Telekom Cup 2019: Bayern gegen Fortuna Düsseldorf

Christopher Trenner 13.01.2019

Es war das zweite Aufeinandertreffen gegen Düsseldorf in der laufenden Saison. Das 3:3 war sicherlich der Tiefpunkt unter Niko Kovač. Für die Münchner war es die erste Bewährungsprobe fünf Tage vor dem Rückrundenstart der Bundesliga.

Falls ihr es verpasst habt

Der FC Bayern ging mit einem 4-2-3-1 in die Startelf. Überraschenderweise stand Mai in der Innenverteidigung. Zudem durfte Sanches im Mittelfeld neben Goretzka starten. Ansonsten spielte die Elf, die zuletzt das Vertrauen von Kovač erhielt: Neuer, Süle, Alaba, Kimmich, Coman, Gnabry, Müller und Lewandowski.

Die Spielanlage spiegelte das 3:3 aus der Hinrunde nahezu identisch wider. Der FC Bayern hatte viel Ballbesitz. Auf der anderen Seite stand die Fortuna relativ tief im 4-1-4-1 und versuchte gezielt die Passwege der Münchner zu attackieren, um Umschaltsituationen zu erzwingen.

Die Münchner hatten in der achten Minute die erste Chance. Coman setzte sich auf der Außenbahn gegen mehrere Spieler durch. Er zog in den Strafraum doch sein Schuss verfehlte das Tor knapp (8.).

Auf der Gegenseite hatte Lukebakio die erste große Möglichkeit für die Fortuna. Kimmich leistete sich einen Fehler im Spielaufbau und dann ging es schnell. Aus dem Mittelfeld wurde ein langer Ball auf Lukebakio gespielt. Dieser setzte sich gegen Mai durch, aber nur auf der Außenseite, wodurch der Winkel zum Tor sehr spitz wurde. Der Abschluss von Lukebakio verfehlte das Tor (24.).

In der 32. Minute hatten die Münchner die große Chance auf die Führung. Nach einer Flanke von Müller kam Coman zum Kopfball, doch Rensing brachte noch die Finger an den Ball und lenkte die Kugel irgendwie um den Pfosten.

Telekom Cup: Lewandowski gegen Neuhaus und Stöger.
(Photo by Lars Baron / Bongarts / Getty Images)

Nur zwei Minuten später hatte Kimmich nach einem Flachpass von Alaba die Möglichkeit auf das Tor, doch der deutsche Nationalspieler war zu überrascht (34.).

In den letzten 10 Minuten passierte nichts mehr. So endete die Partie 0:0 und wurde im Elfmeterschießen entschieden. Hier vergab auf Seiten der Münchner Alaba. Neuer hielt gegen Stöger. Usami verschoss Elfmeter Nummer 17.

Süle traf anschließend für die Bayern. Die Münchner gehen also ins Finale des Telekom Cups.

Dinge, die auffielen

Wenig Neues

Der FC Bayern zeigte gegen Düsseldorf wenig Neues. Taktisch wurde in dieser Partie keine Änderung probiert. Es blieb beim 4-2-3-1, welches seit dem Spätherbst das feste taktische Konstrukt ist.

Die Doppelsechs Goretzka und Sanches verlangte vor allem Sanches als tieferen Sechser viel im Spielaufbau ab. Dabei zeigte Sanches wie so oft Licht und Schatten. Einige kluge Pässe und interessante Läufe wechselten sich mit Stockfehlern ab.

Im Großen und Ganzen fehlte es aber in der ersten Partie nach der Winterpause an Ideen, wie eine tief stehende Mannschaft auseinandergezogen werden kann. Nach wie vor wanderte der Ball früh auf die Außenbahn. Meist noch im zweiten Drittel. Für Düsseldorf war dies einfach zu verteidigen.

Direktes Spiel

Mit kurzen Kontakten und direkten Pässen versuchten es die Bayern immer wieder Geschwindigkeit in die Partie zu bekommen. Gnabry, Müller, Kimmich und Lewandowski probierten so Tempo aufzunehmen.

Das gelang ab der 25. Minute immer besser und ermöglichte Flanken bzw. Abschluss-Situationen. Diese waren zwar nicht zwingend, aber erhöhten immerhin den Druck auf die Fortuna, die dadurch wesentlich tiefer stehen musste.

Probleme im defensiven Umschalten

Auch im defensiven Spiel gab es wenig Besserungen beim FC Bayern im Vergleich zur Hinrunde. Verloren die Münchner den Ball im Aufbau, sei es durch eine ungenaue Ballbehandlung oder durch einen individuellen Fehler, war die Staffelung der Bayern nicht gut genug, sodass die Fortuna mit wenig Aufwand sehr gefährlich vor das Tor der Münchner kommen konnte.

Gerade dann, wenn sie es schafften die Schnelligkeit von Lukebakio ins Spiel zu bringen. Hier gab es ungewollt viele Eins-gegen-Eins Duelle, die mit viel Glück nicht zu Gegentoren führten.

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  1. Und so wird es vermutlich die Rückrunde weitergehen. Im Trainingslager wurde ja auch mehr Kondition geboltzt als Taktik trainiert (zumindest wenn man der Webseite des FCB und den Spielerausagen trauen darf). Und damit bleibt es dabei: Coman und Gnabry sowie Thiago müssen fit bleiben, damit es spielerisch einigermaßen klappt. Jetzt hatte Kovac die Chance, mit der Mannschaft mal in Ruhe zwei Wochen taktisch zu arbeiten… Ganz offensichtlich scheint er darauf nicht viel Wert zu legen. Gewöhnen wir uns also bis auf Weiteres daran.

    Antwortsymbol12 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Geht die ewige Schwarzmalerei schon wieder los. Im Vorbereitungsspiel über 45 Minuten willst du taktische Finessen sehen. Respekt.
      Eigentlich müsstest du doch jubeln, mit Müller und Lea nur zwei Oldtimer am Feld. Und Mai durfte auch endlich ran. Schien mir aber leicht überfordert, vielleicht sollten wir Boateng und Hummels doch noch nicht in der Winterpause abgeben.

      1. Im Vorbereitungsspiel über 45 Minuten willst du taktische Finessen sehen. Respekt.

        Dafür sind Vorbereitungsspiele eigentlich da. Ich erinnere mich, dass Pep mal gegen Salzburg erstmal mit Dreierkette experimentierte. Das ging herrlich in die Hose. Kurzum: Ich hätte gerne ein neues/verändertes Muster gesehen. Ob gut oder schlecht ist für mich allerdings zweitrangig.

      2. Schön, dass du hier undifferenziert die Meckerei über alte Spieler mir zuschreibst. Gerade über Hummesl und Boateng habe ich in der Vergangenheit wenig gesagt. Und wenn die Spieler selbst nach Katar sagen, dass sie viel im konditionellen Bereich gemacht haben, ist doch klar, das taktisch eher wenig gearbeitet wurde. Und dass wir konditionell Defizite hatten, war nun eher weniger zu erkennen. Dafür erzielen wir mal wieder keine Tore aus dem Spiel heraus und auch die Chancen sahen eher nach individueller Qualität als nach kollektiver Leistung aus. Jetzt ist es natürlich ein Vorbereitungsturnier, aber irgendwann muss auch mal erkennbar werden, dass Kovac der Mannschaft etwas beibringen kann. Und das ist es auch immer noch nicht. Wann soll es denn dann etwas werden, wenn nicht einmal zwei Wochen Urlaub und eine intensive Trainingswoche auch nur im Ansatz eine bessere Raumaufteilung, ein besseres Passspiel oder ein besseres Defensivverhalten bringen?

    2. Deine Aussagen lassen erkennen, dass du mehr Träumer als Realist bist. Das letzte Spiel einer Nach-WM-Saison war am 22.12., danach gingen die Spiel für eineinhalb Wochen in Urlaub. Da gilt das Hauptaugenmerk einer sehr kurzen Vorbereitung erstmal der körperlichen Verfassung der Spieler und an ein paar kleineren Stellschrauben zu drehen. Für grundlegende taktische Änderungen ist da kein Platz. Und auch dieser Telekom-Cup hat nur Aufbau- und Ballgewöhnungscharakter. Ab morgen läuft die Vorbereitung für Hoffenheim.

      1. Mit der Sommervorbereitung wird alles besser. Denk ich mal.

      2. Komisch nur, dass andere Trainer es schaffen, ihre Spielidee zu implementieren. Tuchel damals in Dortmund und jetzt bei PSG. Guardiola auch bei seinen Teams. Favre in Dortmund. Und die haben es auch immer in kurzer Zeit geschafft. Kovac hatte jetzt ein halbes Jahr Zeit und nun wieder ein Trainingslager. Und was sieht man? Nach wie vor ideenloses Gekicke, das nur davon lebt, dass einzelne Spieler ihre individuelle Qualität auf den Platz bringen. Irgendwann ist es halt auch mal vorbei mit den Schutzargunenten. Kovac muss jetzt liefern. Was soll er denn noch an Zeit bekommen? Nicht einmal ein schnelles Unschaltspiel nach vorne war im Ansatz zu erkennen, obwohl es zu seinen Ideen gehört. Wenn nach einer intensiven Woche nicht einmal solche einfach umzusetzenden Ideen etwas zu erkennen ist, dann schafft er es wohl nicht, der Mannschaft selbst das beizubringen. Dabei geht es mir nicht um perfektes Konterspiel, sondern darum, überhaupt mal zu sehen, dass diese Idee im Spiel vorhanden ist. Aber wenn nicht mal das kommt, dann ist doch klar, dass das nichts mehr wird. Wofür sonst sind solche Tests denn sonst da, wenn man dann nicht schnelles Umschalten oder schnelles Passspiel übt?

      3. Kovac muss jetzt liefern. Ok, da gebe ich dir Recht. Aber beim Telekom-Cup Mitte Januar? Come on.
        Du solltest deinen Hass auf Kovac etwas in den Griff bekommen, kann den Blick auf die Realität etwas vernebeln.
        Und vergiftet zudem die Diskussionskultur.

      4. Achja. Und bei ManUtd kommt Solskjaer mitten in der Saison und bringt eine Mannschaft weg vom Defensivfussball sofort wieder auf Kurs. Muss ja nicht immer so laufen. Aber an all den Beispielen ist zu erkennen, dass gute Trainer sehr wohl innerhalb von kurzer Zeit ihre Spielidee implementieren können. Warum soll man dann ausgerechnet mit Kovac mehr Nachsicht haben (erst recht als Branchenprimus)?

      5. Meinetwegen warte ich auch noch die ersten Spiele der Rückrunde ab. Aber gibt es Grund zu glauben, dass es noch mal besser wird? Immer nur darauf hoffen, dass es so kommt, bringt uns nicht weiter. Der Wettbewerb heute war ja im Prinzip einfach nur die Fortsetzung der Hinrunde, in der die Mannschaft auch selten überzeugt hat. Natürlich kann man dann darauf verweisen, dass es ja “nur” ein Vorbereitungsturnier war. Aber gerade da müsste man doch mehr probieren. Und da war nicht viel zu sehen – mal abgesehen vom gelegentlichen frühen Anlaufen der vorderen Reihe, das dann nicht mal von der ganzen Mannschaft mitgetragen wurde.

      6. Es wird dir, genau wie mir, nichts anderes übrig bleiben als die nächsten Spiele abzuwarten. Sollte der von dir sehnlichst erwartete Weltuntergang eintreffen und wir auf der ganzen Linie abkacken, dann schau ma weiter. Aber dann werden sicher auch irgendwann die “senilen Greise” in unserem Verein reagieren.
        Also cool bleiben.

      7. Was ich mir noch viel sehnlicher wünsche, ist eine Mannschaft, die nach vorne mit Zug und Ideen und defensiv stabil spielt. Dann kann der Trainer gerne auch Kovac heißen.

      8. “Was ich mir noch viel sehnlicher wünsche, ist eine Mannschaft, die nach vorne mit Zug und Ideen und defensiv stabil spielt.”
        Das wünscht sich jeder Fan, jedes Vereins zu jeder Zeit.

  2. Natürlich alle richtig was du schreibst. Ich möchte als positive Erkenntnis ergänzen, dass es immer gut ist, Elfmeterschießen zu gewinnen. Gut für das Selbstvertrauen des Teams bei den kommenden Pokalspielen. Und Erfolgserlebnisse für Sanches, Goretzka und Co.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Das ist richtig. Natürlich auch immer die Einschränkung: Partie hat nur 45 Minuten. Schauen wir mal auf Das Spiel gegen Gladbach.

  3. Stimmt. Das kann man auf der Haben-Seite verbuchen.

    Bin mal gespannt auf die Aufstellung gleich. Eigentlich müssen Thiago und James spielen.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Es werden alle spielen außer Martinez, der hat sich heute Morgen abgemeldet. Dafür startet Sanches erneut. Das waren die Aussagen von Niko Kovac nach dem Spiel.

  4. Es ist ja schön, dass alle spielen dürfen, aber man hat ja in dieser Woche bis zum Spiel gegen Hoffenheim noch soviel Zeit eine erste Elf einzuspielen. Aber vielleicht braucht man das ja nicht.

  5. Auch das zweite Spiel ohne Tor. Es bleibt beim Rumpelfussball Kovac’scher Art. Wieder nur gute Szenen, wenn es mal im eins-gegen-eins klappt.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Man könnte auch sagen, das zweite Spiel ohne Gegentor. Gegen diese Mannschaften kassierten wir in der Vorrunde jeweils drei Tore über 90 Minuten, und das Zuhause. Defensiv scheint Katar doch was gebracht zu haben.

      1. Vorne zwei, drei gute Szenen, teils mit Pech. Hinten aber auch einige Male mehr Glück als Verstand. Da habe ich nun auch keine großartige Verbesserung gesehen.

      2. @Wohlfarth
        Unentschieden (vor allem torlose) sind im Zweifelsfall eher ein Erfolg für die nominell schwächere Mannschaft…

  6. In 90 Minuten keine Tore. Die Apokalypse steht bevor. :-)

  7. Servus,

    mir sind positiv aufgefallen, Thiago, James und Jeong.

    Negativ ist mir vor allem Wagner bei dem Spiel gegen Gladbach im Gedächtnis geblieben.

    Saches meiner Meinung nach mit Licht und Schatten

    Wie seht ihr das ?

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Thiago und James sind eine Bereicherung. Keine Frage. Sanches hat sein Potenzial gezeigt. Sein Problem ist aktuell, dass er vielleicht den einen Fehler zu viel drin hat.

    2. Sanches war gegen Düsseldorf etwas fahrig. Gegen Gladbach hat er mit gut gefallen. Wie eigentlich alle Jungspunde im Gladbachspiel. Jungwirth hat seine Sache auch besser gemacht, als man nach der Beurteilung vom Martin erwarten durfte. Der Antritt vom Davies auf den ersten Metern hat was. Den Jungen mag ich.

    3. Sanches war in der Tat teils sehr gut und teils fatal schwach (Fehlpässe/Ballverluste). Wenn der sich stabilisiert, dann ist der auf einem richtigen Weg. Yeong war auch besser als erwartet. James war der Mann, der gelegentlich Ideen nach vorne hatte. Wenn der mal das Vertrauen des Trainers bekäme, dann wäre er für uns ein wichtiger Mann. Über Davies sollte man noch nicht viel sagen, da er sich erstmal an die BuLi gewöhnen muss (was man sehen konnte). Wagner ist kein guter Ersatz – dort brauchen wir mehr Qualität. Er ist kein mitspielender Stürmer, der den Ball vorne festmachen kann. In der letzten Saison hat er davon profitiert, dass die Mannschaft guten Kombinationsfussball gespielt hat. Aber das ist nicht mehr der Fall – und schon tut er sich enorm schwer.

  8. Thema Sanches: man müsste ihm halt mal längere Zeit die Gelegenheit geben, sich zu beweisen. Wenn er nur alle zwei Monate mal ein paar Minuten bekommt ist es klar, dass er nicht stabil wirkt und richtig überzeugt. Außerdem sollte man sich klar machen, dass der Typ zwar “gefühlt” schon recht lang da, aber immer noch erst 21 ist-über ein Jahr jünger als Coman (allerdings auf einer deutlich diffizileren Position). Das Problem ist halt, dass er eine eigentlich ohnehin schon überbesetzte Position spielt und eben deshalb auch kaum Spielpraxis erhält.

  9. Der Spieler mit der Nummer 6 im Artikelbild mit Lewandowski ist Alfredo Morales. Neuhaus, der in der vergangenen Saison die Rückennummer 6 trug, trägt mittlerweile die 32 bei Mönchengladbach. ;-)

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