Wer folgt auf Manuel Neuer beim FC Bayern München?

FC Bayern – News: Wer folgt auf Neuer? – Kompany begeistert FCB-Boss

Justin Trenner 14.10.2024

Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.

Das Thema des Tages: Wer folgt auf Manuel Neuer? Drei ambivalente Kandidaten

Wäre die Torwartsituation des FC Bayern München eine Mottoparty, dann stünde sie unter dem Motto „Ambivalenz“. Schon die Bewertung des aktuellen Torhüters muss ambivalent ausfallen. Manuel Neuer ist in vielen Bereichen immer noch gut, in einigen sehr gut, in wenigen Weltklasse. Gleichzeitig ist er in so manchem Bereich des Torwartspiels höchstens noch passabel, mitunter gar durchschnittlich.

Das wirft die Frage auf, ob es Sinn ergeben könnte, seinen mit rund 20 Millionen Euro Fixgehalt hoch dotierten Vertrag im kommenden Sommer auslaufen zu lassen. Die Vorteile liegen nicht nur auf dem Platz. So könnte eine neue Hierarchie aufgebaut werden – finanziell und in der Kabine.

Aber auch die Nachteile sind nicht zu unterschätzen. Neuer hat viel Macht in der Kabine und auch innerhalb des Clubs. Immer wieder spielte er diese bei wichtigen Fragen rund um die Torhüterposition aus – unter anderem bei der Causa Toni Tapalovic und Julian Nagelsmann.

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Fokussieren sollten sich die Münchner aber auf die sportliche Situation. Und auch da sorgen die Ambivalenzen dafür, dass es keine einfache Entscheidung wird. Denn selbst wenn man einen Torhüter verpflichtet, der Neuers abbauende Fähigkeiten auf der Linie kompensieren kann, bleibt die Frage, ob jemand im Komplettpaket auch stark im Herauslaufen sowie im Spielaufbau ist.

Für das System von Vincent Kompany ist das von großer Bedeutung. Wie oft lief Neuer zuletzt Kontersituationen ab oder löste Pressingsituationen auf? Es wäre daher naiv, nur auf die schwindenden Reflexe zu schauen. Trotzdem muss sich der FCB mit Nachfolgern befassen. Drei Kandidaten wurden zuletzt von Sky genannt. Unsere Schnellanalyse:

Alexander Nübel (28, VfB Stuttgart)

Pro: Steht bereits unter Vertrag, hat sich auf der Linie extrem weiterentwickelt, strahlt Ruhe im Aufbau aus und ist ordentlich mit dem Ball am Fuß, ist deutlich weniger fehleranfällig als vor einigen Jahren, hat mittlerweile viel Erfahrung

Contra: Verteidigt nur selten weit vor dem eigenen Tor, ist nicht überragend im Spielaufbau, zeigt zwar viele gute Paraden, ist aber auch weit davon entfernt, Weltklasse zu sein, hat kaum noch Entwicklungsspielraum

Jonas Urbig (21, 1. FC Köln)

Pro: Jung und entwicklungsfähig, sehr gutes Stellungsspiel, talentiert auf der Linie, gute Reflexe, zeigt sich im Spielaufbau und will Verantwortung übernehmen, schlägt nur selten unkontrollierte Bälle nach vorn, hat keine Angst davor, weit vor dem Tor zu verteidigen

Contra: Unerfahren insbesondere auf hohem Niveau, trotz guter Bemühungen ist sein Spielaufbau noch ausbaufähig, hat noch die eine oder andere Unsicherheit im Spiel, die in München sofort auf die Goldwaage gelegt werden würde.

Bart Verbruggen (22, Brighton & Hove)

Pro: Jung und entwicklungsfähig, spielte unter Roberto De Zerbi in einem ähnlich offensiven System, wie es die Bayern jetzt spielen, verteidigt mitunter sehr hoch und ist in den Anlagen vergleichbar mit Neuer, ist unter den drei Kandidaten der beste Aufbauspieler, macht dort kaum Fehler und geht auch mal Risiko, hat eine schnelle Reaktionsfähigkeit, hatte auch im klassischen Torwartspiel schon einige Highlightspiele

Contra: Wäre wohl die teuerste Option, ist zwar erfahrener als Urbig, aber immer noch sehr jung, was in München zum Problem werden kann (aber nicht muss), zumal seine Entscheidungsfindung noch ausbaufähig ist

Im Prinzip kann man mit Blick auf diese drei Kandidaten sagen: Entweder holen die Bayern einen soliden Torhüter in Nübel, der ihnen für wenig Geld noch ein, zwei Jahre Zeit gibt, eine Königslösung zu finden. Nur könnte Neuer das nicht auch? Der Niveauunterschied zwischen beiden ist in der Gesamtbetrachtung zumindest nicht riesig.

Oder sie holen ein Talent und gehen das Entwicklungsrisiko und die damit verbundenen Fehler, die ein junger Torhüter noch macht. Dann wäre Bart Verbruggen eine Topwahl.

Der Niederländer zählt zu den talentiertesten Keepern seiner Altersklasse und bringt nicht nur ein recht komplettes Anlagenprofil mit, sondern passt auch noch herausragend gut zu den Ideen von Kompany. Nur wie viel Zeit hat der FC Bayern für Entwicklung? Eben.

Es bleibt ambivalent in der Neuer-Debatte.

*Eigenwerbung

Justin Kraft

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FC Bayern – News: „Seit Jahren nicht mehr gesehen!“ FCB-Boss schwärmt von Kompany

Herbert Hainer zeigte sich in der Länderspielpause begeistert von dem, was Vincent Kompany bisher mit dem FC Bayern München geschafft hat. „Wir sind unheimlich happy mit unserem Trainer“, fing der Präsident im Gespräch mit dem BR an zu schwärmen: „Angefangen bei Max Eberl, über den Vorstand bis zu Uli (Hoeneß) und Karl-Heinz (Rummenigge), weil wir unheimlich attraktiven Fußball sehen. Das haben wir schon seit Jahren nicht mehr gesehen beim FC Bayern.“

„Wenn man das am Sonntag in Frankfurt gesehen hat, das war ein Fußball von einer Dominanz und Beherrschung, wie man sie lange nicht gesehen hat“, führte Hainer weiter aus: „Ja, wir haben leider nicht gewonnen, aber das wird kommen.“ Die Ergebnisse stimmten in den vergangenen drei Partien nicht. Angst habe der 70-Jährige jedoch nicht: „Weil bei dem Fußballstil, den wir spielen, werden wir die Spiele gewinnen. Wir hätten sowohl gegen Aston Villa als auch gegen Eintracht Frankfurt gewinnen können.“

Auch hinsichtlich des Trainings wurde der FCB-Präsident überschwänglich. „Da ist eine Freude und eine Gaudi“, erklärte Hainer: „So haben wir uns das vorgestellt und so haben wir uns das gewünscht.“

FC Bayern – News: Spektakel am Wochenende? VfB Stuttgart und FCB stellen die besten Offensivreihen

Das Duell zwischen dem FC Bayern München und dem VfB Stuttgart in der Bundesliga verspricht Spektakel. Beide Teams stellen aktuell die besten Offensivreihen der Liga, wenn man nicht nur auf die geschossenen Tore schaut. Aber auch da sind beide weit oben anzufinden.

Die Münchner erzielten bisher schon 20 Treffer und stehen damit auf dem ersten Rang. Nur Leverkusen hat mit 16 Toren indes mehr als der VfB (15). Doch Stuttgart erspielt sich insgesamt mehr gefährliche Torchancen, steht laut FBref bereits bei 13,4 Expected Goals im Vergleich zu Leverkusens 12,4 und kommt damit fast an die Bayern heran (13,7) – und das, obwohl die Schwaben mit 17,3 Abschlüssen pro 90 Minuten rund zwei weniger haben als die beiden Konkurrenten (je 19,5).

Qualität statt Quantität! Das zeigt sich auch daran, dass laut WhoScored kein anderes Team so viele Schüsse innerhalb des Fünfmeterraums hatte wie die Stuttgarter: 14. Die Bayern kommen auf 13, Leverkusen auf 12. Hoffnungsvoll dürfte den FC Bayern allerdings stimmen, dass die Stuttgarter erst fünf Abschlüsse nach Kontersituationen erspielt haben (ein Tor). Mit 62,7 Prozent Ballbesitz stehen sie hinter den Münchnern (70,2 Prozent) auf dem zweiten Rang.

Es dürfte somit auch ein Duell um die Deutungshoheit des Spiels werden: Wer kontrolliert wen auf welche Art und Weise? Wie sehr passt Stuttgart den eigenen Stil an? In jedem Fall treffen aber zwei sehr fähige Offensivreihen aufeinander. Und zwei Teams, die defensiv auch gern mal etwas zulassen. Der VfB kassierte 15 Gegentore aus 8,6 Expected Goals against, die Münchner sieben aus 4,5.

FC Bayern – schnelle News: Kane mit Comeback – Pavlović wieder im Training

  • Harry Kane feierte gegen Finnland sein Comeback. Nachdem der Engländer angeschlagen war, führte er die Three Lions im zweiten Spiel der Länderspielpause von Beginn an als Kapitän auf den Platz. In der 69. Minute wurde er durch Ollie Watkins ersetzt.
  • Konrad Laimer stand beim 5:1 für Österreich gegen Norwegen in der Startaufstellung. In der 84. Minute wurde er ausgewechselt.
  • Aleksandar Pavlović ist ins Teamtraining der deutschen Nationalmannschaft zurückgekehrt. Der Mittelfeldspieler des FCB fiel in den letzten Tagen mit einer Prellung im Knie aus. Julian Nagelsmann kündigte bereits an, dass der 20-Jährige gegen die Niederlande spielen werde, wenn er gesund ist.
  • Der Bundestrainer erklärte auf der Pressekonferenz am Sonntag ebenfalls, dass Angelo Stiller neben Pavlović auflaufen werde. Eine interessante, weil auf dem Papier sehr spielstarke Doppelsechs.

Der Blick über den Tellerrand: Frauen sind nicht mitgemeint, sondern verschwinden

„Haaland bricht 90 Jahre alten Rekord“, titelte der kicker am Freitag. Der Hintergrund: Beim 3:0 Norwegens gegen Slowenien drehte der Superstar von Manchester City gehörig auf. Zwei Tore und ein Assist gelangen ihm. Mit dem Doppelpack brach er einen Rekord.

„Bis dato war nämlich Jörgen Juve Rekordtorschütze Norwegens, seit 1934 stand seine 33-Tore-Marke“, so das Fachmagazin. Dass ich den kicker immer wieder als Vergleichsmedium bemühe, wenn es um solche Themen geht, hängt mit meinem hohen Anspruch an dieses seriöse Medium zusammen. Denn Frauen existieren scheinbar nicht in der Welt des Fußballs – und auch in vielen anderen Teilen der Gesellschaft.

Isabell Herlovsen erzielte für Norwegen in 133 Länderspielen 67 Tore. Damit ist sie die Rekordtorschützin bei den Frauen. Es wäre sprachlich so einfach, etwas zu bewegen, Frauen in der Gesellschaft sichtbarer zu machen. Und es würde überhaupt nicht am bemerkenswerten Erfolg von Haaland kratzen, würde man beispielsweise schreiben: „Haaland bricht 90 Jahre alten Rekord. Der Stürmer hat sein 34. Länderspieltor erzielt und ist damit der erfolgreichste Torjäger bei den Männern Norwegens. Bei den Frauen führt Herlovsen mit 67 Treffern.“

Im Gegenteil: Die News gewinnt an Informationsgehalt – und es gibt streng genommen sogar in Zukunft das Potenzial, einen weiteren Rekord von Haaland groß aufzumachen. Denn dass der 24-Jährige auch die 67-Tore-Marke noch knackt, ist sehr wahrscheinlich.

Es ist schade, dass solche Themen bei vielen (überwiegend Männern) eher Augenrollen verursachen. Ob bei gendersensibler Sprache oder bei anderen Themen: Frauen sind ja stets mitgemeint. Nein, sind sie nicht. Und die Algorithmen der großen Suchmaschinen bestätigen das. Wer nach den meisten Länderspieltoren googelt, findet Cristiano Ronaldo und nicht Christine Sinclair. In anderen Sportarten ist das vergleichbar.

Sichtbarkeit erfordert keinen großen Aufwand, hat aber eine immense Wirkung. Die Kraft der Sprache sollte niemals unterschätzt werden. Auch auf der Ebene des Inhalts. Es wäre schön, wenn solche Themen endlich Beachtung finden würden – und das nicht nur beim kicker, der hier als Beispiel herhalten musste.



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