Telekom Cup 2019: Bayern gegen Fortuna Düsseldorf
Es war das zweite Aufeinandertreffen gegen Düsseldorf in der laufenden Saison. Das 3:3 war sicherlich der Tiefpunkt unter Niko Kovač. Für die Münchner war es die erste Bewährungsprobe fünf Tage vor dem Rückrundenstart der Bundesliga.
Falls ihr es verpasst habt
Der FC Bayern ging mit einem 4-2-3-1 in die Startelf. Überraschenderweise stand Mai in der Innenverteidigung. Zudem durfte Sanches im Mittelfeld neben Goretzka starten. Ansonsten spielte die Elf, die zuletzt das Vertrauen von Kovač erhielt: Neuer, Süle, Alaba, Kimmich, Coman, Gnabry, Müller und Lewandowski.
Die Spielanlage spiegelte das 3:3 aus der Hinrunde nahezu identisch wider. Der FC Bayern hatte viel Ballbesitz. Auf der anderen Seite stand die Fortuna relativ tief im 4-1-4-1 und versuchte gezielt die Passwege der Münchner zu attackieren, um Umschaltsituationen zu erzwingen.
Die Münchner hatten in der achten Minute die erste Chance. Coman setzte sich auf der Außenbahn gegen mehrere Spieler durch. Er zog in den Strafraum doch sein Schuss verfehlte das Tor knapp (8.).
Auf der Gegenseite hatte Lukebakio die erste große Möglichkeit für die Fortuna. Kimmich leistete sich einen Fehler im Spielaufbau und dann ging es schnell. Aus dem Mittelfeld wurde ein langer Ball auf Lukebakio gespielt. Dieser setzte sich gegen Mai durch, aber nur auf der Außenseite, wodurch der Winkel zum Tor sehr spitz wurde. Der Abschluss von Lukebakio verfehlte das Tor (24.).
In der 32. Minute hatten die Münchner die große Chance auf die Führung. Nach einer Flanke von Müller kam Coman zum Kopfball, doch Rensing brachte noch die Finger an den Ball und lenkte die Kugel irgendwie um den Pfosten.
Nur zwei Minuten später hatte Kimmich nach einem Flachpass von Alaba die Möglichkeit auf das Tor, doch der deutsche Nationalspieler war zu überrascht (34.).
In den letzten 10 Minuten passierte nichts mehr. So endete die Partie 0:0 und wurde im Elfmeterschießen entschieden. Hier vergab auf Seiten der Münchner Alaba. Neuer hielt gegen Stöger. Usami verschoss Elfmeter Nummer 17.
Süle traf anschließend für die Bayern. Die Münchner gehen also ins Finale des Telekom Cups.
Dinge, die auffielen
Wenig Neues
Der FC Bayern zeigte gegen Düsseldorf wenig Neues. Taktisch wurde in dieser Partie keine Änderung probiert. Es blieb beim 4-2-3-1, welches seit dem Spätherbst das feste taktische Konstrukt ist.
Die Doppelsechs Goretzka und Sanches verlangte vor allem Sanches als tieferen Sechser viel im Spielaufbau ab. Dabei zeigte Sanches wie so oft Licht und Schatten. Einige kluge Pässe und interessante Läufe wechselten sich mit Stockfehlern ab.
Im Großen und Ganzen fehlte es aber in der ersten Partie nach der Winterpause an Ideen, wie eine tief stehende Mannschaft auseinandergezogen werden kann. Nach wie vor wanderte der Ball früh auf die Außenbahn. Meist noch im zweiten Drittel. Für Düsseldorf war dies einfach zu verteidigen.
Direktes Spiel
Mit kurzen Kontakten und direkten Pässen versuchten es die Bayern immer wieder Geschwindigkeit in die Partie zu bekommen. Gnabry, Müller, Kimmich und Lewandowski probierten so Tempo aufzunehmen.
Das gelang ab der 25. Minute immer besser und ermöglichte Flanken bzw. Abschluss-Situationen. Diese waren zwar nicht zwingend, aber erhöhten immerhin den Druck auf die Fortuna, die dadurch wesentlich tiefer stehen musste.
Probleme im defensiven Umschalten
Auch im defensiven Spiel gab es wenig Besserungen beim FC Bayern im Vergleich zur Hinrunde. Verloren die Münchner den Ball im Aufbau, sei es durch eine ungenaue Ballbehandlung oder durch einen individuellen Fehler, war die Staffelung der Bayern nicht gut genug, sodass die Fortuna mit wenig Aufwand sehr gefährlich vor das Tor der Münchner kommen konnte.
Gerade dann, wenn sie es schafften die Schnelligkeit von Lukebakio ins Spiel zu bringen. Hier gab es ungewollt viele Eins-gegen-Eins Duelle, die mit viel Glück nicht zu Gegentoren führten.