Vorschau: FC Bayern München – SC Freiburg
Als Heynckes das letzte Mal gegen den SC Freiburg an der Seitenlinie stand, stellte er mit dem FC Bayern einen neuen Punkterekord auf. Dank eines Tores von Emre Can gewannen die Münchner mit 1:0 und bauten so ihr Konto auf 84 Zähler aus. Am Ende sollten es 91 Punkte sein. Freiburg schloss die Saison immerhin als Fünfter ab. Nun ist der Münchner Erfolgscoach zurück und im ersten Duell darf er sich gleich mit Christian Streich messen, der sich im Abstiegskampf befindet.
Bereits auf der ersten Pressekonferenz sprach Heynckes von Dingen wie taktischer Flexibilität oder Anpassung – von Dingen, die man in München lange nicht gehört hatte. Auf dem Trainingsplatz sind die Zonenmarkierungen zurückgekehrt. Sie erinnern stark an die Tage, in denen tagein, tagaus das Positionsspiel trainiert wurde. Der FC Bayern ist dahingehend mittlerweile eingerostet. Das Aufbauspiel ist solide, die Bewegungen im Mittelfeld eher wenig unterstützend und auch der Angriff hat sich als einzelner Mannschaftsteil abgespalten. Einheit sieht anders aus.
Die Aufgabe des Trainerteams ist also einerseits, der Mannschaft wieder ein taktisches Korsett zu verpassen. Klare Abläufe wurden bereits in der ersten Woche trainiert und die markierten Zonen deuten darauf hin, dass strukturelle Probleme schon erkannt wurden. Mit Peter Hermann kam der Trainer, der sich damit beschäftigen wird.
Jupp Heynckes hingegen ist der Meister des Managements. Er wird nämlich andererseits dafür sorgen müssen, dass das Team die taktischen Ideen der Trainer akzeptiert und sich unterordnet. Alle sollten wieder ein Ziel verfolgen und mannschaftlichen Zusammenhalt präsentieren. Am ehesten kehrt der Erfolg zurück, wenn sich jeder auf demselben Weg zum Ziel befindet und niemand einen Alleingang wagt.
Dortmund ist fünf Punkte enteilt und weitere Schwächen sollten sich besser nicht offenbaren. Der BVB hat sein härtestes Programm zwar noch vor sich, doch auch für die Bayern werden die nächsten Wochen heiß. Umso wichtiger, dass das Feuer an der Säbener Straße zurück ist. Die Einstellung in den ersten Trainingseinheiten war eine komplett andere, auch die Stimmung war spürbar besser. Das merkten die Verantwortlichen des Klubs und alle, die in der ersten Heynckes-Woche dabei waren.
Jupp Heynckes ist gewiss kein Rentner, der diesen Job macht, weil ihm nichts anderes übrig blieb. Er ist ein sehr guter Trainer, der während der letzten 4 Jahre nicht geschlafen hat. Und er brennt. Er brennt auf diese erste Partie am Samstag gegen den SC Freiburg. Das überträgt sich auch auf die Mannschaft, die mit einem Ehrgeiz bei der Sache war, den es unter Ancelotti höchstens zu Beginn gab.
(Foto: Alex Grimm / Bongarts / Getty Images)
Spielvorschau: Hohe Intensität
Die Breisgauer werden den Rekordmeister aber direkt herausfordern. Traditionell weiß Christian Streich, wie er es den Münchnern besonders schwer macht. Sein SC steht für extrem hohe Intensität.
Laufbereitschaft, Fallen und Lösungsmöglichkeiten
Nicht selten trauten sich die Freiburger gegen den FCB ein höheres Mittelfeldpressing zu. Dabei ließ sich gerade in den letzten direkten Duellen ein 4-2-2-2 als Grundformation erkennen; vorne zwei Angreifer, die das Aufbauspiel der Bayern störten, aber stets die Balance und Verbindung zum eigenen Mittelfeld hielten. Dahinter dann zwei Halbraumspieler, die gemeinsam mit den beiden Sechsern und den Stürmern eine Art Sechseck bildeten.
Diese Formation gegen den Ball erfordert einerseits viel Laufbereitschaft, stellt andererseits aber auch einige Fallen für den Gegner auf. Wenn die Bayern sich dort durchs Zentrum kombinieren wollen, brauchen sie eine gute Raumaufteilung vor der Abwehr.
In Freiburg hatten sie zuletzt Probleme, weil Vidal sich ständig dem Druck entzog und Xabi Alonso in einer 3-1-Staffelung alleine blieb.
Denkbar ist auch, dass die Breisgauer auf eine flexible Fünferkette setzen. Dann werden sie das Zentrum dicht halten, um die Bayern zu Flanken zu zwingen. Zuletzt klappte dies bei anderen ja ganz gut.
Es wird darauf ankommen, wie der Rekordmeister die erste Pressinglinie des Sportclubs überspielen kann. Lösungen dafür gibt es viele: einrückende Außenverteidiger, Dreierkette, spielstarke Sechser, gute Besetzung im Achter- und Zehnerraum, um die gefährlichen Zonen zu überspielen – unter Heynckes und Hermann lässt sich noch nicht sagen, was davon realistisch ist und was nicht.
Fakt ist aber, dass das Gefühl zurückgekehrt ist, dass da ein Team an der Seitenlinie steht, das sich Gedanken macht. Vor allem über taktische Prozesse. Die braucht es auch, um den Flankenfokus zu entschärfen und das kreative Kurzpassspiel zu reaktivieren.
Die individuelle Klasse des FC Bayern ist zwar so stark, dass man die Spieler fast nur richtig positionieren muss, um gegen den durchschnittlichen Bundesligisten erfolgreich zu sein. Das zeigte sich beispielsweise auf Schalke.
(Foto: Patrik Stollarz / AFP / Getty Images)
Das Ziel: Chancen herausspielen
Wenn dann aber noch jemand kommt, der die Basics des Positionsspiels zurückbringen kann, dann ist das Potenzial riesig. Das Ziel für die Partie gegen den SC Freiburg ist deshalb klar: Chancen herausspielen.
Wege durch die Halbräume zu finden, Passdreiecke zu bilden und endlich wieder kombinativ in den Strafraum des Gegners einzudringen, das sind die Aufgaben für die nächsten Wochen. Gegen Freiburg sollte es zumindest erste Ansätze davon zu sehen geben und die wird es brauchen.
Christian Streichs Team wird den Bayern alles abverlangen wollen. Sie sind an guten Tagen in der Lage, Lücken mit enormer Laufarbeit schnell zu schließen. Stottert die Ballzirkulation der Heynckes-Elf auch nur ein bisschen, weil es keine Anspielstationen gibt, wird das Pressing des SC zuschlagen.
Allerdings wird es sehr wahrscheinlich auch viele Lücken geben. Kein Team ist in der jungen Saison so anfällig in der Defensive wie der SC Freiburg. Fast 20 Torschüsse kassieren die Breisgauer pro Partie. Umso beeindruckender, dass sie dennoch drei Mal ohne Gegentor blieben. Unter anderem gegen den BVB, dem sie das Zentrum auch in Unterzahl sehr eng machten. Können sie in München diese Leistung aber nicht abrufen, droht ein dunkler Nachmittag gegen den FC Bayern, der aus der Krise herauskommen möchte.
Die Spieler stehen in der Verantwortung
Die Mannschaft des Meisters wurde zuletzt vielerorts kritisiert. Wie kann es sein, dass der Menschenflüsterer Ancelotti ausgerechnet auf menschlicher Ebene gescheitert sein soll? Ist die Qualität vielleicht einfach nicht höher?
Nun liegt die Verantwortung bei den Spielern, der Öffentlichkeit das Gegenteil zu beweisen. Sie haben einen neuen Trainer bekommen, der sich tagtäglich stundenlang mit den Baustellen des Vereins beschäftigen wird. Mitgebracht hat er einen Co-Trainer, der die Fähigkeiten mitbringt, um das taktische Korsett enger zu schnüren.
Die Bedingungen für einen frühen Wendepunkt in der Saison sind gelegt. Es gibt keine Alibis mehr und die Spieler werden jetzt unter Beweis stellen müssen, was sie drauf haben. Diagonalität im Passspiel, schnellere Seitenwechsel, eine höhere Genauigkeit in den eigenen Aktionen sind Basics, die schon gegen Freiburg erkennbar sein sollten. Gerade an der Passgenauigkeit hat das Trainerteam unter der Woche viel gearbeitet.
(Foto: Christof Stache / AFP / Getty Images)
Immer und immer wieder coachte Peter Hermann die Spieler und griff verbessernd ein. Seine Stimme hallte über den gesamten Platz, während Heynckes im Hintergrund still analysierte. Eine Intensität und Akribie war erkennbar, die es am Wochenende gegen hochmotivierte Freiburger braucht.
Jetzt gilt es, das Feuer vom Trainingsplatz auf den Rasen der Allianz Arena zu übertragen. Am besten mit ersten taktischen Ideen und mindestens einer Einstellung, die dem „Mia san mia“ des Klubs wieder gerecht wird.
Wissenswertes zum Spiel
- In 17 Aufeinandertreffen in München gelang den Freiburgern kein einziger Sieg. 2 Unentschieden und 15 Niederlagen stehen auf dem Konto.
- Alexander Schwolow (Torhüter der Gäste) zeigt in der Liga die meisten Paraden pro Spiel (4,3).
- 6 Tore erzielten die Münchner in der Liga aus Standards und 10 aus dem Spiel heraus. Kein Team schlägt so viele Flanken pro Spiel wie die Bayern (7,4 von 25,4 kommen durchschnittlich an). Zu wenig spielerische Qualität.
- Anpfiff ist am Samstag um 15:30 Uhr (Sky überträgt).
Expertentipp
Im Expertentipp tippt ein externer Experte den Spielausgang. Für den richtigen Tipp gibt es drei Punkte und für die richtige Tendenz (Sieg, Unentschieden, Niederlage) einen Punkt. Verglichen wird dies dann mit einem zweiten Expertentipp, der vom Autorenteam von Miasanrot.de kommt. Am Ende der Saison wird sich zeigen, ob die eingeladenen Experten mehr Punkte erreicht haben, als die Redaktion.
Marc Schwitzky lag mit seinem 1:1 zumindest tendenziell richtig. Deshalb steht es nun nur noch 11:8 für die Redaktion. Nun stellt sich Sven Metzger (Füchsletalk auf meinsportradio) dem Duell mit Bettina, die unsere Redaktion vertritt.
Sven: Jupp, Jupp und nochmals Jupp. War sonst noch was? Ach ja, der SCF kommt nach München. Und das mit schon in den letzten Wochen deutlich mehr defensiver Stabilität, sowie einem gegen Hoffenheim äußerst sehenswertem Angriffspressing und Offensivspiel. Ob das reicht, um in München endlich mal wieder was zu holen? Ich glaube nicht, und tippe deshalb auf ein 3:0 für die Bayern.
Bettina: Der Enthusiasmus, den Heynckes’ Rückkehr entfacht hat, ist überall spürbar und wird sich auch auf dem Feld zeigen. Ein mutig auftretendes Freiburg wird gegen den frischen Wind trotz allem keine Chance haben, und auch Sven Ulreich wird sich anstecken lassen und seinen Kasten sauber halten – 3:0.
Am Wochenende kann es passieren, dass die Spielanalyse am Abend nachgereicht werden muss. Sie wird aber definitiv erscheinen.
Kann man sich die Spiele irgendwo im nachhinein anschauen? Bin auf einer Firmung und würde trotzdem gerne die erste Jupp Partie komplett anschauen. Bayern TV und Sky hab ich nicht, gibts da irgendwelche Internetseiten. Danke schon mal im Voraus.
Schön, dass ich zwei Mal im Jahr auch etwas von hier lesen kann, was zumindest ein bisschen den SCF betrifft. Finde es immer wieder schön eure Plattform zu besuchen.
2 Dinge:
1. Streich hat auf der PK eine sehr schöne Geschichte über Heynckes erzählt. Sie betraf das Rückspiel der Saison 2011/12 (damals war Petersen noch bei euch im Kader). Streich ist gerade erst zur Winterpause Cheftrainer geworden. Das Spiel ging 0:0 aus. Streich kann sich wohl noch sehr gut daran erinnern, dass Heynckes nach dem Spiel auf die Freiburger zugegangen ist, sie gelobt hat und ihnen mut gemacht hat. Freiburg stand damals auf dem 18. Platz und spielte daraufhin eine tolle Rückrunde. Natürlich nicht nur wegen Jupp, aber Streich rechnet ihm das wohl immer noch hoch an. Wollte ich mal an euch weitergeben.
2. Es stimmt, dass die letzten Spiele gegen euch meist im 4-2-2-2 bzw. 4-4-2 bestritten wurden. Allerdings würde ich stark bezweifeln, dass es dieses Mal auch so sein wird. Gegen Leverkusen ist das ordentlich in die Hose gegangen. Seitdem ist Freiburg auch auf die Dreierkette mit Schuster als ZIV, der manchmal ins Mittelfeld aufrückt, umgestiegen. Bin mir recht sicher, dass wenn Heynckes nicht selber auf Dreierkette umstellt der SCF im 5-3-2 pressen wird. Falls ihr doch drei IV aufstellen solltet: 4-4-2 oder auch 5-2-3.
Ansonsten habt ihr das Freiburger Spiel sehr gut getroffen. Ich wünsche euch mit eurer Plattform noch alles gute und hoffe dafür auf eine Niederlage eures Lieblingsvereins am Samstag.
Habe es diesmal verpasst, eine Einschränkung zu schreiben. Formationsraten ist ohnehin immer Lotterie. Die Art und Weise der Freiburger wird denke ich dieselbe sein. Fünferkette mit gut rausschiebenden AV kann gerade in München natürlich sinn machen. Danke für den hinweis und das Lob.
Ich habe den Punkt mal ergänzt.
Hach ja… Ich gönne dem SC nen Auswärtspunkt.
Lokale Verbundenheit :)
Der FCB hätte ruhig noch das Spiel abwarten können und dann Jupp holen.
Aber ich denke der FCB wird deutlich gewinnen mit 4:0 aus 4 Torchancen.
*EDIT* da ist im commentaar ein link pro halbzeit
// Das teilen solcher Links unterlassen wir bitte. -Jan
Danke, hab schon lange nach so etwas gesucht. Hast mir den Tag gerettet.
Hab grade durch Zufall noch eine Seite gefunden, falls es Leute gibt, die das selbe Problem haben.
*EDIT*
// Die Verlinkung solcher Seiten unterlassen wir. -Jan
Jupp Jupp Hurra. Die Karten werden neu gemischt, jeder will einen Stammplatz und gibt sein Bestes. Heimvorteil plus einen Gegner im Abstiegskampf, könnte/sollte interessant werden. Habe mich lange nicht mehr so sehr auf ein Spiel meiner Roten gefreut.
Meine Fünf Thesen zum Spiel:
1. Bayern München gewinnt mit einer dominanten Leistung.
2. Die Gastgeber erzielen mindestens zwei Tore.
3. Ulreich kassiert keinen Treffer.
4. Martinez, Müller und Vidal stehen in der Startelf.
5. Lewandowski erzielt mindestens einen Scorerpunkt.
Im letzten Spiel trafen drei von fünf Thesen zu. Meine Trefferquote liegt bei 58%. (Insg. 29 von 50 richtig)
Wie willst du den ersten Punkt messen? Ballbesitz?
Ich bin mal gespannt auf die Leistung, und ob man wirklich einen Unterschied merkt. Bei Ulreich könntest du recht haben, ist ja Tageslicht morgen ;)
Bei Vidal mache ich ein Fragezeichen, wenn er fit ist, wird er vermutlich spielen, wobei ich anstatt zwei “Staubsauger” doch eher jemanden für das kreative Moment einsetzen würde. Da Müller wohl gesetzt ist bleibt eine Planstelle für Rudy, Thiago, Vidal und Tolisso.
Ich messe das auch am Ballbesitz aber viel mehr daran, dass Freiburg sich kaum Torschüsse erarbeitet, nur selten in die Hälfte der Münchener kommt, quasi ständig mit Lücken schließen und sonstigem Verteidigen berschäftigt ist. Dann können die Bayern auch nur 1:0 gewinnen, spielten aber dominant . ein kontrolliertes 1:0 ist ein stärkeres Ergebnis als ein klappriges 2:0 oder 2:1. Bayern gewann gegen Anderlecht 3:0, war aber kein bisschen dominant und hatte das Spiel nicht so richtig im Griff.
Ich sehe Martinez und Vidal nicht beide im Mittelfeld, das wäre rendonant und wenig kreativ. Martinez könnte durchaus als IV beginnen mit Vidal und Thiago davor und davor dann Müller in seiner Paraderolle. Ich tippe auch deshalb auf Javi Martinez, weil er kein Länderspiel bestritten von Minute 1 an mit Jupp trainieren konnte, anders als Hummels und Boateng. Außerdem kennen die beiden sich einfach gut und haben sich gern, beide wissen was sie an dem jeweils anderen haben. :)
Bleibt dennoch ein Stück weit subjektiv.
Martinez wird wieder auf der 6 spielen, das ist für mich relativ sicher. Boateng und Hummels – wenn fit, werden auch gesetzt sein. Jupp wird mit Sicherheit erstmal versuchen ein Korsett zu installieren, dass dasn weitestgehend bestehen bleibt und und nur äußerst situativ geändert wird. Da sehe ich die 4er-Kette, sowie Martinez, Müller und Lewandowski, ggf. Robben.
P.S. nicht um klugzuscheißen, sondern falls du das Wort mal wieder verwenden möchtest, es heißt redundant ;)
Selten so ne angenehme/höfliche Korrektur (PS zu redundant) gesehen online, hats off. Und wo wir schon dabei sind – zum nachfolgenden Kommentar: es heißt eklatant. Auch das nicht schlimm, im Gegenteil, finde es vielmehr toll überhaupt solche gehobenen Ausdrucksformen in nem Internetforum vorzufinden, leider ne ziemliche Ausnahme.
Zurück “zum Text” – ich würde mir für diese Saison weiterhin (auch wenn Müller+James gegen PSG in die Hose ging) am meisten von der Offensiv 3er Reihe, die gegen Schalke auf dem Platz war, versprechen. Also Coman+Müller+James, mit fließender Rotation und eben schon auch relativ unterschiedlichen “Kernkompetenzen”. Die sich aber – zumindest in diesem wohl besten Spiel der aktuellen Saison – ziemlich schön zu ergänzen schienen…
Nach dem Spiel wird man sagen: das müssen zwei verschiedene Mannschaften gewesen sein, die Bayern unter Heynckes und die Bayern unter Ancelotti. So eklatent erwarte ich den Unterschied im Auftreten der Bayern morgen.
Ich finde Bayern wird dieses Spiel klar entscheiden
Also mir geht die Jupp-Verehrung hier im Forum langsam aber sicher gehörig auf den Sack. Was steckt dahinter? Sind das alles schwarzgelbe, blaue und grüne Trolle und Hater, die unseren Club gerne in Schutt und Asche sehen? Ich fordere eine Obergrenze für Trolle.
Oder sind das alles Blinde, die vor lauter Hoffnungslosigkeit sich an einen imaginären Strohhalm klammern und vielleicht in einem Paralelluniversum leben? Was hat denn der Jupp schon geleistet? (zugegeben: ich konnte das Rotbäckchen noch nie leiden) Nach den CL-Siegen ist er doch gefeuert bzw. schon vorher entlassen worden. Hat er beim FCB irgendeine geniale Idee gehabt, was hat er an dem übernommenen Van Gal-Spielstil geändert? Gottseidank nichts, ergo ist er auch nur ein Verwalter wie Carlo – was jetzt, wenn er auch noch Carlos Ideen verwaltet?
Mein Unternehmen würde kaum jemand einstellen, der freiwillig oder unfreiwillig 4,5 Jahre vom Berufsleben absent war. Und schon gar nicht als Führungskraft.
Und wenn schon einer antritt mit dem Argument „Freundschaftsdienst“, was ja im Klartext heißt: „wenn’s schiefgeht, macht bitte mich nicht dafür verantwortlich, ich bin ja nur ein Gutmensch und eigentlich wollte ich das gar nicht mehr machen“. Ja was soll denn das, das ist doch ein Freibrief für die Spieler.
Dass die gesamte Presse ihn lobt ist kein Qualitätsmerkmal, sondern eher gemeine Scheinheiligkeit. Denn klar ist, dass 99,9 % der Medien gegen uns sind und sich schon darauf vorbereiten das Jupp’sche Scheitern ordentlich auszuschlachten.
Habt ihr vergessen, wie oft er vor der Presse mit hochrotem Kopf gestammelt hatte, wenn man ihm seine Fehler, sein Zaudern, seine Entscheidungsschwäche vorhielt. Ähnlich wie Börtie, wundert mich eigentlich, dass der noch nicht als Assistenztrainer engagiert wurde und wo steckt eigentlich der Mulle, nachdem er angeblich pleite ist, könnte er sich hier doch noch ein paar müde Euronen locker dazuverdienen?
Die Vorstellungs-PK am Dienstag war wie eh und je eine Peinlichkeitsveranstaltung. Die machen sich doch alle lustig über ihn (SZ-Titel: „wenn Cando zweimal bellt“). Kaum ein Wort zur Spiel- und Trainingsplanung, geht halt einfach weiter so mit der alten Mannschaft – Christian (Streich) wird sich schon diebisch auf den Samstag freuen. Haben wir nur noch sabbernde, grenzdebile und kindische Greise in der Führungsetage?
Also mir ist das alles zu viel Optimismus, der mit fadenscheinigen Argumenten untermauert wird. Wir brauchen keine Vaterfigur, unser Team ist eh überaltert. Wir brauchen auch keinen Vermittler für die unfähige Führungsetage, die sollen sich halt auf die Psycho-Couch legen oder einfach nur verschwinden. Wir brauchen auch keinen Altruisten, der die Millionäre verhätschelt.
Nötig ist ein brillanter und knallharter Motivator und Stratege der voll im Geschäft ist, thats it.
Als langjähriger Bayern-Fan gebe ich natürlich gern zu, dass ich glücklich wäre, wenn wir am 04.11.2017 wieder vor den Gelbschwarzen stehen, Celtic und auch Leipzig abgefieselt hätten und ich würde mich dann auch für die o.a. Unterstellungen (Trolle, Blinde) höflichst entschuldigen (dürft mich dann auch ordentlich fertigmachen) und barfuß nach Altötting laufen (bayerischer Wallfahrtsort) und unterwegs in Rott (Grab v. FJS) eine Kerze anzünden, aber Leute, seid doch bitte mal realistisch, das wird sicher nicht eintreten.
Zieh schon mal die Schuhe aus.
Ich war lange nicht mehr so gespannt auf die Aufstellung und hab lange nicht mehr so 1:1 richtig getippt oder besser: gehofft.
Heynckes wieder da, er trifft so vorhersehbare Entscheidungen, einfach weil sie die besten sind. ღ
Na ja, ich zünd’ auch für dich ’ne Kerze an.