Round-Up: Aus der Quarantäne zum Transfersommer
Aktuelle Themen
Allgemeines
Fußball-Bundesliga: Der perfekte Plan | Zeit
Hier sind die wichtigsten Fragen rund um den Bundesliga-Neustart im Check. Es geht um Testkapazitäten, das Infektionsrisiko der Akteure, sowie das Verhalten der Spieler (Kalou?!), Vereine und Fans. Der größte Streitpunkt ist und bleibt jedoch die Frage der Quarantäne. Üblicherweise sollen Menschen sich 14 Tage isolieren, falls sie mit einem Infizierten in Kontakt kamen, doch dies würde den gesamten Spielkalender aus den Fugen werfen. Zuvor bekam man noch den Eindruck, die DFL hätte sich eine Sonderregulierung bereits erlobbyt, doch Bundesinnen- und Sportminister Horst Seehofer hat vor Tagen eine im Verdachtsfall notwendige Quarantäne wiederum bestätigt.
Effektiv sieht es danach aus, dass die Bundesliga in knapp einer Woche wieder spielen wird, doch die Debatten werden sich nur noch verschärfen, wenn sich tatsächlich ein zuvor noch spielender Spieler infiziert.
Neuers Appell an den Profifußball: „Nun haben wir ein anderes Trikot an“ | Kicker
In einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung beschwört Manuel Neuer einen Zusammenhalt der Fußballfamilie, auf dass die Protagonisten die sich ihnen bietende Chance nicht verschwenden. Unzweifelhaft eine indirekte Antwort auf die Eskapaden rund um Salomon Kalou. Es gehe jetzt um mehr als die Spieler, denn ein Saisonabbruch würde der Bundesliga ein völlig anderes Gesicht verleihen.
„Wir sind nur die, die im Schaufenster stehen. Es geht aber um den Sport allgemein. Um jedwede Bewegungsinitiative. Um Fitness-Studios. Um herumtollende Kinder auf dem Bolz- oder Spielplatz. Um die Öffnung von Jugendhäusern. Um befreiendes, weil freies Familienleben.“
Herbert Hainer über 50+1 und Geisterspiele | ZDF
In seinem ersten größeren Interview seit seinem Amtsantritt gibt sich Herbert Hainer reichlich Hoeneß-esque. Die Stimme mag sich verändert haben, doch auch Hainer ist für freie Wahl auf dem Markt. Im Kicker wurde er zudem noch explizit auf Transfergerüchte zu Sané gefragt und seine schelmische Abwehr dieser Themen zeigt: Kommunikation kann der Mann. Wahrscheinlich werden vom Präsidentenamt auch weiterhin ruhigere Töne kommen, als man es die letzten Jahre gewohnt war.
Heynckes: „Eigentlich müsste ich bei einer Klima-Demonstration mitmarschieren“ | Kicker
Zu seinem 75. Geburtstag lud Jupp Heynckes zu seltenen Interviews ein und zeigte sich dabei mal wieder von seiner allerbesten, weil gesellschaftssensiblen, Seite. Neben allgemeinen Gedanken zum Fußball während und nach der Coronakrise, mutmaßt er auch, dass er ja eigentlich bei einer der Klima-Demonstrationen mitmachen müsste. Warum auch nicht? Neben Fridays for Future gibt es ja auch noch Parents und Grandparents for Future und dieses wichtige Thema kann nie genug Unterstützer haben!
Sagnol: War irritiert von Bayern | Sport1
In einem lesenswerten Interview erinnert sich Willy Sagnol an so manche Anekdote und äußert sich auch enttäuscht über sein Trainer-Ende im Herbst 2017 bei den Bayern. Es ist jedoch schön zu hören, dass er keine dreckige Wäsche wäscht und es bei “irritiert” und “enttäuscht” belässt. Von außen betrachtet war es nicht schön, wie der FC Bayern mit Willy Sagnol umsprang. Wie sie ihn groß als Co-Trainer zu Carlo Ancelotti holten, nur um ihn Wochen später effektiv mitzuentlassen, da tun die freundlichen Worte Sagnols gut.
Profimannschaft
Alphonso Davies‘ Durchbruch – Das Porträt | Cavanis Friseur
Mit einem detailliertem Porträt widmet sich das bestbenannte Fußballportal Deutschlands Alphonso Davies. Dabei kommen sie auf eine ganz ähnliche Schlussfolgerung wie ich: Es gibt ja nicht wenige, die mit der Genesung Niklas Süles David Alaba eine Rückkehr auf die Linksverteidigerposition voraussehen, wodurch Davies nach vorne rutschen könnte. Sprich dorthin, wofür er eigentlich mal geholt wurde. Doch links hinten, ist Davies schon ganz richtig eingeteilt. Seine Stärken aus reiner offensiven Dynamik, Antritt, Angriffsart und auch zunehmender Defensivpower wären offensiv entweder nicht gegeben oder verschenkt. Es wird spannend werden, wie in Zukunft Bayerns Defensive schlussendlich aussehen wird, doch Davies sollte ihr auch weiterhin angehören. Und machen wir uns nichts vor: Bei Bayerns Verletzungsglück werden wir Davies schon noch oft genug als reinen Offensivmann sehen, immerhin wird ihm diese Rolle besser liegen als noch Bernat.
Taktik-Experte Eckner : „Havertz wäre die beste Lösung für Bayern“ | Münchener Abendzeitung
Das Transfertrilemma des FC Bayern: Werner, Havertz oder Sané? | Georg
Constantin Eckner und Georg haben sich voneinander unabhängig mit dem kommenden Transfersommer beschäftigt und kommen beide auf ein ähnliches Ergebnis mit unterschiedlichen Abstufungen. Eckner ist skeptisch ob Sané in Bayerns Ballbesitzspiel vollends aufgehen wird und plädiert für Havertz, Georg ist vom Sané von vor dessen Verletzung vollends überzeugt, sieht in Havertz jedoch den “best player available”. Wiederum in der Mitte dieser doch ähnlichen Meinungen bin ich anzutreffen. Bei Sané habe ich noch einige Fragezeichen, doch schlussendlich beschreibt es Georg treffend: Need (Sané) vs. best player available (Havertz).
Da ich den Eindruck habe, dass auf dem internationalen Transfermarkt nur die absolut nötigsten aller nötigen Transfers abgehandelt werden diesen Sommer/Herbst, glaube ich die Chancen stehen gut, dass einige dieser sogenannten Luxustransfers von Talenten wie etwa Jadon Sancho, Kai Havertz oder Dayot Upamecano um ein Jahr verschoben werden. Dies könnte Bayern ermöglichen schlussendlich Sané und Havertz zu verpflichten, müsste ich mich für einen Spieler entscheiden, wäre dies jedoch Havertz. Georg sagt es ganz richtig: Der Junge kann in der Tat alles. Auch wenn Glaskugeln ungenau sind und während eines Jahrzehnts viel passieren kann, tatsächlich kann man eigentlich am Start einer jeden Dekade bereits ziemlich genau voraussagen, wer zu den besten Spielern der nächsten zehn Jahre gehören wird. Bereits im Frühjahr 2010 hätte man schon gut prophezeien können, die besten Mittelfeldspieler der 10er-Jahre werden Busquets, Modrić und Kroos heißen. Ich sage das, weil Kai Havertz meine Wette für die Zukunft für die nun begonnenen 20er-Jahre im Mittelfeld anführt. Eigentlich darf sich der FC Bayern so einen Spieler nicht durch seine Finger gleiten lassen.
Poker um Werner: Wie alle drei Parteien zu Gewinnern werden | Fußball.News
Während die anderen Werner als eine Art drittes Rad am Wagen betrachtet haben, hat sich Justin näher mit der Situation um Timo Werner auseinandergesetzt. Er ist auch weiterhin nicht davon überzeugt, dass Werner seine unzweifelhaft großen Fähigkeiten auch bei den Bayern zeigen könnte und rät ihm wirklich den Schritt ins Ausland zum FC Liverpool zu wagen. Im dortigen Spiel wäre er auch auf Außen viel öfter so isoliert, wie es seinem Spiel gut täte. Etwas, was bei Bayern eher selten der Fall wäre. So könnten am Ende alle Parteien vom Poker profitieren: Werner kriegt einen besseren Vertrag, der abnehmende Verein einen passenden Spieler und Bayern eine bessere Verhandlungsposition bei alternativen Transfers.
Frauen
Coronakrise: Geht der Frauensport still und leise zu Grunde? | Web
Der Männerfußball hat die Aufmerksamkeit rund um den Sport wie ein Schwamm aufgesogen, so verkennen viele in welch kritischem Zustand andere Sportarten, und eben auch Frauensport sich befindet. Selbst beim Frauenfußball, dem es noch vergleichsweise okay geht, mehren sich etwa die Zeichen von Depressionen der Spielerinnen ob der ungewissen Zukunft.
Es gibt gute Gründe wieso der deutsche Männerfußball bald wieder spielen wird, doch der zunehmende Fokus in jeder Zeitung, in jeder Talkshow auf dieses Thema hat anderen Feldern der Gesellschaft geschadet.
Klara Bühl: Unbekümmert nach München | Süddeutsche Zeitung
Der FC Bayern verpflichtet zur neuen Saison die Nationalstürmerin Klara Bühl vom SC Freiburg. Die 19-Jährige hatte zuvor eine gute Weltmeisterschaft gespielt und verstärkt bei Bayern den Nationalspielerinnenanteil, sowie die Quote von Spielerinnen mit Freiburger Vergangenheit. Ein wenig ist es wie bei den Herren: Der SC Freiburg bildet aus, Wolfsburg und Bayern ernten die Früchte. Nur ist der FC Bayern bei den Damen noch nicht das Ende der Nahrungskette, aber das wird ja hoffentlich noch.
Aktuelle Miasanrot-Artikel
MSR #142: Werner Beinhart | Justin & Christopher