Round-Up: Für mehr Wettbewerbsfähigkeit nach Amerika
Die Wahrnehmung ist, dass das Playoff-System und die Gehaltsobergrenzen vieler großer Sportligen in den USA ein Maß an Chancengleichheit geschaffen haben, das in der europäischen Landschaft fehlt. Die eigentliche Frage ist, ob diese Ideen im europäischen Fußball erfolgreich sein könnten.
Playoffs
Ein beliebter Vorschlag ist, ein Playoff-System einzuführen. Die Logik dahinter liegt auf der Hand. Es gibt fast jedes Jahr Überraschungen im amerikanischen Sport und nur sehr wenige Mannschaften, die in der Lage sind, im Laufe der Jahre beständig Titel zu gewinnen.
Zusätzlich kann in einem Playoff-System jedes Team, das die Playoffs erreicht, davon träumen, eine Trophäe zu gewinnen. Bei den großen europäischen Ligen sind es im Gegensatz dazu jeweils meist nur zwei bis drei Teams, die vorne mitspielen. Die Playoffs sorgen für mehr Spannung und wecken das Interesse von Fans, das regelmäßig verlorengeht, wenn die Liga im Februar entschieden ist.
Während diese Perspektiven eine gewisse Wahrheit enthalten, übersehen sie einige der größten Nachteile eines Playoff-Systems.
Dominante Teams
Ein Playoff-System beseitigt nicht automatisch dominierende Teams. Es gibt viele “Dynastien” im amerikanischen Sport. Die Yankees (27) und die Cardinals (11) im Baseball, Celtics (17) und Lakers (16) im Basketball, Steelers (6) Cowboys (5) und Patriots (5) im Football sowie die Canadians (24), Maple Leaves (13) und die Red Wings (11) im Hockey – sie alle Blicken auf anhaltenden Erfolg in ihren jeweiligen Franchise-Geschichten zurück.
Es stimmt zwar, dass einige Initiativen ihrer jeweiligen Führungsgremien (MLB, NBA, NFL & NHL) versucht haben, diese dominierenden Teams zu einzuschränken, aber diese Bemühungen waren nur von bedingtem Erfolg gekrönt. Die Patriots haben die NFL seit über einem Jahrzehnt dominiert. LeBron James hat seine Teams zu sieben NBA-Finals in Folge geführt. Chicago, Pittsburgh und L.A. haben die letzten sechs Stanley-Cup-Trophäen gewonnen.
Baseball ist hier womöglich noch am spannendsten. In den letzten zehn Jahren gab es Baseball acht verschiedene Meister. Das ist insofern von Interesse, als dass Baseball der Sport mit den wenigsten strengen Regeln in Bezug auf Gehaltsobergrenzen und andere Initiativen zur Verhinderung von “Super-Teams” oder “Dynastien” ist.
Reguläre Saison
Ein weiterer großer Nachteil des Playoff-Systems ist, was es für die reguläre Saison bedeutet. Die reguläre Saison im amerikanischen Sport ist fast völlig bedeutungslos. Das Playoff-Szenario lässt sich meist schon nach einer halben Saison ablesen. Zwar kämpfen meist ein paar Teams bis zum letzten Tag um den Einzug in die Playoffs, aber selten versuchen die Mannschaften, tatsächlich Erster zu werden.
Wer den ersten Platz belegt, bekommt als einziegen Vorteil den “Home Field Advantage” zugesprochen. Wie bereits erwähnt, hat LeBron James es in sieben NBA-Finals in Folge geschafft. Sobald die Playoffs sicher sind, ist der Kampf um Rang 1 Kraftverschwendung. Seine Energie teilt sich LeBron daher lieber für die Playoffs ein.
Kurzum, die Mehrheit der Ligen hat in der zweiten Saisonhälfte nur sehr wenig zu bieten. In den meisten Fällen haben sich die besten 8-10 Teams vom Rudel distanziert, die unteren 10-15 Mannschaften sind so weit zurück, dass sie keine Hoffnung mehr auf sportlichen Erfolg haben. Dazu kommt, dass die schlechtesten Teams beim folgenden Draft-Pick mit den begehrtesten Talenten ausgestattet werden. Es lohnt sich also zu “tanken”, mangelnde Motivation wird durch den Anreiz zum verlieren noch verstärkt. Dann bleiben noch 5-10 Teams übrig, die bis zum Schluss um einen Playoff-Platz kämpfen und für Spannung sorgen.
Man mag sich fragen, was der Sinn des Spielens in der erschöpfenden regulären Saison ist, wenn es keine wirkliche Belohnung dafür gibt, das beste Team in diesen Spielen zu sein. Vor zwei Jahren gewannen die Golden State Warriors 73 Spiele in der regulären Saison, verloren aber gegen die Cavaliers im Finale. Im Nachhinein sind diese 73 Siege vollkommen wertlos, weil sie nicht zur Meisterschaft geführt haben.
Es gibt eine allgemeine Apathie in den USA in Bezug auf das Team mit dem besten regulären Saisonrekord. Niemand feiert wirklich den Gewinn seiner Division, außer der Tatsache, dass er in den Playoffs ist und eine Chance auf den echten Wettbewerb hat.
Dies ist ein großes Defizit in der Funktionsweise des US-Profisports. Playoffs bieten zweifellos ein hohes Maß an Aufregung – zumindest für die Mannschaften und Fans, die daran beteiligt sind. Aber es scheint auch ziemlich sinnlos, eine lange Saison voller Spiele zu spielen, von denen ein großer Anteil keinerlei Bedeutung hat.
Der europäische Rahmen für den Fußballsport bietet unter diesem Gesichtspunkt das Beste aus beiden Welten. Das Team, das über eine lange Saison hinweg das beste ist und die meisten Punkte sammelt, gewinnt die Liga. Das Team, das in K.o.-Spielen gut spielt und eine Reihe von guten Einzelleistungen zusammenstellen kann, gewinnt den Pokal.
Der DFB-Pokal ist ein Wettbewerb, auf den jedes Team hoffen kann, denn Glück und kurzfristige Form sind wichtige Faktoren.
Das ist ein Gleichgewicht, das funktioniert und nicht verloren gehen darf. Bayern war in dieser Saison eindeutig die beste Mannschaft in der Bundesliga. Das sollte mit Blick auf den Ligatitel anerkannt und als solcher gefeiert zu werden.
Die Dominanz der Bayern in der Liga bedeutet jedoch nicht, dass sie den Pokal sicher gewinnen werden. Obwohl sie die offensichtlichen Favoriten sind, wäre es nicht schockierend, wenn sie gegen eine der verbleibenden Mannschaften in einem solchen Format verlieren würden. Wenn sie dennoch gewinnen sollten, dann sollte man das für sich genommen feiern, da es sich um verschiedene Wettbewerbe handelt.
Das zeigt das wirkliche Problem mit dem Playoff-System. Im Wesentlichen wird dabei eine Trophäe für zwei Wettbewerbe vergeben. Das ist zwar etwas, das Amerikaner gewohnt sind und was bis zu einem gewissen Grad funktioniert, stellt aber keine Änderung dar, die die Bundesliga in Betracht ziehen sollte.
Gehaltsobergrenze
Die Gehaltsobergrenze ist eine weitere Anregung, die häufig gemacht wird. Auch hier ist die Logik, die dahinter steckt, offensichtlich. Wenn für Mannschaften wie Bayern die Höhe der Ausgaben beschränken, klafft die Lücke gegenüber finanziell schlechter gestellten Klubs nicht ganz so weit auf.
In der Theorie gibt das letztendlich jedem die Chance zu gewinnen. Die Ergebnisse dieser Bemühungen sind jedoch weitgehend uneinheitlich. Die NFL zum Beispiel ist die finanziell ausgeglichenste. Doch das hat Teams wie die Patriots und Steelers nicht davon abgehalten, die Liga weitgehend zu dominieren.
Wie bereits erwähnt, ist das nicht nur bei der NFL der Fall. Das wirklich Beunruhigende, das möglicherweise denen verborgen bleibt, die die NFL in der letzten Dekade nicht regelmäßig verfolgt haben, ist die Abnahme in der Qualität des Spiels. Während die gesamte Liga zum größten Teil konkurrenzfähig ist, gibt es keine Mannschaften, die auf einem wirklich erstklassigen Niveau spielen.
Die tatsächlichen Ergebnisse der Gehaltsobergrenze und der Parität sind ligaweite Mittelmäßigkeit. Spiele sind gespickt mit einfachen Fehlern und inkonsistentem Spiel. Teams, die in der einen Woche aussehen wie das beste der Liga, gehen eine Woche später raus und verlieren gegen das Schlechteste.
(Bild von Alexandra Beier/Bongarts/Getty Images)
Ausgeglichenheit
Chancengleichheit ist in der Theorie großartig, aber sie funktioniert nur, wenn man genügend Talent hat, um ein hohes Wettbewerbsniveau aufrechtzuerhalten. Mit Blick auf die amerikanischen Profi-Sportligen scheint dies nicht möglich zu sein. Die Qualität des Spiels für die Wettbewerbsfähigkeit der Liga einzutauschen, macht nur kurzfristig Sinn.
Während die NFL gleichberechtigter geworden ist, hat auch die Zuschauerzahl abgenommen. Es gibt natürlich eine Vielzahl von Faktoren, die in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen, es dürfte sich bei dieser Korrelation um mehr als Zufall handeln.
Die andere Seite einer Gehaltsobergrenze ist: Wohin geht das Geld, wenn nicht zu den Spielern? Professionelle Sport-Franchise-Unternehmen in Amerika haben sich zu Gelddruckmaschinen für die Eigentümer entwickelt. Gewinnbeteiligung und Gehaltsobergrenzen bedeuten, dass große Teile der Einnahmen des Teams direkt in die Taschen der Eigentümer fließen.
Man kann sich natürlich fragen, wofür Profite von professionellen Sportclubs gehen sollten. Es muss allerdings ein besseres Gleichgewicht geben, als das derzeit in Ligen wie der NFL und der NBA der Fall ist, wo Teams an einzelnen Starspielen große Summen verdienen, die im Gegenzug davon aber vergleichsweise wenig sehen.
Wettbewerbsfähigkeit in Europa
Eine letzte Frage mit Hinblick auf die Gehaltsobergrenzen in der Bundesliga ist die Frage, wie sich dies auf die Wettbewerbsfähigkeit in Europa auswirken würde. Wenn die UEFA keine Gehaltsobergrenze vorschreibt, würde eine Liga, die sich dafür entscheidet, die Ausgaben ihrer Teams für Spieler zu begrenzen, sich um die Fähigkeit berauben, mit den anderen zu konkurrieren.
Die besten Spieler würden zweifellos in Ligen spielen, in denen sie mehr Geld verdienen können, was bedeutet, dass die Qualität der weniger zahlenden Ligen deutlich abnehmen würde.
Belege für diese Spielerflucht finden sich zur Genüge bei den Spielern, die Europa beispielsweise nach China verlassen. Diese Spieler opfern eine bessere Liga mit höherem Niveau und damit oft die Chance, von der Nationalmannschaft ausgewählt zu werden, nur weil ihnen so viel Geld angeboten wird.
Die chinesische Super League lockt talentierte Spieler aus Europa mit riesigen Löhnen trotz minderwertiger Qualität an. Die Einführung einer Gehaltsobergrenze würde wahrscheinlich zu ähnlichen Ergebnissen innerhalb Europas führen, wenn sie in einer einzigen europäischen Liga umgesetzt würde.
Es besteht auch die Gefahr, dass Spieler das System manipulieren, um zu bestimmten Mannschaften zu gelangen. Elitespieler wollen mit anderen Elitespielern spielen, und wenn das nicht organisch geschehen kann, werden sie – wie man es in der NBA häufig sieht – es manchmal arrangieren.
Außerdem sind und bleiben Teams wie die Yankees, Lakers und Celtics – ähnlich wie Bayern – aufgrund ihrer Geschichte attraktive Ziele für große Stars. Eine Gehaltsobergrenze ändert daran nichts, und die Marketing- und Sponsoringmöglichkeiten, die sie durch das Spielen für diese Teams erhalten können, bieten einen größeren Anreiz, sich ihnen anzuschließen.
Die bestmögliche Lösung könnte hier etwas ähnliches sein, wie es in der Major League Baseball der Fall ist. Teams, die über eine bestimmte Grenze gehen, müssen eine “Luxussteuer” zahlen, die davon abhängt, wie sehr das Ausgabenlimit überschritten wurde. Diese “Steuer” könnte dann über den Rest der Liga verteilt werden und würde die Teams mit hohen Ausgaben abschrecken. Aber auch hier müsste ganz Europa mit an Bord sein, damit das auch praktikabel ist.
Das Bedürfnis nach Super-Teams
Letztendlich stellt sich die Frage, ob Ausgeglichenheit tatsächlich das Beste für Sportligen ist. Aus meiner Erfahrung mit dem Beobachten von Sportarten verschiedener Niveaus und Organisationen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Super-Teams den Sport interessanter machen.
Wer sind die Teams, an die man sich Jahrzehnte später erinnert und über die man spricht? Es sind diejenigen, die eine bestimmte Epoche dominieren. Die Mannschaften, die das Spiel auf ein neues Level bringen oder etwas Einzigartiges vollbringen. Die “Super-Teams”. Die “Dynastien”.
Was die Befürworter von Ausgeglichenheit nicht begreifen, ist, dass jede Form der Unterhaltung einen Helden und einen Schurken braucht. In Deutschland nimmt Bayern beide Rollen ein, so wie es in jeder Sportliga weltweit der Fall ist.
Ligen wie die NFL, wo die Parität der Realität am nächsten kommt, werden zunehmend langweilig. Wenn die Fans ihren Spielplan durchgehen, gibt es keine Teams mehr, die sie sich anstreichen, weil die “auf keinen Fall zu verpassen” sind.
Sport ist schließlich Unterhaltung für uns Zuschauer, und das Schlimmste, was man über jede Form von Unterhaltung sagen kann, ist, dass sie langweilig ist. Auch wenn der Ligatitel nicht das Drama liefert, das die Menschen sich erhoffen, so ist Bayern doch ein Team, das niemand ignorieren kann. Liebe sie oder hasse sie, du wirst nicht gleichgültig sein.
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Sehr erhellendes Roundup. Vorallem der Askpekt hinsichtlich der Bedeutung der Ligaspiele in den Amerikanischen Profiligen kann ich absolut nachvollziehen. Ich bin sei den 2000ern ein Fan der Pittsburgh Penguins und habe seit rund 8 Jahren ein Abo. Allerdings ist die Liga absolut öde, Playoffplatz reicht und wird schon irgendwie gehe. Ich sehe pro Saison einfach weniger reguläre Spiele als früher( Auch bedingt durch die späten Startzeiten ). Ich habe allerdings alle dominierenden Teams verpasst. Dadurch, dass wie im Artikel erwähnt, die Spielstärker aller Teams abnimmt die alten NHL-Rekorde auch für die Ewigkeit in Stein gemeißelt. Heute freut man sich wenn Spieler mal 100 Punkte pro Saison schaffen.
Anmerkung: In der NHL wird die Draft-Reihenfolge, ( Die Position an der man die talentiertesten Jugendspieler auswählen kann) zwischen allen Mannschaften die nicht in die Playoffs einzogen, gewichtet verlost.
Sehr schöner Artikel, hat Spaß gemacht, ihn zu lesen.
Ich würde dem letzten Satz deutlich widersprechen: Bayerns Dominanz führt nicht zu mehr Hass, Abneigung und damit Aufmerksamkeit sondern zu Gleichgültigkeit. Zumindest nehme ich das so wahr. In vielen Fuba Sendungen und Podcasts (zb Rasenfunk, Bohndesliga) wird eher gelangweilt das jeweilige Bayernspiel knapp abgehandelt, die echten Themen und wirkliche Spannung gibt es in anderen Tabellenregionen.
Den US-Ligen kommen zwei Sachen zugute die es im europäischen Fussball nicht gibt.
Kein Abstieg und
Der Draft, bei dem das schlechteste Team sich den besten Nachwuchsspielder aus dem College schnappen kann.
So haben im letzten Jahr die Houston Astros die Baseball-Meisterschaft gewonnen obwohl sie vor 4-5 Jahren noch das schlechteste Team der Liga waren.
Da sie nicht absteigen konnten, konnten sie in aller Ruhe und ohne Abstiegsangst ihre Talente entwickeln, die jedes Jahr noch dazu durch den besten Nachwuchsspieler des Abschlussjahrgangs ergänzt wurden.
Aber am besten finde ich, dass sich Spieler nicht aus einen Verein herausekeln können um zu einen besseren (mit natürlich besseren Vertrag) Club zu wechseln. Da gibts zum einen Regeln wie der Vertrag wird zum neuen Club mitgenommen (egal wie gut dotiert er ist) und die Vertrags-Ethik der Clubs untereinander ist vermutlich wesentlich besser.
Dadurch dass es bei uns den Abstieg gibt, würde es trotz Playoffs nicht zu den im Artikel angesprochenen langweiligen und uninteressanten Regular Seasons (-enden) kommen. Für so gut wie jedes Team würde es bis zum Schluss um etwas gehen: um die CL-Quali, die EL-Quali, dahinter den Einzug in die Playoffs, am Ende um den Nicht-Abstieg. Nur für die Ligaplätze im Bereich Platz 12 ginge es um nichts mehr, also genau wie heute.
Ich sehe den Playoffs ganz positiv entgegen. Gerade in der MLS (wohl der viel passendere US-Vergleichsgegenstand) hat sichdas doch bewährt, es ist bis zum letzten Spiel spannend und sehr abwechslungsreich. Seit 2012 haben immer neue Teams gewonnen und es gab sogar 9 verschiedene Finalisten.
Nur das zb. in der NBA das Tanking mittlerweile überhand genommen hat, ein Viertel der Liga bemüht sich hart absichtlich Spiele zu verlieren nur um an die Talente zu kommen. Die NBA versucht mit der kommenden Lottery-reform das ganze einzudämmen. Die Erfolgsaussichten sind fraglich.
Will ich wirklich eine BL wo es erst zu den Playoffs interessant wird? Und sobald die Mannschaften für die Playoffs feststehen gibts bei den restlichen Vereinen 0:0 Spiele in Serie weil jeder so wenig Punkte wie möglich erreichen will um an Talente zu kommen. Sind ja tolle und spannende Aussichten.
Dieser Gleichheitswahn der in den letzten Jahren aufkommt und nun auch den Sport zu erreichen scheint kann dem Sport und den dazugehörigen Wettbewerb nicht gut tun. Ich verstehe durchaus den frommen und schönen aber naiven Wunsch dutzende Mannschaften auf qualitativ gleicher Höhe zu haben um somit eine spannende Saison und schlussendlich spannenden Meisterschaftskampf bis zum Schluss zu garantieren.
Der Nachteil an dem ganzen ist, das sich schlussendlich alles am Schwächsten ausrichtet. Sprich die Qualität insgesamt muss gezwungenermassen Nachlassen wenn es keiner Mannschaft mehr möglich ist die besten Spieler auf ihren Positionen zu sich zu holen. Ich will keine BL wo zwar jeder theoretisch Meister werden kann aber dafür auch keine Mannschaft mehr herraussticht oder zu begeistern weiss weil sie alle gleich gut/schlecht sind.
Dieses Spielchen zum Thema Qualitätsschwund kann man momentan an anderer Stelle in der Politik beim Thema Gemeinschaftsschulen beobachten.
Mein Beitrag mag zwar übertrieben wirken, aber so wie momentan verhemmt drauf gepocht wird das gefälligst viele Vereine die Möglichkeit haben sollen Meister werden zu können wird sich das ganze irgendwann in diese Richtung entwickeln.
Hochinteressanter Artikel, dankeschön :) Den werd ich einigen Leuten zeigen müssen, tolle Diskussionsbasis!
“Das wirklich Beunruhigende, das möglicherweise denen verborgen bleibt, die die NFL in der letzten Dekade nicht regelmäßig verfolgt haben, ist die Abnahme in der Qualität des Spiels. Während die gesamte Liga zum größten Teil konkurrenzfähig ist, gibt es keine Mannschaften, die auf einem wirklich erstklassigen Niveau spielen.”
Gibt es dafür Belege? Oder ist das die rein subjektive Ansicht des Autors? Ich kann dazu nichts sagen, verfolge die NFL nur ganz am Rand und auch das erst seit kurzem…
Entschuldigung, mein Deutsch ist schrecklich, also benutze ich einen Übersetzer. Das sind meine Meinungen, aber sie werden von vielen geteilt. Sind hier einige Artikel, die in sie weiter einsteigen.
https://www.cbssports.com/nfl/news/too-many-bad-teams-awful-quarterback-play-making-nfl-games-hard-to-watch/
https://www.theringer.com/nfl/2017/9/19/16332762/watchability-fun-football-boring-quality-of-play
Thank you for your quick answer and for the links. Don’t worry about your German skills, your comment is absolutely understandable :)
No problem at all and thanks for understanding! :) The only other thing I wanted to add is that some of those declines in quality are not as easy to see in statistics. Much like when a defender is poorly positioned or a player controls a ball poorly, the NFL has had an increase in mistakes that affect the game but don’t show up in a quantifiable statistics.
Die Ideen von Gehaltsobergrenze und Draft—System sind zwar ganz nett, allerdings ist dies in Europa nicht möglich. Erstens müssten sich alle großen Ligen daran halten was ich für ausgeschlossen halte.
Viel schwerwiegender ist dass das Ganze mit deutschem/europäischen Arbeitsrecht nicht vereinbar sein dürfte. Ich kann keinen Draftspieler zwingen irgendwo zu unterschreiben und Gehälter sind frei verhandelbar. Das wird vor keinem deutschen Gericht standhalten.
Für ein Draftsystem müsste man zusätzlich das ganze Ausbildungssystem umstellen. In den USA übernehmen das idR die Colleges, wie soll das in Deutschland funktionieren. Dann wären alle Jugendakademien der Profivereine obsolet. Wieso sollte irgendein Profiverein noch irgendetwas in die Jugendausbildung investieren, wenn er seine Drafts sowieso ziehen kann.
Da sind schöne Gedankenspielereien, für den deutschen/europäischen Fußball ist es weder rechtlich noch praktisch umsetzbar.
Sehr interessanter Artikel. Ich bin ein gebürtiger Bayer, und Bayernfan seit zirka 1970, wohne aber jetzt schon 30 Jahre in Amerika. Ich finde absolut dass Playoffs die Bundesliga spannender machen würde. Langweiliger als in den letzten 10 Jahren gehts wohl kaum. Man müsste gar nicht so viel verändern. Nur die Topvier kommen in die Playoffs. Man bräuchte nur eine Woche extra für zwei Halbfinales und ein Endspiel. Die bestplatzierten Teams hätten das Heimrecht. Spannung bis zum Schluss währe garantiert. Alles andere würde unverändert bleiben (Abstieg , Europaplätze, usw.) Für die Puristen die das zu Radikal finden würden, möchte man daran erinnern dass die Meisterschaft so bis 1963 jedes Jahr entschieden wurde.
Was wäre der Unterschied zum Pokal? Da spielen jetzt vier der Topfünf der Tabelle im Halbfinale gegeneinander. Der würde komplett überflüssig und ich finde grad den Pokal einen schönen und spannenden Wettbewerb, weil auch Teams aus unteren Ligen mitspielen und sich nicht alles im Kreis dreht. Zudem würde die ‘Regular season’ komplett entwertet, sobald man unter den ersten vier steht. Das wird finde ich im Artikel schön herausgearbeitet.
Der Pokal ist eben anders weil alle
Ligen mitmachen und das Losglück viel entscheidet. Ich verstehe auch nicht warum Playoffs die Regular Season entertet. Gerade diese Saison wäre der Kampf unter den ersten vier zu kommen spannend, und der zweite Platz wäre dann auch bedeutend weil man dann im Halbfinale Heimrecht hat. Im Artikel wird über die Bedeutungslosigkeit der Regular Season in den Amerikanischen Ligen geredet in der NHL, NBA, und Baseball, wo es 80 bis 160 Spielen pro Mannschaft gibt. Die Bulli hat ja nur 34 Spiele. Und wie bedeutend sind die Bundesliga Spiele der Bayern zur Zeit?
“Die Patriots haben die NFL seit über einem Jahrzehnt dominiert. LeBron James hat seine Teams zu sieben NBA-Finals in Folge geführt. ”
Die sportlichen Vergleiche mit den US-Ligen sind naheliegend, aber nicht mit Fußball zu vergleichen. Im Basketball hat der einzelne Spieler viel mehr Einfluss (nur fünf Spieler auf dem Court) und im American Football ist der Quaterback DIE dominante Position und da haben die Patriots den wohl besten aller Zeiten. Im Eishockey kann ich das nicht beurteilen, würe als Laie aber auch auf den starken Einfluss von dominanten Spielern tippen, aufgrund der niedrigen Spieleranzahl, die gemeinsam auf dem Feld steht.