FC Bayern München vs. SC Freiburg: Mit Tuchel-Taka zum 3:0-Sieg!

Justin Trenner 08.10.2023

Für den FC Bayern ging es darum, den Kontakt an die Tabellenspitze zu halten. Nur mit einem Sieg konnten sie wieder auf zwei Punkte an Bayer Leverkusen heranrücken. Freiburg wiederum reiste verunsichert nach München. Zuletzt gab es nur wenige Erfolgserlebnisse und in der Tabelle steht ein durchwachsener Mittelfeldplatz zu Buche.

FC Bayern München vs. SC Freiburg: Der Spielverlauf

Die Bayern begannen die Partie mit viel Zug im Spiel nach vorn und Sicherheit im Spielaufbau. Eine Anfangsphase ganz nach dem Geschmack von Thomas Tuchel. Mit etwas Glück segelte dann auch noch ein hoher Ball von Kingsley Coman vom rechten Flügel ins Tor (12.). Die Münchner drückten weiter und belohnten sich in der 25. Minute mit dem 2:0 durch Leroy Sané, der im Zusammenspiel mit Harry Kane zum Erfolg kam. Kurz vor der Pause legte der formstarke Nationalspieler nochmal nach (44.), doch sein Tor wurde vom VAR wegen Abseits aberkannt. In der zweiten Halbzeit machten die Bayern genau da weiter, wo sie aufgehört hatten: Kontrolle mit regelmäßigen Highlights. Coman erhöhte in der 85. Minute zum 3:0-Endstand.

FC Bayern München vs. SC Freiburg: Das fiel auf

Die Tuchel’sche Statik wurde gegen die Freiburger ein wenig aufgelöst. Gut erkennen ließ sich das beispielsweise auf der Neunerposition. Zwar ist Kane der klare Zielspieler, doch immer mal wieder tauchten auf der Position auch Mitspieler auf. Thomas Müller, Leon Goretzka oder Sané – sie alle besetzten diesen Raum, wenn Kane sich fallen ließ. Das tat dem Spielfluss der Bayern gut und die einzelnen Spieler waren schwer zu greifen. Hinzu kommt, dass Kane mehrfach aus dem Rückraum Gefahr erzeugen konnte und nicht sofort Gegenspieler um sich hatte. Ein probates Mittel. Insgesamt stimmte die Mischung aus der verordneten Positionstreue im System und der Dynamik vergangener Tage diesmal. Während Experte Michael Ballack bei DAZN ständig erzählte, dass die Bayern zu wenig machen würden, dürfte Tuchel äußerst zufrieden damit gewesen sein, wie kontrolliert und zielstrebig sein Team agierte. Freiburg hatte zudem keine große Torchance, kam laut Bundesliga-Daten nur auf 0,08 Expected Goals. An diesem Tag war Tuchel-Taka ein voller Erfolg.

FC Bayern München vs. SC Freiburg: Spieler des Spiels

Lerry Kané? Harroy Sane? Egal welchen Schmunzelspitznamen man für das Duo wählt, es ist bemerkenswert, was Sané und Kane derzeit zusammen auf den Platz bringen. Beim 2:0 war das abermals gut zu beobachten. Sané tritt mit enger Ballführung an, hat Kane als Zwischenstation und der Engländer spielt den Ball zurück. Dass Sané so gut in Form ist, hat sehr viel mit der Spielweise des Neuzugangs zu tun. Kane lässt sich fallen, bringt seine Spielmacherqualitäten gut ein und bindet Gegenspieler, die Sané früher vielleicht den Ball vom Fuß genommen hätten. Da ist es für den FCB zu verschmerzen, dass Kane selbst noch viel Luft nach oben hat, wenn es um eigene Abschlüsse geht. Zumal mit Coman ein weiterer Spieler in der Offensive zu überzeugen wusste, den es zu erwähnen gilt.

Leroy Sané war abermals einer der stärksten Spieler des FC Bayern München.
(Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images)

FC Bayern München vs. SC Freiburg: Enttäuschung des Spiels

Der SC Freiburg hatte dem FCB wenig entgegenzusetzen. Kaum Zugriff im Pressing, kaum Ballgewinne, kaum gefährliches Umschalten in die Offensive und defensiv nicht immer sattelfest – in München braucht ein Team wie Freiburg schon einen perfekten Tag, um all das besser zu machen. Zumal wichtige Spieler ausfielen. Doch der Anspruch an das Team von Christian Streich ist gewachsen. Zuletzt präsentierte sich der SCF zu oft so wie an diesem Abend. Bayern hat es gut gemacht, bekam an vielen Stellen aber auch tatkräftige Unterstützung.

FC Bayern München vs. SC Freiburg: Was noch?

Teile der Fanszene des FC Bayern München haben in der ersten Halbzeit ein Banner gezeigt, das Interpretationsspielraum zulässt. „Kein Platz für Charakterschweine im Verein – weder auf dem Feld noch im Vorstand“, stand dort drauf – inklusive des Kürzels „RFM“ (Red Fanatics Munich, Anm. d. Red.). Damit dürften sie sich einerseits auf die Fast-Verpflichtung von Jérôme Boateng und andererseits auf die Gerüchte rund um Max Eberl beziehen.

Anders formulierte es die Südkurve mit Bannern in der zweiten Halbzeit: „Misogyne Gewalt ist keine Privatsache! Steht zu unseren proklamierten Werten – oder sind Satzung und Awareness doch nur Marketing?“ Diesmal ohne Benennung einer spezifischen Fangruppierung.

FC Bayern München vs. SC Freiburg: Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Coman (12.), 2:0 Sané (25.), 3:0 Coman (85.)

Gelbe Karten: Mazraoui (17.)

Aufstellung FC Bayern München: Ulreich – Mazraoui, Upamecano (Laimer, 77.), Kim, Davies – Goretzka, Kimmich (Krätzig, 88.) – Coman (Choupo-Moting, 88.), Müller (Musiala, 73.), Sané – Kane (Tel, 73.)

Aufstellung SC Freiburg: Atubolo – Sildillia, Lienhart, Gulde, Kübler – Röhl (Philipp, 46.), Eggestein (Rüdlin, 84.), Doan (Weißhaupt, 68.), Grifo – Sallai (Breunig, 85.), Höler (Adamu, 68.)

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