Blick zu haben.

  3. Augen zu und durch. 30 Minuten Vollgas, komfortable Führung und locker in die Winterpause. Danach hat die Flickschusterei ein Ende und wir starten in eine Rückrunde mit mindestens 50 Toren und verhindern den worst-case, dass das Rattenball-Konstrukt den ersten Titel holt. Gerne mit den jungen Wilden wie Phonzie, Singh, Dajaku und Zirkzee. Von mir aus auch mit wiedererstarkten Thiagos und Kimmichs. Viel Glück, Hansi …

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Du hast dich verschrieben.
      Es heißt Rasenball.

    2. Man muss sie ja nicht leben.
      Aber wenn ich mir vorstelle, dass es für den FCB nicht zur Meisterschaft reicht und der sich selbst permanent als Deutschlands wahrer und einzig richtiger Fußballverein feiernde Club, den auch noch halb Fußballdeutschland in dieser Rolle sieht, dann leider nur irgendwo hinter Leipzig ins Ziel käme. Da hätten so viele Schaum vorm Mund , dass man es ihnen schon fast wünschen würde.

      Habe dazu einen “netten Kommentar gefunden, der es eigentlich auf den Punkt bringt.
      “Zumindest schafft es RB, dass die Fans der anderen Fußball-GmbHs und Eh-Vaus umso enger zusammenrücken ;)
      In Anbetracht der geballten Geschmacklosigkeit rund um Mateschitz’ Imperium (am geschmacklosesten wohl die Plörre an sich) verblassen sämtliche Konflikte, Mißstände und -stimmungen im Dunstkreis der anderen Vereine, wovon am Ende selbst meine kleine BSG ein klitzekleines bisschen profitiert (wenn auch nur im µ-Bereich).
      Scheiß auf Wiesenhof, scheiß auf Monsanto, scheiß auf Martin Kind, scheiß auf den Daimler-Filz, scheiß auf die Evonik-Tochter der herzensguten Mutter RAG, scheiß auf irgendwelche Trainingslager in Katar, scheiß auf die Tatsache, dass Wolfsburger Stadionwerbung scheinbar nur noch aus chinesischen Hochglanz-Automotive-Anbietern o.ä. besteht – wir scheißen einfach auf die zahllosen Leichen in sämtlichen Kellern, wir scheißen auf die Kröten, die wir für unsere Vereine (und Jobs) jede Woche, jeden Monat schlucken & zeigen lieber mit unseren sauberen Fingern auf den Hauptsauron.

      Und sind uns dabei einig: WIR gut – DIE böse.

    3. @Anton: Wirklich netter Kommentar, ich kann das Gejammere der ganzen Traditionsvereine-Fans auch nicht mehr hören.
      Sollte unser FC Bayern diese Saison traurigerweise nicht Meister werden und ich könnte mir aussuchen, wer es stattdessen wird, ich glaube, ich würde Leipzig nehmen.
      Die Wolfsburger Meisterschaft von 2009 hat die Bundesliga auch ohne Schaden überstanden.

      1. Wenn wir nicht Meister werden, dann bin ich immer für Mannschaften, die mit Plan und Konsequenz arbeiten. An der Stelle wäre es mir dann fast egal, ob es Gladbach oder Leipzig werden. Beide wissen, was sie tun und zu tun haben – auf allen Ebenen in Verein. Erst haben sie versucht, sich zu stabilieren – danach kam der Wechsel zu Trainern, die auch damit umgehen können, wenn man aus der Favoritenrolle heraus spielt. Das ist bei Leverkusen, Schalke usw. nicht der Fall. Die haben ebenfalls viel Geld, aber geben es mit weniger Sinn und Verstand aus. Dortmund verfolgt zwar auch einen relativ klaren Plan bei der Spielerverpflichtung, aber spielerisch war es bei den Trainerverpflichtungen nicht sehr konsequent. Deswegen kann ich Gladbach und Leipzig auch bewundern und denen etwas abgewinnen.

  4. Danke dass ihr uns mit eurem Engagement ein super, super Forum für den geneigten FC Bayern Fan (und sogar auch Fans anderer Vereine ☺) bietet, das sich durch unglaublich schnelle Spieltagszusammenfassungen, sehr ambitionierte Tatikanalysen und immer wieder auch durch kontroverse Thesen rund um den FC Bayern begeistert. Viemals Dank dafür, dass ihr euch diese Arbeit macht.
    Wennn ich noch einen frommen Wunsch an alle Forumsschreiber machen darf: lasst uns bitte im Neuen Jahr wieder stärker zu einem echten Bayern-Forum zurückkehren, bei dem es nicht darum geht “Recht zu haben” und andere masszuregeln, sondern ich für meinen Teil liebe einen respektvollen Umgang mit Gleichgesinnten, denen das Wohl und Weh des Vereins am Herzen liegt, wo man sich freut und gemeinsam leidet, aber auch taktisch, analytisch austaischen kann – ohne den anderen zu bevormunden..und bitte auch ohne politische Grabenkämpfe (ich weiss, manche sehe dies als unabdingbar, wenn es um Sport geht – ich sehe das anders). In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen schönen, erfolgreichen Jahresabschluss gegen die Wölfe und eine besinnlich Zeit für den ein oder anderen…

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    1. Weise Worte, denen ich mich zu 100% anschließen möchte.

  5. Liebes MSR-Team, ich bewundere euch über den Aufwand eurer Arbeit. Wie sehr mir dieses Forum am Herzen liegt, werde ich wieder in der fußballfreien Zeit spüren. Es wird dann nur wieder die typischen Spekulationen und Gerüchte geben…

    Die Analyse über das Spiel gegen VW-Burg hilft mir, mich mit Mannschaften anderer Vereine, die ich wenig bis überhaupt nicht verfolge, zu beschäftigen. Ich freue mich auf die Zeit nach den fußballfastenen Wochen.
    Alles Gute und danach weiter so.

  6. PS: habe grad gelesen, dass es einen neuen Podcast gibt. Den werde ich mir aufheben…
    Es gibt doch bestimmt eine Spielanalyse nach dem Spiel gegen VW-Burg…

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    1. Ist eine Sonderfolge über Freiburg. Nach Wolfsburg sprechen wir auch nochmal, klar.

  7. Herzlichen Dank auch von mir an das MSR-Team für die tolle Arbeit, die Vorschauen und Spielberichte etc. auf konstant hohem analytischem Niveau, wofür es im journalistischen Bereich Bayern-bezogen keinen Vergleich gibt! Chapeau! Und auch im Kommentarbereich gibt es viele kluge und sachliche Beiträge, die bereichernd sind und das Anschauen der Spiele nochmal interessanter machen, weil man so auf manches achtet, wo sonst der eigenen Aufmerksamkeit womöglich entgangen wäre. Herzlichen Dank auch daher an alle, die in diesem Sinn hier dazu beitragen.

    Ich denke, man kann davon ausgehen, dass der Verein mit Flick verlängern wird, alles andere wäre wahrscheinlich schon wegen der Nebeneffekte unproduktiv und kaum realisierbar. Die Mannschaft hat deutlich gemacht, dass sie Flick vertraut und mit ihm weiterarbeiten möchte, und das ist sicherlich mehr als nur ein Lippenbekenntnis. Von daher stimmt schon mal eine der wichtigsten Komponenten, nämlich das Binnenverhältnis von Trainer und Spielern. Ich bin ganz zuversichtlich, dass Flick die Pause nutzen kann, seine Ideen noch besser einzutrainieren und die Defizite zu minimieren. Wenn sich die Verletztensituation dann entspannt, kommt das auch noch als positiver Faktor hinzu.

  8. Herzlichen Dank an Justin, das ganze MSR-Team und auch an ALLE, die hier mitdiskutieren. Es war sicherlich ein anstrengendes Jahr für den FCB und seine Fans – umso mehr ist es zu würdigen, dass wir hier immer wieder mit guten Beiträgen bereichert werden. Ich freue mich schon auf das letzte Spiel des Jahres, die letzten Diskussionen des Jahres und darauf, dass es auch im kommenden Jahr lebendig weitergeht. Es macht immer wieder Spaß hier zu sein und ich bin mir sicher, dass wir hier bald auch die Grabenkämpfe hinter uns lassen können. Der Anfang scheint ja gemacht.

  9. Guardian: “The 100 best male footballers in the world 2019”

    Ziemlich wenig Bayern-Spieler in der Liste:

    https://www.theguardian.com/global/ng-interactive/2019/dec/17/the-100-best-male-footballers-in-the-world-2019

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Die Engländer und Spanier sind Meister in der Vermarktung ihrer Ligen und Spieler.

      Wir schaffen es ja sogar die Werte unserer Spieler bei Transfermarkt künstlich runterzureichen.

      1. Woher kommen diese Fakten schon wieder? Transfermarkt.de ist eine global recognized aber deutsche Website mit einer entsprechenden Tendenz nationale Spieler im Marktwert gerne recht positiv darzustellen.

  10. Perfekt beschrieben von Justin
    Kompliment

    Flick als Vorbereiter der erfolgreichen Zukunft?
    Anscheinend haben nun aber auch die Verantwortlichen an der Säbener Straße begriffen, was in den letzten Jahren falsch lief. Schon im Sommer kam mit Hans-Dieter Flick ein Trainer, der sich jahrelang an der Seite von Joachim Löw mit den Grundlagen jenes Fußballs beschäftigt hat, den die Bayern spielen wollen. Und glaubt man Rummenigge, sind diese Vorstellungen nach dreijährigem Hin und Her jetzt zu klaren Vorgaben geworden.
    Seit der Übernahme von Flick spielen die Bayern wieder ein viel höheres Pressing. Die Defensivarbeit soll in erster Linie dazu dienen, den Ball möglichst schnell zurückzuerobern, um dann Kontrolle in die Partie zu bringen. Ein Schritt in die Richtung, die den Klub zwischen 2009 und 2016 so außerordentlich erfolgreich machte.
    Doch die Probleme der letzten Jahre wurden ebenfalls sehr deutlich: Es fehlen die Grundlagen. Eine Grundstruktur, die sich wie ein Netz über den Gegner spannt, ist noch nicht vorhanden, weshalb die Gegner regelmäßig zu Kontern eingeladen werden. Das ist aber normal. Denn Flick fängt im Prinzip fast von vorn an. Ein entscheidender Grund dafür ist, dass viele Spieler aus dem aktuellen Kader erst nach 2016 verpflichtet wurden und die tragenden Säulen von damals verschwunden oder gealtert sind.
    Flick soll den Weg bereiten
    Auf dem Platz führt das zu Unstimmigkeiten und fehlender Souveränität. Läuft alles nach Plan, sieht der Fußball unter Flick schon wieder fast so aus wie damals. Sobald sich aber der Rhythmus des Spiels verändert, kommen die Bayern ins Schwimmen. In den letzten Wochen wurde deutlich, wie weit der Weg der Münchner noch ist.
    Doch er ist richtig. Will man in Zukunft wieder zu alter Dominanz finden, muss zunächst die Frage nach dem “Wie” geklärt werden. Rummenigge und auch Oliver Kahn, der ab dem 1.1. beim FC Bayern einsteigen wird, haben diese Frage nun klar und deutlich beantwortet: Dominanz, kontrollierter Ballbesitz und ein offensiv ausgerichteter Stil sollen die Zukunft des Klubs wieder prägen.
    18.12.2019, xjhx, Fussball 1.Bundesliga, SC Freiburg – FC Bayern Muenchen emspor, v.l. Trainer Hans-Dieter Hansi Flick (
    imago images/Jan HuebnerSoll die Weichen für die Zukunft stellen: Hansi Flick
    Flick soll dafür ein wichtiges Puzzleteil sein. Er ist quasi der neue van Gaal, der die Grundlagen des Positionsspiels und des angestrebten Fußballs nach und nach zurückbringen und dem zukünftigen Trainer damit den Weg bereiten soll. Das wird Zeit brauchen. Zeit, die man in München eigentlich nicht hat. Doch die Fehlentscheidungen in den letzten drei Jahren führen dazu, dass der FC Bayern sich nun in Geduld üben muss. Und die nächste Trainerentscheidung für den kommenden Sommer wird unweigerlich ein den eigenen Aussagen folgender Schritt sein müssen. Andernfalls droht nicht nur die nationale Dominanz zu verschwinden, sondern auch die Lücke zur europäischen Spitze weiterhin zu wachsen.

    https://m.focus.de/sport/fussball/fc-bayern-aufgrund-verheerender-fehler-ist-der-weg-der-muenchner-steinig-aber-richtig_id_11479134.html

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Das ist so glasklar richtig was er schreibt.

      1. Manchmal hat man das Gefühl das Justin auswärts Klartext redet und hier irgendwie verhaltener.

        Egal. Hoffentlich wird Flick in Qatar wieder etwas mehr Struktur reinbekommen.

        Habe ja schon öfter hier angemerkt das eigentlich mit Neuer Kimmich Javi Boa Alaba Thiago Müller Coman Lewa noch genug Akteure im Kader sind die die Grundlagen von Pep noch im Blut haben.
        Auch Coutinho dürfte nicht weit weg sein.

        Bei Lucas Pavard Goretzka Tolisso Davies Gnabry ist es so das sie es erstmal richtig verstehen müssen und dann entsprechend antrainieren.

        Denke das Flick das kann.

        Wo ich Zweifel habe ist wieweit er bereit und in der Lage ist diese Spieler immer wieder zu korrigieren besonders im Spiel.

        Insbesondere Goretzka Tolisso Gnabry Pavard benötigen mMn ständigen Input und Korrekturen auch während des Spiels weil bei denen immer wieder Unkonzentriertheiten gibt.

        Auch Kimmich braucht manchmal im Spiel einen reminder.

        Wünsche mir da mehr Aktivität von Flick .

        Justin hat den Aspekt Fitness und Muskelverletzungen nicht adressiert.

        MMn ist in dem Bereich immer noch nicht alles optimal.

      2. @918
        Was Verletzungen angeht: es ist natürlich einfach nur Pech.

  11. Morgen wird es sehr wahrscheinlich einen richtigen Abnutzungskampf geben. Wir laufen auf der letzten Rille, auch weil wir kaum Spieler haben. Dieser seit Jahren viel zu dünne Kader fällt uns wiederholt auf die Füße. Wie gut wäre für uns aktuell ein Zyiech, und im Winter sollten wir dringend einen RV holen. Ich verstehe einfach nicht, warum die Vereinsführung aus den vielen Jahren nicht lernt. Genau das ist doch die Aufgabe der sportlichen Leitung. Ich hoffe sehr, dass in der Winterpause noch etwas geschieht.

    Ansonsten dürfen wir wohl nicht darauf hoffen, dass Hoffenheim heute was gegen Dortmund holt. Wenn man sich deren Offensivleistung anschaut, dann frage ich mich, wie die gegen uns überhaupt treffen konnten. Das ist extrem harmlos.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Haben sie aber! Warum weiß auch keiner so richtig. Aber Favre sagte eigentlich das Gleiche, wie Flick am Mittwoch – die Körner!
      Gut, die Ausrede zieht bei WOB nicht, die haben auch die EL in den Knochen.

      Aber 11 gesunde Spieler zum Ende der Hinrunde ist schon mal etwas ganz Besonderes – ich glaube, das ist neuer Rekord.
      Gut, wir hatten auch schon die “Zwergenabwehr”. Aber 11 Nasen, hat schon was.
      Und wer hat jetzt schuld?

      1. Mir geht es nicht um Schuld. Es geht mir um Ursachen. Wenn allerdings die Ursache für Probleme immer wieder an der gleichen Person/den gleichen Personen hängt, dann muss man aus meiner Sicht auch über Personen reden. In meinem Job schaue ich immer zuerst: was kann ich tun, wenn ein Mitarbeiter seine übliche Leistung nicht bringt? Und wenn Unterstützungsmassnahmen nicht fruchten, dann gibt es eine andere Aufgabe. Das ist im Fussball leider etwas schwieriger umzusetzen.

  12. SZ

    “Ein sehr, sehr wichtiger Sieg”, sei das gewesen, erklärte Alaba später, “das zeigt einfach, was für ein Team wir haben, was für einen Geist, was für einen Charakter.”

    Alaba gestand, dass die Vorrunde Spuren hinterlassen habe, mit den belastenden letzten Wochen unter Trainer Niko Kovac, mit dem Aufschwung unter Flick, mit dem zwischenzeitlichen Absturz auf den siebten Tabellenplatz. Alaba sagte: “Die Pause wird uns sicherlich guttun, weil’s mental nicht einfach war in dieser Hinrunde.”

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