FC Bayern verpflichtet Benjamin Pavard

Jan Trenner 09.01.2019

Im Pressetalk von Hasan Salihamidžić verkündet: Der FC Bayern verpflichtet Pavard zum Sommer.

Wir haben Benjamin Pavard für den 1. Juli 2019 verpflichtet. Er hat einen Fünfjahresvertrag unterschrieben. Er ist ein junger Spieler und Weltmeister. Wir sind sehr froh und stolz, dass wir einen solchen Spieler für den FC Bayern gewinnen konnten
Hasan Salihamidžić, FC Bayern am 09.01.2019

Pavard steht beim VfB Stuttgart noch bis 2021 unter Vertrag, besitzt dort jedoch eine Ausstiegsklausel über 35 Millionen Euro. Er wechselte 2016 aus Lille zu den Schwaben und absolvierte 48 Partien in der Bundesliga, 21 in der 2. Bundesliga und 2 im DFB-Pokal. Der 1,86 m große Verteidiger spielte dabei doppelt so häufig Innenverteidiger (56) als rechter Verteidiger.

Wie der Kicker berichtet, stand Salihamidžić mit dem ehemaligen Münchner Kaderplaner Michael Reschke in Kontakt, um den Transfer zu ermöglichen. Außerdem soll der Verein Pavard bereits vor der Weltmeisterschaft beobachtet haben. Aktuell laboriert Pavard an einem Muskelbündelriss, den er sich am 14. Spieltag gegen Gladbach zugezogen hatte.

Analyse: Kaderspieler oder Versprechen an die Zukunft?

Analyse von Justin Kraft

In den letzten Jahren war der FC Bayern in der Innenverteidigung so gut besetzt wie kaum eine andere Mannschaft in Europa. Neben Hummels und Boateng gelang es, mit Süle ein vielversprechendes Talent an die Isar zu holen. Vor allem Hummels und Boateng werden jedoch nicht jünger. Schon im vergangenen Sommer versuchten die Münchner deshalb, Pavard zu verpflichten. Nicht zuletzt wegen Boatengs Wechselwünschen.

Nach einer vielversprechenden Saison beim VfB Stuttgart und einer herausragenden WM war der Hype um den Franzosen groß. In seiner Heimat wurde sogar ein Benjamin-Pavard-Song zum Fanlied des Turniers. Sein persönlicher Umgang mit dem schnellen Aufstieg zeigte aber, dass er sich realistisch einschätzen kann. Nach der WM erzwang er seinen Wechsel nicht, sondern zeigte sich geduldig und demütig.

Eigenschaften, die als junger Spieler beim Rekordmeister wichtig sind. Denn wie die Aufstiege Joshua Kimmichs und Kingsley Comans zeigen, ist vor allem Geduld auf allen Seiten gefragt. Pavard ist trotz seiner jüngsten Erfolge nicht als fertiger Spieler zu betrachten. Und doch ist sein Potenzial riesig.

Pavards Stärken

Vor allem im Spiel mit dem Ball hinterließ Pavard im Jahr 2018 einen großartigen Eindruck. Sein Aufbauspiel stach nicht nur beim VfB heraus. Auch in der Nationalmannschaft glänzte der Franzose mit mutigem und sicherem Passspiel. Dort vornehmlich als Rechtsverteidiger eingesetzt, spielte er in 4 Spielen der UEFA Nations League auf höchstem Niveau 0,8 Torschussvorlagen pro 90 Minuten.

Die Flexibilität, auf mehreren Positionen spielen zu können, macht Pavard auch für den FC Bayern interessant. Spielt der 22-Jährige auf der rechten Defensivseite, kann Kimmich ins Mittelfeld rücken. Kimmich könnte als Sechser ein spielstarkes und strategisches Upgrade sein. In München fehlte seit dem Abgang Xabi Alonsos ein kreativer Ankersechser. Thiago kann diese Rolle bekleiden, fehlt dann aber in höheren Zonen als strukturgebender Achter.

Dennoch sollte Pavards Hauptposition in der Innenverteidigung gesehen werden. Lässt man Hummels und Boateng bei der Zukunftsplanung außen vor, hatte der FC Bayern bis jetzt nur Niklas Süle als klaren Nachfolger der beiden im Kader. Lars Lukas Mai ist zwar ein großes Talent, doch erstmal ist nicht damit zu rechnen, dass die Münchner mit ihm als Kaderspieler der ersten Mannschaft planen.

Kreatives Potenzial

Süles Stärken liegen im Zweikampfverhalten, der Physis und in der Passsicherheit. Ähnlich wie der junge Javi Martínez kann der Nationalspieler einen spielstarken Partner perfekt absichern. Hinzu kommt, dass er für seine Statur sehr schnell ist. Allerdings ist Süle kein herausragender Aufbauspieler. Er ist solide bis gut, aber es ist nicht absehbar, dass er in der Hinsicht jemals das Level eines Boatengs erreicht.

Umso wichtiger ist ein Spielertyp, der seine Qualitäten im Aufbauspiel hat. Pavard hat bewiesen, dass er riskante und vertikale Zuspiele konstant an den Mann bringen kann. Er ist technisch stark, spielintelligent und sehr beweglich. Neben Süle könnte er den nächsten Entwicklungsschritt vollziehen.

Seine Passquote liegt häufig zwischen 80 und 85%. Das liegt einerseits am Risiko, andererseits aber auch an der Spielweise seiner Mannschaften. In München sollte dieser Wert nochmal um einige Prozente ansteigen. Ein großes Plus ist, dass er nur selten den Ball verliert. Abgesehen von Fehlpässen wird Pavard in der Liga pro 90 Minuten nur 0,5 Mal vom Spielgerät getrennt. Damit ist er auf Augenhöhe mit Niklas Süle (ebenfalls 0,5/90 Minuten), obwohl er in Stuttgart deutlich schwächere Mitspieler vorfand.

Pavards Verbesserungspotenzial

Von Schwächen kann man beim Neuzugang kaum reden. Hätte er klare Schwachstellen, wäre er nicht für rund 35 Millionen Euro nach München gewechselt. Und doch gibt es Punkte, die der Innenverteidiger verbessern kann und muss, wenn er sich bei den Bayern durchsetzen möchte. So ist vor allem die Zweikampfquote ausbaufähig. In der Saison 2017/18 wurde Pavard zurecht sehr gelobt. Im Vergleich zu den Top-Verteidigern der Liga waren 58% gewonnene Duelle aber noch einen Tick zu wenig.

In dieser Saison sind es nur noch 55%. Das liegt wiederum an schwächeren Stuttgartern und an der Tatsache, dass Pavard nach der WM in ein kleines Leistungsloch fiel. Für einen jungen Spieler ist das jedoch völlig normal. Boateng hat in der aktuellen Bundesliga-Saison eine Zweikampfquote von 71%. Auch Hummels (63%), Süle (68%) sowie die Teamkollegen Kempf (61%) und Timo Baumgartl (71%) haben die Nase hier deutlich vorn.

Pavard wird in München unter Beweis stellen müssen, dass er ebenfalls in diese Sphären vorstoßen kann. Seine Schnelligkeit und Dynamik werden ihm dabei helfen. Die Aufgabe des Trainerteams ist es, sein Stellungsspiel an die Spielweise des FC Bayern anzupassen und ihn insgesamt dahingehend weiterzuentwickeln. Denn auch hier gibt es bisher ungenutztes Potenzial. Manchmal positioniert sich Pavard in ballfernen Zonen ohne Ballbesitz noch um wenige Schritte zu ungenau oder zu undiszipliniert.

Fazit

Es sollte deshalb nicht erwartet werden, dass Pavard direkt die Leistungsfähigkeit eines Boatengs oder Hummels kompensieren kann. Auch der Franzose wird einen Prozess durchlaufen müssen, um sich nach und nach zu entwickeln. Oft wird dazu tendiert, junge Spieler direkt in die Sphären alternder Stars zu heben. Tatsächlich wird dabei aber vergessen, dass Boateng und Hummels bei weitem nicht so schlecht spielen, wie es gern dargestellt wird.

Das zeigen nicht zuletzt die für einen Innenverteidiger relevantesten Statistiken (Zweikampf- und Passquote, Vorwärtspässe, Ballverluste und Fehler, die zu Chancen führten). Überall ist Pavard maximal auf Augenhöhe, meist sogar etwas hinter den Bayern-Verteidigern. Boateng und Hummels hatten ein kompliziertes Jahr, doch ihre Erfahrung und ihr Steigerungspotenzial sollten nicht unterschätzt werden.

Wenige individuelle Fehler täuschen den Gesamteindruck. Der FC Bayern wird dafür sorgen müssen, als Mannschaft wieder stabiler zu verteidigen, um die Fehleranfälligkeit einzelner Spieler zu minimieren. Pavard ist trotzdem ein klares Signal für die Zukunft.

Wo wird er eingesetzt?

Es wäre nicht überraschend, wenn Boateng im Sommer einen Tapetenwechsel wagt. Das Loch, das er hinterlassen würde, wäre riesig. Trotz seines kleinen Formtiefs. Pavard hat das Potenzial, dieses Loch langfristig zu stopfen. Kurzfristig sollte die Erwartungshaltung eine andere sein.

Die Frage ist auch, wie der FC Bayern mit ihm plant. Die Option, Pavard als Rechtsverteidiger einzusetzen, sollte nicht kategorisch ausgeschlossen werden. Eine Miasanrot-Analyse wäre zudem keine Miasanrot-Analyse, wenn nicht die Dreierkette zumindest erwähnt würde. Als rechter Halbverteidiger könnte Pavard mit seiner Dynamik einen großen Mehrwert liefern. Alabas Dynamik auf halblinks und Süles Wucht in der Mitte könnten die Dreierkette komplettieren.

Bleibt abzuwarten, was mit Hummels und Boateng passiert. Ihre Zeit ist entgegen der allgemeinen Stimmung im Land noch nicht abgelaufen. Zwar müssen sie sich im Jahr 2019 neu beweisen, aber ein Comeback auf das höchste Niveau liegt im Bereich des Möglichen. Bleiben beide über den Sommer hinaus, hätte der FC Bayern seine Planung für die Innenverteidigung bereits abgeschlossen. Wechselt noch einer, könnten die Themen Hernández und de Ligt wieder spannend werden. Spannend ist darüber hinaus die Situation von Javi Martínez, der als Sechser nicht mehr ins Profil passt und als Innenverteidiger offensichtlich nicht gewollt ist. Aber das hätte eine weitere Analyse verdient …

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  1. Wenn Hudson Odoi und Hernandez noch kommen sollten, sehe ich uns mit Pavard dann sehr gut aufgestellt. Es wird höchste Zeit, dass das Gesicht der Mannschaft verändert wird.
    By the way: mir fällt auf, dass sich unser Sportdirektor langsam in eine Richtung entwickelt, die der Position angemessen ist. Mehr klare Kante, mehr offensives Auftreten…

  2. Sehr guter Transfer!

    Es bleibt die Frage nach seiner zukünftigen Stammpsoition und der damit zusammenhängenden weiteren Kaderumgestaltung (Stichwort alte Innenverteidigung) und der Formation (Stichwort Dreierkette).

    Bei Salihamidzic bleibt die Frage ob es primär sein Handeln ist oder er (als der „junge Hoeneß“) inszeniert wird. Aber vielleicht ist das auch egal, haupsache er gewinnt Profil.

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    1. Stichwort alte Innenverteidigung! Na dann wird es ja Zeit, dass der „alte Sack Süle“ endlich vertickt wird.
      Schön dass immer mehr sich auf die Denk- und Schreibweise von Bild und kicker einlassen.
      Da wählt doch dieser Kicker einen Hasebe zu besten Innenverteidiger der Hinserie. Dagegen haben die alten Säcke des FCB natürlich keine Chance!
      By the way – Hasebe ist 34! Abraham, Pisczeck, Ramos Marcello und und und alles Spieler, die in ihren Vereinen gesetzt sind.
      Und alle sind über 30. Nur beim FCB sind das Rentner!

      1. Zorro hat weder von „alten Säcken“ noch von Süle gesprochen. Jeder Spieler altert anders, der eine (Hasebe) spielt mit 34 vielleicht den besten Fußbal seiner Karriere, andere bauen ab Ende 20 ab.

        Bei Boateng und Hummels deutet im Moment einiges darauf hin, dass sie auf einem absteigenden Ast sind. Deshalb wird bei den beiden eine eventuelle Ablösung durch andere (jüngere) Spieler thematisiert. Bei Neuer oder Lewy redet niemand vom Alter.

      2. Das Problem entsteht doch erst in ca. 2 Jahren und ist absehbar ähnlich wie wir es schon seit Jahren auf den Flügeln mit Ribery und Robben sehen. In 2 Jahren sind Boa und Hummels über 30. Das bedeutet nicht, dass sie dann zum alten Eisen gehören, aber sich für die Zukunft positionieren ist auf keinen Fall der falsche Weg.

        Für das Geld, für die Qualität und dafür dass er in IV und AV eingesetzt werden kann dürfte das ein guter und sinnvoller Transfer sein.

      3. Lieber Josef, es geht mir einfach langsam auf den Zeiger! Im Spiel gegen H96 und gegen Leipzig hatten wir eine Viererkette mit einem Altersschnitt von 25,5 auf dem Platz. Davor eine Doppelsechs mit 24,5.
        Und was liest man dann hier nach der CL-Auslosung – „mit der Rentnerabwehr haben wir sowieso keine Chance“.
        So langsam wird es doch albern. Die Nummer mit der überalterten Mannschaft kann man doch bald nicht mehr hören. Mit einem fitten Kader bleiben mit Rafinha und Ribrob genau drei Spieler übrig, die einiges über 30 sind. Mit den Verpflichtungen der letzten beiden Jahre – Coman, Süle, Goretzka, Gnabry, Tolisso, Davies und jetzt Pavard wurden außer James nur Spieler unter 25 verpflichtet – und was hört und liest man – die überalterte Mannschaft!
        Es reicht doch, wenn Bild und Co diesen Unfug verbreiten. Da sollte man doch mal realistisch bleiben.
        Und zwei Spieler, die zugegebenermaaßen eher eine schwache Hinrunde gespielt haben – soll ja schon anderen mal passiert sein – gleich als alt abzuqualifizieren, weil sie im letzten halben Jahr 30 geworden sind, ist albern, wenn gleichzeitig in den Medien die „alten Herren“ abgefeiert werden.
        Was ist denn mit Spielern wie den Weltfußballern der letzten Jahre, Spielern wie Ibisevic, Kalou, Pisczeck, Raffael, Stindl, und,und und, die Leistungsträger in ihren Vereinen sind, von Mannschaften wie Real, Barca, Turin, Athletico und ihren Stars gar nicht zu reden . Alle über 30! Einige sogar schon weit darüber.
        Nur beim FCB mutieren die Spieler dann sofort zur Altherrenmannschaft.

      4. Juves Dreierkette ist gefühlt schon seit 15 Jahren über 30 ;)

  3. @Anton Volle Zustimmung zu den „alten Säcken“.
    Mit Pavard und u.U. Hernandez wäre Bayern hinten richtig gut aufgestellt. Man hätte zusammen mit Alaba und Kimmich 4 sehr gute Außenverteidiger. Kimmich und auch Alaba stehen dann noch als Alternativen im Mittelfeld zur Verfügung. Pavard und Hernandez auch für die Innenverteidigung. Sogar die beliebte 3-er Kette wäre im Bereich des Möglichen. Passt also.
    Wenn ich den Sportdirektor heute richtig interpretiert habe, dann dürfte James im Sommer weggehen?

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Ist natürlich die Frage für welche Position er eingeplant ist. Sollte er als Rechtsverteidiger zu uns kommen sehe ich Kimmich für längere Zeit im zentralen Mittelfeld, auch für die Rückrunde. Es bleibt spannend wie mit Kimmich wir geplant wird. Als angekündigter Lahmnachfolger, oder als zentraler Mittelfeldspieler.

  4. Grundsätzlich mag ich Pavard. Zwar tue ich mich schwer damit, in ihm das ganz große Potential zu sehen, jedoch kann man einen zweifellos überdurchschnittlichen Spieler mit offensichtlich einwandfreiem Charakter, der obendrein durch Vielseitigkeit besticht, immer gut gebrauchen. Auf der anderen Seite bereitet mir seine Vielseitigkeit auch die Sorge, dass man an der Säbener (bzw am Tegernsee) mal wieder einfache Lösungen suchen und schlauer als alle anderen sein möchte.

    Erstens sehe ich in Pavard ohnehin keinen rechten Außenverteidiger für eine Mannschaft wie die Bayern. Das kann sicherlich (zumindest temporär) in einer Mannschaft wie der Französischen funktionieren, bei der das Augemerk doch deutlich auf der Arbeit gegen den Ball liegt und sich die Aufgabe der Außenverteidiger in der Offensive doch stark aufs Räume besetzen fokussiert. Ansonsten fehlen Pavard jedoch die Fertigkeiten, die ein Spieler benötigt, der permanent ein Pärchen mit dem Außenstürmer bildet oder sogar seine Seite allein bearbeiten muss, weil ein anderer Spieler einrückend agiert. (Stichwort Müller). Und auch die Kreativität und der strategische Sinn eines (auf Bayern-Niveau) tiefer agierenden oder gar einrückenden Außenverteidigers sehe ich bei ihm nicht. Um das vernünftig einzubinden, bräuchte es aus meiner Sicht ein Mischsystem aus Dreier und Viererkette, bei dem Pavard als Hybrid aus rechtem Außenverteidiger und rechtem Halbverteidiger spielen könnte. Darauf hätte ich verdammt Bock, aber wir haben Tuchel ja nach Paris gehen lassen ;)

    Zweitens sind wir mit dem Ansatz, Spieler aufgrund ihrer Vielseitigkeit auch als Backup für andere Positionen einzuplanen, bisher überhaupt nicht gut gefahren (Alaba für die Innenverteidigung unter Guardiola, Müller für den Sturm unter Ancelotti, Rafinha für links hinten unter Kovac). Man geriet damit regelmäßig in Situationen, in denen man überhaupt keine sinnvolle Belastungssteuerung mehr betreiben konnte, was stets einen Rattenschwanz hinter sich her zog, an dessen Ende immer wieder suboptimale Ergebnisse standen.

    Ich sehe Pavard daher als gute Verpflichtung für die Innenverteidigung, als einen des zukünftigen Quartetts Süle+Pavard+x+y, der seine Idealposition womöglich in einer Dreierkette hat. Obendrein sollte er eine nette Option als Backup des Backups von Joshua Kimmich darstellen – falls dieser mal wieder im Mittelfeld benötigt werden oder sich einmal länger verletzen sollte. Wenn man es sich jedoch einfach machen und zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen möchte, biete ich hiermit die Wette an, dass man damit – mal wieder – aufs Maul fliegen wird. (Das gleiche gilt natürlich für Lucas Hernandez, auch wenn ich den als den stärkeren Außenverteidiger einschätze).

    Antwortsymbol7 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Sehr interessante Grundsatzdiskussion @JU!

      Wie viele andere hier, habe ich spontan auch erstmal die Polyvalenz von Pavard als positiv gesehen. Ist es grundsätzlich natürlich auch. Aber für eine Kaderplanung nicht ungefährlich. Das ständige Hin- und Herschieben von Spielern ist für diese nicht optimal (wie gerne sähe ich Thiago mal eine komplette Saison auf EINER Position).

      Aber auch für die Kaderplanung ist dies nicht optimal: Weil man einerseits scheinbar genug Ersatz hat, man könne ja Spieler X auf Position a und Spieler Y auf Position b usw. schieben. Und umgekehrt hat man plötzlich 6 Spieler für 2 Positionen oder ähnliche Phänomene.

      Zu deinen Details: Du hast natürlich recht, dass Pavard hinter einem einrückenden RA wie Müller fehl am Platze wäre, es bräuchte also einen RA, der extrem viel Breite gibt. Mit Coman auf RA dürfte es funktionieren.
      Aber deiner These, dass seine Rolle aus der französischen Nationalmannschaft bei uns nicht gebraucht würde, möchte ich widersprechen. Gerade in CL-K.O.-Spielen könnte ich mir diese Rolle sehr gut vorstellen. Stellst du auf der Insel lieber Kimmich gegen Hazard, Sané und Mané, oder dann doch Pavard?

      1. Hängt vom Trainer ab…Guardiola schiebt seine Spieler auf dem Feld durch die Gegend wie er lustig ist, das führt selten zu Leistungsabfällen…

    2. @Josef
      Hm, also erstmal ist es für die Beantwortung einer solch theoretischen Frage aus meiner Sicht nicht zuträglich, wenn man dabei die grundsätzliche Rolle und deren Besetzung vermischt! Ich kann dir natürlich durchaus beipflichten, dass wenn – aber nur wenn – ich als Trainer zu dem Schluss kommen würde, dass in der konkreten Situation die „französische“ Außenverteidigerrolle angebracht wäre, ich in jedem Fall Pavard anstatt Kimmich aufstellen würde. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich diesen Schluss für richtig halten würde.

      Gerade wir als durch Philipp Lahm bezauberte Bayern-Fans sollten doch wissen, dass auch gegen die besten Außenstürmer der Welt ein Außenverteidiger einen so viel höheren Impact als lediglich defensive Stabilität leisten kann – und dass darüber hinaus keinerlei Kausalität zwischen nomineller Defensivneigung einer bestimmten Rolle und der tatsächlichen Stabilität gegen den Ball besteht. Die Rechnung defensiverer Außenverteidiger=weniger Gegentore gehört für mich ins Reich der Fabeln. Es kommt auf die Absicherung an. Zumal ich behaupten würde, dass die von dir genannten Spieler im 1 gegen 1 ohnehin nicht zu verteidigen sind. Es kommt darauf an, sie überhaupt nicht ins 1 gegen 1 kommen zu lassen. Und um das zu gewährleisten, gibt es noch einen Haufen andere Ideen, als die „französische“. Die m.E. auf Vereinsebene sowieso nicht funktioniert, da sie sich das bei Nationalmannschaften typische laschere, weniger eingespielte System zu Nutze macht. Es ist natürlich richtig, dass auch auf Vereinsebene viele Wege nach Rom führen und zuletzt immer wieder Mannschaften große Erfolge hatten, die sich nicht unbedingt über ihr Ballbeseitzspiel definiert haben. Aber schau dir diese Beispiele – Real, Atletico, Juve – doch mal an. Dort spielen die Außenverteidiger auch in Ballbesitz w a h n s i n n i g wichtige Rollen. Ohne Marcelo, Filipe Luis und Alex Sandro wären die alle eine Klasse schlechter (gewesen). Ein eklatanter Unterschied zur französischen Variante.

      Also um die Frage zu beantworten: Egal gegen welchen Spieler der Welt würde ich IMMER lieber Kimmich als Pavard aufstellen. Es wäre halt meine Aufgabe als Trainer, ihn vernünftig abzusichern.

      1. @JU: Touché! Guter und berechtigter Konter. Du hast uneingeschränkt recht.

      2. Zu viel der Ehre ! ;)

      3. @JU
        Danke für die Analyse zu Pavard, der ich nur vollumfänglich zustimmen kann. Ich sehe ihn als Innenverteidiger, ebenfalls als Halbverteidiger in einer Dreierkette. Auf keinen Fall als reinen Aussenverteidiger bei Bayern. In Frankreichs Nationalmannschaft war er während der WM die größte Schwachstelle in der Abwehrkette. Ausgerechnet im Spiel gegen Argentinien erzielte er dieses „Traumtor“ zum 2:2, das gnädigerweise all das überdeckte, was ein di Maria mit ihm zuvor angestellt hatte. Alle drei Gegentore der Argentinier entstanden durch Krater in der Abwehrmitte, die einzig dadurch entstanden waren, dass Varane oder Umtiti aus der Innenverteidigung rausrücken mussten, um Übles auf den Außenpositionen abzuwenden.
        Ich erwarte nicht, dass Pavard unsere Abwehr sofort verstärkt.
        Bei Hernández sehe ich das anders. Er isz zweikampstärker, robuster und schneller als Pavard. Udn das wichtigste: er ist ein Linksfuß. Und der fehlt uns dringend.

    3. Ju, wenn du natürlich Verletzungen und Sperren mit einbeziehst und es dann so darstellst, als wäre es Absicht des Trainers, dann hast du natürlich recht, wenn du den Ansatz, Spieler als Backup für andere Positionen einzuplanen, kritisierst.
      Auch ich erinnere mich noch an die hämischen Kommentare zur Zwergenabwehr.
      Und welche Lösung hätte denn ein Guardiola wählen sollen, wenn von seinen drei Innenverteidigern drei nicht zur Verfügung stehen.
      Welche Variante hätte dir denn Bei Kovac und Rafinha besser gefallen – der Versuch mit Goretzka war ja wohl eher suboptimal.
      Das Grundproblem ist doch von je her seit Guardiolas Zeiten der knapp bemessene Kader.
      Was macht denn ein Ancelotti, der keinen Ersatz für einen Lewandowski will und der sich dann plötzlich verletzt.
      Wir sehen es doch in dieser Saison wieder. Klar haben wir einen Coman für die Außenbahn – und dann fällt der 3 Mon aus.
      Klar haben wir einen Gnabry, aber der ist auch öfter verletzt.
      Auf der AV-Position haben wir Kimmich und Alaba – und einen Rafinha für beide Seiten. Wehe wenn sich beide verletzen!
      Der einzige Bereich, wo wir gut besetzt sind, ist das Mittelfeld.
      Ein Kader von 25 Spielern einschließlich Keeper reicht eben in drei Wettbewerben nicht. Und da kommen dann bei Verletzungen genau die von dir angesprochenen Einsätze raus.
      Man sieht es doch – Thiago verletzt und dann die Umstellung auf eine Doppelsechs. Und schon fehlt einer in der Viererkette. Wehe wenn sich ein Alaba oder Rafinha verletzt hätte, dann hätte man auch wieder ganz abenteuerliche Konstellationen erlebt.
      Vielleicht hat sich ja nach dieser Hinserie mit all den Verletzten doch endlich die Erkenntnis durchgesetzt, dass es mit einem knapp bemessenen Kader eben nicht läuft.

  5. Guter Transfer für den Kader. Weiterer Schritt für den Umbruch. Als moderner, spielstarker Verteidiger auch extrem passend für den FC Bayern, vor allem wenn man bedenkt, dass diesbezüglich kurz- oder mittelfristig Hummels und Boateng wegfallen werden.
    Er ist sicherlich nicht der Spieler, der uns in der Spitze besser macht, aber als Rotationsspieler für die IV, RV oder eben wie gesagt als rechter Halbverteidiger in einer Dreierkette, das passt scho.
    Aufgrund seiner Jugend noch mit Luft nach oben, aber anders als Sanches, Davies, Hudson-Odoi o.ä. sofort vollwertig einsetzbar.
    Wenn es schlecht läuft, übernimmt er „nur“ Rafinhas Rolle als RV-Backup und wechselt in 2 Jahren für eine ähnliche Summe weiter.
    Wenn es gut läuft…

    Mal ein ganz einfacher Vergleich mit Hernández (LH), der das doppelte kosten würde:
    Pavard ist genau 6 Wochen jünger als LH, beide werden in Kürze 23.
    Pavard kommt auf 69 Einsätze in Bundesliga und Ligue 1 sowie 18 Länderspiele, LH auf 63 in La Liga sowie 15 Länderspiele. Nimmt sich nicht viel, LHs größter Vorteil sind 16 Einsätze in der Champions League.
    Natürlich gehört mehr dazu, sich diese Einsätze bei Atletico Madrid zu verdienen (wo, wenn fit, Filipe Luis, Godin, Savic und Gimenez seine Konkurrenten sind) als in Lille und Stuttgart.

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    1. Und LH ist ne Klasse stärker als BP. ;)

  6. Davies für Robben, Hudson Odoi für Ribéry, Pavard für Rafinha, Hernandez für Boa oder Hummels. Das ist eine eine enorme, direkte Verjüngung des Kaders und im Grunde die Vollendung des Umbruchs.

    Bzgl. Hernandez: Man liest überall, dass Bayern sich mit Atletico darauf einigen will, Hernandez erst im Sommer zu holen, dafür kostet er dann aber nicht 80, sondern „nur“ 60 Mio Euro. Atletico hat also noch ein halbes Jahr Spaß mit ihm und genügend Zeit für Ersatz zu sorgen und wir bekommen ihn dafür deutlich günstiger. Clever, sofern es denn auch so gehandhabt wird.

    Im Sommer könnte dann evtl. noch zusätzlich ein „Kracher“ kommen. Ein Werner oder so…

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    1. – Der Transfer von CHO ist natürlich noch nicht fix, aber wohl auch nur eine Frage der Zeit.

    2. Deutlich günstiger heißt dann aber wohl auch mehr Handgeld. Ein halbes Jahr weniger wird kaum auf 20 Mio. hinauslaufen und Hernandez würde sich das mit Sicherheit vergüten lassen wollen.

      Aber um sowas müssen wir (also die Fans) uns eigentlich wirklich keine Gedanken machen. Wenn es etwas gibt, bei dem der Vorstand ja über jeden Verdacht erhaben ist, dann die Finanzen.

  7. Pavard ist dann endlich der gesuchte Ergänzungsspieler für die Positionen RV und IV. Jetzt noch Javier Hernández in trockene Tücher bringen, Einsatzzeiten für Lars Lukas Mai, Hummels oder Boateng verkaufen und ich bin für die „hintere Reihe“ erst einmal zufriedengestellt.

  8. Richtig geil! Hoffe wir können noch Hernandez verpflichten.

    Unsere French connection würde dann fast nach Zidane verlangen.

  9. Keine Überraschung, es wurde ja von den Spatzen schon seit Monaten von den Dächern gebrüllt. Ich denke sogar, dass Bayern vorgefühlt hat, ob ein Transfer auch im Winter machbar wäre. Das wurde aber vom VfB abgelehnt und war aufgrund seiner Verletzung spätestens damit kein Thema mehr.

    Wenn man bedenkt, dass Kovac Hummels und Martinez zur Disposition gestellt hat und dass das Management mit Boateng seit einiger Zeit fremdelt, kann das unmöglich der letzte Devensivtransfer gewesen sein. Ich tippe auf Abgänge von Martinez und Hummels, Boateng vielleicht eher nicht.

    Bayern versucht ja bei „Auslands- / Ausländertransfers“ immer Spieler mit weiterem Entwicklungspotential zu bekommen. Da wäre vielleicht mal ein bisschen mehr Mut auch hin zu voll etablierten Kräften angezeigt. Alonso war z.B. ein sehr untypischer Transfer, ein Topstar mit beendeter Länderspielkarriere, der aber noch ein paar sehr gute Jahre vor sich hatte. So was sollte man m.E. durchaus nochmal versuchen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.

    Was ist denn mit Aaron Ramsey? Soo 100% klar ist es ja vielleicht doch nicht mit Juve.

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    1. @WIPF1953 Ramsey, nein danke! Leute, die locker die halbe Saison fehlen haben wir ohnehin schon genug und für die andere halbe Saison sind > 8 Mios eindeutig zu teuer. Der soll brav zu Juve gehen, nehmen wir ihnen halt den Pjanic dafür ab :)

      1. Theres, ich glaube, so schlimm ist das bei Ramsey nicht. Arsenal hatte vor fünf Jahren – genauso wie Bayern – mehrere Seuchensaisons mit mehr verletzten Spielern als gesunden (gab damals eine Hybridrasendiskussion, weil sowohl Bayern als auch Arsenal auf sowas trainiert haben). In den letzten Jahren war er nicht ohne jedes Wehwehchen. Aber es war im Rahmen, nicht schlimmer als beim durchschnittlichen Bayernprofi.

        Richtig ist, dass Spieler wie Lewandowski oder Müller verletzungsfreier sind. Ramsey hat in etwa so Werte wie aktuell James oder Thiago.

        Wenn Juve wirklich Ernst macht, wird Bayern finanziell nicht mithalten können. Italien hat da „bessere steuerliche Rahmenbedingungen“ ..

  10. Ich gehe davon aus, dass Pavard für die Innenverteidigung geholt wurde.
    Die schwächeren Werte hinsichtlich gewonnenen Zweikämpfen werden sicherlich aufgefallen sein, die ausgesprochen gute Pass-Quote im Aufbauspiel erst recht! Während man bezüglich der Zweikampfquote bei unserer Führung eine Verbesserung erwarten wird, sind die Pässe meines Erachtens der Grund für den Transfer, denn ganz ähnlich wie bei Boateng und seinen „Laserpässen“ eignen sich diese Zuspiele natürlich hervorragend dafür, den Mitspieler zwischen den Gegnerreihen oder auf den Außen zu finden und trotz der gegnerischen Kompaktheit den Ball an den Mann zu bringen. Diese Qualität bringt Pavard augenscheinlich mit, diese Qualität wird – unabhängig vom gespielten System – auch benötigt.
    Insofern ein guter Einkauf, der vermutlich eher Boateng als Hummels ersetzen wird. Ich hoffe, wir lassen nur einen unserer beiden „alten Herren“ in der Innenverteidigung ziehen, denn deren Erfahrung wird auch in den nächsten Spielzeiten für die jungen Spieler von hoher Bedeutung sein.

  11. Ich habe den Eindruck, Bayern geht zunehmend den Dortmunder Weg (zumindestens in Teilen) und verpflichtet Talente und keine fertigen Spieler. Das sage ich ganz wertfrei, man sollte das nur bei der Erwartungshaltung berücksichtigen. Pavard kann grossartig werden, kann aber genau so gut stagnieren und bei Bayern scheitern. Noch viel extremer ist der Fall bei Davies. Wahrscheinlich würde er im Moment in der Bundesliga extreme Probleme bekommen und es ist absolut unvorhersehbar, ob er sich im europäischen Fussball durchsetzt oder nicht. Man kann eine solche Wette schon eingehen, nur ihn als eine relevante Verstärkung für die Rückrunde zu sehen ist nüchtern betrachtet realitätsfremd. Eigentlich macht ein Sprung aus der MLS direkt zu Bayern gar keinen Sinn, so ein Spieler sollte sich zunächst bei einem kleineren Verein versuchen. Bei Bayern geniesst er zwar zunächst Welpenschutz und wird schon für gute Ansätze gelobt. Diese Phase ist aber erfahrungsgemäss schnell vorbei, insbesondere wenn die Ergebnisse nicht stimmen. Dann kehrt die grosse Ernüchterung ein und das Talent wird schnell abgeschrieben.

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    1. Wollen wir denn mal in die Vergangenheit gehen und mal feststellen, wieviel fertige Spieler der FCB verpflichtet hat, die dann im Endeffekt alles andere als Top-Verpflichtungen waren und nach kurzer Zeit wieder verschwunden sind.
      Wie Marcel Jansen, Podolski, Bravheid, Sosa, dos Santos, Schlaudraff und Co. Von Götze, Rode, Weiser wollen wir nicht reden.
      Also wo ist das Problem es mit Talenten zu versuchen?

      1. Marcell Jansen war 21, als er zu Bayern kam, Podolski 21, Sosa 22, dos Santos 22 (wurde sogar zunächst in der zweiten Mannschaft herangeführt), Schlaudraff 23, Götze 21, Rode 23. Sosa und dos Santos kamen zudem erstmals nach Europa. Am witzigsten ist Weiser: der war erst 18 und spielte zunächst für die zweite Mannschaft. Komische Definition von fertigen Spielern hast du.

  12. Das ist m.E. ein guter Transfer, der uns Optionen verschafft, wenn Rafinha geht. Dann kann man Kimmich ggf. auf rechts ersetzen, wenn es mal notwendig ist und eigentlich mit Pavard in der IV planen. Hernandez wäre dann das Gegenstück für die linke Seite – also bitte auch verpflichten ;-) Aber im Ernst: dann könnte man Hummels oder Boateng gehen lassen und wir hätten noch genügend Spieler für die Abwehrreihe. Wenn dann noch Hudson-Odoi und Werner kommen, wären wir auch auf den Flügeln wieder gut aufgestellt (Coman, Gnabry, Davies, Hudson-Odoi und Werner als 5. Option). Zudem kann Werner auch mal Lewa vertreten, ggf. kann das auch Gnabry. Im zentralen MF sind wir es bisher am besten aufgestellt, dort müsste man nicht zwingend etwas tun, wenn James bleibt. Und vermutlich wird sich auch nicht mehr viel tun, wenn es so kommt, weil dann für Hernandez und Werner vermutlich in Summe 120-160 Mios rausgehauen werden (müssen). Dann kann man sich in Ruhe ansehen, wie sich die Spieler machen und dann im Jahr darauf nachjustieren – evtl auch mit nur 2 richtigen Krachern für dann zusammen 180-200 Mios, wenn etliche die meisten neuen Spieler einigermaßen einschlagen.

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    1. Zur Werner-Diskussion: Wo soll der denn eigentlich spielen? Auf den Flügeln? Soll er Hudson Odoi vor die Nase gesetzt werden?

      Wobei: Ohne Rib & Rob wären es vier Flügelspieler, Coman, Hudson Odoi, Werner und Davies. Dreimal Rechtsfuß, einmal links. Fehlt noch der zweite Linksfuß.

      1. Gnabry hab ich vergessen .. auch Rechtsfuß

  13. 120-160 mio in einem jahr und im nächsten 180-200…ernsthaft jetzt? was rauchst du?

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    1. Das Papier, auf dem die jährlichen Wirtschaftsberichte gedruckt werden. ;-)

      Wir gehören zu den TOP5 in Europa, haben in 2018 mehr Einnahmen als Ausgaben bei Transfers generiert und sollen dazu nicht in der Lage sein? Dann wird bei uns aber deutlich schlechter gewirtschaftet als in vielen anderen Vereinen, die finanziell schwächer sind als wir. Mal ganz abgesehen davon, dass es ja noch ein Festgeldkonto geben soll.

      Im Ernst: ich frage mich schon, wo das ganze Geld bleibt. Wir sind einer der reichsten Vereine Europas und haben bei Transfers deutliche Abstände zu vielen, vielen anderen Vereinen in Europa. Klar muss man nicht jeden Wahnsinn mitmachen, aber wenn ein Umbruch ansteht, dann müssen wir als sehr reicher Verein doch in der Lage sein, auch mal temporär viel Geld auszugeben. Es sei denn, das Geld ist nicht da. Aber wo ist es dann angesichts von über 600 Mios Jahresumsatz?

      1. Guckst Du France Football, die veröffentlichen alljährlich die Spieler mit den höchsten Gehältern. Da findest Du dann Müller, Boateng, Lewandowski etc.

        Ich kritisiere das nicht. Es ist besser, das Geld an die Spieler zu bezahlen als an Ablösesummen kassierende Vereine.

      2. “ Es ist besser, das Geld an die Spieler zu bezahlen als an Ablösesummen kassierende Vereine.“

        Warum das? Um Tatoostudios, Yacht- und Autobauer zu unterstützen statt Vereinen? :-)

      3. Wipf1953: Schon klar, dass wir auch hohe Personalkosten haben. Aber bei 20 Spielern und mal grob 10 Mios im Schnitt (über den gesamtem Kader) sind wir bei 200, evtl. 250 Mios. Wir machen über 600 Mios Umsatz. Da muss ja noch irgendwo Geld übrig bleiben, auch wenn mir klar ist, dass natürlich noch etliche andere Kosten da sind (das übrige Personal, Reisen, Beraterhonorare, Jugendmannschaften, Betrienkosten Gelände/Gebäude). Die anderen reichen Vereine leisten sich ja auch hohe Gehaltskosten und können deutlich mehr Geld für Transfers ausgeben. Irgendwo muss doch die Lücke zwischen uns und den anderen in den TOP10 Europas herkommen. Die kann ich mir nicht erklären. Eigentlich müssten wir doch auch ungefähr gleich viel Geld für Transfers haben.

      4. Der Unterschied zu den anderen Vereinen besteht darin, dass bei uns vernünftig gewirtschaftet wird,
        das heißt man sichert seinen Status in den Top 5 Europas UND bleibt finanziell safe, das kriegt kaum jemand anderes hin (die gepimpten Vereine wie Man City, PSG etc. mal außen vor, aber das ist ja sowieso komplett Monopoly und kann über Nacht platzen, nicht erstrebenswert).
        Juve vielleicht noch – durch Fiat-Geld abgesichert. Kannst dir sicher sein, dass ganz Europa (Vereinsobere und Fans) neidisch auf uns schaut mit unserem Prestige, dem eigenen Stadion, Investoren / Anteilseigner ja, aber hochseriös und fein verteilt, schuldenfrei, erfolgreich, keine Sugar Daddies / Hedgefonds (United!)…
        Die Mischung aus dauerhaftem Erfolg und seriösem Wirtschaften ist praktisch einmalig und wird quer durch die Fußballwelt bewundert und als Vorzeigemodell betrachtet.
        Bayern muss man nicht mögen, aber auf der Ebene sind wir absolut top und damit das auch so bleibt, ist es doch absolut lobenswert, wenn da nicht ALLES mitgemacht wird an Transfer-Wahnsinn, auch wenn man mal einen verpasst dadurch. Ich finde den Weg gut – inklusive der Geldreserve – und denke auch, dass er dauerhaft der richtige ist. Verstärkungen kommen doch, du kannst und solltest aber nicht „über Nacht“ für viel Geld einen halben Kader auswechseln. Gezielte Verstärkungen bis in die preisliche obere Mittelklasse, echte Leistungsträger mit Spitzengehältern ausstatten.

        So viel Mist die Herren in der Leitung manchmal aus Stolz und Eitelkeit verzapfen – die Arbeit, die FINANZIELLEN Fakten die da geschaffen worden sind und auch immer noch werden, das ist absolut top. Kaderplanung könnte natürlich besser sein (Sammer fehlt sehr, komplett unterschätzt worden, der pimpt jetzt Dortmund unauffällig so richtig), aber der Mix aus Erfolg und Stabilität ist sehr sehr gut finde ich.

      5. Ich finde es auch gut, dass wir solide wirtschaften. Und Vereine wie Paris oder Chelsea können nicht unser Maßstab sein, da sie eben Geld im Hintergrund haben, das nicht durch eigene Verdienste erarbeitet wurde. Aber es gibt ja noch Real, Barca, Liverpool und andere – und die sind ja nun auch nicht über alle Maßen verschuldet bzw. haben ja auch ordentlich Gegenwerte im Bestand (Real z.B. das komplette Vereinsgelände in der Innenstadt). Insofern müsste es für uns doch möglich sein, ab und an auch mal ordentlich Geld in die Hand zu nehmen. Wir müssen ja nicht wie Liverpool jedes Jahr 150-200 Mios ausgeben. Aber wir halten uns ja im Vergleich mit solchen Clubs ernorm zurück – und das verstehe ich dann nicht, weil das Geld ja da sein müsste, um zumindest ab und an mal richtig was rauszuhauen. Aber leider verstehe ich unsere Bilanzen in der Tiefe nicht gut genug, um sie wirklich zu begreifen und zu durchblicken, wo das viele Geld der letzten Jahre so geblieben ist. Liegt es jetzt alles auf der hohen Kante oder haben wir es auch schon weitestgened ausgegeben? Ich verstehe halt nicht, warum andere Vereine in der Gehaltsklasse sich da viel mehr leisten können als wir. Wenn die so viel unsolider wirtschaften, dann müssten einige davon ja bald pleite gehen – was sich ja nicht abzeichnet. An der Stelle würde ich mir durchaus mal einen (Gast?)Artikel bei MSR wünschen, der von einen Finanzprofi verfasst wird und uns darüber aufklärt was uns von anderen Clubs mit vergleichbaren Umsätzen unterscheidet.

  14. Bravo
    Eine sehr gute Zusammenfassung.

    „…fehlte seit dem Abgang Xabi Alonsos ein kreativer Ankersechser. Thiago kann diese Rolle bekleiden, fehlt dann aber in höheren Zonen als strukturgebender Achter.“

    Besser kann man es nicht formulieren.
    Das ist das wesentliche Manko in spielerischer Hinsicht und eine Kernfrage.

    Wenn Lucas H.kommt wuerde er wohl mit Suele die IV bilden, Pavard auf RV gehen und JK auf die kreative 6.

    Alternativ haette man ja ablösefrei Rabiot holen koennen.
    Aber das Investment spart man sich natuerlich durch diese Rochade.
    Weder LG noch Tolisso oder Sanches sind dieser kreative 6er.

    MMn würden JK Thiago und James ein Traummittelfeld bilden im 4-3-3.

    Im 4-2-3-1 waere wohl TM statt James die bessere Alternative.

    Auf Sicht Havertz.

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    1. Ich denke, dass auch das Mittelfeld noch verändert wird. Sanches ist für mich ein starker Verkaufskandidat. Spieler wie Goretzka und Tolisso haben zwar anständig gespielt, aber noch nicht nachgewiesen, dass sie für die Zukunft unverzichtbar sind. Die Situation der letzten 10 Jahre, dass man etablierte Spieler aus dem erweiterten Stammspielerkreis partout halten und ihre Verträge wieder und wieder verlängern wird, muss ja nicht ewig so weitergehen.

      James ist für mich ein klarer Verkaufskandidat. Schade, aber da bin ich realistisch.

      1. Kaum spricht man drüber……

        Wenn Rabiot wirklich käme dann sieht das ganze doch wieder anders aus.

        Dann sind Natuerlich JM und Sanches auf der Verkaufsliste und wohl auch beide Boa und MH.

        Muessen ja auch noch etwas hereinholen um wenigsten zu versuchen eine rote 0 zu erreichen…..

        James wäre jammerschade…

        Eriksen?

      2. Wipf1953, bleib auf dem Teppich!
        Tolisso konnte ja diese Saison schlecht zeigen, ob er unverzichtbar ist.
        Und Goretzka wurde doch bis zu der Umstellung auf die Doppelsechs doch auch mal hier, mal da eingesetzt – bis hin zum AV-Versuch – und er ist gerade mal ein halbes Jahr da.
        Da gibt es auch andere, die nicht nach 6 Monaten schon der große Reißer waren.

  15. Rabiot wäre ein toller Einkauf, ganz gleich ob jetzt im Winter oder im Sommer.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Wenn der wirklich zu Barca will UND die ihn haben wollen, wird es schwierig.

    2. Für fast alle französischen Medien ist das angebliche Interesse der Bayern (gefördert nur durch Brazzos „Rabiot ist ein interessanter Spieler“) ein klassischer Verhandlungstrick von Rabiots Mama, aus Barca noch mehr rauszuholen. Ich frage mich ernsthaft, was Bayern mit einem Rabiot will. Da gibt es ganz andere, drängendere Baustellen.

  16. Pavard, Rabiot, Hernandez, Hudson-Odoi … Brazzo wird wohl bald „im Dutzend billiger“ shoppen. :-)

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Dumm nur, dass er es vorher überall rausposaunt. Bin gespannt, wer bei nach diesen Plaudereien überhaupt noch kommt.

      1. Vielleicht ja ganz andere!

  17. […] Odoi, Pavard, Pépé und auch jemand wie Brandt oder Havertz sind Spieler, die diesem Stil eher entsprächen als […]

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