Round-Up: Spieler des Monats November

Maurice Trenner 14.12.2017

Es ist noch nicht einmal drei Monate her, da war Sven Ulreich am Boden. Beim bitteren 2:2-Unentschieden gegen den VfL Wolfsburg nach 2:0-Führung hatte der Ex-Stuttgarter einen Freistoß von Maxi Arnold aus dreißig Metern mit der linken Faust ins eigene Netz geboxt. Ein kompletter Blackout. Sofort wurden die Stimmen laut, die sich seit Ulreich’s Ankunft in München hielten: Der ehemalige U21-Nationaltorwart ist nicht gut genug für den deutschen Rekordmeister.

Wenige Monate später hat sich die öffentliche Wahrnehmung gedreht. Der neue Trainer Heynckes rät den Münchnern zu einer zeitnahen Verlängerung mit dem zweiten Keeper, dessen Vertrag im Sommer ausläuft.

Generell kann die Rolle von Heynckes bei der Wiederauferstehung von Ulreich nicht zu gering geschätzt werden. Mehrmals betonte der gebürtige Schorndorfer, dass vor allem das Vertrauen, das Heynckes seit Tag Eins ihn in gesetzt und ihm gegenüber kommuniziert hat, ihm geholfen hat das kleine Tal zu überwinden.

Spieler des Monats November: Sven Ulreich
(Foto: Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images)

Auf der Linie war „Ulle“ schon immer stark, doch es sind gerade auch die anderen Aspekte an denen man am besten Ulreich’s Entwicklungs ablesen kann. Ging in der letzten Saison häufig ein leichtes Raunen durch die Allianz-Arena, wenn der Ball zurück zum Ersatzkeeper gespielt wurde, so strahlt dieser nun eine gewisse Sicherheit aus. Seine Pässe sind nun überlegter und finden häufiger den Mitspieler. Dazu kommt auch sein erster Assist im Bayern-Trikot gegen Celtic Glasgow.

Im Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund bewies er gleich mehrmals seine Klasse in Eins-gegen-Eins-Situationen. In der 30. Minute hielt er ganz stark gegen den frei auf ihn zu laufenden Yarmolenko die 1:0-Führung fest. Im weiteren Verlauf der Partie klärte der 29-jährige zudem erneut souverän gegen Yarmolenko (44.) und Aubameyang (75.).

Bereits im Oktober und gleich nochmal zu Beginn des Dezembers zeigte er, dass er auch Elfmeter halten kann. So sicherte er mit einer Parade gegen Timo Werner den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals und im Spiel gegen Hannover konnte er den zu wiederholenden Elfmeter von Füllkrug parieren.

Für Ulreich persönlich ist es natürlich umso bitterer, dass er ausgerechnet in dieser Form gerade verletzt ausfällt. Da Neuers Heilungsprozess sich jedoch etwas verzögert, kann der Schwabe im neuen Jahr erneut seine Wichtigkeit für den FC Bayern unterstreichen.

Für den Verein eine entspannte Situation. Stammkeeper Neuer kann sich in Ruhe komplett erholen, während Ulreich ihn auf hohem Niveau ersetzt. Eine Situation, die es in der Vergangenheit nicht oft gab. Auch dies unterstreicht den neuen Stellenwert des Ersatzmanns.

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