Vorschau: Hertha BSC – FC Bayern München

Justin Trenner 22.04.2016

Doch die Hertha ist in dieser Saison kein einfacher Gegner. Daniel von immerhertha.de gibt uns Einblicke zur herausragenden Spielzeit der Berliner.

Hallo Daniel, erzähl uns doch zunächst bitte etwas über dich und euren Blog. Was verbindet dich mit Hertha BSC?

Das mit mir und Hertha hat im Mai 1997 angefangen. Vorher wusste ich tatsächlich nicht einmal, dass es in Berlin einen Profifußball-Verein gibt. Ich habe selbst Fußball gespielt und irgendwann beeilten sich ein paar meiner Freunde nach dem Training, weil sie „noch zu Hertha“ wollten. Ich musste erstmal nachfragen, was das ist. Ein paar Wochen später bin ich mit meinem Vater an einem Freitagabend Richtung Olympiastadion aufgebrochen. Wir kamen zu spät, Hertha lag schon 0:2 gegen Waldhof Mannheim zurück. Am Ende ging das Spiel 2:2 aus, Michael Preetz traf. Von da an war es um mich geschehen. Dass Hertha ein paar Jahre später plötzlich in der Champions League spielte, hat dem damals 14-Jährigen Daniel sicher auch ganz gut gefallen. Der Blog ist erst viele Jahre später (2009) als Fusion aus meinem (kabinenpredigt) und dem von Enno und Felix (Welt-Hertha-Linke) entstanden. Angefangen zu bloggen habe ich ungefähr vor der WM 2006 (wow, ist das echt schon zehn Jahre her?).

Hertha spielt unter Pal Dardai eine sensationelle Saison. Wo siehst Du die Gründe dafür und was macht den Trainer so speziell?

Da kommt in diesem Jahr eine Menge zusammen. Ein sehr guter Start mit dem Sieg in Bielefeld im DFB-Pokal und dem in Augsburg am ersten Spieltag als Grundstein, harte Arbeit, perfekt integrierte Neuzugänge, eine ordentliche Portion Glück in dem einen oder anderen Spiel und am Ende halt ein Trainer, dem man als Spieler einfach zuhört und dem man dann auch folgt, wenn es mal nicht so läuft. Es passt in dieser Saison sehr viel zusammen – natürlich auch die unglaublich unkonstanten Leistungen der anderen Teams, die das Schneckenrennen da oben mitmachen – anders wäre so ein Run aus dem Nichts auch nicht möglich.

Der Anspruch in der Hauptstadt ist schon immer sehr hoch gewesen. Kann man von der Hertha langfristig gesehen häufiger eine solch starke Saison erwarten oder war das die Ausnahme?

So hoch war der Anspruch unter den Fans gar nicht. Das wird von außen immer so draufgesetzt, weil Hertha ja „der Hauptstadtklub“ ist und eben raketenartig emporgestiegen ist nach dem Aufstieg 1997. Das ging alles zu schnell, wie ein Jugendlicher, der zum ersten Mal Alkohol trinken darf, viel zu viel in sich reinkippt, aber nicht sofort abstürzt. Er trinkt und trinkt und trinkt, kommt in alle coolen Klubs rein, weil er durch das Trinken so redselig wird, bis er dann irgendwann im Krankenhaus landet. Ohne einen Euro, mit kaputter Leber. So waren die letzten Jahre von Hertha. Der Klub hat von Millionen gelebt, die er nicht hatte (und tut das aufgrund dieser Vergangenheit immer noch). Durch den Einstieg des Investors hat Hertha sich ein paar Jahre Konkurrenzfähigkeit besorgt. Mal schauen, wo das hinführt. Uns Fans ist einfach nur wichtig, dass der Verein gesund ist (wird) und auf dem Platz zumindest der Versuch getätigt wird, Fußball zu spielen. Das war in den letzten Jahren offensichtlich nicht immer der Fall.

Welche Ziele hat der Verein sich selbst für die Zukunft gesetzt?

Hertha will sich in der Bundesliga etablieren. Das ist angesichts der Situation in der Liga schwer genug. Gefühlt befinden sich jedes Jahr zehn Teams im Abstiegskampf. Damit nichts zu tun zu haben, ist die Aufgabe.

Im Hinspiel hat Hertha kein schlechtes Spiel gemacht. Am Ende war die individuelle Qualität der Münchner aber zu hoch. Wie erwartest Du die Hertha taktisch und wo liegen Chancen für die Berliner?

Herthas Chance liegt in einer schwächeren Tagesform der Bayern. Das war es. An 99 von 100 Tagen wird Bayern Hertha besiegen. Ich glaube aber nicht, dass dieser eine Tag an diesem Wochenende kommt. Dafür ist das, was davor passiert ist, zu gewichtig. Mit der Pokalpartie und den darin enthaltenen Emotionen in Beinen und Köpfen kann ich mir nicht vorstellen, dass Hertha gegen die Bayern was holt. Allein: Es ist die Verpflichtung der Profis, im zweiten Spiel vor ausverkauftem Haus in dieser Woche alles reinzuhauen, was noch drin ist. Aber nochmal: So viel kann es nach Mittwoch nicht sein.

Zuletzt hat das Team einige Punkte liegen gelassen. Würdest Du sagen dass die Realität die Hertha eingeholt hat, oder ist die Fokussierung auf den Pokal so groß gewesen dass die Bundesliga darunter gelitten hat?

Nein, das liegt einfach an der Ausgeglichenheit der Liga unterhalb der Bayern und des BVB. Hertha hat auch in der Hinrunde viele enge Spiele gehabt und diese dann durch Kaltschnäuzigkeit und manchmal auch mit Glück gewonnen. In der Rückrunde ist das halt aus unterschiedlichen Gründen in den einzelnen Partien nicht mehr so einfach gewesen. Beispiel: Hannover. Die haben kurz vor unserem Spiel nochmal den Trainer gewechselt, plötzlich steht da eine komplett andere Mannschaft auf dem Platz, die sich richtig wehrt. Eine Woche später spielen wir gegen Hoffenheim, die aktuelle Mannschaft der Stunde. Hertha ist besser, hat mehr Chancen, ist aber nicht mehr so eiskalt vor dem Tor, am Ende heißt der Sieger dann Hoffenheim. Es ist eines meiner Lieblingszitate von Lucien Favre aus dem Jahr in dem Hertha fast Meister wurde (bevor es dann in die 2. Liga ging): „Manchmal liegt es an nichts.“ Manchmal ist Fußball so.

Wie beeinflusst die Niederlage gegen Dortmund nun den Rest der Bundesliga-Saison?

Für Samstag mache ich mir keine großen Hoffnungen auf einen „Jetzt erst recht“-Effekt. Darüber hinaus wird es auf Pal Dardai ankommen. Wie verkauft er das Platzen dieses großes Traums an die Spieler? Schafft er es jetzt, ihnen die Europa-League oder Champions-League-Qualifikation als neuen Traum zu verkaufen? Ich bin ehrlich: Ich glaube, die Spieler sind emotional platt. Es war eine lange Saison. Ich kann es ihnen nicht mal verübeln, wenn sie jetzt komplett einbrechen.

War es vielleicht auch die falsche taktische Ausrichtung oder war der BVB an diesem Abend einfach nicht zu schlagen?

Für mich hat der BVB ein unfassbar gutes Spiel gemacht, der Unterschied zum Spiel in Liverpool war: Sie haben in der 2. Hälfte nicht damit aufgehört. Hertha hat schon seit einigen Wochen auch gegen schwächere Gegner nicht die Kompaktheit gehabt wie in der Hinrunde. Dortmund hat das gnadenlos aufgedeckt. In der zweiten Hälfte muss eine von beiden Chancen rein, dann wird es vielleicht spannend. Aber der BVB war am Mittwoch eine Passmaschine und Hertha auch athletisch im Zentrum vollkommen überlegen. Hertha ist nie in die Zweikämpfe gekommen. Das muss man dann einfach anerkennen und zu einem fast perfekten Spiel gratulieren.

Wenn Hertha sich für Europa qualifiziert, könnte es nächste Saison in der Liga erfahrungsgemäß eng werden. Rechnest Du dann mit einem Absturz oder ist der Verein stabil genug für das internationale Geschäft und die Bundesliga?

Ich habe schon im Dezember gesagt, dass niemand die Absicht habe, Europa League zu spielen. Der Hintergrund ist genau der: Diese Belastung ist mit dem aktuellen Kader nicht zu schaffen und das Geld, ihn dafür aufzuplustern, haben wir nicht und sollten wir dafür auch nicht ausgeben. Deshalb war mein Credo frei nach Louis van Gaal: Champions League oder nix! Denn in der Champions League hast du wenigstens mehrere Millionen Cash sicher. Vereine wie Dortmund, Schalke und meinetwegen auch Augsburg oder Mainz haben sicher eine Menge Spaß in der Europa League und für die „echten“ Hertha-Fans, die jedes Auswärtsspiel mitmachen, wäre es auch klasse. Aber wer mal zwei, drei Jahre hintereinander im November zusammen mit 10.000 Zuschauern im Olympiastadion am Donnerstagabend gegen St. Patricks Cathedral gefroren hat, der braucht das nicht unbedingt. Dafür ist das Olympiastadion dann wirklich einfach zu groß. Hier könnte man dann jetzt einen langen Monolog darüber halten, warum ein neues, kleineres Stadion Sinn machen könnte. Spare ich mir aber. Lange Rede, kurzer Sinn: Natürlich würde ich mich nicht gegen die Europa League wehren, aber die Gefahr des Absturzes in der kommenden Saison sehe ich schon als groß an.

Wie geht das Spiel aus und wo landen die Berliner am Ende der Saison?

Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, wie die Herthaner nach diesem Mittwochabend jetzt am Samstag 90 Minuten lang den Fight ihres Lebens abliefern. Daher gehe ich von einer relativ deutlichen Niederlage der Kategorie 0:3, 1:4 aus. Ich hoffe aber natürlich, dass es anders kommt. Auch weil die Bayern zuletzt nicht gerade brilliert haben und sich auch mal mit einem 1:0 zufrieden gegeben haben. Für den Rest der Saison kommt es wie gesagt auf die Motivationskünste und den Willen der Mannschaft an, diese fantastische Saison nicht komplett zu verschenken.


Die wenigsten Abschlüsse der Liga, eine durchschnittliche Abwehr und 49 Punkte. Hertha BSC spielt eine ganz normale Saison, oder?

Nicht ganz, denn der größte Gewinner dieser verrückten Bundesliga-Saison ist eben jener Hauptstadtklub. Verrückte Bundesliga-Saison deshalb, weil um die Hertha herum alle schwächeln und am Ende das Team hinter Bayern und Dortmund stehen wird, das über einen kurzen Zeitraum die meisten Punkte geholt hat. Hertha nutzt die Schwächen der Konkurrenz eiskalt aus und das auf eigentlich kuriose Art und Weise.

Zum Trainer hat uns Daniel bereits alles gesagt. Pal Dardai ist quasi selbst noch Spieler. Er weiß was bei seiner Mannschaft ankommt und was er lieber unterlassen sollte. Als er vor der Saison das Pokalfinale als Ziel ausgab, wurde der Ungar nur belächelt. Am Mittwochabend stand er jedoch so kurz davor wie kein anderer Hertha-Trainer in diesem Jahrtausend. Seit der Saison 1980/81, als die Berliner mit 0:1 gegen Eintracht Frankfurt verloren, hatte es niemand mehr geschafft, die erste Mannschaft der Hertha in ein DFB-Pokal-Halbfinale zu führen. Lediglich die Amateure der Berliner schafften im Jahr 1993 den letzten Finaleinzug der Vereinsgeschichte.

Dieses stetige Ziel, endlich mal wieder ein Finale in Berlin spielen zu dürfen, schien die Mannschaft auch in der Bundesliga zu beflügeln. Die Dardai-Elf spielte eine tolle Hinrunde und schaffte es, ihre Kernkompetenzen auch in der Rückrunde weitestgehend zu zeigen. Erst in den letzten Wochen schien die Hertha etwas an Luft zu verlieren und ließ so wichtige Punkte im Kampf um Europa liegen. Doch was sind die Kernkompetenzen einer Mannschaft, die im Schnitt nur 9,5 Mal pro Spiel auf das gegnerische Tor schießt?

Unter anderem die Chancenverwertung. Das muss man so klar unterstreichen. Hertha BSC spielt keinen spektakulären Fußball und sie spielen nicht wie ein Champions-League-Aspirant. Aber – und das ist der Punkt – Leverkusen, Wolfsburg, Schalke und Borussia Mönchengladbach spielen in dieser Saison auch nicht wie einer. Die drittbeste Chancenverwertung der Liga (20,3%) zeichnet die Berliner aus. Ihr Spiel ist sehr abhängig von Salomon Kalou. Erwischt er einen guten Tag, funktioniert auch die Hertha-Offensive. Kalou lässt sich gerne mal ins Mittelfeld zurückfallen, oder weicht auf die Außen aus, um das Spiel an sich zu reißen. Mit 14 Toren und zwei Vorlagen ist er der gefährlichste Berliner. Auch Vedad Ibisevic zählt mit neun Treffern und vier Vorlagen zu Herthas gefährlichsten Angreifern. Er ist ebenfalls sehr umtriebig, läuft mit 10,8 Kilometern pro 90 Minuten sogar noch einen halben Kilometer mehr als Kalou. Ibisevic ist ein Zielspieler für Herthas Flanken, die ein wichtiges Element ihres Offensivspiels darstellen. 75% ihrer Angriffe laufen über die Flügel, 40% über rechts.

Die rechte Seite gehört Ex-Münchner Mitchell Weiser. In Berlin bekleidet er immer die Position, auf der er gerade benötigt wird. Unter anderem zeigte er ansprechende Leistungen auf der Rechtsverteidiger-Position, brillierte aber auch als rechter Mittelfeldspieler. Der Neuberliner spielt eine tolle Saison und lässt so manchen Bayern-Fan darüber nachdenken, wie seine Entwicklung wohl in München verlaufen wäre. Er gewinnt die Hälfte seiner Zweikämpfe und kommt bereits auf vier Torvorlagen sowie zwei Tore. Seine genauen Flanken sind eine Waffe für die alte Dame. Auch sein Pendant auf der anderen Außenverteidiger-Position spielt eine gute Saison. Marvin Plattenhardt kommt auf 1,2 Torschussvorlagen pro 90 Minuten, 58% gewonnene Zweikämpfe, zwei Tore und ebenfalls vier Torvorlagen. Weiser, Plattenhardt und Ibisevic sind damit die besten Vorlagengeber des Hauptstadtklubs.

Hertha BSC ist zwar eine gewisse Abhängigkeit von Salomon Kalou nachzuweisen, ihre größte Stärke ist aber das durchaus mutige System. Die Herthaner spielen mitunter recht anschaulichen Ballbesitzfußball wenn es gegen Teams geht, wo sie sich als Favorit sehen. Ihre Struktur ist im Aufbau so gut, dass sie gegen ein normales 4-4-2-Pressing aus der Bundesliga nur selten Probleme haben. Neben den hochstehenden Außenverteidigern, die eine große Pressingresistenz verkörpern, ist auch Vladimir Darida dafür verantwortlich. Mit 81% Passquote ist er einer der sichersten Spieler in Dardais Mannschaft. Er ist der Spieler im Zentrum, der das Spiel an sich reißt und die Bälle nach außen verteilt. Ausgerechnet er wird den Berlinern aber gegen die Bayern fehlen. Alternativen sind Alexander Baumjohann und Jens Hegeler. Letzterer spielte gegen Dortmund von Anfang an, konnte jedoch keinesfalls überzeugen. Hertha hat die größten Probleme wenn der Gegner das Tempo permanent hoch halten kann. Die Berliner dürfen nicht in die Zweikämpfe kommen wenn man sie schlagen möchte. Dafür sind schnelle Seitenverlagerungen und eine temporeiche, aber dennoch geduldige Ballzirkulation die gewöhnlichen Mittel. Muss Dardais Mannschaft viel ohne Ball laufen, wird sie irgendwann unkonzentriert. Diesen Eindruck konnte man nicht nur, jedoch vor allem am Mittwochabend gewinnen.

Gegen Bayern werden die Berliner ihr System voraussichtlich umstellen. Wie schon im Hinspiel, aber auch in den zwei Bundesliga-Duellen mit Borussia Dortmund, wird Dardai wohl eine Fünferkette auf den Platz schicken. Speziell im Hinspiel hat seine Mannschaft das lange Zeit sehr gut umgesetzt und es dem Rekordmeister schwer gemacht. Am Mittwochabend setzte der Hertha-Trainer etwas überraschend auf einer Viererkette. In einem 4-4-2 versuchte Hertha situativ hoch zu verteidigen, öffnete dadurch aber auch wertvolle Räume für den BVB. Letztlich vielleicht die falsche Entscheidung, obwohl Borussia Dortmund auch eine sehr gute Leistung abgerufen hat. Es wird wiedermal so ein Spiel für den FC Bayern, in dem die eigene Kreativität im letzten Drittel über den Ausgang entscheiden wird. Schaffen es die Münchner Lösungen gegen die massierte Defensive des Gegners zu finden, sollten sie auch drei Punkte mitnehmen können. Sind sie ähnlich fahrlässig wie im Pokal-Spiel gegen Werder Bremen, könnte es jedoch problematisch für den Tabllenführer werden. Hertha hat schnelle Flügelspieler, eiskalte Stürmer und ein Mittelfeldzentrum, das situativ zu guten Kombinationen in der Lage ist. Die Bayern sind Favorit, stehen aber vor einer komplizierten Auswärtsaufgabe.

Jérôme Boateng könnte ausgerechnet in seiner Heimat sein Comeback geben.(Foto: Stuart Franklin / Bongarts / Getty Images)
Jérôme Boateng könnte ausgerechnet in seiner alten Heimat sein Comeback geben.
(Foto: Stuart Franklin / Bongarts / Getty Images)

Statistiken zum Spiel

Die letzten fünf Spiele gegen Hertha BSC

Bilanz

  • Erst 67 Mal gab es das Duell beider Mannschaften. 39 Siege konnten die Bayern einfahren, 11 Mal gewann die Hertha. Vier der 17 Unentschieden endeten 0:0. Der Rekordmeister erzielte 158 Tore während die Berliner auf 79 Treffer kommen. Mit 3,54 Toren pro Spiel zählt diese Begegnung zu den torreichen in der Bundesliga.
  • Der FC Bayern hat neun Mal in Folge gegen Hertha gewonnen. Die letzte Niederlage gab es in der Saison 2008/09, als die Münchner am 20. Spieltag in Berlin mit 1:2 verloren.

Funfacts

  • Hertha BSC war bis vor einigen Tagen noch der schlechteste Drittplatzierte der Ligageschichte.
  • Während die Bayern am häufigsten zu eigenen Abschlüssen kommen (19,3 Mal pro 90 Minuten), schließen die Berliner am wenigsten ab. Mit 9,5 Schüssen pro 90 Minuten sind sie das einzige Team der Liga, das nicht über 10 kommt.
  • Drittbeste gegen viertbeste Chancenverwertung: Hertha verwertet 20,3% seiner Chancen, Bayern immerhin 17,4%.
  • Acht Spieltage lang waren die Berliner auf Platz 3. Nachdem sie jedoch aus den letzten drei Spielen nur einen Punkt holten, haben sie diesen abgeben müssen.
  • Manuel Neuer blieb in dieser Saison 19 Mal ohne Gegentor. Schafft er in Berlin ein weiteres Mal zu Null, würde er seinen eigenen Rekord aus der Vorsaison einstellen.
  • Acht Tore in vier verbleibenden Spielen müssten Müller und Lewandowski (46) noch machen, um Grafite und Dzeko (54) als bestes Bundesliga-Sturmduo aller Zeiten abzulösen. Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.
  • Das Olympiastadion wird nach dem Pokal-Spiel gegen Borussia Dortmund auch gegen die Bayern keine leeren Plätze haben. Das gab es zuletzt am Ende der Saison 1998/99, als die Spiele gegen Hansa Rostock (2:0) und Hamburg (6:1) jeweils mit 76.000 Zuschauern ausverkauft waren.
  • Berlin ist ein gutes Pflaster um Meister zu werden. Sowohl 2010, als auch 2014 wurden die Münchner im Olympiastadion deutscher Meister. Auch am Wochenende ist dieses Szenario möglich, wenn die Bayern ihr eigenes Spiel gewinnen und Dortmund in Stuttgart verliert. Zwei Siege aus vier Spielen braucht der FC Bayern, wenn der BVB keine Punkte mehr liegen lässt.
  • Auch ein Unentschieden des Konkurrenten am Wochenende wäre wohl eine Vorentscheidung, weil dann nur noch Punktgleichheit möglich wäre. Der FC Bayern hat allerdings das deutlich bessere Torverhältnis (+58) im Vergleich zur Elf von Thomas Tuchel (+42).
  • Der gebürtige Berliner Jérôme Boateng wird voraussichtlich gegen seinen Ex-Verein im Kader stehen. Ob er sein Comeback geben wird ist noch unklar, aber wenn man sich in München noch Hoffnungen auf einen Einsatz gegen Atlético Madrid macht, sollte es dazu kommen.
  • Jérôme Boateng ist der einzige Ex-Herthaner auf Bayern-Seite. Bei den Berlinern haben Mitchell Weiser, Thomas Kraft, Alexander Baumjohann und Sinan Kurt eine Münchner-Vergangenheit.

Fünf Thesen zum Spiel

  1. Der FC Bayern wird das Spiel gewinnen.
  2. Es fallen maximal drei Tore.
  3. Ein Abwehrspieler der Münchner wird treffen.
  4. Jérôme Boateng feiert sein Comeback.
  5. Die Münchner werden rechnerisch noch nicht als Meister feststehen, weil Dortmund das Spiel in Stuttgart gewinnt.

Zwei der fünf Thesen aus der Schalke-Vorschau sind eingetroffen. Insgesamt waren 27/50 Thesen richtig, was einer Quote von 54% entspricht.