Vorschau: FC Bayern München – Real Madrid

Justin Trenner 10.04.2017

Für dieses erste große Highlight der Saison haben wir uns mal wieder einen Interview-Gast eingeladen. Clemens erzählt uns, was sich bei Real Madrid seit dem letzten Aufeinandertreffen getan hat, was er von Zidane hält, wie er die kommenden Partien einschätzt und vieles mehr.

Hallo Clemens, zunächst möchte ich, dass Du dich unseren Lesern etwas vorstellst. Wie bist Du Real-Madrid-Fan geworden und sind die Königlichen dein einziger Herzensverein?

Hallo. Ich bin 22 Jahre alt und studiere zur Zeit Volkswirtschaftslehre in Wien. Wenn andere immer von dem EINEN Moment erzählen, in dem sie Fan wurden, werde ich immer ein bisschen eifersüchtig. Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht mehr genau wie es passiert ist. Auf jeden Fall mache ich das Team um 2002 mit Raúl und Ronaldo dafür verantwortlich. Neben Real Madrid unterstütze ich noch den SK Rapid Wien (auch wenn es momentan schwer fällt) und Borussia Dortmund.

Real war unter Ancelotti für die beste Form in den wichtigsten Spielen bekannt. Die Zeit des Italieners war sehr erfolgreich. Weshalb musste er gehen und vermisst man ihn etwas?

Wieso er gehen musste, ist schnell erklärt: Er blieb in der Saison 2014/15 titellos. Das klingt zwar sehr hart – und ist es auch – aber das ist eben die Vorgehensweise des Vereins, auch wenn es mit Sicherheit nicht allen Fans gefällt.

Ich glaube es wird sehr schwer sein, Fans des Vereins zu finden, die sagen, dass sie Ancelotti überhaupt nicht vermissen; dafür hat er zu wenig polarisiert, dafür ist er zu charismatisch. Wie sehr man den “Mister” vermisst, wird aber wohl maßgeblich davon abhängen, wie man die Entwicklungen nach dessen Entlassung beurteilt.

Ich glaube schon, dass der Großteil der Fangemeinde wenig erfreut darüber war, dass er nach nur zwei Jahren schon wieder gehen musste, gerade nachdem er eine Saison zuvor mit dem Gewinn der La Décima – des zehnten Champions-League-Titels – einen Meilenstein in der Vereinsgeschichte erreicht hatte. Auch sein zweites Jahr verlief lange sehr gut. Real Madrid war den Großteil der Saison Spitzenreiter in der heimischen Liga und spielte den wohl besten Fußball, den ich jemals von ihnen gesehen habe. Durch die fehlende Rotation und die Verletzungen von Schlüsselspielern wie Luka Modric oder Karim Benzema kam es dann gegen Saisonende zum Leistungseinbruch.

Nachdem Benítez auch relativ bald gehen musste, kam Zidane. Er gewann zwar die Champions League, aber so richtig zufrieden wirken einige Madrilenen trotzdem nicht. Wieso nicht?

An Zidane scheiden sich die Geister und das, obwohl man ihm ergebnistechnisch wenig vorwerfen kann. Mit 2,42 Punkten pro Spiel lässt er Ancelottis Madrid und Peps Barca (beide mit 2,36 PPS) hinter sich.

Für die einen ist er ein pragmatischer Trainer, der nach der gescheiterten Amtszeit von Rafael Benítez den Karren wieder aus dem Dreck gezogen und den elften Titel in der Champions League geholt hat. Probleme wie beispielsweise die unkoordinierte Arbeit gegen den Ball, habe er mit der Beförderung von Casemiro zum Stammspieler geschickt gelöst.

Andere wiederum kritisieren, dass der gezeigte Fußball weit unter dem Niveau ist, das eigentlich mit einem so starken, breit aufgestellten Kader möglich sein sollte. Das Offensivspiel sei zu simpel, man würde praktisch nur durch Flanken und Standards Gefahr erzeugen.

Die Meinungen über Zidane gehen auch in Madrid auseinander.
(Foto: Carlo Herrmann / AFP / Getty Images)

Die letzte Meisterschaft ist fünf Jahre her. Genügt das wegen den beiden Champions-League-Siegen und einem Pokalsieg trotzdem noch den Ansprüchen?

Nein, natürlich nicht. Wenn man sich ansieht, welche Möglichkeiten der Verein hat – seien es der momentane Kader oder die finanzielle Potenz -, dann ist das eindeutig zu wenig; selbst bei einer so starken Konkurrenz wie es der FC Barcelona oder seit einigen Jahren auch Atlético Madrid ist.

Real Madrid fehlt einfach die Konstanz, sowohl was die Trainerposition, als auch die Kaderzusammenstellung angeht; neue Baustellen werden aufgemacht, bevor die vorherigen abgeschlossen wurden. Die jüngste Episode um Ancelotti, Benítez und Zidane ist das beste Beispiel hierfür.

Kommen wir zur Aktualität. In der Liga ist es mal wieder ein unglaublich enges Rennen mit dem FC Barcelona. Aktuell ist Real Tabellenführer mit drei Punkten Vorsprung auf den Rivalen. Wie siehst Du die Titelchancen?

Die Ausgangslage ist nicht schlecht, der Vorsprung beträgt momentan drei Punkte und könnte durch das Nachholspiel in Vigo bis auf sechs Punkte anwachsen. Aber selbst das wäre noch keine Vorentscheidung, denn am 23. April kommt es nämlich noch zum direkten Duell mit dem FC Barcelona und das Restprogramm ist für keinen der beiden Großclubs leicht. Stand heute ist Real Madrid wohl zu favorisieren, aber alles ist noch möglich.

Duelle mit dem FC Bayern dürften auch für Fans von Real Madrid noch etwas ganz besonderes sein. Was war deine erste Einschätzung, als die Partie gelost wurde?

Ich war sehr froh über dieses Los, auch wenn vermutlich jeder andere Gegner leichter gewesen wäre. Duelle wie dieses sind es, die für mich den Reiz der Champions League ausmachen. FC Bayern München und Real Madrid, das ist womöglich die größte Rivalität die der internationale Klubfußball zu bieten hat.

Nun hattest Du einige Zeit, das ganze einzuordnen. Was für Spiele erwartest Du und wo siehst Du die größten Schwachstellen bei den Bayern?

Ich glaube ich lehne mich nicht weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass Real Madrid im Hinspiel zunächst einen passiveren Ansatz verfolgen und den Fokus eher auf das Beibehalten einer sauberen Staffelung legen wird. Bei Umschalt- und Schnellangriffen erwarte ich, dass speziell die Flügelräume anvisiert werden. Einerseits ist das natürlich durch das Spielermaterial gegeben, andererseits bin ich aber auch der Meinung, dass das eine Schwachstelle der Bayern diese Saison ausnutzen könnte. Zwar sind sie gut, das Zentrum zu versperren und die Gegner auf die Flügel zu leiten, wenn sie aber erst einmal dort sind, dann verschiebt der FCB teilweise unsauber und hat infolgedessen Probleme den Ball zurückzugewinnen.

Welche Schwächen offenbarte Real Madrid zuletzt immer wieder, die den Münchnern in die Karten spielen könnten?

Die kollektive Arbeit gegen den Ball lässt die meiste Zeit zu wünschen übrig. Nicht umsonst kassiert Real Madrid unter Zidane durchschnittlich mehr als ein Tor pro Spiel. Durch die strategische Herangehensweise, mit der ich zumindest im Hinspiel rechne, sollte es jedoch möglich sein, diese Schwäche teilweise zu kaschieren. Sollte es zu einer Ausgangslage kommen, in der Real Madrid gezwungen ist Tore zu schießen, dann kann ich mir aber auch vorstellen, dass sie damit Probleme haben könnten. Die Strukturen in Ballbesitz sind nicht wirklich gut. Oft stellt sich eine U-Form ein, bei der von einem Flügel zum anderen verlagert wird, das Zentrum aber verwaist bleibt. Infolgedessen werden viele Flanken geschlagen, was aber für ein Team auf diesem Niveau nicht unbedingt die beste Herangehensweise ist, um auf konstante Art und Weise Chancen herauszuspielen.

Wenn Du dir einen Bayern-Spieler für Real aussuchen dürftest: Wer wäre es und wieso?

Manuel Neuer. Thiago, Boateng und Müller schätze ich zwar auch sehr, aber für die gibt es schon gute Alternativen im Kader. Den größten Leistungsunterschied sehe ich eindeutig auf der Torhüterposition. Neuers Timing beim Herauslaufen und seine Qualität am Ball wären meiner Meinung nach ein großes Upgrade.

Abschließend würde ich dich bitten, beide Partien zu tippen. Wer schafft es in die nächste Runde und wieso?

Selten fand ich es schwieriger, den Ausgang des Duells zu prognostizieren, aber alles in allem würde ich die Bayern als leichten Favoriten sehen. Sie haben mehr von der von Ancelotti vielzitierten Balance, weisen weniger Schwächen auf und spielen insgesamt einfach den besseren Fußball, obwohl ich den Kader von Real Madrid etwas besser einschätze.

2:1 im Hinspiel, 2:2 im Rückspiel.

Bereits in unserem Round-Up zur Auslosung hatten wir darüber berichtet, dass es das 23. Kapitel des am meisten gespielten Duells in der Königsklasse ist. Historisch gesehen gab es viele Partien, auf die es sich lohnen würde zurückzublicken.

Doch die jüngste Erinnerung dürfte für die beiden Spiele in den nächsten Tagen die größte Bedeutung haben.

Ein bisschen was hat sich bei beiden Teams getan. Reals damaliger Trainer steht nun an der Seitenlinie des FC Bayern und Zidane, einst Co-Trainer Ancelottis, verantwortet die Königlichen. Überdies haben auch die beiden Regisseure ihrer Teams, Kroos und Alonso, die Seiten gewechselt. Komplettiert wird das Ex-Klub-Spielchen durch Arjen Robben, der zwischen 2007 und 2009 in Madrid 50 Spiele absolvierte und 11 Tore erzielte.

Beide Teams können trotz personeller Veränderungen von einem Rückblick profitieren. Für Real dürfte die Marschroute sein, eine ähnlich gute Leistung abzurufen, während die Münchner Lösungen für das gegnerische Pressing entwickeln müssen.

Real dominiert und kontrolliert das Spiel ohne Ball

Guardiolas Mannschaft war in ihrer ersten Saison. Mit dem Triple im Rücken und der klaren Idee, Spiele mit dem Ball zu kontrollieren, ging es im Halbfinale gegen Ancelottis Madrid. Dieser drehte als Anpassung an einigen Schrauben und stellte auf ein extrem gut organisiertes Mittelfeldpressing um, das nur selten in ein Angriffspressing überging.

Schweinsteiger und das Zentrum der Bayern sahen damals nicht immer gut aus.
(Foto: Martin Rose / Bongarts / Getty Images)

Sein 4-4-2, das gelegentlich durch ein Aufrücken Bales (bzw. im Hinspiel Isco) oder di Marias zum 4-3-3 wurde, hatte das Ziel, drei wichtige Zonen in Bayerns Spiel zu isolieren. Da waren zum einen beide Außenbahnen, die für die Münchner auch heute noch essenziell sind. Ganz wichtig waren aber die Pressingfallen im Zentrum.

Kroos und Schweinsteiger, die mit ihrem Passspiel großen Anteil am schnellen Erfolg des Guardiola-Systems hatten, sollten so früh wie möglich unter Druck gesetzt werden. In dem Wissen, dass die Bayern auf ihr Kurzpassspiel bestehen werden und eher einen riskanten Pass, als einen überbrückenden spielen würden, ging Ancelotti dort bewusstes Risiko.

Schaut man sich die Begegnung im Detail an, so wird immer wieder ein ähnliches Muster erkennbar. Die Madrilenen lenkten den Spielaufbau der Münchner, die nur eine Scheinkontrolle über das Spiel besaßen, mit Benzema und Ronaldo in vorderster Linie.

Immer wieder waren die Bayern gezwungen, Pässe in Zonen zu spielen, in denen Bale (Isco), Modric und di Maria bereits die Situation antizipiert hatten. Der Druck war schließlich oftmals zu groß, um im Mittelfeld die Kontrolle zu bekommen.

Woran es lag, dass die Bayern in beiden Partien nur selten Lösungen kreieren konnten, ist müßig zu diskutieren. Fakt ist aber auch, dass der Mythos, dass die Guardiola-Elf wegen der vielen gefährlichen Konter verloren habe, schlicht zu vereinfacht dargestellt wird.

Es ist durchaus richtig, dass der Katalane im ersten Jahr, ähnlich wie aktuell bei Manchester City, seine Probleme hatte. Konteranfälligkeit war eines, das er erst in der zweiten Hälfte seiner Amtszeit weitestgehend in den Griff bekam. Das Los einer brutal offensiven Mannschaft.

Doch die Probleme des FC Bayern resultierten aus schlechten Entscheidungen und einem Positionsspiel, das Reals Pressingfallen wenig entgegensetzen konnte. Es war also nicht der viele Ballbesitz, der dem fünfmaligen Champions-League-Sieger das Genick brach, sondern die Art und Weise sowie die Sturheit, mit der dieses Konzept durchgezogen wurde.

Schaut man sich die Ära Guardiolas im Zeitraffer an, so sieht man in den Jahren 2 und 3 Entwicklungen, die der Mannschaft in den beiden Partien gegen Real Madrid fehlten. Dazu zählen die langen Bälle Boatengs, die Qualität Thiagos, mehrere Positionen im Mittelfeld gleichzeitig zu besetzen und ein Spielaufbau, der sich gut organisiertem Pressing entziehen kann.

Letztendlich waren beide Siege Reals auf ihre Art und Weise verdient. Eine reife, durchorganisierte und eingespielte Elf traf auf einen FC Bayern, der unter Guardiola noch zu viele Schwachstellen offenbarte.

Dennoch muss man auch festhalten, dass das Endergebnis von 5:0 deutlich zu hoch ausfiel.

Auf höchstem Niveau kann man taktische Prozesse zu Genüge analysieren, äußere Umstände ausklammern und sich auf Statistiken fokussieren. Aber oft wird nicht beachtet, dass jede Begegnung ihre eigene Geschichte schreibt. Bayerns Leistung war bis zu den beiden Ramos-Toren in der Allianz Arena keinesfalls eine schlechte. Danach ließ man sich jedoch gehen.

Wie wäre das Spiel wohl gelaufen, wenn die Münchner im Hinspiel das späte 1:1 durch Mario Götze erzielt hätten? Die Ausrichtung im Rückspiel wäre vermutlich eine andere gewesen. Eine ruhigere, die nicht auf ein schnelles Tor ausgelegt gewesen wäre.

Mario Götze hatte 2014 im Hinspiel den Ausgleich auf dem Fuß.
(Foto: Paul Gilham / Getty Images)

Drei der fünf Tore waren Standards. Gegentreffer, die mit einer Spielphilosophie nicht zu erklären sind. In der Offensive hingegen war man nicht in der Lage, sich genügend Chancen zu erspielen. Dafür hätte es den angesprochenen Zugriff im Mittelfeld gebraucht.

Alles in allem sollte die Erfahrung von 2014 deshalb nicht zu negativ bewertet werden. Die Bayern können aus der Vergangenheit lernen und die Fehler nun, drei Jahre später, korrigieren und verbessern. Was genau es dafür braucht und wie Ancelotti seinen Ex-Klub bezwingen kann, erfahrt Ihr auf Seite 3.

Real Madrid hat sich wenig verändert. Ausrichtung, Personal und Grundidee sind im Kern gleich geblieben. Für den FC Bayern gilt es, die eigene individuelle Klasse zu forcieren, um die gegnerische einzuschränken. Doch auch taktisch ist es wichtig, einige Stärken Reals zu beachten.

Die Königlichen haben seit 2014 zwei Mal die Königsklasse gewinnen können. Nicht, weil sie den besten, schönsten und taktisch cleversten Fußball spielen, sondern, weil sie in den wichtigen Momenten da sind. Und, weil sie Sergio Ramos haben.

Gegneranalyse und Spielvorschau

Über Schlüsselspieler und Schlüsselduelle

Die Qualität der einzelnen Spieler ist riesig. Ramos, Marcelo, Kroos, Modric und Ronaldo bilden den Stamm dieser Mannschaft. Zwar ist letzterer längst nicht mehr in jedem Spiel so präsent und einflussreich wie vor einigen Jahren, aber auch Bale und Benzema bringen enorme Qualitäten mit.

Gerade Bale verbindet Dynamik, Geschwindigkeit, Physis und Torgefährlichkeit miteinander, wenngleich seine Saison nicht optimal verläuft. Mit ihm dürfte es Alaba zu tun bekommen, der sich im Vergleich zu seiner bisherigen Saison arg steigern muss.

Beide Offensivreihen haben eine große Durchschlagskraft.

Ein häufig unterschätzter Faktor ist dafür Marcelo. Der Brasilianer steht als Linksverteidiger nur selten im Fokus, sorgt mit seinen Vorstößen aber für eine wichtige Dynamik in Zidanes System. Er entlastet durch seine Laufwege nicht nur Ronaldo und den jeweils halblinken Achter, sondern bringt die technischen Fähigkeiten sowie die Spielintelligenz eines offensiven Mittelfeldspielers mit.

Auf Bayerns rechter Seite dürften Lahm und Robben auflaufen. Deren Rolle wird spielentscheidend sein. Zusammen mit Thiago oder Vidal, je nachdem wer gerade in der Nähe ist, müssen sie Marcelo bestenfalls in der eigenen Hälfte binden. Natürlich ist er nicht der einzige Faktor im Spiel der Madrilenen, aber ein großer, dessen Einschränkung ein Gewinn wäre.

Benzema ist vom Spielertypus Lewandowski sehr ähnlich. Er ist sogar noch etwas stärker darin, Verbindungen zu kreieren, sich der Deckung zu entziehen und seine Mitspieler, insbesondere Ronaldo, in Szene zu setzen. Die Innenverteidigung der Bayern wäre also gut beraten, sich nicht zu häufig vom Franzosen aus der Formation ziehen zu lassen. Seine Bewegungsabläufe gilt es mit reibungslosem und schnellem Übergeben zu verteidigen.

Thiagos Interceptions werden auch gegen Real Madrid eine große Rolle spielen.

Xabi Alonso, der vermutlich auf der Sechs beginnen wird, muss deshalb zwei Sahnetage erwischen, die ihm die Reaktionsschnelligkeit aus dem Rückspiel gegen Atlético Madrid vor einigen Monaten einbringen. Am Samstag zeigte sich der Routinier in sehr guter Form. Doch er wird nicht nur auf Benzema in seinem Rücken achten müssen, sondern gemeinsam mit Thiago und Vidal die wichtigste Aufgabe angehen.

Wie im Rückblick beschrieben, musste sich der FC Bayern 2014 vor allem deshalb geschlagen geben, weil es an Mittelfeldkontrolle fehlte. Schweinsteiger und Kroos ließen sich zum Teil vom Pressing überrumpeln, wurden teilweise aber auch von ihren Mitspielern in Situationen involviert, die zwangsweise in einem Ballverlust resultieren mussten.

Das gilt es mit cleveren Positionierungen und genügend Verbindungen zu vermeiden. Zwar haben die Münchner nicht mehr Guardiolas nahezu perfektes Positionsspiel der vergangenen Saison, aber sie haben immer noch Thiago. Zusammen mit Alonso wird er das Spiel seiner Mannschaft strukturieren. Die beiden Spanier werden sich dem Pressing so entziehen müssen, dass sie, im Gegensatz zum Bayern-Mittelfeld von 2014, mehr gefährliche Bälle in das letzte Drittel bekommen.

Die Bayern spielen im Schnitt mehr Pässe, dafür ist die individuelle Laufleistung bei Real enorm.

Ein weiterer Vorteil zu damals ist die Konstellation um Vidal und Thiago. Mehrfach analysierten wir, dass die beiden das beste Pressingduo der Bundesliga, vielleicht sogar Europas bilden. Entfachen sie ihre Urgewalt gegen den Ball, wird es für Madrid um Kroos und Modric deutlich schwerer, das Spiel so zu kontrollieren wie Ancelottis Real damals.

Modric und Kroos sind jedoch auf unterschiedliche Art schwer zu verteidigen. Zum einen ist da der Kroate, der mit seinen diagonalen Dribblings Räume öffnet, die ein normaler Mensch gar nicht erkennen würde. Zum anderen gibt es den Ex-Bayern-Spieler Kroos, der von vielen Fans seiner Zeit für seine Querpässe angeprangert wurde.

Doch der Deutsche hat sich entwickelt. Während sein Nebenmann Räume mit Läufen und Dribblings öffnet, macht Kroos dasselbe mit Zuspielen, die einen Gegner innerhalb von Sekunden auseinander nehmen können. Dabei spielt er nur selten den letzten Pass. Viel mehr sind es Bälle, die die Offensive in die bestmögliche Ausgangsposition bringen.

Beide werden Thiago und Vidal vor eine Aufgabe stellen, deren Ergebnis zeigen könnte, ob sie wirklich das bestmögliche Duo gegen den Ball sind. Diese vier Spieler werden einen großen Anteil am Ausgang und Verlauf der Partien haben.

Die beiden Teams im Champions-League-Vergleich.

Über mannschaftstaktische Ausrichtungen und einen möglichen Spielverlauf

Wie diese beiden Teams auftreten werden, dürfte also relativ klar sein. Real Madrid wird sich ähnlich verhalten wie 2014, während die Bayern sich wahrscheinlich verändert präsentieren.

Unter Ancelotti gibt es immer wieder diese Phasen, in denen sich der Deutsche Meister zurückfallen lässt, tiefer presst und den Gegner etwas kommen lässt. Stört man in diesen Momenten Modric und Kroos dennoch in ihren Aktionen, kann das durchaus erfolgsversprechend sein. Viele Tore sind in den vergangenen Wochen auch deshalb gefallen, weil das Pressing ungleich effektiver zur Hinrunde ist.

Ist der FC Bayern aber in Ballbesitz, wird es ein ähnliches Spiel wie vor drei Jahren. Und das ist absolut nicht negativ gemeint. Die Münchner wollen immer noch mit dem Spielgerät kontrollieren.

Der gravierende Unterschied zu damals liegt tatsächlich darin, dass nun auch mal lange Bälle gespielt werden und das Münchner Spiel vertikaler geworden ist. Ein ähnliches Pressing von Real wie 2014 wäre deshalb risikoreich. Es hinterließ nämlich Lücken, die man sich nur gegen Barcelona oder die frühen Guardiola-Bayern erauben konnte, da die auf ihr Kurzpassspiel fixiert sind und waren.

Mit schnellen Kombinationen, viel Bewegung und viel Pressingresistenz ist es dennoch möglich, große Lücken hinter Kroos und Modric aufzureißen. Die Frage wird deshalb sein, ob Zidane mit Casemiro einen absichernden Defensivspieler aufstellt oder mit beispielsweise Isco einen offensiveren, der den Aufbau der Ancelotti-Elf zusätzlich stören könnte. Beide Varianten bringen ihre Vor- und Nachteile mit.

Spielt Real mit absicherndem Sechser, wird es für die Bayern schwieriger zwischen die Linien zu kommen. Ähnlich zum Rückspiel 2014. Doch dort war mit Alonso ein deutlich spielstärkerer Akteur auf dem Platz, der mit Druck besser zurecht kam als das bei Casemiro der Fall wäre.

Die offensivere Lösung würde hingegen mehr Druck nach vorne ausüben, dafür aber die angesprochenen Lücken beim Herausrücken des Mittelfelds hinterlassen. Zumal auch Ramos nicht immer Sattelfest in der Defensive erscheint.

Es könnte auch ein Spiel der Flanken werden, denn beide Teams schlagen im Schnitt sehr viele.

Im Fall Ramos gibt es aber natürlich eine weitere Facette des Duells zu klären: Die Standards. Im Rückblick stellten wir fest, dass die Bayern auch deshalb verloren haben. Der FCB muss bei Ecken und Flanken hellwach sein, darf aber auch nicht zu viele Freistöße verschenken. Ramos erzielt das entscheidende Tor zur Not auch in der fünften Minute der Nachspielzeit und deshalb sollte ein Fokus der Vorbereitung auf diesen Situationen liegen bzw. gelegen haben.

Ähnlich wie die Bayern, schlägt Real Madrid gerne Flanken, wenn es spielerisch keine Lösungen gibt. In der Liga haben sie bereits 25 Treffer nach Standards erzielt und sie sind Meister darin, späte Siege zu erzwingen

Alles in allem sind zwei Spiele zu erwarten, die mehr durch die individuelle Klasse, die Mentalität und den Willen geprägt werden, als durch taktische Facetten. Für den FC Bayern gilt es das Zentrum an sich zu reißen, um von dort die Flügelspieler und Lewandowski in Szene zu setzen. Real hingegen wird organisiert, aggressiv und auf Konter bedacht agieren.

Wichtig ist für beide Teams zudem, dass die Personalsituation sehr gut aussieht. Bei den Bayern wird Hummels wegen einer Sprunggelenksverletzung ausfallen und auch bei Real Madrid sind fast alle Spieler fit. Lediglich Varane und Pepe, der am Wochenende mit doppeltem Rippenbruch ausgewechselt wurde, werden fehlen. Neben Ramos wird deshalb Nacho auflaufen, der eine starke Saison spielt, aber physisch nicht die Robustheit der anderen Verteidiger mitbringt. Vielleicht ein ganz kleiner Vorteil für Lewandowski.

Am Ende wird das Team in die nächste Runde ziehen, das die wichtigen Momente für sich entscheidet. Sei es ein Zweikampf im Mittelfeld, ein Standard oder ein glücklicher Treffer in der Nachspielzeit. Real Madrid und Bayern München ähneln sich mehr, als es in der taktischen Analyse scheint. Sie sind auch deshalb einzigartig in Europa, weil sie die Qualität haben, jede Partie zu jedem Zeitpunkt zu drehen.

Außerdem begegnen sie sich auf Augenhöhe. Fast alle Schlüsselspieler befinden sich auf ihrem Zenit und treffen somit auf allerhöchstem Niveau aufeinander. Das macht die ganze Geschichte nochmal spannender. Die Münchner gehen in der Champions League in die 23. und 24. Runde mit den Königlichen und es verspricht ein packendes Duell zu werden.

Fünf Thesen zum Hinspiel

  1. Der FC Bayern gewinnt die Partie.
  2. Lewandowski trifft.
  3. Arjen Robben wird an mindestens einem Treffer direkt beteiligt sein.
  4. Auch Real Madrid trifft.
  5. Es wird mindestens drei gelbe Karten geben.

Fünf Thesen zum Rückspiel

  1. Der FC Bayern erreicht das Halbfinale der Champions-League.
  2. Real trifft wieder.
  3. Die Münchner gewinnen das Rückspiel nicht nach 90 Minuten.
  4. Arjen Robben wird wieder an wenigstens einem Tor beteiligt sein.
  5. Ronaldo wird in beiden Spielen keinen Treffer erzielt haben.

Die  BVB-Vorschau war ein Volltreffer. Alle fünf Thesen bewahrheiteten sich. Gesamt: 97/180.

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  1. Für mich stehen die Chancen besser als beim letzten Aufeinandertreffen. Aufgrund der aktuellen Form und der Personalsituation (auch wenn diese grade etwas weniger gut geworden ist).

    Bei Real weiß man gar nicht, wovor man eigentlich Angst haben soll. Man weiß ja ziemlich genau wie sie spielen und wer die entscheidenden Leute sind. Sie spielen seit gefühlten Jahren mit der gleich Formation und Strategie. Dennoch schaffen sie es in den letzten Jahren fast immer wie ihr beschrieben habt, in der entscheidenden Phase voll da zu sein und dann auch noch das nötige Glück zu haben.

    Ich gehe von einer defensiveren Formation aus, da ohnehin die personelle Ausrichtung vom Grundsatz her offensiv ist und mit Pepe jetzt auch noch der zweite etatmäßige Innenverteidiger fehlt. Die Konterabsicherung und die Bewachung von Ramos bei Standards werden für mich die entscheidenden Dinge sein. Und natürlich die Effizienz vorm Tor.

    Vielleicht ist es mal an der Zeit, dass man sie barcelonaesk aus dem Stadion schießt. Möglicherweise waren die Voraussetzungen dafür selten so gut wie jetzt.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. “Vielleicht ist es mal an der Zeit, dass man sie barcelonaesk aus dem Stadion schießt. Möglicherweise waren die Voraussetzungen dafür selten so gut wie jetzt.”

      Ohne jetzt zu sammeresk klingen zu wollen, aber Vorsicht! “Gefühlt” haben wir gegen Real oft antizyklisch gespielt. Wir fühlten uns gut (himmelhochjauchzend in Peps erster Saison, wie im Vorbericht angesprochen), und Bumm. Wir fühlten uns in früheren Jahren aber auch schon schlecht und als Außenseiter (siehe die Berichte im Round-Up) und setzten uns durch.

      Unabhängig davon sollte es Reals auf Kontrolle angelegte Spielweise auch einfach kaum zulassen, dass wir sie barcelonaesk aus dem Stadion schießen. Soll nicht heißen, dass ich uns kein überzeugendes Spiel und klaren Sieg zutrauen, aber ein 3 oder gar 4 zu Null, das passt einfach nicht gegen Zidanes Real.

  2. Das 0:4 aus 2013 vermittelt ein unzutreffendes Bild. Davon abgesehen hat Bayern in fast 40 Jahren Europacup-Gegnerschaft in Heimspielen bis auf eine Ausnahme Madrid nie mehr als ein Tor zugestanden. Die Ausnahme war 1987/1988 und ganz bitter. Landesmeistercup, Halbfinalhinspiel, die Bayern waren ca. 50 Minuten absolut überlegen, führten dann 3:0, wollten das Ergebnis verwalten und haben dann – vielleicht zu recht – in den letzten zwei Spielminuten noch zwei Treffer kassiert. Und bis auf eine Ausnahme (2003/2004, CL-Achtelfinale, das war das Jahr des Hitzfeld-Abschieds, als Bremen Meister wurde) hat Bayern immer mindestens zwei Tore geschossen.

    Wir sind in der CL-ko-Phase. Wer auswärts nicht trifft, hat es ganz schwer. Ich rechne für Mittwoch mit einer ordentlichen Portion catenaccio. 2:0 für Bayern wäre ein Traumergebnis ..

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Zum Verständnis: Du sprichst vom 4:0 als Ergebnis in der Gesamteinordnung der Klubgeschichte oder von meiner Einordnung des 4:0 im Artikel?

      1. Ich meinte das 0:4 im CL-Rückspiel am 29. April 2014. Der Tiefschlag war ja nicht nur, dass man rausgeflogen ist, sondern wie. In einer Weise, die es 40 Jahre zuvor nie gegeben hatte. Absolut nicht bayernlike.

  3. Danke für den interessanten Artikel und die damit verbundene Arbeit. Freu mich unheimlich auf die Partie und tippe auf ein 2:1.

  4. Das letzte Mal, dass ich so ein Vertrauen in die Stärke der Mannschaft bei einem 50/50 Spiel hatte war in der Triplesaison. Real wird sich dem härtesten Spielen seit Jahren gegenüber sehen.

    Die Jungs brennen :-)

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Und ach so, Real wird den Tag verfluchen als sie Robben an die Bayern verkauft hatten.

      a) hat er wie nach dem Spiel gegen Dortmund schon gesagt für Real Maß genommen und
      b) falls sich die Abwehr Reals auf ihn fokusiert wird er riesige Räume für Lewi, Ribery und Co. schaffen können und ich denke Carlo und Robben sind sich darüber bewusst.

    2. Das letzte Mal als in München etwas gebrannt hat, hat aber Real 0:4 gewonnen :)

      http://www.n-tv.de/sport/fussball/Der-FC-Bayern-bekniet-seine-Fans-article12732641.html

  5. Gerade erst gelesen, dass drei Spieler bei einer weiteren gelben Karten fürs Rückspiel gesperrt wären: Boateng bei uns. Modric und Ramos bei Real.
    Wenn Hummels wieder fit wird, könnten wir Boa ersetzen.
    Aber Ausfälle von Modric und/oder Ramos wären für Real ein dickes Problem. Und wie soll Ramos seine üblichen Ringkämpfe gegen Lewy einbauen, wenn er nicht mal eine Gelbe riskieren darf? DAS gefällt mir außergewöhnlich gut.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Das ist in der Tat ein Vorteil. Gerade bei Ramos, der ja tw. gar nicht anders kann als harakiri. Für mich ist das bei allen Ronaldos und Benzemas der wichtigste Mann. Sollte der im Rückspiel fehlen oder irgendwie gehemmt sein ob der drohenden Gelbsperre könnte sich das zu unseren Gunsten auswirken.

      @Josef: wenn ich auf deinen Namen klicke kommt eine Werbeseite. Ist das so gewollt? ;)

      1. Das ist Werbung für (m)eine App. Kostet nix, schadet hoffentlich auch nix ;-)
        Hatte ich irgendwann mal hier im Kommentarfeld bei “Website” eingegeben, seitdem im Firefox gespeichert. Ich nehm’s mal raus.

  6. Ich glaube, dass die weichen Faktoren diesmal für Bayern sprechen. Mental wirkt Bayern giftig und locker zugleich. Bei Real ist der Fokus erklärter Maßen dieses Jahr etwas mehr die Meisterschaft (kann mich zwar nicht mehr an die genaue Formulierung von Zidane erinnern, aber es ging klar in diese Richtung). Mich würde ein hoher Bayernsieg aber mit Gegentor keineswegs überraschen (sehe vor meinem inneren Auge: zwei Lewandowski-Netze, und jeweils eins von Robben und Vidal oder Thiago. Auf der anderen Seite einmal Benzema – macht 4:1).

  7. Bevor hier ein Schreiber in Jubelstürme ausbricht und von einem möglichen 4:1 geschrieben wird,darf ich daran erinnern,das Wir hier von Real Madrid (!) reden.
    Und trotz des wunderschönen Spieles gegen Dortmund,hat dorteine Profimannschaft gegen ein stark dezimiertes BVB gespielt.
    Real wird wie immer sehr professionel an die Sache herangehen und ich sehe bei Weitem keine besseren Chanchen als die Jahre zuvor.
    Wenn Wir bei Ballverlust,wieder einmal die Aussenbahnen zu offen lassen,dann wird es sehr gefährlich.
    Ich denke,das hier wieder einmal die Tagesform entscheidend sein wird und Andere Dinge,die man nur ansatzmässig “planen” kann.
    Das Wichtigste scheint mir,das Wir kein Gegentor kassieren,zumindestens nicht im Hinspiel,und hoffentlich mit einem Tor die Partie gewinnen.
    Gruss

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Wir werden sehen. Schon Dortmund-Real vergessen? Ich kann mir übrigens auch vorstellen, dass sich Bayern in Madrid einige Buden fängt.

  8. Also, Real ist sicherlich als stärker einzuschätzen, als DO; und es ist das deutlich vielseitigere Team im Vergleich zu den Ruhrpottlern. Der Sieg gegen DO ist gut herausgespielt und verdient, aber wenn wir gegen die Königlichen gewinnen wollen, dann braucht es sicherlich noch mal eine spürbare Leistungssteigerung. Unsere Jungs können es, gar keine Frage, man begegnet sich auf Augenhöhe. Allerdings muss Ancelotti in diesem Spiel auch zeigen, dass er taktisch gewieft ist. 4-2-3-1 und “Geht raus, und spielt Fussball” reicht ganz sicher nicht, um ins Halbfinale einzuziehen.
    Er muss wie gegen DO und Arsenal flexibel spielen und das Tempo variieren lassen, und in der Offensive alle Räume nutzen. Wenn unsere Jungs dann hochkonzentriert in der Abwehrarbeit sind, nach vorn die nötige Dynamik und das schnelle Pass-Spiel auf den Rasen bringen können, dann wird auch gegen Real Madrid ein Sieg möglich sein, vielleicht sogar mit mehr als einem Tor Unterschied. Aber Madrid wird brandgefährlich mit ihren schnellen Spielern kontern, und wir werden nicht jeden dieser Konter unterbinden, und auch nicht jede Freistoßsituation verhindern können. Ich befürchte, dass eine dieser Gelegenheiten zu einem Gegentor führen wird, weshalb es umso wichtiger ist, vorn für genug Wirbel zu sorgen, um wenigsten drei Bälle im königlichen Kasten unterzubringen. Rib und Rob sind gut drauf, Thiago als Passgeber, dazu Vidal als früh attackierender Zerstörer und Ballgewinnler, dann wird es auch im spanischen Strafraum brennen! Sollte Lewy tatsächlich ausfallen, so wäre das allerdings ein herber Schlag, der das Pendel zugunsten der Madrilenen ausschlagen lassen könnte. Denn Müller ist leider noch kein guter Ersatz, da er ja selbst gerade erst wieder in die Mannschaft zurückgekommen ist. Aber vielleicht kann er ja die Räume aufreißen, die unsere “Rentnergang” an den Außenlinien braucht^^
    Insgesamt erwarte ich ein hochklassiges Spiel mit viel Kampf und Ballbesitz auf beiden Seiten, in dem beide Teams sich nicht gegenseitig “ins Messer laufen” wollen, weswegen nur einige wenige geniale Kombinationen und Abschlüsse dann die Entscheidung bringen werden. Hoffentlich überwiegen diese Kombinationen bei unserem FCB – die Jungs dafür haben wir ja!

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Ich bin optimistisch was Lewandowski angeht. Es kann auch eine Finte sein dass er heute das Training abgebrochen hat.

      Und sollte er tatsächlich ausfallen, spielt wenigstens kein “Fitgespritzter”, sondern ein Müller der körperlich gut drauf sein sollte. Die Diskussion letzte Woche über die größeren Freiräume für unsere alten Herren war doch aufschlussreich – die beiden sind immer noch so gefährlich dass sie ein Spiel entscheiden können. Zumal es für Zidane ein Problem sein dürfte, sein Team auf einen FC Bayern einzustellen, das ohne ihren etatmäßigen Mittelstürmer plötzlich ganz anders spielen muss / wird. Real muss auch auf der Vorstopperposition improvisieren – das ist um so schwerer, wenn man gar nicht weiß was der Gegner tun wird.

  9. @Osrig :
    Allerdings muss Ancelotti in diesem Spiel auch zeigen, dass er taktisch gewieft ist. 4-2-3-1 und “Geht raus, und spielt Fussball” reicht ganz sicher nicht, um ins Halbfinale einzuziehen.
    DAS sind genau die Sätze ,die immer von Dir kommen.
    Ancelotti muss nichts “beweisen” und wer setzt dann den Massstab,falls es klappt oder nicht. ?
    Es ist eine Anmassung,wie ich Sie von Dir kenne.
    Immer muss Ancelotti etwas beweisen,oder gerade “Dir” zeigen,was der Mann kann.Wie vermessen muss man sein,um diesen Anspruch zu haben ?

    …..vorn für genug Wirbel zu sorgen, um wenigsten drei Bälle im königlichen Kasten unterzubringen.

    Auch wieder völlig vermessen,meiner Meinung nach.
    Weisst Du,jeder hat seine Meinung.Das ist auch gut so.
    Aber ich muss Dir diese Rückmeldung geben.
    Es wäre schön,wenn Du meine Meinung einfach mal aufnimmst und darüber zumindestens nachdenkst,anstatt Dich wieder persönlich angegriffen zu fühlen.
    Ansonsten bin ich mit Dir in anderen Punkten einer Meinung.
    Gruss

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    1. @Sascha: Ich nehme Dir deine Rückmeldung auch überhaupt nicht übel, und setze mich durchaus mit ihr auseinander. Ancelotti “muss” sicherlich nichts mehr beweisen! Nicht bei der Erfolgsgeschichte, die er als Spieler und als Trainer vorzuweisen hat. Doch gewinnt sich das Spiel gegen Real eben nicht “mit den Händen in den Hosentaschen” um in einem bestimmten Bild unseres “Misters” an der Seitenlinie zu bleiben. Daher “muss” er schon zeigen, was er als Trainer zu leisten im Stande ist, will er mit unserem FCB die Hürde Real Madrid überwinden. Ich finde, dass hat nichts mit Anmaßung zu tun, wenn ich darauf hinweise, dass meiner Meinung nach eine 08/15-Aufstellung und das Vertrauen auf die individuelle Klasse unserer Spieler eben nicht reicht, um dieses Spiel zu gewinnen. Denn individuelle Klasse kann Real eben auch ins Feld führen. Also braucht es eine kluge Taktik, um einerseits die Stärke der Madrilenen zu neutralisieren und gleichzeitig die eigenen Stärken zur Geltung zu bringen. Das gelingt eben am besten, wenn alle Räume besetzt werden und die Jungs schnell agieren, den Ball schnell laufen lassen, aber eben auch flexibel bleiben, das unter Ancelotti perfektionierte vertikale Spiel zu zeigen versuchen. Nur nebenbei gesagt, auch wenn ich durchaus Ancelotti in einigen Dingen noch mit einiger Skepzis begleite, sehe ich auch, wo er den FCB nach Guardiola noch verbessert hat, wofür er meinen großen Respekt genießt. Er kann daher auch aus der CL ausscheiden, ohne dass ich seinen Kopf fordern werde ;-) Ich traue ihm aber eben auch zu, die taktische Finesse aufzubringen, um zu gewinnen. Wobei der Sieg, wenn er dann errungen werden kann, am besten mit 2 Toren Unterschied gelingen sollte, um einigermaßen Sicherheit für das Rückspiel zu bekommen. Mit Ribéry und Robben in ihrer aktuellen Form auf den Außenbahnen traue ich unserer Offensive diese Tore zu, auch wenn es sicherlich schwer wird.
      Leider fällt Lewa wohl tatsächlich aus, sodass es jetzt auf Müller ankommt, es im Sturm für uns zu richten. Aber Thomas hat in der CL ja schon getroffen, er wird es auch wieder schaffen^^

  10. …so, die nächsten Tage werden dann wohl zeigen, ob Ribéry und andere hier mit ihrem “Triple-Saison-Gefühl” recht behalten. Da sich die Saison ja dem Ende zuneigt, muss ich sagen, das Ancelotti ehrlich einen guten Job gemacht hat bis hierhin. Ich habe das hier in den Kommentaren auch nicht immer so gesehen. Das heutige Spiel ist mMn das wohl schwerste der ganzen Saison, beweisen muss der Trainer aber gar nix. Gegen die Buli-Gegner hat die Mannschaft es zuletzt “gut” gemacht, aber das als aussagekräftig heranzuziehen gegen Real Madrid ist unseriös und wird auch Real nicht gerecht. Die Mannschaft, allen voran ein zur Zeit unglaublicher Thiago, ist in sehr guter Form und haben alle Möglichkeiten es Real heute sehr schwer zu machen. Oberste Priorität ist es allerdings heute keinen Gegentreffer zu kassieren. Das Boateng unverwarnt bleibt wage ich anzuzweifeln. Dann wird es im Rückspiel defensiv umso härter, da wohl Hummels auch weiter ausfällt. Ich bin jedenfalls gespannt und hoffe nach den Eindrücken des gestrigen CL-Abends zunächst auf eine störungsfreie Anreise der Teams. Ich hoffe sehr auf ein 2:0 für unsere Herzens-Mannschaft und sollte Kroos für Madrid treffen muss ich glaub’ ich ein bisschen weinen ;-) Und nach wie vor hab’ ich -obwohl ich ihn auch immer wieder boulevardesk-belustigend finde- großen Respekt vor der Qualität eines Ronaldo – der ist in der Lage der Mannschaft heute Abend richtig Probleme zu machen.

  11. Ich würde meinen das Bayern gerne ein Sieg heute machen will, weil sie vor 2 Jahren im eigenen Stadion 0:4 gegen Real abgeschossen wurden. Bayern möchte gerne eine Revanche gegen Real haben und auch gerne ins Halbfinale kommen…. Und wenn sie es schaffen sollten dann würden trotzdem noch viele starke Gegner stehen die sie wohl unterschätzen würden.

  12. So. Ohne Lewy. F***. Jetzt rächt sich, dass wir keinen Backup für ihn haben.

    Die “Standard”-Alternative wäre wohl Müller auf die 9, Thiago auf die 10 und Vidal + Alonso dahinter. Gefällt mir nicht. Müller ist gut, aber ein ganz anderer Stürmertyp als Lewy, ändert das Spiel deutlich.

    Mein unkonventioneller Vorschlag: Vidal auf die 9, Müller auf die 10, Alonso und Thiago dahinter. Vidal ist genau der richtige Gegenspieler für Ramos, und im Duell Vidal-Ramos wäre mindestens je eine gelbe Karte garantiert…

  13. Also das Aus von Lewandowski kann einem die Freude am heutigen Spiel schon nehmen. Der Titelverteidiger als Gegner, und unser Goalgetter fällt aus. Nicht, weil er überlastet war, nicht, weil er sich selbst verletzt hat. Sondern weil ihn der BVB-Torwart Bürki aus dem Spiel getreten hat.

    Ich bin wirklich keiner, der ständig lamentieren würde, dass Bayern vom Schiedsrichter benachteiligt wird bzw. dass Gegnern zu viele Fouls zugestanden werden. Aber es fällt schon auf. Z.B. gab es doch 2013 dieses völlig durchgeknallte Foul von Marwin Hitz an Robben – auch kein Rot. Sowas ermutigt die gegnerischen Torhüter schon, bis an die Grenzen zu gehen.

    Wie oben allerdings auch schon geschrieben: Ein fitgespritzter, aber ggf. doch gehemmter Lewandowski wäre vielleicht noch schlechter gewesen.

    Ich warte ab, was “Kater Carlo” einfällt. Vielleicht brasilianisch / fc-barlelonamäßig ganz ohne Sturmspitze spielen? Reals Vorstopper werden jetzt eventuell nicht wissen, wo sie hinlaufen sollen. Costa in der Mitte wäre auch noch möglich (gab es unter Pep m.W. aber nur ganz selten, Rib, Rob und Costa ..)

  14. Das Foul von Langerak an Lewy war noch schlimmer. Offiziell wars ja noch nicht mal ein Foul. Da langt man sich nur an den Kopf.

    Zu Lewy: lieber im Rückspiel 100% als heute bei 90%. Müller wird das vorn schon machen. Vielleicht sogar durch seine unkonventionelle Art gegen Ramos ein Vorteil. Und die Gelbe wird er schon ziehen.

    In Summe schade aber nützt jetzt nix. Mir war das im Grunde klar, so wie er auf die Schulter gefallen ist. Und fit spritzen bei Gelenk-Geschichten… ich weiß nicht.

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    1. Richtig, “das Lächeln von Mitch” – als er Lewandowski mehere Gesichtsknochen brach. Das war im Halbfinale gegen Barcelona, jetzt haben wir das Viertelfinale gegen Real.

      Hat schon ein Geschmäckle, zweimal der BVB ..

      Es gab in den 1980ern mal ein Foul von Augenthaler an Völler, das diesen sehr lange außer Gefecht setzte. Das hat man uns aus Bremen noch 2004 vorgehalten.

      Wollte ich nur mal dran erinnern ..

  15. Man sollte in K.O.-Spielen einfach keine Elfmeter verschießen. So einfach ist es manchmal. Mit einem 2:0 im Rücken, spielt sich das ganz anders in der zweiten Hälfte.

  16. Man ist 1 Mann weniger, nimmt einen zentralen Mittelfeldspieler wird gnadenlos überrannt und anstatt, dass man dann wieder einen Mittelfeldspieler zu bringen kommt ein weiterer Stürmer?!?!?!
    WTF?!?!??

    …oder seh ich ein anderes Spiel?!?!?

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    1. ganz genau, Vidal war dazu sowas von platt, warum Kimmich nicht kam kann ich langsam nur als persönliches Kimmich-Gebashe von Carlo interpretieren

  17. Nach dem verschossenen Elfer war der Siegeswille verpufft. Mit hängenden Schultern ist man über den Platz. Man hat Real einfach machen lassen. Vidal und Robben waren für mich die einzigen die mal geackert haben. Gut das Neuer wieder fit war. Ich hoffe wir können uns zurück kämpfen.

  18. Was mir heute besonders auffiel: Ein hervorragender Neuer und der Kämpfer Vidal. Das war das Gute.
    Hummels und Lewandowski fehlten dem Bayernspiel sehr.
    Der verschossene Elfmeter, die ersten schlafmützigen Minuten nach der Halbzeit und der unnötige Platzverweis des wichtigen Martinez waren der Anfang der unerwarteten Niederlage.
    Da waren die vielen unpräziesen Zuspiele und der noch nicht wieder fitte Boateng, der nur Augen für den ballspielenden Spieler hat und nicht für seinen Gegenspieler und, und, und…..
    Noch einer fiel mir auf, von dem ich glaube, dass Bayern ihn Ende der Saison abgeben werden, ich meine den Spaziergänger Costa.

  19. Ich glaube, heute haben wir das den Schlusspunkt im Zyklus einer grandiosen Bayernmannschaft gesehen (die mit Riberys und dann Robbens Transfer und der Arbeit van Gaals entstanden ist). Vielleicht ist es bald wieder so wie 2001 bis 2009 – als man international letztlich chancenlos war. Nach dem verschossenen Elfer wusste die Mannschaft wohl, dass das ihre letzte Patrone war.

    Und es soll sich nicht wie eine Entschuldigung anhören. Aber wenn BVB-Torhüter dir zweimal vor ganz wichtigen Spielen den Mittelstürmer raustreten kommt man als Spieler vielleicht auch ins Grübeln. Mir jedenfalls ginge das so.

  20. […] the Leverkusen preview, three predictions were right, while two were correct from the Real Madrid second leg. Total: […]

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