[Werbung] Mit Christian Ziege in der Fan-Flotte zum Pokalfinale

Maurice Trenner 23.05.2018

Insgesamt 44 glückliche Gewinner durften am Samstag aufgeteilt in die beiden Fan-Lager Frankfurt und München in von DFB-Pokal-Sponsor Volkswagen gestellten Fahrzeugen den Weg zum Pokalfinale nach Berlin antreten. MiaSanRot durfte dieses einzigartige Event begleiten.

Als besondere Überraschung für alle Gewinner war Ex-Bayern-Profi und Europameister von 1996 Christian Ziege mit an Bord. Der gebürtige Berliner spielte zwischen 1990 und 1997 insgesamt 185-mal in der Bundesliga für die Münchner, gewann jedoch nie den DFB-Pokal.

Auf der langen Fahrt nach Berlin gab es mehrere Stopps und auf der Strecke konnten die Mitfahrer dem zweifachen Deutschen Meister Löcher in den Bauch fragen. MiaSanRot hat die wichtigsten Äußerungen von Ziege in diesem Artikel für euch zusammengestellt.

Christian Ziege über…

…seinen Wechsel zu Bayern: „Irgendwann kam der Tag an dem Bayern mich verpflichten wollte. Ich ging zuhause ans Telefon, aber zu der Zeit habe ich mich immer aus Spaß mit falschem Namen gemeldet. In dem Fall mit dem des weltbekannten Sprinters Carl Lewis. Auf der anderen Seite am Telefon sagt der Mensch: „Hier Uli Hoeneß“. Darauf meinte ich, dass es schön sei, dass er den Witz mitmacht, aber er solle doch sagen wer dran ist. Worauf erneut die Antwort kam: „Hier ist Uli Hoeneß“. Danach habe ich den Hörer weggelegt und meinem Vater gesagt er soll das Gespräch weiterführen. Mir war das natürlich extrem peinlich.“

…seinen schönsten Moment: „Logischerweise Europameister 1996 im Mutterland des Fußballs zu werden und die Engländer daheim im Halbfinale im Elfmeterschießen zu schlagen. Bitter war natürlich das WM-Finale 2002, auch wenn ich nur eingewechselt wurde.“

…Duelle mit 1860 München: „Einer meinen schönsten, aber gleichzeitig nicht so glücklichen Momente war das 3:3 gegen Sechzig zu Hause. Lothar Matthäus flog vom Platz mit einer roten Karte und kurze Zeit später flog ich noch runter. Wir spielten also zu neunt und waren 3:1 hinten. Dennoch haben es die Blauen wieder nicht auf die Kette bekommen und das gegen neun Mann. Das war ein geiler Moment in der Derby-Geschichte. Das Duell wird jetzt ja nur noch in der vierten Liga ausgetragen.“

…Oliver Kahn: „Als Torhüter habe ich ihm eine Menge zu verdanken. Er hat damals (WM 2002, d.Red.) sehr viel dafür getan, dass wir ins Finale gekommen sind. Auch wenn er dann im Finale den Fehler gemacht hat, ohne ihn wären wir nie dort hingekommen. Alleine deswegen bin ich ihm sehr dankbar. Als Vorbild nicht zu toppen, was die Einstellung und die Leistung angeht. Es war vielleicht etwas schwierig Diskussionen mit ihm zu führen, aber er ist da lockerer geworden mit der Zeit, hat sich geöffnet und ist zu dem geworden was er heute ist. Heute redet er ja gerne.“

…wichtige Ratschläge: „Ich habe einen wichtigen Rat bekommen, bevor ich zu Bayern München gegangen bin. Damals habe ich in der Männermannschaft von Berlin Zehlendorf in der dritten Liga als Jugendlicher gespielt. Mein damaliger Kollege Thomas Herbst, der selbst eine Saison bei Bayern und dann später lange bei Gladbach in der Bundesliga gespielt hat, hat mir auf den Weg gegeben, dass egal was mich ein Trainer fragt, ob ich mir ein gewisses Spiel oder eine andere Position zutraue, soll ich immer sagen, dass ich es mir zutraue. Das habe ich auch beherzigt. Es kam dann zu genau der Situation in meiner zweiten Saison bei Bayern unter Jupp Heynckes. Der Trainer hat mich vorm Spiel auf sein Zimmer gerufen und gefragt, ob ich mir zutraue gegen Köln zu spielen. Das habe ich bejaht. Somit durfte ich als 20-jähriger die Abwehr von Bayern München führen, was auch prompt sehr gut funktioniert hat.“

…seine Trainer bei Bayern: „Insgesamt nimmst du von jedem Trainer etwas mit, selbst von denen, die dir nicht so wohlgesonnen sind. Wenn ich den prägendsten Trainer sagen müsste, war das allen voran Trapattoni. Er hat im taktischen Bereich so viel mehr gearbeitet als andere Trainer. Zum Teil standen wir zweieinhalb bis drei Stunden auf dem Platz um Dinge einzustudieren. Da fängst du selbst an, etwas mehr nachzudenken über den Sinn deines Spiels und warum die deine Aufgabe erfüllen musst damit das ganze funktioniert.“

…lustige Anekdoten: „Beim Umbau der Säbener Straße 1990 wurde die medizinische Abteilung in einen neuen, eigenen Trakt verlegt. Dort musste man blaue Überzieher über die Schuhe ziehen, um den Bereich nicht zu verschmutzen. Die medizinische Abteilung war auch immer ein Treffpunkt für die Spieler morgens. Auf jeden Fall klingelte es und Alan McInally geht an den Hörer. Es stand ein Vertreter an der Tür, der in die medizinische Abteilung wollte. Normalerweise musste man als Gast dann eben die Schuhe ausziehen oder diese blauen Socken. In dem Fall sagte McInally er könne zwar reinkommen, müsse aber seine Hose und Schuhe ausziehen. Als der Mann dann reinkam, trug er tatsächlich keine Schuhe und auch keine Hose. Man kann sich vorstellen was in dem Raum los war. Wir lagen lachend am Boden.“

…Jupp Heynckes: „Für mich als junger Spieler war er überragend. Man muss dazu sagen, dass er damals noch nicht so locker war, wie er heute rüberkommt. Er war sehr strikt und es war nicht immer einfach. Wir mussten aber die Dinge so durchführen, wie die Dinge damals üblich waren. Als junge Spieler zum Beispiel im Trainingslager die Wäsche zusammentragen. Er hat uns viel Druck im Training gemacht. Ich erinnere mich gerne an die Freitagseinheiten. Ihm habe ich sicher auch meine Flanken zu verdanken, denn da war sicher eine Stunde Flanken schlagen angesagt. Wenn die erste nicht kam gab es ein saures Gesicht und bei der zweiten Flanke ist er ausgerastet. Das war nicht immer angenehm, aber hat mich unglaublich weitergebracht.“

Die glücklichen Gewinner der VW-Fanflotte mit Ex-Profi Christian Ziege.
(Quelle: BlaBlaCar)

…Nico Kovac: „Ich habe ja mit Nico und Robert zusammen in Berlin zusammengespielt. Von daher freut es mich für ihn. Das wird eine sehr spannende Aufgabe für ihn. Zum einen hat er in Frankfurt einen anderen Fußball gespielt, als es bei Bayern erforderlich sein wird. Zum anderen heißt Bayern auch jedes Spiel gewinnen und nicht nur alle zwei Wochen. Du bist immer Favorit. Das ist neu für ihn, aber das traue ich ihm zu, weil er hochprofessionell ist und auch schon als Spieler war. Die größte Umstellung wird sein, dass er mit vielen Starspielern zusammenarbeiten wird. Da kann man nicht einfach einen Spieler zwei Wochen suspendieren. Ich drücke ihm auf jeden Fall beide Daumen.“

…seinen Irokesen-Schnitt bei der WM2002: „Ich fand die Frisur mega geil. Meine Kollegen nicht, mein Trainer nicht, viele andere Leute nicht. War mir reichlich egal. Damit wurde ich zum Trendsetter, denn später haben das auch Handballer getragen. Damals war ich halt noch jung, heute würde das nicht mehr gehen.“

…die Linksverteidigerposition: „Damals kam ich als Zehner aus Berlin zu München. Man hat mir gesagt, wenn ich spielen will, dann wäre der Linksverteidiger frei. Jupp Heynckes hat mir dann viel dabei geholfen. Dann habe ich die Position übernommen und leider Gottes bis zum Ende gespielt. Viele wechseln in der Jugend aus dem Sturm in die Zentrale, weil man dort mehr den Ball hat. Ich finde, dass man es als Außenverteidiger leichter hat – gerade heute in der Fünferkette. Man ist viel am Ball, hat das Spiel vor sich und kann viel Einfluss nehmen. Aber die Position fordert natürlich eine gewisse Schnelligkeit und, dass du über 90 Minuten sehr viel unterwegs bist. Ein Beispiel ist hier Phillip Max von Augsburg, der früher Stürmer auf Schalke war und jetzt Linksverteidiger mit viel Offensivdrang. Caligiuri sicher auch auf Schalke. Dieser Weg ist vielleicht einfacher. Auch wenn ich sagen muss, dass Verteidigen nicht immer meine Stärke war, deswegen habe ich immer die Flucht nach vorne gesucht. Aber ich denke, dass dies ein erfolgsversprechender Ansatz ist Außenbahnspieler mit diesen Qualitäten zu suchen. Dazu kommt aber, dass ich das Gefühl habe, dass heute kaum noch Flanken trainiert werden.“

…seine Entscheidung Trainer zu werden: „Mir war eigentlich relativ schnell klar nach dem Karriereende, dass ich Trainer werden wollte. Zum einen weil ich dem Fußball etwas zurückgeben wollte. Zum anderen weil ich mir im Laufe der Jahre viel angeschaut habe und viele Gedanken gemacht habe, wie trainiere ich eine Mannschaft und wie bekomme ich eine Mannschaft dazu erfolgreich zu spielen.“

…über Konzepttrainer: „Meine Meinung ist, dass ein Verein ein Konzept haben sollte, wie sie Fußball spielen lassen wollen und wie sie erfolgreich sein wollen. Ich glaube Barcelona war hier sicher ein großer Vorreiter. Die Trainer haben dort zwar die Möglichkeit ihre Philosophie einfließen zu lassen, aber das Grundgerüst steht. Das Problem besteht nämlich darin, und ich glaube, dass hier schon einige Vereine gestolpert sind: Ein Verein holt einen Trainer und vier Co-Trainer. Der schmeißt erstmal sechs Spieler raus und holt sieben, acht Neue für viel Geld. Nach vier Monaten muss der Trainer gehen und es geht von vorne los. Daher muss der Verein das Konzept haben und sich einen dazu passenden Trainer suchen.“

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Dieser Beitrag ist Werbung und entstand in Zusammenarbeit mit Volkswagen. Maurice war im Rahmen der Fan-Flotte beim DFB-Pokalfinale 2018 in Berlin.