Hoppe, Hoppe, (Spitzen)reiter: Die FC Bayern Frauen gewinnen in Köln

Florian Trenner 10.02.2024

Nach dem 4:0 Heimerfolg gegen den SC Freiburg konnten die FC Bayern erneut einen ungefährdeten Kantersieg einfahren. Gegen harmlose Kölnerinnen erspielten sich die Bayern Chance um Chance und konnten mit einer Reihe sehenswerten Chancen das Spiel bereits zur Halbzeit entscheiden.

Das Personal: Im Vergleich zum Heimsieg am letzten Montag nahm Alexander Straus eine Änderung vor: Linda Dallmann erhielt den Vorzug vor Sydney Lohmann, die das Geschehen im Franz-Kremer-Stadion 90 Minuten von der Bank aus verfolgen musste. In den Innenverteidigung bildeten erneut Linda Sembrandt und Glódís Perla Viggósdóttir ein unüberwindbares Duo.

Die Gastgeberinnen setzen im Tor erneut auf die 17-jährige Paula Hoppe, die ein weiteres Mal den Vorzug vor der wiedergenesenen Stammtorhüterin Jasmin Pal erhielt.

FC Bayern Frauen leuten die fünfte Jahreszeit mit fünf Treffern ein

Das fiel auf: Zwei Tage vor dem traditionsreichen Rosenmontagsumzug in der Rheinmetropole erwiesen sich die Münchnerinnen als Spielverderberinnen und dominierten den FC nach Lust und Laune. Besonders über die rechte Seite konnte der FCB einige gefährliche Aktionen initieren, Lea Schüller hatte nach einer guten Viertelstunde die erste Chance nach Zuspiel von Giulia Gwinn.

Und nicht nur das Offensivspiel über die Außenbahn klappte erneut gut, auch durch Standardsituationen waren die Müncherinnen erneut gefährlich und schlussendlich nicht zu verteidigen. Eine Bühl-Ecke stocherte Linda Dallmann in der 18. Minute an Hoppe vorbei über die Torlinie. In der Folge stand die junge Torhüterin der FC-Frauen vermehrt im Mittelpunkt: Gegen Bühl verhinderte sie das 0:2 und auch Lea Schüller konnte sie per Kopf nach einer weiteren Ecke nicht überwinden. Giulia Gwinn auf der rechten Seite brachte Flanke um Flanke in den Kölner Strafraum während ihr Pendant auf der linken Seite, Katharina Naschenweng, vermehrt in die Zentrale rückte und teilweise sogar als Achter spielte.

Das war positiv: Die FC Bayern Frauen erzeugten einen Druck, aus dem sich Köln nicht befreien konnte. Die Straus-Elf stand hoch und erzwang duch aggressives Pressing frühe Ballverluste des FC. Freistöße waren die Folge und solch einer führte zum 2:0 aus Münchner Sicht. Klara Bühl zimmerte den Ball Richtung Hoppe, traf Vogt am Kopf, der Ball landete schließlich bei Sembrandt, die Richtung Tor köpfte. Die Faustabwehr von Hoppe bekam schlussendlich Janina Hechler an den Kopf, ein wahrlich kurioses Eigentor.

Kurz vor der Halbzeit meldete sich dann auch der 1. FC Köln im Spiel an und verzeichnete durch Manjou Wilde den ersten Abschluss. Als sich alle schon auf den Pausentee eingestellt hatten, sorgte die individuelle Klasse des amtierenden deutschen Meisters für die Vorentscheidung: Georgia Stanway hatte zentral vor dem Tor viel, ja zuviel Platz und bediente mustergültig Lea Schüller, die im Fallen per Direktabnahme das 3:0 markierte.

FC Bayern Frauen: Stanway hat Platz. Und nutzt ihn

Den Fehler, Georgia Stanway zu viel Platz zu lassen, machten die Kölnerinnen nur 7 Minute nach dem Seitenwechsel erneut. Aus gut 30 Metern bugsierte die Engländerin in den Winkel. Hoppe streckte sich vergebens.

Die Bayern, mittlerweile munter durchrotiert, beherrschten in der Folge weiter das Spiel und ließen Ball und Gegner laufen. Die eingewechselte Jovana Damnjanović ließ erst das 5:0 liegen, belohnte sich aber später selbst für ihr Engagement als sie eine Hereingabe der ebenfalls eingewechselten Tuva Hansen nutzen konnte.

Paula Hoppe konnte sich noch das ein oder andere Mal auszeichnen, hatte jedoch auch Glück als sie in der 76. Spielminute einen Rückpass gerade noch vor der Linie retten konnte und als der Pfosten in der Nachspielzeit den zweiten Treffer des Tages durch Linda Dallmann verhinderte.

Die Bayern stehen nun mit vier Punkten Vorsprung vor dem VfL Wolfsburg an der Tabellenspitze. Es wird spannend zu sehen sein, ob Wolfsburg am Sonntag gegen Frankfurt drei Punkte einfahren und zum FC Bayern aufschließen kann. Ein weiterer Stolperer der Wölfinnen ist nicht ausgeschlossen.

FC Bayern Frauen: The trend is your friend

In München wird man die fünfte Jahreszeit vermutlich freudig angehen. Drei souveräne zu Null-Siege in Folge, dazu spielerisch gegen Freiburg und in Köln mit mehr Mut und Ideen nach vorne gespielt, frühzeitig die Spiele entschieden und dadurch auch Ersatzspielerinnen wichtige Spielzeit gegeben. Eine weitere wichtige Erkenntnis: Linda Sembrandt hat sich schon jetzt als wertvolle Verpflichtung herauskristallisiert. Die Schwedin stopft die Lücke in der Innenverteidigung ohne Anlaufschwierigkeiten, überzeugt defensiv mit guter Zweikampfführung und intelligentem Spielaufbau.

Die Vorzeichen vor dem Pokalspiel in Offenbach und der Bundesliga-Partie gegen Essen sind also gut. Doch Vorsicht: An Aschermittwoch hat schon so mancher über einen fiesen Kater geklagt…



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