Weiter, immer weiter. Auch bei den Schwaben aus Stuttgart

Jan Trenner 28.01.2013

Vor dem Spiel beim VfB Stuttgart hatte ich trotz grandioser Statistik (zuletzt seit 6 Spielen ohne Niederlage) und dem 6:1 Zuhause ein gemischtes Gefühl. Fürth war keine wirkliche Probe und so richtig wusste niemand wo wir stehen. In der Tabelle ganz oben, klar, aber die zwei Auswärtsspielen in Stuttgart und Mainz werden der Gradmesser für die Rückrunde. Unser Austragungsort war nicht die Mercedes-Benz Arena und Bad Cannstatt blieben wir fern, besuchten dafür aber das Vereinsheim in Schwabing mit einer gemütlichen Runde aus Twitterern (Florian, Jens) – inklusive Felix, einem der Köpfe hinter @FCBayern. Die Aufstellung und etwas über seine Arbeit aus erster Hand erfahren,.. sehr empfehlenswert! Außerdem orakelte er in der Halbzeit auch noch passend »Die Schwaben legen sich das erste Tor selber rein«.

Der Spielverlauf erinnerte sehr an die Partie gegen Greuther Fürth. Ein mitspielender Gegner der sich gestern Abend aber auch technisch und körperlich durchsetzen könnte. Fähigkeiten die Fürth noch abgegangen sind. Es fiel kein frühes Tor und unsere Mannschaft zeigte kaum Genauigkeit nach vorn. Dem letzten Pass fehlte nicht der entscheidende Schritt, sondern meist mehrere Meter. Das Zusammenspiel stimmte nicht und die Schwaben taten ihr bestes unsere Bewegungen zu stören. Kaum Dribblings, wenig gute Pässe und sehr unpräzise Seitenwechsel waren dann auch bezeichnend für den 0:0 Halbzeitstand. Dennoch standen wir defensiv ebenfalls gut und konnten auch brenzlige Situationen (das waren wenige) entschärfen. Daniel van Buyten fügt sich hier wirklich gut in den Abwehrverbund ein und soll in den nächsten Wochen wohl Spielpraxis für die Champions League sammeln. Boateng hat sich seine Situation als Einwechselspieler also selbst zuzuschreiben. Dem Erfolg wird alles untergeordnet. Gut so.

Die zweite Hälfte ging ähnlich aber mit etwas mehr Zug nach Vorn weiter. In der 50. Minute bewahrheitete sich dann die Aussage unseres Orakels und Mario Mandzukic konnte einen grauenvoll kurzen Rückpass zu Ulreich ablaufen und souverän zwischen die Pfosten lenken. Bayern 1, Stuttgart 0. In den nun folgenden Minuten war es mir aber unverständlich wieso kein Aufbäumen der Schwaben folgte. Das Spiel wurde noch ruppiger, mehr sinnlose Fouls folgten, doch die Einwechslung von zwei frischen Spielern (Torun, Holzhauser) brachte den Stuttgartern keinen Aufwind. Gut für uns, oder vielleicht auch ein Zeichen für die Souveränität in dieser Saison. Ibisevic war über weite Strecken abgemeldet, Okazaki gut im Griff und Harnik hatte letztlich mit seiner Gelb-Roten Karte auch seine größte Szene im Spiel. 22 Minuten später sorgte Thomas Müller – in typischem Thomas Müller Stil – für das zweite Tor und damit den Endstand. Besonders erwähnen muss man hier wieder Mandzukic der mit großem Sprint über die rechte Seite kam und dann mustergültig in die Mitte passte um Müller aufzulegen. Ob andere Stürmer solche Wege auch gegangen wären? Wer weiß.

Gibt es sonst noch etwas zum Spiel der Münchner zu berichten? Eher wenig. Franck Ribéry war ab und an als Freiwild unterwegs und mühte sich an den Verteidigern ab. Das Zusammenspiel mit Alaba trug leider wenig Früchte und Lahm entwickelt leider keinen Zug nach vorn. Besonders bei der Gegenüberstellung mit David Alaba sind seine Pässe in die Zentrale oder zu Verteidigerkollegen sehr hoch und seine Bewegung in den Angriff eher mäßig erfolgreich. Leider konnte auch Toni Kroos wenige Akzente setzen und spielte wie Schweinsteiger keine überragende Partie. Insgesamt also ein Arbeitserfolg, aber schöne Siege braucht niemand. Punkte zählen.

Gern kann es mit einem 2:0 Sieg auch in Mainz weitergehen. Weiter, immer weiter. Egal wer kommt oder wohin wir müssen.