Update: Allianz Arena & MVG: Grünes Licht für Kapazitätserweiterung

Jan Trenner 13.01.2015

Heute berichtete die Süddeutsche Zeitung, dass »die Kapazität der Fußball-Arena in Fröttmaning […] voraussichtlich zum Start der Bundesliga-Rückrunde im Januar auf 75 000 Zuschauerplätze wachsen [wird]«. Die Münchner Verkehrsgesellschaft zeigte Bereitschaft der gewünschten Kapazitätserweiterung zuzustimmen, da man mögliche Probleme durch die weitere Belastung des Nahverkehrsnetzes mit Hilfe von Shuttlebussen ausräumen konnte.

Bus-Shuttle sorgt für Entlastung

Besonders die Innenstadt-Knotenpunkte am Marienplatz, Sendlinger Tor, Hauptbahnhof und der Münchner Freiheit sind an Bundesliga- und Champions-League-Spieltagen einer großen Belastung ausgesetzt. Da letztere an Wochentagen stattfinden, trifft der Feierabendverkehr zusätzlich auf zum Stadion fahrende Bayern-Fans, was zu Überfüllung der Bahnsteige und Sicherheitsproblemen führt.

Der FC Bayern reagierte mit Shuttlebussen auf die Bedenken der MVG und testete den neuen Service bei den letzten beiden Heimspielen gegen ZSKA Moskau und den SC Freiburg. Partien, die sicher nur auf dem Papier als ausverkauft gelten, aber laut Süddeutscher Zeitung bereits 300 (ZSKA) und 500 (SCF) Bayern-Fans zur Arena beförderten.

Der FCB setzt am Dienstag einen kostenlosen Bus-Shuttle von der Donnersberger Brücke zur Allianz Arena ein. Durch diesen kostenlosen Service speziell für Bayern-Fans aus dem Münchner Westen wird die U-Bahn entlastet. Von 17:30 Uhr bis 19:30 Uhr fahren die Busse im Zehn-Minuten-Takt an der Donnersberger Brücke (Ostseite, Haltestellen der Buslinien 53 und 63) ab. Die Fahrtzeit zur Arena beträgt, je nach Verkehrsaufkommen, ca. zwischen 20 und 40 Minuten.
Ankündigung Shuttle-Bus, FC Bayern Spieltagsinfo

Künftig muss der Verein hier eine höhere Mindestnutzung erreichen, da die MVG davon ihre Zustimmung zur »befristeten Stadionerweiterung« abhängig macht. Die Kosten des Shuttle-Services trägt der FC Bayern. Die Fahrt mit dem Bus war beim Testlauf besonders im Vergleich mit der U-Bahn wesentlich bequemer, wobei Fahrzeiten von bis zu einer Stunde durch hohes Verkehrsaufkommen bzw. Stau auf dem Ring möglich waren.

Die MVG hat nach ihren Worten nichts mehr gegen eine befristete Stadionerweiterung, wenn “der FCB den Busshuttle bei den relevanten Spielen anbietet und eine entsprechende Nutzung durch mindestens 630, beziehungsweise an Spitzentagen 1620 Stadionbesucher nachweist”.
Süddeutsche Zeitung am 18.12.2014

Demnach erhält der Verein die Zustimmung der Münchner Vekehrsgesellschaft, was Sprecher Matthias Korte gegenüber der SZ bestätigte, sodass das zuständige Planungsreferat der Stadt München die Aufstockung der Zuschauerzahl für eine Testphase genehmigen kann.

Kapazitätserweiterung auf 75.000

Mit der Zustimmung der MVG wird die Kapazität der Allianz Arena voraussichtlich mit Beginn der Rückrunde auf 75.000 Zuschauer (derzeit 71.168) aufgestockt. Für nationale Begegnungen entstehen 3.856 Plätze, 2.000 sind bereits im Oberrang montiert, die restlichen Kapazitäten fließen in den Stehplatzbereich. Bei internationalen Spielen dürfen 1.486 zusätzliche Zuschauer in das Stadion. Die Heimspielstätte des FC Bayern überholt damit das Berliner Olympiastadion (74.649) und reiht sich auf Platz 2 hinter dem Dortmunder Signal Iduna Park (80.667) ein.

Update 13.01.2015: Kapazitätserhöhung genehmigt

Wie der FC Bayern soeben bekannt gab, wurde die Genehmigung der Lokalbaukommission der Stadt München für die Kapazitätserhöhung der Allianz Arena erteilt. Dadurch können nun zu Bundesliga-Partien 75.000 und bei Champions League Begegnungen knapp 70.000 Fans das Spiel live im Stadion verfolgen.

Es ist zu hoffen, dass der Verein, wie im September des letzten Jahres angekündigt, an den Plänen zu einem Saison-Ticket festhält. Der Arbeitskreis Fandialog bietet seit dem Heimspiel gegen Paderborn die freiwillige Registrierung an. Mit einem Saison-Ticket könnten diejenigen Fans belohnt werden, die sich über den freien Kartenverkauf oder Kartentausch Zugang zur Südkurve ermöglichen, um die Mannschaft von dort zu unterstützen. Dafür müsste diese aktuelle Genehmigung über den Juli 2015 hinaus erweitert werden.

Neu ist ein auf Grundlage einer Anwesenheitsanalyse personalisiertes Saison-Ticket. Dort, wo derzeit der Check-In Schalter neben dem Stand des Club Nr. 12 zu finden ist, wird man ab dem Heimspiel gegen Paderborn am Dienstagabend eine freiwillige Registrierung anbieten. Dieses Verfahren wird wohl ähnlich zur Arbeit mit dem Tauschformular funktionieren und dem FC Bayern bzw. AKFD Auswertungsmöglichkeiten bieten. Mit dem Saison-Ticket können sich Fans bei Heimspielen eine Tageskarte persönlich abholen – sollte die Kapazitätserhöhung genehmigt werden. Neben den Dauerkarten gäbe es für stimmungswillige Fans eine weitere Möglichkeit die Mannschaft in der Südkurve zu unterstützen.
»Saison-Ticket bei Kapazitätserhöhung«, Miasanrot.de am 19.09.2014

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  1. Und wohin fließt das Kontingent ?
    Kann mir nicht vorstellen, dass die knapp 2000 Steh-Karten beim AKFD, U21 Tickets, online Tickets usw. landen..

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Wenn die Kapazitätserhöhung durch ist, wird es eine Art “Season Pass” geben. Dafür kann man sich seit dem zweiten Heimspiel der laufenden Saison bereits beim Arbeitskreis Fandialog registrieren, damit diejenigen belohnt werden, die sich am häufigsten über Online-Ticketing etc. Südkurven-Karten organisiert haben. Wir haben dazu auch einen Artikel im Blog.

  2. Ja davon hab ich gelesen Jan, sogesehen müsste ich diesen Season Pass bekommen, weil ich mich an jedem einzelnen spieltag beim AKFD eintragen hab lassen.

    Bloß der FCB schrieb dazu, dass es diesen Season Pass (Saison karte) ab der nächsten Saison geben wird. Oder jetzt doch noch während dieser Saison?(was für mich wenig Sinn machen würde einfach mitten drin “fast Dauerkarten” zu verteilen.

    Jemand nähere Informationen?

  3. Der Teil im SZ Artikel ist dann noch wichtig bzgl. der Mindestnutzung, die dann ja Auflage ist auch langfristig die Kapazitätserweiterung genehmigt zu bekommen:

    “Wir sind zuversichtlich, dass wir das hinkriegen”, sagt Markus Hörwick, Sprecher des FC Bayern. Bei den beiden Testläufen seien nur 2000 Vereinsmitglieder im Münchner Westen per E-Mail und Newsletter über das neue Angebot informiert worden. “Da ist noch viel Luft nach oben. Vor allem, wenn sich erst einmal herumspricht, dass man so kostenlos, schnell und bequem zum Stadion kommt.”

    War also bisher wohl eher die Sorge, dass es dann zu Überlastungen beim Shuttleservice (was ihn dann auchs schnell in Verruf bringen könnten) kommen könnte und kann bei Bedarf also locker dann weiter gepusht werden wenn es bzgl. der Mindestnutzung kritisch würde..

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Der Münchner Merkur hat noch angemerkt, dass die Mindestnutzung des Shuttle-Service vor allem bei Spielen unter der Woche (CL) und bei den Top-Spielen zum Tragen kommt. Kann mir nicht vorstellen, dass man sie wie zuletzt gegen Freiburg erfüllt bzw. überhaupt erfüllen muss, weil sowieso alles wesentlich ruhiger zugeht.

  4. Was ist denn mit dem Satz “Partien, die sicher nur auf dem Papier als ausverkauft gelten” gemeint? Meint ihr, dass bei den Spielen so viele Dauerkarteninhaber daheim geblieben sind oder wie?

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Es waren auch kurz vor dem Spiel noch sehr viele Karten im Zweitmarkt. Soweit ich es noch im Kopf habe 2-3 Tage zuvor sogar mehrere hundert Stück. Die Tickets gelten natürlich als verkauft, auch wenn sie keinen Abnehmer im Zweitmarkt finden und der Käufer nicht kommt. Gegen Freiburg und Moskau war sehr auffällig, wie viele Plätze im Stadion leer waren. In der Kurve fällt das nicht auf, die ist immer gut gefüllt, aber Sitzschalen ohne Person drauf sticht ins Auge.

  5. So ganz kann ich den Eiertanz nicht nachvollziehen, auch wenn die Kapazitätserhöhung jetzt endlich durch ist.

    Rechnet man die Fahrgastzahlen beider Shuttletage zusammen, wurde nicht mal ein U-Bahn-Langzug komplett gefüllt, der ca. 900 Plätze hat.

    Soll der Shuttle tatsächlich eine ernste Alternative sein, ist in meinen Augen ein Zehn-Minuten-Takt wenig attraktiv. Abgesehen davon, daß man, ausgehend von einer zweistündigen Betriebszeit bei einem Einsatz von Gelenkbussen (105 Plätze), in diesem Zeitraum keine 2000 Fahrgäste, sondern maximal 1250 transportiert. Das ist nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein.
    Ein Fünf-Minuten-Takt sollte es schon sein, das ein Anreiz geschaffen wird, sich auf die zugige Donnersbergerbrücke zu stellen. Selbst damit kompensiert man die höhere Kapazität des Stadions am Kurt-Landauer nicht.

    Aber gut, es soll nicht der Schaden des FCB sein, der sich zukünftig auf mehr Zuschauer freuen darf.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. In einen Gelekbus gehen wesentlich mehr als 105 Personen rein. Ich bin am Dienstag mit einem gefahren und mit Sitz- und Stehplätzen haben wir über 200 Personen gezählt. Die Fahrzeit betrug lediglich 35 Minuten.

    2. bei der nötigen Entlastung um die Zusatzkapazität in der Allianzarena auszugleichen ist natürlich noch zu bedenken dass nur ein Teil dieser zusätzlcihen Zuschauer mit der U6 (viele kommen ja auch per Bus/Auto) anreisen würde, also auch nur ein Teil stattdessen mit Shuttlebussen auszugleichen ist..

  6. Wenn bereits 2.000 zusätzliche Sitze montiert wurden, die bisher nicht genutzt wurden, warum dürfen bei internationalen Spielen dann nur 1.486 zusätzliche Zuschauer rein? Bleiben dann 514 Plätze weiterhin leer?

  7. Also ich hab alle 9 Bundesliga Spiele besucht und diese auch vom AKFD bestätigen lassen, d.h. im Prinzip müsste ich die Zusage fürs personalisierte Saisonticket erhalten.
    Bin ich mal gespannt ob was vom FCB kommt.

  8. Bin gespannt, wie sich der Wegfall der Einlasskarten auf das Online-Kontingent auswirkt. Unter dem entsprechenden Posting des Clubs Nr. 12 bei Facebook gibt es jetzt schon den Tipp an DK-Besitzer (!), die früher Tauschkarten nutzten, auf das Online-Kontingent zuzugreifen und ihre Dauerkarte halt “weiterzugeben”.

    Das wären eher schlechte Nachrichten für die FCB-Server am Freitagmorgen, und natürlich für die Mitglieder, für die das Online-Ticketing (neben Zweitmarkt) nach Absagen die wichtigste Möglichkeit darstellt, legal und zu fairen Preisen an Tickets zu kommen.

    Die Hoffnung, dass die entsprechenden DK-Besitzer wenigstens ihre DK in den Zweitmarkt einstellen, dürfte gering sein, denn schließlich wollen die ihre DK behalten – und müssen sie deshalb nutzen (oder halt dafür sorgen, dass sie genutzt wird. *hust*)

    Ich für meinen Teil hab während der Registrierungsaktion ein Spiel verpasst. Das wird wohl eher nicht reichen.

    Trotzdem natürlich insgesamt sehr erfreuliche Nachrichten, sowohl der Ausbau als auch das Saisonticket für motivierte Kunden. ;-)

  9. […] wie im September 2014 angekündigt, ein Tageskartenabo für die Südkurve München ein. Nach der Genehmigung der Kapazitätserweiterung entstehen einige Änderungen, über die wir an dieser Stelle informieren […]

  10. […] ersten Heimspiel im neuen Jahr an. Zum ersten Mal offiziell vor 75.000 Zuschauern, da es endlich eine Einigung zwischen allen Parteien gab. Der Gegner Schalke 04 ist in der Bundesliga lange ein gutes Pflaster. Das letzte Tor eines […]

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