Vorschau: Atlético Madrid – FC Bayern München
Vor dem Spiel haben wir mit einem Atleti-Fan aus Schottland gesprochen. Kinga verfolgt Atlético seit 2007 und berichtet uns von einer Mannschaft, die in den letzten Jahren europäisches Spitzenniveau erreicht hat.
Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, um unsere Fragen zu beantworten. Könntest Du Dich bitte unseren Lesern kurz vorstellen? Woher kommst Du und wie wurdest Du Fan von Atlético Madrid? Was ist das Besondere an Deinem Verein?
Hallo, mein Name ist Kinga und ich komme aus Schottland. Ich begann im Jahr 2007 Atlético Madrid zu unterstützen, nachdem der Verein Simão Sabrose verpflichtet hatte. Dessen Spielstil hat mich bei der WM 2006 sehr beeindruckt und das nicht nur, weil er einen Elfmeter gegen England verwandelte. Die Saison 2007/08 war eine fantastische Saison für den Verein und hat mich völlig begeistert. Es war nicht immer so angenehm und die Situation war wirklich ziemlich schlecht, bevor Simeone das Schiff stabilisierte. Aber das Leiden ist ein Teil eines Atleti-Fans – und Junge, lassen sie uns leiden!
Atlético spielt wieder eine tolle Saison in La Liga und auch in der UEFA Champions League. Diego Simeone ist ein großer Teil des Erfolges. Was ist seine Philosophie und warum ist er so erfolgreich mit Atlético?
Seit dem ersten Tag an dem Simeone übernahm, hatte der Club eine völlig andere Perspektive. Er ist ein Sieger und er hat diese Mentalität allen Spielern eingeflößt, so dass sie glauben, dass sie besser sind, als sie sind. Es ist ein gegenseitiges Vertrauen zwischen den Spielern und Simeone und das ist sehr klar auf dem Spielfeld. Er mag es, wenn sein Team mit Intensität und Entschlossenheit spielt, Standardsituationen effizient nutzt, Konterangriffe fährt und die Schwächen des Gegners ausnutzt. Einsatz ist nicht verhandelbar.
Es gibt einige Gerüchte über seinen Abschied von Atlético. Was denkst Du darüber?
Es ist unvermeidlich, dass er irgendwann weiterziehen wird und ich werde traurig sein, wenn er das tut. Aber ich glaube nicht, dass Simeones Arbeit hier getan ist. Er baut an seinem Team eindeutig für die Zukunft und es ist sehr unwahrscheinlich, dass er während der anstehenden Transfersperre gehen wird. Außerdem hat er einen Vertrag bis 2020, so wie der restliche Betreuerstab. Also werde ich mir bis dahin nicht zu viele Sorgen machen.
Wie ist Deine Meinung zur Diskussion über die „beste Liga der Welt“? Wie bewertest Du La Liga im Vergleich zur Bundesliga? Welches Bild hat der deutsche Fußball in Spanien?
Ich bin voreingenommen, aber ich glaube, dass La Liga die beste Liga der Welt ist. Wenn man allein auf den Erfolg der spanischen Clubs in den europäischen Wettbewerben schaut, ist die Qualität der spanischen Vereine zu sehen. La Liga, ähnlich wie die Bundesliga, wird öffentlich als eine Liga mit einem spannungsfreien Titelrennen gesehen und es gibt eine riesige Kluft zwischen den Reichen und den Armen. Aber es ist viel spannender geworden, seit wir angefangen haben Real Madrid und Barcelona zu jagen. Wo die Bundesliga der spanischen Liga überlegen ist, ist deren Organisation. Spanische Fußballclubs werden schrecklich geführt – und ich schließe Atleti hier nicht aus – während die deutschen Fußballclubs viel stabiler erscheinen. Auch die TV-Geldverteilung ist viel ausgeglichener als es hier in Spanien ist.
Da Barcelona Punkte in den letzten Spielen liegen lassen hat, seid Ihr in La Liga zurück im Titelrennen. Wie groß sind Deine Hoffnungen auf den Ligatitel und könnte das Titelrennen ein Problem für die Champions League sein? Auch hinsichtlich einiger Verletzungen.
Bei Atleti folgen wir Simeones Mantra von „partido a partido“, was bedeutet, dass wir von Spiel zu Spiel sehen. Dass es aktuell um Titel geht, sollte sich deshalb nicht auf die Mentalität des Teams auswirken oder die Art, wie wir jedes Spiel angehen. Natürlich glaube ich, dass es möglich ist die Liga zu gewinnen. Aber letztlich ist es nicht in unseren Händen, weil Barcelona den direkten Vergleich gegen uns für sich entschieden hat. Unser Spielplan ist wohl auch der schwierigste der drei Vereine, zumal wir zwischendurch noch die Spiele gegen Bayern absolvieren. Ich glaube, wenn man die Atleti-Fans fragen würde, was sie mehr wollen würden, dann würde sich die Mehrheit für die Champions League entscheiden. Wir hatten gerade eine ganze Reihe von Verletzungen in der Abwehr und es sieht aus, als ob Diego Godín zumindest das Hinspiel verpassen wird, aber wir haben glücklicherweise vier starke Innenverteidiger im Team. Unser System macht es den Spielern einfach, wenn sie in das Team kommen.
Lass uns über die anstehenden Halbfinals sprechen. Wie erwartest Du Dein Team gegen den FC Bayern? Hat Simeone verschiedene Taktiken für das Heim- und das Auswärtsspiel in der CL?
Ich erwarte, dass wir in einer ähnlichen Art und Weise spielen, wie bereits gegen Barcelona. Der einzige Unterschied ist, dass Bayern eine körperlich viel stärkere Mannschaft hat. Im Heimspiel werden wir wahrscheinlich das 4-3-3 wählen und von der ersten Minute an eine Menge Druck auf Bayern ausüben, um ein frühes Tor zu erzielen. Wir könnten uns dann ein wenig tiefer fallen und den Bayern den Großteil des Balles überlassen. Auswärts werden wir voraussichtlich ein enges 4-4-2 mit Gabi und Augusto auf der Doppelsechs sehen und versuchen unsere Konter zu nutzen.
Ich erwarte folgende erste Elf: Oblak, Juanfran, Giménez, Lucas, Filipe Luis, Augusto, Gabi, Koke, Saúl, Griezmann, Torres.
Welche Spieler sind der Schlüssel zum Erfolg und wie könnte Atlético Bayern überraschen?
Der erste Spieler, den ich als Schlüssel zum Erfolg benennen würde, ist Koke. Wenn Koke gut spielt, spielt Atleti gut. Unser Aufschwung in den letzten Monaten hängt eng mit Koke zusammen und das ist keine Überraschung. Koke ist der kreative Mittelpunkt im Team. Vor allem seit Arda Turan zu Barcelona gewechselt ist. Simeone gab Koke in letzter Zeit eine zentrale Rolle im Angriff und das hat sich wirklich gelohnt. Er ist auch ein unglaublich fleißiger Spieler, der ordentlich Kilometer macht, defensiv mitarbeitet und das Pressing hoch hält.
Zwei weitere wichtige Akteure, vor allem gegen die Bayern, werden unsere Außenverteidiger Juanfran und Filipe Luís sein. Beide sind wichtig für unser Offensivspiel; hohe Laufbereitschaft, schnell den Ball in die Mitte bringen, eine Anspielstation in der Offensive bieten und Bälle in den Strafraum schlagen. Bayerns Flügelstürmer werden ein großer Test ihrer defensiven Fähigkeiten, obwohl sie nur selten im Eins-gegen-Eins verteidigen, sondern unterstützt werden von einem oder zwei weiteren Spielern die raus schieben.
Ich glaube nicht, dass wir Bayern überraschen werden. Unser Spiel hat nicht viel Unberechenbarkeit, aber Ángel Correa hat in dieser Saison oft einen entscheidenden Anteil als Joker bewiesen und wir sind Experten beim Kreieren von Chancen aus Standardsituationen.
Wo sind Eure Schwächen und wo erwartest Du die Schwächen im Bayern-Spiel?
Unsere größte Schwäche ist es Tore zu schießen. Im Allgemeinen ist dies kein Problem, weil die Menge der Zu-Null-Spiele in der Regel ausreicht, aber ich denke, dass es unwahrscheinlich ist, dass wir gegen Bayern kein Tor fangen. Im Gegensatz dazu glaube ich, dass die größte Schwäche des FC Bayern in der Abwehr liegt – ich denke also, wir werden treffen. Zwar gibt es viele gute Fußballer in Bayerns Verteidigung, ich würde jedoch nicht sagen, dass sie die besten Verteidiger sind. Es wird interessant sein zu sehen, ob Boateng in einem der Spiele gegen uns mitwirken kann.
Wenn Du einen Spieler aus dem Bayern-Kader holen könntest, wen würdest Du nehmen und warum? Gibt es etwas, was Du an den Bayern magst?
Da Tore erzielen unser Hauptproblem ist, würde ich Robert Lewandowski nehmen. Er ist sehr kraftvoll, findet Lücken im Strafraum und hat einen großartigen Abschluss. Er ist auch sehr gut in der Luft. Das ist etwas, was ich mir sehr gut in unserem Spiel vorstellen könnte. Bayern hat ein wunderbares Team mit viel fantastischem individuellem Talent und das Tempo mit dem sie angreifen ist erschreckend, vor allem über die Flügel.
Was sind Deine Erwartungen für beide Spiele und wer wird das Finale erreichen?
Ich erwarte, dass es ein beeindruckender taktischer Showdown zwischen zwei sehr unterschiedlichen Fußball-Stilen sein wird. Eine unaufhaltsame Kraft gegen ein unbewegliches Objekt. Ich denke, Bayern ist Favorit, aber psychologisch liegt uns diese Situation. Hoffentlich können wir die Geister der ’74er Finalniederlage endgültig vertreiben.
Mit Atlético Madrid trifft Pep Guardiola auf sein vermeintliches Kryptonit. Eine nahezu unglaublich kompakte, robuste Mannschaft, die hervorragende Umschaltmomente erzeugen kann.
Als der FC Bayern dieses Los bekam, waren sich alle einig: Härter hätte es die Münchner nicht treffen können. Atlético bringt neben ihrer speziellen Spielweise noch so vieles mehr mit, was für die Münchner am Ende gleichbedeutend mit dem K.O. sein könnte. Die Colchoneros (Matratzenmacher), wie die Rot-Weißen wegen ihrer gestreiften Trikots genannt werden, haben in ihrer Historie vieles mitgemacht.
1962 gewann der Klub den Europapokal der Pokalsieger, 1974 den Weltpokal. Ebenfalls 1974 verlor man gegen den FC Bayern im Finale des Europapokals der Landesmeister. In den 70ern zählte Atlético zu den besten Teams in Europa, doch danach folgte ein großer Einbruch. Unter dem Präsidenten Jesus Gil y Gil (1987 bis 2003) eiferte man dem großen Stadtrivalen Real Madrid nach. Die Entwicklung vom Arbeiterklub zum glamourösen Spitzenklub ging schief. Im Jahr 2000 folgte der Abstieg in die zweite Liga.
Diese Erfahrung sollte aber einem Selbstreinigungsprozess gleichen. Bereits 2002 gelang der Wiederaufstieg in Liga 1 und seitdem geht es stetig bergauf. 2010 gewannen die Rojiblancos sogar die Europa League. Ein Jahr später verpflichtete man Trainer Diego Simeone, der den Verein endgültig in Europas Spitzengruppe führen sollte.
2012 konnte Atlético Madrid erneut die Europa League gewinnen, 2013 holte Simeones Team den spanischen Pokal und 2014 bestritt die Mannschaft nicht nur das Champions-League-Finale, sondern durchbrach mit der Meisterschaft sogar die Vorherrschaft von Barcelona und Real Madrid. Auch in dieser Saison haben sie eine gute Ausgangsposition für die Liga. Dank der kurzzeitigen Krise der Katalanen stehen nun beide Teams bei 82 Punkten. Real Madrid ist der nächste Verfolger mit nur einem Punkt Abstand.
Atlético hat 22 von 35 Ligaspielen zu Null absolviert und insgesamt erst 16 Gegentore hinnehmen müssen. Barcelona (29) und Real Madrid (32) haben deutlich mehr Tore kassiert. Gerade im Estadio Vicente Calderón, wo die Bayern am Mittwochabend das Hinspiel bestreiten werden, scheint die Elf von Diego Simeone nur schwer besiegbar zu sein. In der Champions League hat Atlético erst fünf Gegentore bekommen. Sieben der bisherigen zehn Spiele beendeten die Colchoneros zu Null.
Alleine an dieser Bilanz wird deutlich, was den FC Bayern in beiden Spielen erwartet. Trainer Diego Simeone setzt auf seine Defensive. Man kann sich über Superlativen bekanntlich streiten, aber es gibt nicht wenige, die Atléticos System als das beste 4-4-2 der Welt bezeichnen. Gegen den Ball halten sie die Abstände nahe der Perfektion. Selbst schnelle Seitenverlagerungen des Gegners können sie durch gutes Verschieben auffangen. Sowohl vertikal als auch horizontal sind die Spieler so gut positioniert, dass es für die andere Mannschaft nur schwer ist zwischen die Ketten zu kommen. Die Spielidee ist der Star bei Atlético. So gelang es dem Team auch immer wieder schwere Rückschläge zu verkraften.
Einer davon ist Diego Godín, der sich am Oberschenkel verletzt hat und mindestens für das Hinspiel ausfallen wird. Seine Zweikampfquote von 73% in der Champions League wird damit ebenfalls fehlen. Er zählt ohne Frage zu den besten Verteidigern des Planeten. Zwar kehrte zuletzt Jose Maria Gimenez zurück, doch konnte er kaum Spielpraxis sammeln. Die Innenverteidigung könnte somit ein wunder Punkt in Atléticos Formation sein.
Mit Aggressivität und Zweikampfstärke das Zentrum kontrollieren – das ist das Ziel dieser Mannschaft. Dieses Ziel erreichen sie auch in fast jedem Spiel. Außerdem sind die Anpassungen in ihrem 4-4-2 sehr wichtig. Herausrücken auf der Ballnahen Seite sowie das Zustellen einer Spielfeldzone werden fast perfekt getimed. Es wird nur sehr wenige Momente geben, in denen Atlético durch Herausrückbewegungen schlecht gestaffelt ist. Das macht dieses Team so besonders.
Mit Ball liegt der Fokus vor allem in den Halbräumen. Situative Halbraumüberladungen und daraus resultierende schnelle Kombinationen sind das beliebteste Mittel der Rojiblancos. Zwar ist das 4-4-2 gegen den Ball eine unantastbare Grundformation, doch in Ballbesitz verändert sich das. In der Vergangenheit haben sich häufig die Flügelspieler, meist Koke und Saúl Niguez, in den Halbräumen nach vorne geschoben und das Gebilde in ein 4-2-2-2 verwandelt. Doch auch ein 4-3-1-2 ist eine durchaus denkbare Option. Gegen Barcelona funktionierte dies sehr gut. Im Hinspiel begannen Torres und Carrasco im Sturm, während Griezmann eine Art Zehner spielte.
Auf die Überladungen müssen die Münchner aufpassen. Die richtige Balance ist wichtig, denn lassen sie sich zu sehr ins Chaos bringen, spielt das Atlético in die Karten. In diesen Umschaltmomenten sind Koke und Griezmann der Schlüssel zum Erfolg. Sie sind an den meisten Toren direkt beteiligt und treiben die Konter voran. Hier muss das Gegenpressing der Bayern zwingend greifen, sonst werden sie gnadenlos ausgekontert.
Gabi ist der zentrale Anker der Mannschaft. In der Champions League gewinnt er 50% seiner Zweikämpfe, bringt 85% seiner Pässe an einen Mitspieler, bereitet 2,3 Torschüsse pro Spiel vor und hat im Schnitt 93,7 Ballkontakte pro 90 Minuten. Kontrolliert Atléticos Mittelfeld rund um ihn das Zentrum, hat Bayern so gut wie verloren. Auch für Koke gilt ähnliches. Er ist etwas offensiver ausgerichtet und kommt meist über den rechten Halbraum. Der Spanier bereitet in der Königsklasse 3 Torschüsse pro Spiel vor, hat eine Passquote von 82% und kommt auf ca. 92,3 Ballkontakte pro 90 Minuten. In der Liga hat Koke 13 Torvorlagen und fünf Tore. Dementsprechend ist er auch im Vergleich zu Saúl (vier Tore, zwei Assists) und Gabi (1 Tor, 3 Assists) der gefährlichste Mittelfeldspieler des Teams. Eine denkbare Option wäre auch, dass Simeone Griezmann in den Sturm stellt und mit Augusto das Mittelfeld verstärkt.
Vorne hat Atlético ein Luxusproblem. Griezmann ist gesetzt. Er spielt entweder etwas hängend auf der Zehn oder als zweiter Stürmer. Der Franzose ist viel unterwegs und hilft auf dem Platz meist da aus, wo er Überzahl schaffen kann. Durch sein Tempo und seine technischen Fähigkeiten ist er aber gerade in Umschaltmomenten sehr gefährlich. Es könnte sein, dass Guardiola hier Alaba einsetzen wird, um Griezmanns Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Der variable Stürmer hat in der Liga schon 20 Tore erzielt sowie fünf weitere vorgelegt. Auch in der Champions League konnte er sechs Treffer und einen Assist beisteuern.
Fernando Torres ist nach anfänglichen Schwierigkeiten nun häufig gesetzt. In der Liga erzielte er neun Treffer und bereitete vier vor. Correa und Carrasco ergänzen den Angriff. Beide sind sehr gute Konterspieler sowie ideale Stürmertypen für Diego Simeone. Ein Doppelsturm bestehend aus Torres und Griezmann ist wohl die wahrscheinlichste Variante.
Zusammengefasst müssen die Bayern eines erreichen: Kontrolle im Zentrum. Schaffen sie es dort die Zweikämpfe sowohl mit als auch ohne Ball zu gewinnen, haben sie gute Chancen auf ein Weiterkommen. Gabi, Koke und Griezmann dürfen nicht in ihr Spiel finden. Sollten die Bayern im Hinspiel in Rückstand geraten, kommt auch die unglaubliche Atmosphäre im Vicente Calderón dazu. Diego Simeone wird dieses Publikum voran treiben. Der FC Bayern muss cool bleiben und trotz aller Offensiv-Schwierigkeiten geduldig an seine Chance glauben. Ein zu vertikales Spiel könnte in Ungenauigkeiten resultieren. Dennoch darf das Tempo aber nicht vernachlässigt werden.
Die Mannschaft von Pep Guardiola trifft zwar vermeintlich auf ihren Kryptonit, hat aber auch das nötige Werkzeug um das zu widerlegen. Ein genaues Gegenpressing, gute Positionierungen im Mittelfeld und eine fluide Ballzirkulation sind die Grundfähigkeiten, die Bayern in den Duellen mit Atlético abrufen muss. Ballverluste sind nie auszuschließen, aber gerade die einfachen gilt es zu minimieren.
Ganz Europa darf sich auf ein Duell zweier Spitzenteams freuen, die unterschiedlicher nicht sein können. In diesen Spielen gibt es keinen Favoriten mehr und wer am Ende das Finale erreicht, entscheiden neben der taktischen Ausrichtung auch Tagesform und Glück.
Statistiken zum Spiel
Alle Spiele gegen Atlético Madrid
- FC Bayern München 1:1 n.V. Atlético Madrid (Europapokal der Landesmeister, Finale 1974)
- FC Bayern München 4:0 Atlético Madrid (Europapokal der Landesmeister, Finale 1974)
Bilanz
- Die Bilanz der beiden ist überschaubar. In zwei Spielen konnten die Münchner sich 1974 schließlich durchsetzen und gewannen so den Europapokal der Landesmeister.
Fun Facts
- Diego Simeone erreicht mit Atlético zum zweiten Mal in drei Jahren das Halbfinale der Champions League. Bayern ist jetzt zum fünften Mal in Folge dabei.
- In einem Europapokal-Halbfinale hat Atlético noch nie zu Hause verloren. Drei Siege und ein Unentschieden lautet die Bilanz.
- Die letzte Heimniederlage gegen ein Team aus der Bundesliga gab es für Atlético in der Saison 1996/97 gegen Borussia Dortmund. Seitdem gab es fünf Mal keinen deutschen Sieg. Insgesamt holten sie in 16 Heimspielen gegen deutsche Mannschaften elf Siege, zwei Unentschieden und verloren lediglich drei Mal.
- Atlético hat 24 der letzten 29 Europapokalspiele zu Hause gewonnen. Neben dem FC Rubin (2012/13 in der Europa League) konnte in dieser Phase nur Benfica im Vicente Calderón gewinnen.
- Der FC Bayern schied zwei Mal in Folge gegen ein spanisches Team im Halbfinale aus.
- Nur zwei der letzten zwölf Spiele konnte Bayern in Spanien gewinnen. Acht verloren sie und zwei endeten Unentschieden.
- Die Gesamtbilanz in Spanien für die Münchner: 23 Spiele, 6 Siege, 5 Unentschieden, 12 Niederlagen.
- Insgesamt spielten die Bayern 49 Mal gegen spanische Klubs im Europapokal. 23 Siege, 12 Unentschieden und 14 Niederlagen lautet die Bilanz.
- Guardiola gewann nur zwei der letzten neun Auswärtsspiele in der Champions League.
- Der FC Bayern konnte seit dem 2:0-Erfolg beim FC Arsenal im Achtelfinale der Saison 2013/14 keines der letzten sieben K.O.-Spiele in der Fremde gewinnen.
- Als Trainer gab es nur ein Aufeinandertreffen von Simeone und Guardiola, das der Katalane für sich entschied (2:1 mit Barcelona bei Atlético am 26. Februar 2012).
- Als Barcelona-Trainer spielte Guardiola zehn Mal gegen Atlético, gewann davon acht Partien und verlor zwei.
- Atlético blieb in den 208 Liga-Spielen mit Simeone als Trainer 101 Mal zu Null. Bayern schoss in ebenfalls 208 Liga-Spielen jedoch nur 23 Mal kein Tor.
- Bayern gewann neun der letzten zehn Spiele, Atlético die letzten fünf Ligaspiele.
Fünf Thesen zum Halbfinale
- Im Hinspiel fallen maximal zwei Tore.
- Bayern wird im Hinspiel nicht gewinnen.
- Das Rückspiel geht an die Münchner.
- Die Bayern werden in beiden Spielen treffen.
- Der FC Bayern München wird das Finale erreichen.
Drei von fünf Thesen aus der Hertha-Vorschau sind eingetroffen. Die Quote steht nun bei 30/55 richtigen Thesen und 54,54%.