MSR114 Inkonsequenz, aber als Philosophie
Was läuft aktuell nicht so gut beim FC Bayern? Und laufen auch Dinge gut? Wie ist der Kader aufgestellt? Was passiert jetzt mit Müller und Coutinho? Warum sind die Münchner hinten so anfällig? Und könnte im Winter noch eine Verstärkung kommen? Außerdem tritt Uli Hoeneß nach eigenen Aussagen bald etwas kürzer. Ist das wirklich so? Wie sieht ein FC Bayern ohne ihn aus? Wo liegen Chancen und Risiken? Fragen über Fragen und das ist längst nicht alles, worüber wir diesmal sprechen.
Uli hat seinen Dickkopf durchgesetzt und zwei unerfahrene Neulinge in die sportliche Führung unseres Clubs gehievt.
KHR und der Vorstand haben es nicht nur toleriert sondern letztlich exekutiert.
KHR hatte schon letzte Saison den richtigen Riecher ist aber im Sommer eingeknickt wohl des Frieden willens .
Aber es waren und bleiben Fehlentscheidungen.
Man kann den beiden netten Kerlen ja nicht vorwerfen das sie in ihre Ämter gekommen sind.
Man muss ihnen natürlich ihre Fehler in der Amtsführung aufzeigen und vorwerfen.
Aber die Fehlentscheidung diese beiden für unseren FCB letztlich katastrophalen Personen nicht nur in das Amt zu holen sondern auch noch unnötig lange dort zu belassen sind einzig und alleine von Uli und KHR zu verantworten.
Ein Trainer der seit Wochen und Monaten meint unsere super Spieler dadurch kitzeln zu müssen in dem er sie beleidigt und nun sogar unsere Fans beleidigt kann man nicht halten.
Wenn man die gleichen Masstäbe objektiv oder subjektiv anlegt wie Uli bei Anc müsste dieser Trainer sofort gehen.
Das wird es aber vor der JHV nicht geben es sei denn es gibt katastrophale Ergebnisse bei der SGE und gegen den BVB.
Und wie kann man nur auch nur daran denken den Vertrag dieses Sportdirektors zu verlängern geschweige denn in den Vorstand zu berufen.
These
Jeder Trainer mit Konzept für erfolgreichen offensiven dominanten Ballbesitzfussball wird in nullkommanull mehr herausholen als Kovac.
Sogar ein TenHag der gerade Feyernoord mit seinem Team abgefertigt hat.
Es ist mMn offensichtlich das unser Team von dieser sportlichen Führung nicht nur genervt ist sondern sie überhaupt nicht ernst nimmt.
Klar will man alles gewinnen aber im Unterbewusstsein manifestiert sich die Erkenntnis das trotz der so vielen hochqualitativen Mitspieler kein erfolgreicher Fußball gespielt werden kann solange diese sportliche Führung im Amt ist.
Hat man bei Anc konsequent (eigentlich auch schon drei Monate zu spät gehandelt) macht man es bei Kovac nicht.
KHR wusste es schon seit einem Jahr und Uli eigentlich auch aber Uli will einfach nur recht haben und handelt nicht im besten Interesse unseres Clubs. KHR toleriert es.
Beides ist falsch und inkonsequent.
Eberl hat davor gewarnt das der FCB den Weg eines MUFC geht und abschmiert.
Wie man erfolgreich konsequent führt und handelt zeigt Perez seit seinen galactico Fehlentscheidungen.
Ein Club der inzwischen uns nicht nur sportlich sondern auch wirtschaftlich finanziell in jeder Hinsicht abhängt.
Und ja ohne Staatsmilliarden und FFP Verletzungen !!!!
…nicht soga ten hag sonder ten hag waere das beste was dem fc bayern jetzt passieren koennte….oder Luis vg weil hoeness ist ja jetzt weg..;)
Danke auch für den Blick auf die Talente:
Das ist gestern völlig untergegangen, aber insbesondere Lasse Mai und Cuisance hätten es sich mMn verdient zu Einsatzzeiten zu kommen.
So mussten sie anstatt Montag bei einem rassigen Flutlichtspiel gg Mannheim zu spielen, 92 Minuten auf der Bank schmoren.
Mittlerweile werden den Leistungen von Fein ja mediale Beachtung geschenkt.
Vllt ist das (mittlerweile) der einzig gangbare Weg.
Mittels Leihe oder Rückkaufoptionen den vorbereitenden Schritt extern gehen zu lassen funktionierte ja in der Vgght schon (Bsp.: Lahm)
Wenn man sieht wie abgeklärt Fein mit 20 Jahren spielt dann kann man sich 30 Mio für Roca sparen.
Ein Instinktfussballer der auch Zweikampf und kopfballstark ist. Einer der intelligent Bälle behauptet und abspielt mit einer geringen fehlpassquote.
Der muss nächste Saison in unseren Kader.
ten hag kann so einen mit genuegend vertrauen so aufbauen dass der aus der bayern11 nicht mehr weg zu denken ist
Schön dass miasanrot seinen Analyse-Lewandowski endlich wieder von der Leine lässt. Es ist gleichsam notwendig wie überfällig. Hoffentlich wird der @bayernblog uns also in dieser Bayernkrise begleiten, mit seinem Blick und seiner Erfahrung. Sein Vorruhestand in den letzten Jahren war verkraftbar. In den aktuellen Zeiten aber braucht man die besten Leute. Danke fürs Comeback.
Dann weiß ich ja jetzt, wie sich die Spieler unter Kovač fühlen, wenn er deren individuelle Klasse kritisiert. ;)
Wenn Not am Mann ist, darfst du auch noch mal etwas schreiben, Justin ;-)
Bayernblog hat die besten Autoren der Liga, das muss man ganz klar sagen.
*Angry_Hoeneß.gif*
Ich fand die Diskussion um die Gewinner und Verlierer der Woche sehr interessant, vor allem die kontroversen Meinungen zu Coman und Coutinho. Erinnerte mich an eine lebhafte Debatte zwischen Chris und Justin von vor einigen Wochen (Thema leider vergessen), die ich damals ebenfalls anregend fand.
Als kleine Idee: Wie wär’s mit einer Rubrik “We agree to disagree”?
Gar nicht so einfach mit Chris! Der kopiert ja immer meine Meinungen, die ich schon auf Twitter geäußert habe!1!!1!
Man muss da nicht viele Worte drüber verlieren. Das Problem ist KHR und UH. Beide sind schon lange überfällig und behindern den Verein in seiner Entwicklung. Erst wenn die zwei weg sind, werden Personalien ein paar Ebenen tiefer zielführend angepasst werden können.
+1 bei UH. KHR hat meistens geliefert, wenn er durfte. Und einen Fehler wie mit Anc kann jeder machen…
Für mich ist KHR auch Bestandteil des Problems. Allerdings bin ich froh, dass es er ist, der Kahn zwei Jahre zur Seite stehen wird und nicht UH.
…. das wird sicherlich entscheidend sein, dass die beiden bald Geschichte sind. Und es ist tatsächlich besser dass KHR derjenige ist, der länger bleibt. Wobei ich bei KHR auch meine Zweifel habe, weil er tws. menschlich und charakterlich ein richtiger A**** ist.
Mein Verlierer der Woche:
Der Trainer (eigentlich wenig überraschend)
Niko Kovacs Schuldzuweisungen gegenüber den Spielern sind nicht neu. Die Vehemenz jedoch mit der nun gegen die Spieler schießt und jede Mitschuld, jeden Anteil am schwachen Spiel zurückweist und jede Alternative an der alleinigen Schuld der Spieler ausschließt, ist dennoch bemerkenswert. Wenn ein Trainer so wenig dafür und dagegen tun kann, wie das Spiel ausgeht, muss man ihn doch in Frage stellen, wo er doch, selbstbekundet, gar keinen Einfluss mehr hat.
Dass er nun auch noch die eigenen Fans brüskiert, ist ein trauriges Zeichen. Klar gibt es von Vielen z.T. harte Kritik. Aber seine Äußerung verstehe ich ehrlich gesagt als Bruch. Man sollte schon noch wissen, welche Fans hinter einem stehen und die Mannschaft jede Woche anfeuern. Vor einem halben Jahr gab es, trotz einer in weiten Teilen enttäuschenden Saison, zum Ende der Saison Niko-Kovac Gesänge, was ihm den Rücken gestärkt und vielleicht sogar den Job gerettet hat.
Sich nach einem so schlechten Spiel und so enttäuschenden Wochen nicht nur gegen die Spieler, sondern auch noch gegen die Fans zu stellen deute ich so, dass er ahnt, dass der Abschied naht.
Was erwartest du denn?
Das hat er als Nationaltrainer getan- Fragen sie die Spieler, mangelnde Einsatzbereitschaft
Das hat er, als Frankfurt in der Schußphase 2018 schwächelte, getan – mangelnde Einsatzbereitschaft
Das hat er letzten Herbst getan – Verteidigen ist einfach, man muss es nur wollen!
Und immer wieder, auch gestern das Gleiche- mangelnde Einsatbereitschaft.
Und nun die Fans. Macht dann auch nichts mehr.
Volle Zustimmung.
-Schiedsrichter Rafati kritisiert Favre und Kovac
“Der Kovac, der fordert immer wieder Respekt ein – auch Favre. Da geht es nicht nur um die Schiedsrichter. Ich amüsiere mich immer, wenn ich so etwas sehe. Glaube mir, ich weiß aus eigener Erfahrung: Respekt einfordern hat etwas mit mangelndem Selbstwert zu tun. Wenn ich mich selber respektiere, dann verstehe ich, warum ein Kovac so auftritt, warum der Favre so auftritt. Die haben alle mit sich selbst irgendwo ein Problem”, meint der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter.
Guardiola hat ein mangelndes Selbstwertgefühl?
Kann ich mir kaum vorstellen, aber Rafati wird es schon wissen.
“Vor dem Bundesliga-Topspiel mit dem Spitzenreiter am Samstag (18.30 Uhr) beim Tabellenvierten Bayer 04 Leverkusen beklagte der Katalane einen Mangel an Respekt der Medien gegenüber den Trainern. “Für unseren Beruf gibt es heutzutage keinen Respekt. Es ist egal, was wir sagen”, behauptete Guardiola. Man vertraue seinen Worten nicht. Er könne aber auch mit dieser Situation in der noch verbleibenden Zeit beim deutschen Rekordmeister umgehen.”
Leider wieder mal ein Vergleich mit relativ geringem Nenner, Tobi. Die grundsätzliche Aussage, dass Trainern zu wenig Respekt vonseiten der Medien und Fans entgegengebracht wird, ist richtig. Sie haben eben leider das Schicksal, in der Öffentlichkeit stehende Personen zu sein, die ihre Arbeit wöchentlich eben jener präsentieren und daher auch wöchentlich eine Wertung ertragen müssen. Dass das nackte Ergebnis am Ende des Tages auch noch binärer Natur ist, tut das Übrige. Es ist gewissermaßen die Kehrseite dessen, dass viele viele Menschen ihren Lieblingsverein zu etwas zwischen Hobby und Lebensinhalt erhoben haben. Spieler, Funktionäre und Trainer leben davon, müssen jedoch auch mit den Kehrseiten leben. Und solange die meisten dieser Menschen Käseblätter lesen (du ja offensichtlich auch) und ihnen glauben, sind diese Kehrseiten eben oft unsachlich. So weit so allgemein.
Nun mokierte sich Guardiola darüber, dass die Medien ihm trotz top Ergebnissen immer wieder damit kommen würden, dass er seinen Job bei Bayern und jenen zukünftigen bei Shity nicht vereinen könne, was – wie wir rückblickend wissen – Unsinn war. Darüber hinaus beschwerte er sich, dass die Medien sich (sinngemäß) nur mit solchem Quatsch beschäften würden, anstatt ihm Fragen über Fussball zu stellen. (Ein Kritikpunkt, den Guardiola übrigens häufig anbrachte: Leute, ich erkläre euch gern was dies, das oder jenes. Ihr müsst nur fragen.) Hiervon jedenfalls kam er zu der allgemeinen Aussage, dass Trainern zu wenig Respekt entgegengebracht würde.
Kovac hingegen verbittet sich im Moment mit der Begründung “Respekt für Trainer” Kritik an seiner Arbeit. Und zwar auch Inhaltliche. Und zwar insbesondere mit dem Aufhänger, dass Trainern nicht genügend Zeit gegeben würde. Worin ich mit ihm grundsätzlich d’accord gehe – jedoch nur auf Ebene der zählbaren Ergebnisse. Dass der Trainer nicht nach einer Reihe schlechter Ergebnisse angezählt werden darf, ist ein völlig richtiger Punkt, da Ergebnisse kurzfristig auch “lügen” oder vom Pech verursacht sein können. Wenn sich jedoch Grottenkick an Grottenkick reiht – und das nicht zum ersten mal – dann ist Kritik keine Respektlosigkeit, sondern angebracht. Das ist nun mal der Preis dafür, sein Geld mit der Öffentlichkeit zu verdienen. Wenn er das nicht aushält, hätte er eben Lehrer werden müssen. (Sorry an alle Lehrer im Forum, ich weiß natürlich, dass nur ein Viertel von euch Idioten sind ;)) ) Und was mich an dieser Stelle so auf die Palme bringt ist, dass Kovac nicht nur auf den Unsinn der Springerpresse dünnhäutig und schmallippig reagiert, sondern auch auf sachliche und inhaltlich ausgerichtete Kritik. Kovac möchte eben NICHT über Fussball reden, so wie Guardiola. Kovac möchte NICHT erklären, was er sich bei seinen Manövern denkt. Und das ist es, was mich bei ihm so auf die Palme bringt. Im Moment beschreitet Kovac einen nach innen und außen gefährlichen Weg: Einstellung kritisieren – kann man mal machen, vielleicht produziert man ja eine Trotzreaktion. Das Woche für Woche machen und sich dabei stets aus der Kritik ausnehmen (‘Die Spieler sind schuld, ich mache alles richtig’) und dafür dann Respekt einfordern wollen…. Ich glaube nicht, dass das funktionieren wird. Und zwar weder nach innen, noch nach außen.
@Ju:
Nachvollziehbarer Beitrag, wobei ich bezweifele, dass Rafati so in die Analyse gegangen ist wie du.
Kleine Anmerkungen:
Seh ich anders. Ich weiß von einem Angestellten des FCB, dass man sich mit de Bruyne einig war. Gab nichts mehr zu klären.
Plötzlich machte der dann einen Rückzieher und ging zu City.
Gibt nicht wenige Leute im Verein, die der Überzeugung sind, dass Guardiola seine Finger im Spiel hatte und, obwohl er noch unser Trainer war und unser Geld kassiert hat, schon mal für City gedealt hat.
Ich lese alles, was ich zum Thema Fussball in die Finger kriege. Dazu gehören nunmal auch die Käseblätter.
@Ju: +1!
Genau das ist es, was man NK auch bei viel gutem Willen ankreiden muss. Über PG will ich nicht reden, aber was NK einfordert ist eben inkonsequent und macht ihn unnötig angreifbar nach innen und außen.
Thema Zeit: Dass man einen Trainer nicht nach 3 schlechten Spielen abschreiben sollte, ist selbstverständlich. Dass es mindestens ein halbes Jahr dauert, bis man ein fundierteres Urteil über einen Trainer fällen kann und dass man ihm mindestens 1 Saison Zeit geben sollte: d’accord. Andererseits ist Fußball sehr schnelllebig. 15 Jahre ist eine Spielerkarriere und 5 Jahre ist eine Ewigkeit. Nach bald 1,5 Jahren (und drei Transferperioden) darf man bei einem Trainer “etwas” erwarten. Man muss konstatieren, dass man mit NK schon sehr viel Geduld hat. Auch und gerade nach FCB-Maßstäben. Man muss nicht so tun, als ob wir da besonders ungeduldig wären.
@JU
Perfekt analysiert und zusammengefasst!!!
Mittelfeld
Dieser Part ist natürlich sehr interessant
Schön das ihr Thiago als gesetzt seht.
Gut auch das ihr es so seht das im Prinzip weder Goretzka noch Tolisso einen defensiven Part neben Thiago spielen können und damit beide mit Müller und Coutinho um je nach Formation eine oder zwei Plätze kämpfen.
Wenn man gedanklich Müller und Coutinho/Havertz eine Saseinsberechtigung einräumt dann sind ja mind.einer von Goretzka/Tolisso im Kader zuviel.
Cuisance und hoffentlich bald auch Fein als Perspektivspueler noch garnicht mitgerechnet.
Javi als reiner destruktiver 6er steht ja auch noch da.
Das Thema Kimmich habt ihr elegant weggeblendet ist aber auf Dauer nicht möglich. Bleibe dabei das Kummich Thiago auf der 6 respektiert und akzeptiert aber gegen jede andere Alternative insbesonders eine von aussen rebellieren wird.
Für ihn ist klar das momentan mit dem Ausfall von Suele und Lucas er RAV spielen muss aber wenn schon Lucas im Januar zurückkommt wird es von vorne losgehen.
Warum habt ihr Euch nicht klar zu der Thiago Kimmich Kombinatuon geäußert?
Warum müssen wir jetzt noch einen weiteren Spieler holen?
Insbesonders wenn mannCuisance und Fein hinten dran hat?
Wichtiger für uns sind doch die Sane und Havertz Transfers bzw aus den vorhandenen Spielern eine gute funktionierende Mittelfeldeinheit zu formen.
Ich hoffe ehrlich gesagt nicht, dass Kimmich in Wirklichkeit so ein rebellischer Charakter ist, wie du ihn teilweise darstellst. Falls ja, dann dürfte er gerne gehen. Kein Spieler ist größer als der Verein. Wenn die sportliche Führung meint, dass er ins Zentrum gehört, soll er da spielen. Wenn die sportliche Führung meint, er gehört auf die rechte Abwehrseite, dann ist das seine Postition. Und wenn die sportliche Meinung meint, dass man im zentralen Mittelfeld einen neuen Spieler braucht, dann hat er das auch zu akzeptieren. Falls nicht, steht es ihm frei, den Verein zu verlassen. Mich haben seine Leistungen auf der Sechs bisher nicht wirklich überzeugt (sowohl bei Bayern als auch bei der Nationalelf) und ich finde auch, dass sein Auftreten nach außen nicht wirklich dazu taugt, aus ihm zwangsläufig den künftigen Kapitän abzuleiten. Dass was viele bei Kovac zurecht kritisieren, könnte man auch bei Kimmich zumindest kritisch hinterfragen. In beinahem jedem Interview mit Kimmich ist Kritik zu hören, die er aber auch stets pauschal in der WIR-Form äußert. Ich habe noch nie ein Interview mit ihm gehört, in dem er seine eigene Leistung kritisch hinterfragt. Ich höre z.B. nach dem Spiel gegen die Niederlande, wo man eine 2:0 Führung aus der Hand gab, oder auch nach zahlreichen Auftritten der Bayern in dieser Saison, dass “WIR es nicht schaffen, ein Spiel zu kontrollieren”. Für Spielkontrolle ist in erster Linie aber das zentrale Mittelfeld zuständig. Natürlich kann ein Spieler alleine es nicht richten. Wenn dieser Spieler aber (wie es bei Kimmich oft genug der Fall ist) sich ständig in Zonen aufhält, in denen ein Sechser nichts verloren hat (schon gar nicht, wenn seine Mannschaft führt und der Gegner drückt), dann muss man ihm auch mal eine Frage stellen und die lautet: “Bist du auch bereit, die nötige Drecksarbeit zu machen?” Meiner Meinung nach fühlt Kimmich sich unterfordert, wenn er defensiv zu stark eingebunden ist. Er würde sich nie damit zufrieden geben, wie ein Casemiro, Fabinho oder Kante zu einem Großteil Drecksarbeit zu verrichten und nur sporadisch im Spielaufbau zu glänzen. Er sieht sich als Strategen in der Art, in der Xabi Alonso seine Sechserrolle interpretierte. Dazu fehlt ihm aber in Sachen Stellungsspiel einiges und ob er das jemals so hinkriegt, ist auch die Frage. Mit einem taktisch besseren Trainer könnte es evtl. klappen, aber eine Garantie dafür gibt es für mich auch nicht. Ich sehe Kimmich eher als einen Spielertypen wie Effenberg, der für die nötige Drecksarbeit noch einen laufstarken Zerstörer neben sich bräuchte, wie ihn Effe eben mit Jens Jeremies hatte. Auch Effe war sich nicht zu schade für defensive Zweikämpfe, aber er wollte eben dann doch lieber der Stratege sein. Ein Effenberg auf der Sechs hätte somit auch nur bedingt funktioniert und so sehe ich es bei Kimmich auch und deshalb stelle ich ein Mittelfeldduo Thiago und Kimmich ernsthaft in Frage.
Bzgl Einsatz und Drecksarbeit:
Kimmich läuft am Meisten von allen Bundesligaspielern (egal in welcher Position er aufgestellt wurde) und führt nach Thiago die Zweitmeisten Zweikämpfe/90 Mins im Team wenn man die IVs unberücksichtigt lässt – nämlich 0,5 pro Spiel weniger als Thiago.
(Quellen: Sport.de, Bundesliga.com)
Dazu noch Löw über Kimmich:
Eine Rückversetzung von Bayern-Profi Joshua Kimmich vom defensiven Mittelfeld auf die rechte Außenverteidigerposition schließt er vor der kommenden EM-Saison aus. “Nein, Joshua Kimmich sehe ich dauerhaft im Zentrum. Seine Giftigkeit, Aggressivität und defensive Denkweise haben uns vorher vielleicht etwas gefehlt”, erklärte der 59-Jährige.
(Quelle: Kicker)
@WillytheGreat:
Endlich sagt es mal einer.
Auf der 6 soll man Denker und Lenker im Mittelfeld sein.
Kimmich spielt viel zu oft den Roadrunner auf dem Platz und fehlt dann als Anspielstation dort, wo er eigentlich sein sollte.
Sehr guter Kommentar. Fehlt nur deutlicher die defensive Schwäche von ihm zu benennen. Er möchte lieber der “Stratege” sein. Seine Zweikampfschwäche ist sowohl auf der RAV als auch neben Thiago nicht zu übersehen. Das habe ich schon zu Beginn der Saison bemerkt, als ständig von “918” Kimmich auf die 6 gewollt wurde. Ich hatte damals den Vergleich mit den Stärken des “jungen” und “alten” P. Lahm aufgezeigt. ( mit zunehmendem Alter wurden seine Stärken in der Offensive mehr aber in der Defensive immer schwächer).
Zum Podcast möchte ich euch wieder beglückwünschen. Will aber trotzdem einige Anmerkungen machen. Ich habe zwar aus persönlichen Gründen genügend Zeit und Aufgrund, dass ich im Augenblick nicht Bayern-Spiele in den Stadien verfolgen kann, sind mir aber eure Podcasts zu lang. Ich kann euch leider nicht folgen und gleichzeitig Dinge nebenher tätigen. Bitte etwas straffer. Kommt mir manchmal vor wie der “Presseclub in der ARD” .
Außerdem würde ich mir wünschen, wenn ihr im Podcast kurz zu euren Vorschauen, die ja leider durch das gespielte, leider für die “Tonne” waren. Ich finde die immer sehr analytisch.
@PT: Ich spreche Kimmich seine Laufbereitschaft und seinen Einsatzwillen auch gar nicht ab. Ich stelle nur fest, dass er es eben nicht so umsetzt, wie man es für eine Sechserrolle tun sollte. Es könnte sogar sein, dass Kimmich ein besserer Sechser wäre, wenn er weniger laufen würde und dafür öfters da stehen würde, wo man in seiner Rolle eigentlich sein sollte, anstatt vorne rumzuturnen. Dieses Problem liegt aber nunmal daran, dass er meiner Meinung nach eben nicht in erster Linie defensiv denkt, sondern ein kreativer Spieler ist. In diesem Teil stimme ich mit der Aussage von Löw übrigens in keinster Weise überein. Aber Löws Meinung zum defensiven Denken von Spielern hat uns ja auch schon die eine oder andere Niederlage in wichtigen Spielen eingebrockt. Ich erinnere mich da noch mit Schauern an die EM 2012, als er meinte, Toni Kroos sollte im Halbfinale gegen Italien eine Art Manndeckung gegen Pirlo spielen. Dass Kimmich in erster Linie offensiv denkt, sieht man doch vor allem daran, wie er seine Rolle als AV interpretiert. Nicht umsonst gelangen ihm in den letzten beiden Jahren als AV so viele Assists wie gefühlt noch keinem AV in unserer Vereinsgeschichte. Mit viel Laufeinsatz kann er seinen Offensivdrang als AV noch einigermaßen kompensieren ohne die Defensive komplett zu vernächlässigen. Was als AV schon gefährlich ist, ist im Mittelfeld aber noch eine Spur schwieriger, weil die Räume für den Gegner halt dann noch größer werden.
@willythegreat:
Mir ist klar, dass es hier schwierig ist ohne ein gewisses Maß an Spekulation auszukommen – wir sind alle nicht in der Kabine dabei, aber dass ein defensiver Mittelfeldspieler in der Bundesliga rumrennt wo er will und dann konstant weiter eingesetzt wird halte ich für extrem unwahrscheinlich.
Ich habe nie in diesen Ligen gespielt, aber bis inkl. 4. Liga genau die Rolle Kimmichs auf der 6 oder als AV und da hätte ich bei keinem Trainer auch nur eine Halbzeit überlebt.
Das gleiche gilt für die Ableitung seines Offensivsdrangs bzw dass er in “erster Linie offensiv denkt” aus seiner Rolle als AV.
Ich habe unter keinem Trainer gespielt, der nicht festgelegt hätte wo er seine AVs im Offensivmoment haben wollte.
Das ist alles meine Erfahrung und sicher nicht allgemeingültig, aber ich halte das eben für sehr unwahrscheinlich.
Alonso ist wahrscheinlich nur halb soviel gelaufen wie Kimmich.
Was sagt das jetzt über die Qualität eines Sechsers?
Fair enough Willy
Bin als Verfechter von Kimmich auf der 6 aber auch gleichermaßen realistisch genug zu sagen das er das auf Dauer nur spielen kann/sollte wenn er auch wirklich bereit ist die 6 zu verinnerlichen und nicht noch zeitweise auf der 8 herumzuturnen. Dann hätte er auf der 6 nix verloren.
Bin aber auch der Meinung das er bei einem Trainer wie Pep es garnicht wagen würde von seinem definierten Radius abzuweichen.
Bei Kovac macht eben jeder unbestimmt das was jeder meint gut sei um dann zu realisieren das nix funktioniert…
Der Fisch stinkt halt wie fast immer vom Kopf her. Ich denke, dass zu viele Spieler von Kovacs Auftreten und seiner taktischen Arbeit so genervt sind, dass sie es nicht mehr schaffen, ihre beste Leistung abzuliefern. Es fehlt der Spaß am Fußball und auch die nötige Leichtigkeit und das Selbstvertrauen das es bräuchte, um dominant aufzutreten. Die Entstehung dieser unbefriedigenden Situation ist allerdings in erster Linie die Schuld von anderen Personen in viel höheren Positionen des Vereins.
Kovac kam wegen der Trainersuche, die jeder Castingshow mit Dieter Bohlen vom Niveau her zur Ehre gereicht hätte, schon ziemlich angeschlagen zum FCB. Nachdem er im Herbst 2018 schon kurz vor dem Scheitern war, kriegte er die Kurve gerade noch einmal. Ich denke, dass UH es hier ein letztes Mal schaffte, seine Autorität spielen zu lassen und der Mannschaft klar machte, dass es nicht ein Jahr nach Ancelotti wieder zu einem Trainerwechsel kommt, nur weil einige Spieler mit dem Trainer nicht klarkommen. Bis auf den mutlosen Auftritt gegen Liverpool funktionierte es dann ja auch im großen und ganzen ganz gut (zumindest nur unwesentlich schlechter als in der Meistersaison von Ancelotti und dem Interimsjahr von Heynckes). Die kritischen Töne von KHR hat die Mannschaft natürlich trotzdem auch registiert. Auch deshalb kam es trotz des positven Saisonendes zu keinem Schulterschluss zwischen Trainer und Team. Als dann nach der Sommerpause, die garniert war von einer als eher unglücklich zu bezeichnenden Einkaufspolitik, die spielerischen Probleme bald wiederkehrten und das Spielsystem die gleichen Probleme aufwies, wie zu Beginn der ersten Kovacsaison, war der Frust aus dem letzten Herbst gleich wieder da. Dieses Mal glaube ich allerdings nicht, dass UH noch die Autorität hat, die Mannschaft nochmal auf Kovac einzuschwören. Kovac ist dabei eigentlich die ärmste Sau. Er verhielt sich absolut authentisch, war auch bereit, sich zu hinterfragen und Dinge zu ändern, ist aber einfach mit der Situation überfordert und macht auch deshalb Fehler. Wie jeder Trainer bräuchte er eine Mannschaft, die hinter ihm steht, aber das tut unser Team halt nicht. Sie spielen nicht gegen ihn, aber sie sind halt auch nicht überzeugt von seinen Ideen. Hin und wieder kommt in ein paar Spielen die Spielfreude zum Vorschein, aber in erster Linie ist es eher eine Zweckgemeinschaft, die versucht, halbwegs professionell über die Runden zu kommen. Solange die Ergebnisse noch stimmen, wird von UH Seite wohl nichts passieren. Bin gespannt, ob KHR nach der Jahreshauptversammlung es wagt, sich durchzusetzen, auch wenn die Ergebnisse in den nächsten Wochen vielleicht sogar passen sollten.
Danke will, sehe ich sehr ähnlich. Je nach Ergebnissen wird für Kovac im Winter, oder erst im Frühjahr Schlus sein. Ein Aus in Bochum hätte er mMn schon nicht mehr überstanden.
In der Tat ist er der arme Teufel, der das Führungsvakuum weiter oben samt mäßiger Kaderplanung auszubaden hat. Ich hoffe, dass Oli auch hier mit KHR ausmistet, wenn Uli weg ist. Dann wäre für Lahm / Eberl… Platz und einen innovativen Trainer wie ten Hag oder meinetwegen auch Tuchel – in drei Jahren dann
Nagelsmann. :-D.
Steile These, Rekordausgaben und gefühlt den vielversprechendsten (und gleichzeitig jungen) Kader der letzten Jahre als mäßige Kaderplanung bzw. verfehlte Transferpolitik zu bezeichnen.
Wie hätte denn eine gelungene Transferpolitik ausgesehen in euren Augen? Und damit meine ich das Was und nicht das Wie (das war über weite Strecken holprig).
Ein Machtvakuum sehe ich übrigens auch nicht. Sondern einen realistischen und fähigen Manager, der den Verein seit Jahrzehnten kennt, international vernetzt ist und dessen Wort zählt. Und einen Patriarchen, der (leider) im Gestern hängen geblieben ist und nun abtritt. Das ist für mich eher ein clash of cultures, aber kein Vakuum.
Willythegreat, das kann man so sehen.
Aber einen Fehler hast du, wenn man sich die öffentlichen Auftritte ansieht, in deinem Kommentar.
” Er verhielt sich absolut authentisch, war auch bereit, sich zu hinterfragen und Dinge zu ändern, ist aber einfach mit der Situation überfordert und macht auch deshalb Fehler.”
Und wann in den letzten 15 Monaten hat er sich auch nur ein einziges Mal hingestellt, und einen Fehler eingeräumt, was man ihm sicherlich nicht übelgenommen hätte.
Nein, Fehler machen immer nur die anderen! Das genau ist doch eines der Grundprobleme.
Und auch heute in der PK, wieder der Standardsatz: “Wir haben…, aber die Jungs setzen es nicht gut um. Das hat nichts mit Taktik zu tun.” Alles wie gehabt.
Wenn er denn so authentisch ist und sich hinterfragt, dann müsste er sich doch auch einmal die Frage stellen – siehe Statements aus dem letzten Herbst – wieso schaffen es die Spieler auch nach 15 Monaten nicht, meine Vorgaben umzusetzen? Liegt es nur an den Spielern oder liegt es vielleicht auch an den Vorgaben oder an mir?
Diese Frage scheint sich aber offenbar nicht zu stellen.
Und wenn bei drei verschiedenen Trainerstationen jeweils bei Misserfolg die Karte “Einsatzbereitschaft” gezogen wird, dann sollte das doch auch zu denken geben.
Mit Sicherheit hat Kovac nicht alles alleine zu verantworten, das ist in nahezu allen Vereinen so. Aber alles immer nur auf den mangelnden Willen zu schieben, kann es auch nicht sein.
Und zu den üblichen “ernsten” Diskussionen mal einen kleinen Joke:
Live aus der PK: “Kunststücke; ist nicht nötig, weil die Einfachheit ist die Schwierigkeit und darin liegt auch die Schönheit.”
“Die Einfachheit ist die Schwierigkeit und darin liegt auch die Schönheit.” – Erklär das mal einem Brasilianer
Der KICKER meldet gerade, dass Armin Veh zum Saisonende bei Köln aufhört. Wird da in der Vereinsführung des FCB was vorbereitet?…
Nein :)
Du meinst als Alternative zum ehemaligen Sportdirektor von Wattenscheid 09?
Was mich derzeit nervt, mal abgesehen von der Spielweise, ist diese Diskussion um die “Mentalitätsscheiße”.
Also, dass die Mannschaft gegen Kovac spiele, oder generell einfach zu satt, unmotiviert, faul oder was auch immer sei.
Halte ich tatsächlich für kompletten Unfug.
Einmal finde ich diese Diskussion auch bei anderen Vereinen fast immer deplatziert. Das sieht man dann spätestens meistens im Zeitablauf, wenn aus dem imaginierten “Sauhaufen” nach einigen Siegen wieder fröhlich die besten Jungs werden. Schönes Beispiel derzeit die Schalker. Im Jahre 1 Tedesco eine Supertruppe mit Moral und Kampfgeist, im Jahre 2 Tedesco aus unerfindlichen Gründen in charakterlose Söldner verwandelt, haben im Jahre 1 Wagner sie alle wieder lieb.
Und bei uns? Mag ja sein, dass einige Spieler Kovac nicht mögen. Mag ja sein, dass einige ihn für einen schlechten Trainer halten. Mag ja sein, dass bei einigen beides zutrifft.
Aber trotzdem bleiben das Menschen mit eigenen Ziele, eigener Motivation, einer eigenen Geschichte und einer eigenen Bindung an den Verein.
Wenn man da mal einige Beispiele durchgeht.
– Neuer. Kann man sich vorstellen, ein Neuer lässt da mal locker einen durchrutschen um Kovac eins auszuwischen? Lädt sich die ganze Diskussion um Fehler hin und her auf und darf sich anhören, dass da ein ter Stegen doch vielleicht der Bessere wäre?
– Lewandowski. Er könnte ja mal einen daneben ballern? Auf Tore, Rekorde usw. verzichten? Nun er tut das ganz offensichtlich nicht.
– Oder am anderen Ende der Hierarchie, ein Davies. Glaubt jemand im Ernst der denkt auch nur eine Sekunde in die Richtung? An dieser Stelle seiner Karriere?
– Ebenso ein Pavard. Zum erstenmal bei einem großen Verein, in der CL. Das hier und jetzt ist der Punkt an dem sich seine weitere Laufbahn zu einem großen Teil entscheiden kann. Und da soll der damit herumzocken?
– Oder unsere beiden Leihspieler. Die spielen hier gerade für nächstes Jahr vor, bei uns oder woanders. Die werden den Teufel tun, sich hier als die faulen Äpfel zu präsentieren.
– Aber vielleicht Boateng? Der könnte doch sauer sein? Also der Boateng, der sich gerade eben wieder für die Nationalmannschaft in Stellung gebracht hat, der Boateng der seit fast 2 Jahren händeringend einen neuen Verein sucht? Klar, da würden ein paar geschickt eingestreute Fehler schon helfen.
– Aber Müller doch ganz sicher? Klar, warum sollte er nicht beweisen wollen, dass er zurecht auf der Bank saß? Sieht für mich gerade jetzt eher so aus, als wolle er gerade das Gegenteil beweisen.
Und so könnte ich jetzt noch eine ganze Weile fortfahren.
Aber man kann ja auch ganz einfach die Ergebnisse zurate ziehen. Und da haben wir, man glaubt es kaum, die letzten drei Spiele gewonnen und nicht verloren. Wobei jedes auf seine Weise knapp war. Da wäre es gar nicht so schwer gewesen, doch Nägel mit Köpfen zu machen und ein paar Niederlagen einzufahren. Aber offensichtlich sind sie auch dazu zu dusslig.
Aber vielleicht spielt die Mannschaft tatsächlich gar nicht gegen Kovac, sondern sie sind davon völlig unabhängig einfach ein satter, demotivierter Haufen?
Mal schauen.
Da sehen wir z.B., dass die Kovac-Bayern die (soweit ich das übersehe) besten Laufleistungen aller Bayernmannschaften seit Beginn der regelmäßigen Erfassung abliefern. Dass wir so weit vorne im Ranking liegen wie ebenfalls vmtl. noch nie. Wir laufen z.B. mehr als der Aufsteiger Köln oder Mannschaften wie Düsseldorf und Mainz.
Wobei ich das gar nicht als generelles Qualitätsmerkmal werte, aber für diesen Zweck schon für aussagekräftig. Gegen Piräus haben wir z.B. mit 119 Kilometern einen Wert erreicht, der für unsere Verhältnisse fast schon rekordverdächtig sein dürfte. Gegen Augsburg sind wir mehr gelaufen als der Gegner. Keine Ahnung, ob es das in diesem Duell jemals vorher gab.
Ergänzend dazu stehen wir in der Tabelle der angezogenen Sprints in der Liga auf Platz 4, fast gleichauf mit dem zweiten Platz.
Unsere Zweikampfquote ist stabil und die Zahl der absolvierten Zweikämpfe vergleichbar mit den Vorjahren.
All diese Zahlen sind, wie schon erwähnt, nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal. Wenn man allerdings von Dingen wie Einstellung und Moral spricht ist es sicher sinnvoll außer gefühlten Wahrheiten auch mal einige messbare Parameter anzuschauen. Und da kann ich eben nichts erkennen, was für die These eines leistungsverweigernden Sauhaufens spricht.
Ganz kann man dieses Thema aber natürlich nicht wegdiskutieren, denn es bleibt natürlich der Faktor den es seit Anbeginn der (Fußball-)-Zeit gibt. Der Tatsache, dass starke Mannschaften dazu neigen schwächere Mannschaften auf die leichte Schulter zu nehmen. Dies ist allerdings nichts Neues, nicht Spezielles oder für das Hier und Jetzt typische. Das kennen wir seit Jahrzehnten und das wird uns genauso auch noch Jahrzehnte begleiten.
Um dann doch noch ein paar gefühlte “Wahrheiten” anzubringen. Für mich waren z.B. die Spiele gegen Augsburg und Piräus von der Einstellung her in keiner Weise zu beanstanden. In den Spielen gegen Hoffenheim (den Tottenham-Rausch offensichtlich noch im Kopf) und Bochum (Pokal eben) hatte ich durchaus den Eindruck man war da sicher nicht am Anschlag seiner Möglichkeiten.
+1
Absolute Zustimmung – ich sehe auch (noch) nicht, dass die Mannschaft “gegen” Kovac spielt. Für mich ist das ein Einstellungsproblem in punkto Kopfsache – ala “die packen wir auch im Schlaf und mit links”. Allerdings war das Spiel in Bochum schon ein gewaltiger Tiefpunkt.
Uli in 51
Was entgegnen Sie Kritikern, die sagen, Hainer und Kahn sind Ihre Vertrauten, um die Macht zu behalten?
Das behaupten nur Menschen, die hinter jedem Busch einen Feind sehen. So ticke ich nicht. Ich habe Leute ausgesucht, denen ich diese Aufgabe zutraue. Und ich darf schon auch mal selbstbewusst feststellen: Ohne mich sähe dieser FC Bayern anders aus. Wenn meine Nachfolger das ähnlich hinbekommen, könnten doch alle recht glücklich sein.
Was kommt bei Ihnen im neuen Lebensabschnitt?
Ich bin selbst neugierig. Mein Büro soll Herbert Hainer beziehen. Wenn man beim FC Bayern meinen Rat braucht, bin ich da. Wenn sie ihn nicht brauchen, ist es ein gutes Zeichen. Mein Leben ist total in Balance. Besonders freue ich
mich auf noch mehr Zeit mit meinen Enkelkindern. Ich bin unter anderem Vorsitzender des Kuratoriums der Dominik-Brunner-Stiftung und sitze im Vorstand des FC Bayern Hilfe eV, werde weiter meine Vorträge halten, dazu Golfen und Schafkopfen – es wird nicht so sein, dass ich zuhause vor dem Telefon sitze und warte, dass jemand anruft.
Viele sagen dennoch: Loslassen, sich zurückhalten – das kann der Hoeneß nicht! Was passiert, wenn es im Februar nicht läuft und Interview-Anfragen kommen?
Ich werde nie als Erstes mit einem Reporter sprechen. Ich bleibe im Aufsichtsrat, es wird weiter einen Austausch mit den Verantwortlichen geben. Mein Verhältnis ist zu allen handelnden Personen tadellos. Ich bin nicht so ehrgeizig, dem Verein jetzt weiter meinen Stempel aufzudrücken. Meine Stärke war immer, dass ich nie von mir dachte, alles besser zu wissen. Sondern dass ich an jeder Hand Leute hatte, die ich um Rat fragen konnte, die mich korrigiert haben, die mir was sagen durften. Und so eine Ratgeberfigur möchte ich jetzt für die anderen werden.
Auch eine, die für kontroversen Austausch steht?
Man bewegt sich selten vorwärts, wenn man nicht offen Dinge anspricht. Ich habe in meinem Freundeskreis lauter Leute, die ihre Meinung haben und die ich nicht um mich schare, nur damit sie meine eigene andauernd bestätigen. Und eines ist klar: Ich werde kein Claqueur sein. Ich räume jetzt mein Büro, denn ich kenne mich: Sonst hätte sich nichts verändert. Es musste ein klarer Schnitt her. Aber ich bin nicht aus der Welt.