round-up

Round-Up: Kalle Del’Haye

Felix Trenner 18.08.2015

In der gut gefüllten Presseschau findet ihr Texte zum ersten Spiel gegen den HSV, den Sieg der FCB-Frauen im Valais Cup, die neue Heimspielstätte der U17 und U19 des FC Bayern sowie eine kritische Auseinandersetzung mit Manuel Neuers Verständnis von Journalismus. Oder eben PR.

Alles Gute, Kalle Del’Haye!

Karl Del’Haye hatte seine Karriere bereits fünf Jahre lang beendet, da gelangte er noch einmal in die Öffentlichkeit. Mit „Wer erinnert sich an Kalle Del’Haye“ dichtete Marcus Wiebusch, späterer Sänger der Band Kettcar, ihm zu Ehren ein Lied. Lieber Herr Wiebusch, wir erinnern uns gerne an Kalle und gratulieren zum runden 60. Geburtstag!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Bereits mit sieben Jahren kam Del’Haye zu Alemannia Aachen, dem größten Verein in seiner Geburtsstadt. Als er nach 11 Jahren „Ausbildung“ Profi wurde, konnte er sich umgehend in die Stammelf spielen. Aachen spielte damals in der Regionalliga West – weshalb Del’Haye nicht lange zögerte, als ihn Bundesligist Borussia Mönchengladbach bereits nach seiner ersten Profisaison verpflichten wollte. Dass die Bundesliga ein anderes Pflaster war, fand „Kalle“ schnell heraus. In seinen ersten Jahren in Gladbach kam er nur zu unregelmäßigen Einsätzen, erst mit der Zeit fand er sich besser zurecht und wurde schließlich zum Zielobjekt des FC Bayern. Die Münchner überwiesen 1980 für den Angreifer die damalige Rekordsumme von 1,3 Millionen D-Mark. Doch wirklich durchsetzen konnte Del’Haye sich in München nie – stattdessen wurde er zum Paradebeispiel für die Vorgehensweise der Bayern, der Konkurrenz die besten Spieler weg zu kaufen, um den Gegner zu schwächen. Trotz geringer Einsatzzeiten blieb er fünf Jahre lang in München und gewann zweimal die deutsche Meisterschaft und den Pokal. Insgesamt sammelte er überhaupt eine Vielzahl an Titeln. Bereits mit der Borussia hatte er drei Meisterschaften sowie zwei UEFA-Pokal-Siege gefeiert. Hinzu kam noch der große Triumph mit der Nationalmannschaft, als er 1980 die EM gewinnen konnte – mit nur einem Einsatz allerdings nur als Ergänzungsspieler.

1985 wechselte Del’Haye zu Fortuna Düsseldorf, wurde dort allerdings ebenso nicht glücklich. Schließlich ließ er seine Karriere 1987 im Amateur-Bereich ausklingen. 1993 folgte dann das Comeback in Wiebusch‘ Song – und dabei blieb es nicht. Der Kettcar-Sänger besang ihn in „Hauptsache Glauben“ als „besten Linksaußen“.

Presseschau

FCB-Frauen gewinnen Valais Cup

Im Rahmen des Valais Cups, einem Vorbereitungsturnier, setzten sich die FC Bayern Frauen gegen PSG Féminine und Olympique Lyonnais durch und gewannen die Trophäe.

Dem Team von Thomas Wörle gelang damit der Überraschungssieg gegen den französischen Douple-Sieger Lyonnais und das zweite Spitzenteam Paris Saint-Germain. Jolle analysierte die Partien gewohnt ausführlich und findet trotz zweier Achtungserfolge in Freundschaftsspielen noch viel Arbeit, die das Trainergespann bis zum Auftakt in die Frauen-Bundesliga zu bewältigen hat. Denn, das stellte die Süddeutsche Zeitung fest, gehört die Mannschaft jetzt zu den Gejagten, die eine Dreifachbelastung aus Meisterschaft, Pokal und Champions League bestehen muss.

Bayern schlägt den HSV

Bis zum »Dosenöffner« durch das 1:0 und 2:0 war es eine mitunter sehr zähe Partie, aber der FC Bayern schlug den Hamburger SV zum Auftakt in die neue Bundesliga-Saison am Ende souverän mit 5:0. Unsere Analyse legte besonderes Augenmerk auf das 4-1-4-1, die Auftritte der Neuzugänge und Medhi Benatia, der mit einem Kopfball für das erste Tor der neuen Saison sorgte. Kollege René Maric von Spielverlagerung sah in seiner Betrachtung »defensivstarke, aber offensiv-harmlose Hanseaten«.

Oliver Fritsch machte sich für Zeit Online Sorgen über den »dürftigen Auftakt« des FC Bayern, konnte aber auch keine Lösungsansätze gegen 8-9 Verteidiger vor ihrem Strafraum aufzeigen.

Die neue Saison brachte auch Neuerungen an der Allianz Arena. Gemeinsam mit der Deutschen Telekom soll für ein digitales Stadionerlebnis unter dem Projekttitel »Stadium Vision« gesorgt werden, wie die Süddeutsche Zeitung schrieb. WLAN, eine aufgebohrte Smartphone-App und 758 Bildschirme wurden installiert. Fraglich, wieso man am Getränkestand das Spiel beobachten muss, wenn man doch für 90 Minuten auch seinen Sitzplatz aufsuchen könnte (und wahrscheinlich sollte).

Sportjournalismus vs. »PR-Gelaber«

Demnächst erscheint eine Biografie über Manuel Neuer, zu der er seine Fans bereits über Facebook gewarnt hatte. Er kenne den Autor nicht und der wiederum ihn nicht, weshalb »der Wahrheitsgehalt […] deshalb zweifelhaft sein [könnte]«. Martin Krauss fand in einer Kolumne für taz.de die richtigen Worte zu dieser Situation. Es sei ein Unding, wie sich Spieler auf dem Rücken ihrer Werbepartner präsentieren. Vor einer Weile schlug Neuers Interview mit dem Kicker, in dem er brav seine Sponsoren aufzählte, bereits hohe Wellen.

Aber die Selbstverständlichkeit, mit der alle […] darauf beharren, dass nur das wahr ist, was vorher vom Porträtierten weichgespült wurde, deutet doch in eine seltsame Richtung.
Martin Krauss, taz.de am 13.08.2015

»Fans spulen einfach ihre Lieder ab«

Sportjournalist Ronald Reng sprach mit dem Deutschlandfunk über die Bedeutung des Fußballs in Deutschland, das veränderte Verhalten der Fans, weil fast immer ein Spiel läuft und wie andere Sportarten verdrängt wurden. Man kann Reng nicht an allen Stellen des Gesprächs zustimmen, findet aber interessante Ansätze für Gedankengänge.

Ich bin sehr überrascht davon, wie wenig Guardiola in Deutschland angenommen wird. Er ist ein fantastischer Trainer und hat der Bundesliga etwas ganz Neues gegeben, seine Art, Fußball spielen zu lassen, also dass seine Mannschaft immer versucht, den Ball zu besitzen und mit sehr langen Passstafetten, teilweise technisch atemberaubenden Passstafetten den Gegner zu erdrücken.
Ronald Reng, Deutschlandfunk am 15.08.2015

U19 und U17 spielen wieder an Säbener Straße

Wie Sport1 berichtete, sollen auf Bestreben des ehemaligen Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß die U17- und U19-Nachwuchsteams des FC Bayern künftig ihre Heimspiele wieder an der Säbener Straße austragen statt wie zuletzt in Aschheim bzw. Heimstetten. Derzeit wird »Platz 6« dafür umgebaut und vorbereitet.

♥ Artikel teilen

Jetzt teilen!

Jetzt teilen!