Youth League: U19 des FC Bayern kämpft sich ins Viertelfinale! Drei Dinge, die auffielen

Jonas Trenner 28.02.2024

Trainer Marić schickte seine Mannschaft in einem 4-3-3 aufs Feld und setzte dabei fast auf dieselbe Startelf wie im Play-off-Duell gegen den FC Basel vor ein paar Wochen.

Einzig Maximilian Hennig ersetzte den gesperrten Adam Aznou in der Anfangsformation, die aus einer bunten Mischung aus erfahreneren Akteuren, wie dem kürzlich in der Bundesliga debütierenden Lovro Zvonarek, und jüngeren Talenten wie Jonathan Asp Jensen bestand.

Youth League: FC Bayern schlägt Feyenoord Rotterdam

Die Gäste aus den Niederlanden begannen zwar aggressiv und versuchten ihren Gegner früh im Spielaufbau zu stören, doch nach und nach übernahmen die Bayern die Kontrolle über das Geschehen. Nach ersten Torannäherungen stand Innenverteidiger Benedikt Wimmer in der 20. Minute im Anschluss an eine Ecke goldrichtig und schob zum umjubelten 1:0 ein.

In der Folge spielten sich die Münchner in einen regelrechten Rausch, das 2:0 erfolgte acht Minuten später durch Javier Fernández, der nach einer Traumkombination mit Zvonarek und Robert Ramsak den Ball gekonnt ins Tor chippte. Kurz vor der Pause erhöhte Emirhan Demircan nach einem Traumpass von Zvonarek sogar noch auf 3:0.

Das Team von Robin van Persie kam jedoch stark aus der Kabine und erspielte sich gleich mehrere gute Gelegenheiten. Dem Druck hielt die U19 des FC Bayern nicht stand und so konnten die Niederländer nach zehn Minuten bereits auf 2:3 verkürzen.

Nichts war mehr zu sehen von der Spielfreude aus dem ersten Durchgang. Das Spiel stand nun auf der Kippe. Doch die Münchner kämpften sich zurück und kamen ebenfalls wieder zu Konterchancen, die sie allerdings ungenutzt ließen. Und so blieb die Partie hochspannend bis zur letzten Sekunde, ehe der erlösende Schlusspfiff ertönte.

Drei Dinge, die auffielen

Offensive Spielfreude in Halbzeit eins

So sehr wie in der ersten Halbzeit gelang es der U19 des FC Bayern in dieser Saison wohl noch nie, ihr Talent auf den Platz zu bringen. Es war beeindruckend zu beobachten, wie es Trainer René Marić geschafft hat, aus der Vielzahl an Einzelkönnern ein homogenes Team zu formen und der Mannschaft ein funktionierendes Offensiv- sowie Defensivkonzept an die Hand zu geben.

Insbesondere, weil das Team in dieser Konstellation noch nicht häufig zusammengespielt hat. Gleich mehrere Spieler sind nämlich oft mit anderen Mannschaften unterwegs. Angeführt von Fernández und Zvonarek gelang es den Bayern immer wieder über schnelle Kombinationen, das Pressing von Feyenoord zu umspielen und hinter die hochstehende Abwehrkette der Niederländer zu gelangen. Sowohl beim 2:0 als auch beim 3:0 mussten Fernández beziehungsweise Demircan allein vor dem Tor nur noch cool bleiben und einschieben.

Auch defensiv ließ der FC Bayern in der ersten Halbzeit so gut wie nichts zu. Nach Ballverlusten stand die Marić-Elf schnell wieder geordnet hinter dem Ball und verteidigte gemeinsam und konzentriert die niederländischen Gegenangriffe.

Kampf und Leidenschaft in Halbzeit zwei

Robin van Persie muss in der Halbzeitpause einiges richtig gemacht haben. Seine Mannschaft kam wie verwandelt aus der Kabine und erzeugte sofort einen Dauerdruck, dem die Bayern nicht lange standhielten. Nach zehn Minuten war der Vorsprung fast komplett geschmolzen. Für einige Jugendmannschaften hätte das den kompletten Zusammenbruch bedeuten können.

Doch die Münchner schafften es sukzessive, sich zu stabilisieren und ins Spiel zurück zu arbeiten. Mit viel Kampf und Leidenschaft hielten sie die letzte halbe Stunde dagegen und schafften es, viele Angriffe von Feyenoord gemeinsam im Verbund zu verteidigen.

Und wenn die Niederländer doch mal durchkamen, war Torhüter Max Schmitt zur Stelle, der mehrere Male überragend hielt. Insbesondere seine Monsterparade in der Nachspielzeit ist hier hervorzuheben.

Priorität Youth League

In der Staffel Süd/Südwest der heimischen Bundesliga der A-Junioren liegen die Bayern nur auf Tabellenplatz acht und ganze 21 Punkte von der Meisterschaft entfernt. Erst am Wochenende verlor das Team gegen die U19 der TSG Hoffenheim (Tabellenführer) mit 2:4. In diesem Kontext muss jedoch auch erwähnt werden, dass unter anderem mit Zvonarek, Aznou, Fernández, Asp Jensen oder Max Scholze zahlreiche Talente nicht zur Verfügung standen und andere Verpflichtungen bei den Profis oder bei der U23 hatten.

Am Mittwochabend sah das jedoch ganz anders aus. Schon die ganze Saison über wird die Youth League von den Verantwortlichen vom Campus priorisiert, indem alle für die U19 spielberichtigten Talente bei diesen besonderen Partien zur Verfügung stehen. Denn weiter als bis ins Achtelfinale ist die Jugendmannschaft des FC Bayern in dem prestigeträchtigen Wettbewerb noch nicht gekommen.

Doch nun hat René Marić den erstmaligen Einzug ins Viertelfinale vollbracht. Bereits am 12. März geht es gegen Olympiakos Piräus um das Erreichen des Halbfinals. Ein großer Erfolg für den Campus und die Jugendarbeit des FC Bayern. Zwar hat Marić die Mannschaft erst kurz vor der K.-o.-Phase übernommen, doch seine Handschrift war zumindest in der starken ersten Halbzeit klar zu ersichtlich. Man darf gespannt sein, wie weit es für seine Mannschaft in dem Wettbewerb noch gehen kann.



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