Vorschau: FC Bayern München – Celtic Glasgow
Die werden nämlich heiß. Nach Celtic geht es nach Hamburg und Leipzig, die wiederum wenige Tage später in München zu Gast sind. Anschließend folgen das Rückspiel in Glasgow und das Topspiel in Dortmund. Danach werden die Fans des Rekordmeisters wieder etwas schlauer sein, was die Konkurrenzfähigkeit in allen Wettbewerben betrifft.
Doch es ist wichtig, Schritt für Schritt zu gehen. Freiburg war ein guter Anfang, im Heimspiel gegen Celtic Glasgow sollen die Ansätze noch ein bisschen mehr in Automatismen umgewandelt werden. Glasgow könnte dafür ein sehr guter Gegner sein.
Gegnervorschau: Der Abomeister
In Schottland hat Celtic die Meisterschaft quasi Jahr für Jahr reserviert; 2017 gewannen sie den Titel zum sechsten Mal in Folge. Begünstigt wurde dieser Lauf durch die Insolvenz des schottischen Rekordmeisters – dem Stadtrivalen Glasgow Rangers. 54 Meistertitel holten die Rangers, während Celtic auf mittlerweile 48 kommt. Im europäischen Fußball eine einmalige Sache. Allerdings hat diese Dominanz auch starke Nachteile.
Die fehlende Stärke der Liga wirkt sich auf die Konkurrenzfähigkeit in Europa aus. Der letzte europäische Triumph der Schotten liegt über 30 Jahre zurück. 1983 gewann Aberdeen unter Sir Alex Ferguson den Europapokal der Pokalsieger, der 1972 auch von den Rangers errungen wurde. Celtic wiederum schaffte es 1967 sogar, den Europapokal der Landesmeister zu gewinnen. 2008 standen die Rangers im Finale des UEFA-Pokals, den aber Zenit Sank Petersburg gewann. Bayern-Fans erinnern sich vermutlich an das Ausscheiden gegen die Russen.
Seitdem gab es keine nennenswerten Erfolge mehr in Europa. Celtic Glasgow gelangen zwar vereinzelt Überraschungen gegen Barcelona oder Manchester City, doch wirklich konkurrenzfähig waren sie nie. Aus den längst vergangenen Erfolgen in Europa bildete sich aber eine Mentalität, die hier und da auch als „Celtic Way“ bezeichnet wird.
Die grün-weißen lieben offensiven Fußball. Fast alle Titel der Vereinsgeschichte wurden mit aktivem Angriffsfußball geholt. Auch heute lebt man diesen Stil, wenngleich der Eindruck in Europa ein anderer sein kann. Viele haben nur die Defensivschlachten mit Barcelona im Kopf, wenn sie an die letzten Jahre denken.
Gerade in der heimischen Liga bleibt ihnen aber fast nichts anderes übrig, als auf dominanten Ballbesitzfußball zu setzen. Mit Trainer Brendan Rodgers, der 2016 quasi aus der Premier League kam, hat sich dieser nochmal verbessert. Die vergangene Saison beendeten sie ungeschlagen und sofern sie am Samstag im Ligapokal-Halbfinale gegen Hibernian gewinnen, wären sie seit 60 Pflichtspielen in Schottland ohne Niederlage. Eine unfassbare Dominanz, die einerseits aus eigener Stärke, andererseits aber auch aus fehlender Konkurrenz resultiert.
(Foto: Dean Mouhtaropoulos / Getty Images)
Gerade international verändert sich der Stil von Celtic Glasgow massiv. Dort setzen sie nämlich eher auf Umschaltfußball. Kontrolle ist gegen die meisten Gegner kaum möglich, weshalb ein massives Bollwerk gebildet wird. Bei Ballgewinnen sind sie jedoch bemüht darum, spielerische Lösungen zu finden.
Meist versuchen sie, das Gegenpressing des Gegners mit Kurzpassspiel aufzulösen, um dann schnelle, vertikale Pässe in die Tiefe zu spielen. Diese sollen vermehrt die schnellen Flügelspieler in Szene setzen, um dann überfallartig ins letzte Drittel zu gelangen.
Grundformation ist häufig ein 4-2-3-1, je nach Gegner ist die Besetzung unterschiedlich. Will Rodgers viel Ballbesitz, setzt er eher auf spielstarke Mittelfeldspieler, international dann doch vor allem auf Zweikämpfer. Zudem arbeitet Glasgow gern mit Überladungen auf der linken Seite.
Dort kann auch Kieran Tierney spielen. Ein 20-Jähriger Linksverteidiger, der neben Tempo auch eine ordentliche Ballsicherheit mitbringt. Eine Position davor spielt einer der Schlüsselspieler in Rodgers System: Scott Sinclair. Der 28-Jährige Engländer ist schnell, torgefährlich (10 Tore und 6 Vorlagen in 17 Spielen) und trickreich. Er ist kein sensationeller Außenstürmer, aber einer, der das Niveau Glasgows anheben kann. Über ihn werden viele Umschaltsituationen laufen.
Scott Brown ist im Mittelfeld für die Ballgewinne zuständig. Gegen ihn wird der FC Bayern den Zehner-Raum gewinnen müssen. Seit 10 Jahren spielt er für Celtic Glasgow und in über 400 Pflichtspieleinsätzen hat er alles erlebt. Zwar ist er kein spielerisch wertvolles Element im Team, aber gerade gegen den Ball ist er giftig, aggressiv, und häufig auch zweikampfstark.
Sein Pendant könnte Olivier Ntcham sein. Er ist das technisch stärkere Pendant im zentralen Mittelfeld und somit der Spieler, der die engen Räume während des Gegenpressings der Bayern auflösen soll.
Auch Callum McGregor ist eine Alternative für das Zentrum. Der Schotte gilt ebenfalls als Spieler mit Nadelspielerqualitäten. Er kann auf passablem Niveau Struktur geben und enge Situationen spielerisch auflösen. In der Champions League kam der 24-Jährige erst 25 Minuten zum Einsatz, aber er könnte als Unterstützung für Ntcham eine Option im zentralen offensiven Mittelfeld sein.
Die Linksüberladungen löst Celtic auch gerne mal mit schnellen Seitenverlagerungen auf. Rechts wird mit diesem Prinzip Platz für Patrick Roberts kreiert, der dann ins Eins-gegen-eins gehen soll.
Vorne wird höchstwahrscheinlich Leigh Griffiths auflaufen, der die wenigen Nadelstiche verwerten soll. Er ist technisch ganz annehmbar und abschlussstark. In viereinhalb Jahren erzielte er 92 Tore und bereitete 42 weitere vor.
Auch Moussa Dembélé ist in der Offensive eine spannende Alternative. Ihm fehlt zwar die Spielpraxis, aber er ist technisch überdurchschnittlich gut und schnell. Der 21-Jährige kann von der Bank kommen und Celtics Umschaltmomenten in der zweiten Halbzeit neue Energie geben – entweder als Stürmer oder auf dem linken Flügel.
Was erwartet den FC Bayern?
Alles in allem ist die Qualität Glasgows nicht zu unterschätzen. Sie kommen in großen Spielen häufig über die Emotionalität ins Spiel. Mannschaftstaktisch haben sie große Probleme, wenn die internationalen Riesen ihr Niveau erreichen. Schwächeln diese jedoch, hat Celtic die Qualität, sich in ein Spiel hereinzuarbeiten.
Daraus entstanden dann großartige Defensivschlachten wie 2012 gegen Barcelona, als die grün-weißen zu Hause mit nur 11% Ballbesitz 2:1 gewinnen konnten. Die Realität ist aber auch, dass sie für solche Ergebnisse viel Glück benötigten.
Der FC Bayern muss deshalb zwar respektvoll, aber keinesfalls vorsichtig in die Partie gehen. Es braucht einen selbstbewussten, aber nicht überheblichen Auftritt. Bereits im Gegenpressing können sie die Partie für sich entscheiden. Gegen Freiburg zeigten sie dort erstmals einen strukturierten Auftritt.
(Foto: Christof Stache / AFP / Getty Images)
Das hohe Anlaufen gegen die Breisgauer erinnerte etwas an 2013. Zwar hatten die Münchner wieder ihre Schwächephase, doch zum Einen war diese nur von kurzer Dauer und zum Anderen schafften sie es, nicht erneut komplett einzubrechen.
Können sie Celtic ähnlich einschnüren wie die Streich-Elf, dürfte das Duell eine klare Angelegenheit werden. Heynckes‘ Mannschaft wird viel Ballbesitz haben und kann gegen eine ordentlich strukturierte Defensive, die viel Aggressivität zeigen wird, erneut das Kurzpassspiel im letzten Drittel verfeinern.
Glasgow würde sich freuen, wenn die Bayern wieder flügel- und flankenlastig auftreten. Umso schöner wäre es, wenn der Deutsche Meister die Passdreiecke im Zentrum und in den Halbräumen wiederentdeckt. Ansätze gab es dafür schon am Samstag zu beobachten. Alaba schien sich daran zu erinnern, dass er seinen Flügelpartner auch diagonal vorderlaufen kann, Thiago und Müller besetzten die Halbräume etwas besser und zumindest eine Hand voll Angriffe erinnerte an das Triplejahr, wo die Bayern sich mehrfach in den Strafraum kombinierten, ohne ständig auf hohe Bälle setzen zu müssen.
Für den FC Bayern geht es deshalb nicht nur um drei Punkte, sondern vor allem um spielerischen Fortschritt. Nach Anderlecht, Mainz und Schalke gelang der zweite Schritt nicht. Nun bietet sich im Heimspiel die nächste Chance, endlich einen Aufwärtstrend zu starten – spielerisch, taktisch, und mental. Für Glasgow geht es hingegen von Anfang an darum, so gut wie möglich zu verteidigen, um dann Umschalt- oder Standardsituationen zu kreieren. Ein ungleiches Duell, das nur dann Spannung verspricht, wenn die Bayern es zulassen.
Wissenswertes zum Spiel:
- Mit 70,8% hatte Celtic im September den höchsten Ballbesitzwert Europas. In den beiden Spielen in der Champions League hatten sie durchschnittlich 47,7%. Dafür liegt die Passgenauigkeit bei starken 85,1% – besser als Chelsea, Atlético, Liverpool, Tottenham und RB Leipzig. Nur 12 Teams spielen in der Königsklasse genauere Pässe.
- Kein Team schließt in der Champions League so selten ab wie Feyenoord und Celtic (7,5 Abschlüsse/Spiel). Die Bayern haben bisher die meisten (22,5/Spiel).
- Celtic Glasgow lässt bisher in der Königsklasse nur 10,5 Schüsse pro Spiel zu (Platz 9). Bayern liegt bei 9 pro Partie (Platz 4).
- Die Partie beginnt am Mittwoch um 20:45 Uhr. Das ZDF überträgt ebenso wie Sky.
Expertentipp
Im Expertentipp tippt ein externer Experte den Spielausgang. Für den richtigen Tipp gibt es drei Punkte und für die richtige Tendenz (Sieg, Unentschieden, Niederlage) einen Punkt. Verglichen wird dies dann mit einem zweiten Expertentipp, der vom Autorenteam von Miasanrot.de kommt. Am Ende der Saison wird sich zeigen, ob die eingeladenen Experten mehr Punkte erreicht haben, als die Redaktion.
Im Gesamtergebnis hat sich letzte Woche nicht viel getan. Beide tippten 3:0 und holten somit jeweils einen Punkt. Die Redaktion führt jetzt mit 12:9 gegen die Experten. Diese Woche tippt Daniel Straub gegen uns. Daniel fährt seit 1998 regelmäßig Celtic Glasgow in Schottland und Europa hinterher. Neben Kleeblättern hat er auch eine Vorliebe für Lilien. In der Vorschau hat er uns mit seinen Meinungen und seinem Wissen unterstützt.
Daniel: In (m)einem optimalen Szenario holt, nein klaut sich Celtic mit einem taktisch disziplinierten Spiel einen Punkt in München. In Wirklichkeit gilt es zu verhindern, dass es wie im Spiel gegen das andere Schwergewicht der Gruppe, PSG, eine Packung gibt, und sich zumindest so teuer wie möglich zu verkaufen. Lange die großen Bayern ärgern und das Spiel offen halten, mehr dürfte nicht drin sein. Ich sehe einen ungefährdeten Bayern-Sieg am Mittwoch Abend, Tipp: 3-1, dafür sind die Bayern einfach zu gut.
Jolle: 3:0 für die Bayern.
Bayern kommt auf Touren und Celtic ist ein guter Einspielgegner für die Spiele gegen Leipzig und Dortmund.
Ich erwarte einen klaren Sieg ohne Gegentor mit Rudi für Martinez und James für Coman und eventuell Süle für Boateng.
Schon krass wie es mit Tolisso läuft. In aller Wahrnehmung ist er im Mittelfeld in der Rangfolge Nr. 5.
Er tut mir wirklich leid. Scheint mir ein sympathischer ehrlicher Kerl zu sein.
Hoffentlich wird das noch was. Sonst war es ein teures Vergnügen.
Martinez ist sicher noch nicht fit. Jupp sollte aber auf die Erfahrung in der IV setzten und auf ein spielstarkes MF. James würde ich ein Erfolgserlebnis wünschen.
Krass dass Bayern die meisten Abschlüsse hat.
Wie waren die Werte auf die beiden Spiele RSC und PSG verteilt?
Bin gerade unterwegs. Einfach mal bei whoscored nachschauen, sonst liefere ich morgen nach.
Gegen PSG 16 und gegen RSC 29.
Wobei ich ja eine Statistik, die die Wertigkeit der Chancen miteinbezieht, aussagekräftiger halten würde. Eine in der z.B. auch sowas irgendwie berücksichtigt wird: Flanke kommt scharf rein und dem Stürmer fehlt lediglich eine halbe Schuhgröße zum sicheren Tor. Also Szenen, in denen das ganze Stadion die Luft anhält, die aber, soweit ich weiß, statistisch nicht erfasst werden. Stattdessen fließt der Verlegenheitsabschluss aus 30 Metern 10 Meter übers Tor als Abschluss mit ein.
Das wäre schön. Aber auch da hat man immer viel Interpretationsspielraum (hätte er rankommen können, ja oder nein?)
Das ist ja genau mein Kritikpunkt an Statistiken, der Interpretationsspielraum.
Bestes Beispiel:
Ballbesitz 76%
Ecken 13 zu 1
Abschlüsse 29 zu 6
davon aufs Tor 11 zu 1
Geblockte Schüsse 5 zu 1
Pässe 742 zu 244
Flanken 33 zu 4
Passquote 90%
Tore 3 zu 0
Was für ein geiler Kick! Welch gnadenlose Dominanz! Welch eine Freude für jeden Bayernfan!
Hier nochmal nachzulesen:
https://miasanrot.de/fcb-rsc-anderlecht-hinspiel/
Wenn ich das richtig sehe:
28 Torschüsse gegen Anderlecht, davon 11 auf’s Tor
16 Torschüsse gegen PSG, davon 7 aufs Tor
Im Schnitt komme ich auf 22 bzw. 9
Doen war schneller und 29 gegen Anderlecht stimmt
Tolisso und Rudy auf die Doppelsechs und James für Robben.
Thiago und Robben können eine Pause vertragen.
Ich finde den Rudy Hype schon extrem. In den letzten Spielen hat er mich gar nicht überzeugt. Grade in seinem Zweikampfverhalten und Pressing muss er sich noch deutlich verbessern. Bei Tolisso bin ich weiterhin davon überzeugt, dass er ein super Spieler ist. Sein Passspiel, die Bewegung im letzten Drittel und Dynamik gefällt mir sehr. In der Länderspiel Pause hat er auch zwei sehr gute Partien abgeliefert. Ich hoffe er bekommt seine Chance. mMn ist eher Vidal Mittelfeldspieler Nummer 5.
1. Thiago 2. Martinez 3. Tolisso 4. Rudy 5. Vidal
„Meine“ 5 Thesen zum Spiel:
– Der FCB wird mindestens 3 Tore erzielen
– Lewandowski trifft 2x
– Kimmich und Coman mit jeweils mindestens einem Assist
– Rudy steht in der Startelf
– Tolisso wird eingewechselt
Wenn man die Aussagen von Heynckes ernst nimmt und das sollte man, dann will er zuerst eine Stammmannschaft, die sich einspielt, ehe er die Rotationsmaschine anwirft.
Die Abwehr will er verstärken, um zu 0 zu spielen.
Martinez ist verletzt. Den wird er ersetzen durch Rudi oder seinen alten Spieler Vidal.
Robben hat er wegen seiner vorbildlichen Professionalität besonders gelobt, der gehört zu seiner Stammelf und den wird er in der Startelf spielen lassen.
James hat er ebenfalls gelobt und da er gegen Freiburg nicht gespielt hat, glaube ich, dass er ihn in der Startelf bringen wird. Aber für wen? Da er Müller ebenfalls als Stammspieler und derzeitigen Kapitän zu alter Stärke führen will, bleibt nur Coman der für James in der Startelf weichen müsste.
Sollte Boateng nach der Verletzung und in Anbetracht der vielen schweren Spiele in den nächsten Wochen, langsam aufgebaut werden, steht mit Süle ein erstklassiger Vertreter zur Verfügung.
Bei einer klaren Führung, stehen Vidal, Coman, Rafinha und Tolisso zur Einwechslung zur Verfügung.
So übersetze ich Heynckes Ankündigungen und Strategie.
Das habe ich direkt nach seinem Antritt schon geschrieben und das ist ja im Prinzip auch klar. Das meint er ja u.a. damit, dass er eine Hirarchie einführen will. Das macht er über die vermeintliche Stammformation um (normalerweise) Neuer-Kimmich-Boateng-Hummels-Alaba-Martinez-Müller-(Robben)-Lewandowski.
Die anderen Positionen sind m.E. vakant, auch die von Thiago. Bei Robben könnte er altersbedingt etwas öfter eine Schonzeit ausbauen. Vorne links bleiben Coman/James und um die Position neben Martinez streiten sich halt die meisten Spieler.
Das wird sich mE bis Weihnachten nicht groß verändern. Natürlich wird er je nach Spielstand dann mehr oder weniger wechseln, aber das Gerüst bleibt weitestgehend. Damit ist er auch in der Triple-Saison gut gefahren und macht auch Sinn.
Ancelotti hatte zuletzt überhaupt kein Gerüst mehr, weil er meiner Meinung nach „vogelwild“ rotiert hat, also an allen Ecken und Enden. Das Ergebnis war dass es null Mechanismen mehr gab. Denke das werden wir unter Jupp in den Griff bekommen, zum Leidwesen derer, die öfter draußen bleiben müssen. Aber er wird das schon moderieren, da habe ich im Grunde volles Vertrauen.
Die Formkurve zeigt nach oben, Jupp wird dennoch die beste Elf aufstellen da man in der Gruppe noch punktlos ist. Sollte man zur Halbzeit deutlich führen wird rotiert und es würde dann spannend zu sehen sein wie risikofreudig Heynckes umstellt und wie und ob sich was an der Spielweise und der Stabilität ändert.
Sollte das Spiel allerdings über die erste Halbzeit hinaus spannend bleiben, wird spannend zu sehen sein ob Heynckes die zu besten Guardiola Zeiten erdrückende 5er-Offensive mit Coman, Lewandowski, Müller, Robben + Thiago einsetzt. In vielen Artikeln hier im Blog nannte man sie glaube ich „Line-Up of death“.
Meine Fünf Thesen zum Spiel:
1. Bayern München gewinnt erneut mit einer dominanten Leistung.
2. Die Bayern erzielen mind. ein Tor nach einem Standard.
3. Kimmich liefert einen Assist.
4. Müller und Lewandowski treffen beide jeweils mindestens einmal.
5. Robben spielt nicht die gesamte Spielzeit und wird ausgewechselt.
Zum Spiel gegen Freiburg trafen vier von fünf Thesen zu. Meine Trefferquote liegt bei 60%. (Insg. 33 von 55 richtig)
Edit: Da man gegen PSG punktlos blieb. Habe das grottige Spiel gegen Anderlecht fast vergessen.
Ich bin mal gespannt auf die Aufstellung. Die erste gegen Freiburg war ja tatsächlich relativ leicht zu erraten. Die zweite verrät dafür evtl. mehr.
Ist es wirklich so, dass Jupp vermehrt auf eine vermeintliche erste Elf setzt um sie einzuspielen? Hat natürlich was für sich.
Aber läuft man dann nicht Gefahr, wie schon Carlo vorgeworfen, die anderen Spieler erstmal abzuhängen?
Und keine Rotation? Bei dem folgenden Spielplan und einer vielleicht (??) nicht optimal fitten Mannschaft?
Nach diesem Spiel ist man eventuell schon etwas schlauer.
Gilt genauso wie für die taktische Grundausrichtung. Gegen Freiburg ein nominal sehr offensives 4-2-4, das aber eher defensiv interpretiert wurde.
Defensiv sind wir gegen Freiburg, von den beiden individuellen Fehlern abgesehen, gut gestanden. Aber Celtic sollte da noch mal ein anderes Kaliber sein.
Offensiv hatten wir dagegen größere Probleme uns Möglichkeiten zu erarbeiten, durch eine exzellente Chancenverwertung etwas kaschiert. Das Loch im Zehnerraum, wie fast immer, wieder auffällig. Auch hier die Frage, wird das gegen Celtic reichen?
Oder packt Jupp eben doch was ganz anderes aus?
Fragen über Fragen. Hat natürlich auch was für sich, dass man am 3. Spieltag der CL-Vorrunde schon so richtig dabei sein kann/muss. Da gab es viele Jahre in denen man solchen Spielen sehr gelassen entgegen sehen konnte.
„Ich bin mal gespannt auf die Aufstellung. Die erste gegen Freiburg war ja tatsächlich relativ leicht zu erraten. Die zweite verrät dafür evtl. mehr.“
Sehe ich auch so. Vor dem Spiel gegen Freiburg hatte er 1-2 Trainingseinheiten. Da war zu erwarten, dass er in taktischer und personeller Hinsicht auf Vertrautes setzt. Könnte gegen Celtic aber immer noch sein. Wahrscheinlich wird es noch einige Wochen dauern, bis wir seinen Plan sehen.
„Ist es wirklich so, dass Jupp vermehrt auf eine vermeintliche erste Elf setzt um sie einzuspielen? Hat natürlich was für sich.
Aber läuft man dann nicht Gefahr, wie schon Carlo vorgeworfen, die anderen Spieler erstmal abzuhängen?
Und keine Rotation? Bei dem folgenden Spielplan und einer vielleicht (??) nicht optimal fitten Mannschaft?
Nach diesem Spiel ist man eventuell schon etwas schlauer.“
Generell ein sehr interessantes Thema. Meiner Wahrnehmung nach läuft die Bewertung diesbezüglich zu oft nach folgendem Muster ab:
Wird wenig rotiert – und das Team ist erfolgreich – dann war es richtig auf eine eingespielte Elf zu setzen.
Wird wenig rotiert – und das Team ist nicht erfolgreich – dann war es falsch, nicht zu rotieren.
Wird viel rotiert – und das Team ist erfolgreich – dann war die Rotation der Schlüssel zum Erfolg.
Wird viel rotiert – und das Team ist nicht erfolgreich – dann wr die Rotation falsch. Mangelnde Eingespieltscheit war Schuld am Misserfolg.
Eine solche Bewertung ist natürlich Schmarrn. Ich habe keine Meinung ob Rotation gut oder schlecht ist. Sehr, sehr kompliziertes Thema. Niemand hier, der Sport studiert? Daraus könnte man leicht eine Bachelorarbeit machen. ;-)
Man kann aber schon sagen, dass Jupp 2013 eine klare erste Elf hatte. Ich bin gespannt, ob es diesmal wieder so sein wird.
So ist es! Vieles eine Gradwanderung! Letztlich kommt es auf Ausgewogenheit und Tagesform im Training an, um so wichtiger Fingerspitzengefühl bei den Aufstellungen und noch mehr bei den Wechseln.
Ich denke schon, dass Jupp in erster Linie auf einen eingespielten Stamm setzen wird, der auch nur im Verletzungsfall oder bei wirklich eklatanten Formschwächen auseinander gerissen wird.
Ich sehe da auch die Achse Neuer-Boateng-Hummels-Martinez-Müller-Lewandowski als gesetzt an,dazu Kimmich, Alaba und Thiago, die in den meisten Fällen spielen werden, vielleicht etwas häufiger als die anderen Spieler um der Schonung willen eine Pause bekommen werden. Die übrigen Plätze werden variabel belegt werden, je nach Taktik dürfte dann Vidal oder Rudy den Vorzug bekommen, auch werden Robben und Ribery sicher auf ihre Einsatzzeiten kommen, allerdings keine Stammspieler mehr sein.
Bernat dürfte bei dem gut Spanisch sprechenden Heynckes durchaus Vorteile haben, schlechter als Alaba ist seine Defensivarbeit nicht, und nach vorn vielleicht sogar durchschlagskräftiger. Vieles hängt davon ab,wie er mit Coman bzw.James harmoniert.
James sehe ich vor allem im 10er Raum stark, er ist eigentlich aus der Startelf gar nicht wegzudenken und hat den Nachteil, das Müller gesetzt ist, und unsere alten Heroen Rib und Rob zufriedengestellt werden müssen. Daher hoffe ich, dass James durch ein gutes, strukturiertes Spiel in die Spitze überzeugen kann, denn auch Jupp muss,wird – und kann es sich auch leisten – nicht nur nach Namen und vergangenen Meriten aufstellen! Am liebsten wäre mir im 4-2-3-1 die offensive Mittelfeldreihe Müller-James-Coman, die fleißig Positionswechsel betreibt und den 10er Raum hält. Zusammen mit vertikal agierenden AV und sich nicht nur als Abräumer verstehenden Sechsern dürfte damit einige Offensivwucht zu erreichen sein, die sich dann hoffentlich auch in Tore ummünzt.
Ich weiß nicht, ob das ok ist hier zu posten. Falls nicht tut es mir Leid. Dann Kommentar bitte einfach löschen! Ich weiß es ist praktisch hoffnungslos, aber ich probiere es trotzdem: Hat jemand noch 1-2 Karten für unser Spiel in Glasgow über?