FC Bayern München: Nachfolger von Alphonso Davies im Check

Jonas Trenner 28.02.2024

Das Gerücht macht zwar schon seit Monaten die Runde und ist den meisten Bayern-Fans wohlbekannt, doch nun scheint der Flirt zwischen Alphonso Davies und Real Madrid immer konkreter zu werden.

The Athletic und Marca vermelden nämlich eine Einigung zwischen den beiden Parteien, nur der Zeitpunkt des Wechsels soll noch unklar sein.

Die AZ berichtet zwar davon, dass Davies sich noch nicht endgültig entschieden habe, doch eine Tendenz Richtung Madrid sei klar zu erkennen. Zudem sollen die Gehaltsvorstellungen des Kanadiers und des FC Bayern noch relativ weit auseinander liegen.

Ein Abgang des 23-Jährigen scheint also wahrscheinlicher denn je. Zwar stagniert der Kanadier seit einiger Zeit ein wenig in seiner Entwicklung, doch sein einzigartiges Skillset, sein Potential und seine Popularität dürften trotzdem extrem schwer zu ersetzen sein. Und da der Transfersommer wahrscheinlich hart genug wird, sollte sich der FC Bayern so schnell wie möglich mit einem Ersatz für Davies beschäftigen.

Auch Miasanrot hat sich vorsorglich ein paar mögliche (und medial gehandelte) Kandidaten angesehen.

Theo Hernández

Bereits vor einem Monat kamen erste Gerüchte aus Italien über ein Interesse des FC Bayern, nun brachte unter anderem auch Sky den 26-Jährigen als möglichen Davies-Ersatz ins Gespräch.

Eine logische Wahl. Der Franzose gilt nicht umsonst als einer der besten Linksverteidiger der Welt. Mit seiner Dynamik, Erfahrung und Zweikampfstärke gehört Hernández zu den Schlüsselspielern bei der AC Mailand, bei der er noch bis 2026 unter Vertrag steht.

Transfer-Verhandlungen dürften sich also durchaus schwierig gestalten. Zwar befinden sich die Italiener anscheinend immer noch in einer relativ problematischen finanziellen Situation, doch ihren Vize-Kapitän und Leistungsträger werden sie nicht ohne Kampf ziehen lassen. Wie das vereinsnahe Portal Milan News angeblich erfahren haben will, soll der AC Mailand stolze 100 Millionen Euro für den französischen Nationalspieler verlangen. Und ob Hernández überhaupt nach München wechseln möchte, ist auch noch unklar.

Alejandro Grimaldo

Spätestens seit seinen Toren im Duell mit dem FCB wird der Name auch für Uli Hoeneß ein Begriff sein. Grimaldo ist wohl einer DER Shooting-Stars der laufenden Bundesligasaison, 18 Torbeteiligungen konnte der Spanier bereits für Bayer Leverkusen sammeln.

Mit seinen technischen Fähigkeiten und seiner Offensivstärke wäre der Spanier auch definitiv eine Bereicherung für die Münchner.

Folgerichtig hat sich der FC Bayern angeblich schon mit Grimaldo beschäftigt, im Verlauf der Saison kamen immer wieder mehr oder weniger konkrete Gerüchte aus dem In- und Ausland auf.

So klischeehaft der Wechsel auch wäre, dem größten Konkurrenten einen Schlüsselspieler wegzunehmen, ein Transfer in diesem Sommer darf dennoch stark bezweifelt werden.

Bayer Leverkusen hat sich bereits in der Vergangenheit als harter Verhandlungspartner erwiesen und wird den Spanier sicher nicht für lau ziehen lassen. Zudem ist Grimaldo kein klassischer Linksverteidiger, sondern wird bei Bayer als offensiv ausgerichteter Flügelverteidiger eingesetzt, der von einer Dreierkette abgesichert wird.

Im klassischen 4-2-3-1 beim FCB kämen seine Stärken demnach weniger zur Geltung, auch wenn sich das System bei Thomas Tuchels Nachfolger selbstverständlich noch ändern kann.

Miguel Gutiérrez

Das Gerücht stammt zwar aus dem Dezember, könnte jedoch aus verschiedenen Gründen wieder konkreter werden. Zum einen spielt Gutiérrez eine bärenstarke Saison beim FC Girona, gehört bei Spaniens Überraschungsteam zum Stammpersonal. Zum anderen soll Real Madrid – das Gutiérrez im Sommer 2022 an Girona verkauft hat – sowohl eine Rückkaufklausel als auch ein Vorverkaufsrecht für den 22-Jährigen besitzen.

Bei Verhandlungen um Alphonso Davies könnte der FCB hier möglicherweise relativ unkompliziert das Rennen um das spanische Talent für sich entscheiden. Ein schneller und lukrativer Deal, auch wenn das selbstverständlich nur Spekulationen sind.

Dennoch würde ein Transfer von Gutiérrez – trotz seines nachweislich vorhandenen Talents – auch einige Risiken mit sich bringen. Der spanische Nationalspieler müsste beim FCB nämlich sofort funktionieren, und das auf höchstem Niveau.

Größere Anlaufschwierigkeiten oder Leistungsschwankungen dürfte sich Gutiérrez wohl kaum leisten – schließlich wäre er ja der direkte Ersatz für Stammspieler Davies.

Gerade defensiv hat der 22-Jährige noch das eine oder andere Problem – das hat Davies allerdings auch. Offensiv bringt Gutiérrez dafür nahezu alle Anlagen mit, um Davies perspektivisch zu beerben.

Eine interne Lösung

Theoretisch gäbe es noch die Option, die Davies-Lücke intern zu füllen. Mit Raphaël Guerreiro verfügt der FC Bayern bereits über einen technisch starken Linksverteidiger und mit dem 17-jährigen Adam Aznou steht ein hochgehandeltes Talent vom Campus bereits in den Startlöchern. Zudem hätte der Rekordmeister mit Noussair Mazraoui noch einen weiteren Verteidiger im Kader, der auf der Position spielen kann. Auch Frans Krätzig, der zurzeit an Austria Wien verliehen ist, wäre ab Sommer wieder eine Option.

Damit könnte man Geld sparen, das an anderer Stelle genutzt werden könnte. So profitabel diese Lösung auch wäre, so unwahrscheinlich ist sie. Selbst wenn das Vertrauen in Guerreiro und Aznou vorhanden wäre, ein Transfer auf der Linksverteidigerposition ist für die hohen Standards eines FC Bayern unabdingbar.

Und vielleicht kommt mit der Hinzunahme von Eberl auch alles ganz anders und Davies einigt sich doch noch mit den Bayern auf eine Verlängerung.



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