Serge Gnabry im roten Trikot des FC Bayern.
Bild: Alex Grimm/Getty Images

Wie geht es weiter mit Serge Gnabry? Mit diesen Spielern sollte der FC Bayern verlängern

Jonas 15.11.2025



In etwa eineinhalb Monaten, genauer gesagt ab dem 1. Januar 2026, können Spieler, deren Verträge im Sommer 2026 auslaufen, mit interessierten Klubs verhandeln oder sogar schon bei einem neuen Verein unterschreiben – ohne Rücksicht auf den aktuellen Arbeitgeber nehmen zu müssen.

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Bei gleich sieben Spielern im aktuellen Kader des Rekordmeisters könnte dieser Fall eintreten. Viel Arbeit also, die auf Christoph Freund und Max Eberl in den kommenden Wochen wartet.

Mit welchem dieser Profis sollte der FC Bayern eine Verlängerung anstreben? Auf wen kann der Rekordmeister verzichten? Miasanrot blickt auf die Situation der jeweiligen Spieler und gibt eine Prognose ab.

Haben Manuel Neuer und Sven Ulreich fertig beim FC Bayern?

Manuel Neuer befindet sich bereits in einem Alter, bei dem der Rekordmeister nur noch Einjahresverträge vergibt. Zu Beginn der kommenden Saison 2026/27 wird der mehrmalige Welttorhüter stolze 40 Jahre alt sein, obwohl das bei Keepern gar nicht so viel heißen muss.

Das beweist Neuer derzeit einmal mehr, auch wenn dies vor gut einem Jahr noch anders schien, als er einige Patzer in seinem Spiel hatte und die öffentliche Kritik wuchs. Der Bayern-Kapitän hat sich jedoch eindrucksvoll aus diesem Tief gespielt, strahlt in dieser Saison eine ungemein hohe Sicherheit aus und bringt gegnerische Angreifer an den meisten Tagen wieder zur Verzweiflung, wie er beispielsweise beim Auswärtsspiel in Paris bewies. Lediglich der Fehler gegen Union Berlin ließ den Neuer der letzten Jahre einmal mehr durchblicken.

Die einjährige Verlängerung vergangenes Jahr hat sich also allemal gelohnt. Ist eine weitere Saison deshalb reine Formsache? In den vergangenen Jahren war er einer der Topverdiener. Wie viel er genau nach seiner letzten Verlängerung verdient, ist jedoch unklar. Einige Medien berichteten lediglich von Gehaltseinbußen. Es spricht dennoch viel für eine weitere Neuer-Verlängerung. Ohnehin kann man davon ausgehen, dass der 39-Jähirge diese Entscheidung aufgrund seiner Verdienste für den Club und seines derzeitigen Leistungsniveaus selbst treffen kann.

Dass er sich dafür Zeit lässt, ist nachvollziehbar. Mit Jonas Urbig steht seit diesem Kalenderjahr nämlich sein designierter Nachfolger unter Vertrag, der in seinen bisherigen Einsätzen durchaus zu überzeugen wusste. Ein einziger Wermutstropfen wäre, dass ein weiteres Jahr auf der Bank dessen weitere Entwicklung hemmen könnte. Mehr Verschnaufpausen für Neuer als derzeit und damit mehr garantierte Spiele für den 22-Jährigen wären jedenfalls wichtig für Urbig.

Bei einer Neuer-Verlängerung würde der Rekordmeister wohl ebenfalls dessen langjährigen Wegbegleiter Sven Ulreich mit einem neuen Vertrag ausstatten. Als erfahrene Nummer drei und Trainingsweltmeister spricht hier ebenso wenig gegen einen weiteren einjährigen Kontrakt. Beide sind zudem gute Freunde. Und mit seinen Pöbel-Aktionen von der Bank hat Ulreich bei den Fans sowieso einen guten Stand.

Prognose: Sowohl Neuer als auch Ulreich verlängern ihren Vertrag jeweils bis 2027.

Serge Gnabry: Verdiente Verlängerung beim FC Bayern?

Noch in diesem Sommer gab es den x-ten Abgesang auf Serge Gnabry beim FC Bayern zu sehen. Doch der 30-Jährige ließ die Zweifel wie so oft an sich abprallen. Und wie so häufig nach solch einem Abgesang fand er pünktlich zum Saisonstart den Weg zurück in die Stammelf – auf der Zehnerposition.

Schien eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrages vor ein paar Monaten noch komplett vom Tisch, sprechen derzeit immer mehr Argumente für einen Verbleib des Nationalspielers. Auf acht Torbeteiligungen kommt Gnabry in dieser Saison bereits. „Er macht es momentan herausragend“, gab auch Max Eberl zu.

Doch die Gegenargumente sind ebenso offensichtlich: Sein geschätztes Jahresgehalt von rund 19 Millionen Euro, seine Verletzungsanfälligkeit und die immer wieder auftretenden Formschwankungen der letzten Jahre haben Spuren in den Köpfen der Verantwortlichen und der Bayernfans hinterlassen. Auch in den vergangenen Spielen deutete sich wieder eine absteigende Formkurve an.

Ist er aber fit, kann der variable Offensivmann dem Team noch immer viel geben. Sollte der Champions-League-Sieger von 2020 zu deutlichen Abstrichen beim Gehalt bereit sein, spricht also vieles für eine Verlängerung für zwei bis drei Jahre. Denn der 30-Jährige fühlt sich bekanntlich pudelwohl in München.

Mit einer zeitnahen Entscheidung ist jedoch eher nicht zu rechnen. „Wenn wir denken, dass der richtige Zeitpunkt ist, werden wir ganz in Ruhe hinter verschlossenen Türen die Gespräche starten“, sagte Eberl bei Sky vor ein paar Wochen. Die Verantwortlichen des Rekordmeisters nehmen sich also bewusst Zeit, um Gnabrys Leistungen sowie Einsatzzeiten in den kommenden Monaten zu beobachten.

Gleichzeitig sollten sie sich auch nicht zu viel Zeit dafür nehmen. Dass man sich im Mai noch unschlüssig zeigt und Spielern erst in letzter Minute ein Angebot macht, darf sich jedenfalls nicht wiederholen.

Prognose: Serge Gnabry lässt sich auf eine Gehaltskürzung ein und verlängert um zwei bis drei Jahre.

Leon Goretzkas Zeit beim FC Bayern neigt sich dem Ende entgegen

Eine ähnliche Kehrtwende wie bei Gnabry gelang Leon Goretzka in der vergangenen Spielzeit, als sich der Nationalspieler vom Abstellgleis wieder in die Startelf spielte. Dennoch verschlechtert sich dessen Lage derzeit von Woche zu Woche, während Aleksandar Pavlovic und Tom Bischof zu überzeugen wissen. Unter anderem Sky-Reporter Florian Plettenberg berichtete deshalb jüngst, dass sich ein Abgang des Nationalspielers immer mehr andeutet.

Goretzka selbst ist zwar offensichtlich Teil der Bayern-Rotation im Mittelfeld und bekommt immer noch seine Einsatzzeiten, kann jedoch – im Gegensatz zu seinen beiden Konkurrenten – kaum auf sich aufmerksam machen und schwimmt derzeit eher nur so mit. Außerdem fallen seine Defizite im Ballbesitz sowie im Freilaufverhalten – wie zuletzt bei Union Berlin – immer stärker auf.

Zwar stellt der 30-Jährige mit seinen Box-to-Box-Qualitäten, seiner Kopfballstärke und seiner Physis ebenso eine passende Ergänzung zu den anderen drei Sechsern im Kader dar. Im Kompany-Fußball hat Goretzka jedoch klare Limitationen.

Seine Zukunft an der Isar ist zudem allein deshalb fraglich, weil er bislang ein Salär von geschätzt 15 Millionen Euro bezieht, was seinen Stellenwert für die Mannschaft nicht mehr widerspiegelt. Angesichts der Tatsache, dass Bayern-Sportvorstand Max Eberl die im Sommer begonnene Verschlankung der Gehälter seiner Stars weiter vorantreiben soll, würde sich ein Abgang Goretzkas dafür anbieten.

Zwar ist dem 30-Jährigen nach seinem famosen Comeback sowohl ein erneuter Leistungssprung als auch der Verzicht auf Gehalt zuzutrauen, um sich für einen Verbleib zu qualifizieren. Vor allem aufgrund der Konkurrenzsituation im Mittelfeld ist dies jedoch deutlich unwahrscheinlicher als bei Gnabry.

Prognose: Leon Goretzkas Zeit beim FC Bayern endet nach acht Jahren im Sommer 2026.

Leon Goretzka im schwarzen Trikot des FC Bayern.
Trotz famosen Comeback vergangene Saison: Leon Goretzkas Zeit beim FC Bayern könnte im kommenden Sommer vorbei sein.
(Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)

Nur noch Ergänzungsspieler: Raphaël Guerreiro vor Abgang?

Ebenso ungewiss ist die Zukunft von Raphaël Guerreiro beim FC Bayern. Der Portugiese kam 2023 ablösefrei von Borussia Dortmund, weshalb ein ablösefreier Abgang im kommenden Sommer kein Verlustgeschäft für den Rekordmeister wäre – zumindest finanziell.

Doch wäre ein Abgang Guerreiros sportlich ein Verlust für den FC Bayern? Dass seine Einsatzzeiten seit seiner Ankunft stetig sinken, spricht jedenfalls dagegen. Trotz der Verletzung von Alphonso Davies traut sich Kompany nämlich nur noch selten, den 31-Jährigen als Außenverteidiger einzusetzen – zu sehr stechen seine defensiven Schwächen heraus.

Stattdessen kommt der Allrounder derzeit immer häufiger als Zehner zum Einsatz, wobei er mit seinen technischen Qualitäten und starken fünf Torbeteiligungen in nur 442 Minuten Einsatzzeit durchaus zu überzeugen wusste.

Sollte der FC Bayern dem Portugiesen also eine Verlängerung als Ergänzungsspieler anbieten? Laut kicker wollen Max Eberl und Co. jedenfalls auch bei Guerreiro noch den weiteren Saisonverlauf vor einer endgültigen Entscheidung abwarten, auch wenn die Tendenz Richtung Abschied geht.

Prognose: Raphaël Guerreiros Abgang ist so gut wie besiegelt.

Nicolas Jackson: Missverständnis oder Verstärkung?

Auch bei Leihspieler Nicolas Jackson können die Verantwortlichen des Rekordmeisters den weiteren Saisonverlauf abwarten. Und zwar ganz in Ruhe. Denn die mit Chelsea verhandelte Kaufoption von 65 Millionen Euro wird nur bei einer utopischen Anzahl von 40 Startelfeinsätzen des Stürmers zur Pflicht. Das verkündete Uli Hoeneß persönlich im Doppelpass.

Zwar ist eine Nachverhandlung auf eine niedrigere Summe immer möglich, doch Gründe für eine Weiterbeschäftigung des 24-Jährigen gibt es derzeit kaum. Der Senegalese ist zwar stets bemüht, besticht durch ein hohes Laufpensum und bietet viele Tiefenläufe an, fällt aber im Vergleich zu seinen Offensivkollegen in den meisten anderen relevanten Bereichen ab. Sein Abschluss ist mehr als ausbaufähig und im Kombinationsspiel bremst er das Tempo regelmäßig aus.

Auch wenn Coach Kompany ihm vor Kurzem öffentlich den Rücken stärkte, seinen Arbeitseifer sowie seine Integration lobte, spricht derzeit wenig dafür, einen hohen zweistelligen Millionenbetrag für einen Spieler auszugeben, der bisher größtenteils enttäuscht hat. Zudem dürfte sich die Rückkehr von Jamal Musiala negativ auf dessen Einsatzzeiten auswirken.

Prognose: Der FC Bayern lässt die hohe Kaufoption für Nicolas Jackson verstreichen.

Dayot Upamecano: Das nächste große Wechseltheater?

Eigentlich schien bereits alles geklärt. Eine grundsätzliche Einigung mit Dayot Upamecano für einen neuen Vertrag soll es laut kicker im Frühjahr längst gegeben haben, ehe die Verhandlungen ins Stocken gerieten und nach längerem Hin und Her vor der Klub-WM vorerst auf Eis gelegt wurden. Unter anderem wegen der Konditionen, die Bayern bei Davies, Musiala und in Form von Handgeld bei Jonathan Tah genehmigte, auch wenn die Gespräche seit September wieder aufgenommen wurden.

Nun soll Upamecano unter anderem einen ähnlich hohen Unterschriftsbonus wollen, den er bei zahlreichen anderen Clubs bekommen dürfte. Besonders Paris St. Germain und Real Madrid sollen am 27-Jährigen interessiert sein, was aufgrund seiner derzeitigen Form wenig überraschend ist.

Der Franzose hat sich seit der Ankunft von Vincent Kompany beim FC Bayern enorm weiterentwickelt und seine defensiven Schnitzer abgestellt. Zu verdanken hat er das seinem Trainer, der ihm in regelmäßigen Videosessions enorm weiterhelfe. Das bestätigte Upamecano in einem Interview bei L’Equipe.

Upa-Verlängerung: Kompany als Bayerns größter Trumpf?

Der Belgier wird damit wohl Bayerns größter Trumpf, um ihn von einer Vertragsverlängerung zu überzeugen, die der Rekordmeister auch (öffentlich) anstrebt, wie beispielsweise Herbert Hainer auf der Jahreshauptversammlung unterstrich. Auch Sportdirektor Christoph Freund hatte am vergangenen Wochenende erneut mehrmals betont, „dass es unser großes Ziel ist, mit Upa zu verlängern“.  

Doch garantiert ist eine Einigung keinesfalls. Er habe einen guten Berater, mit dem er die richtige Entscheidung treffen werde, hielt sich Upamecano im Interview bei L’Equipe bedeckt. Auch wenn er gleichzeitig betonte, wie er sich beim FC Bayern wohlfühle. Ein ablösefreier Verlust eines Schlüsselspielers würde dem Deutschen Meister jedenfalls teuer zu stehen kommen.

Um solche Konstellationen in Zukunft zu vermeiden, sollten die Verantwortlichen des Rekordmeisters wieder frühzeitig mit Vertragsgesprächen beginnen. Schlüsselspieler wie Upamecano sollten keinesfalls ins letzte Vertragsjahr gehen. Man darf gespannt sein, ob sich die Vertragsgespräche mit dem 27-Jährigen zu einem ähnlichen Transfertheater wie beispielsweise bei Alphonso Davies Anfang dieses Jahres entwickeln.

Prognose: Nach langem Hin und Her (und mit ordentlichem Unterschriftsbonus) verlängert Dayot Upamecano langfristig seinen Vertrag beim FC Bayern.

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