Vorschau: FC Bayern München – RB Leipzig

Justin Trenner 20.12.2016

Vor dem Topspiel am Mittwoch sprachen wir mit Matthias vom rotebrauseblog über das Gesamtkonstrukt RB Leipzig, aber vor allem über die sportliche Komponente.

Grafik: Michael Böck

Hallo Matthias, stell dich unseren Lesern bitte kurz vor und erzähle uns, wie Du zu RB Leipzig gekommen bist. Was verbindet dich mit deinem Verein?

Matthias. 43 Jahre. Bloggend unter rotebrauseblogger.de. 2009, als Red Bull in Leipzig ankam, ohne konkrete Vereinsvorliebe. Damals hatte ich Lust auf Livefußball mit dauerhafter Perspektive und war offen für die Konstruktion mit einem Geldgeber, der in Leipzig Strukturen aufbaut. In der ersten Saison habe ich nur die Spiele in Leipzig besucht (die normalen Heimspiele jenseits der Stadtduelle gegen Lok und FC Sachsen wurden in Markranstädt ausgetragen). Ab 2010 war ich bei allen Heimspielen und einzelnen Auswärtsspielen dabei. Seit 2012 bei fast allen Pflichtspielen. Wenn man es zusammenfassen will, dann würde es ‚ausprobiert, gut gefunden, dabei geblieben‘ heißen.

Wie gehst Du mit der teils massiven Kritik an RB um und welche Argumente bringst du ihr entgegen?

Das lässt sich natürlich so ganz kurz gar nicht sagen. Dazu gibt es viel zu viele Argumente, die auf ganz unterschiedliche Bereiche abzielen (Vereinsstruktur, Kommerz, Tradition, Salzburg-Verbandelung und mehr). Und zu jedem Bereich gibt es eigene Argumente und Debatten, bei denen man ganz schnell bei grundsätzlichen Fragen von Wettbewerbsorganisation oder zur Funktionsweise von Vereinen und sozialem Leben in deren Umfeld landet.

Wie sieht es mit den allgemeinen, plumpen Vorwürfen aus, dass RB keinerlei Tradition mit sich bringt und auch die Vereinsstruktur eher fragwürdig zu betrachten sei?

Ganz grundsätzlich gesehen habe ich kein Problem mit der Vereinsstruktur RB Leipzig, sonst hätte ich die Idee nicht interessant gefunden. Ich finde aber die Wettbewerbsorganisation in Deutschland auch nicht glücklich. Dafür ist RB Leipzig vielleicht ein Symptom neben vielen anderen Symptomen, aber eben auch nicht mehr. Am ehesten verstehe ich im Übrigen emotionale Argumente in der Richtung von ‚ist halt Plastik‘, ‚fühlt sich nicht an‘ oder gerade hier in Leipzig bei manch einem auch einen Unmut, verdrängt worden zu sein.

Kommen wir zum sportlichen und da kann man nur den Hut ziehen. Was macht Leipzig besser als die Konkurrenz?

Was sie besser machen als andere, kann ich gar nicht sagen. Fakt ist, dass Ralph Hasenhüttl aus diesem Team etwas gemacht hat, was mehr ist, als es vor dem Saisonbeginn war. Klare Strukturen im Spiel, auch klare Handlungsvorgaben für die Spieler. So entsteht ein Spielsystem, das die Spieler nicht überfordert, aber anspruchsvoll genug ist, um die Gegner zu fordern. Er hat die Intensität des Spiels aus Ingolstadt mitgenommen und die individuell höhere Klasse hier eingefügt und daraus ein rationaleres, nicht ganz so wildes Gesamtpaket gebaut. Warum es anderen Teams so schwer fällt, etwas dagegen auszurichten, erschließt sich mir selbst noch nicht. Teilweise fehlt mir bei Bundesligisten aber auch die intensive, auch mal körperbetonte und gern aggressive Spielweise, mit der sich RB Leipzig in der zweiten Liga häufig schwer tat.

Welche Teams betrachtest Du als Konkurrenz?

Im Normalfall hätte ich vor der Saison Teams rund um Plätze acht bis zwölf als Hauptkonkurrenten gesehen. Wenn man mit mindestens sechs Punkten Vorsprung auf Platz 3 in die Winterpause geht, bleibt ja aber nichts anderes übrig, als den Kampf um Platz 4 aufwärts als folgerichtig anzusehen.

Der Weg zum FC Bayern ist trotz der aktuellen Konstellation weit. Welche langfristigen Ziele hat der Klub ausgegeben?

Vorgabe war vor dem Saisonstart eigentlich binnen drei Jahren europäisch zu spielen. Ich hätte eingeschätzt, dass man intern auf jeden Fall im zweiten Jahr Bundesliga in einen europäischen Wettbewerb einziehen wollte. Und dann geht es parallel um die Entwicklung der wirtschaftlichen Potenziale. Höhere TV-Gelder, höhere Einnahmen durch neue Partner, vielleicht mal ein ausgebautes Stadion mit höheren Einnahmen. Also die Verbreiterung der Basis des Klubs jenseits der wirtschaftlichen Kraft von Red Bull. Um sich dadurch zumindest in der Gruppe der Teams einzureihen, die regelmäßig Champions League spielen. Wenn man seine Aufgaben gut macht, dann wird man einer der Klubs, die konstant in der Lage sein sollten, in Schwächephasen der Bayern da zu sein. Dass es in Leipzig möglich ist, sich wirtschaftlich und als Fußball-Weltmarke in absehbarer Zeit auf Augenhöhe zu den Bayern zu bewegen, sehe ich persönlich gar nicht. Da wäre ein konstantes Heranwanzen an Dortmund schon die realistischere Variante.

Wessen Einfluss auf die Spielweise ist größer: Rangnicks oder Hasenhüttels?

Der Erfolg basiert aktuell schon eher auf Ralph Hasenhüttl. Weil er das manchmal etwas wilde Pressing des letzten Jahres noch mal angepasst und verfeinert und weniger laufaufwändig und damit effektiver gemacht hat. Ralf Rangnick hält den Verein zusammen und ist in alle Richtungen derjenige, der alles im Blick hat und mit Anmerkungen und Rat und Diskussionsbereitschaft und auch mit Detailbesessenheit zur Seite steht. Von daher stecken beide gerade in optimalen Positionen und solange sie sich gegenseitig befruchtend empfinden, was sie aktuell tun, kann man sich schwerlich bessere Konstellationen vorstellen. Spannend wird es, wie man in der Konstellation mit Misserfolg umgeht und inwieweit dann Rangnicks immer noch vorhandene Nähe zur Mannschaft, die jetzt noch sehr positiv ist, dann immer noch positiv bleibt.

Die Macher des sportlichen Erfolgs: Ralf Rangnick (links) und Ralph Hasenhüttl.
(Foto: Robert Michael / AFP / Getty Images)

Leipzigs Konzept ist eher auf schnellen Umschaltfußball ausgelegt. Gegen tiefstehende Teams zeigte man aber auch Qualitäten mit dem Ball. Wo siehst Du trotz dieser starken Saison Luft nach oben und gibt es noch größere Schwachstellen?

Tatsächlich hatte man auch schon früh in dieser Saison gute Lösungen im Spiel mit dem Ball, wenn man an Spiele wie gegen Augsburg oder Bremen denkt. Schwachstellen auszumachen, fällt gerade wirklich unheimlich schwer. In Bezug auf die Spielweise ist man anpassungsfähig und relativ flexibel. Schwer tut man sich weiterhin gegen Mannschaften, die nicht nur kompakt, sondern auch aggressiv spielen, wie man in Ingolstadt gesehen hat. Da kommt man dann aber auch von den individuellen Qualitäten her irgendwann an die Grenzen, wenn man solche Teams eher nach Bayern-Manier bespielen will, statt sie zu bekämpfen und niederzuringen.

Wie sieht es mit der Breite des Kaders aus?

Generell ist der Kader relativ dünn, vor allem im Defensivbereich und aufgrund vieler Verletzungen. Da macht man durch mannschaftstaktisches Verhalten viel wett und verkraftet auch immer wieder neue Umstellungen. Aber auf Sicht braucht man da mehr Tiefe, damit man nicht immer wieder neue Notlösungen aus dem Hut zaubern muss. Wie Ilsanker als Rechtsverteidiger auflaufen zu lassen oder wie aktuell als Innenverteidiger. Man spielt mit einem Kader von 17 Feldspielern und von denen sind mit Compper, Klostermann und Papadopoulos drei verletzt. Wenn beim Spiel in München auch noch Keita und Halstenberg dazukommen, wird es richtig eng.

Mit welcher taktischen Ausrichtung erwartest Du RB in München und welche Schwächen machst Du beim Rekordmeister aus?

Vermutlich wird man viel vom Spiel gegen Dortmund sehen. Also den Versuch die Spielaufbauverbindungen über die zentralen Mittelfeldspieler zu kappen und zuzustellen. Gleichzeitig müssen die Außenpositionen viel arbeiten, um das Flügelspiel mit aus dem Spiel zu nehmen. Ab 15 Meter vor der Mittellinie wird man es vergleichsweise aggressiv und zwischen erster und letzter Reihe kompakt spielen und dann braucht man ein bisschen Glück in Zweikampfsituationen und in der Balleroberung. Bayern kann ja auch die langen Bälle ganz gut, das dürfte die größte Herausforderung sein. Probleme sehe ich bei den Bayern im Umschalten Richtung Defensive. Alonso oder Martínez schienen mir da in der jüngeren Vergangenheit nicht immer allerhöchsten Herausforderungen gewachsen. Das wird dann gegen Poulsen oder Werner oder im Idealfall Keita, wenn der mitspielen kann, durchaus interessant.

Mit einem Sieg wäre Leipzig Herbstmeister. Glaubst Du daran, dass sie den Bayern schon in dieser Saison gefährlich werden können?

Das hängt wohl vor allem von den Bayern ab. In Bezug auf Leipzig wurde ich in dieser Saison schon so oft positiv überrascht, dass ich es inzwischen aufgegeben habe, daran zu glauben, dass der Einbruch auf ein Normalniveau kurz bevor steht. Aber 80 Punkte oder irgendetwas in der Nähe wird man für die Meisterschaft wohl schon brauchen. Und beim besten Willen glaube ich nicht daran, dass RB 80 Punkte einsammeln kann. Irgendjemand aus der Meistermannschaft Kaiserslauterns sagte aber vor ein paar Wochen, dass man die direkten Duelle gegen die Bayern gewinnen muss, wenn man am Ende vor ihnen stehen will. Sprich, wenn Bayern das Heimspiel gegen Leipzig verliert, könnte die Sache durchaus interessant werden. Zumal Hasenhüttl ein Typ ist, der in seinen Ansprüchen offensiver wird, wenn er denn erstmal die Topposition inne hat.

Wie geht das Spiel aus?

Realistisch wird es in Erinnerung an Hoffenheim einst ein 2:1 für die Bayern. Als Weihnachtswunsch liegt ein 3:1 für RB beim Weihnachtsmann.

Wenn Du dir einen Spieler vom FC Bayern für Leipzig aussuchen dürftest: Wer wäre es und wieso?

Die Frage kann ja nur rhetorisch sein. Natürlich Joshua Kimmich. Weil ein Stück von ihm irgendwie immer noch nach Leipzig gehört. Und weil ich wohl meinen Enkeln noch erzählen werde, wie er einst mit 18 in seinem ersten Pflichtspiel von Beginn an im Männerbereich in Heidenheim auftrat, als hätte er nie etwas anderes getan und als wäre er der natürliche Leader des Teams. Wohlgemerkt in einem Pflichtspiel auswärts beim damaligen Spitzenreiter. In einem Spiel, in dem es für RB um relativ viel ging.


In der Allianz Arena findet am Mittwoch das Duell der beiden besten Defensivreihen statt. Leipzig kassierte 12, die Münchner sogar nur 9 Gegentore im laufenden Wettbewerb.

Die Elf von Ralph Hasenhüttl ist auch deshalb so spannend, weil sie nicht nur durch einen extremen Offensivrausch erfolgreich ist, sondern auch kompakt und hoch verteidigen kann. Leipzig unterscheidet das, bei aller Vorsicht, von vielen anderen Bayernjägern in der Vergangenheit.

Gegnervorschau

FC Bayern München - RB Leipzig Leipzigs Pressing im 4-2-2-2 lässt drei große Räume bewusst offen.

Grundsätzlich definiert sich das System über ein hohes Mittelfeldpressing im 4-2-2-2, das durch gute Abstände und clevere Pressingfallen zu Balleroberungen führt. Anschließend ist das Spiel von RB sehr vertikal und schnell. Im Idealfall erfolgt der Torabschluss in nur wenigen Sekunden.

Die Arbeit gegen den Ball lässt drei große Bereiche für den Gegner offen. Das Zentrum wird von sechs Spielern umkreist, die bei einem Pass in diese Zone sofort attackieren können. Außerdem sind die Außenbahnen im Mittelfeld meist frei. Dort können ein Sechser, der jeweilige Angreifer im Halbraum sowie der Außenverteidiger zupacken und den Gegner isolieren.

Bayern wird sich also darauf einstellen müssen, dass Leipzig sie in bestimmte Bereiche lenken möchte, um dann Überzahlsituationen zu kreieren. Für die Ancelotti-Elf kommt es in der Folge auf die Besetzung des Mittelfelds an. Gibt es nicht genügend Unterstützung in den beschriebenen Zonen, wird Hasenhüttls Mannschaft gnadenlos zuschlagen.

Wie effektiv das 4-2-2-2 trotz der intensiven Laufarbeit funktioniert, zeigen auch die durchschnittlich zugelassenen Torabschlüsse. Die Gegner der roten Bullen kommen im Schnitt auf 8,2 Abschlüsse pro Spiel, die der Bayern auf 7,8. Auch hier sind beide Klubs auf den ersten beiden Plätzen der Liga.

RB Leipzig ist, vor den Bayern (5), mit 7 Kontertoren das effektivste Bundesliga-Team in Umschaltsituationen. Es ist beeindruckend, wie die Mannschaft ihr Tempo über eine gesamte Hinrunde durchgezogen hat.

116,14 Kilometer spult der Aufsteiger durchschnittlich pro Spiel ab. Nur der SC Freiburg (117,73 Km) läuft mehr. Die Frage danach, wann die Müdigkeit einsetzt, beantworten die Leipziger bisher mit bemerkenswerter Konstanz.

RB Leipzig zählt zu den Teams in der Bundesliga, die nur ganz wenige Pässe benötigen, um zum Abschluss zu kommen.
(Grafik: Lukas)

Das Duell der Superlativen

Doch Leipzig ist keine reine Kontermannschaft. Auch in Ballbesitz zeigte RB sehr gute Ansätze. Ständige Bewegung, die individuelle Klasse von Sabitzer, Forsberg, Werner oder Keita und der Wille, dem Ballführenden immer mehr als nur eine Anspielstation zu bieten, führten schon zu 16 Treffern aus längeren Ballbesitzphasen. Nur Hoffenheim (17), Bayern (24) und der BVB (27) trafen in dieser Kategorie öfter.

Die offensive Durchschlagskraft wird auch mit der Anzahl an Abschlüssen untermauert. Zusammen mit Hoffenheim haben sie in der Liga, nach den Bayern, die zweitmeisten Versuche pro Spiel. Vor allem die Qualität dieser Chancen ist aber riesig. Leipzig kommt auf 10,4 Abschlüsse pro Spiel im gegnerischen Strafraum. Demgegenüber stehen 11,1 bei den Bayern.

Neben den beiden besten Defensivreihen, stellen beide Teams also auch noch mit die gefährlichsten Angreifer der Bundesliga. Während der Rekordmeister die meisten Treffer erzielte (35), steht Leipzig (31) auf Platz 3 hinter Dortmund (34). Die junge Mannschaft von Ralph Hasenhüttl zeigt sich flexibel, temporeich und kreativ vor dem Tor. In 14 von bisher 15 Bundesliga-Spielen haben sie mindestens ein Mal getroffen.

Schüsse
(Liga-Platzierung)
Schüsse
im Strafraum
(Liga-Platzierung)
Tore
(Liga-Platzierung)
FC Bayern260 (1.)167 (1.)35 (1.)
RB Leipzig214 (2.)155 (2.)31 (3.)

Timo Werner (9), Emil Forsberg (5), Naby Keita sowie Marcel Sabitzer (jeweils 4) sind die erfolgreichsten Torschützen bei den roten Bullen. Forsberg ist darüber hinaus auch noch der beste Vorbereiter der Liga. 8 Assists konnte er bereits beisteuern. Ausgerechnet Keita, der eine großartige Saison spielt, ist für das Spiel in München allerdings fraglich.

In seiner ersten Saison offenbart der Aufsteiger so gut wie keine Schwächen. Die Frage wird sein – und das ist bei diesem System eigentlich immer der Knackpunkt – ob sie dieses Tempo und die hohe Intensität über eine ganze Saison strecken können.

Um mit einer so hohen Kompaktheit alle Zonen perfekt abzudecken, muss man viele Kilometer machen. Aktuell scheint es so, als hätte RB eine Physis und Fitness, wie sie lange keine Mannschaft mehr hatte. Auch deshalb sollten die Bayern gewarnt sein.

Die beiden besten Teams der Hinrunde im Vergleich.
(Grafik: Lukas)

Ancelotti muss die richtige Besetzung finden

Für den amtierenden Meister kommt es vor allem darauf an, das besagte Pressing zu umspielen. Ancelotti wird sich Gedanken machen müssen, ob Alonso die richtige Lösung ist. Der Spanier würde sich genau in Leipzigs Hexagon im Zentrum befinden und dort vermutlich keinen Zugriff auf das Spiel bekommen. Eine pressingresistentere Doppelsechs, bestehend aus Thiago und Kimmich (oder Lahm) sollte hier besser auf den Gegner zugeschnitten sein.

Überdies spielt auch der Zehner-Raum wieder eine große Rolle. Leipzigs kompakte Staffelung muss von den Münchnern zwar auseinander gezogen werden. Aber schließlich braucht es dennoch Leute im Zentrum, die die geöffneten Zonen bearbeiten.

Die Gäste werden darauf vorbereitet sein, dass Bayern vor allem über die Flügel Gefahr entwickelt. Müller ist prädestiniert für die wichtige Aufgabe neben und hinter Lewandowski.

Auf den Außenbahnen stehen mit Costa, Ribéry und Robben drei Spieler zur Verfügung, von denen zwei zuletzt konstant überzeugten. Ribéry dürfte, sollte Ancelotti nach Leistung entscheiden, zunächst auf der Bank sitzen. Gar nicht, weil er außer Form wäre, sondern, weil die anderen beiden der Mannschaft in den vergangenen Wochen mehr geholfen haben.

Assists und Tore sind dabei nicht das einzige Kriterium. Costa glänzt derzeit mit vielen erfolgreichen Dribblings, Spielfreude und deutlich weniger Harakiri-Aktionen als in der vergangenen Rückrunde. Zudem ist er für das angeschlagene Positionsspiel des Rekordmeisters hilfreicher als der Franzose. Robben ist Bayerns Mann für die großen Spiele und sollte somit auf der anderen Seite gesetzt sein.

Neben einer guten Besetzung der Schlüsselpositionen wird es aber vor allem wichtig sein, als Team aufzutreten. Die Abstände gegen den Ball müssen passen, Unterstützung für die Mitspieler sollte in Ballbesitz gegeben sein und speziell das in Darmstadt fehlende Tempo muss zurückkehren.

Bayerns Bilanz gegen die derzeitigen Top-Teams in der Bundesliga ist erschreckend. Dortmund, Hoffenheim, Frankfurt und Köln stellten dem Rekordmeister jeweils ein Bein. Lediglich gegen Hertha gab es einen Sieg.

Das Heimspiel gegen Leipzig wäre genau der richtige Zeitpunkt, um ein Zeichen an die Liga zu senden. Die Qualität dafür ist zweifelsohne vorhanden. Hasenhüttl und Rangnick werden ihrer Mannschaft jedoch einen guten Plan an die Hand geben.

Ancelottis Antworten darauf und die damit verbundene Leistung der Mannschaft sind jetzt gefragt.

Fünf Thesen zum Spiel

  1. Die Bayern werden Herbstmeister.
  2. Es fallen nicht mehr als 3 Tore.
  3. Robben wird an mindestens einem Treffer direkt beteiligt sein.
  4. Alonso nimmt auf der Bank platz.
  5. Zur Halbzeit wird es Unentschieden stehen.

Mein Optimismus vor dem Darmstadt-Spiel wurde leider bestraft. Nur eine richtige These und ein schwaches Spiel. Gesamt: 51/100