Vorschau: FC Bayern München – Hannover 96

Justin Trenner 13.05.2016

Für die Gäste wird es das vorerst letzte Bundesliga-Spiel sein. Der Abstieg aus Liga 1 steht seit geraumer Zeit fest. Tobias von fussball.news hat uns erzählt wo die Gründe dafür liegen und welche Hoffnungen er für die Zukunft hat.

Hey, Tobias. Stell Dich kurz unseren Lesern vor. In welcher Verbindung stehst Du zu Hannover 96, was machst Du so und warum bedeutet Dir der Verein so viel?

Moin Justin. Ich heiße Tobias und begleite 96 seit 1992. Als erster und bis heute einziger Zweitligist marschierte das Team aus Hannover damals durch den DFB-Pokal, schmiss reihenweise Erstligisten raus und holte sich im Finale am 23.05.1992 gegen Borussia Mönchengladbach sensationell den Sieg im Elfmeterschießen. Da packte mich das rote Virus und ließ mich nicht mehr los. Zunächst „nur“ als Fan, seit einiger Zeit als 96-Reporter für das überregionale Fußballportal „fussball.news“ – mit den schnellsten Fußballnachrichten am Morgen.

Fangen wir gleich mit dem nicht so schönen Thema an. Hannover steht schon seit einiger Zeit als Absteiger fest. Wie konnte es dazu kommen?

Die Gründe dafür sind vielfältig und nicht in ein, zwei Sätzen zu beschreiben. Eines ist jedoch sicher: Seit dem Abschied von Jörg Schmadtke am 19.04.2013 ist aus dem Europapokalteilnehmer Hannover 96, ein Abstiegskandidat und letztlich ein Absteiger geworden. Die Personalentscheidungen in den letzten drei Jahren waren nicht alle glücklich.

Welche Personalentscheidungen sprichst du da explizit an?

Die Ergebnisse sprechen denke ich für sich. Die Nachfolge von Jörg Schmadtke scheint erst jetzt vernünftig geregelt worden zu sein.

Siehst Du einen Lernprozess im Verein der Dir Hoffnung für die Zukunft gibt?

Martin Bader hat seit seinem Amtsantritt am 01.10.2015 vor allem für den Unterbau der Profiabteilung ein Konzept erarbeitet, mit dem 96 vor einer erfolgreichen Zukunft steht. Deshalb ist er für mich ein absoluter Glücksgriff für unseren Verein. Erste Schritte sind bereits vollzogen: Mit Jan-Moritz Lichte wurde die sportliche Leitung im Nachwuchsleistungszentrum neu besetzt. Mit ihm wird eine Spielphilosophie Einzug halten, die von sämtlichen U-Mannschaften umgesetzt werden wird. Durch die Berufung des ehemaligen U19-Trainers zum Cheftrainer ist bereits eine deutlich bessere Verzahnung von Profis und Nachwuchs zu erkennen. Dafür stehen die Debüts von Noah-Joel Sarenren-Bazee, Waldemar Anton und Fynn Arkenberg.

Martin Bader steht vor einem Neuanfang mit Hannover 96.(Foto: Alex Grimm / Bongarts / Getty Images)
Martin Bader steht vor einem Neuanfang mit Hannover 96.
(Foto: Alex Grimm / Bongarts / Getty Images)

Hat man sich zu spät von Frontzeck getrennt und dann eine falsche Entscheidung mit Schaaf getroffen? Wie siehst Du das?

Michael Frontzeck hat mit Hannover 96 in der Saison 2014/15 in den letzten fünf Spielen den Klassenerhalt erreicht. Dafür gebührte ihm Lob und Dank. Die Weiterverpflichtung sehe ich kritisch und hätte sie auch nicht angestrebt. In der Hinrunde waren Siege sowohl Mangelware als auch Glückssache. Viel schlimmer war jedoch mit dem schon abberufenen Dirk Dufner einer „Lame duck“ die Kaderplanung zu überlassen. Die Entscheidung Thomas Schaaf als Nachfolger zu verpflichten, war zum damaligen Zeitpunkt in meinen Augen gut und richtig. Wer konnte denn bitte erwarten, dass seine Amtszeit ein solches Desaster werden würde? Hinterher ist man immer schlauer.

Du hast Stendel bereits indirekt angesprochen. Er wird auch in der kommenden Saison Trainer von Hannover 96 sein. Zufrieden damit?

Daniel Stendel hat in den fünf Spielen etwas geschafft, was seine beiden Vorgänger in dieser Saison nicht geschafft haben: Hannover 96 zeigt Leidenschaft und spielt Fußball. Die Art und Weise, wie die Mannschaft seit seiner Amtsübernahme aufgetreten ist stimmt mich mehr als positiv. Ich war erst skeptisch, aber mich hat er vollends überzeugt.

Wird der direkte Wiederaufstieg gelingen?

Hannover 96 wird souverän Meister der 2. Bundesliga in der kommenden Saison. Warum? Es wird ein von der Mentalität und Einstellung herausragendes Team auf dem Platz stehen, das seiner Favoritenrolle gerecht werden wird.

Wie geht das Spiel am Wochenende aus und was wünschst Du Dir für die nächsten drei Jahre?

Hannover 96 wird dem FC Bayern leider die Meisterfeier ein wenig vermiesen. Während der 90 Minuten wird es für den vierfach-in-Folge-Meister – Glückwunsch zu dieser besonderen Leistung – nicht viel zu feiern geben. 96 wird 3:1 gewinnen. Für die nächsten drei Jahre wünsche ich mir den sofortigen Wiederaufstieg und die weitere Umsetzung von Martin Baders Konzept zur Verbesserung des fußballerischen Unterbaus bei Hannover 96.


Der FC Bayern München hat Geschichte geschrieben. Vier Mal in Folge Meister zu werden ist noch keinem gelungen. Nicht der großen Mannschaft in den 70ern und auch nicht den Jungs rund um Oliver Kahn.

Gegen Hannover wird der FCB also die Meisterschale in Empfang nehmen. Die 96er haben es über die Saison hinweg nicht geschafft eine Mannschaft auf den Rasen zu stellen, die auch nur annähernd Bundesliga-Qualität zeigen konnte. Letztendlich ist der Abstieg verdient, wenngleich das Team unter Daniel Stendel nochmal einen kleinen Aufwind hatte. Das Wunder konnte er nicht mehr vollbringen, aber immerhin hat er es geschafft, dass das Umfeld in Hannover wieder ein Stück zusammengerückt ist. Die Fans stehen wieder hinter dem Team und vermitteln – wie uns Tobias bereits aufzeigte – großen Optimismus für den Wiederaufstieg.

Letztendlich macht es nicht viel Sinn, sich auf einen Gegner vorzubereiten, der in einer kompletten Saison kein Konzept entwickelt hat. Hannover war immer eine Mischung aus einem schlecht gestaffelten 4-4-2, nachlässigen Umschaltmomenten und fast schon grausamen Ballzirkulationen, wenn man dieses Wort überhaupt verwenden kann. Nur selten gab es lichte Momente in denen das Team zusammenwuchs und eine tolle Leistung zeigte. Zurecht war man in Hannover verärgert über das meist ideenlos und leer wirkende Spiel. Weder Frontzeck noch Schaaf konnten daran etwas ändern.

Stendel brachte zumindest frischen Wind rein und ergänzte einige junge Spieler aus dem Jugendbereich. Laufleistung, Einsatz und Wille stimmen und so wirkt das Gesamtpaket etwas runder. In einigen Spielen zuletzt hatte man erstmals das Gefühl, dass in der Mannschaft doch ein Hauch Bundesliga stecken könnte. Letztendlich war es aber zu wenig und so steigt die Mannschaft ab, die am wenigsten Tore geschossen hat (30) und die schlechteste Tordifferenz aufweist (-29). Sieben Siege (keiner hat weniger) und 22 Niederlagen (Höchstwert) besiegelten einen Abstieg, der verdienter nicht sein könnte.

Für den FC Bayern ist an diesem Nachmittag ebenfalls alles klar. Meister sind sie bereits, aber die Spannung ist natürlich trotzdem hochzuhalten. Guardiola muss sich entscheiden, ob er für den Rhythmus einigen Mechanismen ihren Lauf lässt und eine Mannschaft auf den Rasen schickt, die der für das Pokalfinale ähnlich sein wird. Auf Xabi Alonso wird er dabei nicht zurückgreifen können. Der Spanier laboriert weiter an einer Rippenprellung. Eine andere Option wäre, dass der Katalane einigen anderen Spielern ihren womöglich letzten Auftritt im Bayern-Trikot gönnt. Nach dem Pokalfinale wird es interessant zu sehen, wer den Verein verlassen wird. Rafinha, Rode, Götze, Benatia und Tasci sind da nur ein paar Namen auf der Gerüchte-Liste.

Rational gesehen ist der Rhythmus natürlich wichtiger als alles andere. Eine Gegenmeinung könnte jedoch auch sein, dass man vor dem Finale keine taktischen Ausrichtungen verraten möchte und ein Spiel ohnehin nichts am Rhythmus ändern würde. Guardiola wird für seine letzten beiden Spiele die richtige Entscheidung treffen müssen. Hannover 96 wird der Gegner sein, aber dass Borussia Dortmund bei allen im Kopf ist, lässt sich nur schwer bestreiten.

Daniel Stendel hat den Zusammenhalt bei Hannover zurückgeholt.(Foto: Boris Streubel / Bongarts / Getty Images)
Daniel Stendel (Mitte) hat den Zusammenhalt in Hannover zurückgeholt.
(Foto: Boris Streubel / Bongarts / Getty Images)

Statistiken zum Spiel

Die letzten fünf Spiele gegen Hannover 96

Bilanz

  • Die Münchner haben in 56 Duellen mit Hannover nur 9 Mal verloren. 39 Siege und 8 Remis komplettieren die äußerst positive Bilanz. Außerdem haben die Bayern (154) in diesen Spielen fast dreimal so viele Tore geschossen wie Hannover (56). 3,75 Tore fallen im Schnitt pro Aufeinandertreffen der beiden.
  • Es gab nur zwei Torlose Begegnungen zwischen 96 und dem FCB. Das erste 0:0 fand am 3. Spieltag der Saison 1966/67 in München statt und das zweite am 10. Spieltag der Saison 1988/89 in Hannover.
  • Neun Siege in Folge gab es zuletzt für die Bayern gegen Hannover.

Fun Facts

  • Ein Meilenstein zur Meisterschaft war die Punkteausbeute gegen Teams von den Plätzen sechs bis 18. Der Rekordmeister holte dort 73 von 75 Punkten (24 Siege und das Unentschieden in Frankfurt), während die Dortmunder in derselben Bilanz nur 58 Zähler aufweisen können.
  • Ab dem 7. Spieltag hatten die Bayern immer mindestens vier Punkte Vorsprung auf die Borussia.
  • Das 948. Bundesliga-Spiel wird für Hannover auf unbestimmte Zeit das letzte sein. Vier Abstiege hat der Verein bereits hinter sich und zwei Mal gelang der direkte Wiederaufstieg.
  • Pep Guardiola wird sein letztes Heimspiel als Bayern-Trainer bestreiten. Der Katalane hat bisher 81 seiner 101 Bundesliga-Spiele gewonnen und somit die höchste Siegquote aller Trainer in der Geschichte dieser Liga. An 87 der 102 Spieltage, wird Guardiola am Ende Tabellenführer gewesen sein.
  • Guardiola wurde in sechs seiner sieben Trainerjahre Meister (je drei Mal mit Barca und Bayern). Insgesamt war es sein schon 20. Titel. In bisher 159 Spielen mit den Bayern gab es 122 Siege, 16 Unentschieden und 21 Niederlagen.
  • In München gab es in 26 Bundesliga-Gastspielen für die Niedersachsen 23 Niederlagen.
  • Ron-Robert Zieler wird sein 185. Bundesliga-Spiel für Hannover bestreiten. In den letzten 175 Partien stand er über die volle Distanz auf dem Rasen. Am Ende der Saison wird er wechseln.
  • Robert Lewandowski ist mit seinen 29 Toren nun zusammen mit Huntelaar der erfolgreichste Ausländer in einer Bundesliga-Saison. Seit Dieter Müller (1976/77) hat niemand mehr die 30-Tore-Marke erreichen können.
  • Der FC Bayern wird einen Zuschauer-Rekord aufstellen. Alle 17 Heimspiele waren mit 75.000 Fans ausverkauft.
  • Arturo Vidal hat seinen fünften Meistertitel in Folge gewonnen (vier Mal Juve, ein Mal Bayern). Er wurde erstmals Deutscher Meister.
  • Grafite und Dzeko dürfen ihren Rekord (54 Tore in einer Saison) vermutlich behalten. Müller und Lewandowski kommen derzeit auf starke 49 Treffer. Auch Müller und Hoeneß (zwei Mal 53 Tore in einer Saison) dürften nur schwer einzuholen sein. Dennoch reihen sich beide in die besten Duos der Geschichte ein.

Fünf Thesen zum Spiel

  1. Der FC Bayern wird mindestens drei Tore schießen.
  2. Hannover 96 bleibt ohne Treffer.
  3. Lewandowski knackt die 30 Tore.
  4. Ein Abwehrspieler der Bayern wird treffen.
  5. Es wird maximal eine Karte geben.

Nach den drei richtigen Thesen aus der Ingolstadt-Vorschau steht die Quote bei 38/70 und 54,28%. Das waren die letzten Thesen in dieser Saison. Sollte keine dieser Vorhersagen richtig sein, fällt die Quote auf 50,67%. Bei einer richtigen wären es 52%, bei zwei 53,33%, bei drei 54,66%, bei vier 56% und bei fünf 57,33%.

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  1. H96-Reporter Tobias ist ja putzig! ;-)

    “Hannover 96 wird souverän Meister der 2. Bundesliga in der kommenden Saison.”
    => Es wird mindestens eine weitere BL-Traditions-Mannschaft mit in die 2. Liga gehen (Stuttgart, Werder, Frankfurt) – und diese Mannschaft wird wahrscheinlich stärker als H96 in 2016/17 sein.
    Den Wiederaufstieg traue ich H96 aber durchaus zu. Irgendwie gehört der Verein auch in die BL.

    “Hannover 96 wird dem FC Bayern leider die Meisterfeier ein wenig vermiesen. Während der 90 Minuten wird es für den vierfach-in-Folge-Meister … nicht viel zu feiern geben. 96 wird 3:1 gewinnen.”
    => Wusste gar nicht, dass Fans von Absteiger übermäßig am Meistersekt mitnippen dürfen! ;-)

    Und so verwundert dieses große (und durchaus peinliche) Fußball-geschichtliche Missverständnis auch nicht:

    “Ich heiße Tobias und begleite 96 seit 1992. Als erster und bis heute einziger Zweitligist(!!) marschierte das Team aus Hannover damals durch den DFB-Pokal, schmiss reihenweise Erstligisten raus und holte sich im Finale am 23.05.1992 gegen Borussia Mönchengladbach sensationell den Sieg im Elfmeterschießen. Da packte mich das rote Virus und ließ mich nicht mehr los….”

    => H96 hat damals in der Tat eine grandiose Pokalsaison als Zweitligist gespielt – großen Respekt für diese legendäre Leistung!

    NUR: Den Offenbacher Kickers gelang bereits 1969/70 dieses Kunststück als Zweitligist (damals waren 5 Regionalligastaffeln die 2. Liga)!!! Das hätte Tobi als Reporter schon wissen können bzw. müssen. Als Ausrede zählt da auch nicht, dass die Kickers 1970 – im Gegensatz zu H96 1992 – in die BL aufgestiegen sind (und genau dann in jener Saison den unsäglichen BL-Skandal ausgelöst haben)!

  2. Rückblickend fand ich die 3 Jahre nun noch erfolgreicher, wenn ich das so lese. Diese ganzen Statistiken hat man ja nun nicht immer so auf dem Schirm.

    Ich denke wir werden siegen. Lewa wird die 30 knacken.

    Und dann wird gefeiert

  3. Ja, ich bin auch zuversichtlich, dass wir das Spiel gegen Hannover gewinnen werden, und Lewa knackt die 30 Tore, daran habe ich keinen Zweifel. Zur Not hilft ein Elfmeter für uns ;-)
    Wird’s ein Schaulaufen? Hmm, weiss’ nicht recht! Ich denke, alle unsere Jungs wollen sich zum Saisonabschluss noch mal zeigen, aber mit Blick auf das Pokalfinale muss die Mannschaft ja auch eingespielt bleiben, weswegen ich mir nicht vorstellen kann, dass Pep allzu viel wechselt. Vermutlich bekommen Götze und Rode nochmal Spielminuten, aber grundsätzlich wird der FCB wohl nicht mit dem “zweiten Anzug” auflaufen. Ein schönes Spiel wird es sicher werden, und ein torreiches dazu. Vielleicht klappt es ja doch noch mit dem Rekord-Duo!

    Oh, und mit den Statistiken ist es tatsächlich so eine Sache: Unter Guardiola hat unser FCB so erfolgreich wie nie gespielt, was die Anzahl der Siege betrifft. So erfolgreich, dass ich über die Zahl der Niederlagen stolpere! 21 in allen Wettbewerben? Haben wir tatsächlich so oft verloren in den drei Jahren? Kann nicht sein! ;-)
    Ach, und @Peter: Sei nicht so streng mit dem jungen 96er-Reporter!^^ Die 2. Liga im eigentlichen Sinne begann ja als “Unterhaus” der 1. Bundesliga erst 1974 als zweigleisige Liga mit Nord- und Südstaffel. 1970 gab es, wie Du ganz richtig angemerkt hast, 5 Regionalliga-Staffeln, welche die nächst-niedrigere Spielklasse darstellten. Ok, formal 2. Liga nach der Bundesliga, aber ja eben als Regionalliga bezeichnet, da kann ich es verstehen, dass man diese Spielklasse nicht als 2. Bundesliga ansieht! Als “peinlich” würde ich das Missverständnis also nicht bezeichnen, das klingt übertrieben. Aber es ist ja letztlich auch unwichtig!
    Wichtiger ist ein schönes Spiel morgen mit den von mir erwarteten vielen Toren zum Saisonausklang für unseren FCB! :-)

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Aufgrund der speziellen Situation 1970 (WM-Jahr) war Offenbach tatsächlich schon Erstligist als sie Pokalsieger wurden.

      Was mich für morgen genau so interessiert wie ein gelungener Saisonausklang ist die Verabschiedung von Pep. Schaffen es die Bayernfans das für alle Beteiligten zu einem positiven Ereignis zu machen? Egal wie man zu der Person steht, in solchen Situationen zeigt sich auch die Größe eines Klubs und seiner Fans.

      1. ich hoffe doch, es wird für Pep ein würdiger abschied aus München zelebriert – am besten nach dem Pokalfinale als Pokalsieger :-)

      2. hmm … ich denke, man sollte Pep jetzt einfach mal in Ruhe lassen. Für mich ist er eine Art “vanGaal 2.0”. Er hat für den Verein sehr viel Gutes getan. Aber wie vanGaal auch schafft er es nicht, ein Element des ganzen Vereins zu werden.

        VanGaal hat sich mit Hoeness gezofft (siehe das Hoeness-Sky-Interview), hat Rummenigge düpiert (er solle sein Buch lesen ..) und hat mit der Entscheidung gegen Neuer und für Thomas Kraft (!) den schlagenden Beweis geliefert, dass ihm sein Ego wichtiger ist als der weltbeste Torhüter ..

        Guardiola war natürlich nicht so krass wie van Gaal. Aber Guardiola ähnelt van Gaal, als er sich irgendwie nie auf den Verein “eingelassen” hat. Bayern, das war für ihn ein “Job”. Er wirkte irgendwie wie ein Superstar, der einen Auftritt in einer zweitklassigen Stadt absolviert, dies zwar professionell macht, aber keine Lust auf Zugaben hat. In drei Jahren hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass ihm die Fans, die Liga und die Stadt München irgendwie am Herzen liegen.

        Dass Bayernfans auf Guardiola “unterkühlt” reagieren, liegt nicht daran, dass er nie mit Bayern die CL gewonnen hat. Sondern daran, dass er nie schmerzerfüllt aufgejault hat, als die Reise jeweils im Halbfinale zu Ende war.

        Eigentlich finde ich Guardiola sogar noch weiter weg von Bayern, als es bei van Gaal der Fall war. van Gaal wollte Bayern erobern. Er wollte der Chef im Ring sein, ein klassischer “Manager” englischen Stils, der die Mannschaft tagtäglich trainiert und über die Kaderplanung auf Jahre hinaus entwickelt. Für Guardiola war Bayern weit weniger. Guardiola wollte zwar den Erfolg, und er mochte seine Spieler. Aber mag er den Verein?

        Ich denke, dass Guardiola (und auch Tuchel) für die Liga gleichwohl Glücksfälle waren / sind. 2010 hat Inter Mailand ebenso das “Triple” geholt wie 2013 die Bayern. Und, wieviel ist davon übrig geblieben? Bayern ist da doch ganz anders aufgestellt, und Guardiola (und Tuchel) haben Bayern und die Bundesliga für junge Megastars wie Sanches und Dembele zur “ersten Wahl” gemacht.

        Wieviel “Gutes” Guardiola für Bayern getan hat, wird sich nächste Saison zeigen und hoffentlich auch die Jahre danach. Ich hoffe, dass wir dann sehen, dass Guardiola den Spielern Dinge beigebracht hat, von denen sie Jahre später immer noch profitieren werden.

  4. Ganz ehrlich, Tobias, Deine Beurteilung des H96-Managements überrascht mich jetzt schon.

    IMHO müßtest Du heulen und winseln, dass ein Mann wie Jörg Schmadtke (aus angeblich familiären Gründen) Deinen Verein verlassen hat und nun in Köln große Erfolge feiert. Wohlgemerkt, in Köln, an sich der Inbegriff eines Chaosvereins. Dieser “Chaosverein” hat aber dank Jörg Schmadtke einen Trainer, der passt wie die berühmte Faust aufs Auge, und der hat diesen Club punktgleich mit dem Vorjahres-Vizemeister, DFB-Pokalgewinner und Klopp-BVB-Bezwinger Wolfsburg auf den 9. Platz gebracht.

    Statt desse muss man hier lesen, dass sich dein Verein ausgerechnet mit diesem Martin Bader “gut aufgestellt” haben soll. Ausgerechnet mit Bader. Bader, der in Nürnberg sein ganz eigenes Süppchen gekocht und – ein absolutes Unding – als angestellter Manager mit bestimmten Fangruppierungen gekungelt hat. Und sportlich kann man sein “Wirken” in Nürnberg nun wirklich nicht als Erfolgsstory bezeichnen. Ich hätte also einen hohen Betrag darauf gesetzt, dass der so schnell nicht mehr bei einem Bundesligisten landen würde – und schon findet er bei H96 den nächsten Job (gut, ich hatte insofern recht mit meiner Vermutung, dass H96 ab morgen, 17:15 Uhr, kein Bundesligist mehr ist).

    Vielleicht sollte sich der Verein mal klar im Kopf werden, ob man mit einem fast schon vergreisten Präsidenten Martin Kind ausreichend gut aufgestellt ist, um den Wiederaufstieg anzupeilen. Wenn dem nichts besseres mehr einfällt als ausgerechnet Martin Bader zu seiner neuen “rechten Hand” zu ernennen, sollte er den Staffelstab langsam mal weitergeben.

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