Round-Up: Spieler des Monats März

Maurice Trenner 04.04.2019

Der Kolumbianer hatte es von Beginn an schwer unter Trainer Niko Kovač. Auch wegen kleinerer Disziplinlosigkeiten, über die die Medien immer wieder berichteten, waren seine Einsätze in der Hinrunde stark limitiert. Im März jedoch durfte James jedes Spiel von Beginn an bestreiten und verpasste lediglich 45 Minuten.

Schlüsselfigur der Offensive

Dieses Frühjahr bekam James endlich seinen Platz in der Startelf von Kovač. Eine Entscheidung, die sich dem Coach aufgrund der Ausfälle in der Offensivreihe sowie wegen der Sperre von Thomas Müller im Achtelfinale der Champions League geradezu aufdrängte. Das Verhältnis zwischen den beiden galt als angespannt. Doch der Kolumbianer sollte seinen Trainer nicht enttäuschen.

Vier seiner bisher sechs Vorlagen diese Saison verteilte der Regisseur seit Februar. Ebenso erzielte er auch vier seiner sieben Saisontreffer im gleichen Zeitraum.

Foto: Christian Kaspar-Bartke/Bongarts/Getty Images

Als zweiter zentraler Kreativspieler erfüllt James in Kovačs System eine wichtige Rolle neben Thiago. Während der filigrane Spanier immer mehr auch defensive Aufgaben übernehmen muss und sich um den Spielaufbau in den tieferen Zonen kümmert, ist der Leihspieler von Real Madrid dafür verantwortlich den Ball in die Offensive zu leiten.

Dies gelingt ihm speziell seit diesem Frühjahr ganz ausgezeichnet. Mit 3,92 Torschussvorlagen pro 90 Minuten führt er die Bundesliga an. Seit dem Spiel gegen Schalke am 6. Februar spielte er in jeder Partie mindestens drei Key Pässe – gegen Freiburg sogar sieben Stück.

Rodríguez kommt dabei seine Flexibilität zugute. Während er seine Stärken klar auf der Zehn hat, kann er auch über den Flügel kommen. Aufgrund seiner fehlenden Geschwindigkeit interpretiert er diese Rolle allerdings grundverschieden wie ein Coman oder Gnabry. Seine Halbfeldflanken von der linken oder seine Schüsse von der rechten Seite sind dennoch eine gefährliche Waffe.

Gala gegen Mainz

Sein vermeintlich eindrucksvollstes Spiel zeigte James bei der 6:0-Gala der Münchner gegen passive Mainzer. Mit dem Sieg sprang der Rekordmeister vorbei an Borussia Dortmund und konnte somit erstmals seit dem Herbst des vergangenen Jahres die Tabellenführung erobern.

Nachdem er bereits in der Vorwoche gegen Wolfsburg zum 4:0 getroffen hatte, traf Rodríguez dieses Mal dreifach und leitete weitere Chancen wie beispielsweise einen Abschluss von Coman in der ersten Hälfte per Lupfer über die Abwehrreihe ein.

Sein erstes Tor zum 2:0 nach etwa einer halben Stunde zeigte James in seiner Rolle als gefährlicher Stürmer im Halbraum. Nach einer Hereingabe von Kimmich auf Goretzka kreuzte er den deutschen Nationalspieler, der ihm den Ball mit der Brust vorlegte. Der Kolumbianer verwandelte überlegt mit links.

In der zweiten Hälfte folgten seine anderen beiden Treffer. Den ersten erzielte er in klassischer Arjen-Robben-Manier. Vom rechten Strafraumeck zog er nach innen und schloss mit links ins lange Eck ab. Seine Fernschüsse sind eine besondere Qualität, die er bisher noch zu selten unter Beweis stellen konnte.

Als Mainz endgültig auseinander fiel, trat auch noch James, der Pressingspieler, auf. Gemeinsam mit Müller setzte er den Mainzer Innenverteidiger so unter den Druck, dass er den Ball erobern konnte. Es folgte ein kaltschnäuziger Abschluss im direkten Duell mit dem Keeper.

Defensivarbeiter gegen Liverpool

Im Spiel gegen den englischen Tabellenführer war der Kolumbianer allerdings Opfer des defensiven Spielplans von Kovač. Anstatt seine Stärken mit dem Ball im offensiven Drittel ausleben zu können, musste James immer wieder in der eigenen Hälfte aushelfen.

Es sollte das zweite Spiel diese Saison werden, in dem der Mittelfeldspieler weder einen Torschuss abgab noch einen solchen für einen Teamkollegen auflegte. Im anderen Spiel durfte er gegen Hoffenheim nur für zwölf Minuten mitwirken.

Nach insgesamt zwei Jahren in München läuft die Leihe des 27-Jährigen im Sommer aus. Der FC Bayern hat eine einseitige Kaufoption für kolportierte 42 Millionen Euro. Während sich der Vorstandsvorsitzende Rummenigge in der Vergangenheit mehrfach für James aussprach, ließen die Reaktionen von Trainer Kovač, Sportdirektor Salihamdžić und Präsident Hoeneß bisher noch keine Tendenz erkennen.

In seiner aktuellen Form und angesichts der Entwicklung der Transfersummen in den vergangenen zwei Jahren steht es jedoch außer Frage, dass Bayern die Kaufoption ziehen sollte. Die Qualitäten des Kolumbianers am Ball kann im Münchner Kader höchstens Thiago aufweisen, wobei dem Spanier unter Kovač jedoch eine defensivere Rolle zugedacht ist. James kann für die aktuelle Übergangsphase ein wichtiger Baustein in Bayerns wackligem Konstrukt sein.

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  1. Spieler des Monats April wird er nach seiner grottigen Leistung gestern nicht mehr. Der pomadige Zweikampf vor dem 1-2 war ja kaum zu ertragen. Ich hoffe Bayern spart sich die 42 Millionen, denn ein Mittelfeld mit James und Thiago ist ein Grund warum Bayern defensiv so schlecht steht. Und offensiv passt Müller besser zu Lewandowski als der James. Dazu neigt er zu divenartigem Verhalten und läßt den Respekt gegenüber dem Trainer vermissen.

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Nur für mein Verständnis:
      “[…]denn ein Mittelfeld mit James und Thiago ist ein Grund warum Bayern defensiv so schlecht steht.”

      Bezieht sich das lediglich auf James, oder siehst du Thiago auch als defensivschwach?

      1. Beide. Schlimm wirds, wenn beide zusammen auflaufen. Dann gehts für den Gegner ab durchs Mittelfeld und die Abwehrspieler schauen dumm aus der Wäsche.

    2. “…denn ein Mittelfeld mit James und Thiago ist ein Grund warum Bayern defensiv so schlecht steht.”

      Hm…also gestern haben wir in der zweiten Hälfte ohne James genauso zwei Gegentore kassiert wie in der ersten mit ihm. Bei den Gegentor-Festival gegen Düsseldorf und den BVB stand keiner der beiden auf dem Platz, auch bei Ajax fehlte James komplett und Thiago wurde erst Mitte der zweiten Hälfte eingewechselt. Insofern würd ich hinter diese Aussage mal ein Fragezeichen machen. Da seh ich eher andere Gründe.

  2. Für mich wäre das eher Gnabry gewesen. Und meines Erachtens sollten wir uns die 42 Mio für James sparen und dann lieber in Havertz investieren.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. In ein Bein von Havertz? Das Rechte, oder lieber das Linke?

      1. :-)

        als erste Rate für den ganzen Havertz

  3. Mmmja, kann man so machen. Ich werde mit ihm trotzdem nicht warm: Er ist mir zu sehr Schönspieler, der dann gross aufdreht, wenn es eh gut läuft – siehe Mainz. Ist er aber ein Spieler, der auch in grossen Spielen den Unterschied machen kann? Da bin ich immer noch sehr skeptisch.

    Und defensiv kommt von ihm auch kaum etwas. Er bleibt für mich ein Fragezeichen.

    Die 42 Mio. würde ich jedenfalls nur ausgeben, wenn man keine gute Alternative zur Hand hat.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. “Ist er aber ein Spieler, der auch in grossen Spielen den Unterschied machen kann?”

      Letzte Saison hat er den Führungstreffer im Heimspiel gegen Real vorbereitet und im Rückspiel den Ausgleich erzielt, der die Tür ins Finale nochmal ein gutes Stück weit aufgemacht hat. Waren das keine großen Spiele?

  4. Die Rechnung geht doch so: James kaufen für 42 Mio, eine Saison behalten, dann weiterverkaufen für 60 und Havertz für 80 Millionen holen. Dann haben alle gewonnen: Wir haben nächste Saison weiterhin einen hervorragenden ZOM, den wir sonst für sehr teuer Geld erst herbeischaffen müssten. Havertz kriegt noch ein Jahr Erfahrung (hoffentlich auch international), wir verdienen an James 20 Millionen und Havertz wird im gleichen Zeitraum günstiger, da dann ein Jahr näher am Vertragsende.

    Antwortsymbol5 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Guter Plan! Rufst Du mal kurz bei Uli an?

    2. Stopp! Kene Chance dem Menschenhandel! ;-)
      Im Ernst: bei James kennt man das Potential bzw. man weiß schon was er kann und was nicht; weiß wo seine Schwachpunkte sind. Havertz ist bislang ein großes Versprechen, mir zumindest ist aber nicht klar, wie valide das ist. Vielleicht hatte ich bislang immer Pech, aber immer wenn ich den mal beobachten wollte, hat er mich nicht so richtig geflasht. Aber das muss freilich nichts heißen. Ich bleibe gespannt.

    3. @Liza: Also das wäre bspw. ein Beitrag, den du dir meiner Meinung hättest sparen können, weil er ziemlich unrealistisch und sinnlos is. Gut, dass hier (fast) alle Beiträge durchkommen, oder? ;-)

      1. Und jetzt stell dir vor ich würde hier jeden Diskussionsstrang damit zuspammen wie doof doch die Leute seien, die mir nicht zustimmen… ;-)

      2. Gott bewahre, dann lieber solche Fantastereien wie weiter oben!

  5. Ich kann die Kritik an James nur bedingt nachvollziehen.
    Ja er hatte mit Sicherheit Probleme mit Kovac, aber jetzt ist er aus der Startelf nicht mehr wegzudenken, ist häufig der beste Mann auf dem Platz und der kreative Motor der Mannschaft neben Thiago.
    Zudem kommen James Stärken unter Kovac nicht optimal zum tragen.
    Nun gut wenn ihr schon für einen Kovac-Verbleib seid, dann kann ich eure Sicht nachvollziehen, wenn es euer Wunsch ist wenig kreative Lösungen, brillante Standards und einzigartige Key-Pässe zu sehen (und das wie bereits oben beschrieben im Überfluss).
    Verglichen mit Spielen ohne James sieht das ganze Spiel mMn sehr statisch und unkreativ aus.
    Zudem sprechen seine Werte (Key-Pässe, Tore und Vorlagen) für sich.
    Und den Spieler für diesen Preis nicht zu holen grenzt schon an Fahrlässigkeit und Misswirtschaft.
    Und für euch Havertz-Herbeisehnende: vieles deutet darauf hin (Aussagen des Spielers und der Verantwortlichen), dass er höchstens erst nächstes Jahr wechselt (und das ist auch gut für seine persönliche Entwicklung)
    Also hat sich eure Rechnung schon wieder erledigt.
    Wenn dann Müller mal das Abenteuer in der PL wagen sollte würde ich dann natürlich Havertz mit Kusshand nehmen.

    Jupp Heynckes sagte einst:”James ist ein Geschenk des Himmels für den FC Bayern” und das würde ich so auch unterschreiben.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Sehe ich genau so, danke!

  6. Seh ich auch so. Dass wir mittlerweile wieder berechtigte Hoffnungen auf die Meisterschaft haben dürfen liegt in meinen Augen an drei Dingen:
    1) Kovac hat schließlich doch noch eine sinnvolle Verwendung für James gefunden.
    2) Die Krise des BVB, mutmaßlich maßgeblich mitverursacht durch deren Verletzungsmisere.
    3) Egal, was man Kovac im Bezug auf die Spielweise und die Jugendförderung auch vorwerfen mag (ob zurecht oder unrecht sei jetzt mal dahingestellt): zumindest im Bereich der Belastungssteuerung macht er scheinbar vieles richtig. In der gesamten Rückrunde gab es noch keine einzige schwerere Verletzung. Tolisso und Robben sind halt noch aus der Hinrunde raus. Auch heiße Kandidaten wie Gnabry, Thiago, Boateng oder auch James sind ziemlich stabil fit, nur Coman hat immer wieder mal Wehwehchen, aber auch nix gravierendes. Ich bin schon etwas überrascht, wie Kovac mit diesem 17-Feldspieler-Kader (offiziell 19 minus Tolisso und Robben…im Grunde könnte man auch noch Sanches und Davies abziehen, die kaum Spielzeit bekommen) durch die Saison kommt. Ich hatte eigentlich befürchtet, dass wir wieder in die Frühjahrs-Verletzungskrise reinschlitter, und das wär dann der absolute Genickbruch.

    Antwortsymbol12 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ich als Kovac-Gegner gebe Dir beim Thema Belastungssteuerung recht. Es ist ja nicht alles schwarz oder weiß.

    2. Vielleicht fahren Trainer wie Ancelotti oder Kovac einfach das Training “runter” – daher werden unsere Spieler immer langsamer.

      Kleiner Scherz, da ist eine positive Tendenz zu sehen, aber vor allem, in Relation zum Alter mancher Spieler. Insgesamt ist die Tendenz wohl wohl eher eine gefühlte. Ich meine mich zu erinnern, dass die Summe der ausgefallenen Spiele über alle Spieler nicht wesentlich niedriger ist, als etwa unter Ancelotti – nur Pep fiel oft negativ ab. (speziell 14/15)

      1. Möglich, dass es im Training passiert, ich meinte aber fast eher die Belastungssteuerung in den Spielen. Grad Kovacs Wechsel fand ich schon ein paar mal sehr komisch und taktisch und leistungstechnisch kaum zu rechtfertigen-und hier ging es da dann vielen ähnlich. Da hab ich mich dann mal gefragt, ob vielleicht etwas anderes hinter diesen Wechseln steht. Und das erste, was mir da eingefallen ist, wäre eine Überlegung der Art “der Serge hatte diese Woche nicht so gute Laktatwerte, besser der spielt heute nur 60-70 Minuten”. Natürlich nur Spekulation, da Fitnesswerte im Gegensatz zu Taktik oder Leistung nicht öffentlich von außen bewertbar sind.

        Hab jetzt mal auf transfermarkt die Spiele gezählt, die verletzt verpasst wurden, da kam ich über den Kader summiert diese Saison auf 94 Spiele, letzte Saison auf 138, die unter Ancelotti tatsächlich nur auf 85 und in den Pep-Saisons konnte man schon mit bloßem Auge einen großen Unterschied erkennen (berücksichtigt hab ich nur Spieler, die ausschließlich im Kader der ersten Mannschaft stehen). Das muss man natürlich mit Vorsicht genießen, weil singuläre Einzelereignisse wie der Kreuzbandriss von Tolisso einen massiven Einfluss auf eine solche Statistik haben. Trotzdem find ich das ganz interessant: es scheint so, als ob die Trainer, denen man taktisch gewisse Schwächen nachsagt, dafür in der Verletzungsprävention stärker sind. Die Frage wäre halt, ob man die beiden Stärken kombinieren kann. Oder ob das taktisch extrem hohe Niveau einer Guardiola-Mannschaft so hohe Voraussetzungen stellt, dass die Verletzungszahlen automatisch hochgehen.

      2. Das mit der Belastungssteuerung in den Spielen stimmt, das könnte in der Tat sein.

        Das ist dann aber eine interessante These – vielleicht so: Pep denkt in Funktionen und Rollen auf dem und da müssen Spieler dann einfach ran – vielleicht auch um jeden Preis (trotz Überlastung und vielleicht kurz nach einer Verletzung). Bei Trainern wie Ancelotti oder Kovac müssen halt – sehr überspitzt – 10 Feldspieler raus, bekommen eine grobe Maschrichtung und sollen dann mal machen. Dann könnte man Belastungssteuerung in Spielen auch viel freier vollziehen – jemand wie Pep hätte da anciht so viele Möglichkeiten oder müsste sich zumindest was ganz anderes ausdenken.

      3. @Olorin: Dem kann aber Tuchels BVB entgegengehalten werden, der wenig mit Verletzungen zu kämpfen hatte.
        Zudem hatte Pep in Barcelona kaum solche Sorgen wie bei City oder bei Bayern, was ich bis heute ned kapier.

      4. Ich denke ja auch bis heute darüber nach, wie so etwas sein kann (Unterschiede Barca-wir). Vermutlich haben wir in der med. Abteilung ein Defizit, weil Doping wird es im Fußball nicht geben.

      5. Mir ist Heynckes-Wert seltsam hoch vorgekommen, deswegen hab ich mir des nochmal angeschaut: man muss natürlich Neuer rausnehmen, dessen Verletzung passierte ja schon vor Heynckes-Rückkehr. Selbiges gilt für Bernats Verletzung. Generell hab ich vorhin einfach alle Verletzungen der Saison addiert und Heynckes angerechnet, das geht natürlich so nicht. Rechnet man alle Verletzungen raus, die vor der Einstellung Heynckes erfolgten, bleiben von den 138 noch 81, allerdings natürlich nur bei 26 Spielen. Im Schnitt waren dann bei einem Buli-Spiel unter Heynckes also 3,1 Spieler verletzt. Unter Kovac sinds jetzt 3,2…aber wie gesagt, da hauen halt Tolisso und Robben massiv rein. Ancelottis einzige komplette Saison liegt mit 2,5 verletzten Spielern pro Spiel deutlich besser…aber wenn man die in dieser Saison erlittene Neuer-Verletzung (die sich bis weit in die nächste Saison zog) mitrechnen würde säh es ziemlich anders aus.
        Ich hab jetzt mal versucht, mich dem Problem anders zu nähern und nur Verletzungen gezählt, unabhängig wie lang der Spieler ausfällt. Tolissos Kreuzbandriss ist also ebenso eine Verletzung wie irgendeine Sehnenreizung. 28 Verletzungen gab es bisher diese Saison, 43 letzte, 41 die davor. Das entspricht schon eher meinem Gefühl, dass wir unter Kovac eigentlich ganz gut dran sind mit Verletzungen. Tolisso und Robben hauen halt rein, sportlich wie statistisch.

        @Beobachter
        Ohne dass ich jemandem was unterstellen will-aber dass es Doping im Fußball nicht gibt kann man so allgemein nicht sagen.

        @Marlene Dietrich
        Ich bin mir nicht sicher, weil ich es nicht so verfolgt hab, aber hatte Guardiola nicht zumindest in seinem letzten Barca-Jahr auch schon ziemliches Verletzungspech?
        Naja, Tuchel ist ja erstmal wieder ne andere Baustelle, der war nie bei uns. Nur weil ihn viele mit Guardiola vergleichen muss er nicht die gleichen Schwächen haben. Ging mir jetzt erstmal nur um eine Betrachtung verschiedener Bayern-Trainer.

      6. @Olorin: Interessante Überlegungen zu den Verletzungen. Ich schaue mir das auch noch mal an.
        Zum Doping: meine Bemerkung war nicht ganz ernst gemeint – ich wundere mich, dass Fußball eine der wenigen Sportarten sein soll, a) in der Doping kaum eine Rolle spielen soll und b) Verletzungshäufigkeit und -schwere sich durchaus so unterschiedlich in verschiedenen Vereinen manifestieren

      7. Thema Doping:
        Da muss man sich ja nur mal mit dem damaligen Prozess gegen Fuentes auseinandersetzen, dann kann man ahnen, wie es im spanischen Fussball läuft.

      8. https://www.sueddeutsche.de/sport/doping-im-fussball-bis-zu-prozent-haben-es-konsumiert-1.2381442

        Kleine Anekdote.
        Fuentes hat nach seinem Prozess mal behauptet, er würde noch Geld von Real Madrid bekommen.
        Nur einen Tag später ist er blitzschnell zurückgerudert. Ja, er würde zwar Geld kriegen, aber dabei ging es nicht um Doping.
        Später sagte er dann :” Radsport interessiert kein Schwein, da kann ich drüber erzählen. Fang ich an über Fussball zu reden, bin ich tot.”

      9. @Olorin: “Trotzdem find ich das ganz interessant: es scheint so, als ob die Trainer, denen man taktisch gewisse Schwächen nachsagt, dafür in der Verletzungsprävention stärker sind.”
        Habe deswegen Tuchel genommen, um einen taktisch starken Trainer mir einer kurzen Verletztenliste nennen zu können.

      10. Interessante Ausführungen.
        Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass da eine Stärke von Kovac liegt. Das Thema soll jedenfalls förmlich ein “Hobby” von ihm sein. Er sagte mal wenn es mit dem Profifußball nicht geklappt hätte, wäre sportwissenschaftlich in dieser Richtung zu arbeiten sein Plan B gewesen.
        In Frankfurt hat er auch schon darauf verwiesen, dass während seiner Zeit dort kaum Muskelverletzungen aufgetreten sind. Als er in Frankfurt antrat war das damals als “Krankfurt” verschrien und lag auch in der Hinsicht am Schluss der BL-Tabelle. Das ist unter Kovac Stück für Stück besser geworden, lag aber immer noch unter dem Liga-Schnitt. Da waren dann allerdings Sachen dabei wie die Krebserkrankung von Marco Russ, der Pfosten-Unfall von Hasebe, die langwierigen Fersenprobleme von Meier, die alle monatelange Ausfälle bedingten.
        Bei uns wurde zu seinem Amtsantritt geschrieben, dass nun täglich Bluttests zur Belastungssteuerung durchgeführt würden. Tests in der Hinsicht sind jetzt sicher nichts neues, aber es hörte sich so an als ob es zumindest in dieser Regelmäßigkeit bisher nicht gemacht wurde.
        Etwas was ich nicht mit Zahlen stützen kann, aber ein subjektiver Eindruck ist. Es gibt keinen Trainingsbericht dieses Jahr in dem nicht aufgeführt wird welche Spieler nicht am Training teilnehmen, wer geschont wird, wer nur ein individuelles Programm durchführt und dies abseits von Spielern die sich sowieso in der Reha befinden.
        Wie gesagt, kann täuschen, aber gefühlt habe ich den Eindruck das kommt dieses Jahr viel häufiger vor.

        Vielleicht hat man Ancelotti auch in dieser Hinsicht unterschätzt. Wie war sein Spruch zur Trainingsbelastung “too much water kills the tree”.
        Jupp hat ja nach übereinstimmenden Aussagen danach die Trainingsintensität angezogen, worauf die Verletzungen prompt zunahmen. Lewy meinte dazu das läge nicht an der höheren Intensität in der Gegenwart sondern an der zu niedrigen in der Vergangenheit. Kann man vielleicht als Ei-Henne-Problematik sehen.

        Zu Pep haben wir uns ja schon damals die Köpfe heiß diskutiert, natürlich ohne profunde Erkenntnis.
        Im Schnitt war da bei Barca sicher weniger Problematik. Ich neige mittlerweile zu der ganz simplen Annahme, könnte an der guten spanischen Sonne liegen. Es hat ja seine Gründe warum jeder Sprinter davon träumt in Kalifornien zu trainieren.
        Wenn ich dazu einige Aussagen von Trainingsbeobachtern aus dieser Zeit nehme: “Die arbeiten ja wie Maschinen”, “trainieren als ob es kein Morgen gäbe”.
        Vielleicht war diese Intensität unter südlicher Sonne möglich, nördlich der Alpen vielleicht “too much water”?

  7. James sehe ich in gewisser Hinsicht als Knackpunkt für die Zukunft. Einen Spieler dieser Qualität im momentanen Marktumfeld für 42 Millionen nicht zu verpflichten, wäre ein Offenbarungseid unseres Managements. Wir haben mit Schweinsteiger, Alonso, Lahm einiges an Kreativität abgegeben in den letzten Jahren. D.h. James oder ein gleichwertiger Spieler ist zwingend notwendig – und ein gleichwertiger Mann würde vermutlich mindestens 80 Millionen kosten. Es sei denn, man findet das jetzt noch unbekannte Wundertalent, dazu gehört allerdings viel Glück und sehr gutes Scouting. Fraglich, ob wir beides haben.

  8. James Ist das, was das System Kovac hergibt. Seine Charakter-Seite einmal außen vor gelassen, wäre er richtig eingesetzt ein Weltklasse Spieler. Da bei Kovac bis auf Lewandowski und vielleicht noch Martínez kein Offensivspieler irgend eine Rollen-Definition hat, blitzt James hier und da auf und verschwindet dann wieder über Phasen im Sog des nicht definierbaren FC Bayern Mittelfeld Mischmasch.

    Richtig eingesetzt könnte es eine Achse James/Thiago offensiv mit den besten in Europa aufnehmen. Ich gebe zu, keine leichte Aufgabe. Aber auch nicht unmachbar.

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
      1. Habe schon mehrmals zum Ausdruck gebracht das das defensive Mittelfeld bei uns eine grosse Schwaeche ist.
        Seit Xabi Alonsos Abgang ist da keine Loesung, auch Vidal und Rudy waren es nicht.

        Javi ist zu langsam fuer top Niveau und bringt nach vorne nix ein.
        James und TM sind eigentlich 10er oder Offensive 8er je nachdem.
        Goretzka und Tolisso sind auch offensiv denkende ZM Spieler.
        Bei Sanches sagt man er sei boxtobox aber defensiver Instinkt nicht vorhanden.
        Thiago ist der einzige der die 6 Spielen kann und dort auch spielt(gestern ein schwaches Spiel) ist dort aber MMn verschenkt.

        Bei uns fehlt ein Busquets Casemiro Typ Spieler. Und zumindest das hat Kovac jetzt öffentlich eingeräumt.
        Rabiot geht wohl zu Real fuer Modric.
        Ob man wirklich an Rodro Hernandez interessiert ist kann man bezweifeln.

        Denke man überlegt Kimmich da hinzuziehen und Pavard auf RV.

    1. Ich fände diese Version mit Kimmich auf der 6 sehr reizvoll, zumal das kreative Potenzial dieses Mittelfeldtrios extrem groß wär.

      1. Reizvoll mag die Idee mit Kimmich auf der 6 grundsätzlich auch sein, was mich dabei aber irgendwie beunruhigen würde, waren die erschreckend schwachen Auftritte von Kimmich, bei denen er in dieser Saison dort gespielt hat.
        Damit meine ich das Heimspiel gegen Freiburg und das Auswärtsspiel gegen Leverkusen.
        Ansonsten hat er in Amsterdam beim 3:3 dort gespielt und bei den Siegen daheim gegen Nürnberg und in Bremen.

  9. James wird meiner Meinung nach unter diesem Trainer keine Rolle mehr spielen.
    Ob seine Leistung mit fehlendem (Selbst-) Vertrauen oder mangelnder Akzeptanz innerhalb der Mannschaft zusammenhängen, lässt sich nicht beurteilen. Was vielleicht nicht unerwähnt bleiben sollte, der Junge bekommt auch ein fürstliches Gehalt und war von den zwei Jahren gefühlte 6 Monate verletzt.
    Was nützt mir ein Ferrari, wenn ich den nicht bedienen kann und er nur in der Garage steht, Wartung und Pflege sowie Unterhalt machen dann keinen Spaß.

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Dann sollten wir einen Trainer suchen, der konkurrenzfähige Sportwagen auch fahren kann!

      1. Für die Verletzungsanfälligkeit von James ist Kovač jetzt auch schon verantwortlich?

      2. Nein, für die Verletzungen nicht. Aber dafür, einen der wenigen kreativen Spitzenspieler im Kader nicht adäquat einzusetzen, schon.

      3. Was wäre denn adäquat?
        Stichwort Belastungssteuerung. James musste doch oft nach Verletzungen erstmal wieder rangeführt werden.
        Außerdem gab es immer wieder Berichte über disziplinarische Probleme.
        Wer zu spät zum Training kommt, wird halt nicht mit einem Einsatz in der Startelf belohnt.

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