DFB-Pokal-Historie: Duelle mit Borussia Dortmund – Teil 2
Im ersten Teil haben wir uns mit den Jahren 1966, 1981 und 1992 beschäftigt. In Teil 2 geht es um Luca Tonis Doppelpack, den nationalen Höhepunkt der Ära Klopp sowie einer speziellen Geschichte von und mit Arjen Robben.
2008: Luca Toni macht den Unterschied
Das Pokalfinale fand im Jahr 2008 bereits am 15. April statt. Die Rollen waren vorher sehr klar verteilt. Borussia Dortmund war in der Liga weit abgeschlagen und so reichte es für die Mannschaft von Thomas Doll am Ende nur für Platz 13. Über Magdeburg, Frankfurt, Bremen, Hoffenheim und Jena qualifizierten sie sich allerdings immerhin für das Pokalfinale. Der FC Bayern steckte damals ebenfalls in einer komischen Situation, wenngleich nicht annähernd vergleichbar mit der des BVB. Die Münchner spielten nach einer schlechten Vorsaison nur UEFA-Cup.
Dennoch war die Saison 2007/08 ein großer Schritt nach vorne für die Bayern. Man verpflichtete mit Luca Toni einen Weltmeister und holte darüber hinaus einen gewissen Franck Ribéry an die Säbener Straße. Mit den entsprechenden Freiheiten ausgestattet, kamen beide am Ende der Bundesliga-Saison zusammen auf 49 Torbeteiligungen. Das Jahr 2008 war aber auch deshalb so speziell, weil Oliver Kahn seine Karriere am Ende der Spielzeit beendete und Ottmar Hitzfeld den Verein nach seiner zweiten Amtszeit erneut verlassen sollte.
Im Pokalfinale setzte der Bayern-Trainer auf ein 4-4-2 in der Grundausrichtung. Vor Oliver Kahn spielten in der Viererkette Lahm, Lúcio, Demichelis und Lell. Van Bommel als etwas defensiverer Part und Zé Roberto, der für mehr Drang nach vorne sorgen sollte, teilten sich die Aufgaben vor der Abwehrreihe. Bastian Schweinsteiger besetzte den rechten Flügel, Ribéry den linken und Toni teilte sich die Offensive im Zentrum mit Miroslav Klose. Der Gegner aus Dortmund setzte auf ein 4-1-4-1 mit Kehl auf der Sechs, sowie Tinga und Kringe davor. Frei besetzte das Sturmzentrum und wurde von Petric sowie Jakub Błaszczykowski von den Außen unterstützt. Vor Torwart Ziegler agierten Dede, Robert Kovac, Christian Wörns und Rukavina.
Dortmund, in dieser Begegnung klarer Außenseiter, machte aber ein gutes Spiel. Trotz der frühen Führung der Bayern durch Luca Toni (11.), hatte man nie das Gefühl, dass Dortmund ohne Chancen wäre. Während Bayern um die Kontrolle bemüht war, schaffte es der BVB den Rekordpokalsieger durch ein kompaktes, zweikampfstarkes Mittelfeld vom eigenen Tor wegzuhalten.
Erst im Laufe der zweiten Halbzeit sollte es ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten werden. Die Bayern ließen durch einfache Ballverluste und vielen Lücken in der Formation einiges zu. In der zweiten Minute der Nachspielzeit war es dann Petric, der sein Team mit einem abgefälschten Schuss in die Verlängerung brachte. Eigentlich war der BVB nun überlegen und kam auch zu einigen sehenswerten Chancen, doch es war wiedermal Luca Toni, der die Träume der Dortmunder beendete. Der eingewechselte Podolski sorgte für einen Strafraumdurchbruch und fand Toni. Diese Chance ließ sich der Italiener nicht nehmen und so besiegelte er in unnachahmlicher Art und Weise in der 103. Minute den Pokalsieg für die Bayern. Eine Gelb-Rote Karte für Błaszczykowski und eine gute Chance für Podolski blieben die letzten Höhepunkte.
Oliver Kahn und Ottmar Hitzfeld durften sich also mit dem Double verabschieden. Im UEFA-Cup scheiterte der Rekordmeister im Halbfinale nur eine Woche nach dem Pokalfinale in St. Petersburg. Rummenigge kündigte nach dem Erfolg gegen den BVB noch an, dass man nun auch mal “die Sau raus lassen” könne. Vielleicht haben das einige zu sehr beherzigt, denn in Russland gingen die Münchner mit 0:4 unter.
2012: Dortmund demütigt die Bayern
Unter ging der Rekordmeister auch vier Jahre später. Diesmal allerdings gegen den Konkurrenten aus Dortmund. Wieder trafen sich beide Teams im Pokalfinale, diesmal aber unter komplett anderen Voraussetzungen. Borussia Dortmund war nicht nur amtierender Meister, sondern hatte den Meistertitel sogar verteidigt. Vor diesem Spiel wurde medial von einer möglichen Wachablösung gesprochen und zumindest vorübergehend war diese nach dem Spiel auch gekommen.
Bayern wirkte in seinem Spiel zu statisch, unflexibel und unmodern. Stimmen gegen Trainer Jupp Heynckes wurden laut, dass er zu spät wechseln würde und sich nicht an dem Fußball des BVB orientieren würde. Die Probleme des van Gaal’schen Ballbesitzfußballs konnte Heynckes in seiner Anfangszeit nicht lösen. Der FC Bayern wirkte berechenbar und fand zu wenig Lösungen, um aus dem vielen Ballbesitz auch etwas zählbares zu machen.
Borussia Dortmund hingegen war auf dem Höhepunkt von Klopps “Vollgasfußball” angekommen. Bereits einige Wochen vor dem Pokalfinale entschied der BVB das Duell mit den Bayern im Signal Iduna Park für sich. Arjen Robben hatte dabei einen Elfmeter zum möglichen Ausgleich verschossen und verspielte so die verbleibende Chance auf den Meistertitel. Der Niederländer sollte in dieser Saison ohnehin zum tragischen Helden avancieren, obwohl er im Pokalfinale zumindest zum zwischenzeitlichen Ausgleich per Elfmeter einschießen konnte.
Dortmund war in allen Bereichen überlegen. Zwar sagte Philipp Lahm nach dem Spiel, dass man unglücklich verloren habe, doch damit sorgte er eher für Lacher als für Verständnis. Der BVB untermauerte, dass er in diesen zwei Jahren die sportliche Nummer Eins in Deutschland war. Tolle Umschaltmomente, starkes Gegenpressing, gute Positionierungen gegen den Ball und so auch viele Ballgewinne. Klopp und sein Trainerteam wurden zurecht gefeiert und sorgten für eine fußballerische Veränderung in Deutschland, die auch auf die Nationalmannschaft Auswirkungen hatte.
Kagawa, Hummels und drei Tore von Lewandowski sorgten am Ende für ein 5:2 bei dem Ribérys Treffer sowie Robbens Elfmeter nur Kosmetik waren. Die Machtdemonstration war der Gipfel einer Dortmund-Ära, die den Bayern so sehr wehtat, dass man im Sommer darauf tief in die Tasche griff, um einen Gegenangriff zu planen. Eine Woche nach dem Pokalfinale verlor der FC Bayern auch noch das Finale der UEFA Champions League im eigenen Stadion gegen Chelsea. Die Saison ging für die Münchner also ohne Titel aus und bleibt mit all ihrer Enttäuschung zurück als Fundament für spätere Erfolge.
2013: Arjen Robben schreibt seine eigene Geschichte
Robben und der FC Bayern. Das ist eine ganz besondere Geschichte. Im Sommer 2012 hätte man es dem Flügeldribbler nicht verübeln können, wenn er den Verein verlassen hätte. Nachdem er die entscheidenden Elfmeter gegen Dortmund in der Bundesliga sowie im Champions-League-Finale gegen Chelsea verschossen hatte, musste er sich in einem Freundschaftsspiel der Bayern gegen die Niederlande Pfiffe anhören. Es war der beschämende Tiefpunkt einer unfassbar enttäuschenden Saison. Arjen Robben wäre aber nicht Arjen Robben, wenn er sich damit verabschiedet hätte. Der heute 32-jährige hatte sich dazu entschlossen zu bleiben und seiner Geschichte eine positive Wendung zu verpassen.
Das sechste Aufeinandertreffen der Bayern mit dem BVB im DFB-Pokal war der Anfang dieser Wendung. Es wäre aber falsch diese Geschichte nur Arjen Robben zuzuschreiben, denn der ganze FC Bayern hatte im Vergleich zu 2012 einen großen Sprung gemacht. Allen voran Jupp Heynckes, der aus dem Vize-Triple des Vorjahres lernte und sein System anpasste.
Unser Autor Steffen fasste das Ganze damals nach dem Spiel wie folgt im Blog zusammen:
Lange Zeit hatte der FC Bayern nach einem Mittel gegen das hervorragende Dortmunder Pressing gesucht. Heynckes hat einen Schlüssel gefunden. Von Beginn an schob Lahm bei Ballbesitz von Dante oder Alaba brutal nach vorn. (…) Dies ermöglichte Bayern das Dortmunder Pressing mit zwei Mitteln zu umgehen. Erstens der lange diagonale Ball von Dante nach rechts vorn wo die energisch startenden Müller, Mandzukic und Lahm die Dortmunder extrem unter Druck setzten. Diese Läufe zwangen Großkreutz oder Reus Lahm zu folgen und eröffneten Dante damit 2. die Möglichkeit auf den dadurch völlig freien van Buyten zu spielen, der von dort komplett ohne Dortmunder Druck aufbauen konnte. (…) Hilfreich auch: Schweinsteigers unfassbare Pressingresistenz, Martínez tolle Ballgewinne im Zentrum und Mandzukics Druck auf jeden Dortmunder der sich ihm näherte. Steffen im Februar 2013
Bayern hatte Klopps Pressing entschlüsselt und fand Lösungen, die schlussendlich zum 1:0-Sieg durch ein wunderschönes Tor von Arjen Robben führten. “Das ist Heynckes Verdienst” schlussfolgerte Steffen damals und hatte damit nicht unrecht. Die Bayern beendeten die Saison mit dem historischen Triple und Viertelfinal-Torschütze Robben schrieb seine Geschichte mit dem 2:1-Siegtreffer auch im Champions-League-Finale gegen Dortmund weiter.
Im dritten und letzten Teil der Serie werden wir auf das Pokalfinale 2014 und auf ein mehr als unglückliches Elfmeterschießen 2015 zurückblicken. Am Ende wird es dann noch einen kleinen Ausblick auf das diesjährige Finale geben.
Sehr schön!!!
Luca Toni…man musste ihn einfach mögen – schade, dass er noch vor van Gaal gehen musste. Schön zu sehen, wie er sich am Samstag mit seinem alten Spezi Franck geherzt hat. Getafe ist unvergessen.
2013 – und die damit verbundene Geschichte von Arjen – wird mit jedem Jahr, dass es länger her ist immer unglaublicher. Wenn man sich die Entwicklung vom Vize-Triple hin zum richtigen Triple nochmal ansieht – vermutlich auch die einzige derartige Geschichte im Profi-Fußball.
Jeder hat an solche Spiele / Ereignisse andere Erinnerungen.
1) 2008:
Diese Saison (2007/08) war – was die FCB-Transferpolitik betrifft – tatsächlich ein Wendepunkt in der Vereinshistorie. Nachdem man diesbzgl. zuvor eher „gekleckert“ hatte, entschloss man sich nach einem für den FCB fatalen 4. Platz zum Abschluss der Saison 2006/07 zu einem Strategiewechsel: es sollte bei den Transfers geklotzt werden: neben Luca Toni und Franck Ribéry holte man auch Miro Klose und Hamit Altintop.
Nur 6 Tage vor dem Pokalendspiel hat Bayern den BVB in München mit 5:0 überrollt – ich denke, dass dies auch ein Grund dafür war, dass man ein damals sehr bescheidenes Dortmund im Berliner Finale völlig unterschätzt hat. Außerdem war dazwischen sogar noch ein weiterer BL-Spieltag … Insgesamt nicht die besten Voraussetzungen für ein hochklassiges Finale.
Zum UEFA-Cup-HF gegen Zenit: 5 Tage nach dem Pokalfinale spielte man zunächst noch das Hinspiel in München. Lucio machte per Eigentor aus einem passablen 1:0-Vorsprung ein 1:1. Auffällig in der AA war die unfassbare Fitness von Zenit. Die Petersburger durften damals wochenlang in der heimischen Liga aussetzen, während in den anderen Topligen permanent englische Wochen anstanden. Viele sprachen von einer völligen Wettbewerbsverzerrung – sowohl in der russischen Liga, als auch im UEFA-Cup. Diese Behauptung war sicherlich wesentlich weniger abstrus als die Manipulationsgerüchte um die Bayernspieler nach dem 0:4 in Petersburg – in gewissen Fankreisen werden die noch heute geäußert!
2012) Eine Woche vor dem „Finale dahoam“.
Da gehe ich nicht konform mit der hier vertretenen Meinung zum Spiel, auch wenn ich weiß, dass diese dem Mainstream zum Spiel entspricht.
„Dortmund war in allen Bereichen überlegen. Zwar sagte Philipp Lahm nach dem Spiel, dass man unglücklich verloren habe, doch damit sorgte er eher für Lacher als für Verständnis.“
Ja, das war die „Mainstream-Meinung“. Ich habe mir das Spiel mit lauter ehemaligen Fußballkumpels angeschaut. Nach dem Spiel(verlauf) waren wir alle komplett konsterniert und stimmten einheitlich den Lahm-Statements zu. Wie konnte man nur ein überlegen geführtes Spiel durch eine Menge an Individualfehlern mit 2:5 verlieren? Selbst Neuer ließ sich am Schluss davon anstecken.
Persönlich habe ich eher Verständnis für Lahms Aussagen als für die hier im Beitrag geäußerten, auch wenn das wiederum bei einigen für Lacher sorgen sollte. Bayern war dem BVB in jenem Spiel in keinster Weise derart unterliegen, wie vielerorts (auch hier) behauptet. Aber beim Fußball gehen die Meinungen eben auseinander.
Diese angeblich so unterlegene Bayernmannschaft spielte eine Woche später das Finale dahoam und konnte folglich nicht so schwach gewesen sein, wie häufig behauptet. Vielleicht eher extrem unkonzentriert, weil das Endspiel eine Woche später eine viel höhere Bedeutung hatte.
2013: Ich persönlich finde zum Beispiel, dass Bayern in jenem Spiel den BVB wesentlich mehr dominiert hat, als dies 9 Monate zuvor bei der 2:5-Schmach der Fall war, obwohl das Spiel „nur“ 1:0 ausging.
„Nachdem er die entscheidenden Elfmeter gegen Dortmund in der Bundesliga sowie im Champions-League-Finale gegen Chelsea verschossen hatte, musste er sich in einem Freundschaftsspiel der Bayern gegen die Niederlande Pfiffe anhören. Es war der beschämende Tiefpunkt einer unfassbar enttäuschenden Saison.“
=> Zu diesen Statements möchte ich auch noch einiges sagen: Dieses Spiel wird oft erwähnt wegen der pfeifenden „Fans“. Aber: bei einer normalen Stadionbesetzung mit den „wirklichen Fans“ wäre das nie und nimmer passiert. Diese Zuschauer haben mit den eigentlichen Bayernfans soviel zu tun wie diejenigen im Audicup … eigentlich gar nichts. Die richtigen Fans haben sich einheitlich mit Arjen solidarisiert, aber durch die Medien musste man einen anderen Eindruck bekommen. Ähnlich war das ein Jahr zuvor bei der immer noch viel zitierten „Koan-Neuer“-Aktion der FCB-Ultras. Die Befürworter davon dürften eher Promille als Prozente der wahren Bayernfans vertreten haben. Trotzdem hat sich diese Aktion bis heute ins Gedächtnis eingeprägt. (Übrigens – um Missverständnissem vorzubauen: natürlich waren die „Koan-Neuer“-Leute und die „Robben-Schmäher“ gaaanz andere!)
Auch war die Saison 2011/12 mit drei 2. Plätzen in keinster Weise (und schon gar nicht unfassbar) enttäuschend – was haben wir auch in jener Saison für grandiose Spiele gerade in der AA gesehen. Kein Titel – trotzdem viel Respekt und viele viele gute Leistungen des Teams.
Legendär beim 2013er VF übrigens auch die originelle Wechselchoreo in der Südkurve, welche als Schenkelklopfer für die Bayernfans im BVB-Fankatalog als BVB-Choreo gelandet ist ;-)
Fang ich mal ganz unten an…
Diese Wochen waren für dich also nicht unfassbar enttäuschend? Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen Enttäuschung und nicht die Leistung anzuerkennen. Schlussendlich blieb von dieser Saison nunmal Enttäuschung, aber das kannst du ja gerne anders sehen.
Zu Robben: Es ist komplett egal wer da im Stadion ist und wie viel die mit eigentlichen Fans zu tun haben. Es gab Pfiffe und das war ein beschämender Tiefpunkt für mich. Dass man sich davon abkapselt ist klar, aber das ändert nix daran dass es geschehen ist. Robben hat das sehr getroffen.
Zum Finale 2012: Wenn man fünf Tore kassiert, kann es kein Zufall sein. Ob individuelle Fehler, Konzentrationsschwächen oder ähnliches ist dann nicht wichtig. Auch Ballbesitz spielt keine Rolle gegen ein Team, das sowieso auf Konter ausgelegt war. Die größeren Chancen sowie am Ende das deutliche Ergebnis standen auf Seiten der Borussia. Da dann davon zu sprechen, dass man besser gewesen wäre finde ich schon gewagt. Man kann ja gerne darüber diskutieren, dass man über weite Strecken das Spiel ganz gut gestaltet hat und durch eigene Fehler aus der Hand gab, aber Dortmund war am Ende verdienter Pokalsieger.
Nein – es war keine „unfassbar enttäuschende Saison“ – definitiv nicht.
Die wäre es gewesen, wenn die Mannschaft weit unter ihren Möglichkeiten geblieben wäre und schwachen Fußball gespielt hätte …
Ich war mit einigen Kumpels beim Finale dahoam in der AA – wir selbst waren natürlich vom Spielausgang tief enttäuscht und traurig. Im TV hat man die am Boden liegenden (z.T. weinenden) Spieler gesehen, ganz genauso war das Bild der Fans im Bayernblock. Ich war anschließend bis 3 Uhr nachts mit dem Fahrrad in München unterwegs – überall still trauernde Bayernfans … fast schon gespenstisch.
Aber am nächsten Tag explodierte unser Email-Verteiler fast und alle äußerten sich, wie stolz man auf den Verein und die Mannschaft sei … Die ganze Fußball-Welt hat sich dem angeschlossen….
Vielleicht meinen wir aber dasselbe und Du hast dich ein bisschen „unglücklich“ (bzw. für mich missverständlich) ausgedrückt. Aber (nicht nur ) für mich war das keineswegs eine „unfassbar enttäuschende Saison“, sondern vielmehr eine fantastische mit einem besch…eidenen Ausgang …
Zu Robben: Keine Ahnung, wer diese pfeifenden Idioten waren … es waren keine „richtigen (Bayern)Fans“ und deswegen war das für mich kein Maßstab. Das wäre bei einem FCB-Pflichtspiel nie passiert. Dann nenne ich diese Zuschauer von FCB – NL eben „Bodensatz der Erfolgsfans“ …
@ Georg: ist deine Frage wirklich ernst gemeint? – ich finde sie peinlich und unwürdig!
Zu 2012: Ich bin dabei nur absolut der Meinung von Lahm, der gewiss nicht als Dummschwätzer und Dampfplauderer bekannt ist, sondern doch eher als sachlich nüchterner Analytiker, der durchaus auch in die eigenen Wunden greift, wenn wirklich angebracht! Es scheinen auch nicht so wenige zu sein, die dieser Meinung sind … Der Mainstream war – wie von mir geschrieben – ein anderer…
Wann lieferst du endlich die Definition für die „wirklichen Fans“? Ich warte sehnsüchtig darauf.
Hallo Peter, Du hast ja schon darauf gewartet und hier haben wir mal eine Sache wo wir einer Meinung sind ;-)
Die 2:5-Klatsche wird im Rückblick wirklich nur noch am Ergebnis und nicht am tatsächlichen Spielverlauf analysiert. Tatsächlich hat der BVB da aus jeder Torchance ein Tor gemacht, das Chancenverhältnis war insgesamt aber ausgeglichen. Nachdem der BVB durch einen hanebüchenen Gustavo-Fehlpass nach 3 Minuten das 1:0 geschenkt bekommen hatte spielte bis zur 40. Minute nur noch der FCB, der Ausgleich war hochverdient und danach klärte Hummels einen Lahm-Schuss auf der Torlinie und Gomez hatte eine weitere gute Gelegenheit zur Führung. Durch ein völlig unnötiges Boateng-Foul schenkte man dem BVB dann aus dem Nichts erneut die Führung per Elfmeter und direkt danach sogar das 3:1. Danach war das Spiel gegen eine so konterstarke Mannschaft gelaufen, dennoch konnte Gomez in der 2. HZ noch einen Kopfball an die Latte verzeichnen.
Alles in allem kann man Lahms Aussage also durchaus teilen. Wenn der Gegner bei einem ausgeglichenen Chancenverhältnis (laut Kicker 6:5) wirklich mit quasi jedem Schuss ein Tor erzielt ist eine 2:5-Niederlage nunmal ziemlich unglücklich, so paradox das klingen mag. Da war das 1:0 ein Jahr später trotz des knappen Ergebnisses eine deutlich klarere Angelegenheit (Chancenverhältnis laut Kicker 11:3).
Muss man so sehen. Das Ergebnis täuscht deutlich über den Spielverlauf hinweg. Das war im Grunde ein begeisterndes Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe, jede nach ihren individuellen Fähigkeiten.
Das hätte genauso gut 3:2 statt 2:5 ausgehen können.
Ironischerweise war das in den zwei Dortmunder Meisterjahren unser mit Abstand bestes Spiel gegen sie. In den vorherigen Spielen hatten wir größte Mühe überhaupt ein Rezept gegen die Dortmunder Taktik zu entwickeln. In diesem Spiel sah das zum ersten Mal anders aus.
Ach und natürlich ceterum censeo: Weidenfeller hätte nach seiner Notbremse zum Elfmeter vom Platz gehört.
Aber Schiri Gagelmann, der gefühlt fast jedes Spiel zwischen den beiden pfiff, hatte da ja gerne das eine oder andere Hoppala drin.
Dass es das beste Spiel gegen den BVB damals war unterschreibe ich sogar. Dortmund war dennoch in allen spielentscheidenden Bereichen einen Schritt weiter als wir und hat somit am Ende verdient gewonnen. Für Bayern war das Ergebnis zu hoch, aber überlegen war der BVB mMn dennoch. Ich bin der letzte der irgendwas an Ergebnissen festmachen würde. Schon gar nicht in einem Spiel.
Von daher: Ergebnis etwas zu hoch, aber eine Demütigung und eine vorübergehende Wachablösung war es trotzdem. Sah uns nicht als „bessere Mannschaft“ wie Lahm nach dem Spiel sagte.
@ Chicago_Bastard:
Jaaaa – endlich haha!! ;-)
Natürlich verliert man letztendlich absolut verdient, wenn man so viele (individuelle) Fehler macht. Das hat Lahm nie bestritten – in seiner Aussage ging es eher darum, wie komplett unnötig dieses „Debakel“ war!
Auch ein klares JAA zu allen weiteren Ausführungen! Wir können es noch schaffen ;-)))
1. Ich muss zugeben, dass ich an das 2008er-Pokalfinale kaum noch Erinnerungen habe. Das HF gegen Petersburg hat damals alles dominiert. Zur unglaublichen „Fitness“ dieses Gegners hat übrigens damals ein Trainer einen Kommentar abgegeben, der es wissen muss. Felix Magath. Der hat an seine eigene aktive Zeit erinnert, als der HSV mal gegen Göteborg untergegangen ist (erste Hälfte der 1980er). Seine Aussage war, diese Clubs mit langer Winterpause würden an sich immer zu Beginn der Rückrunde rausfliegen. Kämen sie da aber durch, aus welchen Gründen auch immer, könne es sehr weit gehen, eben weil sie voll im Saft stünden. Wie recht er hatte. Mir hat „St. Petersburg“ jedenfalls das ansonsten tolle Jahr 2008 versaut.
2. 2012 – gabs da überhaupt Fußball? Ich versuche das seit Jahren zu verdrängen. Beim Pokalfinale bin ich da durchaus bei Justin. Es war eine Demütigung. Es ist müßig, darüber zu diskutieren, wer welche Spielanteile hatte. Dortmund hatte es geschafft, die Bayernabwehr so derart unter Druck zu setzen, dass diese Fehler um Fehler produziert hatte. Gustavo hatte nicht nur das 1:0 verschuldet, sondern war das ganze Spiel überfordert. Und Boateng war damals noch längst nicht der Boateng von heute, sondern auch ein Unsicherheitsfaktor. .. Sei’s drum, Bayern hat dann eine „FCB-Reaktion“ gezeigt und die Schwachstelle Gustavo 2013 durch Martinez ersetzt. Ergebniss bekannt ..
3. Und übrigens: Als kleine Parallele zu 2008 – 2011/2012 schied der BVB in der CL als Gruppenvierter (!) schon in der Vorrunde aus – dritter war die „Übermannschaft“ Olympiakos Piräus geworden. Unbelastet von europäischen Verpflichtungen hat der BVB dann das Double geholt und sich – wie üblich – für unschlagbar gehalten. Als ein Jahr später dann alle drei Wettbewerbe ernst genommen wurden, wurden die Verhältnisse schnell wieder „geradegerückt“.
Zu 2008: Ich weiß nur noch, dass ein gewisser Anatoli Tymoschtschuk damals 2 Mörderspiele gemacht hat, was er bei uns leider nie so richtig wiederholen konnte. Lags an der Klimaveränderung für den Frisör, man weiß es nicht.
Zu 3. Sehr richtig! Wird in der Retrospektive auch immer gern ausgeblendet, was zu den Titeln überhaupt führen konnte.
2008 war das erste Finale das mein Mann als Fan gesehen hat. ;-)
Das war der Beginn einer gemeinsamen „Fankarriere“. Also was ganz besonderes für mich. Musste 10 Jahre dafür kämpfen.
2012 war so bitter. Vor allem für Robben. Die Pfiffe waren so unfair. Das hat niemand verdient. Das er trotzdem geblieben ist und dann unser Held wurde verdient eigentlich ein Denkmal.
Danke für den Rückblick!!
Ist doch überragend, wie man Jahre danach noch so über diese Spiele diskutieren kann… :-) Deswegen Danke für die tolle Idee mit dem Rückblick.
Beim 2:5 stehe ich irgendwie in der Mitte. Dortmund hat da schon den Finger in die Wunden bei uns gelegt und der Sieg war sicher nicht unverdient. Trotzdem kann ich Lahm durchaus verstehen, überlegen waren die Bienen nämlich nicht.
Und der 1:0 Sieg durch Robben war ein Highlight, das hätten 3-4 Tore mehr sein müssen.
CL Finale wird ja noch kommen, aber bevor ich es vergesse: es gibt zwei Bilder in diesem Jahr die ich nie vergessen werde und immer mit dem Triple in Verbindung bringen werde: das beste nicht gepfiffene Foul von Müller und – Ich liebe es – wie Jerome nach dem CL Sieg über Subotic steht und Ihn an sein Verhalten gegenüber Robben „erinnert“.
Das von Müller war kein Foul sondern taktischer Körpereinsatz ;-) Eine der geilsten Aktionen in der Fußballgeschichte.
Das „Müller-Foul“ war aber nicht gegen den BVB, sondern im HF-Hinspiel gegen Barca… Oder was meint ihr da?
Boateng / Subotic – war das nicht eher eine Fotomontage? Aber eine geile … ;-)
[…] wir in Teil 2 die Protagonisten Luca Toni und Arjen Robben beleuchtet haben, beschäftigen wir uns nun […]