Choreo in Gedenken an Kurt Landauer

Steffen Trenner 03.02.2014

Der FC Bayern hat rund um das Frankfurt-Spiel in der Woche um den Holocaust-Gedenktag seinen ehemaligen jüdischen Präsidenten Kurt Landauer gewürdigt. Auch die Südkurve beteiligte sich mit einer gleichsam bedeutsamen wie beeindruckenden Choreografie daran. Landauer war eine der prägendsten Figuren des Vereins in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert. Landauer war unter anderem zwischen 1913 und 1951 mit Unterbrechungen 18 Jahre lang Präsident des FC Bayern.

Unter ihm gewannen die Roten 1932 ihre erste deutsche Meisterschaft. Die Nazis zwangen ihn 1933 zum Rücktritt. Einen Tag nach der Reichspogromnacht 1938 wurde Landauer verhaftet und im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Vier seiner Geschwister wurden von den Nazis ermordet. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war Landauer zwischen 1947 – 1951 erneut Präsident und spielte somit auch im Wiederaufbau des Clubs eine entscheidende Rolle. Der FC Bayern hat ihn unlängst zu seinem Ehrenpräsidenten ernannt. In Kürze wird die ARD einen Spielfilm über Kurt Landauer ausstrahlen.

Es ist auch und vor allem der Ultra-Bewegung rund um den FC Bayern zu verdanken, dass die Erinnerung an Landauer und die damit einhergehende Auseinandersetzung mit Antisemitismus einen immer größeren Stellenwert eingenommen hat. Die Choreografie vor dem Spiel gegen Frankfurt wird in Erinnerung bleiben. Sie ist ein Beispiel dafür, wie wertvoll eine gelebte Fankultur für diesen Verein sein kann. Fernab vom Geschehen auf dem grünen Rasen. Mehr Informationen zu Kurt Landauer gibt es hierhier und hier.

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