Schafft Renato Sanches diese Saison den Durchbruch?

Tobias Trenner 02.08.2018

Der junge Portugiese wirkt befreiter, ist hochengagiert und fordert ständig den Ball. Die Hoffnung wächst, dass der vermeintliche Fehlkauf sich noch in den Spieler entwickelt, den man 2016 hoffte, verpflichtet zu haben.

Auch der neue Trainer Niko Kovac fand zuletzt lobende Worte für Renato Sanches. Angesprochen auf den 20-jährigen meinte Kovac: „Er ist sehr motiviert ins Training gekommen. Ich sehe das tagtäglich. Er gibt richtig Gas“.

Was hat sich geändert? Und was kann man von ihm nach seinem schwierigen Intermezzo bei Swansea City erwarten?

Das Wunderkind

Bereits mit achtzehn Jahren debütierte Sanches für Benfica Lissabon und zeigte in seiner ersten Saison im Profibereich starke Leistungen. Auch die Verantwortlichen des FC Bayern konnte er bei seinen Auftritten gegen die Münchner im Champions League Viertelfinale überzeugen.

Noch vor seiner starken Europameisterschaft mit der portugiesischen Nationalmannschaft wurde der Wechsel zum FC Bayern bekanntgegeben. Für 35 Millionen wechselte der damals 18-jährige nach München. Die Ablösesumme könnte noch auf bis zu 80 Millionen Euro anwachsen, sollte sich Renato Sanches irgendwann einmal den Ballon d´Or sichern. Die Erwartungen waren also riesig und der Hype wurde nach der Europameisterschaft nur noch größer, nachdem sich Sanches dort die Auszeichnung für den besten Jungstar sichern konnte.

Damals beschrieb Steffen in seinem Scouting Report für Miasanrot Sanches als einen Spieler, der lauffreudig, antrittsschnell, dynamisch ist und jederzeit bereit etwas mit dem Ball anzustellen oder einem Gegner hinterher zu jagen.

Ein Jahr der Enttäuschungen

2016 wechselte nicht nur Renato Sanches nach München, sondern es begann auch die Amtszeit von Carlo Ancelotti beim FC Bayern. Damit kam Sanches wohl zum für ihn ungünstigsten Zeitpunkt. Das klar formulierte Ziel von Carlos Amtszeit war es, die Champions League mit den Münchnern zu gewinnen. Ancelotti, der bereits dafür bekannt war, erfahrene Spieler zu bevorzugen, tat wenig für die Entwicklung von Sanches. Der Italiener war selten bereit zu experimentieren und nachdem Sanches vermehrt schwache Leistungen zeigte, auch bedingt durch eine Verletzung in der Hinrunde 2016/17, bekam er immer seltener seine Chance.

Die erste Saison lief nicht wie erhofft (Foto: Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images)

Unter Carlo Ancelotti spielten die Münchner mit einem System, dass mehr von der individuellen Klasse der einzelnen Akteure abhing anstatt auf klare Richtlinien zu setzen. Der junge Portugiese leidete darunter, dass er einer der wenigen Akteure war, die nie in einem vom Positionsspiel geprägten System spielte. Sanches hatte sichtlich Probleme in der Positionsfindung. Häufiger verweilte er im Deckungsschatten des Verteidigers oder bot sich zum falsch bzw. zum falschen Zeitpunkt an. Gegen die kompakten und körperlichen Verteidigungen in der Bundesliga konnte er seine Fähigkeiten kaum zeigen.

In seinem ersten Jahr brillierte Sanches selten und zeichnete sich vermehrt durch schlechte Entscheidungen mit Ball und unzureichende Spielintelligenz ohne Ball aus. Dazu kam, dass er weiterhin zu wenig Spielpraxis erhielt. Ancelotti bevorzugte die erfahreneren Akteure wie Alonso, Vidal oder auch Thiago. Deshalb dachte man im Sommer 2017 über eine Leihe nach. Ein alter Weggefährte sorgte dafür, dass Renato Sanches letztlich bei Swansea City landete.

Der weitere Abwärtstrend

Der alte Weggefährte war Paul Clement, der ein halbes Jahr zuvor noch als Co-Trainer Carlo Ancelotti beim FC Bayern unterstützte. Clement war überzeugt von den Qualitäten Sanches und wollte den Portugiesen unbedingt verpflichten, um sein Team weiter zu verstärken. Bereits damals war Renato Sanches aber nur noch ein Schatten seiner selbst. Zu viel Druck lastete auf dem jungen Spieler, unter dem er zusammenzubrechen drohte.

Als er hier ankam, war er noch zerstörter, als ich dachte. Es war wirklich traurig. Er war ein Junge, der das Gewicht der Welt auf seinen Schultern trug. Im Training, wenn es keinen Druck gab, war er der beste Spieler. Dann, in den Spielen, sah ich die Entscheidungen, die er traf. Er schoss aus 40 Metern und aus spitzem Winkel und er machte diese Fehler immer wieder“, sagte Paul Clement damals.

Bei Swansea City setzte man große Hoffnungen in Sanches, doch der auf ihm lastende Druck, vereinzelte Verletzungen und die weiterhin anhaltenden Probleme bei der Entscheidungsfindung sorgten dafür, dass Sanches am Ende der Saison von den Swansea Fans zum Flop der Saison gewählt wurde.

Bei Swansea City fand sich Renato Sanches häufiger auf der Bank wieder (Foto: Catherine Ivill/Getty Images)

Auch in den englischen Medien wurde er mehrfach scharf kritisiert. „Ich mache keine Späße: Was er zeigt, ist jämmerlich. Du erwartest einfach mehr von so einem Jungen„, meinte etwa der frühere walisische Nationalspieler Robbie Savage.

Bei Swansea wirkte es so, als wolle Sanches der ganzen Welt beweisen, dass er immer noch das Wundertalent ist, das mit 18 bei Benfica debütierte. Allerdings lief er unter Clement meist in einer tieferen Position auf, dort benötigt man Ruhe, muss ein Spiel lenken, Verantwortung übernehmen und seiner Mannschaft eine gewisse Balance geben. Sanches hingegen versuchte zwanghaft durch schwierige Aktionen das Besondere zu erreichen, die magische Aktion zu haben, die alle von ihm erwarteten.

Diese Probleme machte Clement nach seiner Entlassung damals auch deutlich. Sanches war in einem „Teufelskreislauf von schlechten Entscheidungen gefangen“.

„Je schlechter es lief, desto mehr wollte Sanches die besonderen Dinge machen, den entscheidenden Pass spielen, das Traumtor schießen, noch einen Gegenspieler aussteigen lassen. „Die anderen Spieler sagten irgendwann: ‚Er spielt so und ich muss draußen bleiben?‘ Also wurde es immer schwieriger, ihn aufzustellen“, kommentierte Clement die Entwicklung während der Swansea-Zeit.

Neuanfang unter Kovac

Nun ist Renato Sanches wieder zurück in München. Die meisten Fans spekulierten, dass er den Verein wahrscheinlich noch in der aktuellen Transferperiode verlassen würde, doch Niko Kovac scheint den richtigen Draht zum Portugiesen gefunden zu haben. Während die WM-Fahrer noch im Urlaub weilten, gab Sanches Vollgas.

Er präsentiert sich bisher in guter Form, gibt im Training alles und schaffte es auch bei seinen bisherigen Testspielauftritten zu überzeugen. Besonders gegen Paris St. Germain stach Sanches hervor und krönte seine gute Leistung mit einem sehenswerten Freistoßtor, auch Niko Kovac war sehr zufrieden mit seinem Problemkind: „So schwierig sind die Menschen gar nicht. Renato ist ein ganz einfacher Junge. Er braucht Zuneigung, Unterstützung von allen Seiten. Deswegen ist das relativ einfach. Ich freu mich für ihn.“ meinte der neue Cheftrainer nach der Partie gegen Paris.

Bei Renato Sanches kehrte das Lachen zurück (Foto: Alexandra Beier/Bongarts/Getty Images

Der 20-jährige zeigte sich sehr präsent. Forderte viele Bälle im Zentrum und war einer der Aktivposten im Bayernspiel. Er wirkte bei seinen Auftritten viel befreiter, der ganz große Druck scheint weg zu sein. Nach den letzten beiden Jahren sind die Erwartungen nicht mehr so hoch und Sanches kann etwas befreiter aufspielen.

Viel positives, aber immer noch kleinere Probleme

Unter Niko Kovac lief Sanches bisher im linken Halbraum auf. Meist unterstützte er den einzigen Sechser, indem er sich immer wieder fallen ließ. Durch seine hohe Laufbereitschaft kurbelte er das Aufbauspiel der Münchner an. Seine Stärken genauso wie seine Defizite waren während der bisherigen Auftritte wieder deutlich zu erkennen.

Besonders seine technischen Fähigkeiten stachen hervor und zeigten, warum man so große Hoffnungen in Renato Sanches steckt(e). Seine langen Pässe sind sehr präzise und leicht zu verarbeiten. Seine Ballannahme ist technisch perfekt und seine Dribblings wirken sehr elegant und wesentlich überlegter als in seiner ersten Saison in München. Beim Freistoßtor zeigte er des Weiteren seine ausgezeichnete Schusstechnik.

Weiterhin hat er am meisten mit der richtigen Positionierung zu kämpfen. Er bietet sich häufig zwischen den Linien des Gegners an, lässt sich dann aber gerne vor die erste Pressinglinie fallen. Dadurch, dass er den Ball dann vor dieser ersten Linie erhält, erzeugt er keinen Druck auf die Defensive des Gegners und fehlt gleichzeitig als Verbindung zwischen Abwehr und Angriff des Rekordmeisters.

Wie bereits erwähnt, arbeitete Sanches noch nie unter einem Trainer, der das Positionsspiel favorisierte. Dementsprechend unterlaufen ihm noch recht leichte Positionierungsfehler. Er verschwindet teilweise im Deckungsschatten des Gegenspielers, da er seine Position nicht schnell genug anpasst. Oder er kommt dem Ballführenden entgegen, statt sich einige Meter zu entfernen, um Raum zu schaffen.

Doch auch in diesem Bereich zeigt er bereits positive Ansätze. Beispielsweise passt er seine Position mittlerweile schneller an die seiner Mitspieler an. Gerade wenn der linke Flügelspieler breiter steht, rückt Sanches in den linken offensiven Halbraum. Darüber hinaus fiel er in den Testspielen mit geschickten Drehungen aus Drucksituationen auf.

Für Renato Sanches wirkt die Position des halblinken Achters in Kovacs 4-1-4-1 sehr passend. Er kann immer wieder aus der Formation herauskippen und so seine Fähigkeiten besser einsetzen, da er den Ball mit Blick zum gegnerischen Tor erhält. Von dort aus kann er mit Dribblings oder guten Pässen der Mannschaft weiterhelfen. Wichtig ist es, hier die Balance zu finden und nicht zu oft außerhalb der gegnerischen Formation zu agieren. Als Achter muss er weiterhin an seinem Passspiel arbeiten. Im Gegensatz zu seinen langen Bällen sind die kurzen Pässen vom einen in den anderen Halbraum noch sehr schwer für den Passempfänger zu kontrollieren. Allerdings sind das kleine Details, die Niko Kovac vermutlich schnell verbessern kann.

Fazit

Renato Sanches wirkt befreit und möchte nun in München angreifen. Niko Kovac scheint den jungen Portugiesen zu verstehen und die richtigen Worte zu finden. Sanches Trainingsleistungen waren nie das Problem, wenn er es nun auch schafft das Niveau aus der Vorbereitung konstant in der Bundesliga zu zeigen, dann könnte er eine der Überraschungen der Bayernsaison werden. Weiterhin liegt viel Arbeit vor ihm, doch seine Fähigkeiten sind für sein Alter weiterhin sehr gut.

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  1. Ich würde es ihm und uns sehr wünschen. Nun soll man zwar nicht über Dinge lamentieren, die vergangen sind, in dieses Team hätte aber Douglas Costa wunderbar rein gepasst! Schade, dass man ihn hat ziehen lassen. Sein Desinteresse in seiner letzten Saison bei uns beruhte ja durchaus auf Gegenseitigkeit.
    Bei all den viel versprechenden Talenten im Kader ( Ich freue mich richtig auf Davies, und ob er seine Qualität in der BL zeigen kann, ) vermisse ich trotzdem noch „was Gestandenes“. Man darf gespannt sein, wie sich die jungen international zeigen.

  2. Woher kommt die Annahme, dass Sanches‘ „Trainingsleistungen noch nie das Problem“ waren?

    Das erschien in seiner ersten Bayernzeit doch als das Hauptproblem. Er fiel im Training von Beginn an derart ab, wie selten ein Spieler zuvor. Als Folge kam es zu Verkrampfung, gepaart mit Übereifer bei Renato, und zu einer Art Ausgrenzung in der Mannschaft.

  3. „Der Italiener war selten bereit zu experimentieren und nachdem Sanches vermehrt schwache Leistungen zeigte, auch bedingt durch eine Verletzung in der Hinrunde 2016/17, bekam er immer seltener seine Chance.“

    Diesem Punkt möchte ich widersprechen. Es war ja gerade der Witz (für Sanches ein trauriger), dass er aus der Mannschaft flog als er seine besten Leistungen zeigte.
    Die ersten Vorbereitungsspiele waren glaube ich gar nicht so schlecht, dann zog er sich tatsächlich eine Verletzung zu die ihn den Saisonstart kostete. Nachdem er danach dann so langsam in Schwung gekommen war und einige wirklich gar nicht so üble Vorstellungen hatte, war es sozusagen von einem Tag auf den andern aus.
    Die Mannschaft an sich zeigte zu der Zeit eher mäßige Leistungen, der Anfangshype des Kettensprengers Ancelotti war verflogen, einige andere Spieler waren wieder einsatzfähig und das war es dann für ihn. Ab diesem Zeitpunkt war er bei Carlo fast vollständig raus, bekam dann alle paar Wochen einige Minuteneinsätze am Schluss der Spiele, auf wechselnden Positionen.
    Man konnte förmlich mit ansehen wie er so langsam mental zerbröselte.

    Ob das jetzt unter anderen Umständen für uns langt, im Sinne einer großen Nummer, wird man sehen. Ich wäre fürs erste schon zufrieden, wenn er an die Leistungen die er im Spätherbst 2016 zeigte anknüpfen könnte.
    Dann hätten wir zwar keinen Weltfußballer, aber zumindest einen brauchbaren Spieler im Team. Und darüber hinaus hat er in seinem Alter immer noch viel Zeit um zu reifen.

  4. Vielleicht war es ja wirklich in dem Alter der falsche Wechsel zur falschen Zeit. Der Junge war gerade mal 18. Nimmt man sich einen Mbappe, der wechselte innerhalb Frankreichs vom Glamourclub PSG ins fußballerisch etwas beschaulicher Monaco und dann wieder zurück in seine Heimatstadt. Das ist für einen 18jährigen sicher leichter zu verkraften. Das fängt schon mit der Sprache an.
    Vielleicht waren die zwei Jahre ja für ihn ein wenn auch schmerzlicher doch letztlich positiver Lernprozess. Mit 20 ist der ein oder andere der Bayern-Protagonisten auch noch in der Regionalliga oder vergleichbaren Ligen aufgelaufen. Also geben wir ihm doch einfach noch ein wenig Zeit.
    Eines seiner größten Probleme wird die Konkurrenz sein, wenn Kovac dieses 4-1-4-1 favorisiert. Geht man dann von Coman/Ribery und Gnabry/Robben auf den Außenbahnen aus, bleiben für die beiden verbleibenden Positionen im Mittelfeld immer noch ein James, ein Müller, ein Goretzka, ein Tolisso, Stand heute ein Vidal übrig, von denen er mindestens vier verdrängen müsste, sofern ein Thiago und Rudy für die 6 vorgesehen sind. Das hat er ein ganz schön dickes Brett zu bohren.
    Bei einem 3-4-3 wird es noch enger.

    Abgesehen davon ist auch in der Vergangenheit schon das ein oder andere hochgelobte Talent plötzlich ganz schnell wieder von der Bildfläche verschwunden.
    Mal sehen, wie sich das Ganze in 2 Monaten darstellt.

  5. Interessant ist auch noch, dass Kovac ihm mit Wagner einen gestandenen Spieler mit starker Persönlichkeit an die Seite gestellt hat. Manchmal wirkt es so, als solle Wagner Renato „einarbeiten“. Gefällt mir ganz gut, die Idee.

  6. Ich frage mich noch immer ob er denn wirklich der 8er ist, den Benfica und Santos in ihm sahen. Insb. wenn man sich anschaut wer bei Bayern Rechtsverteidiger spielen soll, erscheint es mir doch äußerst seltsam, dass Kimmich mit all seinem strategischen Verständnis auf der rechten Außenbahn verankert ist, während Sanches in der Mitte des Spielfelds rumturnen darf. Justin und ich glaube Felix waren es, die vor 1,5 Jahren sich in einem Podcast die Frage stellten, ob Sanches nicht Rechtsverteidiger sei und in der Tat bringt er alles dafür mit: Schnelligkeit, Dribbling, Langen Pass, Ausdauer, Beharrlichkeit, Körperlichkeit, Größe, Wendigkeit. Dem gegenüber gestellt hat man Kimmich, der genau da brilliert, wo Sanches Probleme hat: Im Positionsspiel und strategischem Auffassen des Spiels.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Das ist nun mal wirklich eine außerordentlich interessante Analyse…!

    2. Andererseits kann Kimmich wie Lahm das Spiel als Rechtsverteidiger dominieren. Auch kein abwegiger Gedanke.

  7. Da muss man auch nochmal anmerken, wie absurd die Medien in England sind. Die ganzen Pundits und Experten sind teilweise vollkommen planlos.

    Ist hier nicht anders, aber es ist schon sehr auffällig wie mies die britischen Medien sind.

    Zu glauben Sanches hätte nach dem Start bei Benfica auf einmal das Spielen verlernt, oder sein Pulver verschossen, war doch total weltfremd. Ich war immer der Meinung, Sanches würde sich noch mausern. Sucht von mir aus die Beiträge raus. ;)

  8. Sehr treffend: würde diese Umschulung und den damit verbundenen Neuanfang gerne beobachten!

  9. Denke auch Sanches kann mit Sicherheit mehrere Positionen im Mittelfeld inkl. Aussenverteidiger spielen. Aktuell haben wir mit Alaba und Kimmich zwei Spieltypen die aus dem Mittelfeld genommen wurden um ihre Fähigkeiten auf den defensiven Aussenbahn zur Geltung zu bringen. Mich würde es sehr freuen wenn wir hier ein Talent in die Weltspitze entwickeln, ähnlich wie bei Kimmich und Coman.

    #MiaSanChes :-)

  10. Ich glaube, Sanches hat mit seinem Wechsel zu Bayern damals so gut wie alles falsch gemacht, was falsch gemacht werden konnte. Er war noch nicht mal 19 und einfach noch nicht „reif“ für so einen Schritt. Bei anderen großen Clubs hätte er wohl auch Probleme bekommen.

    Jetzt ist die Zeit des absoluten Optimismus. Bei allen Clubs. Beim BVB spielt „der beste Götze den es je gab“. Der VfB Stuttgart hofft auf einen verletzungsfreien Badstuber. Und Bayern hofft auf Sanches ..

    Man darf nicht vergessen, Sanches ist immer noch einer der Jüngsten im Team. Das macht es ihm sicher nicht leichter, im Team einen „buddy“ zu finden. Selbst die jüngsten „gestandenen Profis“, Süle, Coman, Goretzka und Gnabry, sind zwei bis drei Jahre älter als er. .. das geringe Alter war möglicher Weise auch ein „Argument“ für Trainer wie Ancelotti, andere Spieler zu bevorzugen.

  11. Für mich wäre es wirklich eine Sensation, wenn Sanches wie Phönix aus der Asche steigen würde. Ja, Kovac scheint der richtige Trainer für ihn zu sein, aber die Konkurrenz ist brutal und bei einem Verein wie Bayern herrscht immer grosser Druck. Ein schlechtes Spiel und das mühsam aufgebaute Selbstvertrauen bröckelt schnell dahin. Es ist auf jeden Fall eine weitere interessante Randgeschichte einer insgesamt sehr spannenden Bayern-Saison.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Einemk Kovac traue ich zu, dass er das hinbekommt. Und auch einem mittlerweile 20jährigen müsste nach den vergangenen zwei Jahren klar sein, dass die Bäume nicht in Wochenfrist in den Himmel wachsen.

  12. Ich hab es neulich schon unter der patreon-Kolumne geschrieben: falls Kovac bei einer Dreierkette bleibt könnte ich mir Sanches in einer Alaba-ähnlichen Rolle vorstellen. Er wird ja häufig mit Tolisso oder Goretzka verglichen, aber je öfter ich ihn sehe desto mehr erkenne ich eher eine Ähnlichkeit zu Alaba. Beide sind lauffreudig, schnell sowohl im Antritt als auch in der Endgeschwindigkeit, extrem dynamisch und trotz relativ geringer Körpergröße sehr robust. Lauter wichtige Fähigkeiten für einen Halbverteidiger, die Sanches auf höherem Niveau verkörpert als Kimmich. Sanches fehlt (ebenso wie Alaba) die Torgefahr und das Auge für Abschlusspositionen, wie sie Goretzka, Tolisso oder auch Kimmich auszeichnen. Am Ball ist Sanches wie Alaba durchaus stark und spielt starke Pässe, ohne aber ein echter Spielmacher zu sein. Beide wirken für mich unter hohem Gegnerdruck im Spielfeldzentrum etwas verloren. Wenn sich Sanches gut entwickeln könnte ich ihn mir als das rechtsseitige Gegenstück zu Alaba vorstellen, die Dreierkette würde sich dann aus Alaba halblinks oder Sanches halbrechts plus zwei IV zusammensetzen. Die Variante mit Alaba wäre natürlich auf absehbare Zeit die Stammformation. Eine Dreierkette aus drei IV fände ich meist zu destruktiv, nur ein IV zentral flankiert von Alaba und Sanches wäre wohl zu ambitioniert für die meisten Spiele…allerdings zum Aufholen eines Rückstands oder z.B. in der ersten Pokalrunde in Drochtersen/Assel durchaus spannend. Damit würde auch das Problem der überbesetzten Achterposition gelöst, wenn Vidal noch verkauft wird.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Die Frage interessiert mich losgelöst vom Thema Sanches. Welche Positionswechsel macht Kovac, und zünden sie? Ich erinnere mich noch gut, als der linke Mittelfeldspieler Ze Roberto auf die Sechserposition ging – die Initiative ging glaube ich von der brasilianischen Nationalelf aus, und Hitzfeld musste gestehen, dass er auf diese Idee nicht gekommen wäre. Van Gaal war da einer der Kreativsten (Robben war bei Real noch linker Winger, Alaba spielte bei den Amas Mittelfeld, Lahm hat er auf die andere Seite gezogen), Guardiola hat solche Wechsel gemacht, Heynckes weniger, Ancelotti gar nicht.

      Um noch weiter zurückzugehen – der viel geschmähte Erich Ribbeck hat mal einen Michael Sternkopf in der Abwehr spielen lassen (um die damals neue Viererkette auszuprobieren – was Sir Erichs Ende einleitete). Und der nicht minder gescholtene Gyula Lorant zog den linksfüßigen Branko Oblak ins rechte Mittelfeld – unerhört war das, Ende der 1970er .. ;-)

      Sogar bei einem Xherdan Shaqiri kamen manche auf die Idee, das sei doch der ideale LAV – das wollte er aber wohl selbst nicht so, der alte Sturkopf ..

      Van Gaal hat übrigens 1995 die Champions League gewonnen, indem er den defensiven Mittelfeldspieler Frank Rijkaard Vorstopper spielen ließ (ein sehr offensiver, spieleröffnender „Stopper“ war das dann) – Ajax 1995 war auch deshalb ein grandioses Team (was unser Verein in sehr bitterer Art und Weise im CL-Halbfinale präsentiert bekam .. ) ..

      Das Problem bei Bayern ist nur, manche dieser Wechsel sind auf der Not geboren – Lahm auf LAV, auch Kimmich in der Abwehr – wenn diese „Notlösungen“ plötzlich explodieren, heißt es dann., auf dieser (nicht optimalen) Position würden sie ihre besten Spiele machen ..

      Kovac sieht sich offenbar als Veränderer – gefällt mir! Es werden keine neuen Spieler gefordert (wie es Mourinho stets tut), sondern die, die da sind, sollen es lösen. Man merkt einfach, der Mann musste mal Teams trainieren, wo nicht jedes Problem über einen 50 Mio. + x Transfer gelöst werden konnte. Und ich halte Kovac für klar genug im Kopf, dass er die Notlösungen auch wieder auflöst, wenn die größte Not mal überwunden ist ..

      Die Saison wird spannend. Hasta la vista, Erfolgfans ..

      1. Kovac hat keine neuen Spieler gefordert.
        Abgesehen davon, dass er schon zwei – wenn auch langfristig angedacht – bekommt, ist es natürlich nicht so einfach für einen Trainer seiner Reputation sofort neue Spieler zu verlangen, nachdem seine Vorgänger als renommierte Trainer immer gesagt haben – muss nicht sein. Der letzte der „gefordert hat“ war Guardiola, aber der hatte als Top-Trainer von Barca ein anderes Standing.
        Mal sehen, was er draus macht.

      2. Bekommen hat Kovac entweder einen (Goretzka) oder drei (Gnabry und Sanches waren verliehen).

        Ich denke, dass sich bei Bayern im Kader noch was tun wird. Wenn Vidal, Boateng, Bernat und vielleicht noch ein Spieler gehen, muss auch jemand Neues dazukommen. Zumal ich bei Sanches immer noch ein Fragezeichen mache – ich wünsche mir dass es mit ihm klappt, aber 50:50 geht er eben doch zurück nach Portugal (vielleicht ja als „gestandener“ Spieler, der nach einer guten Saison bei Bayern eben doch wechselt).

        Auch wenn ich gesagt habe, dass Kovac erst mal schaut, ob er Probleme mit dem vorhandenen Personal löst, hat er vielleicht doch Wünsche (z.B. weil er nicht jedes Problem mit eigenen Leuten lösen kann, vor allem auf den offensiven Flügeln). Ich denke nach wie vor, dass noch ein echter Tempomann kommen könnte (wobei mir ein Linksfuß am liebsten wäre, aber nicht Gareth Bale).

        Davies kann ich nullkommanull einschätzen.

  13. Barca zahlt wirklich 30 Millionen für Vidal? Unglaublich, wie dumm die sind.

    Antwortsymbol6 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. 30 Mio? Bisher nur was von 18 Mio. + 3 Mio. Boni gehört, was ein ziemlich guter Deal für Barca wäre.
      Damit hätten Sie ohne große Eingewöhnungsprobleme (Sprache, Standing, etc.) einen guten Ersatz
      für den abgewanderten Paulinho zu einem mehr als vertretbaren Preis. Aus unserer Sicht wurde es
      langsam an der Zeit, Platz im Mittelfeld zu schaffen. Von daher können wir auch zufrieden sein mit
      der Ablöse.
      Was mir gar nicht schmeckt ist Rummenniges Aussage zum Boateng-Martial-Tausch. Wenn einem
      sowas mit unserer aktuellen Kadersituation vorgeschlagen wird, kann man sich doch nicht von
      vornherein zuverschränken? Diese Sturheit in der Außenspieler-Problematik ist wirklich sensationell,
      wenn man bedenkt, dass sie sonst wirklich geschickte Transfers einfädeln (gut, dass das jetzt
      ausgerechnet unter einem R. Sanches-Artikel steht ist schon ein klein wenig ironisch :D)

    2. Der Krieger hat noch eine Rechnung offen mit Real.

    3. Manche Quellen sagen 20 Millionen. Soll ja einen Verein geben, der knapp diese Summe für Sandro Wagner hingelegt hat … Wahnsinn, wie dumm die sind.

      Im Ernst: Ja, Vidal war bei uns durch die betriebene Kadergestaltung überflüssig. Ein geiler Spieler ist er trotzdem – und mit 31 als zentraler Mittelfeldspieler nicht gerade kurz vorm Tod durch Altersschwäche.

      1. Ich finde eher, dass das ein sehr starker Transfer von Barca ist. Nach dem Abgang von Paulinho bekommen sie genau den Spielertyp der im Kader fehlt für gerade einmal 20 Mio. Und dann ist Vidal auch noch einer der dieser Filigranen Truppe in engen Spielen gegen Athletico sehr sehr gut tun wird…

        Deine Spitze gegen den Wagner Deal… Da muss man sich halt endlich mal eingestehen, dass da eventuell sein Berater gute Beziehungen zu Bayern hatte :-P

      2. Naja, offiziell waren es 13 Millionen bei Wagner. Ich kenne auch keine anderen Zahlen.

        Vidal gegen Paulinho zu tauschen und dabei sogar noch ein kleines finanzielles Plus zu machen: Chapeau Barca!
        Das ist mit Busquets, Rakitic und Coutinho, dazu Arthur (kenne ich noch nicht), Rafinha (soll dort ein bisschen wie bei uns Sanches „Vorbereitungsgewinner“ sein) und nun eben Vidal, das ist eine sehr ordentliche Besetzung im Mittelfeld.

        Man könnte aber auch ketzerisch sagen: Bayerns bisher bester Move, um dem Ballbesitzspiel von Barca etwas entgegenzusetzen. Well played.

    4. sollen wohl 19 sein. Finde ich ehrlich gesagt eher wiedere mal schlecht verhandelt vom FC Bayern, bei den heutigen Preisen. Allerdings nichtt so krass wie bei Kroos der einfach mal 30 Millionen zu billig war. Ansonsten ist der VErkauf richtig. ER hatte oft entschiedende Situationen für uns , aber auch einige dämliche rote Karten. Den Typ Vidal haben wir oft genug im Team im Gegensatz zum Typ Kroos, Thiago und Boateng

  14. 19 Millionen für Vidal? Dann könnten wir ihn auch gleich verschenken.
    Und was Neuer und Müller zu Özil von sich gegeben haben, strotzt nur so von Dämlichkeit, da hätten sie mal lieber geschwiegen. FCB = CSU. Das ist bald nicht mehr mein Verein. Zumindest so lange Hoeneß da das Sagen hat.

  15. Ich denke, Vidal’s Weggang wird eine Lücke reissen; und über 20 Tore in etwas über 120 Spielen muss man als zentraler Mittelfeldspieler erst mal schaffen! Wichtiger aber noch war für mich seine kompromisslose Spielweise, die auch in einem auf Technik und gute Ballbehandlung ausgelegten System wie bei uns ihre Berechtigung hat, wenn es gilt, einem Gegner zu signalisieren: Bis hierhin und nicht weiter! Ein, zwei „Holzhacker“ darf man meiner Meinung nach gern im Team haben!
    Wer wird diese Rolle jetzt übernehmen? Sanches? Er würde als neuer „Mann für’s Grobe“ meiner Ansicht nach die gleichen Schwächen wie Arturo in der koordinierten Pressingbewegung aufweisen? Würde ihn unser neuer „Wundertrainer“ entsprechend schulen können, obwohl Sanches bis jetzt noch auffällig unglücklich hinsichtlich der Antizipation von Spielzügen und Positionierung agiert? Ohnehin sehe ich weder Sanches noch einen unserer anderen Jungs als jemanden, der Spaß daran hat, dazwischen zu grätschen. Goretzka, Thiago, Tolisso – alles Mittelfelder, die gute bis sehr gute Defensivarbeit leisten, aber dafür eben viel lieber, wie Marcel Reif es irgendwann mal halb spöttisch, halb bewundernd ausdrückte, die „feine Klinge“ bevorzugen. Am ehesten sehe ich noch Goretzka und eben Sanches dazu in der Lage, alternativ sogar Martinez, der sich nicht zu fein dafür ist, auch mal die grobe Gangart zu wählen. Wenn er es dann schafft, den gewonnenen Ball auch offensiv weiter zu verarbeiten, dann könnte er sogar der ideale Vidalnachfolger werden! Und das Tor getroffen hat Javi bekanntlich auch schon! ^^

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Oder man versucht halt einfach besser Fußball zu spielen als der Gegner….

      1. genau, wenn der Gegner nicht in die Zzweikämpfe kommt, weil der Ball schon wieder beim nächsten Mitspieler ist, brauchst du keinen Grätscher. Gerne nochmal das Video von Bayern gegen City unter Pep ansehen, wo die Gegenspieler sich am liebsten heulend auf den Boden setzen wollen, weil sie wie bei Hase und Igel einfach keine Chance auf den Ball haben. Da sieht man auch dass der Gegensatz von Geschwindigkeit und Positionsspiel Schwachsinn ist, im Gegenteil das gute Postiosnspiel ermöglicht die Geschwindigkeit. Einfach herrrlich, unglaublich ,dass wir mal so gespielt haben…

        https://youtu.be/8P9fg6Eu9Bw

      2. Schönes Video. Solche Aufzeichnungen der Pep-Bayern machen mich immer traurig, wirken wie aus einer lang vergangenen Zeit, obwohl es noch gar nicht so lang her ist :/ Ist ein bisschen wie Fotos von der Exfreundin anzuschauen, mit der man immer so glücklich war und die längst mit nem anderen zusammen ist…

    2. Wenn man mal so die Spielwerte eines Tolisso oder Goretzka oder auch Thiago ansieht, dann fällt es bei denen vielleicht nicht so auf! Rudy ist auch so einer! Sehen alle nach der „feinen Klinge“ aus, können aber auch ganz anders. Genau wie der elegante Techniker Alonso, der auch einsteigen konnte, wenn es denn nötig war.
      Vidal ist eben vom Typ und von der Körpersprache anders drauf. Da fehlte eigentlich nur noch das Messer zwischen den Zähnen, und diesen Eindruck vermittelte er eben auch dem Zuschauer und dem Gegenspieler – leider auch des öfteren dem Schiedsrichter. Da hatte man oft genug das Gefühl, dass es eigentlich bis zum Platzverweis nicht mehr lange dauern wird.
      Bei den anderen fällt das nicht so auf!
      Geht man mal in die Geschichte zurück, fällt einem sofort ein Schwarzenbeck ein, bei dem man von der Körpersprache her auch immer das gefühl hatte – versuch es gar nicht erst. Und davor der elegante Franz.
      Ein Gegenstück dazu die netten blonden Förster-Brüder. Von wegen nett!
      Warten wir mal ab, wie die Herren sich schlagen.

  16. […] € für ihn auf den Tisch zu legen? Ist der Hype berechtigt oder läuft hier ein weiteres hochveranlagtes Talent in die Gefahr, bereits vor dem richtigen Durchbruch verheizt zu […]

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