Miasanrot-Awards: Neuzugang der Saison 2019/20

Justin Trenner 06.09.2020

Es ist retrospektiv schon interessant, welche Resonanz die Bekanntgabe des Transfers von Benjamin Pavard im Januar 2019 erzeugte. Versetzt man sich in diese Zeit zurück, kommt einem die allgemeine Stimmung so vor, als wäre es ein anderes Jahrzehnt. Dass dieser Klub in ungefähr 1 1/2 Jahren die Champions League gewinnen würde, ist da kaum denkbar.

Kritik, wo man nur hinsieht. An Hasan Salihamidžić, am Trainer Niko Kovač, an der Transferpolitik des Klubs – an den Bayern wurde damals kaum ein gutes Haar gelassen. Nach dem Ausscheiden in der Champions League gegen Liverpool und einem kuriosen Transfersommer sollte sich diese Kritik jeweils sogar noch verschärfen.

Der Transfer von Benjamin Pavard wurde von Anfang an vielerorts nur beiläufig erwähnt, wenn es um die Kaderplanung für die neue Saison ging. Ein Absteiger sei er. 35 Millionen Euro hätte man sich abnehmen lassen für einen Spieler, der als Mitläufer Weltmeister geworden sei und seitdem nichts mehr gezeigt habe. Diese Meinung vertraten längst nicht alle, aber sie war auch nicht die Seltenheit. Prophezeit wurde vielerorts der nächste Bankdrücker der Münchner und gefordert wurden mehr Transfers in der Preisklasse eines Lucas Hernández. Selbst wenn Leroy Sané bereits im Sommer 2019 gekommen wäre, hätte das manchen wohl nicht gereicht – als wäre die Transferpolitik der Realität mit einem Konsolenspiel inklusive beliebiger Finanzspritze zu vergleichen.

Wenig Erwartung, viel Leistung

Nun, einige Monate später, dürften viele ihre Meinung über Pavard geändert, ihre Tweets oder Facebookposts zu ihm im Jahr 2019 vielleicht sogar gelöscht haben. Selbst einige Experten und Journalisten ließen sich blenden von einer schwachen Saison nach dem großen WM-Erfolg. Sie ignorierten, dass schon viele junge Spieler nach einer erfolgreichen Weltmeisterschaft in ein kleines Loch fielen. Sie ignorierten, dass der VfB Stuttgart schlicht im Chaos versank und erwarteten von einem 22-Jährigen, dass er sie retten würde.

Quellen: (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images) ; (Photo by Christof Stache/Pool via Getty Images)

Vielleicht verhalf die eher geringe Erwartungshaltung Pavard aber auch dazu, dass er sich im Schatten der großen Aufmerksamkeit weiterentwickeln konnte. Oft wurde über Lucas Hernández und seine Ablösesumme diskutiert, noch häufiger war Leroy Sané das alles beherrschende Thema. Pavard hingegen? Der entwickelte sich nahezu unbemerkt zum Stammspieler und verbesserte sich kontinuierlich von Spiel zu Spiel.

Der Franzose wurde zum Anker der Defensive und stabilisierte insbesondere seit der Übernahme von Hansi Flick die gesamte Mannschaft. Selbst im Endspurt der Saison, als sich zunehmend andeutete, dass die Bayern auch in der Champions League gute Karten haben, wurde vor allem über seine Mitspieler gesprochen.

Pavard sollte den “Martínez-Award” gewinnen

Pavard ist deshalb wohl der Spieler, der sich am ehesten für den Martínez-Award des unbesungenen Helden qualifiziert. Er hat in der Offensive nicht den Einfluss eines Joshua Kimmich, weshalb er wohl so unter dem Radar läuft. Aber er bringt Balance in das extrem risikoreiche Spiel des FC Bayern.

Das zeigte trotz des großen Erfolgs auch das Champions-League-Finalturnier in Lissabon. In allen drei Spielen waren die Bayern hinten so anfällig wie schon länger nicht mehr. Sicherlich lag das an der höheren Qualität der Gegner, doch Pavards Fehlen dürfte ebenso eine Rolle gespielt haben.

Mit 3978 Pflichtspielminuten sammelte er die viertmeiste Einsatzzeit der Saison. Ohne seine unglückliche Verletzung wären wohl nochmal 270 Minuten hinzugekommen und er stünde hinter Neuer und Kimmich auf Platz 3.

Müsste man Pavard mit nur wenigen kurzen Stichworten beschreiben, wären “zuverlässig”, “stabil”, “sicher”, “lern- und entwicklungsfähig” sowie “solide” ein guter Anfang. Ein passender Begriff wäre auch “Rückhalt”. Vor nicht allzu langer Zeit wurde im Umfeld des FC Bayern darüber diskutiert, welchen Rechtsverteidiger sie dieser starken Elf noch ergänzen würden. Mittlerweile hat sich die Diskussion auf die Frage verlagert, welchen Rechtsverteidiger man zukünftig als Backup für Pavard einplant.

Pavard ist das beste Beispiel für eine smarte Transferpolitik beim FC Bayern

Der Franzose ist nicht der beste Spieler der Welt. Vielleicht ist er dahingehend nicht mal in den Top 5 des Kaders. Aber es braucht bei den Bayern auch kein Team voller Individualisten und Weltstars. Spieler wie Pavard sind es, die für die so wichtige Ausgewogenheit sorgen. Er ist eines der wichtigen Puzzleteile in Flicks Mannschaft.

Und Spieler wie er sind es, die in den vergangenen Jahren auf dem Transfermarkt stets unter dem Radar liefen, sich schlussendlich aber zu einem wertvollen Neuzugang entwickelten. Man denke nur an die Transfers von Joshua Kimmich, Niklas Süle, Serge Gnabry, Leon Goretzka und Alphonso Davies zurück – sie alle überstiegen nicht die Marke von 40 Millionen Euro Ablöse und ihnen wurde häufig ein dauerhafter Bankplatz oder ein frühes Karriereende vorhergesagt. Spieler wie Corentin Tolisso oder Lucas Hernández kamen hingegen als Königstransfers und haben jeweils unterschiedlich gelagerte Probleme, die ihre Zeit in München erschweren.

Das bedeutet nicht, dass es daraus eine klare Erkenntnis gibt. Immerhin kostete Pavard nicht viel weniger als Tolisso. Doch die Resonanz rund um seinen Transfer war beeindruckend gleichgültig – eher noch mit dem Hang zur Negativität. Pavard aber schlug als Spieler und als Typ voll ein. Dass er aufgrund seiner Polyvalenz sowohl Rechts- als auch Innenverteidiger spielen kann, ist umso besser für die Bayern. Er ist damit eines von vielen guten Argumenten dafür, dass die Kaderplanung unter der Führung von Salihamidžić sehr smart ist.

Und wenn es nach Pavards erster Saison eine klare Erkenntnis gibt, dann die, dass er sich entgegen vieler Vorhersagen zum Königstransfer der Bayern entwickelt hat. Wenn man diese Wahl auf die Spieler begrenzt. Denn schließlich gäbe es da ja auch noch Hansi Flick.



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  1. Pavard ist natürlich ein Granatentransfer.
    Auch Lucas ist ein sehr guter Spieler. Natürlich musste man nach den grottenschlechten Leistungen von Hummels und Boa nachlegen.
    Aber 80 Mio waren natürlich viel zuviel und sind ein Beispiel für keine smarte Kaderplanung. Der grösste Fehler war natürlich Kovac zum Trainer gemacht zu haben nachdem man schon vorher zwei Jahre mit Anc verschenkt hatte. Vidal Hummels Tolisso waren MMn keine guten Transfers. Man hat auch nach 2013 den Transfermarkt jahrelang völlig falsch eingeschätzt und die Entwicklung durch die riesigen TV Verträge in England verpennt.
    Auf der Gegenseite überwiegt natürlich positiv das man es geschafft hat mit Kimmich Süle Gnabry Goretzka Sane Coman Pavard Davies Lucas einen klasse Kern mit jungen Spielern zusammen zuholen die brilliant zu den etablierten älteren Spielern passen. Voraussetzung ist natürlich der richtige Trainer mit der passenden Spielphilosophie. Der frühere Trainer hat mit den gleichen Spielern eben sehr viel schlechter Fußball fabriziert.
    Die Entscheidung den Campus zu bauen war natürlich auch goldrichtig auch wenn vergleichsweise verspätet. Wir haben viele junge Talente und hoffentlich schafft es der ein oder andere nachhaltig in den Profikader.
    Mit Flick gibt es jetzt die besten Voraussetzungen. Mal sehen ob man es schafft einen Spieler wie Aouar, Fabian oder Ceballos rechtzeitig zu holen denn der Thiago Abgang wird eine riesige Lücke hinterlassen. Rosarote Zeiten.

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    1. Guten Abend @918,

      ich dachte, wir treten nicht mehr gegen ehemalige Trainer nach ;)

      Auch das Herabwürdigen von ehemaligen Spielern unseres Vereins finde ich traurig

      Ansonsten ist dein Kommentar soweit sachlich.

    2. Immer wieder spannend wie Du es immer wieder schaffst Dich binnen weniger Zeilen selbst zu widerlegen. Wie kann man einerseits jahrelang den Transfermarkt völlig falsch einschätzen und gleichzeitig einen “klasse Kern mit jungen Spielern zusammen” holen mit dem man gerade das Triple gewonnen hat … ;-)

    3. Super Kommentar. Du hast die Stärken und Schwächen bzw. Erfolge und Fehler der letzten Jahre genau richtig dargelegt!

    4. “Hassan” ist einfach genial. Aus fast nichts einen Triple-Gewinner konstruiert.

    5. “Natürlich musste man nach den grottenschlechten Leistungen von Hummels und Boa nachlegen.”

      Nein, das musste man überhaupt nicht. Jedem mit ein bisschen Ahnung war klar, dass die Defensivspieler nicht aufgrund fehlender Klasse so schlecht aussahen, sondern aufgrund des nicht vorhandenen Spielkonzepts des inkompetenten Übungsleiters. Kovac direkt zu entlassen wäre daher deutlich sinnvoller gewesen als 80 Mio für Hernandez zu versenken. Man sieht ja auch, dass sowohl Boateng als auch Hummels diese Saison wieder stark performt haben.

      1. Mit Verlaub – Hummels wurde nicht weg geschickt, er wollte weg weil er sich dem Konkurrenzkampf nicht stellen wollte. Sein Pech, er kam ja extra zu uns zurück um die CL zu gewinnen…

        Die Klasse hat unseren Defensivspielern auch keiner abgesprochen. Die Geschwindigkeit schon. Deswegen wurde u.a. Hernandez verpflichtet.

        Dieses unsägliche und unsachliche Nachtreten gegen Kovac könnte jetzt langsam auch mal aufhören. “Inkompetent”? Als Double Gewinner?

      2. Nein, Hummels wurde nicht weggeschickt! Aber ein Hummels hatte nach der offiziellen Beendigung des Konkurrenzkampfs in der IV – Hernandez und Süle sind gesetzt! – keine Lust, die Rolle zu spielen, die hier jetzt ein Hernandez spielt. Die Verletzung der beiden gesetzten hat ja keiner vorhergesehen.

        Und ohne gegen irgendwen “nachzutreten”. Diese ja hochoffiziell getätigten Aussagen zur künftigen IV sollte man doch einfach auch mal zur Kenntnis nehmen. Ein Boateng hat halt gesagt: Ich habe Vertrag, ich bleibe!
        Ein Hummels wollte eben lieber spielen.

        Und dass man zwei kritische “Störenfriede” am liebsten loswerden wollte, ist doch auch kein Geheimnis. Und den Notnagel am besten auch noch.

      3. „ Nein, das musste man überhaupt nicht. Jedem mit ein bisschen Ahnung war klar, dass die Defensivspieler nicht aufgrund fehlender Klasse so schlecht aussahen, sondern aufgrund des nicht vorhandenen Spielkonzepts des inkompetenten Übungsleiters. Kovac direkt zu entlassen wäre daher deutlich sinnvoller gewesen als 80 Mio für Hernandez zu versenken.“

        … das bringt es tatsächlich auf den Punkt. Aber man sollte es so langsam wirklich gut sein lassen – zum einen wurden wir dank eines herausragenden Trainers Triple-Sieger, zum anderen ist Nico Kovac nun weit weg und darf in Monaco sein Unwesen treiben, er kommt unserem Kader also nicht mehr zu nahe.

        Was Hernández betrifft, ich mag den Jungen, er scheint ein feiner Zeitgenosse zu sein. Nichtsdestotrotz bricht für ihn nun die entscheidende Zeit an, in der er zeigen muss, dass er in die erste 11 gehört. Ich zweifle daran, dass er dauerhaft Davies oder gar Alaba verdrängt, aber wer weiß. Sollte es allerdings nicht klappen, muss der Verein sich mit einem Weiterkauf beschäftigen – 80 verbrannte Millionen auf der Bank sind alles andere als smart

      4. Eine große Rolle hat aber auch die Alterstruktur gespielt. Boateng und Hummels waren nun mal Ü30 und speziell Boateng hat/hatte neben vielen Verletzungsproblemen auch zeitweise seit 2 Jahren Abwanderungsgedanken, die nur an der Ablöse scheiterten.

        Daher machte es durchaus Sinn hier mit Hernandez nachzulegen. Hinterher ist man sowieso schlauer, aber abgesehen vom hohen Preis machte die Verpflichtung mehr als Sinn.

      5. AntwortsymbolSteffen Hennermann Seite 09.09.2020 - 21:18

        “… Aber man sollte es so langsam wirklich gut sein lassen – zum einen wurden wir dank eines herausragenden Trainers Triple-Sieger, zum anderen ist Nico Kovac nun weit weg und darf in Monaco sein Unwesen treiben, er kommt unserem Kader also nicht mehr zu nahe.”

        Tja. Wenn Du Deinem eigenen Vorschlag gefolgt wärst, dann hättest Du Dir das “Unwesen treiben” sparen können. Schade – Chance verpasst…

  2. Pavard, Hernandez, Cuisance und Arp. Das waren die Kandidaten.
    Ich vemute mal der Award für den besten Neuzugang ging dieses Jahr ohne große Kampfabstimmung raus.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Coutinho und Perisic zählten auch dazu. Wir hatten überlegt, Flick mit reinzunehmen, haben uns aber bewusst dazu entschieden, Pavard für die tolle Saison zu „belohnen“.

      1. Wie sieht denn die weitere Rangliste aus? 2. Perisic, 3. Cuisance, 4. Coutinho, 5. Hernandez, 6. Arp?

      2. Alle Stimmen gingen an Pavard. Es gibt also kein Ranking.

  3. Ich muss leider off topic etwas schreiben, weil mich eine Frage seit einigen Tagen herumtreibt.

    Zu Kovac kann man nun stehen, wie man möchte und ich war kein Freund von ihm. Dennoch habe ich das Gefühl, dass er v.a. die Fitnesswerte der Spieler extrem gut eingestellt hat. V.a. die Saisonvorbereitung ist hier hervorzuheben.
    Wenn man sieht, welche Laufleistung im August teils geleistet wurden, frage ich mich, ob wir hier die Leistung Kovacs etwas mehr herausheben müssen, oder ist das zu weit hergeholt?
    Und wie ist Flick einzuschätzen? Kann er ähnlich gut die Fitness der Spieler steuern?
    Pep scheiterte in der Vergangenheit nicht nur bei den Bayern doch oft daran, dass er in entscheidenden Phasen der Saison zu viele verletzte Spieler hat.

    Nun aber doch noch ein Wort zu Pavard.
    Die Wahl verstehe ich zu 100%. Ich stand seiner Verpflichtung neutral gegenüber. Wir haben schon sehr oft Spieler verpflichtet, die kaum jemand auf dem Zettel hatte: Salihamidzic selbst, Pizarro, …

    Antwortsymbol10 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Glückwunsch. Normalerweise verstößt ein Lob für Kovac gegen die msr-Leitlinie. Nochwas. Der von Kovac völlig falsch eingeschätzte Weltstar James geht nach Liverpool zu Everton. Vielleicht genießt er dort demnächst mit einem anderen Bayernspieler das gute Wetter, eine neue Sprache und eine neue Währung.

      1. @Klaus:
        Echt jetzt?
        Der 150 Millionen-Mann?

    2. Ich vermute, dass Kovac einen Athletik Trainer mitgebracht hat, die Frage wäre also, ob er noch da ist. Falls ja, wird Flick wohl keine Probleme haben :-)
      Klaus immer noch frustriert haha.

    3. Ja, ich denke auch Fitness- und Belastungssteuerung war eine Stärke von Kovac. Einen Anteil an den Erfolgen im Frühjahr/Sommer würde ich allerdings eher weniger sehen. Da dürfte schon die Corona-Pause alle positiven oder negativen Einflüsse neutralisiert haben.

      Kovac hatte keinen eigenen Fitnesstrainer. Das machte unter ihm, wie auch unter Flick, Dr. Broich. Der wurde gerade für sein (Mit-)- Management der Coronaherausforderung von allen Seiten immer wieder sehr positiv herausgehoben.
      Von daher dürften wir grundsätzlich im Trainerteam schon gut aufgestellt sein. Wenn wir vor einer normalen Saison stünden, wäre ich auch ziemlich unbesorgt.

      Das missliche ist leider, dass diese Saison alles andere als normal wird. Diese Herausforderung kennt so keiner, also kann man nur sehr bedingt auf Erfahrungswerte zurückgreifen.
      Erst der Corona-Break, dann wieder hochfahren, eine relativ kurze intensive Phase, dann wieder ein Kurzurlaub, dann wieder hochfahren zur nächsten Intensivphase, dann wieder Kurzurlaub, dann wieder aufbauen. Starten in die Saison, im Grunde ohne jede Vorbereitung, die du gewöhnt bist. Keine Vorbereitungsspiele, dann fast nur englische Wochen, so gut wie keine Winterpause.
      Also da kommt schon eine Riesenaufgabe auf die Verantwortlichen zu.

      Nicht umsonst mahnt Flick immer wieder einen breiteren Kader an. Den scheint man ihm allerdings nicht geben zu wollen. Da KHR ja ohnehin “ein erbitterter Gegner jeder Rotation ist”, sieht er das wohl anders.
      Nichtsdestotrotz für mich eine der spannendsten Fragen, wie Flick das dieses Jahr mit der Rotation halten will. Die letzte Saison hat er im Grunde immer mit seiner Kerntruppe durchgespielt, durchspielen können.
      Wenn das auch sicher eines der Erfolgsgeheimnisse der letzten Monate war, kann ich mir das angesichts des Programms das jetzt auf uns zukommt, auf Dauer nur schwer vorstellen.
      Also ich bin wirklich gespannt, wie er das anpackt.

      1. Ja, dort wurde die Coronapause praktisch als Saisonvorbereitung genutzt. Aus diversen Podcasts kann man sagen, dass es dann eben auch stark auf den Trainer ankommt, wie der Athletiktrainer im Alltag eingebunden wird.

        Die neue Generation von “Laptop”-Trainern soll ihnen freie Hand lassen und stark in den Alltag einbinden, während die von der alten Schule nur stiefmütterlich behandeln und einbinden. Was vor 20 Jahren erfolgreich war kann heute nicht schlecht sein.

        Flick macht mir dann doch eher den Eindruck, dass er da seine Grenzen bei der Kompetenz kennt. Die Transformation von Leon Goretzka könnte da auch eine gewisse Dynamik innerhalb der Mannschaft auslösen. Robben und Lewi galten bzw. gelten ja schon immer zu sehr darauf achtende Sportler.

        Von daher lässt sich, auch weil die Saison so zerrissen war, erstmal nicht viel aus der vergangenen Saison schließen, außer dass unsere Mannschaft sehr fit war. Der Härtetest kommt mit der kommenden Saison, wenn das Level gehalten werden soll und es eben darauf ankommt wie es bei uns mit Verletzungen aussehen wird. Muskelverletzungen waren aber doch eigentlich seit Peps Abgang nie wirklich ein Problem. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

        Aber auch hier traue ich Flick mit der richtigen Rotation einiges zu. Er ist sich des Problems bewusst und in den letzten Monaten sah das schon danach aus, dass jeder Spieler genau weiß was er zu tun hat wenn er auf dem Platz steht.

    4. Kovac hat eine Überwachung der Blutwerte damals eingeführt und die Fitnesswerte dementsprechend auch überwachen lassen. Inwiefern das heute noch genutzt wird, weiß ich nicht, aber das ist definitiv eine der Veränderungen, die er 2018 mitbrachte. Ich habe leider keine Statistiken, würde aber auch tippen, dass es unter ihm weniger Muskelverletzungen gab. Das wird auch einer der Wunden Punkte für Flick sein. Kein Trainer hat seit Erhebung dieser Daten so viel sprinten lassen(?*) wie Flick.

      *Aufgrund der Aussagen von Flick muss man zumindest hinterfragen, ob er nicht auch auf weniger Sprints hinaus will. Er kündigte ja an, dass er daran arbeiten will, dass die Mannschaft mehr Ruhephasen einbaut.

      1. Wenn der FC Bayern auch nur einigermaßen gut beraten ist, organisiert er das Thema der physischen Fitness seiner Spieler unabhängig vom jeweiligen Cheftrainer. In anderen Worten, er hat dafür hoffentlich ein spezielles Team von Experten sowie cheftrainerunabhängige und -überfreifende Leitlinien und Programme.

        An der gerade laufenden Tour der France kann man beispielhaft ablesen, zu welchen immensen physischen Leistungen der menschliche Körper auch unter Bedingungen von Dauerbelastung in der Lage ist, auch bei Belastungsprofilen, die viele kurzzeitige Leistungsspitzen beinhalten, wenn nur Training, Ernährung, Schlaf etc. sowie das bedingungslose Commitment der Betroffenen stimmen.

        Ich sehe nicht voraus, dass sich der Kader der Bayern in der nächsten Saison zwingend bedeutenden Problemen mit der körperlichen Fitness oder Verletzungen ausgesetzt sehen muss, ungeachtet des harten Programms von fast durchgängig englischen Wochen und Flicks körperlich anspruchsvollen Spilstils mit vielen Sprints und intensiven Läufen.

      2. Broich wurde von Sammer geholt und installiert.
        MMn hat der abrupte Abgang von MW etwas damit zu tun das Flick absolute Autonomie für Broich bei der Fitness und Leistungssteuerung zu tun . MW hat da ja auch schon bei Pep immer reingeredet. Broich ist eine absolute Koryphäe auf seinem Gebiet und hat sehr viel dazu veröffentlicht.
        Blutwerte Testung und Steuerung sind beim FCB schon lange Standard.
        Also auch hier ist Flick stark weil er diejenigen die es wissen machen lässt und nicht das Rad neu erfindet.
        Davon abgesehen waren die Spieler zum Ende der Hinrunde ziemlich platt wofür Kovac die Verantwortung trug.
        Viele haben ja daran gezweifelt das Flick diese Spielphilosophie fitnissmässig durchziehen kann – und die Antwort ist na klar denn er setzt auf Broich!!!

    5. Vielen herzlichen Dank für die Antworten.

      Bin wirklich extrem gespannt, wie sich dieser Punkt in den kommenden Monaten und v.a. bis zum Frühjahr entwickelt. Wäre schön, wenn gewisse Lerneffekte zu verzeichnen wären.
      Bleibt spannend :)

      1. Kovac’s Hero-Fußball war für mich nicht sonderlich von Laufintensität und hohem Pressing geprägt. Ich glaube seine Philospophie war, die Spieler über die Saison so wenig wie möglich zu belasten und mit individueller Klasse und Einzelaktionen Spiele zu gewinnen, was am 34. Spieltag für den Titel reichen sollte. Die Kraft wurde für die großen Spiele (Dortmund, Pokal, ab CL-Viertelfinale) aufgehoben. Die Anti-Pep Methode sozusagen.

        Insofern hat das System Kovac und Corona Flick sicher ganz gut in die Karten gespielt. Der extrem attraktive und intensive Fußball in den letzten Wochen zum Triple ist dauerhaft sicherlich sehr kräftezehrend und gefühlt wohl keine BL-Saison plus CL-Endrunde durchzuhalten. Das ist aber keine Expertenmeinung, sondern nur mein Eindruck.

  4. “Toll” – geht schon los mit den Verletzungen!!

    https://www.sport.de/news/ne4161103/fc-bayern-neuzugang-fehlt-viele-woche—sorge-um-tanguy-nianzou-kouassi/

    Genau DESWEGEN braucht Flick auch nen größeren Kader…

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Und was ist jetzt neu daran, dass sich Spieler bei der jeweiligen NM verletzen?

  5. Nochmal Off-Topic:

    Anlässlich Beckenbauers 75. Geburtstag sendet das ZDF heute um 20:15 Uhr ein 45-minütige Doku:

    “Mensch Beckenbauer! Schau’n mer mal”

    Falls jmd. Interesse hat.

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  6. Frage in die Runde:
    In etwas mehr als einer Woche startet die Liga und darauf folgend ein sehr straffer Terminplan, wäre es hier nicht ratsam alle Neuzugänge relativ frühzeitig beisammen zu haben, um zumindest ein bisschen Zeit für die Eingewöhnung zu haben?
    Finde es etwas spannend dass sich da noch nicht so viel getan hat. Es ist auch spannend dass Alaba noch nicht verlängert hat.
    Weiß jemand ob sich irgendwelche Transfers abzeichnen?

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    1. “Beunruhigt” mich auch gerade ein bisschen. Können wir nur hoffen, dass intern schon mehr Klarheit bzgl. des Kaders herrscht als öffentlich bekannt ist. Thiago, Alaba, Perisic, Martinez…

      1. Okay, laut Flick ist Perisic inzwischen auch kein Thema mehr!

      2. -Mit Perisic plant man wohl nicht mehr, was Angesichts seiner Leistungsdaten und den Lobeshymnen von Rummenigge, doch arg überrascht.
        -Martinez ist sich wohl mit Bilbao einig. Dem wird man keine Steine in den Weg legen.
        -Alaba und der FCB liegen wohl noch mehrere Millionen auseinander, was das Gehalt angeht.
        Sollte das stimmen, fehlt mir auch ein bisschen das Verständnis für den Spieler.
        Wenn er da mal nicht ein bisschen hoch pokert, angesichts der Coronabedingten Unwägbarkeiten im Weltfussball.

      3. Die Äußerungen von Flick heute wirken auch nicht richtig amused.

      4. Da bin ich echt gespannt welche Neuzugänge jetzt noch kommen werden.
        Also teilweise denke ich mir schon dass der FCB die neuen Spieler am liebsten gratis bekommen würde :D.
        Also im Moment hört man echt wenige Namen, bin echt gespannt wie der Kader im Oktober ausschauen wird.
        Denke aber eher dass er mit Perspektivspielern aufgefüllt wird.

      5. Also Alaba sollte in der Tat aufpassen dass der Schuss nicht nach hinten los geht, soo unverzichtbar ist er nicht. Außerdem ist er beileibe kein Ramos der das ganze Team von hinten rumreisst.

        Und noch was: wenn seine ganze Kraft in Jesus liegt warum dann 125 Millionen…?

    2. Einerseits ist das Transferfenster heuer noch einen Monat lang offen. Andererseits frage ich mich auch, warum man bei einigen Sachen nicht schon Nägel mit Köpfen gemacht hat. Dass wir einen neuen Aushilfs-Rechtsverteidiger suchen, ist schon seit Monaten klar, zudem reicht da auch ein Griff ins untere Regal – trotzdem totale Funkstille. Bei Perisic konnte man sich nicht einigen, OK, aber da gab es noch nicht einmal Gerüchte über Alternativen. Und natürlich die grossen Baustellen Thiago und Alaba.

      Das kann man nicht alles mit Jugendspielern auffangen, zumal einige fortgeschrittene Kandidaten ja auch schon verliehen wurden. In Lissabon hatten wir das Riesenglück, dass bis auf Pavard der ganze Kader fit war, und dadurch reichhaltige Optionen zur Verfügung standen. Normalität waren eher 2-3 parallele Ausfälle, öfters auch mal mehr. Unter solchen Bedingungen müssten wir inzwischen zwangsläufig unbewiesene Spieler bringen oder Stars von ihren Stammplätzen abziehen. Klar sparen momentan alle (ausser Chelsea), aber ich sehe keine andere Spitzenmannschaft, bei der der Kader so auf Kante genäht ist.

    3. Und was weiß unsere Hauspostille zu berichten:
      Bei dem Beschluss der DFL letzte Woche pro 5 Auswechslungen waren nur sehr wenige Vereine dagegen. Einer war, Überraschung, der FCB.
      Da mehr Einwechslungen auch mehr Einsatzzeiten bedeuten würden, fürchtete unser ruhmreicher Verein sich die vermehrten Einsatzprämien nicht leisten zu können.

      Mein Vorschlag zur Güte: In Spielen in denen unser ständig nur fordernder Cheftrainer tatsächlich meint mehr als 3 Auswechslungen zu benötigen, soll er die Gelder doch aus eigener Tasche drauflegen.

      Ansonsten kann ich das aktuell nicht weiter kommentieren. Muss zur weiteren Einordnung erstmal ein Kaltgetränk öffnen.

      1. Das ist jetzt keine Ente? Wir haben einen Kader der auf Kante gestrickt ist und von dem noch keiner weiß wie wir damit die kommenden Saison durchstehen und bei uns hat jemand tatsächlich Angst, wir müssten zu viel Einsatzprämien zahlen? Wie hoch liegt die denn bei uns – eine halbe Mio pro Einsatz?? Das darf doch (hoffentlich ) nicht wahr sein …

      2. Tja, das ist immer die Frage nach der Glaubwürdigkeit diverser Medienberichte.
        Ich bin da grundsätzlich immer etwas skeptisch, aber in diesem Fall? Da gibt es einfach zu viele potentielle Zeugen, die etwas dazu zu sagen hätten, oder dem einfach widersprechen könnten.
        Deshalb gehe ich (leider) davon aus, dass dies der Wahrheit zumindest sehr nahe kommt.
        Und das ist nichts was ich in irgendeiner Hinsicht für erfreulich erachte.

      3. Habe ich heute auch so gelesen.
        Verstehe ich auch nicht, ist sehr seltsam wenn der Verein der X Mios auf der Seite hat, und gerade eben die CL gewonnen hat, also Einnahmen gesammelt hat mit denen, laut Rummenige, der Verein nicht kalkuliert hat, in so einer Situation wo X-(Leih)Spieler den Verein verlassen und die Mammut-Saison vor der Tür steht, dann auf drei Einwechlsungen besteht und kadertechnisch, bis jetzt, nichts weiter tut.
        Ist doch sehr seltsam irgendwie. Vielleicht wird es in einem Monat eh passen, aber seltsam ist es schon wenn man mit dem späten Kadercheck zusätzlich Druck auf das Trainerteam lädt, das sowieso auch mit der kurzen Vorbereitung zu kämpfen hat.

  7. Noch ein OT: Hat jemand den Film “Kroos” gesehen? Ich finde, dass darin die langsame Entfremdung zwischen ihm und dem FCB sehr gut beschrieben wird:

    Angefangen beim (zu) frühen Wechsel, der Leihe nach Leverkusen, die die Familie gern verlängert hätte und der FCB nicht, bis hin zum ersten “großen Vertrag”, den Kroos im O-Ton beschreibt.

    Man muss Kroos deswegen nicht sympathischer finden (tue ich auch nicht), kann aber verstehen, wie bis 2014 ein Dominostein auf den nächsten gefallen ist. Sehr sehenswert.

    Und bitte bitte keine Diskussion über den Fußballer Kroos jetzt. ;-))

    Antwortsymbol10 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ich fand den Film über weite Strecken enttäuschend. Wie man mit so wenig Inhalt so viel Zeit füllen kann, mag auch eine Kunst sein. Nun, zumindest einige schöne Hochglanzbilder waren zu sehen.
      Ansonsten muss man sich im klaren sein, dass das ein 2-Stunden-Werbeclip für Toni Kroos war. Offensichtlich war dies die unverzichtbare Grundbedingung für die Kooperation von Kroos.
      Das sei ihm meinetwegen gegönnt, jetzt einen schönen Film zu haben, den er noch seinen Enkeln vorführen kann.
      Was mich dabei etwas stört ist, dass eine solche PR-Nummer auch noch mit öffentlichen Geldern finanziert werden muss. Und dann noch stundenlang kostenlose Sendezeit auf Arte und ZDF bekommt? Normalerweise muss du für solche Werbung bezahlen.

      1. He he :-) Ich habe tatsächlich auch mehrmals vorgespult, den Charity-Teil zum beispiel, oder die Kindheit in Greifswald.

        Mir ging es nur um diesen Teil, den ich wie gesagt sehr einleuchtend fand. Und dass Hoeneß öffentlich einen “möglichen Fehler” einräumt, hat ja auch Seltenheitswert.

      2. Ganz ehrlich – was bitteschön hat Kroos denn bisher geleistet, dass man JETZT schon einen Film über ihn drehen muss? Nach dem Karriereende – meinetwegen . Aber so bekräftigt das meine negative Meinung, die ich über den Spieler Kroos habe.

      3. Nun, Kroos hat viermal die Champions League gewonnen, davon dreimal als unumstrittener Stammspieler bei Real Madrid. Er ist Weltmeister geworden und hat diverse nationale Titel geholt. Er war ohne Frage einer der besten (und faktisch auch der erfolgreichste) deutschen Fußballer dieser Dekade. Viele Bayern-Fans wollen sich das bis heute nicht eingestehen.

        Hoeneß hat im Film mMn das passende Fazit gezogen und sich einen Fehler eingestanden. Ob der FC Bayern mit Kroos viel erfolgreicher gewesen wäre, ist diskutabel. Ich glaube aber, und das bestätigen ja auch die Teamkollegen im Film, dass Real ohne Kroos keine drei CL-Titel in Folge geholt hätte. Die Karriere ist schon jetzt mehr als beachtlich und eigentlich sogar schon sehr komplett. Da kann man schon mal einen Film drehen, finde ich.

      4. Kroos hat als Fussballer da versagt, wo er gebraucht worden wäre. Bei der WM 2018. Da ist er vor Allem nicht durch Leistung, sondern durch Meckern über geäußerte Kritik aufgefallen. Ich lasse mich halt nicht so leicht beeindrucken und blenden, als dass ich die bisherige Lebensleistung eine Fussballspielers, dessen Karriereende noch nicht mal in Sicht ist, als Rechtfertigung für einen Film sehe. Ich bin da bei Jo – dieser Hype ist überzogen und unnötig.

      5. „Ich lasse mich halt nicht so leicht beeindrucken und blenden, als dass ich die bisherige Lebensleistung eine Fussballspielers, dessen Karriereende noch nicht mal in Sicht ist, als Rechtfertigung für einen Film sehe“

        … was sind denn auch schon 3 Champions League Titel in Serie, als Eckpfeiler einer herausragenden Mannschaft?! Soll der Kroos doch erstmal die Bayern als Trainer zu einem gewürgten Double führen, erst dann gebührt ihm Anerkennung. So schaut’s aus

      6. Nun, Kroos hat 4 mal die Champions League gewonnen, weil er einen Ronaldo in seiner Mannschaft hatte. Und Führungsspieler wie Ramos, Marcelo et.al an seiner Seite. Bayern hat 2013 das Triple gewonnen, weil sich der QPT gegen Juve verletzt hat und Robben für ihn in die Mannschaft gekommen ist. Beim FCB war er ein stiller Mitschwimmer. Seit er in Madrid ist redet er wenigstens. Aber ob das einen Film rechtfertigt?

      7. Toni hat eine Kroosartige Karriere hingelegt und große Erfolge gefeiert. Und ist noch nicht am Ende.
        Ob man da jetzt schon einen Film darüber drehen muss? Normal nicht, aber wenn man Leute findet, die Geld dafür auf den Tisch legen und es Menschen gibt, die sich das anschauen, hat es genau so seine Berechtigung wie der ganze RTL-Müll.

      8. @Justin: in meiner Erinnerung hat Uli gesagt: “VIELLEICHT war das ein Fehler.”

        Bei mir drängt sich ein Vergleich mit Netzer auf, der mal über sich sagte: “Ich war der bessere Vereinsspieler, Wolfgang (Overath) der bessere Nationalspieler.”
        In den letzten 10 Jahren war Kross bei allen Mannschaften und bei allen Trainern unumstrittener Stammspieler. Wer bin ich, dass ich das anders beurteile. Als Nationalspieler hat er mich aber nie wirklich überzeugt. Oder kann mir jemand aus dem Stand ein überragendes Spiel von ihm dort nennen? Aber man muss ihn halt auch mal nach seinen Stärken einsetzen. Er war kein 6-er, er ist kein 6- und er wird auch nie ein 6- werden. Zumindest nicht der alleinige. Seine Stärken kommen zum Tragen, wenn ihn – wie bei Real Casemiro – jemand absichert.

        Der Film, oder sollte ich besser sagen, der Werbefilm, dient für meinen Geschmack der reinen Positionierung auf dem Werbemarkt und versucht sein Standing zu verbessern. Wenn ich Strutz schon höre: “Der erfolgreichste Fussballer Deutschlands”. Hier wird versucht, Frames zu setzen. Zudem nervt das dauernde Nachtreten gegenüber dem FCB.

        PS: und rein persönlich (ich weiß, über Geschmack kann man nicht streiten): PUR auf der Hochzeit? :-(

      9. @Justin
        faktisch alles richtig was du schreibst und das kann auch niemand wegdiskutieren.
        Die Frage “wie hoch war sein Anteil” muss allerdings erlaubt sein. Die Tatsache dass er Stammspieler war heißt zumindest dass ihm die jeweiligen Trainer vertraut haben und er eine unbestritten hohe Qualität mitbringt.

        Aus meiner Sicht hatte er das Riesenglück in eine Jahrhunderttruppe von Real zu kommen und wirklich genau das fehlende Teilstück darzustellen. Dies hat er geschafft ohne komplett zu glänzen, ohne als Scorer, Defensiv-oder Zweikampfgranate und Kampfschwein aufzufallen. Sein Job war es lediglich den Ball nicht zu verlieren, immer anspielbar zu sein und den ein oder anderen genialen Pass zu spielen. Ich behaupte in der damaligen Mannschaft hätten diese Rolle auch andere Spieler in Europa ausfüllen können. Aber er war zur rechten Zeit am rechten Ort und hat genau den Job gemacht.

        Von mir aus soll er die Titel ruhig haben aber ich weigere mich ihn deswegen als einen der größten deutschen Fußballer zu sehen. Das ist er einfach nicht. Aufgrund seines Auftretens auf dem Platz, seiner (unspektakulären) Spielweise und seiner kaum vorhandenen spielentscheidenden Aktionen.

  8. Habe den Film nicht gesehen, aber den Podcast der Kroos Brüder finde ich nicht schlecht. Irgendwie eine spannende Mischung, zwei Brüder im gleichen Profi Sport aber auf doch relativ unterschiedlichen Leveln mit verschiedenen Erfahrungen.

  9. Bei Toni Kroos erinnere ich mich vor allem an die fatale Kopfballrückgabe im WM Endspiel 2014, bei dem wir uns fast das 0:1 gefangen hätten.
    Und bei Real Madrid: Hinten Ramos, vorne Ronaldo, neben ihm Modric.

    Antwortsymbol8 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Neben genannten Spielern gäbe selbst ein Amateurkicker einen sensationellen Fußballer, nicht wahr?

    2. Da wird allerorts auf diese elenden Schönspieler eingedroschen, weil sie ja grundsätzlich in den wichtigen Spielen abtauchen und deshalb nie irgendwas gewinnen. Und wenn sie dann plötzlich doch die größten und begehrtesten Pokale der Welt hochhalten, dann wurden diese natürlich ‘trotz’ und nicht ‘mit’ ihnen gewonnen. Ja, nee, ist klar.

      War ja bei uns 2013 auch nicht anders. Mann liest ja immer wieder sinngemäss ‘Zum Glück hat sich Kroos rechtzeitig verletzt, sonst hätten wir auch damals keinen Pfifferling gewonnen’. Ganz abgesehen davon, was das für eine Geringschätzung der Mannschaft ist, die damals alle dominiert hat, die sich mit ihr messen wollten. Und noch weiter abgesehen davon, dass es ja auch keine mögliche andere Welt gegeben haben könnte, in der sich Kroos nicht verletzt und der Arjen trotzdem das Siegtor in Wembley schiesst.

      Und sorry, aber wenn Du Dich bei Kroos ‘vor allem’ an die besagte Kopfballrückgabe erinnerst, dann ist das bestenfalls eine mehr oder weniger interessante Anekdote über Dein Erinnerungsvermögen oder Deine Wahrnehmung, jedenfalls sagt es mehr über Dich als über den Fussballer.

      1. @Achso: +1

        Und außerdem: wer in seiner Spielerkarriere höchste Wertschätzung von Trainern wie Heynckes, Guardiola, Zidane, Ancelotti usw. erfuhr, der kann natürlich bloß ne Nulpe sein, schon recht…

    3. Man KÖNNTE ja auch an seine unglaubliche Passsicherheit, seine Pressingresistenz, seine Standards (frag mal Ramos, wie er Kroos findet), seine überragende Spielintelligenz, seine Titelsammlung (kein Deutscher hat mehr internationale Titel), die Lobeshymnen von Weltklasse-Trainern oder den absoluten Respekt von allen Weltklasse-Spielern ihm gegenüber denken oder die Tatsache, dass er seit Jahren unumstrittener Stammspieler bei Real fucking Madrid ist, aber mei, wenn du an den einen Kopfball denken musst, dann ist des halt so, kannst ja nix dafür.

      1. Seine Passicherheit besteht, weil er zu 95 % Kurzpässe spielt. Seine Standards in der N11 sind nur durchschnittlich. Es gab diesen einen Freistoß 2018 gegen Schweden. Okay. Seine Pressingresistenz? Siehe kurze Querpässe und Rückpässe. Zweikampfverhalten? Nicht wirklich vorhanden.
        Übrigens: Horst Blankenburg war Stammspieler bei Ajax und gewann dreimal nacheinander den Landesmeisterpokal. Horst wer? Genau. Nur weil TK bei Real und Bayern sowie 2014 in der N11 Stammspieler war, sagt das nicht aus, dass er automatisch der Topspieler ist bzw war.
        2018 war Toni Kroos mit hauptverantwortlich für das peinliche Scheitern, spürte aber keine Konsequenzen.
        Wer sich die beiden letzten Spiele der N11 angeschaut hat, konnte mal wieder beobachten, dass er keine Mannschaft führen kann, sondern nur funktioniert, wenn dies andere tun. Und diese mangelnde Qualität bzgl der Führungseigenschaften macht aus ihm höchstens einen guten Fußballer aber eben auch nicht mehr.

      2. @Chicken: Laut Casemiro ist Kroos der Taktgeber bei Real.

      3. @chicken:
        “Seine Passicherheit besteht, weil er zu 95 % Kurzpässe spielt………Seine Pressingresistenz? Siehe kurze Querpässe und Rückpässe.”
        Schreib so was mal über Thiago, dann wirst du hier gesteinigt :-)

        Und Horst Blankenburg kennen vielleicht nur Insider, aber er hat ganz gewiss seinen Anteil an den drei Europacupsiegen. Ist doch bei uns nicht anders, jeder kennt Maier, Müller, Beckenbauer, Breitner, Hoeneß, vielleicht noch ‘Bulle’ Roth und Schwarzenbeck, aber wer kennt Johnny Hansen, Rainer Zobel oder Bernd Dürnberger, die haben genauso ihren Anteil an den Cup-Siegen.

        Toni Kroos, ja er ist kein Leader und ja, er funktioniert nur wenn andere funktionieren. Aber wenn andere führen und funktionieren, dann ist er genau das Mosaikstück, das du brauchst um erfolgreich zu sein.
        Und schon bin ich wieder bei Thiago. Leader? Nein. Funktioniert auch nur, wenn andere funktionieren, hat noch nie ‘alleine’ ein Spiel gewuppt. Aber wenn andere führen (Müller, Neuer, Alaba) und funktionieren (der Rest), dann ist er genau das Mosaikstück, das du brauchst um die großen Pötte heimzuholen.

      4. Und welcher Feldspieler spielt denn nicht überwiegend kurze Pässe, um so mehr die aus aus dem defensiven Mittelfeld, was ja auch in der Natur der Sache, dem Aufbauspiel, liegt? Und die “Leader-Diskussion” ist eine aus dem Stammtisch-Gruselkabinett. Kroos und auch Thiago sind sehr wohl Spieler, die Verantwortung übernehmen, wie man sehr leicht feststellen kann.

  10. […] Miasanrot-Awards: Neuzugang der Saison 2019/20: Benjamin Pavard | Justin […]

    1. So ganz kann ich die aktuelle Kaderpolitik nicht verstehen.

      Auf der einen Seite will man auf die Jugend setzen und die Abgänge mit den Jungs kompensieren, auf der anderen Seite gibt man Talente wie Singh und Batista-M. ab

      Nächste Woche starten wir dann mit einem noch kleineren Kader als lerztes Jahr in die Saison.
      Haben aber keinen Ersatz für Cou, Odri und Perisic…Geben aber, wie oben erwähnt, Mai, Singh und Batista M. ab.
      Mit Martinez’ und Thiagos Abgang rechne ich auch noch.
      Dazu fällt Nianzou 2 Monate aus.
      Bleiben 16 Feldspieler…

      https://fcbayern.com/de/teams/profis

      Hoffentlich setzt sich Flick noch durch und bekommt die geforderte Quali- und Quantität!!!

      1. Alaba ist auch noch nicht fix. Warum nicht?

      2. Kann halt sein, dass die Bayern da echt pokern. Es gibt zahlreiche Vereine in Europa, die verkaufen MÜSSEN. Je länger keine Nachfrage, desto besser das Angebot und Bayern hat auch keine Euros zu verschenken.

        Thiago erschien heute beim Training, obwohl ihm eine zusätzliche Woche Urlaub gewährt wurde um sich um seine Zukunft zu kümmern.

        Kann man wohl so deuten, dass er seine Zukunft doch wieder in München sieht.

        Aus kaufmännischer Sicht, wenn wegen Corona auch der Verlauf der Saison 20/21 nicht vorhersehbar ist, musst du halt aber auch die Füße still halten. Was, wenn diese Saison ebenso wieder unter oder gar abgebrochen wird? Ist halt ein großes Risiko darauf zu spekulieren, dass alles Tuttifrutti laufen wird.

    2. weil der 20 Mio pro Jahr will…??!!

      1. ähh sorry: 25 Mio.

  11. Wie wohlfahrt weiter oben andeutet, ist Kroos ein Mosaikstück.
    In Madrid war er ein passendes Mosaikstück. Mehr nicht.

    Außerdem möchte ich nochmals an das Viertelfinale 2013 gegen Juve erinnern, wo er sich verletzte und stattdessen Robben eingewechselt wurde. Steffen schrieb (sinngemäß) am 03.04.2012 in MSR, das Fehlen von Toni Kroos würde ein großer Verlust. War es nicht, wie eindrucksvoll bewiesen wurde.

    Abgesehen davon bewerte ich seine Spiele bei Bayern München und in der Nationalmannschaft, das sind die Mannschaften, die mich interessieren. Ich darf das nämlich.

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