FC Bayern München: Thomas Hitzlsperger kritisiert Herbert Hainer

Justin Trenner 07.05.2024

Thomas Hitzlsperger hat auf einer Veranstaltung zu seinem neuen Buch „Mutproben“ in München über den FC Bayern gesprochen. Dabei hat der ehemalige Nationalspieler Herbert Hainer kritisiert. „In dem Moment, wo er bei Bayern durch die Tür geht, setzt der Verstand aus“, sagte Hitzlsperger mit Blick auf die vielen Interviews. Es sei schwierig, in Fußballklubs zu arbeiten, „wenn Leute ihre Rolle nicht wahr haben wollen“.

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Hainer sei vor allem Präsident und Aufsichtsratvorsitzender und habe damit die „wichtigste Rolle in einem solchen Traditionsverein“. Allerdings habe Hitzlsperger den Eindruck, „jedesmal, wenn ihm ein Mikro unter den Mund gehalten wird, dann sagt er etwas. Er sagt etwas zum Trainer, er sagt etwas zur Mannschaft, er äußert sich zu Dingen, zu denen er nichts sagen soll“.

Hitzlsperger kritisiert Hainer: Das ist gemeint

Gemeint haben dürfte der 42-Jährige die ständigen Kommentare Hainers zur Trainersuche. Der ehemalige Adidas-Chef sprach jüngst beispielsweise sehr offensiv über eine mögliche Anstellung von Ralf Rangnick, sagte nach dem 2:2 gegen Real Madrid: „Wenn er kommen sollte, wäre er eine sehr gute Wahl für uns.“

Auch bei der Beurlaubung von Julian Nagelsmann im Frühjahr 2023 gab Hainer kein gutes Bild ab. Kurz zuvor hatte er dem Trainer noch eine Art Jobgarantie aus, sprach sogar von einem „Langzeitprojekt“. Wenige Tage später wurde das Aus des heutigen Bundestrainers bekanntgegeben.

Nicht nur Hainer zeigt sich beim Rekordmeister allerdings sehr gesprächig. In einem Interview mit der spanischen AS kritisierte Karl-Heinz Rummenigge die fehlende Diskretion beim FC Bayern. „Ich kann nur empfehlen, wieder etwas verschlossener zu werden“, so der ehemalige Vorstandsvorsitzende: „Als wir Pep Guardiola verpflichtet haben, haben wir insgesamt sechs Monate an der Operation gearbeitet, und niemand hat davon erfahren.“

FC Bayern München: Trainersuche zu öffentlich?

Christoph Freund antwortete am Flughafen in München vor der Reise nach Madrid auf die Aussagen: „Der FC Bayern ist ein sehr großer Verein, da will jeder Bescheid wissen und recherchiert.“ Klar ist: Die Zeiten haben sich verändert. Der Fokus der medialen Berichterstattung liegt auf Geschwindigkeit und Exklusivnews.

Gerade weil der FC Bayern nur begrenzt Einfluss darauf hat, was die anderen beteiligten Parteien weitergeben, ist es nicht immer für den Klub zu kontrollieren, was den Weg nach außen findet. Hinzu kommen Quellen, die wenig seriös sind, aber trotzdem verwendet werden.

Das erklärt auch die zahlreichen Sprünge innerhalb der Berichterstattung. Vermeintliche Kandidaten sind am Morgen noch Favorit, am Abend dann Geschichte. Gleichwohl hat die Kritik von Hitzlsperger und auch Rummenigge wohl ihre Berechtigung. Es ist bemerkenswert, wie öffentlich die Trainersuche mittlerweile stattfindet. Im Interesse des FC Bayern liegt das nicht und die eine oder andere Aussage der Verantwortlichen wäre eher nicht nötig gewesen.



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